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... was ich rezensiere, bewerte, das habe ich auch gelesen!

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Insgesamt 1259 Bewertungen
Bewertung vom 01.04.2019
Taschler, Herbert

La Cucina Sarda


sehr gut

Rezepte und Geschichten einer traumhaften Insel

Es handelt sich zwar um ein Kochbuch, aber keine reines Kochbuch, in dem Rezept für Rezept nach der sonst üblichen Reihenfolge "Vorspeisen - Salate - Suppen - Fleisch - Geflügel - Fisch - Beilagen - Dessert" oder ähnlich aufgeführt wird.

Sondern die beiden Autoren stellen in netten Geschichten die verschiedenen Regionen Sardiniens vor. Die Köche, deren Restaurants und deren Rezepte. Wobei die eine oder andere Zutat in Deutschland sicher nur mit etwas Mühe zu bekommen sein wird. Beispielsweise Bottarga aus Cabras (Der sizilianische Kaviar, im Behältnis belassener, zwischen zwei Holzscheiten gepresster luftgetrockneter Rogen der Meeräsche, nach der bis zu zweiwöchigen Trockenzeit in Form von Carpaccio serviert).

Der Druck, die Aufmachung des Buches ist sehr gut. Ein recht grosses Format, auf mattem Papier gedruckt, mit Farbfotos nicht nur der fertigen Gerichte reich illustriert.

Die aufgeführten Rezepte sind zumindest für hiesige Verhältnisse zum grossen Teil aussergewöhnlich. Wer bereits Gelegenheit hatte, auf Sardinien zu verweilen, wird sich gerne an das eine oder andere Gericht erinnern. Wer noch nicht auf Sardinien war, wird die Insel bald und gerne besuchen wollen. Auch um dort sehr lecker essen zu können.

Bewertung vom 31.03.2019
Hawking, Stephen

Kurze Antworten auf große Fragen


ausgezeichnet

Ein paar Sätze müssen zweimal gelesen werden, um sie zu verstehen. Aber dann..!

Wer kennt Stephen Hawking nicht? Was der geniale Mensch hier auf den 236 Seiten an Gedanken äussert, ist allemal lesenswert. Auch wenn man bis dato weder mit höherer Mathematik noch mit der Erforschung des Universums allzu viel bis gar nichts zu tun hatte. Das Buch liest sich sehr gut, auch wenn die eine oder andere Feststellung zwei-, dreimal gelesen werden muss, um sie zu verstehen.

Die Fragen, auf die Stephen Hawking eine Antwort gibt oder bei manchen auch zu geben versucht, lauten
1. Gibt es einen Gott?
2. Wie fing alles an?
3. Gibt es intelligente Lebewesen im Universum?
4. Können wir die Zukunft voraussagen?
5. Was befindet sich im Inneren der Schwarzen Löcher?
6. Sind Zeitreisen möglich?
7. Werden wir auf der Erde überleben?
8. Sollten wir das All besiedeln?
9. Wird uns künstliche Intelligenz den Rang ablaufen?
10. Was hält die Zukunft bereit?

Ohne der Lektüre vorgreifen zu wollen: die Antworten, die Stephen Hawking auf diese Fragen gibt, sind zum Grossteil absolut schlüssig. Wobei man nicht bei all seinen Antworten aus Überzeugung zustimmen muss. Es steht zu befürchten, dass die Menschheit schlicht zu blöd, zu eigennützig ist, die Antwort auf Frage Nummer 9 so zu übernehmen in Stephen Hawkings ernst gemeintem Sinn zu übernehmen. Dabei denke mal an die Entwicklungsbemühungen der USA und auch Russlands, 'intelligente' Kampfroboter für den Krieg der Zukunft zu entwickeln. Die selbständig über Ihre taktische Vorgehensweise und auch darüber entscheiden, wen sie umbringen...

Ob der Seifen-Opern-Darsteller, der momentan den amtierende US-amerikanische Präsident mimt, dazu fähig ist, die Antworten auf Frage 7 zu verstehen, muss leider stark bezweifelt werden. In dem Zusammenhang, auch der 'smarte' Vorsitzende der FDP, der in Folge der Dotcom-Blase mi seiner Firma Moomax Kredite in Höhe von zwei Millionen Euro in den Sand setzte, wird diese Antworten kaum verstehen. Soweit er fordert, die Bemühungen, das Weltklima zu retten 'Profis' (wie ihm?) zu überlassen. Anstatt die Schüler, die mit ihren Freitags-Protesten endlich politisch aktiv werden, zu unterstützen.

