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Rebecca1120
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Oranienburg
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bin eine absolute Leseratte; besonders gerne lese ich Krimis, Thriller und historische Romane

Bewertungen

Insgesamt 976 Bewertungen
Bewertung vom 28.02.2020
Bomann, Corina

Die Farben der Schönheit - Sophias Hoffnung / Sophia Bd.1


ausgezeichnet

Berlin 1926: Für Sophia steht fest, dass sie nach Beendigung ihres Chemiestudiums selbst Kosmetik herstellen möchte. Doch dann stellt sie fest, dass sie schwanger von ihrem verheirateten Dozenten ist. Der will von dem Kind nichts wissen, verweist sie an einen Engelmacher. Als sie ihren Eltern die Schwangerschaft gesteht, schmeißt ihr Vater sie aus der elterlichen Wohnung. Ohne Unterkunft, ohne Geld beschließt sie dennoch das Kind zu behalten und findet bei ihrer einzigen Freundin Henny Verständnis und Unterstützung…
Für mich war das wieder ein wunderbares, kurzweiliges Lesevergnügen. Allerdings konnte ich mich mit der Hauptfigur anfangs nicht so richtig anfreunden. Irgendwie passte in meinen Augen die forsche Studentin, die sich in einer Männerwelt an der Uni behaupten kann nicht so richtig zu der völlig aufgelösten und hilflosen Sophia, die von ihren Eltern auf die Straße gesetzt, ins Bodenlose fällt. Aber vielleicht war sie auch zum 1. Mal im Leben mit alltäglichen Dingen konfrontiert, nicht nur mit Lernen und wissenschaftlichen Studien. Und die Geschichte spielt Anfang des 20. Jahrhunderts, wo ledige, schwangere Frauen noch ein Makel waren und als Huren galten.
Ganz anders dagegen empfand ich ihre Freundin Henny, die nicht in einem wohlsituierten Elternhaus aufgewachsen ist, darum auch schon recht früh auf eigenen Beinen stehen musste und sich über bestehende Konventionen hinwegsetzt. Aber auch Sophia setzt sich durch, wächst mit den Aufgaben und lernt mit Niederlagen umzugehen. Ihren Jugendtraum behält sie weiterhin aber im Auge. Ich bin einfach begeistert und freue mich schon jetzt auf die beiden Folgebände.
Wie immer, wenn ich Bücher von Corina Bomann lese, habe ich dabei die Zeit vergessen. Den Schreibstil dieser Autorin finde ich einfach einfühlsam und wunderbar unterhaltsam. Da schlägt man das Buch auf, liest einige Seiten, taucht ab in die Geschichte und vergisst die Zeit beim Lesen. Darum gibt es von mir auch wieder 5 Lese-Sterne und eine uneingeschränkte Lese-Empfehlung.

Bewertung vom 22.02.2020
Butler, Nickolas

Ein wenig Glaube


gut

Lyle und Peg Hode sind glücklich, denn endlich hat ihre Adoptivtochter Shiloh und ihr fünfjähriger Sohn Isaac wieder Kontakt zu ihnen aufgenommen. Sie wohnen sogar wieder in einem Haus zusammen. Aber leider beobachten beide, dass die Glaubensgemeinschaft, der sich Shiloh angeschlossen hat, sehr gefährliche Sichtweisen vertritt...
Die Leseprobe wie auch die Kurzbeschreibung hatten mich neugierig gemacht. Es ist schon bewundernswert wie der Autor die Liebe und Fürsorge von Lyle und Peg gegenüber ihrer Tochter und ihres Enkelkindes beschreibt. Das geht schon unter die Haut. Denn der Umgang mit Shiloh ist wie eine Gradwanderung. Die Eltern sehen sie auf einen Abgrund zugehen, können aber nur mittels guter Worte und wohlgemeinter Ratschläge versuchen sie zu erreichen. Schließlich würden sie mit der Stieftochter auch noch den heißgeliebten Enkel verlieren. Lyle selbst geht auch sonntags in die örtliche Kirche, aber mehr aus Gewohnheit und weil man das halt so macht in Wisconsin. Aber eine derartige Abhängigkeit, ja eigentlich Fremdbestimmung, ist ihm fremd. Obwohl der Pfarrer selbst sein Freund ist, hat er auch keinen wirklichen Ratschlag.
Das Buch ist sehr einfühlsam geschrieben und der Zwiespalt, in dem sich Lyle und Peg befinden, ist nachvollziehbar und stimmt traurig. Auch die grenzenlose Liebe der beiden Großeltern zu Isaac kommt wunderbar zum Ausdruck. Allerdings empfand ich die vielen gedanklichen Abschweifungen und Ausschmückungen oft zu ausufernd. Das hat bei mir die Spannung gedämpft. Für mich war das einfach zu viel des Guten. Darum kann ich leider auch nur 3 Lese-Sterne vergeben.

