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Insgesamt 1259 Bewertungen
Bewertung vom 15.04.2019
Mentzel, Britta;Rusch, Barbara;Pinck, Axel

Das Reisebuch Deutschland


ausgezeichnet

Urlaub ohne Flug? Geht hervorragend!

Das strapazierfähig verarbeitete Buch präsentiert die schönsten Reiseziele in Deutschland. Unterteilt in die verschiedenen Regionen von Nord nach Süd. Alles mit schönen, qualitativ guten Farbfotos illustriert. Die teilweise auch ganz- oder sogar doppelseitig sind. Und die Neugierde, die Vorfreude auf das Reiseziel wach rufen.

In einer farblich abgesetzten Randleiste werden 'Top*Erlebnisse' in der jeweiligen Region geschildert. Wobei hier auch für weitergehende und ganz aktuelle Informationen die Internetadressen dieser Ziele aufgeführt werden. Nur ein Beispiel zur Urlaubsregion Bodensee: bodensee.eu; echt-bodensee.de, bodensee-radweg.com; vineum-bodensee.de und pfahlbauten.de.

Womit zugleich auch geklärt ist, dass es auf den (ohne letzten Teil mit dem Autoatlas, Karten im Massstab 1:900.000) 363 Seiten gar viele Vorschläge für Rad- und Wandertouren gibt. Wer diesbezüglich höhere Ansprüche hat, sollte dich bei den entsprechenden, speziell dafür ausgelegten Karten vom Kompass Verlag umschauen. In diesem Reisebuch geht es um Deutschland insgesamt, nicht um ein relativ kleines Gebiet. Für die Wahl des passenden Reiseziels ist das Buch gut geeignet. Sich dann nach der Entscheidung mit speziell die ausgewählte Gegend beschreibender Literatur einzudecken ist kein Problem. Es wird beispielsweise eine Unmenge Reise-, Rad- und Wanderführer zum Bodensee angeboten. Eine fast ebenso grosse Anzahl zu Schleswig-Holstein, etwas weniger zur Sächsischen Schweiz etc.

Die beiden jeweils doppelseitigen Übersichtskarten vom nördlichen beziehungsweise südlichen Teil Deutschlands mit den darin eingezeichneten und mit dazugehörenden Kapitelnummern versehene Markierungen für 'Highlights', 'Nationalparks' und 'Traumstraßen' ermöglichen eine schnelle Orientierung im Buch. So man schon in etwa ahnt, welche Gegend als Reiseziel in Frage kommt. Wobei der Begriff 'Traumstraße' sehr weit gefasst ist. Die beschriebene Strecke von Cottbus nach Rügen mit Berlin und Potsdam erstreckt sich immerhin über rund 550 Kilometer. Nach Absolvieren der vorgeschlagenen Tour Nummer 86 von Freiburg über Baden-Baden, Tübingen Ravensburg, Überlingen bis nach Konstanz zeigt der Kilometerstand des Autos dann doch 600 Kilometer mehr auf.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.04.2019
Fohrer, Eberhard

Sardinien Reiseführer Michael Müller Verlag


ausgezeichnet

Sardinien, die 16te…

Die Neuauflage ist mal wieder "Kein alter Wein in neuen Schläuchen". Die Auflage umfasst zwar 36 Seiten und 33 Farbfotos weniger als die Nummer 15. Dafür wurden aber nicht nur die prinzipielle Reihenfolge der Buchteile umgestellt. Die allgemeinen Infos zur Anreise, zu Natur, Wirtschaft, Umwelt, Geschichte der Insel etc. sind jetzt nach hinten gewandert.

Der Text ist jetzt durch die etwas grössere Schrift und den zweispaltigen Satzspiegel besser lesbar. Die Farbfotos sind noch besser gedruckt, wenngleich sie logischerweise nicht grösser geworden sind. Und nach wie vor haben die grösseren Ortschaften immer noch ihren Auszug aus einem Stadtplan abbekommen. Und auch die beigelegte Strassenkarte (1:300.000) ist als solche geblieben.

