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S.
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Berlin

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Insgesamt 1186 Bewertungen
Bewertung vom 20.07.2021
Sage, Angie

Falkenreiter - Flucht aus Luma


ausgezeichnet

Eine verhängnisvolle Prophezeiung
König Belamus wurde prophezeit, dass das Kind eines Magiers ihn töten würde. Daraufhin lässt er in der Festungsstadt Rekadom alle Magier, Beschwörer und Blender verfolgen und einkerkern. Auch den obersten Magier und seine Gattin. In seiner Not übergibt Hagos seine kleine Tochter einer fremden Frau.
Zehn Jahre später ist diese Tochter eine Art Aschenputtel mit magischen Karten. Die missgünstige Halbschwester verrät sie und eine abenteuerliche Zeit für Alex beginnt.
Angie Sage warnt vor schrecklichen Gefahren, vor dem Falkenreiter, dem Grauen Läufer, vor Stachelaalen und Schakalwachen. Alle erschaffen, um Magier zu töten. In der mittelalterlichen Atmosphäre finden sich aber auch Freunde. Ob Alex mit ihrer Hilfe etwas bewirken kann?
Eine bunte, fantasievolle Welt mit skurrilen Geschöpfen, fantasievollen Ungeheuern und kreativen Ideen tut sich auf. Spannend erzählt, gut zu lesen. Schön, dass auf Alex‘ Gefühle eingegangen wird, aber auch Zerra spielt eine wichtige Rolle und bringt Bewegung in die Story.
Eine Geschichte, die Mut, Freundschaft und Loyalität beeinhaltet und gute Unterhaltung bietet.
Ein Schneiderbuch aus der Verlagsgruppe HarperCollins.

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Bewertung vom 19.07.2021
Tizabi, Minu D.

Revolution morgen 12 Uhr (eBook, ePUB)


sehr gut

Angst besiegen
Sean Christophe, 24 Jahre alt, Student der Mathematik und der klassischen Philologie, hat Probleme. Er befindet: „Nachts bin ich viele.“
Sean lebt in ständiger Angst, hat oft anfallartige Schmerzen, schlimme Schmerzen. Es sind Panikatacken, die ihn um sein Leben fürchten lassen. Häufig verspürt der ich-Erzähler Todesangst, ist oft frustriert. Sean kommt in eine psychologische Klinik. Er beobachtet seine Routinen dort genau, beschreibt anschaulich, fängt Stimmungen ein, interagiert mit den Mitpatienten. Ein allabendlicher Anruf auf französisch gibt ihm Rätsel auf. Soll er nach Paris? Die Klinik verlassen? Soll er?
Minu Dietlinde Tizabi lässt den Leser ungefiltert an Seans Gedanken teilhaben. Das ist mitunter spannend, manchmal ermüdend, nicht immer nachvollziehbar, aber offenbar authentisch. Was Sean erlebt, ist unglaublich, phantastisch. Einblicke in eine andere Welt, ausführlich, abenteuerlich, Verständnis weckend. Könnte aber kürzer sein.
Herausgegeben vom Aufbau Verlag.

Bewertung vom 17.07.2021
Daveron, Nika S.

Allein durch die Sterne (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Jemand da?
Ariadne, recht flapsig, kellnert, hat ihr Studium geschmissen, spielt Badminton und wohnt mit einer Katze namens Katze zusammen. Geschockt registriert sie die plötzliche absolute Abwesenheit von Menschen, ist absolut allein. Einzig Tiere gibt es noch. Ist die absolute Freiheit vielleicht doch nicht schlecht? Niemand sagt einem, was zu tun ist. Möglich ist das geldlose Beschaffen von Luxuslebensmitteln und Tierfutter. Die in den leeren Wohnungen verbliebenen Tiere befreit sie.
Nika S. Daveron schreibt mit originellem Humor: „... es (war) erst wenige Tage her, dass die Menschen ausgestorben waren, ohne mir Bescheid zu geben.“ „Katze fand, dass mir Prada nicht stand, denn sie gähnte unentwegt.“ Ich habe mich köstlich amüsiert.
Wie es weiter geht? Packend, gefährlich.
Was für Konsequenzen drohen? Könnte man gedanklich mal durchspielen. Genau das tut Nika S. Daveron. Eine Odyssee beginnt, enorm spannend, mitnehmend. Super gut zu lesen, originell geschrieben, sehr unterhaltsam!
Etwas ganz Tolles aus dem Piper Verlag.