Bewertung vom 22.02.2020
Engman, Pascal

Feuerland


ausgezeichnet

Vanessa Frank arbeitet in Stockholm bei der Kripo in der Sonderabteilung Nova, die sich dem Kampf gegen die organisierte Kriminalität zur Aufgabe gemacht hat. Aber im Moment ist sie suspendiert wegen Alkohol am Steuer und wartet noch auf die Entscheidung der internen Ermittlung ob sie weiterarbeiten darf oder aus dem Polizeidienst ausscheiden muss. Das hält sie aber nicht ab in den Fällen zweier vermisster reicher Geschäftsleute zu ermitteln…
Mich hat Vanessa als Hauptfigur in diesem Buch voll überzeugt. So eine tough, intelligente Frau. Immer wieder sieht sie Verbindungen, zieht Schlüsse daraus und kann so ein international agierendes Netzwerk von organisiertem Organhandel aufdecken. Vanessas Weg bei der Aufdeckung der verbrecherischen Verbindungen, der Korruption in den eigenen Reihen hat der Autor logisch und nachvollziehbar in der Handlung beschrieben. So kam bei mir an keiner Stelle mal Langeweile auf und die Spannung hielt sich auf hohem Niveau. Das liegt sicher auch daran, dass immer, wenn es gerade super spannend wird der Autor im anschließenden Kapitel zu anderen Ermittlungs-und Verbrechensorten wechselt. Dabei sind die Täter so brutal und ihre Handlungen so unmenschlich, dass ich an mancher Stelle dachte: den würde ich gerne selbst richten. Einfach, weil das Geschehen so unter die Haut geht. Für mich waren das wunderbar kurzweilige und spannende Lesestunden und ich freue mich schon jetzt auf den neuen Fall von Vanessa Frank. Also gibt’s auch 5 wohlverdient Lese-Sterne.

Bewertung vom 22.02.2020
Burns, Anna

Milchmann


weniger gut

Mich hat die Kurzbeschreibung und die vielen positiven Bemerkungen im Netz neugierig auf dieses Buch gemacht. Der Erzählstil der Autorin war für mich stark gewöhnungsbedürftig. Es ist im Ich-Erzählstil geschrieben, was ich noch recht gut finde. Aber keine der im Buch vorkommenden Personen hat einen Namen. Es heißt nur Vielleicht-Freund, Milchmann, Schwager 1, Schwester 3.. und oftmals werden sogar die Artikel (der/die /das) weggelassen. Auf mich wirkte das abgehackt, irgendwie primitiv.
Anfangs habe ich beim Lesen immer gedacht: das wird noch, warte ab, lese weiter. Aber da kam nichts, was mich mit dem Buch ausgesöhnt hat, mich in die Handlung hat einsteigen lassen. Ich konnte mit dem Buch absolut nichts anfangen, musste mich zum Weiterlesen zwingen und habe es schlussendlich nach der Hälfte beiseitegelegt. Somit möchte ich auch keine Leseempfehlung aussprechen.