Zitat Seite 46:
"Aber es gibt auf diesem Planeten noch andere Herausforderungen, andere große Probleme, die beantwortet werden müssen. Dafür brauchen wir eine junge Generation, die interessiert, engagiert und wissenschaftlich gebildet ist. Wie werden wir eine ständig wachsende Weltbevölkerung ernähren? Für sauberes Wasser sorgen, erneuerbare Energie erzeugen, Krankheiten verhindern und heilen sowie die globale Klimaerwärmung drosseln? ... Wir alle sind Zeitreisende, die gemeinsam auf dem Weg in die Zukunft sind."
Das steht ja wohl in diametralem Gegensatz zu Lindners Aussage, die er im März 2016 bei einer Veranstaltung namens "FuckUp Night" an der Goethe-Universität in Frankfurt/Main von sich gab: "„Mit 19 habe ich meinen ersten Porsche gekauft. Ich hätte auch mit dem Geld sinnvolleres machen können – NEIN! Wenn man einen Traum hat, muss man ihn leben, sobald man kann.“

Stephen Hawkings Buch sei nicht nur Herrn Lindner dringendst empfohlen!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.03.2019
Moll, Sebastian

Baedeker Reiseführer New York


ausgezeichnet

Big Apple ohne BAEDEKER? Unvorstellbar.

Obwohl, es kommt darauf an, was man von New York erwartet, erhofft. Will man diese Mega-Stadt, mega interessante Stadt kennen lernen? Oder will man nur mal kurz rüber fliegen, hektisch einkaufen und nach ein, zwei Tagen Shopping-Abenteuer in New York wieder zurück nach Deutschland?

Für den zweiten Fall (shoppen) ist der BAEDEKER zwar auch kein Fehlkauf. Immerhin bietet er auf zwölf Seiten jede Menge Tipps, Hinweise, Adressen von Märkten, Lebensmittelgeschäften, Malls, Outlets, Klamotten- und Schuhgeschäften (die Umrechnungstabelle für Kleider- und Schuhgrössen steht auf Seite 367), Elektronikläden, Büchern, Juwelieren, Spielsachen etc.
Das Schönste und Beste an diesem BAEDEKER würde dann aber unbeachtet bleiben.

Als da sind die umfangreichen allgemeinen Informationen, die sieben 'Zu-Fuß-Touren' durch die Stadt. Durch Midtwon, Downtown, Chinatown, Chelsea und so weiter. Dass die einzelnen Sehenswürdigkeiten wie die Freiheitsstatue, das Rockefeller Center, Central Park, Empire State Building, Battery Park, Harlem Nightlife, Park Avenue, Times Square und was es sonst noch alles zu entdecken gibt, im Detail mit vielen interessanten Hintergrundinfos beschrieben werden, steht ohnehin ausser Frage.

Ebenso wenig fehlen die Erläuterungen zu den vielen Museen, den Musicals, Tipps zum Erleben und Geniessen, zu Hotels, Delis, Bars, Musik-'Kneipen', Diskotheken, Möglichkeiten, Konzerte oder Opernaufführungen zu besuchen.

Die Spaziergänge sind jeweils in einem dazugehörenden abgedruckten Ausschnitt eines Stadtplans kommentiert (was-ist-wo) eingezeichnet. Wer einen kompletten Überblick über Manhattan und die angrenzenden auf den gegenüber liegenden Ufern befindlichen Stadtteile haben möchte, findet diese auf dem beigefügten Stadtplan. In dem dann auch vergrösserte Ausschnitte beispielsweise des Theater Districts, die Linien der U-Bahn zu finden sind.

Wichtig, dementsprechend auch sehr ausführlich werden die strengen Einreisebedingungen, Zollbestimmungen etc. erklärt. Nebenbei festgestellt: sollte sich der Leser dieses BAEDEKERS nach dem 01.03.2011 in Ian, Irak, Syrien, Sudan, Libyen, Jemen oder Somalia aufgehalten haben, kann er seine Reisepläne in die USA knicken. Er bekommt kein Einreisevisum mehr...

