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Nele33

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Insgesamt 771 Bewertungen
Bewertung vom 02.09.2019
Hacke, Axel

Wozu wir da sind


ausgezeichnet

„Wozu wir da sind“, geschrieben von Axel Hacke, erschienen im Verlag Antje Kunstmann,
beschäftigt sich mit der wohl immer wiederkehrenden Frage:
Was macht ein „gelebtes Leben“ aus?

Der Protagonist des Buches Walter Wemut schreibt Nachrufe, eine ganze Seite steht ihm dafür in der Tageszeitung zur Verfügung. Als ihn eine gute Freundin darum bittet, zu ihrem achtzigsten Geburtstag, eine Rede über ihr gelebtes Leben zu schreiben stellt sich dies als große Herausforderung dar.
Seitdem stellt sich Walter Wemut die Frage;Was ist es denn, dieses gelebte und gelungene Leben? Ist es für jeden gleich, welche Kriterien sind vorgegeben. Wie sieht die Gesellschaft ein gelungenes Leben, welche Wertvorstellungen hat der Einzelne?
Bei der Suche nach einer Antwort erfahre ich als Leserin einiges über die unterschiedlichen Zeitungshändler in Wemuts Straße, seinen Frisör Agim und viele vergangene und aktuelle Wegbegleiter in seinem Leben. Sehr beeindruckend ist das Treffen mit einen alten Freund, einen ehemals radikal Linken, der nun auf der anderen Seite des Denkens angelangt ist und an eine große Weltverschwörung glaubt, rechtes Gedankengut verbreitet und zu den Reichsbürgern gehört.
Das Gespräch und die Gedanken haben mich sehr bewegt und nachdenklich gemacht. Der Umgang von Wemut mit diesem Freund war exzellent ausgearbeitet.

Ein Zitat aus dem Buch:

„Dazu ist das Leben doch da, dass man sich entwickelt, dass man lernt, dass man nicht bleibt der man ist, oder dass man der wird der man sein könnte , oder zu dem was man eigentlich ist, aber nicht sein konnte.“

Aber ist dies wirklich so? Gibt es nicht viele zufriedene und glückliche Menschen, die angekommen sind und nicht der Norm oder den Erwartungen ihrer Umgebung entsprechen? Was hat der Glaube bzw. was haben die verschiedenen Religionen mit einem gelungenen Leben zu tun?
Diese und viele andere Episoden ziehen sich durch das Buch und lassen den Leser des öfteren Innehalten um über das eigene mehr oder weniger gelungene Leben nachdenken.

Imponiert hat mir die Umsetzung der doch vielen Themen durch den Autor Hacke, es wird kein Zeigefinger gehoben, keine guten Ratschläge erteilt, wie ein Leben gelungen wird.
Vielmehr schafft es Axel Hacke durch die persönliche Ansprache an den Leser, diesem die unterschiedlichsten Blickwinkel auf das Leben und die Umstände, wesentlich näher zu bringen, als es die unzähligen Ratgeber vermögen.

Wozu wir da sind: Ein Buch zum Nachdenken, Schmunzeln, dabei kurzweilig und mit vielen aktuellen gesellschaftlichen und philosophischen Themen gespickt.
Es war eine Freude wieder so ein tolles Werk von Axel Hacke lesen zu dürfen. Dieses Buch ist ganz oben auf meiner Liste für Weihnachtsgeschenke gelandet.

7 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.08.2019
Lappert, Simone

Der Sprung


ausgezeichnet

Simone Lapperts Roman " Der Sprung" erschienen bei Diogenes setzt auf einfache Art hohe Maßstäbe.

Manu steht auf dem Dach, ist außer sich und wirft mit Gegenständen um sich.
Warum steht sie da, die Frau, die sich so gut mit der Natur auskennt und sie liebt? Was fehlt ihr um sich dem Leben zu stellen? Was geht in den Gaffern vor, die sich unter dem Haus versammeln und quasi ein happenin daraus machen?

