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Lisega

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Insgesamt 1386 Bewertungen
Bewertung vom 22.06.2012

Life On Mars - Gefangen In Den


ausgezeichnet

Der Bowie-Hit „Life on Mars“ läuft gerade auf dem iPod, als der Polizist Sam Tyler von einem Auto angefahren und verletzt wird. Als er wieder zu sich kommt, ist er im Jahr 1973, und iPod und Handy sind erst mal passé. Sam arrangiert sich verwirrt mit der Situation und geht auch in dieser neuen Wirklichkeit seinem Job als Polizist nach. Doch was ist geschehen? Ist er tatsächlich als Zeitreisender in der Vergangenheit gelandet? Liegt er im Koma? Oder ist er verrückt geworden? Als Zuschauer meint man bald zu wissen, was mit Sam passiert ist, denn er hört immer wieder im Radio und Fernsehen Stimmen am Krankenbett – also ist das Koma-Szenario wahrscheinlich das richtige. Doch das nimmt der Serie keineswegs die Spannung: Denn erstens sind die Kriminalfälle, mit denen es Sam 1973 zu tun bekommt, sehr interessant und zweitens ist der Zusammenprall von seinen modernen Ermittlungsmethoden mit der grobschlächtigen Polizeiarbeit der 70er-Jahre-Bullen wunderbar amüsant. Sams cholerischer Chef Gene Hunt und die Kollegen Ray und Chris prügeln aus Verdächtigen schon gerne mal ein Geständnis heraus, während er versucht, mehr mittels Spurensicherung und Profiling zu ermitteln – ein Gegensatz, der den Reiz der zwei Staffeln der Serie ausmacht, die liebevoll bis ins kleinste Detail das Jahr 1973 wieder aufleben lässt; sei es mit der abgefahrenen Mode, den aus heutiger Sicht geschmacklosen Wohnungseinrichtungen oder dem wirklich hervorragenden Rock-Soundtrack.
„Life on Mars“ ist auch wirklich ausgezeichnet gespielt (v.a. John Simm und Philip Glenister sind einfach super) und insgesamt eine interessante Mischung aus Mystery- und Krimiserie, die in der letzten Folge in einem krassen, aber überzeugenden Finale endet. Ganz zu Ende ist die Geschichte aber nicht: In der Nachfolgeserie „Ashes to Ashes“ wird die Komawelt mit Gene Hunt weitergesponnen, allerdings in den 80er Jahren. Die ersten zwei Staffeln sind schon in Deutschland auf DVD erschienen, und in der dritten finalen wird wohl endlich aufgelöst, wer Gene Hunt und seine Kollegen sind und was die alternative Koma-Wirklichkeit zu bedeuten hat.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.06.2012


ausgezeichnet

Im Nordwesten Siziliens um den kleinen Badeort San Vito lo Capo findet sich jede Menge Kletterstoff, der in diesem Führer schön zusammengefasst und dargestellt ist. Zwar finde ich die wechselnde Einteilung der Klettersektoren mit Buchstaben und Zahlen im Inhaltsverzeichnis und in den Übersichtsplänen etwas inkonsequent und verwirrend, aber bei dem doch überschaubaren Umfang des Führers findet man sich trotzdem zurecht. Und im Gegensatz zum Kletterführer für ganz Sizilien „Di Rocca di Sole“ sind die Topos hier super: Sämtliche Routen sind auf Farbbildern der Felsen eingezeichnet, je nach Schwierigkeitsgrad in unterschiedlichen Farben, immer mit Angabe der Höhe und Exenanzahl, meist mit kurzen Erklärungen dazu (z.B. Hinweis auf Schlüsselstelle, wilde Bienen etc.). Auch die Sektoren werden bzgl. Erreichbarkeit, Ausrichtung, Kinderfreundlichkeit etc. kurz und bündig sehr gut beschrieben (dreisprachig). Die vielen Farbbilder machen außerdem sofort Lust auf Klettern. „Sicily Rock“ ist ein Führer, der keine Wünsche offen lässt!