Es wäre kein BAEDEKER, wenn der Grund für diese verschärften Einreisebestimmungen, also 9/11 nicht ebenfalls erläutert werden. Diese umfassenden Informationen machen den Wert und Reiz der BAEDEKERs aus. Im konkreten Fall New York beispielsweise erfährt man etwas über die Verteilung der Einwanderer in den verschiedenen Wohnvierteln, man bekommt Informationen zu den Vereinten Nationen oder zur Geschichte der diversen Wolkenkratzer. Man kann also nicht nur sehr viel erleben, man wird auch immer etwas schlauer. Um es mit Goethe auszudrücken: „Die beste Bildung findet ein gescheiter Mensch auf Reisen.“

Bewertung vom 25.03.2019
Beck, Johannes

MM-City Lissabon Reiseführer, m. 1 Karte


ausgezeichnet

10. Auflage! Kein Wunder!

Johannes Beck verrät in der komplett überarbeiteten und natürlich aktualisierten zehnten Auflage seines City Guides so gut wie alles, was er über mehrere Jahre verteilten langfristigen Aufenthalten in seiner zweiten Heimatstadt Lisboa kennen und schätzen gelernt hat.

Unterteilt in zwölf Touren durch die verschiedenen Bezirke, dazu noch drei Vorschläge für Ausflüge rund um Lissabon führt er mit seinem lockeren, lesenswerten Schreibstil durch Portugals Hauptstadt. Wobei er mit seinen ganz persönlichen Einschätzungen und Erfahrungen nicht hinter dem Berg hält. Als Beispiel sei der Hinweis zu einem der touristischen Sightseeing-Klassiker, dem Elevador de Santa Justa genannt. Ein 32 Meter senkrecht nach oben (oder unten) führender Aufzug, gebaut anno 1902. Er verbindet die Baixa mit dem Nachbarviertel Chiado. Zitat Seite 12: "Ich selbst verwende ihn praktisch nie, da mir die Schlange vor dem Eingang zu lang ist und ich schneller zu Fuß oben angelangt bin. Mein Tipp: nach unten fahren, denn da ist die Aussicht genau so gut und man muss nur selten warten."

Die beschriebenen 12 zu-Fuss-Touren durch die verschiedenen Bezirke Lissabons sind mit einem in guter Michael Müller Manier kommentierten Auszug aus einem Stadtplan versehen. Alle zwölf Touren bieten Tipps zu Restaurants, Cafés, Kneipen, Einkaufen, Museen, weitere Sehenswürdigkeiten. Wobei, sehr angenehm, alle im laufenden Text erwähnten Lokalitäten im letzten Teil des Stadtführers "Nachlesen & Nachschlagen" nochmals zusammen gefasst mit Angabe der entsprechenden Seitenzahl im Text aufgeführt werden. In diesem Teil gibt der Autor auch sehr gute praktische Hinweise zu allen möglichen Themen. Botschaften, Kriminalität, Konzerten, Fundbüros, Polizei, Ärzten und Apotheken, Feiertagen etc.

Sogar die verbindlichen Regelungen der EU, die bei verspäteten oder abgesagten Flügen greifen, gibt Johannes Beck an. ebenso Hinweise für eine möglichst preiswerte Anreise per Bahn... Wer die rund 26 Stunden Bahnfahrt pro Strecke auf sich nehmen will.

Der beigefügte Stadtplan im Massstab 1:12.000 wird in der Neuauflage offensichtlich auf einem etwas strapazierfähigerem Papier gedruckt. Eine Kleinigkeit, aber eine weitere Verbesserung der MM-CityGuides.

Dass die schon seit Jahren üblichen Textkasten mit wissenswerten Nebensächlichkeiten wie "Weinberg in Lissabon" oder "Grausames Ende eines Brandstifters" nach wie vor zu finden sind, machen aus dem Stadtführer eine lesenswerte Lektüre Abends im Hotelzimmer. Wobei es natürlich ausreichend Hinweise zu empfehlenswerten Hotels gibt.

Bewertung vom 25.03.2019
Hanlon, Roger;Vecchione, Mike;Allcock, Luise

Octopus & Co.


ausgezeichnet

Paul und seine Verwandtschaft... Auch die entfernte.

