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Buchstabenfestival
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Bücher, Bücher, Bücher...viele Träume und Geschichten, die einem atemlos, traurig, fröhlich oder nachdenklich machen. Sie sind gute und geduldige Begleiter durch das Leben und schaffen Platz für Kreativität und Ruhe. https://buchstabenfestival.blogspot.com/
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Bewertungen

Insgesamt 803 Bewertungen
Bewertung vom 05.04.2011
Frau Freitag

Chill mal, Frau Freitag


weniger gut

Frau Freitag....nun mal Hand auf`s Herz...ist es wirklich so oder doch etwas überspitzt dargestellt?

Frau Freitag ist eine begeisterte Lehrerin in einer Gesamtschule und das (wohl auch noch) in einer Großstadt mit hohem Migrationshintergrund. Genau erfährt man es nicht - ist aber auch für den Inhalt nicht notwendig. Sie unterricht Kunst und Englisch und ist zudem noch Klassenlehrerin einer gut chaotischen Klasse, die wenig Sinn für Bildung oder Abschluss hat. Gern berichtet sie von ihren "Problemfällen" und wie sie versucht damit umzugehen. Es werden Strategien gegen Schwänzen, Null-Bock und Beleidigungen aufgebaut und wieder verworfen, weil man ja eigentlich froh sein kann, dass sie überhaupt da sind. Die Freude über kleine Dinge scheinen Lehrer als erstes zu lernen - mal "nur" 10 Minuten zu spät, einen Bleistift dabei haben oder sogar das Buch ist eingepackt (niemand spricht davon, dass es aufgeschlagen wurde).

Ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen. Nicht zu empfehlen, denn die kleinen und großen Schüler- und Lehrerpannen nutzen sich auf über 330 Seiten etwas ab. Vieles ähnelt und wiederholt sich. Man sollte sich die Kapitel nach und nach gönnen, da hat man mehr vom Klischeeaufbau und Vorurteilebasteln. Teilweise konnte ich schmunzeln über die grammatikalischen Aussetzer und die schrägen Dialoge zwischen den Lehrern und den Schülern. Der andere Teil erschreckte mich. Was ist aus der Bildung geworden ist? Bessere Noten, weil man der Lieblingsschüler ist? Trotzdem noch versetzen, da man keinen Förderplan schreiben will?

Insgesamt ein leicht und schnell zu lesendes Buch, in dem die Autorin trotz Humor auch die vielen Baustellen im Bildungswesen aufzeigt. Nicht nur zum Schmunzeln geeignet, sondern auch mal zum Nachdenken.

0 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.04.2011
Pötzsch, Oliver

Die Ludwig-Verschwörung


gut

Oliver Pötzsch strickt eine leicht verworrene Geschichte um den König Ludwig II - Mythos. Ein Professor ersteigert einen kleinen Kasten mit einem Tagebuch und einer Locke darin. Das Tagebuch ist in einer Geheimsprache geschrieben und nicht ganz so einfach zu entschlüsseln. Der Professor ist jedoch nicht der einzige, den das Buch interessiert. Er wird verfolgt und gefoltert und stirbt für dieses Buch. Die Mörder jedoch können es nicht mehr bei ihm finden. Der Antiquar Steven Lukas findet das Buch zwischen seinen Bücherreihen und ist sofort fasziniert davon. Doch auch er wird nun verfolgt und gejagt. Jedoch bekommt er Unterstützung von einer jungen Frau, die sich als Kunstdetektivin ausgibt. Gemeinsam versuchen sie, trotz der Überfälle und Verfolgungen der Königstreuen, das Rätsel im Buch zu lösen. Denn dahinter verbirgt sich ein Geheimnis, das nicht an die Öffentlichkeit gelangen soll.

Es ist ganz spannend mit den beiden auf Rätseljagd zu gehen. Auch kann man noch etwas über Ludwig II und über diese Zeit erfahren. (Sofern es wahr ist.) Die Schlösser von Ludwig II werden zum Teil sehr detailliert beschrieben, so dass man sie sich (sofern man sie noch nicht kennt) gut vorstellen kann.

Ich fand das Ende allerdings viel zu langatmig und herausgezogen. Die letzten 50-100 Seiten waren mir zu langweilig, da das Rätsel gelöst war und die nachfolgenden Zusammenhänge zu sehr "an den Haaren" herbeigezogen wurden.

Bewertung vom 06.02.2011
Florescu, Catalin Dorian

Jacob beschließt zu lieben


gut

Der Titel „Jacob beschließt zu lieben“ könnte falsche Erwartungen wecken. Denn hinter diesem Titel steckt keine Liebes- oder rührige Familiengeschichte. Florescu beschreibt eine Familie, die durch schwere Zeiten gehen muss. In einem kleinem Dorf (Triebswetter) wird ein zarter schwacher Junge geboren, um dessen Familie dreht sich diese Geschichte.