Bewertung vom 22.06.2012

Game of Thrones - Staffel 1 DVD-Box


ausgezeichnet

„When you play the game of thrones, you win or you die“
Ich kenne die Buchreihe „Das Lied von Eis und Feuer“ von GRR Martin nicht und hatte deshalb Bedenken, ob ich diese HBO-Serie wirklich gut finden könnte, wurde ich doch von Fans des Fantasy-Epos gewarnt, dass die unzähligen Figuren und Verwicklungen für Neulinge sehr verwirrend sind. Nachdem ich jetzt alle zehn Folgen gesehen habe kann ich nur sagen, dass „Game of Thrones“ die beste TV-Serie ist, die ich seit langem gesehen habe. Die Geschichte um den Machtkampf im mittelalterlichen Westeros, das aus sieben Königreichen besteht, ist für eine TV-Serie tatsächlich sehr komplex, wer konzentriert zuschaut und ab und zu auf den Überblick über die Häuser und Gegenden im Bonusmaterial zugreift, kommt aber locker mit. Die Handlung – Intrigen, Verrat und Mord am Königshof, Krieg um den Eisernen Thron – erinnert eher an ein Shakespeare-Drama als an eine Fantasy-Serie, zumal sich in dieser ersten Staffel die fantastischen Elemente auf einige Visionen und Zombiegestalten jenseits der Reichsgrenze beschränken. Dem Drehbuch gelingt es mühelos, die vielen einzelnen Erzählstränge zusammenzuhalten, und die Dialoge sind teilweise einfach brillant. Die Schauspieler verstehen es hervorragend, die vielschichtigen Charaktere zum Leben zu erwecken, und neben dem „Zwerg“ Peter Dinklage haben mich v.a. die Kinderdarsteller begeistert – die kleinen Schauspieler, die Arya, Bran und Joffrey verkörpern, sind einfach super. Und wie von HBO-Serien gewohnt, wurde auch an der detailreichen Ausstattung nicht gespart – die Sets, die Kostüme und die hervorragenden CGI-Effekte z.B. der großen Mauer, sind für eine TV-Serie exquisit. Fazit: Eine in jeder Hinsicht spannende und unterhaltsame Serie, die aber für manche Zuschauer zu viele Gewalt- und Sexszenen enthalten könnte. Da sollte aber die FSK 16-Freigabe Warnung genug sein. Ich kann es jedenfalls kaum erwarten, wie es mit der zweiten Staffel weitergeht!

8 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.06.2012
Austen, Jane

Lady Susan


sehr gut

„Lady Susan“ ist in mancher Hinsicht ein besonderer Roman in Jane Austens Werk: 1794 von der erst 18jährigen Pfarrerstochter verfasst, ist er somit ihr erster abgeschlossener und nicht mehr umgeschriebener Roman, außerdem der einzige, der in der Form des Briefromans gelassen wurde und auch der einzige, in dem die Hauptfigur keine Sympathieträgerin sondern eine intrigante, selbstverliebte, gewissenlose Frau ist. Denn die titelgebende Lady Susan, Mitte 30 und frisch verwitwet, ist überaus attraktiv und kann jeden Mann um den Finger wickeln, was sie stets zu ihrem Vorteil nutzt. So charmant sie in Briefen an ihren Schwager Mr. Vernon ist, auf dessen Anwesen die mittellose Witwe für eine Weile unterkommen möchte, so freimütig erklärt sie in anderen Briefen an ihre Freundin Alicia Johnson ihre wahren Beweggründe und wie sie mit anderen Menschen spielt. Darüber hinaus äußert sie sich stets abfällig über ihre Tochter Frederica – Muttergefühle Fehlanzeige. Ihre „Gegenspielerin“ ist die Schwägerin Mrs. Vernon, die beunruhigt bemerkt dass ihr Bruder Reginald de Courcy Lady Susans neuestes „Opfer“ zu werden droht und in vielen Briefen ihre Mutter über die Entwicklung auf dem Laufenden hält. Aus den Briefen ergibt sich ein amüsanter Reigen, der bereits Austens geschliffene Sprache und ihren Hang zur Ironie enthält und bis zum von ihr einige Jahre später hinzugefügtem Schlusswort bestens unterhält.

