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Meggie
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Bewertungen

Insgesamt 1203 Bewertungen
Bewertung vom 27.06.2016
Schiewe, Ulf

Bucht der Schmuggler / Gold des Südens Bd.1-5


ausgezeichnet

Gleich von Anfang an wird man in die Geschichte mit hineingerissen und erfährt, wie Jan nach einer langen Reise in seiner Heimatstadt Bremen mit bösen Nachrichten konfrontiert wird und Hals über Kopf flüchten muss. Und so macht er sich auf den Weg in die Neue Welt. Jedoch nicht ohne Probleme, klar, sonst wäre das Buch viel zu kur.

Ich hatte wieder das Glück, das Buch in einer Leserunde lesen zu dürfen, die vom Autor auch begleitet wurde und so wieder vielen Chancen bestanden, auch hinter die Kulissen des Buches sehen zu dürfen. Und so hat sich natürlich einiges Überraschendes ergeben. Der Autor zum Beispiel konnte viel von seinem Leben in das Buch miteinbringen. Schon allein, dass er 10 Jahre die Nordsee besegelt hat, führt natürlich dazu, dass erst sich mit der Schifffahrt auskennt. Auch drei Jahre Leben n Brasilien ließ sich mit verarbeiten und hat letztendlich einen farbenfrohen Roman über das Leben in der Karibik im 17. Jahrhundert hervorgebracht.

Mehrmals hat mich der Autor mit Dingen überrascht und bei einer Stelle blieb mir der Mund sogar offen stehen. Insbesondere wird hier sehr intensiv auf den Sklavenhandel sowie die Sklavenhaltung eingegangen. Sehr gut wurde herausgearbeitet, wie die Sklaven ihren Alltag bestreiten bzw. zu bestreiten haben. Da es mehrere Farmen und auch Sklavenbesitzer auf Hispaniola gibt, lässt sich ein guter Vergleich ziehen. Bei Doña Maria zum Beispiel hatten die Sklaven es sehr gut, war man jedoch auf der Farm von Don Diego als Sklave... Intensiver möchte ich hier nicht darauf eingehen, da manche Szenen im Buch doch sehr direkt und anschaulich beschrieben werden und man am Liebsten ins Buch krabbeln möchte, um dem Unrecht ein Ende zu machen.

Auch die verschiedenen Charaktere im Buch bilden starke Kontraste. Allen voran Jan van Hagen, ein Kaufmannssohn aus Bremen, der lieber seine Arbeit auf dem Schiff verrichtet, als im Kontor seines Vaters oder Doña Maria, die mit ihrer sanften Art viele darüber täuschen kann, wie mutig und stark sie doch sein kann, wenn es darauf ankommt.
Besonders gut gefallen haben mir eine Prostituierte aus Amsterdam, die sich an Bord von Jans Schiff schleicht, um in der Neuen Welt auch ein neues Leben beginnen zu können. Für sie kommt es jedoch anders, als sie dachte. Ihr keckes Auftreten und ihr Hang zur Gerechtigkeit sind besonders aufgefallen und so hat sie eine starke kleine Nebenrolle im Buch besetzt. Ebenso der "Schiffsarzt", der eigentlich Jurist ist, sich aber in der Medizin gut genug auskennt, um helfen zu können. Er ist Jan eine wertvolle Hilfe.

Aber auch unter den Sklaven gibt es so einige, die trotz oder gerade wegen der ungerechten Behandlung wissen, wem sie vertrauen und helfen können. Hier stechen insbesondere Babatunde und Olu heraus, beides Personen, die ich gerne mal persönlich treffen würde. Aber vielleicht gibt es ja mit allen ein Wiederlesen, falls ein nächster Teil erscheint. Denn es bleibt am Ende doch ein kleines bisschen offen... von den Personen und Fragen her.

Das Buch ist durchweg kurzweilig und verspricht einen spannenden Inhalt. Aufgegliedert in fünf Teile werden die Flucht Jans aus Deutschland geschildert bis zur Ankunft auf Hispaniola. Abwechselnd wird aus Jans und Doña Marias Sicht alles geschildert. Zwischendurch melden sich noch Don Alonso, Baba sowie andere zu Wort. So hat man immer einen schönen Blick auf alle Seiten und kann sich auch einiges besser vorstellen.