Aber trotz des etwas geringeren Seitenumfangs verrät Eberhard Fohrer noch mehr seiner Kenntnisse von Hotels, anderen Unterkünften wie die allgemein sehr schönen Agroturismo-Anbieter, über Restaurants, Badestrände, Museen etc. Alles natürlich aktualisiert und zudem um einiges erweitert. Ob die Preisangaben beziehungsweise Preisklassifizierungen auch für die kommende Reisesaison stimmig sind, liegt an den Gastronomen, nicht am Autor. Italienische Restaurants sind da bekanntlich recht flexibel…

Eberhard Fohrer beschreibt die Karibik Europas in einem sehr angenehm zu lesenden Textstil. Die Auszüge aus den Stadtplänen ermöglichen es wohl jedem Leser, das, was er an Informationen über die Sehenswürdigkeiten gelesen hat, auch im Original zu finden. Die oben erwähnte beigelegte Strassenkarte ist immer noch auf einem nicht sonderlich knick- und faltenvertragenden, also recht dünnen Papierbigen gedruckt. Nach wie vor gilt: wer seine Fahrten über die Insel, sei es mit dem Auto mit Blechdach oder bevorzugt mit Cabrio oder Moped besser planen möchte, dem sei die Straßenkarte von freytag & berndt ans Herz gelegt. Diese zeigt im Massstab 1:150.000 so gut wie jede Kurve, jeden geteerten "Feldweg" und wahrscheinlich auch jede Badebucht.

Geblieben ist die Unterteilung in fünf Abschnitte. Beginnend mit Nordsardinien und dem für uns wahrscheinlich wichtigsten Fährehafen in Olbia entgegen dem Uhrzeigersinn einmal rund um die Insel. Aber nicht nur die Küstenregionen werden so im Detail beschrieben, dass jeder Reiselustige sich ein Bild davon machen kann, was ihn erwartet. Auch das Innere der Traum-Insel hat seinen ausführlichen Textteil abbekommen.

Teilweise sind die bekannten farblich unterlegten Textboxen unter dem Stichwort "Alles im Kasten" in den Fliesstext eingearbeitet und auch hier erweitert. Viele interessante Nebensächlichkeiten wie beispielsweise etwas über den Casu marzu, einen Madenkäse... Wer wissen will, was es damit auf sich hat: jetzt steht es nicht mehr auf auf Seite 130, sondern auf Seite 625.
Geblieben sind auch die Inseln und Inselchen um Sardinien, das La-Maddalena-Archipel im Norden
Kurzum: die erste, aber nicht letzte Reise nach Sardinien führte uns per Flieger nach Olbia und von dort mit einem preiswerten gemieteten Kleinwagen von Chevrolet (grässliche Karre) durch den Norden der Insel. Etwa bis auf die Höhe von Nuoro. Abgesehen von dem Auto ein Traum. Mittlerweile war der südliche Teil Sardiniens dran. Im eigenen Auto. Mit Stoffmütze…

Das wir sicher nicht der letzte Urlaub bei den Sarden gewesen sein. Wenn ich mir die Neuauflage so durchschaue.

Bewertung vom 13.04.2019
Goetz, Rolf

Baedeker Reiseführer La Palma, El Hierro


ausgezeichnet

Las islas bonitas

Zum Glück hat dieser BAEDEKER weder Mallorca noch Ibiza oder sonst eine überquellende, lärmende, mit, um es dezent auszudrücken, stark alkoholisierten Touris überquellenden Inseln zum Thema. Und auch nicht eine der 'Bade-Inseln' in der Nachbarschaft. Sprich Gran Canaria oder Teneriffa.

Auf La Palma und erst recht auf El Hierro steht keine Party, kein All-Inclusive-Bunker, kein Kilometer langer Sandstrand im Vordergrund. Sondern vornehmlich Natur pur. Was nicht heissen soll, dass auf den beiden Inseln nicht gebadet werden könne. Es steht eben nur nicht an absolut erster Stelle der Attraktivitäten. Schon der Vergleich der Besucherzahlen verdeutlicht dies: die Kanarischen Inseln hatten anno 2017 zusammen 14,4 Millionen Touristen zu verkraften. Die Balearen wurde in dem Jahr von 13,8 Millionen Touris überschwemmt. Von den Urlaubern die den Weg in den Atlantik gefunden haben, haben laut der Information auf Seite 190f gerade mal 0,15% entsprechend 199.000 Menschen ihren Urlaub auf diesen beiden Inseln verbracht.

Solche Nebenbei-Informationen sind es, die den Reiz aller Baedekers ausmachen. Hier geht es nicht um die angesagtesten Discos, Party Locations, Shopping-Erlebnisse oder vergleichbares. Es geht darum, das im jeweiligen Baedeker thematisierte Reiseziel kennen und damit auch schätzen zu lernen.

