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Kuehn, S.

Bewertungen

Insgesamt 925 Bewertungen
Bewertung vom 12.09.2021
Hildebrand, Achim

Zwielicht 14 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Vielfältiger Grusel
"Zwielicht 14" ist eine ganz wunderbare Zusammenstellung von Kurzgeschichten aus dem Bereich des Horrors und angenehmen Schauderns.
Hierbei wird eine sehr grosse Bandbreite abgedeckt von neuen, eher unbekannten Autoren bis hin zu Altmeistern des Genres. Die 14 Geschichten und 4 Artikel decken dabei sehr vielfältige Gebiete ab, so das für jeden Geschmack etwas dabei sein dürfte.
Hier gibt es Werwölfe, Spinnen, ein Höllenszenario, verstrahltes Gemüse, einen Escape Room der besonderen Art und auch ganz unscheinbare blaue Blümchen. Mir hat hier wirklich die Zusammenstellung sehr gut gefallen, da war von leichtem Grusel bis blutig und grausam oder eklig so alles dabei.
Nicht jede der Geschichten wird jedem Leser gleich gut gefallen, aber jeder Liebhaber guter Horrorgeschichten wird hier voll auf seine Kosten kommen.
Sehr gut gefallen hat mir auch eine Zusammenfassung von weiterer Literatur und Autoren in diesem Genre.
Dank solch genialer Sammlungen lernt man das Werk weiterer Autoren kennen und schätzen, ich kann es absolut weiterempfehlen für die kommenden langen dunklen Stunden.....

Bewertung vom 12.09.2021
Carlin, Paula

Sternflüstern


sehr gut

Leben ohne dich
"Sternflüstern" von Paula Carlin ist eine wundervolle Liebeserklärung an das Leben an sich.
Irith hat jemanden verloren und fühlt sich in ihrer Trauer gefangen. In Rückblicken erfährt man jetzt mehr über Lunis und ihre Berziehung zu ihm. Ihre Gefühle drückt sie in ihren Mosaiken aus, die sie aus gesammelten Materialien schafft. Auch Lunis hat mit seinen Händen Kunst erschaffen und dieses künstlerische Schaffen und Gestalten zieht sich durch das ganze Buch. Das wird so intensiv beschrieben, dass man am liebsten selbst gleich kreativ werden würde.
Die Frauen in dieser Erzählung sind verbunden durch Lunis, der sich als Erinnerung von ihnen in der Geschichte Raum verschafft.
Mir gefallen hier die wunderbaren Worte und Beschreibungen, die sehr bildhaft und poetisch wirken. Das liest sich sehr schön und leicht. Auch die Naturbeschreibungen, die reichlich vorhanden sind, haben mich absolut überzeugt, da konnte man tief drin eintauchen.
Mir fehlte dafür in der Geschichte ein weinig die Tiefe, grade weil einige sehr ernste Themen am Rande mit dabei waren. Da hätte ich mir etwas mehr erhofft und das Ende war für mich zu zeitig in dieser Form absehbar, ich hätte mich da gerne noch überraschen lassen.
Ein sehr gutes Buch, um einen Weg zu finden, sein Leben erfüllter zu machen, durch Trauer und Enttäuschung wieder vorwärts zu sehen, kreativ zu werden, ich mochte es.

Bewertung vom 09.09.2021
Beckett, Simon

Die Verlorenen / Jonah Colley Bd.1


gut

Unter den Erwartungen
"Die Verlorenen" ist der erste Band einer neuen Thriller-Reihe von Simon Beckett.
Jonah Colley ist Polizist bei einer Londoner Spezialeinheit und seit vor zehn Jahren sein Sohn Theo unter seiner Aufsicht vom Spielplatz verschwand ist sein Leben zerstört. Er hat eigentlich nur noch seine Arbeit, bei der er jedes Risiko und jede Gefahr auf sich nimmt.
Als sein ehemaliger bester Freund Gavin sich bei ihm meldet und ihn um ein Treffen in einer abgelegen Lagerhalle bittet, zögert er auch nicht lange und sagt zu. Dort bekommt er aber nicht die versprochenen Informationen, sondern findet tote Frauen in Plastikfolie und auch seinen Freund. Er will Hilfe holen und wird dann selber niedergeschlagen.
Nach dem Erwachen muss er sich selber Vorwürfen stellen und sich vom Verdacht befreien, unter dem er jetzt steht.
Das Buch beginnt sehr spannend und ich habe mich auch darauf gefreut, mehr über Jonah und seine Vergangenheit zu erfahren. Er ist ein sehr interessanter Hauptcharakter, der wohl noch einige Überraschungen zu bieten hat.
Das Buch hat einen sehr spannenden Beginn und auch ein gutes und spannendes Ende, so dass ich den nächsten Teil ganz sicher wieder lesen werde. Gefehlt hat mir die Spannung in weiten Teilen im Mittelteil, da musste ich mich manchmal schon zum weiterlesen zwingen und das passiert mir nur selten.