Fazit:
Ein Mix aus deutscher Gelassenheit und spanischem Temperament - Ulf Schiewe entführt in die Neue Welt im 17. Jahrhundert.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.06.2016
Rhode, Max

Die Blutschule


weniger gut

Von Max Rhode hört man mit diesem Buch zum ersten Mal. Doch wenn man sich genauer damit beschäftigt, merkt man, wer eigentlich dahinter steckt. Sebastian Fitzek, bekannt durch seine undurchschaubaren Thriller und nervenzerreißenden Geschichten, hat sich diesmal etwas besonderes für seine Fans ausgedacht. Er schrieb unter dem Pseudonym Max Rhode eben das Buch, welches in seinem Roman "Das Joshua-Profil" mehrfach erwähnt wird. Dass es sich bei Max Rhode um eben die Hauptperson aus dem Joshua-Profil handelt, macht die ganze Sache noch etwas spannender.

In "Die Blutschule" geht es um die Brüder Mark und Simon, wobei die Geschichte aus Simons Perspektive in Ich-Form erzählt wird. Am Anfang denkt man noch, wie harmonisch die Familie miteinander umgeht. Der Vater der Brüder ist ein netter Kerl, der sich sehr viel Mühe gibt, um ein harmonisches Miteinander zu ermöglichen. Doch je mehr man liest, umso mehr kommen die Grauen an die Oberfläche. Der Auslöser dafür ist für mich jedoch nicht ganz nachvollziehbar. Denkt man eigentlich, dass man sich einem Horror-Thriller gewidmet hat, kommt nun plötzlich ein Fantasy-Einschlag mit dazu. Dies hat mich persönlich sehr überrascht und finde ich auch nicht sehr gelungen, denn wenn man weiß, wer hinter dem Buch steckt, dann weiß man auch, dass sich der Autor es nicht gerade leicht macht und jeden Schachzug sorgfältig überdenkt. Sich plötzlich mit Fantasy-Elementen zu helfen, passt so gar nicht zu ihm

Allerdings sollte man dann auch wieder bedenken, dass das Buch ja unter dem Pseudonym Max Rhode erschienen ist, und eben nicht unter Sebastian Fitzek. So ist es eben auch möglich, sich mal in ein anderes Genre zu wagen und diese übergreifend auch miteinander zu verbinden.
Mir ist es allerdings nicht gelungen, Max Rhode und Sebastian Fitzek als zwei eigenständigen Personen anzusehen. So hat mich zum Beispiel auch der Schreibstil gestört, der so gar nicht an Fitzek erinnerte. Auch wenn ich mir immer vorgehalten habe, dass es ja kein "richtiger Fitzek" ist, den ich da lese, sondern ein "echter Rhode", war ich doch enttäuscht. Im Hinterkopf war eben immer der Gedanke, dass es von Sebastian Fitzek geschrieben wurde. Der Stil ist komplett anders.
Nach dem Lesen hatte ich jedoch auch einen "geklärten" Blick auf das Ganze und bewundere den Autor dafür, dass er komplett die Stilrichtung ändern kann und etwas Neues erschafft.

Trotzdem packte mich der Roman nicht. Normalerweise bin ich fast immer sofort geflasht, wenn ich Fitzeks Romane lese. Dies liegt nicht nur am Schreibstil, sondern auch daran, dass der Autor mit seinen Geschichten auch etwas mitteilen will. Aber hier wartete ich vergebens auf die Aussage. Die Horror-Elemente überwiegen einfach.

Das "Die Blutschule" eine zentrale Rolle in Fitzeks Buch "Das Joshua-Profil" spielt, ist es fast unerlässlich, sich dem weiteren Buch zu widmen. Doch kann ich jetzt - nach dem Lesen von "Das Joshua-Profil" - noch immer nicht recht viel damit anfangen und frage mich nun auch ein bisschen, ob es nicht doch eher ein PR-Gag war und ich einfach darauf hereingefallen bin, eben zwei Bücher des Autors zu kaufen.

Ich habe wahrscheinlich den Fehler begangen, dass ich nicht zuerst "Das Joshua-Profil" gelesen, habe, in welchem ja immer wieder Bezug auf "Die Blutschule" genommen wurde. Doch auch nach Recherche im Internet konnten viele nicht genau sagen, mit welchem Buch man beginnen soll. Ich persönlich würde jedoch sagen, dass man zuerst das Joshua-Profil lesen sollte, um sich danach der Blutschule zu widmen.

