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Meggie
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Bewertungen

Insgesamt 1202 Bewertungen
Bewertung vom 05.08.2016
Newman, Laura

Jonah


ausgezeichnet

Nach nun drei gelesenen Büchern der Autorin habe ich mich nun voller Vorfreude an mein viertes gemacht und wurde wieder nicht enttäuscht.
Zu Anfang glaubt man noch, dass es zwischen Emily und Jonah ein normaler Sommerflirt ist. Doch je mehr man sich in die Geschichte vertieft, umso mehr merkt man, dass es nicht so ganz normal ist.

Emily ist eine sehr sympathische junge Frau, die mit ihren 18 Jahren schon sehr erwachsen wirkt. Sie weiß, wie ihre Zukunft aussehen soll und ist auch ansonsten sehr geradlinig veranlagt.
Im Gegensatz zu Jonah, der sich nicht für seine Zukunft zu interessieren scheint und auch ansonsten sehr sprunghaft wirkt. Er hat etwas draufgängerisches an sich.
Dies jedoch wirkt sich nicht negativ auf ihn aus. Im Gegenteil, er genießt sein Leben und er weiß zumindest, dass er im Moment nur eins haben will: Spaß. Dass er diesen Spaß zusammen mit Emily haben kann, ist en Bonuspunkt und langsam, aber sicher ergänzen sich die beiden ziemlich gut. Emily wird lockerer, Jonah denkt über seine Zukunft nach.

Doch dann kommt der Knall. Für beide bricht eine Welt zusammen und die Zukunft scheint plötzlich nicht mehr wichtig. Das Hier und Jetzt rückt in den Vordergrund und die Tatsache, herauszufinden, warum alles so ist, wie es ist. Und die beiden auf diesem Weg zu begleiten, ist total faszinierend.

Mitten im Buch habe ich mich dann auch mal näher mit dem YouTube-Kanal der Autorin befasst und hier vor allem mit ihrem "Wildnis-Vlog". Laura Newman hat sich eine kleine Auszeit genommen, in dem sie mehrere Tage in der "Wildnis" verbracht hat. Wildnis heißt dabei das kleine Ferienhäuschen mitten in einer sehr abgelegenen Gegend. Es verspricht Erholung, Ruhe und Natur. Diese Wildnis ist auch die, die die Autorin in ihrem Buch unterbringt. Und so zieht man unweigerlich Vergleiche von Emily zu der Autorin.

Den YouTube-Kanal von Laura Newman kann ich Euch auch nur empfehlen. Hier gibt es viele Videos mitten aus dem Leben der Autorin. Und sie gibt auch Hintergrundinfos zu ihren Büchern.

Aber zurück zum Buch. Ich wurde positiv überrascht. Dachte ich noch am Anfang, ich bräuchte ganz viele Taschentücher, habe ich diese dann am Ende doch nicht gebraucht. Ein paar kleine Tränen sind geflossen, gerade am Ende, doch ansonsten wird in einem sehr ruhigen, leisen Ton die Geschichte erzählt. Und genau das hat mir unheimlich gut gefallen. Ich konnte mich fallen lassen, habe mich ganz der Geschichte verschrieben und bin förmlich abgetaucht.
Jonah und Emily kommen sich sehr nahe, sind ehrlich zueinander und brauchen sich auch gegenseitig. Und so ergibt sich mehr als nur eine kleine Sommerverliebtheit.

Das ganze Buch ist von vorne bis hinten eine emotionale Achterbahnfahrt. Mit viel Gefühl wird hier die Geschichte rund um Emily und Jonah beschrieben, die mit einem außergewöhnlichen Problem zu kämpfen haben.

Das Buch kann zu Anfang als reines Jugendbuch beschrieben werden, doch dann kommen unheimliche Begebenheiten und es driftet in den Bereich der Fantasy ab. Man merkt ganz deutlich, dass die Autorin es liebt, zu schreiben und sich auch im Schreiben verliert. Denn so entstehen Geschichten mit Herzblut. Und Jonah ist so eine Geschichte.

Nettes kleines OT: Die männlichen Hauptcharaktere in den Büchern der Autorin beginnen immer mit J. Hier eben Jonah, in "Coherent" Jean, in der ADIP-Dilogie Jaze und in der Nachtsonne-Trilogie Jo.

Fazit:
Wunderschön, herzergreifend und emotional.