Bezüglich der Informationen über Land und Leute ist somit eigentlich alles zum Ausdruck gebracht. Flora, Fauna, Geologie, Geschichte, Wirtschaft, Feiern (nicht Partys, sondern Feiern), Menschen, all dies wird nett lesbar beschrieben.

Selbstverständlich, sonst wäre es kein Reiseführer, gibt es auch jede Menge Hinweise zu nach Ansicht des Autorenteams empfehlenswerten Hotels, Restaurants, Erleben und Geniessen, zur Anreise etc. Beim zuletzt erwähnten Punkt Anreise fand ich es etwas ärgerlich, dass keine auch nur ansatzweise Info über die Kosten für den Inlandsflug von La Palma oder Teneriffa nach El Hierro zu finden ist. OK, das Netz weiss da sicher mehr. Und dann noch aktuelleres.

Ansonsten zeichnet sich der BAEDEKER durch die gewohnt gute Aufmachung aus. Nicht nur von der Verarbeitung. Sondern dass jede Ortschaft, Landschaft etc. in alphabetischer Reihenfolge nach dem jeweiligen Namen sortiert aufgeführt wird. Die Übersichtskarten auf dem Inneren der Klappseiten für Titelseite und Rücken geben einen ersten Überblick. Die in einer Kunststofftasche beigefügte Strassenkarte (1: 55.000) ersparen die Ausgabe für eine separate Autokarte für diejenigen, die die beiden vorgeschlagenen ganztägigen Autotouren ( 125 km und 135 km Fahrstrecke) erleben wollen, um La Palma in möglichst vielen Facetten zu erleben.

In Abwandlung eines alten Werbeslogans der 2016 von Reemtsma eingestellten Marke Atika:
"Es war schon immer etwas Besonderes, etwas mehr wissen zu wollen..."
Mit BAEDEKER erhält man das Besondere.
Auf den Islas bonitas dazu noch die besonders schöne Natu

Bewertung vom 11.04.2019

Freytag & Berndt Autokarte + Freizeitkarte Toskana, Florenz 1:150.000


ausgezeichnet

Klar, man kommt auch auf der Autobahn von Florenz nach Piombino - aber will man das?

Begeistert beispielsweise von der freytag & berndt-Karte 'Friaul-Julisch-Venetien' im selben grosszügigen Massstab wurde diese Karte gewählt, um eine möglichst schöne, kleine, abwechslungsreiche Strecke von Florenz nach Piombino zu finden.
Ohne die Friaul-Karte hätten weder wir und noch viel weniger das Navi die Kaiserjägerstrasse (einfach mal im Netz danach suchen - ein 10 Kilometer langes Abenteuer von Asiago (m. E. noch schöner als Garmisch-Partenkirchen) runter an den Lago di Caldonazzo gefunden. Das Strässchen ist der Über-Hammer! Noch mehr beeindruckt wird man, wenn man weiss, dass diese dreieinhalb Meter ‚breite‘ Strasse zur Zeit des Ersten Weltkrieges von den Österreichischen Militärs in die fast senkrechte Felswand geschlagen und gesprengt wurde.

Aus dieser in jedem Sinne des Wortes tollen ErFAHRung heraus kam für die Planung der genannten Fahrt Florenz - Piombino diese Strassenkarte her. Siehe da, wie viele kleine, mit der grünen Markierung am Rand der Strassenführung versehene SPs (Strada Provinciale, in etwa vergleichbar zu den bundesrepublikanischen Landstrassen) gibt es doch? Eine scheint schöner zu sein als die andere.

Zugegebenermassen, man braucht Zeit, um die Landschaft geniessen zu können. Aber ist das Urlaub oder ist man auf der Flucht?

In dem mehrsprachigen beigefügten Heftchen (Deutsch, Englisch, Italienisch, Französisch) sind zehn touristische Sehenswürdigkeiten wie Siena, Pisa und natürlich Florenz (mitsamt einem Plan der Stadtmitte) zu finden. Inwiefern die Tourenvorschläge "Chianti", "Montepulciano" oder "Maremma" in einer Strassenkarte für Autofahrer, die gerne Wein trinken, Sinn macht, das sei dahin gestellt. Aber es geht ja nicht darum, während der Tour zwei Flaschen Chianti zu verköstigen, sondern um die Region, die landschaftliche Schönheit zu geniessen. Die jeweilige Region wird kurz vorgestellt.

