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Maddinliest
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Borken

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Insgesamt 936 Bewertungen
Bewertung vom 28.05.2018
Gallert, Peter;Reiter, Jörg

Tiefer denn die Hölle / Martin Bauer Bd.2


sehr gut

Das Grauen wartet unter Tage

Der Polizeiseelsorger Martin Bauer wird wieder einmal zu einem besonderen Einsatz beordert. Es wurde in den verlassenen Stollen eines stillgelegten Bergwerks die Leiche eines Mannes entdeckt. Der eigentlich hinzugezogene Kollege von Martin Bauer, Monsignore Rüdiger Vaals, erlitt beim Anblick des Ermordeten einen Herzinfarkt und nur der besonnenen und ruhigen Art, mit der Martin Bauer auch in Stresssituationen auftritt, ist es zu verdanken, dass die Situation nicht eskaliert. Auf dem Weg ins Krankenhaus kann der Monsignore noch einen Namen nennen. Kann dieser Mann Aufklärung betreiben, was zu der heftigen Reaktion von Bauers Kollegen geführt hat? Der Polizeiseelsorger macht sich auf die Suche...

"Tiefer denn die Hölle" ist der zweite Fall für den sympathischen und immer rechtschaffenen Polizeiseelsorger Martin Bauer. Das Autoren-Duo Peter Gallert und Jörg Reiter konnte mich schon mit dem ersten Band überzeugen und knüpfen im neuen Buch auch nahtlos an. Sie haben mit dem Hauptprotagonisten Martin Bauer einen außerge-wöhnlichen und zugleich interessanten Ermittler erschaffen. Seine besten Waffen sind das Wort und die Ruhe, was ihn von vielen anderen Ermittlern unterscheidet und den Büchern ihren besonderen Charme verleiht. Gallert und Reiter sind bereits erfahrene und zugleich erfolgreiche Drehbuchautoren, und so wundert es auch nicht, dass ihr Schreibstil temperamentvoll und sehr bildreich erscheint. So konnte ich mir stets die Szenerie gut in bewegten Bildern vorstellen, was der Geschichte ein enormes Tempo verlieh. Die Spannung wird direkt zu Beginn des Buches gekonnt auf-gebaut und über die gesamte Länge des Buches aufrechtgehalten, um dann in einem fulminanten und für mich auch überraschenden Finale zu enden. Besonders gut gefallen hat mir der wohldosierte Lokalkolorit des aus meiner Sicht sehr sympathischen Ruhrpotts.

"Tiefer denn die Hölle" ist aus meiner Sicht eine gut gelungene und spannende Fortsetzung, die auf weitere Fälle für den umtriebigen Seelsorger mit dem Herz am rechten Fleck hoffen lässt. Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 27.05.2018
Aldred, James

Der Mann, der auf Bäume klettert


ausgezeichnet

Schwebendes Königreich

Als James Aldred im Jahre 1988 durch den New Forest in Südengland wanderte, stieß er plötzlich auf eine Herde wilder Pferde. In seine Verzweiflung rettete er sich auf einen Baum und entkam schadlos der durchaus gefährlichen Situation. Dass dieses Erlebnis sein zukünftiges Leben bestimmen würde, konnte er zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnen, aber der Besuch des Baumes hatte eine Leidenschaft in ihm geweckt, der er sich nicht mehr entziehen konnte. Die Bäume konnte nicht mehr hoch genug sein und es reihte sich ein Abenteuer an das andere...

