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Top-Rezensenten Übersicht

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Giselas Lesehimmel
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Landshut
Über mich: 
Bücher sind die schönste Unterhaltung

Bewertungen

Insgesamt 767 Bewertungen
Bewertung vom 14.01.2015
Die Glücksbäckerin von Long Island
Lott, Sylvia

Die Glücksbäckerin von Long Island


ausgezeichnet

Meine Meinung

Hilfe!!! Dieses Buch ist die reinste Kalorienbombe. Ständig wurde dieser fabelhafte Käsekuchen gegessen. Der hat nicht nur geschmeckt; nein, er hat buchstäblich glücklich gemacht und Streit geschlichtet. Jedoch hat er einmal versagt .....

Ostfriesland Juni 1932

Marie ist eine fleißige junge Frau. Daheim melkt sie Kühe und geht ihrer Mutter zur Hand. Ihr Vater ist vom Frühjahr bis Herbst unterwegs und verkauft Torf.
Marie und ihre Familie sind strenge Katholiken. Ihre Tante Frieda ist bei ihrem Vater in Ungnade gefallen. Sie hat einen jüdischen Viehhändler geheiratet. Marie liebt ihre Tante und besucht sie regelmäßig.
Die 19 jährige Marie gibt einmal in der Woche Handarbeitsunterricht in der Dorfschule. Sie verliebt sich in den Lehrer Rudolf Meiners. Die Gefühle beruhen auf Gegenseitigkeit. Doch, Rudolf ist kein Katholik! Als ihre Romanze auffliegt, schickt ihr Vater sie nach New York. Dort haben sich Maries Brüder Fritz und Willi selbstständig gemacht. Sie führen ein Lokal.

Marie verabschiedet sich von ihrer geliebten Tante Frieda. Frieda verrät ihr das Rezept von dem geheimnisvollen Käsekuchen. "Werde nicht gierig und verrate niemandem die Zutaten"! rät ihr die Tante beim Abschied ......

Mit schweren Herzen tritt Marie die Schiffsreise nach New York an. Rudolf wird sie holen, sobald er in der Schule befördert wird .....
Auf dem Schiff lernt sie die lebenslustige Wally kennen. Sie werden Freundinnen und halten in New York Kontakt zueinander. .....

Long Island Juni 2002

Marie verspürt ganz stark den Wunsch, noch einmal ihren jüngsten Bruder Johnny zu sehen. Sie schickt ihm, ein paar Monate vor ihrem 90. Geburtstag, eine Einladung. Ob er sie annehmen wird? Sie hat ein schlechtes Gewissen. Hat sie ihm nicht vor vielen Jahren seine Zukunft versaut?


Long Island Mai 2003

Rona steht gerade an einem Wendepunkt in ihrem Leben. Job und Freund weg! Sie bekommt Heimweh nach Ostfriesland. Seit sie in Hamburg lebt, war sie sehr selten in ihrer Heimat. Ihr Großvater freut sich auf sie und empfängt sie mit offenen Armen.
Er erzählt ihr von der Einladung seiner Schwester. Eine Reise nach Long Island? Das kommt Rona gerade Recht. Sie begleitet ihren Großvater und weiß noch nicht, dass sich ihr Leben total ändern wird......

Fazit

Ich liebe Familiengeschichten! Die Geheimnisse, die immer ans Tageslicht kommen, fesseln mich und machen es mir schwer, das Buch zur Seite zu legen.
Diese Geschichte hat mir gezeigt, egal in welchem Jahrhundert; die Frauen haben von jeher die gleichen Sorgen und Nöte. 1932 hat Marie ihr Leben total umgekrempelt. Aus ihrer Zwangsreise nach New York hat sie das Beste rausgeholt. Ich habe sie oft um ihren Mut bewundert. Gespannt war ich auch, ob die die Liebe zu ihrem Rudolf Bestand hat. Es liegen

Rona hat 2003 auch mit Problemen zu kämpfen. Die Reise nach Long Island war ihre beste Entscheidung. Marie und Rona verspüren sofort eine Seelenverwandschaft. Marie erzählt Rona ihre Lebensgeschichte. Rona ist fasziniert und klebt ihrer Großtante an den Lippen. Marie vertraut Rona das Rezept des legendären Käsekuchens an......