Bewertung vom 17.07.2021
Korber, Tessa

Alte Freundinnen (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Vier Frauen im alten Gasthof
Die vier Freundinnen Franziska, Annabel, Nora und Luise sind mittlerweile in den Sechzigern, wollen oder müssen sich verändern. Sie denken über eine WG in Franzis Elternhaus, einem alten Gasthof, nach.
Ob das gut geht? Eine wird erblinden, eine ist frisch verwitwet, eine hat kein Geld, eine ist sehr speziell.
Der alte Gasthof samt Umgebung wird sehr anschaulich beschrieben, man kann sich alles gut vorstellen und mit den alten Mädels planen und träumen.
Natürlich verläuft das Zusammenleben nicht reibungslos, zu unterschiedlich sind die Vorstellungen. Teilnahme am Dorfleben? Zusammenhalt bei Problemen? Freiräume?
Tessa Korber hat ein wunderbares Buch geschrieben. Man glaubt, die vier Damen beobachtet und kennengelernt zu haben. So unterschiedlich sie auch sind, so ist doch jede besonders. Und nicht eine verhält sich so, wie erwartet.
Überraschend, glaubhaft, unterhaltend, dramatisch, gefühlvoll, nachdenklich machend und sehr zu empfehlen!
Herausgegeben von Dumont.

Bewertung vom 10.07.2021
Shepherd, Catherine

Der böse Mann: Thriller


ausgezeichnet

Perfide
Am Tegeler See wird eine Frauenleiche gefunden, mit Stacheldraht um den Hals und einem Schmetterlingstattoo. Beigelegt der Hinweis: Ich bin die Zweite. Auf einem Friedhof eine andere Tote mit dem Hinweis: Ich bin die Erste. Es kommt zu weiteren Entführungen, rachsüchtigen Figuren, stalkenden Verehrern und absonderlichen Gestalten. Emotionen werden geweckt, die Spannung wird konstant gehalten. Die bekannte Ermittlerin Laura Kern und ihre Kollegen Max, Martina Flemming und Simon Fischer, ein genialer IT-Spezialist, suchen akribisch und engagiert nach Hinweisen, verfolgen viele Spuren und haben auch noch ein Privatleben. Das zu kombinieren ist nicht immer einfach, besonders bei Max ist der Konflikt gut dargestellt.
Wieder hat Catherine Shepherd einen spannungsgeladenen Thriller geschrieben. Geschickt wurden die Leser verwirrt, Verdächtige gab es zuhauf, das Miträtseln hat Spaß gemacht. Auch eine gehörige Portion Grusel war dabei, welche Methoden einige kranke Menschen anwenden, kann schon Angst machen.
Insgesamt eine packende Lektüre aus bewährter Feder, herausgegeben vom Kafel Verlag.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.07.2021
Meyer, Chris