Bewertung vom 01.08.2016
Newman, Laura

Anyone Dies in Paradise


ausgezeichnet

Schon mit dem ersten Band "Another Day in Paradise" war ich total gebannt von der apokalyptischen Welt, die die Autorin geschaffen hat.
Nun geht es in die zweite Runde. Die Deadheads haben die Oberhand erhalten, trotzdem gibt es immer wieder Zusammenschlüsse von Überlebenden, die den Deadheads trotzen. Genau so ein Ort ist "Trust", eine Siedlung hinter hohen Mauern, die das normale Leben innerhalb vorgaukeln. Als Naya, Jaze, Summer und Gadget dort ankommen, meinen auch sie, dass sie hier ein normales Leben führen können. Doch wie immer kommt alles ganz anders.

Diesmal erzählt die Autorin die Geschichte aus drei verschiedenen Sichten. Zu Anfang kommt Miles zu Wort, der das Leben in Trust anpreist. Er scheint sympathisch und man merkt ihm an, dass er für seine Familie und Freunde alles tun würde. Sein Handeln ist überdacht, doch hat auch er Momente, in denen er seinen Impulsen Freiraum gibt.

Erst später kommt Naya zu Wort und erzählt ihre Sicht der Dinge. Die Ankunft in Trust, die Gefahr, die von den Deadheads ausgeht und ihr Weg durch das kalte Kanada.

Die dritte Person, die zu Wort kommt, möchte ich hier in der Rezension nicht erwähnen. Dies wäre ein großer Spoiler. Nur kann ich sagen, dass sie oder er wichtig für die Handlung ist und durch sie oder ihn die Geschichte nochmals an Spannung zulegt.

Wieder konnte ich mich gut mit den Charakteren identifizieren. Hier besonders Nayas Handeln und Denken. Ich könnte mir sehr gut vorstellen, mit ihr befreundet zu sein und wäre froh, sie in solch einer Katastrophe an meiner Seite zu haben.
Auch Jaze, der mit seinem klugen Handeln so manche Ideen in den Raum wirft und damit auch immer wieder beweist, dass er mit Recht der Anführer der vier Freunde ist.

Summer und Gadget haben sich ebenfalls zu wertvollen Mitgliedern entwickelt und so sind die vier ein eingespieltes Team. Sie wissen genau, wer sich wie zu verhalten hat, verstehen sich blind, wissen, was der andere braucht und halten einfach zusammen.

Naya und Jaze, die als Paar die Apokalypse gemeinsam überstehen, werden dabei nicht als überromantischen Pärchen dargestellt. Sie zeigen zwar, dass sie zusammengehören, aber man merkt deutlich, dass sie ihre Gefühle nicht übertrieben deutlich zur Schau stellen. Und trotzdem weiß man, dass sie alles füreinander tun werden.

Aber auch die "bösen" Gegenspieler sind gut ausgearbeitet. Wie es mittlerweile der "Trend" ist, stehen die eigentlichen Bösewichte, die Deadheads gar nicht so richtig im Mittelpunkt. Es geht um das Menschliche bzw. ob die Menschen es schaffen, menschlich zu bleiben oder vollkommen dem Wahnsinn zu verfallen und sich somit ihr eigenes Grab zu schaufeln. So gibt es dann auch unter den Menschen die "Bösen" und die "Guten". Dass Naya und ihre Freunde zu den Guten gehören, haben sie schon mehrfach beweisen können. Und so brauchen sie natürlich den Gegenpart, das Böse, dass ihnen das Leben schwer macht. Und dass das Böse - dabei verkörpert durch einen Mann namens Borrows - dabei mit skrupellosen Machenschaften vorgeht, brauche ich nicht zu erwähnen.

Ab Kapitel 32 ließ mich die Autorin nur noch mit offenem Mund dasitzen. Ein Ereignis jagt das nächste. Meine Gefühlswelt fährt Achterbahn und es passieren Dinge, die ich mir gar nicht vorstellen wollte, aber dann leider genauestens nachlesen musste. Ich habe gehofft, getrauert, gehasst, gekämpft und Flüche ausgestoßen. Doch es hat nichts genutzt. Diese Wendung in der Story hat mich hilflos gemacht und ich war der Geschichte endgültig verfallen.

Dies ist nun mein drittes gelesenes Buch der Autorin und mittlerweile kann sie sich bei meinen Lieblingsautoren einreihen. Denn gerade ihre so anschauliche Art des Schreibens hat sich bei mir festgesetzt. Sie setzt bei mir ein Kopfkino in Gang. Zum Glück habe ich noch einige Bücher von ihr vor mir. Und ich hoffe sehr, dass noch viele weitere Bücher folgen werden.

Fazit:
Eine neue Favoritenreihe, die sich in mein (e)Regal gestohlen hat.