Kann ein Käsekuchen wirklich so Vieles bewirken? Leben verändern, Streit schlichten und .... und ... und. Ich denke schon. Liebe geht durch den Magen. Mit Liebe kann man im Leben alles erreichen ...

Sehr beschäftigt hat mich auch, wo Tante Frieda abgeblieben ist. Ist ihr die Heirat mit einem Juden zum Verhängnis geworden??? Der Schreibstil der Autorin hat mir großes Kopfkino beschert.

Das Cover lädt ein, ein Stück vom Käsekuchen zu essen. Vor allem möchte man das Buch lesen. Eine Karaffe mit rotem Saft, zwei Vasen in orange und rot und der berühmte Käsekuchen thronen auf einem naturbelassenen Holztisch. Im Hintergrund der Atlantik und ein verträumtes blaues Holzhaus. Ich habe die Einladung sehr gerne angenommen. Na, Lust auf ein Stück Käsekuchen?

Bewertung vom 04.01.2015
Der Klang der Hoffnung
Zail, Suzy

Der Klang der Hoffnung


ausgezeichnet

Meine Meinung

Freitag Morgen, 02.01.2015

Ich mache mir einen Latte Machiato und relaxe auf dem Sofa. Ich nehme das Buch >Klang der Hoffnung< zur Hand. In dieser Geschichte geht es um den Holocaust. Ein Thema das nie an Aktualität verliert. Draußen ist es bitterkalt. Macht nichts; ich stelle die Heizung höher und kuschle mich in eine Wolldecke. Ich muss nicht frieren .....

Gleich am Anfang erklärt die Autorin in ihrem Vorwort, dass die Personen und Handlungen erfunden sind. Die Orte hingegen real. Viele Dinge sind wirklich passiert.
Für mich wurden im Lauf der Geschichte alle Menschen real. Hanna, die begnadete Klavierspielerin, Erika, ihre taffe Schwester, die Mutter, die von den Schwestern liebevoll >Anju< genannt wird und der Vater, der ihnen wertvolle Tipps gibt.

Debrecen Sommer 1944

Hanna und ihre Familie sind von der Aussenwelt abgeschottet. Durch Mauern werden die Juden von anderen Menschen ferngehalten. Sie dürfen sich nicht mehr frei bewegen und müssen zu einer bestimmten Zeit in ihren Häusern sein. Trotzdem ist Hanna glücklich mit ihrer Familie zusammen zu sein. Das Essen köchelt auf dem Ofen und das Haus ist von der Mutter auf Hochglanz poliert. Auf dem Klavier vergisst Hanna ihre Umwelt und taucht in die Welt der Klassik ein. Sie hat ein Stipendium für das Budapester Musikkonservatorium ......

Doch; so soll es nicht bleiben. Sie müssen ihre Wertsachen hergeben und das Haus verlassen.Treffpunkt für alle Juden ist die Sery Ziegelei Das Hanna ihr Klavier zurücklassen muss, bricht ihrem Vater das Herz. Hanna nimmt sich die Cestaste heimlich mit. Sie soll der Familie Glück bringen. Da trifft der Vater Vorsorge ....

In einem Zug ohne Toiletten und Fenster, werden sie wie >VIEH< nach Auschwitz Birkenau verfrachtet. Wasser und Nahrung sind Mangelware. Die Ausdünstungen der ungewaschenen Menschen sind unerträglich. Ihre Notdurft muss in einem Eimer verrichtet werden, den man nirgends ausleeren kann.

Im Lager angekommen werden sie in einer Baracke einquartiert, wie sie schäbiger nicht sein kann. Vom Vater werden sie getrennt.
Die Essensration, die ihnen zugeteilt wird, ist zum Leben zu wenig und zum Sterben zuviel. Schmutziges Wasser und altbackenes Brot ist nun ihre Nahrung. Man kann zuschauen wie Hanna, Erika und die Mutter abmagern. Die schwere Arbeit tut ihr Übriges. Kein Tag vergeht, an dem nicht ein Insasse entkräftet zusammenbricht.