Bewertung vom 14.06.2012
Glenister,Philip/Hawes,Keeley/Anrews,Dean

Ashes to Ashes - Zurück in die 80er. Staffel 2


ausgezeichnet

„Mein Name ist Alex Drake. Ich bin von einer Kugel getroffen worden und im Jahr 1981 erwacht.“
In der zweiten Staffel der Serie „Ashes to Ashes“ befindet sich die Polizeipsychologin Alex Drake zwar in ihrer Komafantasie mittlerweile im Jahr 1982, obwohl in der Gegenwart erst wenige Stunden vergangen sind, aber einen Weg zurück ins Jahr 2008 hat sie immer noch nicht gefunden und – so viel sei angesichts einer dritten Staffel verraten – wird sie auch in den vorliegenden acht Folgen nicht finden. Stattdessen muss sie sich in dieser launigen Zeitreise weiter mit ihrem sexistischen und zynischen Chef Gene Hunt bei der Metropolitan Police rumschlagen. Die Fälle - Terroranschläge, Drogengeschäfte, Morde - sind wieder sehr spannend und spiegeln die frühen 80er Jahre wider; als Hauptthema zieht sich das Problem der Korruption im Polizeidienst durch alle Folgen. Wie schon in der ersten Staffel werden die 80er mittels grellem Eyeliner und Lidschatten, aufwändigen Fönfrisuren und flippigen Modesünden detailgetreu rekonstruiert, nicht zu vergessen natürlich der tolle Soundtrack. Neben der Ausstattung sorgen zahlreichen Anspielungen auf Politik und Gesellschaft für das richtige 80er-Feeling. Ich hoffe, dass diese tolle Mischung aus Krimi, Mystery und zeitkritischer Satire bald mit der dritten und letzten Staffel auf DVD weitergeht und zu einem stimmigen Abschluss kommt. Das clevere, wenn auch etwas verstörende Ende der zweiten Staffel („Koma, die zweite“) ist schon sehr vielversprechend!

Bewertung vom 05.06.2012
Helen Mirren/Alex Jennings

Die Queen


ausgezeichnet

Es ist fast unheimlich, wie wirklichkeitsgetreu Helen Mirren in „Die Queen“ Elizabeth II. verkörpert: Mimik, Körpersprache, Gangart – alles stimmt. Sie trägt den Film fast alleine, aber auch das Skript ist einfach klasse: Zum Teil auf Tatsachen beruhend, zum Teil aber auch sehr spekulativ beleuchtet „Die Queen“ die Tage nach dem tödlichen Unfall von Lady Di, als ihre reservierte Reaktion auf den Tod der Ex-Schwiegertochter die Beliebtheit der Monarchin in ein absolutes Tief stürzen ließ. Hat sie tatsächlich gefühlskalt gehandelt oder sich nur – für sie selbstverständlich – an das Protokoll gehalten? Ging es ihr um den Schutz der Enkel? Wie weit ließ sie sich von Tony Blair beeinflussen? Ein leiser, dennoch unterhaltsamer Film, der Sympathie für die Queen weckt und in amüsanten fiktiven Szenen den Alltag der Royal Family (Queen Mum, Prinz Philip) einfängt, der durch Diana erschüttert wurde.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.06.2012