Fazit:
Alles in allem war die Blutschule für mich nicht überzeugend.

Bewertung vom 02.06.2016
Thiemeyer, Thomas

Der gläserne Fluch / Chroniken der Weltensucher Bd.3


ausgezeichnet

Der dritte Teil lag mir etwas schwer im Magen, da ich kein so großer Afrika-Fan bin. Doch konnte mich der Autor wiederum in seinen Bann ziehen und dies sogar gleich zu Anfang. Irgendwie ist es einfach diese geheimnisvolle Art des Schreibens, die es für mich fast unmöglich macht, das Buch aus der Hand zu legen.

Im Vordergrund steht natürlich wieder Oskar, der sich diesmal so richtig tief in die berühmten Nesseln setzt. Irgendwie zieht der junge Mann alles Ungute magisch an. Nach einem Kampf mit Bellheim, der mit irgendetwas infiziert zu sein scheint, löst dies auch bei Oskar etwas aus und mit der Zeit verändert er sich sehr zum Negativen. Von Humboldt, Charlotte und Eliza versuchen alles, um ihn da wieder herauszuholen.

Diese Entwicklung wirft ein neues Licht auf die Freundschaft der Gruppe. Aber im positiven Sinne. Ich finde es toll, wie die vier zusammenhalten, sich Rückendeckung geben und vor allem versuchen, immer wieder Lösungen für den Schlamassel zu finden, in dem sie stecken.

Besonders gefreut hat mich ein Wiedersehen mit Figuren aus dem ersten Teil. Max Pepper, einem Journalisten und Harry Boswell, ebenfalls ein Forscher, die beide allerdings in der Gruppe des Gegenspielers unterwegs sind. Nur werden sie mit falschen Tatsachen abgespeist, ahnen jedoch nichts Böses und werden so zum Spielball. Max fand ich im ersten Teil gar nicht so erwähnenswert, doch diesmal hat er sich wirklich gemausert. War er noch schüchtern und abenteuerunlustig, hat er sich weiterentwickelt und freut sich auf die Expedition nach Afrika. Sein unerschütterliche Glaube an das Gute hat ihn zu einer sehr interessanten Figur in der Geschichte gemacht.

In jeder Geschichte steckt ja ein Funken Wahrheit - so sagt man. So ist es dem Autor natürlich wieder hervorragend gelungen, diese Wahrheit mit ganz viel Fiktion zu füllen. War ich mir zu Anfang nicht sicher, ob es z. B. das Volk der Dogon wirklich gibt, musste ich mich wieder eines Besseren belehren lassen. Am Ende jeden Buches gibt es eine sog. "Encyclopedia Humboldtica", ein Register, welches die wichtigsten Begriffe erklärt. Hier werden die Dogon als afrikanisches Volk aufgeführt. Und noch viele weitere interessante Fakten werden dort aufgelistet.

Ich stelle mir die Recherchearbeit zu den Büchern sehr zeitintensiv vor und bewundere Autoren dafür, dass sie sich so reinknien. Ich würde wahrscheinlich einfach alles glauben, dass in den Büchern vorkommt. Doch es steckt immer wieder harte Arbeit dahinter - vom Schreiben der Geschichte natürlich abgesehen.

Aber zurück zum Buch: die interessante Geschichte gepaart mit den sympathischen Figuren und der Aussicht auf weitere Bände lassen mein Herz höher schlagen.
Insbesondere Charlotte, die mit ihrer großen Klappe und dem noch größeren Herz so einige andere oder Oskar im besonderen um den Verstand bringt, hat diesmal am Ende einen großen Auftritt. Diese Überraschung birgt natürlich einiges an neuen Möglichkeiten.

Ich bin wirklich gespannt, wie sich alles weiterentwickelt. Vor allem hinsichtlich Oskar und Charlotte, denen beiden ich nur das Beste wünsche.

Fazit:
Ein Ausflug in das sagenumwobene Afrika.