Hanna bekommt von der Aufseherin ein Kleid und einen Mantel. Auch abgetragene Schuhe und etwas Schminke. Sie soll sich bei dem Kommandanten als Pianistin bewerben. Sie bekommt die Stelle.
Fortan an darf sie nun in einem geheizten Raum ihre Tage verbringen. Die Musikwünsche für den grausamen Kommandanten bereiten ihr keine Schwierigkeiten. In dessem Musikzimmer kann sie für ein paar Stunden der Realität entfliehen. Sie hat deswegen ein schlechtes Gewissen. Ihre Familie muss weiterhin schuften und frieren.
Der Sohn des Kommandanten sitzt auf einem Stuhl in der Ecke. Seine Nase steckt in einem Buch.......
Im Haus des Kommandanten gibt es die köstlichsten Speisen. Hanna darf weder etwas essen, trinken noch zur Toilette gehen ......

Als Hanna eines Abends ins Lager zurückgebracht wird, ist ihre Mutter spurlos verschwunden....

Fazit

Freitag Abend, 02.01.2015

Draußen ist es bereits dunkel. Ich habe eben das Buch beendet. Ich verspüre großen Hunger und überlege, mit was ich mir mein Brot belege. Ist noch genügend Schinken da oder Salami? Oder; reicht nicht auch Brot allein? Ich betrachte den Inhalt meines Kühlschranks und sehe Reichtum pur! Ich habe den Tag damit verbracht, Hanna und vielen anderen Menschen beim Hungern zuzusehen.
Genervt lüfte ich die überheizte Wohnung. Hanna und ihre Familie mussten ständig frieren.
Kann ich eigentlich sagen, dass mir das Buch gefallen hat? Bei dem Inhalt???

Ja; das kann ich. Trotz der schlimmen Geschehnisse hat die Autorin es geschafft, eine Geschichte mit viel Herz zu schreiben. Danke Suzy Zail

Bewertung vom 15.12.2014
Zwischen den Atemzügen (eBook, PDF)
Röder, Britta

Zwischen den Atemzügen (eBook, PDF)


ausgezeichnet

Zum Inhalt


Als ich die Inhaltsangabe gelesen habe, war mir sofort klar, dass "Zwischen den Atemzügen" ein besonderes Buch ist. Ich habe mich nicht getäuscht! Das Cover zeigt ein großes Gesicht und Menschen die davonlaufen. Es ist passend getroffen und spiegelt die Geschichte wieder!

Oliver ist sehr erfolgreich bei seinem Job in einer Versicherungsgesellschaft. Er verdient gutes Geld und hat einen Chef, der seine Leistungen zu schätzen weiß. Zu seinem Kollegen Gabor hat er ein kameradschaftliches Verhältnis, dass aber nie über das berufliche hinausgeht. Oliver ist jedoch nicht glücklich in seinem Beruf, der ihn regelrecht ankotzt! Als er eines Morgens zu seinem Chef gerufen wird, wird im speiübel. Sein Chef lobt ihn über den Klee und bietet ihm eine bessere Position in der Firma an. Da passiert das Unglaubliche: Oliver kotzt seinem Chef auf den Schreibtisch. Vor lauter Scham ergreift er die Flucht und rennt ziellos aus der Firma.


Leokadia hat einen Termin im Krankenhaus. Während sie auf den Arzt wartet, bitte eine Frau sie, ihrer Mutter Gesellschaft zu leisten. Sie muss unbedingt einen Arzt holen, da es ihrer Mutter so schlecht geht. Leokadia sieht sofort, dass es sich um eine Sterbende handelt. Sie ist heilfroh als Arzt und Tochter im Krankenzimmer erscheinen. Total durch den Wind verlässt sie das Krankenhaus. Der Termin bei dem Arzt interessiert sich nicht mehr. An einer Tankstelle sieht sie ein Auto, in dem der Zündschlüssel steckt. Sie überlegt nicht lange und steigt ein. Ohne nach hinten zu schauen legt sie den Rückwärtsgang ein und fährt los. Sie fährt einen Mann an. Es ist Oliver. Sie bietet ihm an, ihn nach Hause zu bringen. Doch, keiner von Beiden will wirklich nach Hause und so beginnt ein Trip nach Frankreich. Beide flüchten vor ihrem Leben........





