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harakiri
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Bewertungen

Insgesamt 1165 Bewertungen
Bewertung vom 17.06.2019
Searle, Nicholas

Der Sprengsatz


sehr gut

Ich finde es sehr schwierig, eine Rezension zu dem Buch zu schreiben, weil ich es nicht wirklich verstanden habe. Agententhriller sind für mich immer etwas schwer zu verstehen und dem Klappentext nach hatte ich auf mehr Action und weniger Agentengeschwurbel gehofft.
Einerseits geht es um einen misslungenen Einsatz von Jake, der sich nun bei seinem nächsten Einsatz beweisen muss. Dass nicht wieder alles schief geht und bei einem Bombenanschlag so viele Menschen sterben. Jake tut auch sein Bestes und wirbt Rashid an, den er in die Terrorzelle infiltriert. Doch kann er ihm auch wirklich trauen?
So weit, so interessant. Ist auch sprachlich wirklich gut geschrieben und man merkt, dass der Autor das sehr aktuelle Thema „Gefährder“ auch sehr gut umsetzt. Nur war mir unklar, wie sie den Leuten auf die Spur gekommen sind und warum Jake dann aus dem Spiel genommen werden soll und woran er das letztendlich gemerkt hat. Spannend zu lesen war das Buch zwar schon, aber für mich halt nur die Actionszenen, das „Hinter den Kulissen“ fand ich zu anstrengend für mich.
Fazit: Wohlgemerkt: meine Rezension ist rein subjektiv!! Das Buch kann nichts dafür, dass ich es nicht verstanden habe. Das Thema ist sehr aktuell und brisant und gut umgesetzt.

Bewertung vom 12.06.2019
Musso, Guillaume

Die junge Frau und die Nacht


sehr gut

Was wurde aus Vinca?
Eine Jahrgangsfeier an einem Gymnasium an der Cote d’Azur droht, ein altes Geheimnis ans Licht zu bringen. Thomas und Maxime fürchten um ihre Freiheit, versuchen aber gleichzeitig, das Rätsel um Vincas Verschwinden zu lösen. Denn es gibt Anzeichen, dass nichts so ist wie es zu sein scheint.
Der Anfang des Buches zog sich ein wenig, doch bald war ich in der Geschichte gefangen und habe selbst mitgerätselt, was denn nun aus Vinca wurde. Leider verrät sich der Autor zwischendurch einmal selbst und so war die große Überraschung für mich weg, aber der Weg ist ja das Ziel und ich habe mich sehr über die Auflösung gefreut. Denn es ist tatsächlich nichts, wie es scheint und das Buch bietet einige Wendungen, die ich so nicht erwartet hatte.
Cold Cases sind ja immer ein wenig ein schwieriges Thema. Zu viel Zeit vergangen, Zeitzeugen verstorben und scheinbar unlösbar. Doch genau das macht ja den Reiz aus und Musso hat den Fall für mich mehr als akzeptabel aufgebaut und aufgelöst. Stellenweise war man versucht zu glauben, dass Musso seine eigene Geschichte nieder schreibt.
Sein sprachlicher Ausdruck ist wieder einmal unübertroffen und man merkt ihm die Liebe zu seinem Ort der Kindheit regelrecht an.
Fazit: wieder ein Buch eines meiner Lieblingsschriftsteller, das ich sehr gerne gelesen habe. Ich mag zwar mehr die mystischen Bücher von ihm, aber auch im Krimibereich kann er sehr gut mithalten.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.06.2019
Cleeton, Chanel