Bewertung vom 02.06.2016
Rose, Barbara

Zauber im Purpurwald / Die Feenschule Bd.1


ausgezeichnet

Rosalie ist eine Blumenfee und schon ganz aufgeregt. Nicht nur, dass heute ihr siebter Geburtstag ist, nein auch ist heute ihr erster Tag im Internat Blütenwald. Dort bekommt sie beigebracht, wie sie die Wünsche von Menschenkindern erfüllen kann. Nur schade, dass sie sich von ihrem Trollfreund Jokkel verabschieden muss. Doch Rosalie sieht mutig dem Schulalltag entgegen, wäre da nicht ihre alte Freundin, die Waldfee Melissa, die schon seit ein paar Jahren auf die Schule geht. Melissa nennt Rosalie eine Babyfee. Rosalie lässt dies nicht auf sich sitzen und schmiedet einen Plan, wie sie zum dem geheimnisvollen Fernbriefkasten kommen kann, damit sie Melissa und den anderen beweisen kann, dass sie genauso mutig ist, wie alle anderen.

Eigentlich bin ich ja kein Fan von "Mädchenbüchern" und schon gar nicht, wenn diese noch von Feen handeln. Aber da ich von der Autorin schon "Johnny Cowboy und die Vorstadt-Indianer" zusammen mit meinem Sohn gelesen habe und nun von buecher.de im Rahmen der Buchflüsterer-Aktion dieses Buch zugeschickt bekommen habe, habe ich mich gleich herangewagt.

Meinen Sohn konnte ich dafür nun wirklich nicht begeistert ;) - aber ich habe es versucht. Aber für Mädchen (und auch Jungs), die Feen, rosa und Glitzer lieben, ist dieses Buch natürlich ein unbedingtes Muss. Erzählt wird die Geschichte der etwas vorlauten Blumenfee Rosalie, die sich schon wahnsinnig darauf freut, auf das Internat Blütenwald zu gehen, um dort zu lernen, wie sie eines Tages Kindern ihre geheimsten Wünsche erfüllen kann. Kaum dort angekommen, lernt sie ihre Mitbewohnerin Nikki kennen, eine Nebelfee, die neben Rosalie eher unscheinbar daherkommt. Blass, durchsichtig scheinend und schüchtern bildet sie das genaue Gegenstück zu der lebenslustigen, vorlauten und bunten Rosalie.

Doch die beiden passen zusammen mit Pech und Schwefel und lernen auch im Laufe der Geschichte, dass Freundschaft ein wichtiger Bestandteil im Leben ist.
Nur Rosalie braucht da etwas länger zu. Als sie von einer älteren Fee "Babyfee" genannt wird, macht sich Rosalie auf, um den Feenbriefkasten zu finden, um zu beweisen, dass sie mutig genug ist. Nur nimmt sie den falschen Weg. Nur gut, dass Nikki bemerkt, dass Rosalie aus dem Zimmer verschwunden ist und sich auf die Suche nach ihr macht. Schlecht allerdings, dass beide von Kobolden gefangen genommen werden und die Lage aussichtslos erscheint.

Ob die beiden es schaffen können, sich aus dieser misslichen Lage zu befreien, kann ich natürlich nicht verraten. Nur eines: die Geschichte ist wirklich feentastisch, wie Rosalie sagen würde. Und feenwunderbar ist es, wie hier Zusammenhalt, Freundschaft und vor allem Freundlichkeit groß geschrieben wird. Eine schöne Idee, die sie da hatte.

Auch erwähnenswert sind die Zeichnungen, die jedes Mädchenherz höher schlagen lassen (ja, ich gebe zu, auch ich finde sie bezaubernd, äh feenzaubernd natürlich). Das ist natürlich nochmals ein kleines Highlight im Buch, wenn man die Geschichte von Rosalie und Nikki nicht nur lesend, sondern auch per Bild gut verfolgen kann.

Der Schreibstil der Autorin ist kindgerecht. Die Schrift finde ich sehr angenehm, so dass auch Erstleser an dem Buch ihren Spaß haben werden.

