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Nele33

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Insgesamt 788 Bewertungen
Bewertung vom 30.09.2019
Downing, Samantha

Meine wunderbare Frau


weniger gut

Der Debut Roman "Meine wunderbare Frau" von Samantha Downing hatte mich durch die Leseprobe neugierig gemacht.
Die Idee hinter der Story fand ich spannend und auch die Leseprobe sprach mich vom Stil her an.

Millicent und der namenlose Ich-Erzähler führen ein typisches Vorstadtleben mit ihren beiden Teenager Kindern Jenna und Rory. Wäre da nicht ihr perfides Hobby, junge Frauen auszuspionieren und sie zu töten.
Wie zu erwarten geht dies auf Dauer nicht unentdeckt und es kommen Verdunkelungsversuche dazu.
Ab da wurde das Buch und die Geschichte für mich völlig unglaubwürdig und konnte mich in keinster Weise packen. Es fiel merh schwer, dieses Buch zu Ende zu lesen und das Ende war für mich dann noch unglaubwürdiger und abslolut Hollywood like.

Der Schreibstil, der mir in der Leseprobe noch ausgesprochen gut gefallen hatte, nervte mich nach ca. 80 Seiten enorm. Es war mir durch den Stil nicht möglich eine Verbindung zu den Protagonisten zu finden, alles sehr kalt und völlig emotionslos dargestellt. Empfunden habe ich es wie eine Aneinanderreihung die leider nicht in die Tiefe ging und für mich auch keine Spannung aufbaute.

Für mich als ausgesprochener Thriller Fan war dieses Buch eine echte Enttäuschung

Bewertung vom 17.09.2019
Doughty , Caitlin

Wo die Toten tanzen


sehr gut

Caitlin Doughty hat mit ihrem Buch eine interessante Reise durch die Bestattungskulturen dieser Erde gemacht.
Die Beschreibung des Buches hat mich sehr angesprochen, da mich diese Thematik sehr interessiert und ich mich persönlich schon sehr mit der westlichen Bestattungskultur auseinandergesetzt habe.
Versprochen habe ich mir Einblicke in die Bestattungskulturen anderer Kulturen und diese Erwartung wurde nicht enttäuscht.

Die Reise beginnt und endet in Amerika, wo die Autorin ein eigenes Bestattungsunternehmen leitet, und führt auch in entlegene Orte der Welt.
In Mexiko wird wie in keinem anderen Land am 31 Oktober öffentlich getrauert, es gibt Brötchen die den Namen "pan de muerto"-Brot des Todes tragen. Familien treffen sich auf den Friedhöfen und feiern mit ihren Verstorben, die Kinder bekommen Süßigkeiten und es ist ein schönes, lebendiges Fest.
Spannend war für mich, dass es in North Carolina Versuche zum Kompostieren von Leichnamen stattfinden. Was auf den ersten Blick makaber wirkte, stellt sich vielleicht als beste Möglichkeit für Umwelt und Natur dar.
In Japan hingegen gibt es ein Lastel- ein Hotel für den Verstorbenen, in dem die Familie und Freunde mit dem Toten noch eine Weile leben können, um ganz in Ruhe zu trauern. Unvorstellbar für unsere deutsche Bestattungskultur, in der der Tote leider immer noch so schnell wie möglich "entsorgt" wird. Langsam geschieht jedoch auch hier ein Umdenken.
In Tibet werden die Toten an die Geier verfüttert, die Beschreibung war schon ziemlich gruselig.

Die Autorin hat die Erfahrungen ihrer Reise sehr detailliert geschildert, was für mich gut zu ertragen war. Ich habe auch viel über die geschichtliche Entstehung bestimmter Bestattungskulturen erfahren und mir ein gutes Bild davon machen zu können. Manche Rituale muteten mir sehr skurril an. Der Schreibstil war angenehm zu lesen und war zur Auflockerung mit Anekdoten ihrer Reise gespickt.

Die Konfrontation mit dem Tod ist nichts für schwache Nerven schreibt Caitlin Doughty, und dies kann ich nach der Lektüre des Buches nur unterschreiben. Ebenso die Aussage: wir im Westen stehen vor der großen Anstrengung, unsere Angst, Scham und Trauer im Umgang mit dem Tod in das desinfizierende Licht der Sonne zu zerren.

