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Midnight-Girl
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Insgesamt 853 Bewertungen
Bewertung vom 29.01.2011
Bach, Richard

Der Pilot


gut

Jamie Forbes ist wieder einmal mit seiner Maschine in der Luft und denkt an nichts Böses, als er plötzlich einen Funkspruch erhält, in dem eine Frau fast schon panisch um Hilfe bittet, da ihr Mann einen Herzanfall hatte und sie selber nicht fliegen könne. Jamie nimmt sich ihrer an und geleitet sie ohne Probleme sicher gen Boden. Die Frau ist natürlich überglücklich, doch bevor sie sich bedanken kann ist Jamie schon wieder abgedreht. Dieser Vorfall lässt ihn nicht mehr los und er beginnt nun über sich und sein Leben nachzudenken, macht neue Bekanntschaften und findet so mehr und mehr über sich selbst und das Leben im Allgemeinen heraus.

Der Einstieg ins Buch fällt sehr leicht, da der Schreibstil flüssig und nicht zu schwer ist, so dass man sich gut zurecht findet. Die Kapitel sind mitunter recht kurz, was ein schnelles Lesen fördert, da man gar nicht merkt, wie die Seiten an einem vorbeifliegen. Allerdings wird man nicht so ganz warm mit der Hauptperson. Keine Frage, Jamie ist ein netter und sympathischer Kerl und man erfährt einiges über seine Leidenschaft, das Fliegen, aber wirklich nahe kommt man ihm trotz allem nicht. Eher beobachtet man ihn aus einer gewissen Distanz, die scheinbar nicht zu überbrücken ist.
Nach seinem Erlebnis in der Luft kehrt Jamie kurz in die Vergangenheit zurück, in der er davon erzählt, wie er einst hypnotisiert wurde und im Grunde beginnt dort dann die gesamte Geschichte, da die Hypothese aufgestellt wird, dass alles durch reine Suggestion entsteht und vorhanden ist. Zufälle gibt es keine, es ist alles vorherbestimmt bzw. man suggeriert sich selbst die kommende Situationen allein durch sein Handeln.

Im Grunde ist das Thema nicht gänzlich uninteressant, die Umsetzung jedoch leider ein wenig schwach. Es ist nicht nur so, dass der Leser nahezu alles vorhersehen kann was geschehen wird, es ist auch noch so, dass vieles immer und immer wieder wiederholt wird, wobei man es bereits beim ersten Lesen begriffen hat.
Manche Thesen sind leicht nachvollziehbar, wohingegen andere den Leser stutzig machen und auch die Erklärungen nicht unbedingt den gewünschten Effekt bringen, da sie teilweise zu schwammig dargestellt sind, so dass man sie einfach nicht akzeptieren kann, da es eher so ausschaut, als hätte der Autor händeringend nach Beweisen für seine Behauptungen gesucht. Auch das Übersinnliche, das in der Beschreibung angepriesen wird, bleibt dem Leser leider so gut wie gänzlich verborgen, denn sonst hätte man wenigstens dort nach Antworten suchen können, wenn schon rational nicht alle vorhanden sind.

Dadurch, dass das Buch nur 192 Seiten besitzt, ist man schnell mit der Geschichte durch, worüber man nicht allzu traurig ist. Man ist zwar eine Zeit lang gut unterhalten, aber den tieferen Sinn des Ganzen konnte der Autor leider nicht in dem Maße vermitteln, als dass man ihn uneingeschränkt verstanden hätte und ihm zustimmen würde, dafür sind manche Erklärungen einfach zu ungenau. Schade eigentlich, denn wäre die Umsetzung besser gelungen, würde es sich hier um einen überaus interessanten Roman handeln, der nicht nur unterhält, sondern auch schwierigeren Fragen auf den Grund geht und wissenschaftliche Erkenntnisse für jedermann verständlich erklärt.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.01.2011
Fänger, Rolf; Möltgen, Ulrike