Die Stadt Gehört Wieder Mir


sehr gut

Eigentlich stehe ich nicht so auf Rap und HipHop, der Sprechgesang von FIVA alias Nina Sonnenberg hat mir auf einem Festival aber trotzdem so gut gefallen, dass ich mir ihr Album „Die Stadt gehört wieder mir“ gleich bestellt habe. Warum? Nun, FIVAs Texte sind einfach großartig, das Album ist eher vertonte Dichtkunst als Rap. Man merkt, dass die Münchnerin wunderbar mit Worten umgehen kann und auch in der Poetry Slam-Szene kein unbeschriebenes Blatt ist. Und die musikalische Unterstützung des Phantom Orchesters (u.a. mit Musikern der Sportfreunde Stiller) passt zu diesen Texten wirklich super: neben den üblichen Beats unterstreichen elegante Bassklänge und Streicher-Ensembles die Songs. Mein absoluter Favorit ist der namengebende Hit „Die Stadt gehört wieder mir“, aber auch „Dein Lächeln verdreht Köpfe“ oder „Mein Herz tanzt Farben“ kann ich immer wieder anhören.

Bewertung vom 30.05.2012
Camilleri, Andrea

Die schwarze Seele des Sommers / Commissario Montalbano Bd.10


ausgezeichnet

Ein intelligenter Krimi, der vergnüglich beginnt und tragisch endet ... Zunächst scheint Commissario Montalbanos größtes Problem zu sein, im August kurzfristig noch eine Ferien-Villa für Freunde seiner Langzeitverlobten Livia zu finden. Das Haus, das er schließlich ergattert, steht unter keinem guten Stern: Erst tauchen Kakerlaken, Mäuse und Spinnen auf, dann verschwindet der Sohn der Familie, und schließlich entdeckt Montalbano im Untergeschoß die Leiche eines jahrelang vermissten Mädchens. Livia reist sauer ab und zeigt ihm die kalte Schulter - für Montalbano nicht gerade die besten Voraussetzungen, den Reizen der überaus attraktiven Zwillingsschwester der Toten zu widerstehen. Die gnadenlose August-Hitze macht logisches Kombinieren in diesem Fall beinahe unmöglich, und zu spät bemerkt der Commissario, dass er benutzt wird ... Wie immer legt Andrea Camilleri hier einen literarischen Krimi mit hohem Unterhaltungswert und psychologischem Tiefgang vor. Hoffentlich nicht das letzte Werk des mittlerweile weit über 80jährigen Autors!

Bewertung vom 30.05.2012
Cumberbatch,Benedict/Freeman,Martin

Sherlock-Staffel 2


ausgezeichnet

Nachdem mich die ersten drei Folgen der hochgelobten BBC-Krimiserie "Sherlock" im vergangenen Jahr begeistert haben, war ich angenehm überrascht, dass die zweite Staffel der Miniserie so schnell nachfolgt. Wieder sind drei bekannte Geschichten des berühmten beratenden Detektivs geschickt ins 21. Jahrhundert versetzt worden: Aus dem Fall "Ein Skandal in Böhmen“ wurde hier "Ein Skandal in Belgravia“, bei dem der arrogante, exzentrische Sherlock auf die ihm durchaus ebenbürtige, undurchsichtige Irene Adler trifft. Der beliebte Krimi "Die Hunde von Baskerville" wird hier zur modernen Horror-Story, bei der Sherlock gegen seine eigenen Ängste ankämpfen muss. Und im abschließenden dritten Teil "Der Reichenbachfall“ zieht Sherlocks genial-böser Widersacher Moriarty alle Register, um Holmes zu vernichten …
Die zweite Staffel hat mir tatsächlich fast besser gefallen als die ersten drei Folgen: Sherlock und John Watson sind nun ein eingespieltes Team, das von Benedict Cumberbatch und Martin Freeman überzeugend verkörpert wird. Sie lösen ihre Fälle trotz allem modernen technischen Schnickschnack durch Sherlocks hellsichtige Kombinationsgabe und versprühen dabei einen eigenwilligen Charme, dem man sich nur schwer entziehen kann. Auch die Nebenfiguren – sei es Lestrade, Mycroft oder Mrs. Hudson – wachsen einem noch mehr ans Herz. Alle drei Folgen sind wieder spannend, Action geladen, visuell originell umgesetzt und mit dem typisch trockenen Humor erzählt, den man von einer britischen Serie erwartet. "I Am Sherlocked" - Wo bleibt Staffel 3?

10 von 13 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.