Fazit:
Ein feenhafter Ausflug ins Reich der Phantasie. Von mir gibt es dafür die volle Punktzahl.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.06.2016
Hegarty, Shane

Die Legenden schlagen zurück / Darkmouth Bd.3


gut

Der dritte Teil fängt langsam an. Es mutet fast an, dass in Finns Leben nun so gar nichts mehr aufregendes passiert, seit das letzte Tor zur Verseuchten Seite geschlossen wurde und auch keine Kristalle mehr vorhanden sind, um ein neues zu öffnen. Doch hier wiegt der Autor einem nur in Sicherheit und je mehr man liest, umso größer wird das Ausmaß der Katastrophe, dass sich Darkmouth nähert.

Wieder ist es ein Heidenspaß, sich mit Finn, seinem Vater Hugo und Emmie durch die Geschichte zu bewegen. Finn ist dabei wieder derjenige, der von einem Fettnäpfchen ins nächste rutscht, aber mit Mut, Entschlossenheit und einer gehörigen Portion Cleverness Wege findet, da wieder herauszukommen und sich ganz nebenbei auch noch darum zu kümmern, dass andere da nicht hineingeraten. Leider kann er nicht auf allen Baustellen sein und so passieren doch einige üble Dinge.

Während Finn immer etwas unter seinem perfektionistischen Vater Hugo leiden musste, ist es diesmal Hugo, der jemanden vorgesetzt bekommt, mit dem er so gar nicht zurecht kommt. Wer dies ist, kann ich leider nicht verraten, sonst würde ich nämlich einen gehörigen Teil des Buches verraten. Nur eins kann ich sagen: man muss ordentlich schmunzeln, wenn Hugo und sein "Widersacher" aufeinanderstoßen.

Auch wenn sich der Anfang in meinen Augen etwas zog, kam dann ab dem ersten Drittel so richtig Fahrt auf und es wird eine Geschichte abgespult, die rasanter und packender wird, je mehr sie sich dem Ende nähert.

Da ich in den Rezensionen zum ersten und zweiten Teil nicht auf die Aufmachung zu sprechen kam, möchte ich dies nun hier nachholen. Die Illustrationen sind wirklich toll und ein echter Hingucker. Aber ich die Cover sind toll und stimmig. Wie sie richtig passen, merkt man zwar erst nach dem Lesen, aber so weiß man genau, was in den Büchern denn so vorkommt.

Der Schreibstil des Autors ist packend, flüssig und in manchen Szenen sehr detailgetreu. So kann man sich die Legenden förmlich vorstellen, sich in die Menschen in Darkmouth hineinversetzen und die Stadt fast bildlich vor sich sehen. Ich hatte richtiges Kopfkino und bin wirklich gespannt, wie dies als Film umgesetzt werden kann. Die Filmrechte sind schon verkauft und das Casting läuft.

In meinen Augen ist Finn viel reifer geworden. Er hört auf den Rat seines Vaters, lässt diesen auch mal links liegen, macht sich seine eigenen Gedanken zur Rettung der Welt und hat vor allem ein neues Ziel vor Augen: doch als Legendenjäger zu arbeiten, da er nun weiß, was es heißt, Darkmouth bzw. die Welt zu retten. Und so setzt er vieles daran, dass er auch am Ball bleibt. Die Möglichkeit bekommt er natürlich geliefert.
Emmie dagegen hat diesmal einen weniger großen Part bzw. sie übernimmt weniger Verantwortung. Dies hat mehrere Gründe, vorrangig natürlich weil ihr Vater verschwunden ist. Doch lässt sie sich diesmal auch viel vorschreiben und führt dies fast ohne Murren aus. Dies hat mir in den vorigen Bänden besser gefallen. Es scheint gerade, als hätte sie ihren ganzen Mut aufgebraucht und braucht nun jemanden, der sie führt.

Die beiden Vorbände waren in meinen Augen deutlich besser, weshalb ich hier Punktabzug geben muss. Erst das Ende hat alles wieder aufgewertet. Eigentlich dachte ich, dass es sich um eine Trilogie handelt, allerdings wurde ich eines besseren belehrt. Es wird auf alle Fälle einen weiteren Band geben, da das Ende einfach kein Ende für eine Trilogie ist.

Alles in allem wurde man sehr gut unterhalten, der Biss der ersten Bände fehlte, trotzdem gab es spannende, packende und vor allem witzige Stellen, gerade wenn befreundete Legenden mit im Spiel sind und die Charaktere haben wieder gut zusammengearbeitet. Ob dies im vierten Band jedoch weiter der Fall sein wird, bleibt dahingestellt.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.05.2016
Leonard, M. G.