Träum schön, kleiner Mondbär!


ausgezeichnet

Sowohl die Geschichten, als auch die Gedichte sind liebevoll geschrieben und von der Länge immer genau richtig, um sie abends vorzulesen, wobei Erwachsene genauso viel Spaß daran haben können wie die Kleinen. Meiner Meinung nach gibt es keine Alterseingrenzung, da sie eine schöne Abwechslung sind nach einem langen Tag, um einfach ein wenig abzuschalten und sich wieder als Kind zu fühlen. Trotz allem Spaß gibt es in den Geschichten aber auch immer eine Moral, die einem mit auf den Weg gegeben wird.

Schon allein die Geschichten und Gedichte sind wunderbar, aber durch die liebevollen Illustrationen wird das Buch einfach ein wahres Highlight. Sie sind so detailreich gestaltet, dass man meint den kleinen Mondbären fast berühren zu können. Gleichzeitig haben sie auch immer einen Bezug zu der Geschichte oder dem Gedicht, welches auf den entsprechenden Seiten zu finden ist, so dass man auch visuelle Eindrücke gewinnen kann.

Die Zusammensetzung der Geschichten, Gedichte und Illustrationen ist einzigartig gelungen und verspricht ein paar schöne Abende, um entweder selber in die Vergangenheit zu reisen oder seinen Kindern schöne Träume zu wünschen, denn nach diesen Geschichten wird jeder gut schlafen.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.01.2011
Jordan, Ricarda

Der Eid der Kreuzritterin


ausgezeichnet

Es ist das Jahr 1212 und es ist die Geschichte von vier jungen Menschen, die mit unterschiedlichen Hintergründen zu einer langen Reise aufbrechen, auf welcher sich bald ihre Wege kreuzen werden und es scheint ihr Schicksal zu sein, dass sie sich nicht mehr trennen sollen bis diese Reise überstanden ist. Doch es ist nicht einfach eine Reise, es ist etwas viel Größeres, wodurch eine noch größere Sache schließlich aufgedeckt werden kann, von der niemand gedacht hätte, dass so etwas geschehen könnte.

Zunächst lernen wir in diesem Roman nach und nach unsere vier Hauptcharaktere Gisela, Konstanze, Armand und Malik kennen, was ich sehr interessant und gut dargestellt finde. Anfangs dreht es sich also in jedem Kapitel um eine dieser vier Personen und wir lernen auch einiges von ihrer Umgebung, Herkunft und vor allem vom Charakter kennen, somit kann man sich ein sehr gutes Bild der Personen machen und ist schon so gut wie in der Geschichte versunken.

Nachdem die Vorstellung der Charaktere und ihrer eigentlichen Bestimmung vorüber ist, beginnt die Geschichte, in der sich diese vier Wege unweigerlich kreuzen, nämlich bei den Kinderkreuzzügen von 1212, die sich in das Heilige Land begeben wollen. Alle vier Personen schließen sich den Zügen aus unterschiedlichen Gründen an und treffen somit zusammen. Sie sind sich gleich so vertraut, dass sie nicht daran zweifeln, dass es eine falsche Entscheidung gewesen sein könnte sich dem jeweils anderen anzuschließen.

Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen, man kommt sehr einfach in die Geschichte hinein und fühlt sich wie zurückversetzt, als wäre man selber bei diesem Kreuzzug dabei gewesen. Man leidet und freut sich mit den Charakteren und das ein oder andere Mal ist man auch nicht ganz so begeistert von deren Handeln, so wie es eben ist, wenn man meint mit jemandem vertraut zu sein. Man hat wirklich das Gefühl die Personen wahrhaftig zu kennen.