Ein sehr empfehlenswertes Buch für diejenigen, die sich mit dem Tod und der Zeit danach

Bewertung vom 16.09.2019
Suffrin, Dana von

Otto


gut

"Otto" von Dana Suffrin versprach mit dem Klappentext ein sarkastisch, humoriges Buch um einen despotischen Familienpatriarch jüdischer Herkunft.

Für sein Umfeld war Otto, der pensionierte Ingenieur, schon immer eine Heimsuchung. Aber als er aus dem Krankenhaus zurückkehrt, ist alles noch viel schlimmer.
Nachdem Otto zum Pflegefall wird erwartet er von seinen Töchtern Timna und Biba eine rund um die Uhr Betreuung, die sie nicht leisten können und wollen. Stattdessen stellen sie eine Pflegerin ein, die bei Otto lebt.
Die Geschichte wird aus Sicht der älteren Tochter Timna erzählt und geht von der Gegenwart bis weit in die Vergangenheit.

Nach dem Lesen des Buches bleibe ich ziemlich zwiegespalten zurück. Das Buch hatte viel Potential welches die Autorin in meinen Augen in keinster Weise ausgeschöpft hat. Die Protagonisten sind so flach in ihrer Persönlichkeit geblieben, so dass ich keine Beziehung zu ihnen aufbauen konnte.
Es gab einige sprachliche Highlights in der Geschichte die zeigen, dass die Autorin es kann, aber weit hinter ihren Möglichkeiten zurück blieb.
Das gesamte Buch bestand für mich aus einer losen Aneinanderreihung von Familienanekdoten, die leider keinen roten Faden hatten.

Für die sprachliche Gestaltung gebe ich gerne 4 Sterne, der Inhalt bekommt leider nur zwei, so dass ich insgesamt 3 Sterne vergeben kann.

Bewertung vom 16.09.2019
Acevedo, Elizabeth

The Poet X


sehr gut

Poet X von Elizabeth Acevedo ist der Debutroman der Autorin. Sie selbst wuchs in New York auf und ist eine gefeierte Poetry Slammerin.

Xiomara ein 15 jähriges Mädchen wächst in Harlem auf, sie fühlt sich nicht wohl. Früher wurde sie aufgrund ihres Gewichts gemobbt, nun ist sieht sie anders aus und wird begehrt. Doch die Wunden sind tief und die Mauer um sie herum dick. Hinzu kommt eine Liebe, eine Liebe die nicht sein darf, die sie allerdings ganz beherrscht. Xiomara war nie passend -Pero, tú no eres fácil- dieser Satz bestimmte ihr gesamtes Leben
Zum Glück gibt es für Xiomara den Poetry Slam Club, dort ist sie zu Hause. Da kann sie sie selber sein. Alles mit lauter Stimme in die Welt rufen, alles auch die Liebe zu Aman.

Der Stil des Buches ist ganz im Sinne des Poetry Slams geschrieben, was anfangs etwas gewöhnungsbedürftig war, mich dann aber gut erreichte und mitnahm in Xiomaras Welt.
Ein für die Zielgruppe gelungenes Buch, welches sich mit den Sorgen und Nöten Jugendlicher in einer besonderen Art auseinander setzt.

Bewertung vom 10.09.2019
Slaughter, Karin

Die letzte Witwe / Georgia Bd.9


sehr gut

Die letzte Witwe von Karin Slaughter ist der mittlerweile 7. Band um
Sara Linton und Will Trent.

Endlich ging es weiter für Sara und Will, die während eines Familienfestes zwei Explosionen hören. Da Sara Ärztinist machen sich die Beiden dirkt auf den Weg um vor Ort zu helfen. Der Weg dorthin wird ihnen erschwert, da auf dem Weg dorthin ein Autounfall mit drei ineinander gefahrenen Autos den Weg versperrt. Sara wird entführt und landet in einem Camp in dem viele erkrankt sind.Um Sara zu retten lässt sich Will auf einen gefärhlichen Undercover Einsatz ein. Wird es ihm gelingen Sara zu retten und die Vereinigung zu zerschlagen?