Nächstes Jahr in Havanna / Kuba Saga Bd.1


sehr gut

Marisol soll im Jahr 2017 den Wunsch ihrer Großmutter Elisa erfüllen, nach der Flucht im Jahre 1959, wieder in ihre Heimat Havanna zurückzukehren. Doch Kuba ist immer noch sehr unruhig und so gerät sie auf den Nachforschungen nach ihrer Familiengeschichte in Gefahr. Nicht zuletzt durch Luis, der bereits vom Geheimdienst überwacht wird.
Eigentlich eine schöne Familiengeschichte – wenn da nicht zu viel Politik mithineinspielen würde. Der Hintergrund Kuba ist total schön, ich habe es sehr schön gefunden, von den Familien und der Umgebung zu lesen. Dass es in Kuba heute noch so schlimm zugeht, wusste ich nicht, fand das aber durchaus auch sehr interessant. Allerdings war die Handlung von den politischen Einschüben doch teilweise etwas zäh gestaltet und die Umsetzung hätte ich mir etwas flüssiger erhofft.
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen, Elisas Suche nach ihrem Vater, dazu die Briefe und Sichtweise ihrer Großmutter aus dem Jahr 1959 und ihre Liebe zu Pablo. Die Liebesgeschichten zwischen Elisa und Marisol weisen durchaus gewisse Parallelen auf, was durch die zweigleisige Handlungsebene noch mehr verdeutlicht wird. Sehr schön fand ich auch die Beschreibungen der Landschaft. Die machten richtig Lust auf Urlaub in Kuba.
„Nächstes Jahr in Havanna“ ist Teil 1 der zweibändigen Kuba-Saga. Am 09. Dezember 2019 erscheint mit „Wir träumten von Kuba“ ein zweiter Teil. Hier erfährt man wohl, was es mit Beatrix rätselhafter Aussage in diesem Band „ich wollte Fidel töten“ auf sich hat und ich wäre da gerne wieder mit auf Reisen.

Bewertung vom 08.06.2019
Aster, Christian von

Sieben Arten Dunkelheit


ausgezeichnet

Licht und Schatten
In Düsseldorf passieren seltsame Dinge: Gegenstände verschwinden und tauchen nicht mehr auf. Die Menschen verdächtigen sich gegenseitig und lassen die Dunkelheit in sich wachsen. Und genau das ist auch das Ziel des mächtigen Schattenherrschers: er will eine Dimension der Dunkelheit entstehen lassen, die es bis dato nicht gab. Doch seine Gegner sind auf der Hut…

Ein Buch, in dem sich alles um die Dunkelheit dreht. Sogar die ersten Seiten der Kapitel sind geschwärzt. Was die Aufmachung zwar aufwertet, das Lesen (vor allem der ersten Zeilen, die leicht im Grau verschwimmen) nicht gerade einfach macht. Aber das tut der Lesefreude keinen Abbruch. Das Jugendbuch richtet sich an Leser ab 12 Jahren, macht aber auch Erwachsenen Spaß.
Der Protagonist ist David. 15 Jahre alt und sein Leben ändert sich, als Ayumi, Austauschschülerin aus Japan, in seine Klasse kommt. Ayumi lehrt ihn, dass er keine Angst vor der Dunkelheit haben muss und David wächst im Laufe des Buches wirklich über sich hinaus. Dabei kommen auch seine Alltagssorgen mit den Eltern nicht zu kurz.

Schon das Cover macht Lust aufs Lesen und der Inhalt hält, was das Cover verspricht.

Fazit: ein kurzweiliges Buch, das zwar im Fantasybereich angesiedelt ist, aber auch Zielgruppe für Leser anderer Genre ist.

Bewertung vom 02.06.2019
Koch, Sven

Dünenblut / Tjark Wolf und Femke Folkmer Bd.6


ausgezeichnet

Nach Dünengrab hatte ich die Serie irgendwie aus den Augen verloren. Was sehr schade ist, denn in Dünenblut fühlte ich mich jetzt wieder sehr gut aufgehoben.
Kommissar Tjark Wolf wird wegen Mordverachts gesucht und versucht im Alleingang den Fall zu lösen und seine verschwundene Freundin zu finden. Die befindet sich in den Händen des sogenannten Runenkillers und soll sein nächstes Opfer werden. Als sich der Killer an die Presse wendet, findet Wolf eine erste Spur.
Sehr spannend durch die frühe Entführung von Anne und der Jagd auf den Entführer. Zusätzliche Spannung kommt auf durch die Tatsache, dass Tjark in Deutschland und Dänemark auf der Fahnungsliste der Polizei steht.
Ich mochte Tjark Wolf gleich sehr gerne. Auch wenn er tut was er will und sich scheinbar nicht um Konventionen schert, er handelt aus Liebe und Pflichtgefühl. Dass er dadurch übers Ziel hinausschießt, sei ihm in einem Krimi mit Hochspannung gerne verziehen. Kochs Schreibstil ist angenehm zu lesen und die Kapitel haben eine gute Länge, die Handlung geht im nächsten Kapitel jeweils weiter, so dass keine Cliffhanger entstehen.
Mir hat das Buch so gut gefallen, dass ich jetzt nach und nach die Lücken in meiner Sammlung schließen werde.