Die Geschichte selber ist sowohl mitreißend, spannend, aber auch sehr interessant. Immer wieder gibt es Wendungen, die man so nicht vorausgesehen hätte und immer wieder vermutet man eine neue Finte, auch wenn es gar keine gibt. Die Auflösung am Ende war meiner Meinung nach so wirklich nicht vorherzusehen und regt einen doch sehr zum Nachdenken an, ob etwas Wahres dran ist oder nicht. Im Nachwort ist zu lesen, dass einige Fakten dokumentiert sind, aber dass nichts hundertprozentiges existiert, so dass man immer nur Vermutungen anstellen kann und das tut man zweifelsohne, nachdem man diesen Roman beendet hat.

Es war wirklich eine Freude dieses Buch zu lesen, es beinhaltet alles, was man sich von einer guten Erzählung wünscht, Unterhaltung, Spannung, Spaß, Leid, Rivalitäten und alles was dazu gehört. Sollte man sich nicht entgehen lassen.

7 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.01.2011
Doms, Renate

Termonia - Hüter der Seelen


ausgezeichnet

Es ist ein stürmischer Abend und Cathy ist allein zu Haus, als plötzlich die böse Zauberin Youla auftaucht und sie nach Termonia verschleppt. Cathy weiß gar nicht wie ihr geschieht und was sie in dem geheimnisvollen Land eigentlich verloren hat, doch eins weiß sie, sie muss so schnell wie möglich vor Youla fliehen, denn diese hat nichts Gutes mit ihr vor.
Susan, Cathys Mutter, ist krank vor Sorge und folgt ihrer Tochter nach Termonia, das sie, dank ihres Nachbarn Robert, findet. Sie versteht genauso wenig wie ihre Tochter was das alles zu bedeuten hat und vor allem, was ihr verstorbener Mann mit der Sache zu tun hat, aber sie ist gewillt alles dafür zu tun, um ihre Tochter zu retten.

Es wird sich zu Beginn des Buches gar nicht lange in der realen Welt aufgehalten. Nach einem rasanten und tragischen Prolog, der den Leser schonmal vergessen lässt zu atmen, geht es ziemlich zügig nach Termonia, in eine Parallelwelt zu unserer bekannten Welt. Die Beschreibungen dieser Umgebung sind detailliert und sehr bildlich dargestellt, so dass der Leser eine ziemlich genaue Vorstellung davon bekommen kann und sogar beinahe der Meinung ist, dass er selber in diese Welt eintreten könnte, wenn er denn den Zugang dazu finden würde. Vor allem würde man sich gerne dorthin zurückziehen, da alles viel friedlicher erscheint als bei uns, auch wenn böse Zauberer am Werk sind, so wirkt das Miteinander doch sehr harmonisch und ohne Hektik, so als wäre in Termonia die Zeit stehen geblieben, denn es gibt weder Geld, noch Telefone.

Sowohl Cathy, als auch ihre Mutter, die beide nichts von dieser anderen Welt wussten, betreten diese nun, dennoch werden sie getrennt und erleben beide ein eigenes Abenteuer. Natürlich hängen die beiden Handlungsstränge zusammen, trotzdem sind die Perspektivwechsel sehr interessant, da man so immer wieder abwechselnd zwei verschiedene Handlungen verfolgen kann und auf die Zusammenführung wartet bzw. hofft, da man ja gar nicht weiß, ob dies überhaupt geschehen wird.

Das Geschehen ist wirklich spannend geschildert und die Figur der Cathy ist sehr schön gezeichnet, so dass man sich in gewisser Weise mit ihr identifizieren kann oder zumindest eine enge Bindung zu ihr aufbaut. Es ist schön zu sehen, wie der Charakter mit der Zeit wächst und eine Aufgabe nach der anderen meistert, dabei jedoch nicht abhebt, sondern nach wie vor Hilfe von anderen Personen benötigt, um mit den Bösen fertig zu werden.

Sehr gut gefallen hat mir auch das Finale, denn obwohl es sich um den ersten Band einer Trilogie handelt, ist die Geschichte dennoch in sich abgeschlossen. Natürlich findet man Hinweise darauf, dass es weiter geht und alle Fragen wurden auch noch nicht beantwortet, aber im Großen und Ganzen ist ein Haupthandlungsstrang beendet, so dass man nicht bis zum nächsten Teil auf dieses Finale warten muss.