Schon der Anfang des Buches war sehr spannend und fesselte mich direkt.
Karin Slaughter verwebt brisante Themen gekonnt miteinander und schafft es mühelos die offenen Enden miteinander zu verbinden. Die Protagonisten waren mir bekannt und es macht Spass sie bei ihrer weiteren Entwicklung und in ihrem Leben zu begleiten. Derr Erzählstil ist Tagebuchartig und immer aus der wechselnden Perspektive der Protagonisten. Gerade die unterschiedliche Sichtweise macht die Dramatik der Situation mehr als deutlich.

Für mich ein guter, wenn auch nicht der beste Band in der Reihe um Sara und Will.

Bewertung vom 09.09.2019
Bogdan, Isabel

Laufen


ausgezeichnet

Laufen von Isabell Bogdan thematisiert das Trauma eines Verlustes aus dem die namenlose Protagonistin nach einemJahr versucht auszubrechen.

Der Schreibstil der Autorin ist detailliert und klar. Auch wenn sich manche Gedanken der Protagonistin in sehr langen Sätzen aneinander reihen störte dies in keinster Weise den Lesefluss.

Sehr einfühlsam wird das Seelenleben der laufenden Frau dargestellt und in vielen ihrer Gedankengänge konnte ich mich durchaus wiederfinden. Die Selbstzweifel, die Trauer, die Angst, das Unverständnis, immer wieder im Wechsel mit dem Mut, der Hoffnung auf Besserung und den mühsamen Weg dorthin.

Der Leser startet quasi mit dem ersten Laufversuch der Frau, ein Laufversuch um weg "vom Bälleschießen oder Karten sortieren" am PC kommen.
Wer kennt so eine Situation nicht-stundenlang am Rechner, nur um nicht zu denken und sich betäuben..

Beeindruckend ist es die Protagonistin über einen langen Zeitraum zu begleiten, die winzig kleinen Veränderungen in ihrem Denken und Fühlen wahrzunehmen.
Ein regelrechter Lauf in eine Zukunft, die für sie zu Beginn des Buches nicht annähernd vorstellbar war.

Dieses Buch war für mich eine wirkliche Überraschung und ist mir entgegen meiner Erwartung nahe gegangen.

Bewertung vom 02.09.2019
Schnerf, Joachim

Wir waren eine gute Erfindung


sehr gut

Joachim Schnerfs Roman „Wir waren eine gute Erfindung“, erschienen im Verlag Antje Kunstmann, vereint alles, was ein guter Roman bieten muss.

Salomon ist Witwer. Sein gesamtes Leben hat er mit Sarah, seiner großen Liebe, verbracht.
Sarah war der Mittelpunkt einer Familie, wie es sie hundertfach gibt und immer wieder geben wird.
Jedes Jahr trifft sich die gesamte Familie bei Sarah und Salomon zum Sederabend, jedes Jahr die gleichen Rituale, Geschichten und Unstimmigkeiten.
Doch dieses Jahr ist alles anders : Sarah fehlt, ihr Stuhl und ihr Glas bleiben leer.

Der Leser begleitet Salomon in den letzten Stunden vor dem Eintreffen seiner Familie, seiner zwei Töchter, den Schwiegersöhnen und den zwei pubertierenden Enkeln. Seine Ängste vor der Verantwortung, dieses Fest zum ersten Mal allein zu organisieren, werden genauso thematisiert wie seine unendliche Trauer um den Verlust seine Frau.

Selten haben ich ein so tiefgründiges und nachhallendes Werk auf so wenigen Seiten gelesen, und bekam das Gefühl, am Leben von Sarah, Salomon und der Familie teilgenommen zu haben. Die Protagonisten sind bis ins kleinste charakterisiert, jeder mit seinen Eigenheiten liebenswert und nachvollziehbar in ihren Handlungen.

Die Vergangenheit verwebt sich mit der Gegenwart, und der Leser erfährt viel aus dem Leben Salomons, der als Kind als einziger seiner Familie Auschwitz überlebt hat und den Rest seines Lebens diesen Umstand durch Lager-Witze zu verarbeiten versucht. Trotz oder gerade deshalb ist das ganze Buch eine Liebeserklärung an das Leben und an Sarah.