Fussball-Weltmeisterschaft im Jahre 2010, in Südafrika, mit den grässlichen Vuvuzelas. Wer sich daran erinnert, wird sich wahrscheinlich auch an die orakelnde Krake namens Paul entsinnen. Die soweit ich mich entsinne von Deutschlands auflagestärkstem Boulevardblatt gesponsort bei so gut wie allen Fussballspielen die siegreiche Mannschaft voraus gesagt hat.

Auch über Paul und seine direkten Artgenossen erfährt man in diesem mit einzigartigen Farbfotos in bester Druckqualität gar einiges. Es geht aber um die komplette Spezies von Tintenfischen mit ihren acht oder zehn, bei manchen Arten teilweise bis zu 5 Meter langen, mit Saugnäpfen durchsetzten Tentakeln. Es geht um Sepien, um die Fähigkeit, bis zu 150mal pro Stunde das Äussere derart geschickt der jeweiligen Umgebung anpassen zu können, dass sie vom Untergrund fast nicht zu unterscheiden sind.

Der Lebensraum bis hin zu einer Wassertiefe von etwa 4.000 Metern, die Fähigkeit, vermutlich sogar mit den Tentakeln 'sehen' zu können, um die Fortpflanzung unter dem Motto "Raffinierte Männchen und noch raffiniertere Weibchen", die Fortbewegungsart, Wanderungen dieser Lebewesen - alles bisher Bekannte wird erklärt. In verständlichem Schreibstil, auch wenn es sich um ein Buch mit dem Anspruch, wissenschaftliches Buch zu sein, handelt.

Viele Zeichnungen, Karten, in denen der Lebensraum der jeweiligen Art eingezeichnet ist machen das Buch perfekt. Das reichlich ungewöhnliche Äussere vieler dieser Tiere mag die Faszination für diese Tierart verzögern. Wer sich aber die Zeit nimmt, nicht nur die tollen Fotos zu betrachten, sondern auch die Texte zu lesen, wird aus dem Staunen kaum heraus kommen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.03.2019
Buchart, Karin

Hausmittel


ausgezeichnet

Gute, alte, altbewährte Hausmittel(chen)

Es muss nicht immer gleich die chemische, pharmazeutische Keule aus der Apotheke sein. Schon Hildegard von Bingen kannte so um das Jahr 1100 unserer Zeitrechnung viele, sehr viele Kräuter, Kompressen, Wickel, die das taten, was sie sollten. Schmerzen lindern, Krankheiten heilen.
Und nicht zuletzt die heutige Pharma-Industrie ist scharf darauf, so einiges an Natur-Medizin beispielsweise von den Indios im Amazonas-Gebiet in ihre schweineteuren apotheken- oder rezeptpflichtigen Medikamente einzuarbeiten.

In diesem grossformatigen, in grosser Schrift und damit sehr gut lesebaren Buch hat Karin Buchart auf knapp 400 Seiten allerlei Hausmittel zusammen getragen. Schön getrennt nach den Beschwerden von "A"rteriosklerose über "H"usten und Halsweh bis hin zu "W"unden. Welches Mittel wann aus welchen Ingredienzien bestehend wie zu- und aufbereitet anzuwenden ist, erläutert die Autorin im Detail, Schritt für Schritt.

Das nach Beschwerden alphabetisch aufgelistete Inhaltsverzeichnis, das ebenso alphabetisch sortierte Anwendungsverzeichnis im Anhang macht es leicht, schnell das zu finden, was benötigt wird.

Leider verfügt das Buch über keinerlei Abbildungen. Aber wie eine Zwiebel ausschaut, wird wohl jeder Wissen. Wogegen sie hilft beziehungsweise wofür sie gut ist, steht auf unterschiedlichen Seiten für diverse Anwendungen. Ein wahres Wundermittel.

Die Hausmittel sind nicht nur gut gegen diverse Beschwerden. Sie sind auch gut für die Steigerung des Wohlbefindens. Hierzu als Beispiel das "Zucker-Öl-Peeling" auf Seite 164 oder die "Gesichtsmaske mit Honig und Ei", Seite 158.

Das die Autorin in ihrem Buch keine Quacksalberei betreibt, unterstreicht das fünfseitige Literaturverzeichnis. Sowie die Tatsache, dass die Autorin nicht nur Ernährungswissenschaftlerin, sondern auch Lehrbeauftragte an der Universität Salzburg ist. An der sie ihre Kenntnisse über die traditionelle europäische Heilkunde weitergibt.

