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Nele33

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Insgesamt 764 Bewertungen
Bewertung vom 01.07.2019
Visser, Judith

Mein Leben als Sonntagskind


ausgezeichnet

„Mein Leben als Sonntagskind“ von Judith Visser beschreibt auf eindrucksvolle Weise das Leben von Jasmijn ab dem Alter von 4 Jahren.

Jasmijn ist nicht wie alle anderen Kinder: Abweichungen in ihrem Tagesablauf werfen sie aus der Bahn, zuviele Sinnesreize machen ihr Kopfschmerzen und Migräne. So gerne wäre sie wie die anderen Kinder in ihrer Umgebung und darum versucht sie sich abzugucken wie diese auf Situationen regieren. Witze versteht sie nicht und nimmt gesprochenes Wortwörtlich und eckt dadurch oft an und wird für äußerst arrogant gehalte. Die Lehrer in der Schule sehen nur dieses Anders-Sein, ein Kind, welches nicht in das normale Raster passt.
Einzig ihre Eltern und die ein oder andere Freundin nehmen Jasmijn so wie sie ist und sagen: So ist sie nun mal, ueigen ihr dabei aber dennoch Wege für ein freieres Leben auf.
Jasmijn lässt uns an ihrem Leben mit allen Tiefen und Höhen teilnehmen, daran wie schwer es ist den Alltag mit diesem Syndrom zu bewältigen, aber auch wieviel Lebenslust und Freude trotz des täglichen Kampfes in ihr stecken.
Dabei verliert sie nie den Glauben an ein freies und selbstbestimmtes Leben.
Der Leser begleitet Jasmijn bis ins erwachsenen Alter.

Der Schreibstil war den Alterstufen der Entwicklung angepasst und das Buch lies sich durch die recht kurzen Kapite schnell lesen.

Dieses Buch zeichnet ein realistisches Bild vom Asberger Syndrom ohne in Hoffnungslosigkeit zu versinken und lässt Platz um auch mal zu schmunzeln.
Dieses Buch kann ich nur empfehlen.

Bewertung vom 26.06.2019
Ripley, Nathan

Tiefes Grab


weniger gut

Tiefes Grab von Nathan Ripley erschienen bei Bastei Lübbe hatte mich mit der Leseprobe überzeugt und neugierig gemacht, da ich dieses Thema absolut faszinierend für einenThriller fand und noch nie in dieser Art gelesen hatte.

Martin Reese ist ein Leichensucher- d.h. er ist besessen davon nicht aufgefundene Leichen von Mordopfern zu suchen, dieses auszubuddeln, zu katalogisieren und deren Fundort dann anonym der Polizei melden.

Zu Begin des Buches erfährt der Leser viel über Martins Gedankenwelt, seine Familie, die aus seiner Frau Ellen und der Teenager Tochter Kylie besteht.
Er besorgt sich illegal die Akten über die Mordopfer, alles unter dem Gesichtspunkt, die bis heute nicht gefundene Schwester seiner Frau zu finden.
Die Familiendynamik hat mich einfach nur irritiert und ich konnte zu keinem der Protagonisten eine Verbindung während des Lesens aufbauen.

Was spannend begann, wurde im Verlauf des Buches immer unglaubwürdiger und absolut konfus, so dass ich eigentlich keinen wirklichen roten Faden finden konnte.
Teilweise hatte ich den Verdacht, dieses Buch haben aufgrund des doch sehr wechselnden Schreibstils verschiedene Autoren geschrieben.

Für mich war dieser Thriller eine wirkliche Enttäuschung und konnte mich trotz des einigermaßen spannenden Mittelteil in keinster Weise überzeugen.

Bewertung vom 20.06.2019
Dion, Katharine

Die Angehörigen


sehr gut

Die Angehörigen ist der Debüt-Roman von Kathrine Dion - eine berührende und emotionale Rückschau auf das Leben des Protagonisten.

Die Autorin hat einen gewöhnungsbedürftigen Schreibstil, der wenn man sich allerdings daran gewöhnt hat nur belohnt. Sie zaubert mit ihrer Sprache Bilder hervor die berühren und nachdenklich machen.

Nach Lesen der Leseprobe und dem Klappentext ging ich von einen ganz anderen Kontext aus, von einem schlimmen Drama welches sich im Laufe des Buches offenbaren wird. Dem war nicht so, es ist ein leises Buch und beleuchtet das Leben von Gene Ashe mit all seinen Gedanken und Gefühlen nach dem Tod seiner Frau Maida. War es ein Leben wie er es sich gewünscht hat, war er glücklich? Wie soll und kann er nach dem Verlust der Liebe seines Leben weitermachen? Es sind die Rückblenden die bewegen, die Zeit der Kennenlernens, des Eltern- und schließlich des Großeltern-seins. Wo blieb da das eigene und individuelle Leben, wenn man Zeit seines Lebens nur "die Eltern, die Freunde, die Großeltern" war.