Eine wunderbare, fantastische Geschichte, die im nächsten Band hoffentlich genauso weiter geführt wird.

Bewertung vom 22.01.2011
Gibert, Matthias P.

Schmuddelkinder / Kommissar Lenz Bd.6


ausgezeichnet

Zwei fast identische Morde, nahezu zur selben Zeit, die Opfer arbeiteten früher zusammen, einziges Problem: kilometerweit voneinander entfernt. Kommissar Paul Lenz steht vor einem Rätsel, denn wie groß ist schon die Möglichkeit, dass zwei Morde fast zur selben Zeit stattfinden und dann auch noch auf die gleiche Weise ausgeführt werden? Die Ermittlungen führen den Kommissar und seine Gehilfen in die 70er Jahre zurück, denn die Opfer arbeiteten auf dem Karlshof südlich von Kassel, einem Jugendheim, dass einen mehr oder weniger umstrittenen Ruf hat. Aber ist die Lösung wirklich dort zu finden?

In diesem Buch geht der Autor recht weit in die Vergangenheit zurück, sowohl fiktiv, als auch real, denn er verbrachte selbst 2 Jahre in dem Jugendheim in Wabern, weshalb die Beschreibungen der Umgebung wohl so detailliert und realistisch erscheinen, eben weil sie es auch sind. Doch auch die anderen Beschreibungen und Darstellungen, sowohl der Umgebung, als auch der Charaktere sind sehr detailgetreu, so dass man ein recht klares Bild vor dem inneren Auge hat und sich somit um einiges besser in die Geschichte hinein finden kann. Auch der Schreibstil trägt einiges dazu bei, denn er ist so flüssig und eingängig, dass man nur so durch die Seiten fliegt, jedoch ohne sie einfach zu überfliegen, man wird sozusagen mit dem Geschehen regelrecht verbunden.

'Schmuddelkinder' ist bereits der sechste Fall für Kommissar Paul Lenz, weshalb es hin und wieder schwer fällt alles zu verstehen. Die Personen werden zwar nochmals kurz charakterisiert und vorgestellt, dennoch fehlt einem zeitweise das Wissen von Vorangegangenem, vor allem was das Privatleben des Kommissars betrifft. Dies hat zwar im Grunde nichts mit dem Fall an sich zu tun, spielt jedoch trotzdem eine recht große Rolle in diesem Buch, so dass man schon gerne mehr Hintergrundinformationen hätte. Somit ist es wohl ratsam diese Reihe mit dem ersten Titel zu beginnen und sich dann langsam aber sicher vor zuarbeiten.

Das Thema ist sehr viel komplexer als man zunächst denkt. Zu Beginn scheint es ein ganz normaler Fall zu sein, doch schnell taucht die erste Verwirrung auf, denn die Ermittler finden einen Brief in dem Haus des Opfers, in dem ihnen mitgeteilt wird, dass es sich keinesfalls um einen Raubüberfall handelt und es fehlt auch tatsächlich nichts. Die nächste Verwirrung folgt recht schnell als ein ähnlicher Mord geschieht, jedoch räumlich keinesfalls in der Nähe, so dass es sich mit Sicherheit nicht um den selben Täter handeln kann, doch gerade das bringt die Kommissare der Verzweiflung nahe. Die Spuren führen sie bis in die 70er Jahre zurück und in ein berüchtigtes Jugendheim in der Nähe von Kassel.
Wie bereits erwähnt hat der Autor selber einige Zeit in diesem Jugendheim zugebracht, so dass die Beschreibungen und Erzählungen sehr authentisch sind, da er mit Sicherheit auch aus seiner Erinnerung schöpft. Was genau alles der Realität entspricht kann man natürlich nicht sagen, aber das Wichtigste ist schließlich, dass man sich schnell in das Geschehen hinein finden kann und das ist in jedem Falle gegeben. Die Ereignisse sind teilweise wirklich erschreckend und man mag sich gar nicht vorstellen, dass es evtl. möglich ist, dass auch in Wahrheit zumindest ähnliches geschehen ist, doch auszuschließen ist dies nie, denn auch in der heutigen Zeit gibt es Dinge, die man nicht für möglich hält bzw. die man sich nie vorzustellen gewagt hätte.