Fazit: nicht bei jedem Wehwehchen gleich in die Apotheke oder gar zum Arzt in die überfüllte Sprechstunde rennen. Es gibt soooo viele bewährte Hausmittel. Man muss sie nur kennen. Wer sie nicht kennt, in dem Buch findet sie/er sie.

Bewertung vom 25.03.2019
Imre, Manuela

Baedeker SMART Reiseführer New York


ausgezeichnet

Richtig SMART dieser BAEDEKER

Dank der Spiral-Bindung ist der sehr schön geschriebene City-Guide, den BAEDEKER hier vorlegt, richtig smart. denn die Seiten, die man gerade liest und benötigt, die Seiten mit dem kommentierten Auszug aus dem Stadtplan bleiben aufgeschlagen.
Die Spiral-Bindung ist vom Durchmesser her so grosszügig dimensioniert, dass das Umblättern problemlos möglich ist. Das verwendete Papier ist so 'dick', dass keine Gefahr besteht, Seiten versehentlich raus zu reissen. Der Druck und die Wiedergabequalität der zahlreichen Farbfotos ist ausgezeichnet.

So weit zu den 'technischen' Aspekten des smarten BAEDEKERS.

Zum Inhalt: nett und dennoch informativ getextet ist er. Reich bebildert ist er. Auszüge aus dem Stadtplan, in denen die im Text beschriebenen Sehenswürdigkeiten, Tipps und Hinweise einfach zu finden sind, hat er. Die geschilderten Top 10, sind in drei Abschnitten zu finden. Alle in Manhattan, wobei Manhattan mit einen farbigen Registerdruck rechts aussen am Seitenrand viergeteilt ist: Uptown und Central Park, zweitens Midtown, dann Empire State bis Greenwich Village und zuletzt Lower Manhattan.

Für den Besucher von New York ist auch der Aufbau der Tipps nach Tageszeiten hilfreich. Soll heissen, am Beispiel des Kapitels mit den Vorschlägen eines Tages in Midtown Manhattan: 8:00 Uhr Die anderen hetzen, Sie geniessen (Anmerkung WS -> Frühstück oder ersten Café); 13:00 Uhr Power Lunch; 17:00 Uhr Happy Hour mit Sundowner nach oben. Für die Tages- und Uhrzeiten dazwischen gibt's natürlich auch die passenden Tipps.

Knapp gehalten und dennoch informativ sind die jede Sehenswürdigkeit einleitenden Fragen nach dem Warum, Wo, Wann, Wie und Was. Samt deren Beantwortung.

Es wäre kein BAEDEKER, wenn nicht auch jede Menge aktuelle, mit Telefonnummer und Internetadresse versehene Hinweise existieren würden, die die Fragen nach dem 'Wohin zum Essen'?, nach dem 'Wohin zum Einkaufen?', nach den Bars, nach den Übernachtungsmöglichkeiten, nach den Öffentlichen Verkehrsmitteln, nach Spaziergängen, nach den notwendigen Reisevorbereitungen wie Einreise-Visa, medizinischer Versorgung etc. beantworten.

Es ist auch ein faltbarer Stadtplan wiederum kommentierter Stadtplan (Massstab 1: 15.750) dabei. Sollte er verloren gehen oder wegen der intensiven Nutzung zerfleddert sein: den Cityatlas inklusive Strassenverzeichnis gibt es nochmal im spiralgebundenen City-Guide.

Der normale 'grosse' BAEDEKER ist noch ausführlicher. Er bietet beispielsweise noch viel mehr Hintergrundinfos wie beispielsweise über die Geschichte New Yorks, die Entwicklung New Yorks während der Zeit der Masseneinwanderung etwa zwischen 1900 und 1990, Grundrisse von Museen wie dem MoMa und so weiter. Am besten lernt sicher der Besucher New York kennen, der sich von beiden BAEDEKERS begleiten und führen lässt: tagsüber unterwegs von dem Smarten. Weil der leichter und noch besser zu handhaben ist. Abends im Hotelzimmer im Grossen lesen, was es am kommenden Tag zu bewundern, zu besichtigen gibt.