Was an den Karten eventuell negativ kritisiert werden kann, ist ihre bedruckte Papierfläche. Aber 1:150.000 erfordert nun mal Fläche. Wer Karten lesen kann und sich nicht nur auf das Navi verlassen muss, der ist wie bei den enstprechend grossen Karten von freytag & berndt üblich einfach nur bestens bedient.

Und glücklich, solche Strecken finden zu können!

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.04.2019

Freytag & Berndt Autokarte Allgäu. Algovia


ausgezeichnet

Nichts für reine Autobahnfahrer...

denn diesen wird wahrscheinlich so ein elektronisches Helferlein namens Navi reichen. Wer aber landschaftliche Schönheit auf kleinen Landstraßen erleben beziehungsweise erfahren möchte, liegt mit dieser Straßenkarte richtig. Der Maßstab ist groß genug gewählt, um auch wenig befahrene, schmale Verbindungsstraßen zu finden. 1:100.000 wäre zwar noch schöner, aber dafür ist der Begriff "Allgäu" dann doch etwas zu weit gefasst. Die Karte deckt die Region von (im Uhrzeigersinn) Biberach - Memmingen Fürstenfeldbruck - Murnau - Garmisch-Partenkirchen - Axams (A) - Umhausen - Landeck - Arlberg - Bludenz - Sargans (CH) - Wattwil - St. Gallen - Wil - Konstanz - Radolfzell - Sigmaringen ab. Die Appenzeller werden sich also bedanken, als Allgäuer bezeichnet zu werden. Und die Überlinger oder Sigmaringer ebenfalls.

Dennoch, für diejenigen, die schon bei der Planung einer schönen Tour, sei es mit dem Moped oder mit dem Cabrio, zur Not halt auch mit einem normalen PKW zu einem hervorragenden Kartenmaterial greifen wollen, liegen hier goldrichtig.

Da weder der Namlospass noch das Hahntennjoch, der Riedbergpass (landschaftlich sehr schön, kurventechnisch eher Durchschnitt) oder Schloss Linderhof, Ottobeuren und so weiter verlegt wurden, lohnt sich die Karte für alle, die die oben angegebene Landschaft erkunden wollen auch noch ein paar Jahre nach der Drucklegung.

Bewertung vom 09.04.2019
Fohrer, Eberhard

Gardasee Reiseführer Michael Müller Verlag


ausgezeichnet

Nach neun oder zehn Reisen an den Gardasee
an den Gardasee lässt sich die Aktualität, das Bildmaterial, die zahlreichen Tipps, lassen sich die Beschreibungen in ihrer -Vielfalt sicher beurteilen.
Mal waren die Reisen mit zwei Übernachtungen am See eher kurz, mal hatten wir eine Woche oder zehn Tage Zeit. Was das Taschenbuch hier bietet ist derzeit mit Sicherheit das Beste, was es zu kaufen gibt. Exakte Orts- und Wegbeschreibungen, schöne Farbfotos, die dazu animieren, gleich wieder den Koffer zu packen und ins Auto zu tragen. Alles stimmt am Inhalt.
Im Vergleich zu früheren Auflagen ist der Text jetzt mit Ausnahme des jede Ortbeschreibung einleitenden Absatzes zweispaltig gesetzt. Was dem Lesefluss zu Gute kommt. Die Seitenzahl hat um knapp dreissig Seiten zugenommen. Was der Möglichkeit, den Gardasee und das Hinterland noch besser kennen zu lernen zu Gute kommt. Die Farbfotos wurden teilweise ersetzt. Die Adressen von Hotels, Telefonnummer, Internetadresse etc. sind natürlich auf dem aktuellen Stand.
Sogar 'unsere' zwei glücklicherweise recht unbekannten Hotels sind wieder dabei.
Eines mit zwei Sternen, aber mit Ausnahme der knochenharten Brötchen zum Frühstück und einem viel zu kleinen Pool, ansonsten aber super.
Das zweite Haus hat gerade mal sechs oder acht Zimmer, liegt ein paar Kilometer von Lazise entfernt. Den im Buch aufgeführten zu der Locanda gehörenden Tennisplatz kann man absolut vergessen. Aber das Frühstück ist für italienische Verhältnisse hervorragend. Der Chef feuert jeden Nachmittag gegen 17:00 Uhr den Holzkohlegrill an, damit die Glut von den Holzscheiten parat ist, wenn auch die auswärtigen Gäste zum Abendessen erscheinen. Es erscheinen viele. Was für die Qualität der Küche spricht.
Ein paar absolut empfehlenswerten Restaurants in einem kleineren Ort am Ost-Ufer des Sees werden nicht nur aufgeführt, sondern auch noch korrekt beschrieben. Nur einen Hinweis vermisse ich: das Strandbad ‚Lido Mirabello‘ in Bardolino ist einerseits mit seiner tollen Lage, der gepflegten Liegewiese, der dazu gehörenden Bar/Restaurant tadellos geschildert. Geschätzt lassen die Betreiber höchstens um die 200 Personen (es können auch 250 sein) auf den abgesperrten Liegebereich. Mehr als einmal habe ich es mitbekommen, dass Pauschaltouristen, die einen von ihrem Hotel ausgestellten Voucher fürs Mirabello vorgelegt haben, nicht mehr eingelassen wurden. Um elf, halbzwölf Uhr vormittags ist eben jeder Liegestuhl vergeben – typische Fall von Pech gehabt. Oder zu spät aufgestanden…
Der acht Vorschläge umfassende kleine Wanderführer im Anhang runden den Reiseführer ab. Wer nicht in unmittelbarer Nähe des Gardasees verweilen möchte: auch der Lago di Ledro, der Lago di Tenno werden erwähnt. Der Lago d’Iseo (der mit der Insel, dessen Zugangssteg von Christo in gelben Stoffbahnen verpackt wurde) hat leider nur ein paar Zeilen abbekommen.