All dies wird wunderbar beantwortet ohne ins kitschige abzudriften.

Für mich ganz klar ein Debüt, welches mich gerade durch den Schreibstil, der mich nachdenken lies und mich aus meiner Lesekomfortzone holte, überzeugt hat.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.06.2019
Redondo, Dolores

ALLES WAS ICH DIR GEBEN WILL


ausgezeichnet

Das Buch "Alles was ich Dir geben will" von Dolores Redondo beeinhaltet viele unterschiedliche Genres. Es ist fast schon eine Familiensaga, in dem jedoch auch ein Teil Kriminalroman verpackt ist.

Die Welt des Schriftstellers Manuel Ortigosa bricht auseinander, als er erfährt, dass sein Ehemann Alvaro über drei Jahre ihrer Ehe ein markantes Doppelleben geführt hat. Warum hatte sein Ehemann an einem anderen Ort, als er angab zu sein, einen scheinbar tödlichen Unfall? Diese Frage lässt ihn nicht los und so begibt er sich auf die Suche nach der Wahrheit und bekommt Unterstützung eines Polizisten der Guardia Civil und Alvaros Beichtvater. Es tun sich unerwartete Abgründe auf.

Die Sprache ist sehr bildgewaltig, ich meinte mich selber im Garten des Herrenhauses spazieren gehen zu sehen. Galicien wurde ausgesprochen gut beschrieben, es scheint eine Reise wert zu sein
Die Autorin hat hier facettenreiche und ausgefeilte Charaktere geschaffen, die ich gerne begleitet habe.

Insgesamt fand ich den Genremix sehr spannend und ich hatte angenehme Lesestunden mit dem Buch. Meine literarische Erwartung war nach den Ankündigungen hoch und sie wurde nicht enttäuscht.

Dieses Buch war ein Genuss und bekommt eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 20.06.2019
Hoffman, Jilliane

Nemesis / C.J. Townsend Bd.4


ausgezeichnet

C.J Townsend ist zurück!
Mit Nemesis hat Jilliane Hoffmann den vierten Band um die Staatsanwältin veröffentlicht und vollendet damit die unheilvolle und grausame Geschichte.

Schon die ersten Seiten zeigen wieder den gewohnt spannenden und detaillierten Schreibstil von Jilliane Hoffmann. Von Anfang an war ich gefesselt und für mich war das Buch ein echter Pageturner.Sie hält die Spannung konstant hoch und kann sie zum Ende hin sogar nich steigern.

Nach Jahren kommt C.J. Townsend nach Miami zurück und zeitgleich wird ein Torso auf einer Müllkippe gefunden. Der Torso ist wie bei den alten Fällen gebrandmarkt. C.J. weiß das der Club dahinter steckt, der Club dessen Mitglieder ihr Bantling genannt hat. Bantling ihr eigener Vergewaltiger, den sie ermordet hat als er aus dem Gefängnis flüchtete.
Sie weiß, dass sie auf legalem Weg keine Chance hat diese geachteten Männer der Gesellschaft für ihr Tun zur Rechenschaft zu ziehen und wird zu Nemesis, der Rachegöttin. Zuerst hat mich dies ein wenig irritiert, ist jedoch schlüssig für mich.


Das Privatleben von Dom und C.J. spielt auch eine große Rolle, sollen sie doch die Möglichkeit bekommen endlich Eltern zu werden. Es ist schön mitzubekommen wie sehr Dom seine C.J. nach all den Jahren und der gemeinsamen Geschichte liebt.

Auch wenn es immer wieder zu Rückblenden und Gespräche zu den ersten Bänden kommt, erachte ich es für notwendig die anderen Bände zu kennen um die gesamte Entwicklung der Beteiligten zu verstehen.

Dieses Buch ist durch seine heftigen Schilderungen schon an der Grenze des Erträglichem, zumal dem Leser klar ist, dass es solche Snuff-Filme wirklich gibt.
Von mir bekommt Nemesis die volle Sternen-Zahl.

Bewertung vom 20.06.2019
Läckberg, Camilla

Golden Cage. Trau ihm nicht. Trau niemandem / Golden Cage Bd.1


gut

Golden Cage von Camilla Läckberg wird als Psychothriller angekündigt.
Da ich die Krimi-Reihe der Autorin sehr gemocht habe, war ich sehr gespannt auf den Thriller und habe mich auf die Story gefreut. Der Klappentext und die Leseprobe haben mich auch angesprochen.