Der Blutkünstler / Tom-Bachmann-Serie Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Kranke Seelen
Tom Bachmann, der »Seelenleser« , ist zurück in Deutschland. Dort wird er dringend vom BKA erwartet. Eine grausame Mordserie soll von ihm und seinen Kollegen aufgeklärt werden. „Die Arbeit als Profiler war für ihn wie eine Sucht, die alles Dunkle in ihm überdeckte.“ Dieses Dunkle spielt eine entscheidende Rolle bei seinem Werdegang.
Als guter Teamplayer arbeitet Tom eng mit seinen Kollegen zusammen, sammelt Spuren wie Puzzleteile und setzt sie sorgfältig zusammen. Interessant zu erfahren, wie ein Profil erstellt wird.
Geschickt, spezielle Fälle aus Toms vergangenen Ermittlungen heranzuziehen, das ist unterhaltsam. Tom selbst ist eher gefühlsarm, dafür aber sehr effizient. Der sogenannte Blutkünstler ist absolut abartig, aber ist er auch clever genug, nicht entdeckt zu werden?
Ein zweiter Erzählstrang beschreibt den Rachefeldzug eines Pädophilenjägers. Gern gebe ich zu, dass diese Handlungsweise meinen Beifall findet.
Die Kriminalisten Tom, Ira, Philipp, Nina Und Katja haben jeder eine eigene Geschichte, erscheinen nahbar, sind vorstellbar angelegt.
Ein spannender Einblick in menschliche Abgründe, Grusel und Ekel inklusive, wieder toll beschrieben von Chris Meyer.
Packender Thriller aus dem Ullstein Verlag.

Bewertung vom 08.07.2021
Pötzsch, Oliver

Das Buch des Totengräbers / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

An der schönen blauen Donau
Ein schlechter Anfang. Leopold von Herzfeldt mischt sich unautorisiert und unerwünscht in eine Mordermittlung ein, arbeitet ganz anders als die erfahrenen Kollegen. Und dann noch sein hochdeutscher Dialekt! Damit macht er sich unbeliebt, bekommt nur unspektakuläre Fälle. Beispielsweise den eines Selbstmörders, dessen Leiche gestohlen werden sollte.
Der Totengräber Rothmayer, ein echtes Original, weiß mehr. Auch mit Totenweckern, Verwesungsprozessen, Wiedergängern und den Berühmtheiten auf dem Wiener Zentralfriedhof kennt er sich aus und beschreibt in seinem Werk »Almanach für Totengräber« eine Reihe interessanter Fakten.
Leo wird also gemobbt, quält sich mit einem Hochrad ab, dabei gibt es schon seit längerem Sicherheitsniederräder, er legt sich mit einflussreichen Leuten an, hat Geheimnisse. Und seine Ermittlungen werden aufs heftigste sabotiert. Wie soll er so die Pfahlmorde aufklären?
Oliver Pötzsch schreibt spannend, baut die Handlung stetig auf und steigert sie zu unglaublichen Geschehnissen. Spuren führen in höchste Kreise, das ruft gewaltigen Ärger hervor. Geschickt werden Verdachtsmomente gefunden, Spuren gelegt, Puzzleteile verknüpft und trotzdem kommt alles anders.
Viele interessante Vorstellungen über die Veränderungen der Toten sind am Anfang jedes Kapitels zu finden, gut beobachtet und begründet, Kurioses wie ein Traktat von dem Kauen und Schmatzen der Toten im Grab lassen staunen.
Eine packende Mörderjagd mit sympathischen und teils kauzigen Hauptfiguren im Wien des Jahres 1893, bestens zu lesen!
Historischer Kriminalroman aus dem Ullstein Verlag.

Bewertung vom 06.07.2021
Setterwall, Carolina

Betreff: Falls ich sterbe


ausgezeichnet

In Memoriam
Kennenlernen Carolina-Aksel 2009, Verliebtsein, Liebe, Anpassung, Kompromisse, so normal, so viel passt, Alltag, 2014 Baby, so gewohnt. Bis plötzlich ... so unfassbar, so schrecklich. Nie, nie wieder du. Carolina Setterwall gelingt es, den Tod ihres Partners, ihren Verlust, so zu beschreiben, dass auch der Leser tief betroffen ist. Ihr Leid mitempfindet, ihren Schmerz nachvollziehen kann. Sie gibt sehr ehrlich ihre Gefühle wieder, erzählt selbstkritisch von Problemen, wirkt absolut authentisch. Carro durchlebt eine emotionale Phase der Erinnerungen, ungeschönt, realistisch, voller Liebe, voller spätem Verständnis. Sie erzählt die Geschichte eines riesigen Verlustes, schildert den Prozess der Trauer so mit erlebbar, dass man glaubt, den verstorbenen Aksel gekannt zu haben. Ein liebevolles Gedenken, mutig verarbeitet. Mitnehmend, beeindruckend. Aus dem Schwedischen von Susanne Dahmann, herausgegeben von Kiepenheuer & Witsch. Unbedingte Leseempfehlung für nicht nur diejenigen, die einen Verlust erlitten haben.