Fazit: handlich, praktisch, informativ, logisch strukturiert, schön zu lesen, voller aktueller Tipps. Eben ein smarter Begleiter für ein paar Tage in Big Apple.

Bewertung vom 22.03.2019
Hermann, Rainer

Arabisches Beben


ausgezeichnet

Die Realität ist bekanntlich eine Sache der Definition. Aber in dem Buch wird Reales analysiert.

Rainer Hermann, seines Zeichens Islam- und Volkswirtschaftler, gibt in seinem sechsten Buch einen grundlegenden Einblick in die Ursachen des aus westlicher Sicht herrschenden Chaos in der arabischen Welt. Gewalt, Kriege, der sogenannte 'arabische Frühling' (zumindest trug diese Ära in den westeuropäischen Nachrichten diese Bezeichnung), Sunniten gegen Schiiten, Syrien, Iran, Irak, Israel, Saudi-Arabien, Jemen, Ägypten, Libyen, Tunesien, Algerien, Libanon, Türkei, Kurden, Alawiten usw. usw.

In diese Gemengelage soll jemand jemals Ordnung bringen? Zumindest das, was in der westlichen Welt unter Ordnung verstanden wird....

Dass das, was der US-Präsident George Walker Bush als Reaktion auf 9/11 im Irak losgetreten und irrsinnigerweise mit "Mission accomplished" an Bord des Flugzeugträger USS Abraham Lincoln am 1. Mai 2003 in die Welt posaunt hat, war im Grunde die Initialzündung für ein noch grösseres und sich immer weiter ausbreitendes Desaster in der ganzen Region. Die schon vorher ein Pulverfass war. Welches angesichts der horrenden Investitionen aller dortigen Länder in Militär und Kriegsgerät über eine immer kürze werdende Lunte verfügt...

Ob die Betrachtungen von Rainer Hermann nun zu sehr die westliche Sichtweise berücksichtigt oder nicht, ist bei den Erkenntnissen, die das Buch liefert, sekundär. Tatsache ist, dass mit dem Ende des Ersten Weltkrieges, mit dem Zerfall oder besser dem Aufteilen grosser Gebiete, die zum Osmanischen Reich gehörten, ohne jede Rücksicht auf Ethnien, Religionen vornehmlich durch die ehemaligen Kolonialmächte Groß-Britannien und Frankreich mit eine Ursache für das heutige Chaos zu finden ist.

Dieses Chaos wird in absehbarer Zukunft nicht zu bändigen sein. Auch die massenhaften Reaktionen Jugendlicher wie anno 2011 auf dem Tahrir-Platz werden da nicht förderlich sein. Zu sehr sind die Interessen der politisch Mächtigen im Vordergrund (General Abd al-Fattah as-Sisi als Präsident Ägyptens und die wirtschaftlichen Verflechtungen des ägyptischen Militärs beispielsweise) und die Interessen der im Hintergrund agierenden Mächte (USA, Russland beispielsweise) verfestigt.

Das arabische Beben wird in Zukunft nicht nur weiter gehen. Es wird, so lange das Chaos herrscht, zu weiteren Flüchtlings-Strömen aus den betroffenen Ländern führen. So lange das Chaos nicht durch etwas Vergleichbares wie den Westfälischen Frieden im Jahre 1648, der den Dreissigjährigen Krieg in Europa beendete, stattfindet. Was aber Einsicht, gegenseitiges Zuhören, Akzeptieren anderer Meinungen erforderlich machte. Und macht.

Woran eine derartige Lösung aktuell scheitern muss, für die absehbare Zeit weiterhin scheitern wird, das verdeutlicht der Autor auf 340 Seiten.

Nicht immer leicht zu lesen, die Karten im Anhang (denen eine Legende fehlt), machen es auch nicht leichter. Dennoch: absolut lesenswert. Soweit man sich nicht nur aus den Nachrichten, die die komplexen Hintergründe für das Chaos viel zu wenig beleuchten, zu einer rein einseitigen Sicht verleiten lassen will.