Bewertung vom 24.07.2016
Daugherty, C. J.;Rozenfeld, Carina

Die Entflammten / Secret Fire Bd.1


ausgezeichnet

Auf Sacha liegt ein uralter Fluch. Er kann nicht sterben. Zumindest nicht vor seinem 18. Geburtstag. Denn dann stirbt er endgültig. Sacha kann mit dem Fluch nicht umgehen und macht sich selbst das Leben schwer, in dem er immer waghalsigere Aktionen ausprobiert. Erst als er Taylor kennenlernt, merkt er, dass es vielleicht eine Hoffnung gibt, sich von dem Fluch zu lösen. Denn Taylor hat ebenfalls Fähigkeiten, die helfen könnten. Doch beide haben nicht mit den dunklen Dämonen gerechnet, die sie tot sehen wollen. Und so beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, denn Sachas 18. Geburtstag steht kurz bevor.

Mit einem Wort: Wow! Mehr bräuchte ich eigentlich nicht zu schreiben. Doch das wäre nicht meine Art.
Mit dem Auftakt zur Reihe hat die Autorin mich total in den Bann ziehen können. In einem Rutsch hatte ich das Buch durchgelesen und mich am Ende tierisch darüber geärgert, dass ich es getan habe. Ich hätte es mehr genießen müssen, mich noch mehr auf die Geschichte einlassen sollen. Aber es ging nicht. Es war einfach zu gut, um es langsam zu lesen.

Ich habe von der Autorin bis jetzt nur den ersten "Night School"-Band gelesen, der mich allerdings nicht so mitreißen konnte, weil ich mit der Hauptperson einfach nichts anfangen konnte. Dies ist hier nun total anders.
Taylor und Sacha sind zwei Jugendliche, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Sacha ein Draufgänger, der mit sich und dem Leben abgeschlossen hat und nur darauf aus ist, noch etwas Sicherheit für seine Familie zu erhalten.
Taylor dagegen die spießige Schultussi, die ihre Zukunft aufbauen will und sich immer an alle Regeln hält.

Als die beiden aufeinanderstoßen, überdenken si ihr Leben, was natürlich auch mit ihren Fähigkeiten zu tun hat.
Taylor macht eine sehr große Wandlung durch, bleibt aber auch ihren Grundprinzipien treu. Ich mag Taylor sehr gerne. Sie hat eine offene, ehrliche Art. Ihr kluges Auftreten hilft so manches Problem zu lösen und man muss einfach Vertrauen zu ihr fassen. Das wiederum merkt auch Sacha. Dies führt dann dazu, dass beide merken, dass sie einander brauchen, um die Zukunft überstehen zu können.
Sacha braucht lange, bis er sich dazu entschließt, um sein Leben zu kämpfen. Und er ist froh, Taylor gefunden zu haben.

Die Autorin legt hier einen sehr fesselnden Schreibstil an den Tag. So ist es fast unmöglich, das Buch aus der Hand zu legen.

Ich hatte das große Glück, das Buch lesen zu dürfen, bevor es erschienen ist und ich kann jetzt schon sagen, dass es zu meinem Jahreshighlight 2016 zählen wird.

Auch die Beschreibung der einzelnen Orte ist faszinierend. So z. B. Paris. Denn dort lebt Sacha. Er selbst merkt erst, in welch schönem Ort er lebt, als er Taylor kennenlernt und bringt Taylor auch die Schönheit dieser Stadt näher.

Manche Szenen fangen mit sehr leisen Tönen an, steigern sich dann aber mächtig und letztendlich wird mit einem Krach das Ende eingeläutet. Ich habe mich dabei sehr gut unterhalten gefühlt.
So ist eigentlich das ganze Buch aufgebaut. Zu Anfang kann man aus abwechselnder Sicht erstmal Taylor und Sacha kennenlernen. Dies ist aber keineswegs langweilig, da beide Jugendlichen faszinierende Persönlichkeiten sind. Gegen Mitte des Buches kommt dann nochmals richtig Fahrt auf und steigert sich dann in den berühmten Showdown mit einem nicht sehr überraschend kommenden Cliffhanger.

Ich kann es nun kaum erwarten, bis der zweite Teil erscheint. Aber hier muss ich mich in Geduld üben. Dies gehört aber büchertechnisch nicht gerade zu meinen Stärken.

Fazit:
Ein toller Auftakt zu einer spannenden Reihe.

Bewertung vom 24.07.2016
Erzberg, Tim

Hell-Go-Land / Anna Krüger Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Anna Krüger tritt ihre neue Stelle als Polizistin auf Helgoland an. Nach langer Zeit kehrt sie auf die Insel zurück, auf der sie schon als Kind gelebt hat. Unvorstellbare Ereignisse hatten dazu geführt, dass Anna der Insel den Rücken kehrt. Doch nun möchte sie mit der Vergangenheit abschließen und es scheint ihr sinnvoll, dies dort zu tun, wo alles angefangen hat. Doch kaum will sie ihren ersten Arbeitstag beginnen, bekommt sie ein Päckchen zugeschickt. Darin befindet sich ein abgetrennter Daumen. Und geheimnisvolle Nachrichten auf dem Handy lassen ihren größten Albtraum wahr werden. Wer spielt hier ein perfides Spiel mit ihr? Hat es mit ihrer Vergangenheit zu tun? Anna wird Tag für Tag weiter in den Abgrund gezogen.