Meine Meinung

Die Geschichte zeigt uns, dass man eigentlich ein erfolgreicher Mensch sein kann und trotzdem unglücklich. Zwei Menschen begegnen sich und flüchten vor ihrem Leben.
Sehr beeindruckend sind die Todesfälle, die sie auf ihrem Weg begleiten. Ohne ihr Zutun sterben Menschen, egal wo sie sind. Was im ersten Moment skurril anmutet, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als das wahre Leben. Sterben auch nicht viele Menschen um uns herum?
Das Buch spricht ein sehr ernstes Thema an, welches auf leicht lesbare Weise rübergebracht wird.
Die Story ist keineswegs traurig geschrieben. Im Gegenteil!!! Meine Bauchmuskeln wurden mehr wie einmal überstrapaziert.
Sehr klar wird einem beim Lesen, dass nicht Alles so ist, wie man es zu sehen glaubt.
Diese Erfahrung muss auch der französische Polizist Jean-Loups machen. Stur beharrt er darauf, Serienkillern auf der Spur zu sein.......

Sehr sympathisch war mir Gabor. Er hat sich auf die Suche nach seinem Kollegen Oliver und seiner weiblichen Begleitung gemacht. Ein Zufall hat ihm den richtigen Weg gezeigt. Als er sie gefunden hat, waren sie auf ihrem Trip zu dritt und auf der Flucht. Vor was, das wussten sie eigentlich selber nicht so genau......

Fazit


Mit ihrem Schreibstil hat Britta Röder ein einmaliges Kunstwerk geschaffen. Sie hat ein schwieriges Thema so verpackt, dass es leicht zu lesen ist. Man weiß lange nicht, was mit Leokadia los ist; warum sie aus dem Krankenhaus geflüchtet ist. Ist sie krank oder hat sie sich für einen Job bewerben wollen?
Oliver, Leokadia und Gabor haben eine interessante Geschichte zu erzählen. Alles war präsent: Tod, Zufall und Leben. Viele wunderschöne Sätze haben mich sehr berührt.
Hier ein Beispiel: Vernunft ist nur etwas für Leute, die ein Morgen haben.
Habt ihr Lust auf einen Trip nach Frankreich und Spanien? Wollt Ihr wunderbare Menschen kennen lernen? Wollt Ihr Antworten auf Fragen, die das Leben betreffen? Wollt Ihr eine Geschichte die Euch zum Lachen, Weinen und Träumen bringt? Dann macht es wie ich! Lest dieses Buch. Mir hat die Geschichte diese Botschaft übermittelt: Man kann seinem Schicksal nicht davonlaufen.
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Bewertung vom 12.12.2014
Das Leben ist ein listiger Kater
Roger, Marie-Sabine

Das Leben ist ein listiger Kater


ausgezeichnet

Das war wieder mal eins von den Büchern, bei denen man sich wünscht, dass sie nie zu Ende gehen. Das Cover und der Klappentext haben mir gar keine andere Wahl gelassen. Ich musste es lesen! Ich bin glücklich darüber. Es ist eins meiner Highlights in diesem Jahr.