James Aldred erzählt von seinen fantastischen Erlebnissen, nachdem es ihm gelungen war seinen Leidenschaft zum Beruf zu machen. Er arbeitete mit vielen bekannten Naturfilmern wie David Attenborough zusammen und erhielt bereits einen Emmy für seine spektakulären Bilder. In dem Buch "Der Mann, der auf Bäume klettert" erzählt er zehn seiner Abenteuer in einem lebendigen und mitreißenden Schreibstil. James Aldred nahm mich als Leser quasi mit auf seine Reisen und ich konnte mir durch seine bildreichen Beschreibungen ein gutes Bild seiner Unternehmungen machen. Es ist unglaublich, welche Überraschungen die Fauna und Flora in dem Baumgipfeln der höchsten Bäume der Welt für den Abenteurer bereithielten. Ständig den Gefahren wilder Tiere und plötzlichen Wetterum-schwüngen ausgesetzt, ließ er sich niemals von seiner Faszination abbringen, den Baumgipfel zu erklimmen. Seine Abenteuer lesen sich dabei spannender als so mancher Krimi oder Thriller und ich musste mir dabei immer vor Augen führen, dass James Aldred dies auch wirklich alles erlebt hat. Ich möchte nicht zu viel verraten, aber ich habe ihn sicherlich nicht um jede Situation beneidet, die er in seinen Jahren, in denen er in Bäumen klettert, erlebt hat. In seinen Beschreibungen wird aber auch seine Überzeugung und Faszination deutlich, was das Buch auch sehr authentisch wirken lässt und die stillen und einsamen Momenten an den Orten, wo sicherlich noch nie ein Mensch gewesen ist, waren alle Mühen wert.

"Der Mann, der auf Bäume klettert" ist ein außergewöhnliches und aus meiner Sicht absolut lesenswertes Buch, welches sicherlich viele Informationen aber auch spannende Momente bereithält. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 24.05.2018
Loibelsberger, Gerhard

Schönbrunner Finale


ausgezeichnet

Eine lesenswerte Reise nach Wien im Jahre 1918

Wir schreiben in Wien das Jahr 1918 und Oberinspector Joseph Nechyba bekommt es mit einem grausamen Mord zu tun. Ein älterer Mann wurde brutal erschlagen und die ersten Ermittlungen deuten auf zwei Untermieter hin, denen das Opfer verbotener weise Unterschlupf gewährt hatte. Nechyba ermittelt während der 1. Weltkrieg in den letzten Zügen liegt. Das Elend in der Stadt ist groß und der Hunger bestimmt mit aller Gewalt das Geschehen vor Ort. Wurde der Mann aus Habgier oder aus der Not getötet? Ein verzwickter Fall wartet auf den erfolg-reichen und schwergewichtigen Ermittler...
"Schönbrunner Finale" ist der sechste Band aus der Reihe um den gemütlichen Oberinspector aus Wien. Schon in den Vorbänden überzeugte der Autor mit der bildreichen und lebendigen Beschreibung des historischen Hintergrunds. Er arbeitet hier mit einer sehr flüssig zu lesenden Schreibweise, in der er gekonnt und wohldosiert ursprüngliche wienerische Begriffe einbaut. (Welche stets in Fußnoten erläutert werden) Dies verleiht dem Buch sehr viel Authentizität und seinen besonderen Charme. Ebenfalls hat der Autor mit dem Ermittler Nechyba einen sympathischen Ermittler geschaffen, der durchaus um das eigene Wohlbefinden besorgt ist, aber sein Herz am rechten Fleck trägt, um im ärmlichen Wien für Gerechtigkeit zu sorgen. Die Spannung kommt dabei nicht zu kurz, es beginnt ein klassisches Katz und Maus Spiel quer durch die österreichische Hauptstadt, bei der die Auflösung des Kriminalfalls aus meiner Sicht nur die historischen Berichte der damaligen Zeit gekonnt aufpeppt. Diese Begebenheiten wirken sehr gut recherchiert und gaben mir ein umfassendes Bild Österreichs der mehr als dramatischen Zeit. Diese Buch stellt leider den Abschluss der Reihe um Oberinspector Nechyba dar, dem ich gerne noch bei weiteren Fällen über die Schulter geschaut hätte.
"Schönbrunner Finale" ist aus meiner Sicht eine äußerst gelungene Kombination aus historischem Roman und Kriminalroman, welche mich in den Bann schlagen konnte Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 24.05.2018
Golden, Christopher

Snowblind


ausgezeichnet

Sie kommen, um dich zu holen...