Für mich noch äußerst erwähnenswert wäre, dass ich als Leserin viel über das Passahfest und dessen Bedeutung für die einzelnen Generationen erfahren konnte.


Joachim Schnerf ist es gelungen, Poesie, Sarkasmus, schwarzen Humor und eine bildgewaltige sowie detailreiche Sprache auf höchstem Niveau zu kombinieren.

- Erstickt zwischen der Vergangenheit und dem Leben -

ist nur einer von unzähligen Sätzen , die mich innehalten ließen.

Dieses kleine Buch ist ein Juwel unter den Büchern, und ich kann es Lesern, die anspruchsvollen und zwischen den Zeilen liegenden Sarkasmus lieben, sehr empfehlen.

Bewertung vom 02.09.2019
Hacke, Axel

Wozu wir da sind


ausgezeichnet

„Wozu wir da sind“, geschrieben von Axel Hacke, erschienen im Verlag Antje Kunstmann,
beschäftigt sich mit der wohl immer wiederkehrenden Frage:
Was macht ein „gelebtes Leben“ aus?

Der Protagonist des Buches Walter Wemut schreibt Nachrufe, eine ganze Seite steht ihm dafür in der Tageszeitung zur Verfügung. Als ihn eine gute Freundin darum bittet, zu ihrem achtzigsten Geburtstag, eine Rede über ihr gelebtes Leben zu schreiben stellt sich dies als große Herausforderung dar.
Seitdem stellt sich Walter Wemut die Frage;Was ist es denn, dieses gelebte und gelungene Leben? Ist es für jeden gleich, welche Kriterien sind vorgegeben. Wie sieht die Gesellschaft ein gelungenes Leben, welche Wertvorstellungen hat der Einzelne?
Bei der Suche nach einer Antwort erfahre ich als Leserin einiges über die unterschiedlichen Zeitungshändler in Wemuts Straße, seinen Frisör Agim und viele vergangene und aktuelle Wegbegleiter in seinem Leben. Sehr beeindruckend ist das Treffen mit einen alten Freund, einen ehemals radikal Linken, der nun auf der anderen Seite des Denkens angelangt ist und an eine große Weltverschwörung glaubt, rechtes Gedankengut verbreitet und zu den Reichsbürgern gehört.
Das Gespräch und die Gedanken haben mich sehr bewegt und nachdenklich gemacht. Der Umgang von Wemut mit diesem Freund war exzellent ausgearbeitet.

Ein Zitat aus dem Buch:

„Dazu ist das Leben doch da, dass man sich entwickelt, dass man lernt, dass man nicht bleibt der man ist, oder dass man der wird der man sein könnte , oder zu dem was man eigentlich ist, aber nicht sein konnte.“

Aber ist dies wirklich so? Gibt es nicht viele zufriedene und glückliche Menschen, die angekommen sind und nicht der Norm oder den Erwartungen ihrer Umgebung entsprechen? Was hat der Glaube bzw. was haben die verschiedenen Religionen mit einem gelungenen Leben zu tun?
Diese und viele andere Episoden ziehen sich durch das Buch und lassen den Leser des öfteren Innehalten um über das eigene mehr oder weniger gelungene Leben nachdenken.

Imponiert hat mir die Umsetzung der doch vielen Themen durch den Autor Hacke, es wird kein Zeigefinger gehoben, keine guten Ratschläge erteilt, wie ein Leben gelungen wird.
Vielmehr schafft es Axel Hacke durch die persönliche Ansprache an den Leser, diesem die unterschiedlichsten Blickwinkel auf das Leben und die Umstände, wesentlich näher zu bringen, als es die unzähligen Ratgeber vermögen.

Wozu wir da sind: Ein Buch zum Nachdenken, Schmunzeln, dabei kurzweilig und mit vielen aktuellen gesellschaftlichen und philosophischen Themen gespickt.
Es war eine Freude wieder so ein tolles Werk von Axel Hacke lesen zu dürfen. Dieses Buch ist ganz oben auf meiner Liste für Weihnachtsgeschenke gelandet.