Bewertung vom 01.06.2019
Visser, Judith

Mein Leben als Sonntagskind


ausgezeichnet

Jasmijn lebt in Rotterdam und ist anders als andere Kinder. Laute Geräusche oder schrille Lichter kann sie nicht vertragen. Auch fällt es ihr schwer, Kontakt zu anderen Menschen aufzunehmen. Doch Jasmijn arbeitet an sich, auch wenn es manchmal übermenschliche Anstrengungen erfordert. Und dann findet sie sogar eine Freundin, die zu ihr steht, was ihr noch mehr gut tut.
Das Buch basiert auf den Erfahrungen der Autorin, die auch erst im Erwachsenenalter von ihrer Erkrankung erfahren hat. Man merkt dem Buch auch an, dass mehr dahintersteckt als ein bloßer Roman. Denn Jasmijns Gefühlswelt ist so authentisch beschrieben, dass man automatisch mitfühlt.

Viele Szenen des Buches haben mich tief berührt: Die Szene, als Jasmijn ihren Hund Senta verliert, oder immer wenn sie sich fragt, wie es anderen so mühelos gelingt, ihr Leben in den Griff zu bekommen. „Bei meinem Bruder gelang alles immer mühelos“. Da muss man dann als Leser schon mal schlucken und hat Mitleid mit Jasmijn. Wobei es der gelingt – trotz aller Rückschläge – ihr Leben in den Griff zu bekommen und das Beste daraus zu machen. Das Buch endet zwar an der Stelle, als sie ihr Manuskript einschickt, aber nach allem Gelesenen ist man überzeugt: Jasmijn hat es geschafft.
Das Buch begleitet Jasmijn durch ihre Kindheit und Jugend und ich hätte sie gerne noch weiter begleitet.

Bewertung vom 30.05.2019
Whitehead, Colson

Die Nickel Boys


sehr gut

Florida in den 1960er Jahren: Elwood ist schwarz, will aber etwas aus seinem Leben machen. Als er es aufs College schafft, geht ein Traum in Erfüllung. Leider gerät er unschuldig in Schwierigkeiten und wird in eine Besserungsanstalt für Jungen gebracht. Dort bemüht er sich, auf gute Führung früher entlassen zu werden, doch das Schicksal – oder die Willkür – machen ihm einen Strich durch die Rechnung.
Whithehead wagt sich wieder an das heiße Thema Rassismus. Das Buch ist fiktiv, stützt sich aber auf reale Ereignisse. Die „Weiße-Haus-Jungs“ gab es tatsächlich und das ist wirklich erschreckend zu erfahren. Was die Jungs - Weiße, wie Schwarze – hier durchmachen mussten, macht Gänsehaut. Der Autor schreibt anschaulich und gut recherchiert. Die Hauptpersonen wecken Sympathie und man bangt mit ihnen mit. Mir hätte die Handlung dennoch noch etwas anschaulicher geraten können.
Am Ende wartet der Autor noch mit einer Überraschung auf, mit der ich niemals gerechnet hätte.