Das Städtchen Coventry in Neuengland wird von einem starken Schneesturm heimgesucht. Die bittere Bilanz nach dem Blizzard weist mit 18 Menschen eine hohe Anzahl an Opfern aus. Die Trauer und der Schock sitzt tief und selbst zwölf Jahre später sind die Einwohner von Coventry immer noch ein wenig parallelisiert, wenn ein neuer Schneesturm angekündigt wird. Nun ist es wieder so weit und nach einem kleiner Sturm im Vorfeld erscheinen einige Menschen in diesem kleinen Städtchen verändert. Hängt es mit dem angekündigten Sturm zusammen? Es geschehen rätselhafte Dinge...

Meine Aufmerksamkeit wurde zum einen von dem aus meiner Sicht sehr gelungenen Cover und zum anderen von der Empfehlung des Großmeisters der unheimlichen Literatur Stephen King geweckt. Ich nehme es vorweg, meine hohen Erwartungen wurden erfüllt. Der Autor Christopher Golden erzählt die schaurige Geschichte in einem sehr gut zu lesenden und lebendigen Schreibstil. Er beschreibt die unheimliche Atmosphäre in dem kleinen Städtchen aus der Sicht einiger Protagonisten. Anfangs führte dies bei mir zu einigen Ver-wirrungen, aber mit dem Fortgang der Handlung konnte ich die Personen problemlos zuordnen. Den Gruselmoment erzeugt der Autor hier nicht über möglichst blutrünstige und spektakuläre Gewalttaten, sondern über einige mystisch erscheinende Situationen, die rational zunächst nicht erklärbar sind. Er baut so eine clever konzipierte Geschichte auf, in der die Spannung immer weiter steigt und in einem fulminanten Finale endet. "Snowblind" hat durchaus klassische Momente der Horrorliteratur, aber Christopher Golden gibt dem Buch spätestens mit dem Auftritt der Schreckens-verursacher seine eigene Handschrift.

"Snowblind" ist für mich ein sehr gut gelungener Horror-Roman und ich kann Stephen King nur Recht geben, wenn er sagt: "Dieser Roman lässt deine Knochen und dein Herz gefrieren". Wer Lust hat sich ein wenig zu gruseln, dem sei das Buch ans Herz gelegt, ich bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.05.2018
Dieckerhoff, Christiane

Spreewaldrache / Klaudia Wagner Bd.3


sehr gut

Dunkles Geheimnis

Kriminaloberkommissarin Klaudia Wagner bekommt es mit dem Fall eines niedergeschlagenen Jungen zu tun. Er wurde blutüberströmt bei den Datschen gefunden und keiner kann sich einen Reim auf die Tat machen. Bei den Ermittlungen stößt Klaudia auf eine alte Familienfehde, die mit der Tat in Zusammenhang stehen könnte. Was steckte hinter dem tragischen Unfall, bei dem ein Mensch ums Leben kam. War dies gar kein Unfall? Als eine Leiche eines Obdach-losen gefunden wird spitzen sich die Ereignisse zu und dem Team um Klaudia Wagner läuft die Zeit davon...

"Spreewaldrache" ist bereits der dritte Band um die sympathische Ermittlerin, die aus dem Ruhrgebiet an den Spreewald gezogen ist. Die Autorin Christiane Dieckhoff erzählt die Geschichte in einem lebendigen und gut zu lesenden Schreibstil. Sie arbeitet mit vielen kurzen Kapiteln, was dem Buch ein zusätzliches Tempo verleiht. Es war für mich aufgrund einer großen Anzahl von Protagonisten, die ein Rolle in dem Fall zu spielen scheinen, nicht ganz einfach in die Geschichte hineinzukommen, aber nach den ersten Anlauf-Schwierigkeiten entwickelte sich eine clever konzipierte Geschichte und der Spannungsbogen wurde zunehmend aufgebaut. Es erforderte auch im Nachgang ein wenig Konzentration, die Verbindungen der Personen zu verstehen, nichts desto trotz gab es für mich als Leser viele Möglichkeiten, eigene Überlegungen zur Täterschaft und zu den Hintergründen anzustellen. Sehr gelungen empfand ich die Beschreibung der Atmosphäre und der regionalen Besonderheit des Spreewaldes mit seinen kleinen Kanälen. Ein guter Platz für spannende Geschichten...