Käferkumpel / Käferabenteuer Bd.1


ausgezeichnet

Als ich den Klappentext gelesen habe, war ich schon total begeistert von dem Buch. Und das wunderschöne Cover hat dann nochmal einiges dazu getan. Die ersten Seiten des Buchs habe ich dann mal auf mich wirken lassen und den Rest dann regelrecht verschlungen.

Darkus, der Held des Buches, ist eigentlich ein ganz normaler Junge, dessen Vater urplötzlich aus einem verschlossenen Raum des Museums verschwindet. Ab diesem Zeitpunkt ist nichts mehr so wie es mal war. Die Polizei findet keinen Hinweise und stellt die Suche ein. Er muss in Pflegefamilien und kommt letztendlich zu seinem Onkel. Darkus war mir von Anfang an sympathisch, da er ein klares Ziel verfolgt: seinen Vater zu finden. Und er lässt sich durch nichts davon abbringen. Und diese "Sturheit" bringt ihn in vielem weiter.

Insektenstorys scheinen ja gerade sehr in zu sein. Ich selbst habe ein paar Bücher zu Hause, in denen Insekten die Hauptrolle spielen, habe aber leider noch keines davon lesen können. "Käferkumpel" war somit meine Jungfernfahrt in diesem Genre und ich bin begeistert. Auch wenn die Käfer hier in diesem Buch nicht reden, sind sie dennoch sehr kommunikativ und vor allem einfach nur sympathisch.

Der Schreibstil der Autorin ist zwar kindgerecht, trotzdem konnte sie mich fesseln und ich hatte Mühe, das Buch aus der Hand zu legen. Ständig passierte etwas Neues und Aufregendes.
Dabei geht die Autorin mit liebevollen Details an die Aufklärung des Falls und ihre Charaktere reichen von liebenswürdig über durchgeknallt bis hin zu böse. Die Mischung ist perfekt und es macht Spaß, den Werdegang aller zu verfolgen.

Vor allem Virginia ist mir dabei sehr positiv aufgefallen. Sie ist eine sehr vorlaute Person, hat aber das Herz am rechten Fleck und gute Ideen.
Bertolt ist ein kleiner Nerd, der lieber mit dem Kopf arbeitet, als sich die Hände schmutzig zu machen. Doch wenn es hart auf hart kommt, weiß er ebenfalls fest mit anzupacken.

Mit diesen beiden und seinem Käfer Baxter hat Darkus tolle Freunde gefunden und er weiß, dass er so größere Chancen hat, seinen Vater vielleicht wiederzufinden.

Die Gegenspielerin Lucretia Cutter ist eine echt fiese Dame. Sie ist Modedesignerin und hat mit den Käfern etwas ganz Spezielles vor. Ob Darkus und seine Freunde dies zu verhindern wissen, kann ich natürlich nicht verraten. Nur eins kann ich sagen: die Spannung kommt nicht zu kurz.

Auch Onkel Max finde ich sehr erwähnenswert. Er ist kein gewöhnlicher Erwachsener, der alles mit einem Wink abtut und seinem Neffen rät, sich doch nicht darum zu kümmern. Nein, er hört Darkus zu und unterstützt ihn in vielen Dingen. So verbindet die beiden auch recht schnell eine tolle Freundschaft.

Alles in allem ist das Buch einfach eine tolle Geschichte rund um die Freundschaft, die Suche nach einem verschwundenen Vater und nebenbei lernt man auch noch einiges über die Insektenwelt und insbesondere über Käfer. Zugeben muss ich aber, dass wir zu Hause selbst Käfer halten und ich deswegen auch nochmals ein gesondertes Interesse an dem Buch hatte. Und ein kleines bisschen hoffe ich jetzt, dass unsere Käfer vielleicht auch so intelligent sind, wie Baxter und Co..

Das Ende war so, wie ich es mir erhofft hatte und lässt sehr auf einen zweiten Teil hoffen. Die Abenteuer von Darkus, Baxter, Virginia und Bertolt sind noch lange nicht fertig.

Und wie bei allen Büchern aus dem Carlsen / ChickenHouse-Verlag gibt es natürlich wieder ein großes Lob für das Cover. Hier hat einer ein ausgesprochen gutes Händchen, was die Cover anbetrifft. Stimmig, wunderschön und passend.