Bewertung vom 09.09.2021
Ryan, Anthony

Das Schwarze Lied / Rabenklinge Bd.2


sehr gut

Spiel mir das Lied vom Tod
"Das schwarze Lied" ist der zweite Band der Dilogie um die Rabenklinge aus dem Kosmos rund um den Helden Vaelin al Sorna von Anthony Ryan. Schon den ersten Teil "Das Lied des Wolfes" habe ich mit Begeisterung "verschlungen" und ich denke, dass das auch wichtig ist, es zusammenhängend zu lesen. Die Trilogie um den Rabenschatten werde ich wohl auch noch lesen, um einige weitere Zusammenhänge und Anspielungen zu verstehen.
Die Stahlhorde mit dem selbsternannten Gott "Dunkelklinge" als Anführer sammelt weiter Verbündete und zieht erobernd, mordend und vernichtend durch die Lande. Viele der Reiche sind schon gefallen und auch Vaelin sammelt Verbündete, um sich ihm entgegenzustellen.
Alles hier läuft auf den Kampf zwischen den beiden Rivalen hinaus, aber auch das neue Lied in Vaelin wird immer stärker und hier muss er auch noch einen sehr spannenden inneren Kampf ausfechten.
Mir hat dieses Buch wieder sehr gut gefallen, der Autor versteht es ausgezeichnet eine komplette Welt vor meinen Augen entstehen zu lassen. Trotz des Umfang des Buches läßt es sich sehr schnell und leicht lesen, man möchte immer ganz dringend wissen, wie es weiter geht.
Dankbar bin ich über das Namensverzeichnis am Buchende, weil ich mit den fremd klingenden Namen Zuordnungsprobleme hatte. Mir persönlich war dieser Teil etwas zu kampflastig, aber auch nur, weil ich so gerne mehr über diese fantastische Welt und auch die außergewöhnliche Magie in ihr, gelesen hätte. Das ist hier etwas zu kurz gekommen. Die Kämpfe und Schlachten waren aber gewohnt gut und spannend beschrieben.
Eine Empfehlung für jeden Fantasyleser, aber bitte in der richtigen Reihenfolge lesen.

Bewertung vom 07.09.2021
Kremser, Jessica

Frau Maier macht Dampf


sehr gut

Frau Maier macht Wellness
"Frau Maier macht Dampf" von Jessica Kremser ist schon der fünfte Teil einer Krimireihe rund um Frau Maier und ihre Katze. Ich kannte keinen der Vorgängerbände, was dem Krimivergnügen hier aber nicht im Wege stand. Man kann das Buch auch gut so lesen, erfährt so halt nur weniger aus dem Leben der Protagonistin.
Gleich zu Beginn bekommt Frau Maier, die sonst nie Urlaub macht, einen Wellness-Urlaub geschenkt. Von ihrer Freundin, weil die krank ist und somit nicht selber fahren kann. Nachdem die Versorgung der Katze geklärt ist, kann es auch schon losgehen.
Mir hat es sehr viel Spaß gemacht durch die Augen von Frau Maier zu blicken, auf die Wellness-Branche und die Gebaren im Hotel. Sie selber ist ja eigentlich bloß hingefahren, weil der alte Direktor wohl einfach verschwunden ist und das will sie natürlich näher betrachten. Es dauert gar nicht lange und sie fühlt sich verfolgt und dann sitzt sie auch noch mit einer Leiche im "Kochtopf".
Es gibt hier sehr viele Stellen zum schmunzeln, obwohl auch so einige Verbrechen geschehen und auch aufgeklärt werden müssen. Das Buch wird aber nie brutal oder blutig, es bleibt ein echtes Wohlfühl-Buch.
Das ist auch so mein einziger Kritikpunkt, dass mir für einen Krimi ein wenig die Spannung gefehlt hat. Es war ein nettes Buch, dass sich gut lesen lässt und dabei ein wenig an der Oberfläche bleibt. Vielleicht die genau richtige Lektüre für den nächsten Wellness-Urlaub.