Mich hat "Spreewaldrache" überzeugt und ein paar spannende Stunden beschert, so dass ich das Buch gerne weiterempfehle und mit guten vier von fünf Sternen bewerte.

Bewertung vom 19.05.2018
Trebbin, Ulrich

Letzte Fahrt nach Königsberg


sehr gut

Ostpreußische Familiengeschichte

In jungen Jahren scheint es das Schicksal gut mit Ella Aschmoneit zu meinen. Sie lebt in einer wohlhabenden Familie und ihr Vater ist als Weinhändler ein angesehener Mann in der Gesellschaft. Für Ella steht fest, sie will wie ihre Schwestern zur Universität, um dann später Ärztin werden zu können. Aber das Schicksal wendet sich, als ihr Vater einen plötzlichen Tod stirbt und Deutschland dem Rest der Welt den Krieg erklärt. Ella steht plötzlich vor vielen Veränderungen und auch die ersten aufkeimenden Gefühle für einen Jungen lassen ihr Leben aus den vorgefertigten Bahnen schlittern...

Der Autor Ulrich Trebbin hat mit "Letzte Fahrt nach Königsberg" einen ergreifenden Roman über das Leben einer jungen Frau zur Zeit des 2. Weltkrieges geschrieben. Er erzählt die Geschichte in einem sehr bildreichen und detailverliebten Schreibstil, der mir die damalige Zeit gut vor Augen führte und springt dabei in den jeweiligen Kapiteln in der Zeit vor und zurück. Dies Zeit- und Perspektivwechsel beleben das Buch und geben manchmal im Nachhinein die Erläuterungen für Geschehnisse aus den vorherigen Abschnitten. Die Protagonisten werden gut dargestellt und passen gut in die damalige Zeit. Sehr gut gefallen hat mir der Einblick in die Gefühlswelt der Personen. Der historische Hintergrund wirkt sehr gut recherchiert und dem Autor ist die enge Verbundenheit zum Ostpreußischen Land anzumerken, in der seine eigen Familien-geschichte verankert ist. Das Buch wirkt so sehr authentisch und gibt ein lebendiges und nachvollziehbares Bild für die dramatischen Zeit der dunklen Stunde Deutschlands.

Insgesamt hat mir "Letzte Fahrt nach Königsberg" gut gefallen, auch wenn mir der Autor an der einen oder anderen Stelle mal etwas zu detailverliebt war. Ein lesenswertes Buch, welches ich gerne weiterempfehle und mit guten vier von fünf Sternen bewerte.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.05.2018
Ulreich, Carry

Nachts träum ich vom Frieden


ausgezeichnet

Ein wichtiges Zeitdokument


(3)

Carry Ulreich ist fünfzehn, als sie mit ihrer Familie im Rahmen der Judenverfolgung des 2. Weltkrieges untertauchen muss. Sie finden in Rotterdam Unterschlupf bei einer katholischen Familie und können zu dem Zeitpunkt noch nicht ahnen, welche lange Odyssee in der Fremde vor ihnen liegt und dass das Leben, welches sie bisher geführt haben, nie wieder so sein wird, wie es war.
Die realen Tagebücher der Autorin wurden vom Verlag nur im Bereich der Rechtschreibung der heutigen Zeit angepasst, Ausdrucksweise und Wortwahl wurden bewusst beibehalten. Die Ausdrucksweise ist daher eher puristisch und alltäglich, aber genau dieser Umstand sorgt für eine unglaubliche Authentizität des Buches. Der Leser fühlt, dass es hier um einen intimen Einblick in die Gefühlswelt einer verängstigten und stark verunsicherten jungen Frau handelt. Man fühlt mit, wie sich die Fassungslosigkeit über die Taten der Nazis in Holland und in der ganzen Welt bei Carry Ulreich breit macht und mit der Realisierung der Situation zunehmend auch die Angst Einzug erhält. Die gesamte Familie lebt am Limit und versucht durch unauffälliges Verhalten keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Gleichzeitig nimmt die Not weiter zu und der Hunger wird zum ständigen Begleiter der Familie. Beim Lesen lief es mir das ein oder andere mal eiskalt den Rücken herunter, zu welchen taten der Mensch fähig ist. Obwohl die Fakten der damaligen Zeit hinlänglich bekannt sind, berührte mich der Perspektivwechsel auf die Seite der Betroffenen sehr. Auch die Sehnsucht nach Frieden, die mit fortschreitenden Zeit immer größer wird, lässt sich in den Tagebüchern leicht entnehmen. Man akzeptiert sogar große Offensiven der Alliierten, die von vielen Opfern begleitet werden, nur um den unsäglichen Krieg und damit das große Elend zu beenden.
"Nachts träum ich vom Frieden" ist daher für mich ein wichtiges Zeitdokument, welches die Grausamkeiten der damaligen Zeit aufzeigt, um für eine bessere Zukunft daraus zu lernen. Ich halte es daher für äußerst lesenswert und lege es jeden interessierten Leser ans Herz. Meine Bewertung fällt daher auch mit den vollen fünf von fünf Sternen entsprechend positiv aus.