Der Vater Jakob, ein ehemaliger Stallbursche, hat in einer Zeitung von Elsa, der Amerikanerin, gelesen und will sie nun heiraten und deren Hof und Geld verwalten. Sie, die einige Jahre in Amerika lebte und mit viel Geld zurückkam, willigt ein, um sich noch die Chance auf einen Hoferben zu bewahren. Liebe war bei dieser Heirat nicht dabei.Man arrangiert sich, so dass jeder seinen Nutzen aus dieser Beziehung ziehen konnte. Jacob blieb jedoch hinter den Erwartungen des Vaters, der ihn immer wieder anstachelte, prügelte und beschimpfte. Die Zeiten werden immer härter und mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges kommen noch Hunger, Misstrauen und Vertreibung hinzu. Gegen Ende des Krieges werden die letzten jungen Männer mobilisiert, die sich bisher versteckt hielten oder bis dahin noch nicht alt genug waren. Auch Jacob – durch den Verrat des eigenen Vaters – erlebt eine schreckliche Zeit, die ihn jedoch stärker werden lässt. Er kehrt nach Jahren wieder zurück in das Dorf und muss feststellen, auch nach dem Krieg keine Ruhe unter dem kommunistischen Regime eingekehrt ist.

Der Leser reist durch die verschiedenen Jahrzehnte der Familie Aubertin/Obertin. Er erfährt wie das Schicksal der Familie im 30jährigen Krieg in Lothringen begann und wie der Namenswechsel bedingt durch den Ortswechsel - von Lothringen nach Banat (Rumänien)- zustande kam.

Ein spannendes und ergreifendes Buch, deren Geschichte den Leser nicht mehr loslässt. Die verschiedenen Zeitsprünge sind manchmal etwas gewöhnungsbedürftig, aber notwendig, um die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Charakteren besser verstehen zu können. Zum Teil beschreibt Florescu die Handlungen sehr genau – brutal, hart und lebensecht, aber auch liebevoll und zart.

Bewertung vom 22.12.2010
Falk, Rita

Winterkartoffelknödel / Franz Eberhofer Bd.1


gut

„Winterkartoffelknödel“ verspricht Provinz und Tradition und daran hält sich die Autorin auch. Der Leser wird in die Welt einer kleinen bayrischen Provinz entführt und lernt so einige Vorurteile und Klischees kennen.
Franz Eberhofer ist Polizist in dem Dorf und hat sich nach seiner Versetzung von München nach Niederkaltenkirchen an das ruhige und beschauliche Polizistendasein gewöhnt. Er lebt in einem Saustall (kann man durchaus wörtlich nehmen) und verbringt seine Zeit mit der Oma, dem Papa und in der Kneipe. Oma, eine schrullige kleine Rosine (Rosine – O-Ton von Franz) kennt das Dorf wie keine andere und das Dorf kennt sie. Doch dann ist es vorbei mit der Ruhe und Beschaulichkeit….die Ferrari und die Mütze kommen in das Dorf.
???.
Die Ferrari ist eine junge attraktive Frau, die bei den Herren des Dorfes für große Augen und für so manchen Hormonschub sorgt und Mütze ist ihr kleiner Schoßhund. Was macht sie hier? Was hat sie mit dem Sonnenleitnergut zu tun? Und warum stirbt die Familie Neuhofer auf so tragische Weise? Franz Eberhofer geht der Spur nach und klärt so manches auf, was lange im Dunkeln lang.

Die Geschichte erfüllt so ziemlich jedes Klischee und Vorurteil gegenüber bayrischen Provinzen und ist deshalb auch mit einem Augenzwinkern zu lesen. Die bayrische Sprache wird auch so ganz nebenbei noch gelernt. Manchmal greift die Autorin zu deftigen Ausdrücken und Ansichten…ob es nötig ist, muss jeder selbst entscheiden. Der Krimi lässt sich jedoch leicht und schnell lesen und verursacht so manches Schmunzeln.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.12.2010
Peetz, Monika