Zum Inhalt


Jean-Pierre wacht in einem Krankenhaus auf. Er kann sich nicht daran erinnern, dass er aus der Seine gefischt wurde. Sämtliche Schläuche und Verbände zieren seinen Körper. Völlig bewegungslos muss er im Bett liegen. Für Jean-Pierre ein Alptraum. Der alte Mann ist ein Einzelgänger und gewöhnt, dass er sein Leben ohne andere Menschen meistert.
Trotzdem verzweifelt er nicht. Er hat einen goldenen Humor, um den ich ihn oft beneidet habe. Die Gedankengänge von Jean-Pierre haben bei mir regelrechte Lachkrämpfe ausgelöst.
Jean-Pierre hat eine ziemlich direkte Art. Sein Retter, der Student Camille, hat diese am eigenen Leib erfahren. Als Camille Jean-Pierre im Krankenhaus besucht hat, hat er Jean-Pierre von seinem Leben erzählt. Die Fragen die Jean-Pierre darauf an ihn gestellt hat, haben Camille verunsichert und verärgert. Der alte Kauz versucht jedoch, alles wieder in Ordnung zu bringen. Wird es ihm gelingen?

Der Polizist Maxime besucht ihn im Krankenhaus, um die Unfallursache zu klären. Beide sind sich auf Anhieb sympathisch. Maxime besucht Jean-Pierre auch weiterhin. Bei dem jungen Polizisten werden Erinnerungen wach......

Maëva ist Jean-Pierres Krankenhausgeist! Sie geht Jean-Pierre buchstäblich auf den Geist. Sie betritt einfach sein Krankenzimmer und benutzt seinen PC! Die unförmige, Kaugummi kauende Mademoiselle treibt ihn fast in den Wahnsinn. Jean-Pierre holt sich; über die herzliche Krankenschwester Myriam, Informationen über das junge Mädchen...


Meine Meinung

Jean-Pierre gehört zu den Menschen, die egal wie schroff sie sind, eine Anziehungskraft auf andere Menschen ausüben. Maëva hat sich stets zu ihm hingezogen gefühlt. Ich hatte nicht das Gefühl, dass es ausschließlich der PC ist, der sie immer wieder in sein Krankenzimmer geführt hat.

Besonders schön fand ich, dass man aus Jean-Pierres Leben viel erfahren hat. Er hatte alle Zeit der Welt und nutzte diese, um mit einem Buch zu beginnen. Jean-Pierres Leben war nicht immer leicht, doch er ist seinen Weg gegangen. Er hat sich nie an Regeln und Verbote gehalten. Man nannte ihn den "Schrecklichen"! Seit seine Frau Anna gestorben war, hatte keine Beziehung mehr funktioniert. Von Kindern ist er "verschont" geblieben. Sie hätten ihn zu stark eingeengt.


Das Leben ist ein listiger Kater ist ein sehr warmherziges Buch. Ein Kater spielt in diesem Roman tatsächlich eine Rolle. Er ist Jean-Pierre zugelaufen und hat sich nicht mehr abwimmeln lassen. Jean-Pierre gab ihm den Namen "Lumpensack"! Er macht sich große Sorgen um Lumpensack! Seit seinem Unfall weiß er nicht, wo der Kater abgeblieben ist.......
Sämtliche schöne und lustige Sätze machen dieses Buch zu einem Lesegenuß der besonderen Art. Wenn ich mir vorstelle, ich würde in einem Krankenhausbett liegen und könnte mich kaum bewegen, wird mir schlecht. Jean-Pierre ist ein richtiger Lebenskünstler, der alle Situationen mit einer Prise Humor würzt. Durch seine pflegeleichte Art war er beim Krankenhauspersonal sehr beliebt. Bei seiner Bewegungstherapie zeige er große Disziplin.
Die Briefe, die er sich mit seinem Jugendfreund Serge schreibt, sind einfach nur köstlich.



Sämtliche schöne und lustige Sätze machen dieses Buch zu einem Lesegenuß der besonderen Art.
Hier eine kleine Kostprobe: Manchmal verdrücke ich ein Tränchen. Das ist die Inkontinenz der Erinnerung, das Bettnässen der Gefühle.