Beim Lesen allerdings ist mir die Freude über das Buch schnell vergangen.
Die Geschichte habe ich mittlerweile unzählige Male gelesen, was mich vor 30 Jahren noch begeistert hat, langweilt mich mittlerweile. Alles sehr ausgelutscht und für mich leider auch sehr vorhersehbar.
Selten habe ich ein Buch mit einer so unsympatischen Protagonistin gelesen.
Alle Personen blieben für mich blaß und unscheinbar und überspitzt widerwärtig dargestellt. Einzig Chris, eine Freundin der Protagonistin konnte mich überzeugen.

Einen wirklichen Thriller, geschweige einen Psychothriller konnte ich in dem Buch leider auch nicht erkennen, für mich war es ein sprachlich gut geschriebenes Familiendrama, dem es allerdings leider auch an Spannung fehlt.

Da ich die anderen Bücher von Camilla Läckberg kenne und gelesen habe, bin ich auch wirklich entsetzt, dass sie sich diesmal von dem "Sex sollte dabei sein" hat inspirieren lassen und mich als Leser mit äußerst unschönen und für mich auch unnötigen Sexszenen genervt hat.

Der Schreibstil war jedoch wie von der Autorin gewohnt flüssig und sprachlich sehr ausgefeilt.

Für mich ist Golden Cage mit Abstand das schlechteste Buch der Autorin, was ich wirklich Schade finde.

Bewertung vom 20.06.2019
Dicker, Joël

Das Verschwinden der Stephanie Mailer


ausgezeichnet

Das Verschwinden der Stephanie Mailer von Dicker war mein erstes, aber mit Scherheit nicht mein letztes Buch des Autors.

Schauplatz dieses komplexen Romanes ist Orphea eine Kleinstadt an der Ostküste der USA.

Von Anfang an nahm mich der Autor mit ins Geschehen und baute eine gute Spannung auf. Er schreibt sehr detailliert und schafft so eine gute Atmospähre.

Als Detective Rosenberg in den Ruhestand verabschiedet wird, taucht unvermittelt eine junge Journalistin auf, die ihm mitteilt, dass er und sein Kollege Derek vor 20 Jahren einen falschen Täter verhaftet haben. Es ging um einen schrecklichen 4-fach Mord in Orpheas, am ersten stattfindenden Theaterfestival.
Dies knackt das Ego des Hundertprozentigen massiv an, hatte er doch zu seiner aktiven Zeit eine hohe Aufklärungsrate.

Nachdem die junge Journalistin, Stephanie Mailer nach dieser Bekanntgabe spurlos verschwindet, nehmen Rosenberg, Derek und die junge ambitionierte Polizistin die Ermittlungen wieder auf. Alles wird nochmal durchleuchtet.

Dicker versteht es die beiden Zeitebenen aus verschiedenen Blickwinkeln zu beleuchten, viele Bewohner vorzustellen, die alle irgendwie ihre Geheimnisse haben. Angenehm war am Anfang das Personenverzeichnis, bis ich die vielen unterschiedlichen Charaktere richtig verinnerlicht hatte.
Immer wieder wechselt für den Leser die Perspektive, was ein gewisses Mass an Konzentration voraussetzt. Dieses Buch it kein Buch, welches mal eben so nebenher gelesen werden sollte.

Mich hat Orphea und seine Bewohner, ebenso wie der Fall gut unterhalten.
Das Buch ist vielschichtig und für mich keinem Genre wirklich zuzuordnen.
Irgendwo zwischen Krimi und Gesellschaftssatire würde ich es beheimaten.
Solide Kost für ein veregnetes Wochenende, an dem sonst nichts anliegt

Bewertung vom 20.06.2019
Kliesch, Vincent

Auris / Jula Ansorge Bd.1


ausgezeichnet

Sehr gespannt war ich auf die Umsetzung der Zusammenarbeit von Vincent Kliesch und Sebastian Fitzek, die ich beide sehr gerne lese.

Das Cover mit den erhabenen Tonwellen und der roten Schrift finde ich sehr ansprechend und haptisch sehr angenehm.

Der anscheinende Serienauftakt um Jula eine True-Crime Podcasterin und Matthias Hegel war spannend von der ersten bis zur letzten Seite.
Matthias Hegel hat die seltene Gabe des absoluten Gehörs und arbeitet als akustischer Profiler bei der Polizei. Als er einen Mord gesteht, der äußerst suspekt vonstatten gegangen sein muss, wittert Jula ihre Chance für den langersehnten Durchbruch. Sie ahnt nicht in welchen Sumpf und perfiden Plan sie hinein gezogen wird. Durch ihren Ehrgeiz bringt sie sogar ihre eigene Familie, die sowieso nur noch rudimentär besteht, in Gefahr.