Trotz dessen, dass das Thema teilweise sehr erschreckend dargestellt wird, so ist der Roman dennoch sehr fesselnd, denn die Spannung kommt wirklich nicht zu kurz. Man fiebert während der gesamten Ermittlungen mit den Kommissaren mit, so dass man kaum merkt wie die Zeit vergeht und wie schnell man plötzlich schon am Ende angekommen ist. Das einzige Manko, wie auch schon erwähnt ist, dass man ein paar Hintergrundinformationen zu wenig hat, so dass es besser ist, wenn man mit dem ersten Fall für Paul Lenz beginnt und sich dann chronologisch vorarbeitet.

Bewertung vom 22.01.2011
Vogel, Maja von

Mein neues Leben und ich


sehr gut

Leos Eltern sind Lehrer, haben sich für ein Auslandsjahr in Texas beworben und sind prompt genommen worden. Doch Leo passt das gar nicht, sie möchte nicht weg, da bleibt sie lieber alleine zurück. Natürlich wollen ihre Eltern dies nicht, denn sie ist schließlich gerade mal 16 Jahre alt. Da kommt plötzlich Tante Inge an und hat eine Idee, denn Sabine, Leos Cousine, die 3 Jahre älter ist, zieht von zu Hause aus und die beiden Mädchen könnten eine WG gründen. Nach einem kurzen hin und her ist das beschlossene Sache, doch da geht der Trubel erst richtig los...

Das Buch ist aus der Ich-Perspektive geschrieben, so dass man schnell einen Zugang zu der 16-jährigen Leo findet. Ihre Gedanken sind ausführlich dargestellt, so dass man sich eine gute Vorstellung von dem gesamten Charakter machen kann. Zuweilen fühlt man sich selber wieder als wäre man noch ein Teenager. Nicht nur dadurch, dass eben die Hauptprotagonistin in dem Alter ist, sondern hauptsächlich dadurch, dass es im Grunde ausschließlich um Alltagsprobleme geht, die das Leben nunmal so mit sich bringen und von denen hat mit Sicherheit jeder mindestens eines selber kennen gelernt und kann sich dadurch gleich viel besser in die Situation hinein versetzen.

Der Charakter der Hauptperson erscheint mir ab und an ein wenig zu naiv und nicht dem Alter angepasst, was aber natürlich auch Absicht sein kann, da sie quasi vor ihrer WG-Zeit auf dem Land gelebt hat und es nunmal ein Klischee ist, dass dort alles langsamer von statten geht. Aber ich weiß nicht, ob die Autorin das wirklich damit ausdrücken wollte, es ist nur eine Interpretation, es gibt mit Sicherheit noch einige mehr.

Die Geschichte selber war sehr nett und flüssig zu lesen, auf jeden Fall schöne Unterhaltung für zwischendurch. Manchmal witzig und amüsant, dann aber auch wieder mal traurig, so dass man Mitleid mit Leo bekam, schon eine gute Mischung. Vielleicht wurden zu viele Probleme angesprochen, denn ich denke es ist schon recht unwahrscheinlich, dass in einer solch kurzen Zeitspanne so viel passiert wie in der Geschichte beschrieben.