Die Autorin hat das Buch in 3 Teile gegliedert, der Tag davor, der Tag an dem Manu auf dem Dach steht und der Tag danach.
Als Leser lerne ich die unterschiedlichsten Menschen kennen, die alle auf irgendeine Weise mit Manu verbunden sind, die meisten ohne es auch nur zu ahnen, in wieweit Manus Handlungen und sein ihr eigenes Leben beeinflussen oder auch schon beeinflusst haben.

Der Schreibstil ist einfach und doch tiefgründig genug, so dass aus den ganz normalen "Päckchen" die der Einzelne mit sich trägt ein abgerundetes Portrait entssteht. Mindestens drei der vorgestellten Personen könnten sich gleich zu Manu stellen, da sie ihr Leben auch nicht befriedigend oder als gelungen empfinden.

Die Charaktere haben bei mir in ihrer Normalität einen bleibenden Eindruck hinerlassen und die angebrachte Gesellschaftskritik kam ohne mahnenden Zeigefinger daher, sondern zeigte mir im Spiegel so manches Mal meine manchmal recht schnel gefassten (Vor-) Urteile.

Selbst nach dem Lesen bleiben mir viele Einzelschicksale/Lebensgeschichten im Gedächnis und ich hätte gerne weiteres von den Personen erfahren. Das Buch hat ein für mich schlüssiges Ende und gehört für mich mit zu den Lese- Highlights des Jahres.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.08.2019
Kreutner, Bernhard

Der Preis des Lebens


ausgezeichnet

Der Debut- Krimi "Der Preis des Lebens" von Bernhard Kreutner ist der erste Fall für den Polizisten Michael Lenhart und Preis die beide strafversetzt in eine Sonderabteilung wurden. Sie sind herrlich unangepasst und es macht Freude sie bei ihren Ermittlungen zu begleiten. Schön war , dass sie bis auf ihr unangepasst sein völlig normale Personen und keine unsozialen Einzelgänger, wie man sie häufig in Krimis vorfindet, sind.

Das Thema des Thrillers ist hoch aktuell, gerade was Datenschutz und Organhandel angeht. Dr. André Keller und Dr. Eva Vekete finden lukratve Einnahmen indem sie über die Krankenkassendaten geeignte Spender für ihre (reichen und bekannten) Patienten finden. Wieviele Menschen warten auf ein Organ und erhalten es nicht, da sie auf der Liste niemals ganz oben landen, dies auch, weil sich angesehene Persönlichkeiten Organe quasi bestellen und kaufe können. Wie perfide ist dieses Konstrukt eigentlich und dadurch wird die Handlung leider nur zu realistisch. Mir hat besonders die Umsetzung des Themas gefallen und der Schauplatz Wien war äußerst passend, da diese Stadt einen tollen Flair hat.

Der Autor muss in den vielen Bereichen die thematisiert wurden sehr genau und aufwendig recherchiert haben, da die Details absolut stimmig sind. Sei es der IT Bereich oder die medizinischen Aspekte.
Der Krimi beginnt mit Spnnung und kann sie bis zum Ende halten und sich sogar noch steigern.
Durch die Wendungen der Story, wird der Leser auf verschiedene Fährten gelockt, da einige Enden möglich sind.

Der Schreibstil des Autors ist locker und dadurch leicht zu lesen, die eingebauten Aristoteles Zitate die benutzt werden geben dem Buch einen Hauch Philosophie an die Seite, wodurch die Geschichte in meinen augen an Tiefe gewinnt.

Sehr gerne vergebe ich 5 Sterne für die Verarbeitung dieses aktuellen Themenmixes und empfehle das Buch gerne weiter.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.08.2019
Ani, Friedrich

All die unbewohnten Zimmer


sehr gut

All die unbewohnten Zimmer von Friedrich Ani war nicht mein erstes Buch des Autors und ich freute mich auf höhere literarische Kost und wurde in keinster Weise enttäuscht.