Bewertung vom 12.05.2018
Durfee, Brian Lee

Der Mond des Vergessens / Die fünf Kriegerengel Bd.1


ausgezeichnet

Tolle High-Fantasy

Die Menschen führen einen unerbittlichen Krieg, welcher letzten Endes von den Göttern hervorgerufen wurde. Die Hoffnungen ruhen auf einen kleinen Waisen-junge namens Nail, ist er Teil einer Prophezeiung? Zudem geht es um die Nachfolge der fünf Kriegerengel und deren Waffen, kommt hier Nail ins Spiel, wenn es um die Nachfolge der Streitaxt geh?

Brian Lee Durfee hat in seinem High-Fantasy-Roman "Der Mond des Vergessens" eine faszinierende Welt aufgebaut. Er beschreibt diese in einem bildreichen und durchaus anspruchsvollen Schreibstil. Zu Anfang haben mich die hohe Anzahl der Namen und die unbekannte Welt ein wenig verwirrt, aber dies ist halt üblich für einen fesselnden High-Fantasy-Roman. Das Durchhaltevermögen wird belohnt, da es dem Autor gelungen ist, mich nach und nach in diese neue Welt zu entführen. Es gibt immer wieder Überraschungen und plötzliche Wendungen, die das Geschehen wieder in eine andere Richtung katapultieren. Ich freue mich jeden falls schon jetzt, mit dem zweiten Teil erneut hierhin eintauchen zu dürfen.

Ein aus meiner Sicht mehr als gelungenes Fantasy-Abenteuer, welches sicherlich auch gehobenen Erwartungen der Fantasy-Literatur gerecht wird. Daher vergebe ich auch gerne eine unbedingte Leseempfehlung und ewerte das Buch mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 12.05.2018
Engberg, Katrine

Krokodilwächter / Kørner & Werner Bd.1


ausgezeichnet

Gelungenes Thriller-Debüt

Die beiden Kriminalkommissare Jeppe Komer und Anette Wemer bekommen es mit einem rätselhaften Fall zu tun. Eine junge Frau wird ermordet aufgefunden, ihr Gesicht ist schrecklich entstellt, ihr Mörder hat ihr mit einem Messer Zeichen eingeritzt. Was ist der Hintergrund dieser blutrünstigen Tat? Bei den Ermittlungen stoßen die beiden auf ein Manuskript, welches die Vermieterin des Opfers verfasst hat. Hierin schildert sie genau den Mord, der an der jungen Frau verübt wurde, aber schon einige Zeit vor der Tat. Eine heiße Spur für die Polizei? Handelt es sich eventuell um einen Serienmörder, der die Stadt Kopenhagen in Atem halten will? Eine spannende Jagd beginnt...