Bewertung vom 05.07.2021
Baum, Vicki

Menschen im Hotel (eBook, ePUB)


sehr gut

Schicksale
In einem großen, renommierten Berliner Hotel sammeln sich unterschiedlichste Menschen, z.B. der Hilfsbuchhalter Otto Kringelein, der Herr Doktor Otternschlag mit halbem Gesicht, die Grusinskaja, alternde Balletttänzerin, der dubiose Baron Gaigern, Generaldirektor Preysing , die lebenslustige Flämmchen und andere.
Kleine, aber charakteristische Details machen die Figuren unverwechselbar und lassen sie lebendig wirken.
Vicky Baum skizziert Zimmerkellner, Nachtstubenmädchen, Pagen, Chauffeure, zeigt in kurzen Szenen Momentaufnahmen verschiedener Situationen, manchmal lässt sie einen Blick in Privates zu. Und manchmal erzählt sie Lebensgeschichten.
Ihre Sprache ist verspielt, reich an wenig benutzten Formulierungen, mitunter überzogen originell, dem Zeitgeist geschuldet, alles ein wenig kitschig, sentimental. Aber gut zu lesen, um Aufmerksamkeit heischend, Spannung, Tragik, Liebe sind enthalten, unerwartete Wendungen ebenso, leider aber auch weitschweifige und langgezogene Beschreibungen.
Roman aus dem Jahre 1929, herausgegeben von Kiepenheuer & Witsch.

Bewertung vom 01.07.2021
Michaelides, Alex

Die verschwundenen Studentinnen


gut

Mord in Cambridge
Mariana, Psychotherapeutin, ist 36, stammt aus Griechenland und trauert sehr um ihren verstorbenen Ehemann. Sie hat schon viele Verluste erlitten; ihre Mutter, ihren Vater, die Schwester und deren Mann. Aber es gibt noch Nichte Zoe, die in Cambridge studiert und zutiefst verstört ist, weil eine befreundete Mitstudentin ermordet wurde. Mariana reist zu ihr, will helfen und betätigt sich als Detektiv. Dafür verlässt sie sogar ihre Therapiegruppe samt dem in sie verliebten
Henry, ein schwieriger Charakter, der sie zudem noch stalkt. Im Universitätsstädtchen ist vieles merkwürdig, ein Protagonist scheint besonders verdächtig.
Mir gefällt nicht, dass Täter bzw. Mörder als Opfer durch Vernachlässigung in der Kindheit dargestellt werden, die sich durch ihre Opfer provoziert fühlen und somit das Recht zu töten haben. Mir sind es zu viele Zufälle, die Mariana immer wieder auf den Tod ihres Mannes stoßen. Auch merkwürdig, dass sie nach anfänglichen Ablehnung eines Studenten diesem sehr schnell sehr vertraut. Und auch die übergriffige Einmischung in die Mordermittlungen scheinen mir für eine Psychotherapeutin unrealistisch.
Gut gefallen hat mir der Einblick in die Welt des Cambridger Campus. Unter anderem werden die Bedeutung von Beddern oder Portern erklärt.
Teilweise liest sich dieser Thriller von Alex Michaelides spannend, wirkt aber oft konstruiert und abschweifend.
Aus dem Englischen von Kristina Lake-Zapp.