In seinem neuen Krimi schickt Ani gleich vier Ermittler ins Rennen die den Mord an einem Polizisten aufklären sollen. Geschickt verwebt Ani die Schiksale der unterschiedlichen Menschen miteinander, welche mal mehr oder weniger schuldig bzw.unschuldig sind. Durch die Fülle der Beteiligten verlangt das Buch dem Leser ein höheres Mass an Konzentration beim Lesen ab, was ich persönlich als angenehm empfinde.
Wie in allen Friedrich Ani Büchern fehlt auch in diesem der Bezug zu aktuellen Ereignissen nicht.
Der Aufbau des Buches, unterteilt in die vier Ermittler fand ich genial, vor allem wie die Geschehnisse am Ende solide und logisch zusammengeführt werden.

Alles in allem ein schriftstellerisch anspruchsvoller Krimi, der mir einfach nur Spass gemacht hat. Eine klare Leseempfehlung für Liebhaber anspruchsvoller Sparache und Literatur.

Bewertung vom 19.08.2019
Lodge, Gytha

Bis ihr sie findet / DCI Jonah Sheens Bd.1


sehr gut

Das Thriller Debut von "Bis ihr sie findet" von Chyta Lodge hatte mich schon in der Leseprobe sehr angesprochen und ich wurde nicht enttäuscht.

1983 machen sich 6 Freunde auf zum Zelten, am nächsten morgen fehlt eine: Aurora, die 14 jährige Schwester von Topaz. Sie wird nicht gefunden und die Ermittlungen verlaufen im Sand.
30 Jahre später werden die Überreste einer Mädchenleiche durch Zufall entdeckt. Schnell steht fest, es handelt sich um Aurora.
Inspector Sheen wird mit den Ermittlungen beauftragt, vor 30 Jahren war er noch ganz neu bei der Polizei und hatte nur am Rande mit den Ermittlungen zu tun. Hinzu kommt, dass er die Freunde persönlich kennt. Ist er gar in den Fall involviert gewesen, versucht er jemanden zu decken? Zum índest Juliette seine neue Mitarbeiterin stößt auf Ungereimtheiten in den damaligen Ermittlungen.

Der Thriller verläuft in angenehm ruhigen Bahnen, ohne Blutvergießen und ausführliche Gewaltschilderungen, was mal eine schöne Abwechslung darstellt. Vielmehr wird das Augenmerk auf die Struktur der Freunde von damals gelegt, welche alle irgendwie verstrickt sind. Chyta Lodge ist es gelungen die Protagonisten äußerst gut zu charakterisieren und ließ mich als Leser tief in die Psyche des Einzelnen sehen. Trotz des ruhigen Schreibstils kam eine gute Spannung auf und der Thriller nahm einige Wendungen.

Mir hat der Thriller gut gefallen und ich empfehle ihn gerne weiter.

Bewertung vom 12.08.2019
Merchant, Judith

ATME!


gut

Atme von Judith Merchant hatte mich mit der Leseprobe neugierig gemacht.

Nile hat endlich ihre große Liebe Ben kennengelernt. Nile liebt Ben und Ben liebt Nile.Für alle sind sie ein Traumpaar, welches durch nichts getrennt werden kann.
Dann passiert das Unvorstellbare: Ben verschwindet ei einem Einkaufsbummel plötzlich aus einem Geschäft. Nile dreht durch.
Sie geht von einem Unfall, einer Entführung und Schlimmeren aus.
Ich als Leserin muss sie anschließend durch verschiedene Stadien ihrer Panikattacken begleiten und der Suche nach Ben begleiten.
Die Polizei glaubt ihr nicht- sie ist bei der Suche nach Ben völlig auf sich allein gestellt und wendet sich in ihrer Verzweiflung schließlich an Bens Ex-Frau. Hat sie etwas mit Verschwinden von Ben zu tun?

Der Einstieg in das Buch fiel mir leicht, der Schreibstil ist durch kurze prägnante Sätze und Kapitel geprägt. Leider wiederholen sich diese Sätze immer wieder, was nicht zuträglich für das gesamte Buch war.
Schnell war mir klar, wie dieses Buch enden wird, dachte aber so eonfach kann es doch nicht und habe trotz meines schlechten Bauchgefühls weiter gelesen.

Insgesamt habe ich keine Spannung beim Lesen empfunden, es gab keine überraschenden Wendungen und darum würde ich dieses Buch nun so gar nicht als Thriller einstufen.