Bewertung vom 30.05.2019
Löhnig, Inge

Unbarmherzig / Gina Angelucci Bd.2


ausgezeichnet

Tino Dühnfort hat Vaterschaftsurlaub während Gina Angelucci wieder arbeiten geht. Sie hat sich auf Cold Cases spezialisiert und einen interessanten Fall ausgegraben: in einem kleinen Ort werden die Knochen zweier jungen Menschen gefunden, die vor rund 80 Jahren gestorben sind. Wer waren die beiden und warum mussten sie sterben?
Löhnig konstruiert wieder einen Fall, der es in sich hat. Dann nach 80 Jahren sind Zeitzeugen nahezu ausgeschlossen. Schrittweise nähert sich Gina der Aufklärung und genauso häppchenweise wird der Leser mit Puzzleteilen versorgt. Ich finde es sehr bemerkenswert wie es die Autorin schafft, so einen alten Fall noch logisch lösbar zu schreiben und dabei den Leser sehr gut zu unterhalten.
Natürlich bleibt die Spannung in so einem Fall eher etwas aus, doch für die nötige Aufregung sorgt Löhnig in diesem Fall beim Privatleben der beiden Kommissare. Die bemerken eine Stalkerin und geraten in Gefahr.
Die fehlende Spannung wird jedoch super durch die atmosphärisch dichte Erzählung kompensiert und die Rückblicke in Kairis Tagebuch machen die Vergangenheit lebendig.
Fazit: wieder ein tolles Buch aus der Feder Inge Löhnigs, die ich seit ihrem ersten Buch sehr gerne lese.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.05.2019
Shusterman, Jarrod;Shusterman, Neal

Dry


gut

Was würdest du tun, wenn es auf einmal kein Wasser mehr gibt?
Diese Frage stellt sich Alyssa und ihrem Bruder, die durch verschiedene Umstände in dieser Situation fast allein auf sich gestellt sind. Nachbarsjunge Kelton verspricht hier Hilfe, allerdings müssen die Jugendlichen, denen sich schnell noch ein weiteres Mädchen anschließt, bis an ihre Grenzen gehen, um diese Hilfe zu erreichen.
Eine grausame Vorstellung und ein Buch, bei dem man wirklich selbst einen trockenen Mund bekommt beim Lesen. Denn das Autorenduo Neal und Jarrod Shusterman schaffen ein Szenario, das man sich mehr als gut vorstellen kann und in das man gut eintauchen kann. Allerdings fehlte es dem Ganzen ein wenig an Spannung. Zwar wirkte alles überaus realistisch und authentisch, aber die einzelnen Szenen waren mir zu wenig ausgeschmückt. Hier hätte ich mir teilweise noch mehr gewünscht.
Besonders gut gefielen mir die Szenen im Kaufhaus und im Haus von Kelton. Hier wurde schnell klar, wie schnell sich das Blatt wenden kann und wie schnell sich die Menschen in ihrer Verzweiflung verändern und alles für einen Schluck Wasser tun.
Auch das Ende kam ein wenig zu schnell. Plötzlich ist alles wieder in Ordnung. Doch wie kam es dazu?
Fazit: der Grundgedanke des Buches ist toll umgesetzt, aber ein wenig holpert die Handlung und kratzt nur an der Oberfläche.

Bewertung vom 15.05.2019
Born, Leo

Lautlose Schreie / Mara Billinsky Bd.2


ausgezeichnet

Mara Billinsky. Schon der erste Band hat mir sehr gut gefallen und auch Band 2 hat mich super unterhalten.
Mara ist keine Polizistin wie andere. Schon durch ihr Aussehen und ihre Art sich zu kleiden fällt sie aus dem Rahmen. Auch ihre eigenwilligen Ermittlungsmethoden rufen die Kritiker auf den Plan. Doch Mara lässt sich nicht beirren und hat Erfolg. Mit 1-Euro-Münze und Feuerzeug löst sie ihre Fälle 
Und der jetzige Fall hat es wirklich in sich: Einige tote Kinder werden gefunden – mit seltsamen Narben. Der Verdacht auf Organhandel liegt nahe. Doch alle Zeugen werden aus dem Weg geräumt und die Hintermänner bleiben unerkannt. Wird es Mara gelingen, doch noch an die ganz Großen heranzukommen?
Das Buch startet spannend und hält die Spannung durchwegs hoch. Dazu tragen auch kleine Nebenhandlungen, wie die Flucht eines der Kinder und das Warten eines Ehepaars auf ein Spenderorgan bei. Diese kleinen Einschübe verhelfen dem Leser teilweise einmal zum Durchatmen. Denn während Mara ermittelt, mag man das Buch gar nicht zur Seite legen.
Schön fand ich das „Wiedersehen“ mit Klaras Schützling, der eine wichtige Rolle übernimmt. Ich freue mich auf jeden Fall jetzt schon auf den nächsten Band.