Alles in allem aber auf jeden Fall lesenswert und absolut geeignet für Jugendliche, die im selben Alter wie die Hauptprotagonistin sind. Natürlich auch für Ältere geeignet, da aber wirklich nur als Lesevergnügen für zwischendurch, da die beschriebene Phase meist schon vorbei ist.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.01.2011
Riordan, Rick

Die Schlacht um das Labyrinth / Percy Jackson Bd.4


ausgezeichnet

Es ist wieder soweit, ein weiterer Sommer im Camp Half-Blood nähert sich, doch dieses Mal sind Percy und seine Freunde nicht ausschließlich zum Spaß da, sie müssen das Camp und nebenbei die Menschen, sowie die Götter retten. Kronos bzw. seine Armee wird immer stärker und natürlich soll verhindert werden, dass sie ihre Macht ausspielen können, dafür müssen sie aber zur Strecke gebracht werden. Percy und seine Freunde machen sich auf den Weg in das Labyrinth, das von Dädalus erbaut wurde und zu dem es einen Eingang mitten im Camp gibt, um Kronos und seine Anhänger zu vernichten, bevor sie es schaffen ihren Plan in die Tat umsetzen zu können.

Auch dieser vierte Band der Reihe um Percy Jackson, den Sohn des Poseidon, wird aus der Ich-Perspektive geschildert, so dass der Leser sich sofort ins Geschehen einfinden kann und das Gefühl hat hautnah dabei zu sein. Hat man einen oder mehrere vorherige Bände gelesen, so kennt man die Hauptprotagonisten bereits und sie kommen einem nach einigen Zeilen sofort wieder vertraut vor, fast so, als ob gar keine Zeit zwischen den einzelnen Lektüren vergangen wäre.

Einiges ist in der Zwischenzeit geschehen, vor allem Unerfreuliches, denn die Armee des Kronos wird immer stärker und es wäre tatsächlich möglich, dass Kronos sich wieder erhebt, doch das wollen Percy und seine Freunde nicht zulassen, daher begeben sie sich auf die Reise ins Labyrinth des Dädalus, auch wenn sie nicht genau wissen was sie erwartet und ob sie jemals wieder heraus finden werden.
Der Leser begleitet die Freunde auf ihren Wegen, wenn diese sich trennen folgt man natürlich Percy, da aus seiner Perspektive erzählt wird. Während der gesamten Lektüre fiebert man regelrecht mit den Protagonisten mit, da es immer wieder Hürden gibt, die es zu überwinden gilt. Monster tauchen auf, die man sich in seinen schlimmsten Träumen nicht vorstellen konnte und immer wieder wird es sehr knapp für die Freunde, nie kann man sicher sein, dass sie den nächsten Angriff unbeschadet und ohne Opfer überstehen. Der Schreibstil selber trägt auch seinen Teil dazu bei, dass man von der Geschichte gefesselt ist, natürlich erledigt der Inhalt dies in der Hauptsache, aber ein exzellenter Inhalt nützt niemandem, wenn er oberflächlich dargestellt wird. Dies ist hier keineswegs der Fall, man lernt die Protagonisten, die man schon zuvor kannte, noch besser kennen und solche, die in diesem Band das erste Mal auftauchen, werden auch tiefgründig beschrieben, so dass man ein sehr klares Bild vor Augen hat.

Auf jeden Fall sollte man wenigstens den ersten Band gelesen haben, bevor man sich an den vierten Band heran wagt, da die Hauptprotagonisten hier natürlich nicht noch einmal ausführlich vorgestellt werden, sondern vorausgesetzt wird, dass man weiß mit wem man es zu tun hat. Auch wenn hin und wieder auf Ereignisse aus der Vergangenheit eingegangen wird, die in Teil zwei oder drei vorkamen, so ist es aber nicht zwingend notwendig diese zuvor gelesen zu haben, da man die Zusammenhänge trotz allem versteht. Nur, wie schon erwähnt, ist die Lektüre des ersten Bandes hilfreich, da man ansonsten mit Dingen konfrontiert wird, die man sich nicht selber logisch zusammen setzen kann.