Vincent Kliesch versteht es hervorragend von Anfang an eine hohe Spannung aufzubauen und diese auch bis zum für mich überraschenden Ende aufrechtzuerhalten und sogar noch zu steigern.

Der Schreibstil ist detailliert genug um dem Leser die einzelnen Szenen vor Augen zu führen.

Zum Ende hin bleiben allerdings einige Fragen offen, die es nahelegen, dass es sich um den Start zu einer neuen Thriler Reihe handelt, was ich sehr begrüßen würde. Da ist noch eine ganze Menge Stoff der verabeitet werden kann.

Bewertung vom 20.06.2019
Bronsky, Alina

Der Zopf meiner Großmutter


ausgezeichnet

Der Zopf meiner Großmutter war für mich das erste Buch von Alina Bronsky.
Die Leseprobe hatte mich schon sehr angesprochen und das Cover samt Titel hat einen direkten Bezug zum Buch..
Ich wurde nicht enttäuscht, dieses Buches ist so bissig, skurril, traurig, lustig und macht auch ein wenig fassungslos.

Max kommt mit seinen Großeltern im Alter von 6 Jahren durch einige Tricks seiner Großmutter als Emmigrant nach Deutschland und lebt fortan in einer Flüchtlingsunterkunft. Die Großmutter hat ihr ganz eigenes Weltbild und behandelt den kleinen Max wie ein unterentwickelt und fast schon als Debil und immer Krank zu bezeichnendes Kind. Erst der Schulbesuch eröffnet für Max neue Welten und zeigt was alles in ihm steckt.
Als sich der Großvater in Nina verliebt, dramatisiert und verändert sich das Leben der Drei auf eine nie da gewesene Weise.
Die Figur der Großmutter wird sehr überspitzt und radikal dargestellt, eine Frau, die

Die kurzen und aussagekräftigen Sätze bereiten eine wahre Lesefreude ohne dabei platt zu wirken.
Die Thematik des Buches ist sehr umfangreich, es geht um Verletzungen, Ängste, Verlust, Geheimnisse , Lügen und eine Liebe, die nicht unbedingt der Norm entspricht.
Die Autorin geht die Themen sehr bissig, teils sarkastisch und auch überspitzt an.
Im ersten Moment irritierte mich diese herangehensweise sehr, da ich es so nicht erwartet hatte, im Verlauf gefiel es mir jdoch ausgesprochen gut.
Ein wenig hat mir die Entwicklung von Max gefehlt, der es trotz der Schwierigkeiten schafft sich außergewöhnlich gut zu entwickeln.

Ich freue mich schon auf die anderen Bücher von Alina Bronsky.

Bewertung vom 20.06.2019
Ahnhem, Stefan

Zehn Stunden tot / Fabian Risk Bd.4


ausgezeichnet

10 Stunden tot ist der 4. Band um Fabian Risk und sein Team.
Schon der Prolog war spannend und zeigte Fabians Kollegen in mörderischer Aktion.

Der Verlag hätte gut daran getan das Buch auch als 4. Band zu deklarieren, da der Inhalt sehr stark an den Vorgänger Band anschließt und sich stark auf die vorherigen Vorkommnisse bezieht.
Der Stil des Autors ist wie gewohnt packend und sehr detailreich in der Schilderung.

Nach dem letzten sehr intensiven Fall für Fabian Risk, bei dem seine Tochter fast zu Tode kam, nimmt er sich eine Auszeit um sein Privatleben wieder auf die Reihe zu bekommen-seine Ehe steht vor dem aus, sein Sohn war in widerliche kriminelle Aktionen verstrickt und er selber ziemlich ausgelaugt und am Ende.
Der Thriller besticht durch viele Handlungsstränge, was ein konzentriertes Lesen erforderlich machte und auch die Themen gehen über Rechtsradikalität, Pädophilie, psychopatischen Serienmörder zu seiner Kollegin, die noch eine Rechnung mit ihrem Chef offen hat und untergetaucht ist.

Fabian Risk taucht erst nach ca einen Viertel des Buches auf, als seine Kollegen Irene Ilja und Klippan die Häufung der Fälle nicht mehr alleine bewältigen können.
Neben der laufenden Ermittlung widmet sich Risk noch der Suche nach dem Mörder seines Kollegen, der Molander einem anderen Kollegen auf der Spur war, bevor er unter äußerst seltsamen Bedingungen zu Tode kam.

Der Autor löst quasi keinen Fall in seinem Thriller auf, was mich jedoch nicht störte, da der Plot und die Spannung die Geschichte stimmte.
So kann ich mich auf den nächsten Band um Fabian Risk freuen.