Irgendwie hatte ich die ganze Zeit das Gefühl, ein sehr leises Buch zu lesen. Das einzige, dass mächtig laut war, waren die Naturgewalten, die auf die kleine Insel Helgoland einschlugen und ständig präsent waren. Ansonsten war gerade Anna, der Hauptcharakter, eher zurückhaltend. Sie ist froh, wenn ihr jemand vorgibt, was sie tun soll und hält sich so an ihre beiden Kollegen Marten und Paul. Paul übernimmt dabei die Führung und versucht mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln herauszufinden, wer Anna so übel mitspielen will. Das dies auf Helgoland nicht so einfach ist, wie in großen Städten auf dem Festland, spielt allen übel mit.

Was mir besonders aufgefallen ist, ist die Beschreibung der Insel Helgoland. Ihre raue, wilde Schönheit wird sehr oft in den Vordergrund gerückt und hat in mir den großen Wunsch geweckt, dies doch mal in Natura zu erleben. Gerade bei der doch sehr krassen Situation, dass ein Orkan mehr als eine Woche lang über die Insel fegt und dort das gesamte Leben lahmlegen will. Doch das gelingt ihm nicht. Die Inselbewohner trotzen dem und lassen sich nicht aus der Ruhe bringen. Sie leben ihr Leben weiter, zwar im Sparprogramm, da man sich besser nicht außerhalb der vier Wände bewegen soll, aber trotzdem mit allem, was möglich ist.
Diese Beschreibung hat mir sehr gut gefallen. Fast noch besser, als die Geschichte selbst.

Denn diese ist von Anfang an richtig spannend. Anna hat mit ihrer Vergangenheit zu kämpfen und schlagartig bekommt sie durch den Erhalt des Päckchens nochmals einen Rückblick auf diese. Auch wenn sie am Anfang erst die Angelegenheit nicht mit sich in Verbindung bringen will, muss sie irgendwann ihre Augen öffnen und einsehen, dass sie der Mittelpunkt des Ganzen zu sein scheint. Aber sie ist ratlos.

Zwischen den einzelnen Kapiteln über Anna gibt es immer wieder kursive Abschnitte, die erzählen, was der Täter gerade macht. Natürlich ohne zu verraten, wer es ist. Aber auch eine weitere Person, Katharina Loos, die als Putzfrau auf Helgoland arbeitet, kommt oft zu Wort und erzählt in einem Nebenstrang einen wichtigen Teil der Geschichte.

Erst am Ende laufen alle Fäden zusammen und es ergibt sich ein Gesamtbild. Leider konnte ich mir schon etwa nach einem Drittel des Buches denken, wer denn hinter dem ganzen steckt. Trotzdem war es sehr spannend zu lesen, wie auch Anna auf die Idee kommt und vor allem, warum.

Der Autor hat einen sehr anziehenden Schreibstil, gerade wenn es um die Beschreibung Helgolands geht. Aber auch die spannenden Momente werden klar und strukturiert wiedergegeben und so hatte ich Mühe, das Buch aus der Hand zu legen. Auch wenn ich schon wusste, wer der Täter ist.

Die weiteren Charaktere wie die beiden Polizisten Marten und Paul, die Inselhure Dora, die Ärzte und Kneipenbesitzer waren sehr gut gezeichnet und haben immer wieder zur Geschichte beitragen können. Nichts war langweilig oder als Lückenbüßer gedacht.

Der Inselpastor war auch eine treue Seele. Er war Anna eine große Hilfe und hatte gute Ratschläge. Seine Anwesenheit hat Anna sehr gut getan.

Fazit:
Ein faszinierender Roman über eine faszinierende Insel.

Bewertung vom 24.07.2016
Krappweis, Tommy

Das Todesmal / Mara und der Feuerbringer Bd.2


ausgezeichnet

Mara hat es noch nicht geschafft, die Welt vor der Götterdämmerung zu retten. Also versucht sie weiter mit Hilfe von Professor Weissinger herauszufinden, wie sie diese aufhalten kann. Dabei stößt sie auf rätselhafte Verse und Vorhersehungen. Loge, der Feuerbringer, scheint an Kraft zu gewinnen und es kann ihr anscheinend nur einer helfen. Der Gott des Meeres Njördr. Also sucht Mara diesen auf, merkt aber, dass ihr einfach zu viele Steine in den Weg gelegt werden. Doch Mara wäre nicht Mara, wenn sie die Steine nicht dazu nutzen würde, um sich Brücken zu bauen.