Katrine Engberg hat mit "Krokodilwächter" aus meiner Sicht ein beachtliches Debüt im Genre Thriller hingelegt. Sie erzählt die Geschichte in einem ruhigen aber tiefgängigen Schreibstil, der mich schnell an das Buch fesselte. Ihr gelingt es ,mit den beiden Ermittlern zwei interessante Charaktere auf die Jagd nach dem Mörder zu schicken. Jeppe hat nebenbei noch mit seinem Privatleben, welches alles andere als gut für ihn läuft, zu kämpfen, während Anette für ihn den ausgleichenden Pol verkörpert. Ein tolles Team, bei dem es Spaß macht, die Ermittlungen zu verfolgen. Die Spannung wird mit dem mysteriösen Mord an die junge Studentin klassisch aufgebaut und die von Katrine Engberg clever konzipierte Geschichte hält diesen Spannungsbogen über die gesamte Länge auf einem hohen Niveau. Hierbei sorgen überraschende Wendungen für viel Möglichkeit, um die Identität des vermeintlichen Täters und dem Tathintergrund zu spekulieren. Für mich war das Finale so nicht vorhersehbar und rundete den Einstieg der beiden sympathischen Ermittler gut ab. Ein besonders verheißungsvoller Beginn einer neuen Thriller-Reihe aus den skandinavischen Gefilden.

"Krokodilwächter" ist für mich ein packender Thriller, bei dem nicht die spektakulären Morde im Vordergrund stehen, sondern eine tiefsinnige und ausgefeilte Story. Mir hat das Buch einige spannende Stunden beschert, so dass ich "Krokodilwächter" sehr gerne weiterempfehle und es mit den vollen fünf von fünf Sternen! bewerte!!

Bewertung vom 09.05.2018
Grylls, Bear

Ghost Flight - Jagd durch den Dschungel / Will Jaeger Bd.1


ausgezeichnet

"Wir sind die Zukunft"

Will Jaeger hat noch immer nicht den Verlust seiner Frau und seines Sohnes überwunden, die vor 4 Jahren spurlos verschwanden. Er lebt zurückgezogen und wird eines Tages von einem seiner ehemaligen Kameraden aus einer missliche Situation befreit. Will versucht einen Neuanfang mit einem mysteriösen Auftrag. ER soll ein Team von 10 Leuten durch den dichtesten Dschungel führen, um eine altes Militär-Flugzeug aus dem 2. Weltkrieg zu bergen. Ein Trip, der sich schnell als deutlich gefährlicher herausstellt, als er anfangs schien, und Will auch mit seiner persönlichen Vergangenheit konfrontiert...

"Ghost Flight" ist das Thrillerdebüt des Autors Bear Grylls, welcher bisher eher mit der Herausgabe von Sachbüchern im Bereich des Survival-Trainings von sich Reden gemacht hat. Nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, veranlasste mich auch genau diese Tatsache dazu, mich mit dem Thriller auseinanderzusetzen. Meine Erwartung, dass der Autor dem Buch, welches im Dschungel spielt, mit seiner Kernkompetenz im Survival-Training eine eigene und äußerst interessante Note geben würde, wurde voll erfüllt. Er erzählt die Geschichte des vom Schicksal getroffenen Ex-Elitesoldaten in einer sehr lebendigen und hervorragend zu lesenden Schreibweise und arbeitet dabei mit vielen kurzen Kapiteln, die durch spannende Cliffhanger immer wieder zum Weiterlesen anregten. Für mich entwickelte sich das Buch so zu einem echten Page-Turner. Die vielen Action-Szenen hielten den gut aufgebauten Spannungsbogen über die gesamte Länge des Buches aufrecht und das Finale brachte viel Licht in die clever konstruierte Geschichte. Das Ende kündigt quasi ein Folgeband an, auf das ich mich nun schon sehr freue.

Mit "Ghost Flight" ist Bear Grylls ein tolles Debüt im Genre Thriller gelungen. Das Buch sticht vor allem mit dem gut eingesetzten Fachwissen des Autors hervor und verleiht der Geschichte so einen besonderen Flair. Von mir erhält das Buch daher die vollen fünf von fünf Sternen und eine unbedingte Leseempfehlung!!