Die monierte fehlende Karte fehlt in der Tat ABER: bei freytag & berndt, einem Kartenverlag aus Österreich gibt es es für den Gardasee und Umgebung eine Strassenkarte im Massstab 1:150.000 - ein Traum von Karte. Die knapp zehn Euronen machen den Kohl dann auch nicht mehr fett. Wobei es auch abseits der Beschreibungen im 'Fohrer' so viel zu entdecken gibt. Man muss halt nur wissen, wie man hin kommt. freytag & bern

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.04.2019
Becht, Sabine;Talaron, Sven

Ligurien Reiseführer Michael Müller Verlag, m. 1 Karte


ausgezeichnet

Weswegen denn immer nur auf der Autostrada vorbei brettern?

OK, diese sorgfältig, nahezu mit Zollstock, Geodreieck und vielleicht sogar Wasserwaage 'wunderschön' nebeneinander mit genau identischem Abstand zwischen den Liegestühlen und Sonnenschirmen ausgerichteten spiagge (Badestrände) sind sicher nicht jederfraus/-manns Geschmack. Schon sehr gewöhnungsbedürftig. Teuer dazu.

Wer will aber bei diesen schönen Städten, Städtchen, dem wundervollen Hinterland mit den bisher von Touriströmen zum Glück verschonten Dörfern, den tollen, kleinen, engen, kurven- und serpentinenreichen Strässchen den ganzen Tag nur am Strand liegen. Denn dazu ist Ligurien viel zu schön und abwechslungsreich.

Bis vor vier, fünf Jahren war ich zugegebenermassen selbst ein 'Auf-der-Autobahn-Vorbeibretterer'. Nach dem Motto Mailand - Genua - und ab nach Nizza.

Auf der Rückfahrt von der nahezu jährlich stattfindenden Kurzreise nach Nizza kamen ein paar kurze Abstecher nach Ventimiglia, San Remo und Imperia hinzu. Dann, wieder ein, zwei Jahre später ein paar Tage Aufenthalt in einem Hotel in San Remo. In dem schon Sissi (genau, DIE SISSI) übernachtete, weckte das weitergehende Interesse an Ligurien. Untermauert mit der 2016er Ausgabe des Ligurien-Reiseführers aus dem Michael Müller Verlag.

Die seit Jahren gewohnte sehr gute Aufmachung der aller Reiseführer aus dem Michael Müller Verlag und vor allem deren Inhalt ermöglichte es zu entdecken, was Ligurien alles zu bieten hat.