Auch der zweite Teil um Mara und ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten hat mich sofort in den Bann ziehen können. Dies liegt unter anderem an der spannenden Geschichte, aber auch an der so lebhaften Art, die der Autor dazu nutzt, um die Geschichte zu erzählen. So hatte ich wirklich teilweise das Gefühl, mittendrin zu sein und zusammen mit Mara die Abenteuer zu bestehen.

Mara hat sich in kurzer Zeit sehr weiterentwickelt. Ihr pubertäres Verhalten ist zwar noch geblieben, doch zeigt sie großes Interesse daran, nun nicht mehr nur für sich alleine zu kämpfen, sondern Hilfe anzunehmen. Diese Hilfe gibt es in Form des Professors Weissinger, aber auch durch andere Gestalten, die der nordischen Göttersage entsprungen sind.

Die Mischung aus "modern vs. Altertum" ist faszinierend und lässt eben auch eine Menge Spielraum. Der Autor bedient sich hierbei vieler Dinge und weiß diese geschickt miteinander zu verbinden. So wird aus verschiedenen Orten, Personen und Mythen eine perfekte Story, um einen für Stunden gut zu unterhalten.

Besonders gut gefallen hat mir in diesem Teil der Professor, der durch Mara wieder etwas jünger zu werden scheint. Er scheut keine Risiken, steht mit gutem Rat zur Seite und überrascht mit Dingen, die man ihm gar nicht zugetraut hat. Ich denke, dass er im letzten Teil bestimmt nochmals eine wichtige Rolle spielen wird.

Ebenso Mara. Sie hat einen großen Sprung gemacht, sich mit dem abgefunden, was sie ist. Ihre Aufgabe nimmt sie sehr ernst und ist auch bereit, notfalls mit ihrem Leben dafür zu bezahlen. Sehr mutig für eine 14jährige, die eigentlich immer nur eins wollte: nicht auffallen.

Es gab allerdings ein, zwei Szenen, da hätte ich mir gewünscht, dass Mara und der Professor nicht ganz so leicht davonkommen. Doch hat der Autor dies mit anderen Szenen wieder wett machen können. So gibt er Situationen vor, die ich als ausweglos darstellen würde, aber mit einer geschickten Wendung der Seiten stehen plötzlich Mara und der Professor als Gewinner da. Ob dies allerdings immer so bleiben wird, kann ich natürlich nicht verraten. Nur eins: gerade am Ende wird es für Mara sehr hart und dies führt dazu, dass sich ein toller Cliffhanger ergibt, der es mir nun unmöglich macht, nicht zum dritten Band zu greifen.

Auch ist der Wunsch, mir den Film zum ersten Teil anzusehen, nochmals gestiegen und ich werde dies schnellstmöglich nachholen.

Die Geschichte an sich ist wieder sehr spannend. Das Einbringen verschiedener nordischer Götter bringt eine anständige Portion Mythik mit hinein und so fragt man sich, ob sich die Menschen zur damaligen Zeit wirklich ihre Götter so vorgestellt haben. Aber irgendwie passt es. Das Hochmütige zu Njördr, die Eitelkeit zu Loki, die Fürsorge zu Sigyn. Besonders gut hat mir Hel gefallen, die als Wächterin der Unterwelt eine große Rolle spielt.

Ich mag einfach die Art des Autors, einem die Geschichte etwas näher zu bringen. Nicht nur die nordische Mythologie, auch die römische und germanische Geschichte wird abgehandelt. Und so möchte ich mir auch gerne mal die Orte ansehen, die im Buch erwähnt werden. Wenn es mich in die Richtung verschlägt, werde ich auf alle Fälle eine Besichtigungstour machen.

Fazit:
Spannung pur, die richtige Mischung der Charaktere und viel Informationen.

Bewertung vom 19.07.2016
Krappweis, Tommy

Mara und der Feuerbringer


ausgezeichnet

Schon in "RTL Samstag Nacht" ist mir Tommy Krappweis aufgefallen. Seine lockere Art hat mir damals sehr gefallen. Und auf Facebook "verfolge" ich ihn schon länger. Als er im letzten Jahr (2015) auf den Sci-Fi-Tagen in Grünstadt zu Gast war, war es für mich ein Muss, ihn mir auch mal persönlich anzusehen. Und mir natürlich auch seine Trilogie "Mara und der Feuerbringer" zuzulegen.