Fazit

Der flüssige, teils poetische Schreibstil der Autorin, machen diese Geschichte zu etwas ganz Besonderen. Schon die ersten Sätze überzeugen. Die Protagonisten sind sehr gut beschrieben.
Jean-Pierre würde man am li

Bewertung vom 28.11.2014
Passagier 23
Fitzek, Sebastian

Passagier 23


ausgezeichnet

Meine Meinung

Ein Thriller der sich auf einem Schiff abspielt, hat sofort mein Interesse geweckt. Die Titanic hat mich ja schon von jeher interessiert. Doch, kann ein Thriller mit der Titanicgeschichte mithalten? Ja, kann er! Vor allem dann wenn Fitzek ihn geschrieben hat!

Das Cover ist sehr gelungen und das Buch darunter zeigt den tobenden Atlantik!

Martin Schwarz hat auf der Sultan of the Seas Frau und Sohn verloren. Seine Frau soll Selbstmord begangen und ihren Sohn mit in den Tod genommen haben. Sein Leben ist ihm seitdem nicht mehr viel wert. Er nimmt lebensgefährliche Jobs an und lässt sich den Aidsvirus injizieren, da er für einen Auftrag glaubwürdig erscheinen soll. Die Tabletten die er anschließend einnehmen muss, bereiten ihm Kopfschmerzen und Übelkeit.
Eigentlich wollte er nie mehr ein Schiff betreten. Ein Anruf von der betagten Gerlinde Dobkowitz hat seinen Vorsatz nichtig gemacht. Gerlinde hat Informationen über den Tod der Beiden.
Ein kleines Mädchen und ihre Mutter sind auf der Sultan spurlos verschwunden. Das kleine Mädchen ist wieder aufgetaucht. Mit dem Teddybären von Martins Sohn im Arm.....
Wo ist ihre Mutter????

Martin wusste Anfangs nicht, ob er der alten Gerlinde glauben kann. Die vermögende Rentnerin hat auf der Sultan eine Dauerkabine und verlässt das Schiff nur selten. Ihre Beobachtungen will sie für ihren Thriller verwenden, den sie seit längerer Zeit schreibt.

Julia und ihre Tochter haben eine Einladung für eine Schiffsreise vom Kapitän der Sultan of the Seas bekommen. Der Kapitän ist der Pate ihrer Tochter. Da erhält sie ein mysteriöses Video. Darauf ist ihre Tochter in einer sehr prekären Situation zu sehen. Julia muss Angst um ihre Tochter Lisa haben und bekommt den Rat, sofort mit ihrer Tochter das Schiff zu verlassen. Sie bittet den Kapitän umzukehren. Das ist jedoch nicht möglich......

Auf einem großen Schiff gibt es jede Menge Verstecke. Irgendwo auf der Sultan treibt jemand sein perverses Spiel mit Menschen. Martin bekommt Unterstützung von der Schiffsärztin Elena Beck. Elena kümmert sich um das kleine Mädchen, das wieder aufgetaucht ist und bittet Martin sich mit der Kleinen zu befassen. Langsam aber sicher fasst die kleine Anouk Vertrauen zu Martin. Es beginnt eine Suche nach Anouks Mutter.....

Martins erstes Zusammentreffen mit dem Kapitän lässt diesen hinterher aussehen wie Hannibal Lector. Martin gibt dem Kapitän die Schuld am Tod von Frau und Sohn und der Kapitän macht Bekanntschaft mit Martins Fäusten. Hat der Kapitän wirklich Dreck am Stecken?


Keiner versteht es so gut wie Fitzek eine Spannung zu erzeugen, die einen nicht mehr loslässt. Die Geschichte enthält Wendungen, mit denen ich im Leben nicht gerechnet hätte. Alleine der Gedanke dass man ein Schiff nicht einfach verlassen kann und irgendwo ein Irrer sein Unwesen treibt, bringt das Blut zum Kochen. Ich wusste bis zum Schluss nicht, wer für die Taten verantwortlich ist. Der Fantasie des Autoren sind keine Grenzen gesetzt. Fitzek wäre nicht Fitzek, wenn er nach der Danksagung Ruhe gegeben hätte! Nein, er treibt uns nochmal in den Wahnsinn....


Fazit

Irgendwo auf dem Schiff erhält jemand die Frage: Was ist das Schlimmste, dass du jemals getan hast?

Und ich frage euch: Wer hat diesen Thriller noch nicht gelesen?