Die Dienstagsfrauen / Dienstagsfrauen Bd.1


sehr gut

Die Dienstagsfrauen treffen sich jeden ersten Dienstagabend im Monat im Restaurant und genießen ihre gemeinsame Zeit. In den letzten 15 Jahren haben sie viel miteinander erlebt und durchlebt. Die fünf Frauen könnten kaum unterschiedlicher sein. Eine erfolgreiche Anwältin mit einer scheinbar guten Ehe, eine Mutter von vier Kindern mit einem viel beschäftigten Mann, eine (noch) junge Designerin, die verzweifelt versucht vor einer festen Beziehung zu fliehen und nebenbei doch noch eine Karriere aufbauen will. Die Vierte im Bunde ist eine wohlhabende Frau mit einem leichten Hang zur Ironie und Luxus. Die fünfte Frau hat ihren Mann durch eine schwere Krankheit verloren und kann nicht so recht wieder im Leben Fuß fassen. Um endgültig Abschied nehmen zu können, möchte sie den Pilgerweg gehen, den ihr Mann zuletzt gegangen ist. Nach den ersten Schocksekunden entschließen sich alle Frauen zu dieser Pilgerreise. Diese Reise bringt nicht die Besinnung und innere Ruhe, die sich alle erhofft hatten, sondern sorgt für eine Zerreißprobe für die Dienstagsfrauen. Viele Kleinigkeiten kommen ans Tageslicht und am Ende steht der große „Knall“, der so manches aufdeckt, was lieber verborgen geblieben wäre.

Wer denkt, dass es sich um eine seichte, klischeehafte Frauengeschichte handelt, täuscht sich. Die Frauen werden von Monika Peetz herrlich beschrieben und für fast jeden Leser wird eine „Lieblingsfrau“ dabei sein. Sie sind witzig und ernst, traurig und ausgelassen, nachtragend und verzeihend, zynisch und humorvoll. Der Schreibstil ist einfach und gut zu lesen, klar und ohne jeden Schnörkel, der ablenken könnte.

Eine schöne leichte Lektüre mit einem kleinen Wink, der hier und da zum Nachdenken anregen kann, aber nicht muss.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.12.2010
Heldt, Dora

Kein Wort zu Papa


gut

Die Geschichte von Christine (47), Papa & Co. geht weiter. Diesmal bittet Marlene, die beste Freundin von Christine, um Hilfe. Sie wird in Dubai festgehalten und jemand muss ihre Pension auf Norderney weiterführen. Also fahren Christine und ihre kleine Schwester Ines (40) in ein neues Abenteuer, denn sie haben kaum Erfahrung, können nicht kochen und müssen zudem noch die ganze Geschichte um Marlene vor den anderen verheimlichen - besonders vor Papa.

Es beginnt chaotisch das Pensionsleben und es entstehen wieder einige Missverständnisse und Geheimnisse, die von den "Schnüfflern" Gisbert von Meyer und Papa aufgeklärt werden wollen.

Leichte Geschichte zum Schmunzeln, Herzschmerz, Natur, Träume, Chaos...alles ist dabei und sorgt für entspannte Lesestunden.

1 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.07.2010
Hoffman, Jilliane

Mädchenfänger / Bobby Dees Bd.1


sehr gut

Ich muss zugeben, dass ich Jilliane Hoffman nicht kannte…bis zu diesem Buch.

„Der Mädchenfänger“ ein bis zum Schluss spannendes Buch, dass den Leser in seinen Bann zieht und nicht mehr los lässt. Special Agent Supervisor Bobby Dees vom FDLE sucht und findet (in den meisten Fällen) vermisste Kinder. Doch ihre Zahl wächst trotzdem ständig an und er muss nicht nur die Kinder fremder Menschen suchen, sondern auch seine eigene Tochter Katy. Seit einem Jahr hat er nichts mehr von ihr gehört. Nun ist wieder ein junges Mädchen verschwunden. Lainey, 13 Jahre, wird vermisst. Ihre Suche bringt Bobby Dees auf eine grausame Spur. Der Mörder von jungen Mädchen malt diese bevor oder nachdem sie verstorben sind. Die Bilder werden an einen jungen Reporter geschickt und beinhalten stets einen Hinweis für Bobby Dees. Immer wieder werden Mädchenleichen entdeckt und diese weisen grausame Verletzungen auf. Der Verdacht erhärtet sich, dass Katy ebenfalls ein Opfer geworden ist. Aber wo ist sie? Lebt sie noch? Wer ist „Picasso“?

Jilliane Hoffmann hat eine spannende Geschichte um ein sehr trauriges und leider sehr aktuelles Thema gestrickt. Sie geht leise auf das Thema ein und führt den Leser durch das Labyrinth der vielen kleinen Handlungsstricke. Die Figuren werden genau beschrieben, so dass man sich schnell ein Bild von ihnen machen kann. Sie verzichtet auf zu viel Blut und Gewalt, deutet diese nur an. Insgesamt ein spannendes Buch, das zum Nachdenken anregt und vielleicht die Augen vor den Gefahren des großen WWW öffnet.

6 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.