Fazit:
Spannend, lehrreich und einfach gut.

Bewertung vom 15.05.2016
Ritter, Annell

Land aufs Herz (eBook, ePUB)


sehr gut

Carla hat sich mittlerweile gut in Brägenbeck eingelebt. Ihre Pension läuft hervorragend. Mit der Bewirtung ihrer Gäste, dem Führen der Pension und der Pflege des Gartens und ihrer Hausschweine ist sie ausgelastet - so sehr, dass sie für sich und ihren Freund Kai fast keine Zeit mehr findet. Und so hat der Alltag bei den beiden Einzug gehalten. Carla möchte dem Abhilfe schaffen, weiß aber nicht so recht, wie sie da wieder rauskommen sollen.
Als in Brägenbeck ein "Spargelripper" sein Unwesen treibt, fühlt sich Carla zusammen mit ihrer Münchener Freundin Lou und der spirituell angehauchten Gundula fast verpflichtet, dem Polizist Wendelin Meyerbär bei der Aufklärung zu helfen. Für Carla ist dies auch eine willkommene Abwechslung, um allem etwas zu entfliehen.
Und so macht sich das doch recht ungleiche Frauentrio an die Aufklärung des doch ungewöhnlichen Falles.

Nach dem nun dritten Band der Brägenbeck-Reihe bin ich doch etwas verliebt ihn die so herrlich chaotischen und leicht durchgeknallten Charaktere, die die Pension der Protagonistin Carla bevölkern. Allen voran natürlich Carla, die es geschafft hat, sich von der Stadtpflanze zu einer doch recht ländlichen Powerfrau zu gestalten. Zusammen mit ihrer Freundin Lou, die sich in Brägenbeck genauso zu Hause fühlt, wie in ihrer Heimatstadt München und der spirituellen Fachfrau Gundula bildet sich somit ein Trio der ungewöhnlichen Art. Doch die drei ergänzen sich wiederum so genial.

Die Nebencharaktere sind auch sehr schön ausgearbeitet. Hier z. B. Kai, Carlas Freund. Er ist ein Schelm, weiß aber auch die romantische Seite auszuleben und hat auch immer einen klugen Spruch parat, wenn es Carla mal nicht so gut geht.
Das die beiden nach nun längere Beziehung in das "Alltagsloch" fallen, ist klar, doch versuchen beide auch immer wieder eine Belebung ihrer Beziehung. Sei dies durch kleine romantische Gesten, Besuchen beim Lieblingsitaliener oder einfach durch einen Kuss im Vorbeilaufen. Hier merkt man deutlich, dass die beiden sich gesucht und gefunden haben.

Der Polizist Wendelin Meyerbär, der allein schon durch seinen Namen ein Unikat ist, sticht diesmal deutlich aus der Geschichte heraus. Er ist ein Charmeur, wie es im Buche steht, benutzt zu jeden passenden und unpassenden Momenten Sprüche, die fast schon peinlich sind und lässt auch sonst fast kein Wort-Fettnäpfchen aus. Aber trotzdem ist er sehr sympathisch und wenn es hart auf hart kommt, ist er ganz Profi. Nur schade, dass er noch kein weibliches Wesen für sich hat finden können. Aber vielleicht ist dies ja mal irgendwann der Fall, denn ich denke, dass es noch weitere Anekdoten aus Brägenbeck zu erzählen gibt und "Land aufs Herz" nicht die letzte Geschichte aus dem beschaulichen Dörfchen hoch im Norden ist.

Der Schreibstil des Autorenduos ist gewohnt witzig. Mehrmals musste ich schmunzeln, gerade wenn die Münchener High-Society-Lady Lou mal wieder kein Blatt vor den Mund nimmt oder Gundula mit ihrer Naturverbundenheit und der Liebe zum Spirituellen ihre Wahrsager-Sprüche loslässt.

Aber auch wenn alle so grundverschieden sind, haben es die Autorinnen sehr gut geschafft, doch alles harmonisch und passend zu gestalten. Sei es die Pension von Carla, die Ermittlungen des Trios, die junge Liebe zwischen Lous Sohn Augustin und Marie, der Tochter des Bauern Johannsen oder Dieter, Lous Ehemann, der es einfach mal gebraucht hat, in Brägenbeck vom Alltag in seiner Praxis abzuschalten und die erste Woche Urlaub einfach mal verschläft.