Bewertung vom 05.09.2021
Winkelmann, Andreas

Die Karte


gut

Nicht ganz überzeugend
"Die Karte" von Andreas Winkelmann ist der vierte Band der Reihe um Kerner und Oswald. Es ist aber kein Problem, es als eigenständiges Buch zu lesen, dabei bleiben lediglich die Beziehungen der Ermittler untereinander etwas oberflächiger.
Im Fokus eines Serienmörders befinden sich hier junge Joggerinnen, ihnen gemeinsam ist die Nutzung einer Fitness-App, die unter anderem auch die Laufstrecken im Internet veröffentlicht. Diese Verbindung soll für Sicherheit sorgen, aber tut sie das wirklich?
Jens Kerner und Rebecca Oswald sind sehr sympathische Ermittler und mir gefällt es sehr, wie sich hier ihr Verhältnis zueinander entwickelt.
Der Schreibstil des Autors ist spannend, wie ich es von ihm gewohnt bin und trotzdem bin ich mit diesem Fall nicht richtig zurecht gekommen. Durch die verschiedenen Handlungsstränge passte für mich die Auflösung nicht ganz. Da hatte ich wohl andere Erwartungen an diesen Thriller.
Grundsolide, aber kein neues Meisterstück.

Bewertung vom 05.09.2021
Schreiber, Jasmin

Der Mauersegler


ausgezeichnet

Wer hoch fliegt....
"Der Mauersegler" ist schon mein zweites Buch von Jasmin Schreiber und ich konnte wieder viele Emotionen mit ihrem Protagonisten erleben und verarbeiten.
Hier geht es um Prometheus, der seinen besten, allerbesten Freund Jakob verloren hat. Verloren für immer und nicht nur das, alle geben ihm die Schuld daran, am meisten aber er selbst. Und daran droht er zu zerbrechen, er möchte selber nicht mehr leben.
Auf der Flucht vor seinem Leben und sich selbst landet er bei dem dänischen Pärchen Aslaug und Helle auf ihrem Ponyhof. Dort wird er entweder anfangen, wieder zu leben oder endgültig an seiner Schuld und Trauer zerbrechen.
Jasmin Schreiber versteht es auch in diesem Buch wieder sehr gut, die Emotionen zu beschreiben und was der Tod mit einem Menschen macht. Wie er daran zerbrechen kann und wie schwer es ist, einfach weiterzuleben.
Sehr gut gefallen haben mir auch die Beschreibung der Freundschaft zwischen Prometheus und Jakob, mit ihren vielen Rückblicken in die Kindheit. Die tiefe Bindung zwischen ihnen wurde gut nachvollziehbar.
Auch die umgebende Natur kommt hier wieder nicht zu kurz, sei es das Meer, die Weiten am Strand oder die Wälder. Die Mauersegler umkreisen uns dabei die ganze Zeit, steigen auf, gehen in den Sturzflug und fliegen weiter. Manchmal braucht jemand Starthilfe.
Jasmin Schreiber ist hier eine große Geschichte über Zweifel, Schuld, Tot, Trauer und Verzeihen gelungen, sehr emotional und mit tiefem Nachhall, absout lesenswert.