Bewertung vom 18.02.2020
Kealey, Imogen

Die Spionin


ausgezeichnet

Eigentlich könnte Nancy mit ihrem heißgeliebten, reichen französischen Mann Henri Fiocca ein geruhsames Leben führen, wären da nicht die Nazis und Nancys Sinn für Freiheit und Gerechtigkeit.
Dieser auf wahren Begebenheiten beruhende Roman ist eine absolute Leseempfehlung. Selten habe ich einen Roman gelesen, in dem eine so starke Frau, aber auch von Selbstzweifeln geplagte Frau so lebensecht und glaubhaft geschildert wurde.
Mich hat Nancys Kaltschnäuzigkeit und ihr schauspielerisches Talent beeindruckt, wenn es darum geht den Nazis eins auszuwischen. Gleichzeitig finde ich aber auch, dass sie oft impulsiv und spontan handelt und dabei oft sehr viel Glück hatte. Starke Nerven hat sie auf jeden Fall.
Das Buch setzt nicht auf Action, sondern auf Situationsdramatik gepaart mit Situationskomik und wird dadurch unwahrscheinlich unterhaltsam. Welche Frau wagt schon einen Fallschirmsprung mit Seidenstrümpfen und Hackenschuhen? ;-)
Sehr gut gelungen finde ich auch die Beschreibungen zu Nancys anfänglichen Schwierigkeiten sich in der Männerwelt der Kämpfer der Résistance zu behaupten und sie schlussendlich zu leiten. Glaubhaft wird dies geschildert in Verbindung mit ihren dabei durchlebten Gewissensbissen als sie erstmals durch eigene Hand einen Feind niederstreckt, als durch ihre Fehleinschätzung Kameraden sterben und sie mit ansehen muss wie Unschuldige sterben müssen. Und immer bleibt die Frage lebt Henri noch? Mich hat das Buch wunderbar unterhalten, darum gibt es von mir auch eine uneingeschränkte Lese-Empfehlung und 5 Lese-Sterne.

Bewertung vom 18.02.2020
Peters, Katharina

Schiffsmord / Romy Beccare Bd.9


ausgezeichnet

Das Buch liest sich sehr flüssig. Das liegt sicher auch daran, dass die Dialoge zwischen den Kollegen um Romy so lebendig dargestellt sind. Dabei kann man Romy, die akribisch ihr Ziel verfolgt, dabei ist sie immer bestrebt das "Zepter" in der Hand zu behalten obwohl sie weiß welche Qualitäten ihre Mitstreiter ins Team einbringen. Ich fand diese Figur sehr realistisch und liebenswert. Denn ihre Fehler sind ihr durchaus selbst bewusst.
Bei den Ermittlungen haben die Mordermittler große Schwierigkeiten, denn immer wieder wurden die Tatorte manipuliert und falsche Spuren gelegt. Obwohl sie wissen wer der Drahtzieher bei diesem Mord ist, fehlen verwertbare Beweise. Ja und das hat mich etwas gestört. Der Leser weiß schon recht früh wer der Hauptverantwortliche ist. Das, fand ich, ging zu Lasten der Spannung. Erst als dann auch noch eine Kommissarin direkt bedroht und erpresst wurde, wurde es für mich wieder spannender. Von mir gibt's für diesen Ostsee-Krimi 4 Lese-Sterne.

Bewertung vom 16.02.2020
Dützer, Volker

Die Unwerten


ausgezeichnet

Als Hass der von den Nazis gegen Juden, Kranke und andersdenkende geschürt wird immer größer wird ist Hannah gerade 14 Jahre alt. Dabei ist sie als Halbjüdin und an Epilepsie leidendes Mädchen direkt im Fokus des Euthanasie-Wahnsinns der Nazis. Für sie beginnt ein leidvoller Weg während der Jahre der Naziherrschaft. Jahre in denen sie von vielen liebgewordenen Menschen Abschied nehmen muss und die für sie keine unbeschwerte Jugendzeit bedeuten…
Hannah ist eine starke junge Frau. Ihr gelingt es gegen die immer wieder auftretenden Anfälle anzukämpfen. Sie spricht dann davon wie in Sirup zu versinken und festzustecken. Hannah begegnet auf ihrem Leidensweg vielen Menschen, denen Menschlichkeit noch etwas bedeutet, die trotz ihres Selbsterhaltungstriebes auch noch etwas wie Nächstenliebe empfinden. Aber immer wieder holt Hannah der Hass der Nazis, in Persona von Dr. Lubeck ein. Diese Figur, auch wenn sie eine negative Figur ist, finde ich im Roman wunderbar ausgearbeitet. Vom kariere-eifrigen, aber noch mit Skrupeln behafteten jungen Arzt bis hin zum Massenmörder. Irgendwann war dann (s)eine moralische Schwelle überschritten. Im Buch lernt man sehr viele unterschiedliche Charaktere kennen und das macht das Lesen so lebendig und unterhaltsam.
Im Nachwort schreibt der Autor, dass er das Thema dieses Buches schon lange im Schreibtisch hatte, es mehrmals herausnahm und wieder zurücklegte. Ich bin froh, dass er es jetzt wieder herausgeholt und in so einen wunderbaren Roman umgesetzt hat. Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne.