Bewertung vom 12.08.2019
Heap, Joe

Die Welt in allen Farben


sehr gut

Die Welt in allen Farben von Joe Heap erzählt die Geschichte von Nova, Nova, die von Geburt an nur Schemen sehen kann und die Möglichkeit bekommt durch eine OP sehen zu können.

Nova ist eine Protagonistin, welche man nur gern haben kann. Sie sprüht über vor Lebensfreude, ist optimistisch, gleichzeitig aber auch nachdenklich und tiefgründig. Ihr Leben verläuft in gut strukturierten Bahnen, ein Leben in dem sie sich in ihrer Umgebung problemlos zurechtfindet.

Dem Autor gelingt es faszinierend gut mich als Leserin mit in die Welt der blinden Nova zu nehmen.

Nach der OP ist Novas Welt nicht mehr so wie sie einmal war, ihr wird der Boden unter den Füßen weg gezogen-alles was sie sich erarbeitet hatte, gilt in der Welt der "Sehenden" plötzlich nicht mehr.
Sehr eindringlich werden ihre Schwierigkeiten geschildert, so dass ich es gut nachempfinden konnte wie sie sich emotional fühlen muss.

Im Krankenhaus trifft sie auf Kate, die in einer anderen, fast selbstgewählten Dunkelheit lebt. Zwischen den beiden Frauen knistert es ziemlich schnell, für Kate, die verheiratet ist eine völlig neue Erfahrung. Nova, die lesbisch ist zieht sich zurück nachdem sie von Kates Ehe erfährt.
MIr persönlich hat es sehr gut gefallen, dass der Autor die Homosexualität nicht als etwas aussergewöhnliches darstellt- sondern als normal.

An einem Punkt wendet sich die Geschichte allerdings zu einem Krimi, was ich persönlich nicht gebraucht hätte. Für mich war dies kein Spannungsroman, sondern ein ruhiger und ausführlicher Roman über die faszinieren Verwandlung zweier Frauen mit allen Höhen und Tiefen die solch ein Geschehen mit sich bringt.

Mir hat dieses Debut sehr gut gefallen, allerdings noch mit Luft nach oben.

Bewertung vom 04.08.2019
Born, Leo

Brennende Narben / Mara Billinsky Bd.3


ausgezeichnet

Eine Edel Prostituierte wird qualvoll zu Tode gefoltert, der Tatort stellt die Ermittler vor eine Herausforderung.
Wenig später explodiert auf der A661 eine Bombe und bald ist klar, dass ein Zusammenhang zwischen der toten Prostituierten und der Explosion besteht-doch welcher? Was ist in der Frankfurter Unterwelt los?
Für die erprobten Ermittler kein einfacher Fall. Mara hingegen lässt der ungeklärte Mord an ihrer Mutter vor 20 Jahren keine Ruhe. Wie schon so oft, setzt sie ihren Kopf durch und ermittelt entgegen aller Verbote auf eigene Faust weiter. Doch je näher sie der Lösung kommt um so näher kommt ihr die Gefahr.

Brennende Narben ist der dritte Fall für die ungewöhnliche Ermittlerin Mara Billinsky des Autors Leo Born.
Nachdem ich die ersten beiden Bände mit Begeisterung gelesen habe, war ich sehr gespannt auf den neuen Fall, der als Maras persönlichster beschrieben wird. Und was soll ich sagen? Mara Billinsky is back!
Leo Born schafft es auch in diesem Band wieder mich von der ersten bis zur letzten Seite zu begeistern.
Sein Schreibstil ist detailliert ausgefeilt und die Charaktere um Mara herum sind noch ausgearbeiteter als in den ersten beiden Fällen. Sie haben genauso wie die Protagonistin eine Entwicklung gemacht, was dem Buch eine ausgewogene Spannung und Tiefe gibt. Mara ist trotz der Entwicklung Mara geblieben und bei manchen Szenen hätte ich sie gerne einmal geschüttelt. Gerade dies macht Mara aber so äußerst sympathisch- eine Frau mit Fehlern, Sturköpfigkeit, aber einem glasklaren Verstand.