Fazit:
Ein Besuch in Brägenbeck ist wie nach Hause kommen - warm, herzlich und Batterien-aufladend.

Bewertung vom 15.05.2016
Ward, J. R.

Königsblut / Black Dagger Bd.24


sehr gut

Im 24. Band der Black Dagger-Reihe geht es sehr gefühlvoll zu. Viele Tränen, Emotionen, Aussprachen und Zärtlichkeiten werden ausgetauscht. Vor allem die Aussprachen stehen im Mittelpunkt. Jeder "kotzt" sich im aus und versucht, sein Leben auf die Reihe zu kriegen. Allen voran Beth und Wrath, die sich nicht nur mit einer etwaigen Schwangerschaft, sondern auch mit der Glymera rumschlagen müssen, da diese evtl. einen Weg gefunden haben, Wrath vom Thron zu stürzen.
Hierbei wird mal wieder klar, dass die doch so starken Kämpfer der Bruderschaft, doch nur Männer mit weichen Herzen und Emotionen sind. Mehr als einmal standen auch mir die Tränen in den Augen ob der Gefühle, die ausgeströmt wurden, sobald die Freundschaft unter den Brüdern und die Liebe zu ihren Frauen intensiver wurde.

Aber auch die Nebenfiguren werden wieder geschickt in Szene gesetzt. So vor allem Trez und seine Gefühle zu der Auserwählten Selena. Trez ist ein sehr kaputter Charakter und erinnert mich ein kleines bisschen an Zsadist, der mit seiner Vergangenheit ja auch nicht gerade den Jackpot gewonnen hat. Trez versuchte durch etliche Frauen"bekanntschaften", seine Seele zu vergiften, damit er so seinem Schicksal, sich mit der Königstochter zu verheiraten, entgehen kann. Doch merkt er auch, dass er sich selbst damit keinen Gefallen getan hat. Die Konstellation Trez und Selena finde ich sehr interessant und freue mich schon darauf, mehr von den beiden zu erfahren.

Assail und Sola haben zwar nur kurze Momente, doch sind diese sehr intensiv. Sie sind getrennt voneinander, aber ihre Sehnsucht ist groß und so wissen sie beide nicht so recht, wie sie ihre Zukunft nun gestalten sollen. Beide wollen einen Neuanfang, wissen jedoch, dass dieser ohne den anderen nicht richtig ist. Aber zusammen sein können sie auch nicht.

Auch Xcor und Layla bekommen ihren Auftritt, diese jedoch auch nur recht kurz. Aber Layla tut etwas, dass für die Zukunft sehr wichtig ist.

Die Autorin ist diesmal sehr gefühlvoll, lässt vieles Revue passieren und versucht auch, die Zukunft zu gestalten, die nun vor allen liegt. Ob diese Zukunft jedoch für jeden etwas positives bringen kann, bleibt dahingestellt. Bei einigen schafft sie es, bei einigen nicht und bei anderen lässt sie einem in der Luft hängen - was natürlich wieder Lust auf die weiteren Bände macht.
Mit leisen Tönen kommt die Autorin daher und zeigt so, dass sie auch anders als hart, sexistisch und kämpferisch kann.

Trotzdem hat mir dann doch das gewissen Extra gefehlt. Es kam diesmal nicht so Schlag auf Schlag, die Lesser wurden fast gänzlich ausgespart und Xcor kam auch nicht so richtig zum Einsatz. Dies gibt leider einen Punkt Abzug.
Auch der Schluss war mir zu schnell - hier ging es dann Schlag auf Schlag und das Ende war dann doch etwas zu rührselig. Hier muss ich leider nochmals etwas abziehen.

Auch stört es mich etwas, dass verschiedene Charaktere aus den beiden Vorbänden (21 + 22) nicht mehr erwähnt werden bzw. sehr wenig Platz eingeräumt bekommen. Ich hoffe, dass sich dies in den nächsten Büchern ändern wird.

Fazit:
Ein sehr emotionaler Band mit einem für mich nicht so befriedigendem Ende.