Leider bin ich erst jetzt dazu gekommen, den ersten Teil zu lesen und habe nach Beenden auch gleich bereut, es nicht vorher getan zu haben.
Einfach auch, weil es mal etwas erfrischend anderes war. Ich liebe Dystopien und Urban Fantasy-Romane, in denen es um Fantasygestalten geht. Dass mir nun vorliegend eine Geschichte erzählt wird, in der es um die nordische Göttersage geht, hat mich positiv überrascht.

Mara wil nichts sehnlicher, als nicht aufzufallen. Da sie aber durch ihre träumerische Art immer wieder ins Visier ihrer Mitschülerin Larissa fällt, wird sie als Spinnerin und Freak abgestempelt.

Dabei ist Mara eigentlich ein sehr schlaues Mädchen, dass sich nur zu wenig zutraut. Erst versucht sie, ihrer neuen Fähigkeit gleichgültig gegenüberzustehen. Doch dann lässt sie sich darauf ein und erlebt das größte Abenteuer ihres noch jungen Lebens.
Ganz deutlich merkt man dabei, dass Mara erst 14 Jahre alt ist und eigentlich mitten in der Pubertät steckt. Ratschläge nimmt sie gar nicht bis zögerlich an. Gerade von ihrer Mutter, die aber auch kein leichtes Leben führt. Vom Ehemann verlassen, versucht sie, ihr eigenes Leben wieder in den Griff zu kriegen. Dass sie dabei fast nur an sich denkt, merkt sie gar nicht. Mara fühlt sich deswegen auch unverstanden und nabelt sich von ihrer Mutter ab.
Beide haben es noch nicht richtig verkraftet, dass der Vater sie alleine gelassen hat, können sich aber auch nicht zusammenraufen, um diesen Verlust gemeinsam zu verarbeiten.
Gut, dass es da Professor Weissinger gibt, der mit seiner leicht trotteligen Art zu einem Vaterersatz für Mara wird.

Der Professor wirkt sehr sympathisch und ist Mara mit seinem Wissen über die nordische Mythologie auch ein wunderbarer Begleiter und Freund.
Mara und der Professor sind ein tolles Team und das wirkt sich auch positiv auf Mara aus. Hier auch gerade gegenüber ihrer Mutter.

Spannend wird es dann ab dem Zeitpunkt, als Mara herausfindet, warum sie plötzlich mit Pflanzen reden kann. Man fliegt förmlich durch die Geschichte und es kam zu keinem Zeitpunkt Langeweile auf. Der Schreibstil des Autors ist flüssig und vor allem sehr packend.
Die "jugendliche" Aussprache beherrscht er bewundernswert. Sie steht manchmal im krassem Gegensatz zur Redeweise des Professors. Dieser Kontrast hat mir sehr gut gefallen.

Die nächsten beiden Bände warten schon auf mich und ich bin mir sicher, dass diese genauso interessant und informativ sind, wie der Auftakt der Trilogie.
Denn ganz nebenbei wird einem noch die nordische Mythologie näher gebracht, die auf mich persönlich schon immer einen großen Reiz ausgeübt hat.

Am Ende erwartet einem natürlich ein Cliffhanger. Man muss dann einfach weiterlesen.

Und so habe ich natürlich Lunte gerochen und mir auch gleich mal die neue Reihe des Autors angesehen. "Ghostsitter" hat mich nun auch sehr neugierig gemacht und wird baldmöglichst bei mir einziehen.
Ich bleibe auf alle Fälle dran.

Der erste Teil "Mara und der Feuerbringer" wurde auch schon verfilmt. Auch hier ist nun mein Interesse geweckt und ich werde mir den Film bestimmt ansehen.

Fazit:
Eine faszinierende Reise in die nordische Mythologie.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.07.2016
Mcabbey, Lisa

Die Eroberung des Normannen (eBook, ePUB)


sehr gut

Die Normannen haben das schottische Cumbria eingenommen und König Willelme setzt Tancreid de Grand-Ile als Sheriff ein, um für Recht und Ordnung zu sorgen. Die Cumbri sind davon nicht begeistert und eine kleine Auswahl an Aufständigen versucht, Zwietracht zu säen und das Land zurückzuerobern. Um herauszufinden, was der Sheriff plant, schleusen sie Cwenburh als Schreiberin bei ihm ein. Sie hasst die Normannen von ganzem Herzen, doch versucht sie, sich nichts anmerken zu lassen, und als Spionin gute Arbeit zu leisten. Nur hat sie nicht damit gerechnet, dass sie dem Sheriff immer näher kommt. Denn bekanntlich ziehen sich Gegensätze ja an...