Eine absolute Empfehlung von mir und 5 Sterne! AHOI!




An den Verlag Droemer ein herzliches DANKE!

7 von 14 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.11.2014
Bolero Mortale mit Pastis
Sand, Elli

Bolero Mortale mit Pastis


ausgezeichnet

Zum Inhalt

Claire ist eine junge Frau, die sich in den verheirateten Markus verliebt hat. Sie führt seit 13 Jahren mit ihm eine lockere Beziehung. Claire hat von Anfang an akzeptiert, dass Markus sich nicht scheiden lässt. Sie nimmt das, was sie von ihm kriegen kann. Sie arbeitet für Markus in der französischen Filiale seiner Imobilienfirma. Bei einem Geschäftsessen ist seine Frau Valmira auch anwesend. Claire spricht eine Einladung aus, die Valmira etwas später tatsächlich annimmt.......

Markus ist ein richtiger Casanova, der auf den Gefühlen der Frauen rumtrammpelt. Seine Frau will er nicht verlassen, da sie psychisch krank ist. Ist das der einzige Grund?


Tante Joëlle ist eine rüstige, ältere Frau, die schon sehr viel mitmachen musste. Sie wird Claire noch anständig den Kopf waschen.......

Valmira ist eine gebürtige Rumänin. Sie hat sich in Deutschland richtig hochgearbeitet und hat ein gutes Verhältnis zu Zahlen. Sie glaubt an ihren Mann Markus und seine Treue......

Marybelle ist die beste Freundin von Valmira. Sie begleitet sie zu einem Besuch nach Frankreich. Dort offenbart sie Claire ein paar Geheimnisse....






Meine Meinung

Manchmal habe ich mir beim Lesen wirklich die Haare gerauft. Der Ausspruch "Liebe macht blind" war in dieser Geschichte mehr als zutreffend. Ich konnte Claire oftmals nicht verstehen. Markus war nicht immer nett zu ihr. Alleine das, was er mit einem Geschenk von ihr gemacht hat, ließ mich fast in das Buch hineinkriechen. Claire war für Markus immer da. Sie hat auf eine eigene Familie verzichtet und ihre besten Jahre vergeudet.
Doch, es gab auch viel zu schmunzeln. Eine Einladung, die Claire nicht mal ernst gemeint hat, brachte ihr Valmira und deren beste Freundin in´s Haus .Valmira hatte eine sehr entbehrungsreiche Kindheit hinter sich. Sparen und Geld horten sind für sie schon zwanghaft. So zeigte sie sich bei Claire auch von der geizigsten Seite. Süß fand ich ihren rumänischen Dialekt. Da wurde nämlich schnell mal aus Markus Maggus. :-) Für Valmira war Claire eine magere Tippse, die ihr Maggus niemals anschauen würde. Ok Valmira, du wirst dich noch wundern! Claire hat sich total zusammengerissen und ihrem unwillkommenen Besuch die nette Gastgeberin gespielt. Hätte sie das nur mal nicht gemacht! Valmira hat sich total wohlgefühlt und den Frankreichurlaub verlängert.

Marybelle erzählt Claire einige Dinge über Markus. Claire geht ein Licht nach dem anderen auf. Langsam kapiert sie! Marybelle macht bei Valmira ein Geständnis. Daraufhin streiten sie so sehr, dass Claire Marybelle zum Zug bringt.

Zur Erholung fährt Claire ein Wochenende zum Wandern in die Pyrenäen . Valmira lässt sich nicht abschütteln und begleitet sie. Dort gesellt sich auch Claires Tante Joëlle dazu. Sie wäscht Claire mal so richtig den Kopf. Weißt sie daraufhin wie dumm sie all die Jahre war. Hat ihr vor Augen gehalten, wie wenig Markus für Claire da war. Da hecken die Damen einen Plan aus. Sie wollen Markus zur Strecke bringen.......