Diese Auflage Nummer 5 des Reiseführers ist nach wie vor gespickt mit vom Motiv her schönen, qualitativ guten Farbfotos. Schon sie wecken die Lust, die Landschaft, die Städte und Städtchen etwas besser kennen zu lernen. Die allgemeinen Informationen sind im Buch von den ersten Kapiteln nach hinten zu den letzten versetzt. Alle allgemeinen Informationen von Anreise, Baukunst, Camping, Flora und Fauna, Essen und Trinken, Geschichte, Kinder, Sport bis hin zu Übernachten, Zeitungen und Zoll nachzulesen. Die Reiseregion selbst ist in sechs Regionen unterteilt. Reisebeschreibungen mit Hinweisen zu Sehenswürdigkeiten, Besonderheiten der Region, der Ortschaft an. Wobei die größeren Städt(ch)e(n) jeweils einen Auszug aus einem Stadtplan spendiert bekamen. Die Orientierung sollte demnach nicht schwerfallen. Wobei die beigelegte Straßenkarte im Maßstab 1:300.000 einen guten Überblick über die gesamte Region ermöglicht.

Die Texte sind durch ihren zweispaltigen Druck in etwas grösserer Schrift im Vergleich zur Auflage Nummer 4 besser lesbar. Einige Texte wurden gestrafft, einige Farbfotos sind entfallen. Aber Alles wurde auf den aktuellen Stand gebracht. Nach wie vor zum Ende des Buches sind neun Wander-vorschläge aufgeführt.

Nach dem Kennenlernen der wunderschönen Altstadt von Triest, ausgelöst durch einen Reiseführer ebenfalls aus dem Michael Müller Verlag, steht Genua auf der Liste der unbedingt zu besuchenden italienischen Städte. Denn wie an Triest auf dem Weg nach Kroatien als auch an Genua auf dem Weg nach Süd-Frankreich brettert man für gewöhnlich achtlos auf der Autobahn vorbei. Nach dem zu urteilen, was auf den 48 Seiten über die sechst größte Stadt Italiens geschrieben und beschrieben wird, ist Genua ein ‚Must-see‘.

Bewertung vom 01.04.2019
Adler, Yael

Darüber spricht man nicht


ausgezeichnet

Gar Manches ist und bleibt peinlich - aber es ist zumindest mal verständlich, weil normal...

Yael Adler gelingt es, über Themen, die warum auch immer tabu sind, ganz locker, voller Humor, mit originellen Vergleichen und eben solchen Formulierungen die 'Wände des Schweigens' einzureissen. OK, nicht immer gleich einzureissen, aber diese ganz gewaltig ins Wanken zu bringen.

Logischerweise wird man nach der sehr unterhaltsamen Lektüre, die bei allem Humor auch eine geballte Ladung an Informationen und Wissen bietet, weder im Foyer der Wiener Staatsoper beim Opernball noch während eines Konzertes in der Elbphilharmonie in Hamburg gnaden- und hemmungslos seinen Blähungen ungehemmt freien Ausgang gewähren. Aber sollte sich dieser Fauxpas irgendwann doch mal beim besten Willen nicht verhindern lassen - nachträglich zu ändern ist es nicht. Zumindest weiss man, wieso es zu dem 'Ereignis' kommen konnte.

Frau Doktor macht vor keinem Tabu-Thema Halt. Seien es diverse "Frisuren untenrum", sei es "Sex mit Tüte", seien es "Sieger nach Punkten: Warzen, Knubbel, Flecken" oder "Symphonien des Grauens: vom Kotzen, Schmatzen und anderen Körpergeräuschen".

Sie geht auch auf die körperlichen und psychischen Auswirkungen des Älterwerdens ein. Als da sind immer mehr und immer neue Falten im Gesicht, am ganzen Körper, diverse Körperteile, die es wegen der Kombination Gravitation und nachlassender Gewebefestigkeit zum Erdmittelpunkt zieht. Wobei Yael Adler häufig a.) auf die Risiken und Auswirkungen moderner Gegenmittel eingeht. Beispiel und Zitat Seite 289: "Die Zeichen des Alters unter einem toten Botox-Sarkophag zu begraben, ist eindeutig keine gute Idee!" Womit zugleich ein Beispiel für der Autorin lockeren Schreibstil gegeben ist. Und b.) gibt sie, Yael Adler, an vielen Stellen auch Tipps, was wofür, besser wogegen besonders geeignet ist. Beispielsweise bei Nagelveränderungen (14 Gründe hierfür und jeweilige Abhilfe) oder den leise rieselnden Schnee sprich Kopfschuppen (3 Möglichkeiten samt Wirkweise und Kommentar) möglicherweise los zu werden.

Ein wirklich nettes, unterhaltsam zu lesendes, informatives, im besten Sinne aufklärendes und zumindest die eigenen Tabus abbauendes Buch!