Ein wunderbarer vierter Band, der den Leser fesselt und von der ersten bis zur letzten Seite spannend ist. Hin und wieder ist ein bißchen was vorhersehbar, dann geschehen aber auch wieder etliche Dinge, mit denen man nicht gerechnet hätte, somit überwiegen natürlich die positiven Punkte.
Nach wie vor lernt man gleichzeitig ein bißchen aus der Geschichte der Götter, und zwar so, dass es auch interessant ist und man am liebsten noch mehr wissen wollen würde, daher ist dieses Buch nicht ausschließlich zur guten Unterhaltung gedacht, sondern auch noch lehrreich. Absolut empfehlenswert.

4 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.01.2011
McDermid, Val

Nacht unter Tag / Karen Pirie Bd.2


ausgezeichnet

Ein Mann wird von seiner Tochter vermisst gemeldet, an sich nichts Ungewöhnliches, jedoch geschieht dies erst nach über 20 Jahren, da sie auf Grund gesundheitlicher Dinge seine Hilfe benötigt. Ihre Mutter hatte ihr immer wieder gesagt, dass Mick, ihr Vater, ein Streikbrecher war und daher seine Familie verlassen hat, da er sich in dem Dorf nicht mehr hätte blicken lassen können, doch nun stellt sich heraus, dass er gar nicht dort war wo er bislang vermutet wurde. Detective Inspector Pirie versucht Licht hinter die ganze Geschichte zu bringen, wobei sie auf einen anderen mysteriösen Fall trifft, der sich in etwa zur selben Zeit zugetragen hat. Ob die beiden Fälle etwas miteinander zu tun haben?

Erzählt wird aus verschiedenen Zeitebenen, mal ist man in der Gegenwart, dann wieder in der Vergangenheit, man muss sich aber nicht ständig zurecht finden, denn es gibt kleine Überschriften, an denen man das Datum ablesen kann, so dass man sofort weiß, in welcher Ebene man sich gerade befindet. Diese Wechsel sind sehr gut gemacht, da man so direkt die verschiedenen Eindrücke und Situationen erlebt, sie werden eben nicht in der Reihenfolge erzählt, sonst müsste schließlich vor 20 Jahren begonnen werden, es handelt sich eher um Einschübe, so wie sie gerade in die Gegenwart hinein passen, damit man sofort weiß was damals geschehen ist bzw. man versuchen kann es nachzuvollziehen.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig und es macht unheimlichen Spaß den Ermittlungen zu folgen. Immer wieder ertappt man sich dabei, dass man selber im Kopf schon viel weiter mit seinen Vermutungen ist, als die Geschichte eigentlich erzählt und immer wieder wird man eines besseren belehrt, nämlich, dass man doch erstmal weiter abwarten sollte, da alles viel komplexer ist als es zunächst scheint und man soweit im Grunde gar nicht denken kann, zumindest noch nicht zu Beginn.

Schön ist auch, dass es verschiedene Handlungsstränge gibt, so hat man quasi zwei Baustellen, an denen man sich versuchen kann. Es ist ziemlich offensichtlich, dass diese Handlungsstränge irgendwann zusammenfinden werden, aber man kann nicht sagen an welchem Punkt dies sein wird, denn die Ausmaße, die der Fall mit sich zieht, sind schwer zu ergründen, wenn man kaum Hintergrundinformationen hat. Selbst mit den Rückblenden tut man sich dabei schwer, denn dem Leser werden immer wieder nur Häppchen vorgeworfen, so dass bis fast zum Ende unvorhersehbar bleibt was wirklich geschehen ist.

Alles in allem handelt es sich hier um einen schönen, klassischen Krimi, der mehr auf die Ermittlungen abzielt und sich darauf konzentriert, als auf die Tat bzw. Taten an sich. Hier steht der Hintergrund des Szenarios im Vordergrund und nicht das Gemetzel, wie es inzwischen häufiger der Fall ist.

1 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.