7 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.08.2019
Lappert, Simone

Der Sprung


ausgezeichnet

Simone Lapperts Roman " Der Sprung" erschienen bei Diogenes setzt auf einfache Art hohe Maßstäbe.

Manu steht auf dem Dach, ist außer sich und wirft mit Gegenständen um sich.
Warum steht sie da, die Frau, die sich so gut mit der Natur auskennt und sie liebt? Was fehlt ihr um sich dem Leben zu stellen? Was geht in den Gaffern vor, die sich unter dem Haus versammeln und quasi ein happenin daraus machen?

Die Autorin hat das Buch in 3 Teile gegliedert, der Tag davor, der Tag an dem Manu auf dem Dach steht und der Tag danach.
Als Leser lerne ich die unterschiedlichsten Menschen kennen, die alle auf irgendeine Weise mit Manu verbunden sind, die meisten ohne es auch nur zu ahnen, in wieweit Manus Handlungen und sein ihr eigenes Leben beeinflussen oder auch schon beeinflusst haben.

Der Schreibstil ist einfach und doch tiefgründig genug, so dass aus den ganz normalen "Päckchen" die der Einzelne mit sich trägt ein abgerundetes Portrait entssteht. Mindestens drei der vorgestellten Personen könnten sich gleich zu Manu stellen, da sie ihr Leben auch nicht befriedigend oder als gelungen empfinden.

Die Charaktere haben bei mir in ihrer Normalität einen bleibenden Eindruck hinerlassen und die angebrachte Gesellschaftskritik kam ohne mahnenden Zeigefinger daher, sondern zeigte mir im Spiegel so manches Mal meine manchmal recht schnel gefassten (Vor-) Urteile.

Selbst nach dem Lesen bleiben mir viele Einzelschicksale/Lebensgeschichten im Gedächnis und ich hätte gerne weiteres von den Personen erfahren. Das Buch hat ein für mich schlüssiges Ende und gehört für mich mit zu den Lese- Highlights des Jahres.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.08.2019
Kreutner, Bernhard

Der Preis des Lebens


ausgezeichnet

Der Debut- Krimi "Der Preis des Lebens" von Bernhard Kreutner ist der erste Fall für den Polizisten Michael Lenhart und Preis die beide strafversetzt in eine Sonderabteilung wurden. Sie sind herrlich unangepasst und es macht Freude sie bei ihren Ermittlungen zu begleiten. Schön war , dass sie bis auf ihr unangepasst sein völlig normale Personen und keine unsozialen Einzelgänger, wie man sie häufig in Krimis vorfindet, sind.

Das Thema des Thrillers ist hoch aktuell, gerade was Datenschutz und Organhandel angeht. Dr. André Keller und Dr. Eva Vekete finden lukratve Einnahmen indem sie über die Krankenkassendaten geeignte Spender für ihre (reichen und bekannten) Patienten finden. Wieviele Menschen warten auf ein Organ und erhalten es nicht, da sie auf der Liste niemals ganz oben landen, dies auch, weil sich angesehene Persönlichkeiten Organe quasi bestellen und kaufe können. Wie perfide ist dieses Konstrukt eigentlich und dadurch wird die Handlung leider nur zu realistisch. Mir hat besonders die Umsetzung des Themas gefallen und der Schauplatz Wien war äußerst passend, da diese Stadt einen tollen Flair hat.

Der Autor muss in den vielen Bereichen die thematisiert wurden sehr genau und aufwendig recherchiert haben, da die Details absolut stimmig sind. Sei es der IT Bereich oder die medizinischen Aspekte.
Der Krimi beginnt mit Spnnung und kann sie bis zum Ende halten und sich sogar noch steigern.
Durch die Wendungen der Story, wird der Leser auf verschiedene Fährten gelockt, da einige Enden möglich sind.

Der Schreibstil des Autors ist locker und dadurch leicht zu lesen, die eingebauten Aristoteles Zitate die benutzt werden geben dem Buch einen Hauch Philosophie an die Seite, wodurch die Geschichte in meinen augen an Tiefe gewinnt.

Sehr gerne vergebe ich 5 Sterne für die Verarbeitung dieses aktuellen Themenmixes und empfehle das Buch gerne weiter.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.