Fazit

Eine Geschichte die das Leben geschrieben haben könnte. Eine Frau die ihre wertvollsten Jahre an einen Mann verschenkt, der es nicht wert ist. Die Autorin hat den Charakteren ein Gesicht gegeben. Markus ist ein Weiberheld, den keiner der Frauen jemals so richtig zu fassen bekommen hat. Claire hat nach 13 Jahren eigentlich nichts über ihn gewusst. Auch seine Frau Valmira wusste jahrelang nicht, wieviel Dreck am Stecken ihr Gatte hat. Mir als Leserin ist Markus auch fremd geblieben. Da ging es mir nicht anders als Claire und Valmira. Gut gefallen haben mir die Ausflüge in Frankreich.
Claire fuhr mit ihrem Besuch zum Binnensee Etang de l´Ayrolle wo es das kostbare Salz Fleure de Sel gibt. Elli Sand schafft es einem Südfrankreich näher zu bringen!

Bewertung vom 26.10.2014
Alle meine Wünsche
Delacourt, Grégoire

Alle meine Wünsche


ausgezeichnet

Ich war erstaunt, als das Buch bei mir ankam. So ein winziges Büchlein! In das gelungene Cover habe ich mich auf Anhieb verliebt. Es zeigt einen Kurzwarenladen und eine Frau, die diesen gerade verlässt. Der Klappentext verspricht eine wunderschöne Geschichte. Ja, und das ist sie wirklich......

Meine Meinung

Jocelyne ist eine Frau von der man lernen kann glücklich zu sein. Mit ihrem Aussehen ist sie eigentlich zufrieden. Doch, sieht irgendwer diese Schönheit? Ich musste schmunzeln über das Ritual, dass sie regelmäßig vor dem Spiegel absolviert hat. Sie hat ihrer Ehe immer wieder eine Chance gegeben, was nicht leicht für sie war. Jocelyne hat immer das Gute in ihrem Mann gesehen.
Sie ist immer noch traumatisiert, von dem plötzlichen Tod ihrer Mutter. Ihr Vater ist in einem Pflegeheim und erkennt sie nie für längeren Zeitraum. Doch, die kurzen Momente des Erkennens geben ihr sehr viel. Ihre Kinder sieht sie selten.

Nachdem Jocelyne im Lotto gewonnen hat, beschließt sie erstmal normal weiter zu leben. Niemanden erzählt sie von ihrem Gewinn. Sie hat Angst, dass ihr beschauliches Leben in tausend Stücke zerbricht.

Dafür hab ich Jocelyne bewundert. Ehrlich gesagt, ich wüsste nicht wie ich mich verhalten würde, wenn ich so einen großen Gewinn hätte. Die bescheidene Wunschliste von Jocelyne fand ich rührend. Ihre warmherzige Art und die Gabe sich über Kleinigkeiten zu freuen, haben mich sehr berührt.
Der Schreibstil ist wunderschön. Die Geschichte geht einem an´s Herz. Der Verlauf der Story war ganz anders, als ich erwartet habe. Ganz ehrlich, am Anfang des Buches hätte ich mir nicht träumen lassen, dass Jo mir noch leid tun wird. Denn, eigentlich hat er mein Mitgefühl gar nicht verdient..........

Fazit

Man kann Bücher mit 1000 Seiten schreiben! Man kann aber auch ein Buch mit 160 Seiten schreiben, dass eine Ausdruckskraft besitzt, die dem mit 1000 Seiten in nichts nachsteht. Genau das ist Grégoire Delacourt mit "Alle meine Wünsche" gelungen!
Dieses warmherzige Büchlein führt einem vor Augen, was im Leben wichtig ist. Dem Autor ist es gelungen, dem Buch eine Wendung zu geben, die mich sprachlos gemacht hat. Die Protagonistin Jocelyne hat von Grégoire Delacourt einen zauberhaften Charakter erhalten. Alle Charaktere kommen authentisch rüber. Ich hatte das Gefühl, diese Menschen zu kennen. Einer von meinen Wünschen: Nochmal so ein schönes Buch!


Eine Empfehlung von mir und 5 Sterne


Mein Dank geht an den Atlantik Verlag!

11 von 11 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.