Dies war mein erster Roman von Lisa McAbbey, die mich jedoch mit ihrer Art des Schreibens gleich von Anfang begeistern konnte.
Man lernt zu Anfang die Protagonistin Cwen kennen, eine Prinzessin, die jedoch im Wald bei der alten Ymma ihre Ausbildung zur Heilerin vollzieht. Nachdem sie erfährt, dass die Normannen ihr Land erobert haben und ihr Vater vertrieben wurde, entschließt sie sich, als Spionin zu fungieren. Cwen ist eine sehr naturverbundene junge Frau und lässt nichts unversucht, um Hilfe zu leisten. Dabei ist es natürlich auch von Vorteil, dass sie Lesen und Schreiben kann und somit als Schreiberin bei dem Sheriff unterkommt. Die perfekte Ausgangslage für die Aufständigen.

Cwen ist sehr sympathisch, hat das Herz am rechten Fleck und versucht auch, es jedem Recht zu machen. Allerdings ist sie auch sehr verbissen, gerade was ihr Denken über "Fremde" angeht. Sie hat ihre Meinung und weicht davon nicht ab. Was aber ja auch klar ist, nachdem die Normannen in das Land der Cumbria eingedrungen sind.

Bei Tancreid dagegen hatte ich ganz viel Mühe, irgendetwas anderes als Abscheu für ihn zu empfinden. Er ist ungehobelt, unbeherrscht und besitzergreifend. Zumindest nach außen hin. Erst später kann man besser in sein Inneres sehen und versteht so langsam aber sicher sein Vorhaben. Aber bis zum Ende hin konnte ich nicht wirklich etwas mit ihm anfangen.

Die Geschichte an sich war jedoch flüssig erzählt. Es kam zu keiner Zeit Langeweile auf und ich hatte gerade gegen Ende hin Mühe, das Buch aus der Hand zu legen. Im Vordergrund stand aber eindeutig die Liebesgeschichte zwischen Cwen und Tancreid. Ich hätte mir etwas mehr historische Fakten gewünscht. Die Autorin hat zwar einiges eingeflochten, dies jedoch nebensächlich ablaufen lassen, so dass in mir der Wunsch aufkam, mich näher mit der schottischen Geschichte zu befassen.

Aber auch wenn ich Tancreid als Charakter nicht gerade interessant fand, gab es doch einige andere, die mir besonders aufgefallen sind. So zum Beispiel die Heilerin Ymma, die mit ihren Ratschlägen immer ins Schwarze getroffen hat und für Cwen eine sehr große Hilfe war. Auch der Kanzler Richart, der sich sehr um Cwen bemühte, um ihr das Leben leichter zu machen. Oder Tancreids rechte Hand Urse, der mit seinem losen Mundwerk so manche Schmunzler bei mir erzeugte.

Alles in allem erwartet einem eine Liebesgeschichte der besonderen Art. Denn was passiert, wenn zwei starke Persönlichkeiten mit viel Stolz aufeinander treffen, kann man in diesem Roman hervorragend nachlesen.

Fazit:
Cumbri gegen Normannen - Stolz gegen Stolz. Eine explosive Mischung.

Bewertung vom 30.06.2016
Newman, Laura

Coherent


sehr gut

Sophie ist anders, als andere Mädchen. Nicht nur, dass sie schon mit ihren 17 Jahren herbe Verluste in der Familie hinnehmen muss, auch ihre "Gabe" ist nicht gerade förderlich. Irgendwie kann sie gedanklich Kontakt mit internetfähigen Geräten aufnehmen. Als sie bei einem Schüleraustausch in Frankreich Jean kennenlernt, ist er der erste, der von ihrer Fähigkeit erfährt. Und so verbringt Sophie mit Jean wunderschöne Monate. Als Sophie dann jedoch wieder nach Hause fahren muss, ändert sich ihr Leben schlagartig. Denn es warten nicht nur weitere Schicksalsschläge auf sie, sondern auch Männer in dunklen Anzügen, die sich nicht für Sophie, sondern mehr für ihre Fähigkeiten interessieren.

Mit ihrem Dilogie-Auftakt "Another day in Paradise" ist mir die Autorin schon sehr positiv aufgefallen. Dies lag unter anderem an dem bildhaften Schreibstil, der mich in den Bann gezogen hat.

Mit "Coherent" lag mir nun der nächste Roman vor. Schon der Klappentext hat mich sehr angesprochen und als ich mich dann den ersten Seiten hingegeben habe, war ich sofort wieder vom Stil gefangen. Es ist nicht nur die bildhafte Schreibweise, sondern auch die Liebe zum Detail, die mir sofort aufgefallen ist. Nicht nur die die Beschreibung der Charaktere oder der Landschaften, auch die einzelnen Szenen und Dialoge sind gut ausgearbeitet. Ich hatte mehr als einmal das Gefühl, mittendrin zu sein.