Bewertung vom 15.03.2019
Gradias, Michael

Digitale Foto-Montagen


ausgezeichnet

Können diese Augen lügen..?? Pardon, Bilder war gemeint…
Michael Gradias hat sich schon durch einige andere Fachbücher einen guten Namen geschaffen. Zu Digital-Kameras von Nikon und Fuji. Zu den Bildbearbeitungsprogrammen von Adobe. Zu Makro- und Nahaufnahmen. Oder auch zu Bildkomposition.
Auf diesen rund 120 Seiten erläutert der Autor in seiner wie immer in seinem gut verständlichen Schreibstil, wie sich Bilder durch Ausnutzen der Features von Adobe Photoshop und Photoshop Elements Bilder geschickt optimieren, manipulieren lassen. Beispielsweise im Stil ‚Aus-Zwei-mach-Eins‘. Was bereits auf der Titelseite des Buches zu erkennen ist: der scheinbar auf einer Hängematte sitzende Elefant oder der Hirsch, der aus dem Verkehrszeichen zu springen scheint.
Um die Bildmontagen geht es im letzten der 12 Kapitel. In den Vorgängerkapiteln geht es unter anderem um Perspektivkorrekturen, um das Wegretuschieren störender Bildteile oder das Neupositionieren von Bildteilen. Alles wird durch zahlreiche Beispielfotos ‚Vorher-Nachher‘ und den dazu gehörenden Screenshots der Adobe Menus erläutert. Wobei der Autor deutlich darauf hinweist, was eventuell nur im ‚erwachsenen‘ Photoshop machbar ist.
Bei einigen Beispielfotos muss man schon sehr genau hinschauen, um den Bearbeitungseffekt bewusst wahrzunehmen. Man merkt zwar, dass etwas besser wurde, aber man muss schon sehr genau hinschauen, um bewusst zu sehen, was den besseren Eindruck verursacht. Zum Beispiel bei Perspektivkorrektur eines Gebäudes, zu finden auf Seite 29. Oder der Positionskorrektur auf Seite 36. Beim ersten Blick fällt zwar auf, dass in dem bearbeiteten Bild einiges besser, schöner, harmonischer wirkt. Wodurch dieser bessere Eindruck nach der Bearbeitung verursacht wird und wie er erreicht werden kann, das erklärt der Autor in dem zum bearbeiteten Bild gehörenden Text.
So manchen Schauspieler*Innen oder Promis, die sich auf Flickr, Instagram oder sonstigen (A-) Sozialen Netzwerken tummeln, um dort miserabel bearbeitete Fotos mit deutlichen Fehlern veröffentlichen, sei das Buch empfohlen. Ein auf schlank retuschierter Fuss, der nur vier, aber dafür unnatürlich lange Zehen hat, ist mehr als lächerlich… Der Fehler ist letzthin Verona Pooth resp. ihrem Bildmanipulator unterlaufen…

Bewertung vom 14.03.2019
Quedenbaum, Martin

Ebenen in Adobe Photoshop CC und Photoshop Elements


ausgezeichnet

10 Kapitel lesen, teilweise durch- und nacharbeiten. Schon ist man fit im Umgang mit Layern!

Martin Quedenbaum schafft es, auf insgesamt etwas mehr als 120 Seiten die Thematik 'Ebenen' bei dem 'erwachsenen' Photoshop und dem 'kleinen' Photoshop Elements umfassend abzuhandeln. In leicht verständlichem Deutsch zu erklären. Auf die mit der Ebenentechnik verbundenen Möglichkeiten wie Ebenen definieren, vor unbeabsichtigten Änderungen schützen, Füll- oder Formebenen, Ebenentransparenz festlegen usw. einzugehen. Alles gut mit zumeist farbigen Illustrationen, die das Ganze verdeutlichen, versehen.

Von den Screenshots her ist alles natürlich dem Untertitel entsprechend auf die beiden Adobe-Produkte abgestellt. Wobei der Autor deutlich darauf hinweist, was nur im 'erwachsenen' Photoshop machbar ist.

Aber auch die Anwender eines vergleichbaren Fotobearbeitungsprogrammes, welches die Layer-Technik beherrscht, Corel PhotoPaint oder Corel PaintShop Pro beispielsweise, werden viele Anregungen finden, was sich mit Ebenen so alles zaubern lässt.

Für diejenigen, für die die Ebenentechnik bisher ein Buch mit sieben Siegeln war, investieren für das Knacken eines jeden der sieben Siegel 2,00 €. und ein paar Cent. Die Ausgabe sollte das Verständnis und der effektvolle Einsatz von Ebenen allemal wert sein.