Bewertung vom 04.09.2021
Löwenherz, Richard

Eis. Abenteuer. Einsamkeit


ausgezeichnet

Mit dem Rad durch Eis und Schnee
In "Eis.Abenteuer.Einsamkeit" von Richard Löwenherz erzählt er von seiner Reise mit dem Fahrrad in die sibirische Arktis. Das Buch ist wunderschön gestaltet und enthält viele Fotos, auch großformatige.
Der Autor hat schon mehrmals Erfahrungen gesammelt mit Rad-und auch Boottouren in abgelegene, menschenleer Gebiete, in die Natur abseits unserer Zivilisation. Deshalb wußte er auch hier ganz genau, was auf ihn zukommt.
Das Buch beginnt mit der Schilderung, wie er sich auf die Tour vorbereitet hat, Kartenmaterial gesichtet, Ausrüstung und Proviant zusammengestellt und Genehmigungen beschafft hat. Wobei er hier alles ganz einfach und übersichtlich hält, eine Reiseausstattung mit kleinem Budget.
Es ist so beeindruckend, wie er die lange Reise ganz alleine bestreitet, nur er selber und die weiten weißen Landschaften. Dann auch die ständige Kälte und die Vorsichtsmaßnahmen, um Erfrierungen zu vermeiden, es ist beim lesen fast unbegreiflich, dass er hier von wohlfühlen schreibt.
Es ist eine Reise, die so nur im Winter möglich ist, weil die Straßen, auf denen er fährt, größtenteils aus gefrorenen Flüssen bestehen, sogenannten Zimniks.
Sehr schön fand ich auch die Begegnungen mit den Einwohnern geschildert, die alle sehr herzlich und durchweg hilfsbereit sind. Und immer wieder diese Schilderungen der einzigartigen Schönheit der Natur, dieses Ursprüngliche, Raue, die Polarlichter, vereiste Flüsse und sogar das gefrorene Meer.
Mich hat der Autor hier von Anfang an in seinen Bann gezogen, als wäre ich mit ihm unterwegs,
Es ist für mich definitiv keine Fahrt, die ich selber machen möchte, ich hatte aber sehr viel Freude beim sichten der tollen Bilder und der persönlichen Beschreibung des Erlebten.
Eine absolute Empfehlung für Extremsportler, Abenteurer oder einfach nur Interessierte und Naturliebhaber.

Bewertung vom 30.08.2021
Piskulla, Christian

Pacific Crest Trail Killer


ausgezeichnet

Der Zufall wandert mit
"Pacific Crest Trail Killer"von Christian Piskulla ist ein Thriller, der mir mit Sicherheit noch so einige Zeit im Kopf bleiben wird. Es ist aber auch ein Buch, bei dem es mir sehr schwer fällt, eine Wertung abzugeben.
Angesprochen hat mich hier wirklich der Titel und das Cover dazu und ich wurde auch nicht enttäuscht.
Der Pacific Crest Trail, kurz PCT ist ein Fernwanderweg in den USA, der über 4300 km und durch drei verschiedene Bundesstaaten führt. Der Weg gilt als sehr anspruchsvoll und die Hiker, die ihn komplett gehen, sind auch ein halbes Jahr unterwegs. Ich lese sehr gerne solche Wander- und Sporterfahrungen und schon die Beschreibungen der Vorbereitungen und auch die Naturbeschreibungen auf dem Trail waren hier sehr gelungen.
Mark Stetson war als Militärpolizist im Einsatz und möchte sich den Traum dieser Wanderung erfüllen, ehe er in eine andere Tätigkeit wechselt. Er ist auch noch nicht allzu lange auf dem PCT, als er zufällig auf den Fundort einer Leiche und damit das zuständige FBI stößt. Kurzerhand wird er vom Einsatzleiter rekrutiert und ist damit im Team bei der Suche nach einem Serienmörder auf dem Trail.
Das Buch ist sehr spannend geschrieben und besteht aus sehr vielen kurzen Kapiteln. Dadurch liest es sich sehr gut. Vorne im Buch befindet sich eine Übersichtskarte, auf dem man den Wanderweg gut verfolgen kann und hinten im Buch findet der Autor noch einige sehr wichtige, erklärende Worte.
Das Buch ist sehr facettenreich, teilweise waren es mir schon fast zu viele. Man begleitet den Mörder über einige Zeit und taucht mit ihm in seine düstere Welt ein und dann wiederum Mark bei seiner Wanderung. An anderer Stelle ist man bei den Opfern und den Angehörigen. Die Ermittlungsarbeit des FBI am Trail und auch im Hintergrund wird auch ausführlich beschrieben und was ich sehr interessant fand, waren die umfangreichen Berichte des Lebens im Abseits der Gesellschaft. Hier wird auf die Obdachlosen eingegangen und die vielen, die in Trailerparks mehr schlecht, als recht über die Runden kommen.
Dazwischen immer wieder die absolut genialen Beschreibungen der Natur am Wegesrand und die Ruhe, die die Wanderer hier finden. Einen großen Teil nimmt auch die erotische Beziehung zwischen Rebecca, einer Wanderbekanntschaft und Mark ein, die in sehr deutlichen Worten beschrieben wird.
Und über allem immer wieder die Frage, wie ein Mensch zu so einem Mörder, einem Monster wird und wie das mit unserer Lebensweise und unserem Medienumgang zusammenhängt. Hier gibt es viel Stoff zum drüber nachdenken.