Bewertung vom 03.02.2020
Tsokos, Michael

Abgefackelt / Paul Herzfeld Bd.2


sehr gut

Dr. Paul Herzfeld ist ausgebrannt (HA: passt zum Titel

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.02.2020
Lorentz, Iny

Glanz der Ferne / Berlin-Trilogie Bd.3


ausgezeichnet

Victoria von Gentzsch spielt hier im Roman, der im ausklingenden 19. Jahrhundert in Berlin spielt, die Hauptrolle. Sie ist bisher vom Leben nicht verwöhnt worden. Ihre Mutter starb bei ihrer Geburt und ihr Vater sieht darum in ihr die Mörderin ihrer Mutter und lässt sie das auch spüren. Dieser Hass überträgt sich auch auf ihre Brüder und Gustav von Gentzschs zweite Ehefrau Malvine. So ist es auch nicht verwunderlich, dass Vicky versucht ihrem Zorn und ihrem Frust ein Ventil zu geben. Das tut sie in den Internaten für höhere Töchter. Dort wird sie von drei Schulen verwiesen. Freundinnen hat Vicky nicht. Wie auch: ihre Stiefmutter hält sie kurz, an den Schulen blieb sie nur kurze Zeit und gesellschaftlichen Umgang pflegt die Familie Gentzsch mangels Kontakte nicht. Erst als ihr der Kontakt zu ihrer Familie mütterlicherseits erlaubt wird, erfährt sie bei ihrer Großmutter Theresa, ihrer Tante Friederike und deren Kindern zum ersten Mal so etwas wie Anerkennung und Liebe. Beim Lesen war ich regelrecht froh, dass auch in Vickys Leben nun ein wenig Herzenswärme und Liebe einzieht. Doch leider dauert dieses Glück wegen alter, offener Rechnungen und intriganter Mitmenschen nur recht kurz…
Anfangs habe ich mich mit den vielen adligen Namen beim Lesen recht schwergetan, aber zum Glück ist am Ende des Buchs ein Personenverzeichnis aufgeführt. Mir war gar nicht bewusst, dass man den Adelstitel damals auch kaufen konnte. Dieser galt dann zwar nur als Adel 2. Klasse, aber immerhin.
Überhaupt fand ich einige Szenen im Buch sehr amüsant. Ich denke da z.B. an die Beschreibungen zum Inhalt des Unterrichts an der höheren Mädchen-Schule wie auch die Ausführungen zu den Badehäusern an der Nordsee. Mein Gott, dass kann man sich heute kaum noch vorstellen.
Die Charaktere der Figuren sind facettenreich, wodurch mir das Lesen Spaß gemacht hat. Sehr gut fallen hat mir, dass in kritischen Situationen nicht immer ein positiver Ausgang geschildert wird. Dadurch wird die Geschichte glaubhaft, die Handlung spannend und die Hoffnung des Lesers auf ausgleichende Gerechtigkeit bleibt erhalten. Die Einzige Figur, der ich nur mit Hass begegnen konnte ist Vickys Vater Gustav von Gentzsch. Wie kann ein Mann sein Kind für den Tod der Mutter verantwortlich machen, in der Familie ausgrenzen und schikanieren? Da mein Groll ihm gegenüber so groß war, habe ich ihm seinen späteren Sinneswandel auch nicht abgenommen. Ihr merkt, ich habe mich beim Lesen mit Vicky verbündet. Für mich waren das kurzweilige, zum Teil aufregende Lesestunden, die ich gerne weiterempfehle. Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.