Gefallen hat mir auch sehr die exakte und strickte Trennung von Privatleben und den Ermittlungen, so dass der eigentliche Fall nicht von den eigenen Wegen Maras überlagert wurde. Frankfurt als Kulisse wurde wieder prima eingebaut und gab einen fesselden Schauplatz ab.

Der dritte Band lässt sich ohne Vorkenntnisse lesen, ich würde dennoch empfehlen die Reihe hintereinander zu lesen um auch die kleineren Zusammenhänge zu verstehen.

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für alle Fans aussergewöhnlicher Ermittler.

Bewertung vom 30.07.2019
Kitson, Mick

Sal


ausgezeichnet

Mick Kitson hat mit Sal einen äußerst erschreckendes Familiendrama um zwei Schwestern geshrieben, die ihre Familie verlassen um in der Wildnis vor genau dieser geschützt zu sein.

Sal ist gerade einmal 13 Jahre alt als sie sich mit ihrer jüngeren Schwester in die schottoische Wildnis aufmacht um diese vor Missbrauch durch den Freund ihrer Mutter zu schützen. Sal ist ein starker Charakter, sie hat sich mit You tube Videos vorbereitet um in der rauen Wildnis zu überleben.
Dort treffen sie auch auf Ingrid, deren Lebensgeschichte auch dazu führte ein Leben fernab der Zivilisation zu führen. Sie wird sich für die Mädchen als Glücksfall zeigen.

Dem Autor ist es gelungen mich von Anfang an auf eine emotionale Bahnfahrt mitzunehmen. Ich habe mit Sal gebangt, ob sie gefunden werden, ob sie genügend zu essen bekommen und wie sie alles verkraftet.
Der Schreibstil ist altersentsprechend auf die Ich-Erzählerin ausgelegt.
Das Ganze wurde eingebettet in wunderbare Naturbeschreibungen, so dass ich mich quasi wie vor Ort fühlen konnte.

Die Geschichte von Sal, ihre Größe der Mutter zu verzeihen-für mich unbegreiflich, aber überlebenswichtig für die weitere Entwicklung von Sal.
Ein wunderbares, aber auch schokierendes Buch über Geschwisterliebe, Alkoholsucht, Missbrauch und emotionale Verwarlosung was ich jedem ans Herz legen möchte.

Bewertung vom 29.07.2019
Reifenberg, Frank Maria

Wo die Freiheit wächst


ausgezeichnet

"Wo die Freiheit wächst" von Frank Maria Reifenberg macht Geschichtsunterricht lebendig.

1942 ist Lene Meister 16 Jahre at und lebt mit ihrer Mutter und den Geschwistern in Köln. Ihr großer Bruder ist an der Ostfronst, ihr jüngerer Bruder in diversen Ausbildungslagern der Hitlejugend. Rosi ihre beste Freundin is mit Mutter und Bruder aufs Land geflüchtet und dort als Magd arbeitet.

Der Autor hat für dieses Buch die Briefform gewählt. Lene die Protagonistin schreibt sich in der schwierigen Zeit mit ihren Brüdern und der Freundin. Durch die gewählte Briefform bekommt der Leser hautnah den Schrecken der Nazi-Zeit mit. Die Ängste und Entbehrungen der Jugendlichen wird sehr detailliert geschildert, abr auch der Lebensmut und Überlebenswillen wird thematisiert.
Die Frage: Wer hat was gewusst, wer hat geholfen und wer hat weggeschaut wird zwischen den Zeilen angesprochen, da dass Briefgeheimnis zu dieser Zeit nicht viel zählte. Lene durchschaut auf traurige Weise nach und nach die perfiden Machenschaften der Regierung und weiß kaum damit zu Leben.

Lene schließt sich im Laufe der Briefe den Edelweißpiraten an, Jugendlichen die sich gegen das Regime auflehnen.

Frank Maria Reifenberg ist mit "Wo die Freiheit wächst" ein bewegender Jugendroman über eine grausame Zeit gelungen, zeigt wie Jugendliche ihre Jugend verlieren und einen Weg suchen die Welt zu etwas Besseren zu verändern.
Dieses Buch sollte Pflichtlektüre im Geschichtsunterricht werden.