Sophie ist eine sympathische junge Frau, die durch einen Schicksalsschlag schon mit ihren 17 Jahren viel zu früh erwachsen werden muss. Sie hat sich um vieles zu kümmern und ist gleichzeitig noch mit ihrer besonderen Gabe "gestraft". Nach und nach ergibt sich erst, warum Sophie so ist, wie sie ist.

In drei Teilen erzählt die Autorin nun die Geschichte Sophies. Und dem jungen Franzosen Jean, der Sophie gehörig den Kopf verdreht. Allerdings fand ich Jean letzten Endes nicht so gut gelungen. Er war mir etwas zu perfekt. Er hatte stets einen passenden Spruch auf den Lippen, hat sich (zu) rührend um Sophie gekümmert und war auch sonst fast ohne Fehler. Ich hätte mir bei ihm etwas mehr Ecken und Kanten gewünscht. Außer seiner lästigen Angewohnheit zu rauchen, war fast gar nichts "fehlerhaftes" an ihm.

Aber auch die etwas langwährenden Szenen im ersten Teil des Buches führen zu Punktabzug. Die Geschichte des "Schüleraustausches" war etwas zu sehr in die Länge gezogen. Doch ab dem zweiten Teil macht die Autorin dies alles wieder wett. Denn dann kommt endlich Sophies Gabe ins Spiel und es beginnt die eigentliche Geschichte. Und es wird spannend. Das kann ich versprechen. Es beginnt ein Katz- und Maus-Spiel. Dabei kommen einige überraschende Wendungen zum Vorschein.

Die letztendliche Umsetzung des Endes hat mich dann auch nicht richtig überzeugen können. Ich denke aber, dass es bei mir einfach doch am Thema lag. Manchmal verstand ich eben nur den berühmten Bahnhof, was aber an meinen mangelnden Kenntnissen über Computer sowie Soft- und Hardware liegt. Und deswegen sehe ich darüber weg.

Insgesamt fand ich - als eingefleischter "The Walking Dead"-Fan - "Another Day in Paradise" um Längen besser, was dann aber eben an der Thematik lag. In diesem Fall werde ich mich auf jeden Fall noch der "Nachtsonne"-Trilogie der Autorin widmen.

Alles in allem war ich dann aber doch mittendrin und hatte kurzweilig Lesestunden.

Fazit:
Spannen ab dem zweiten Drittel.

Bewertung vom 27.06.2016
Schiewe, Ulf

Bucht der Schmuggler / Gold des Südens Bd.1-5


ausgezeichnet

Gleich von Anfang an wird man in die Geschichte mit hineingerissen und erfährt, wie Jan nach einer langen Reise in seiner Heimatstadt Bremen mit bösen Nachrichten konfrontiert wird und Hals über Kopf flüchten muss. Und so macht er sich auf den Weg in die Neue Welt. Jedoch nicht ohne Probleme, klar, sonst wäre das Buch viel zu kur.

Ich hatte wieder das Glück, das Buch in einer Leserunde lesen zu dürfen, die vom Autor auch begleitet wurde und so wieder vielen Chancen bestanden, auch hinter die Kulissen des Buches sehen zu dürfen. Und so hat sich natürlich einiges Überraschendes ergeben. Der Autor zum Beispiel konnte viel von seinem Leben in das Buch miteinbringen. Schon allein, dass er 10 Jahre die Nordsee besegelt hat, führt natürlich dazu, dass erst sich mit der Schifffahrt auskennt. Auch drei Jahre Leben n Brasilien ließ sich mit verarbeiten und hat letztendlich einen farbenfrohen Roman über das Leben in der Karibik im 17. Jahrhundert hervorgebracht.

Mehrmals hat mich der Autor mit Dingen überrascht und bei einer Stelle blieb mir der Mund sogar offen stehen. Insbesondere wird hier sehr intensiv auf den Sklavenhandel sowie die Sklavenhaltung eingegangen. Sehr gut wurde herausgearbeitet, wie die Sklaven ihren Alltag bestreiten bzw. zu bestreiten haben. Da es mehrere Farmen und auch Sklavenbesitzer auf Hispaniola gibt, lässt sich ein guter Vergleich ziehen. Bei Doña Maria zum Beispiel hatten die Sklaven es sehr gut, war man jedoch auf der Farm von Don Diego als Sklave... Intensiver möchte ich hier nicht darauf eingehen, da manche Szenen im Buch doch sehr direkt und anschaulich beschrieben werden und man am Liebsten ins Buch krabbeln möchte, um dem Unrecht ein Ende zu machen.

Auch die verschiedenen Charaktere im Buch bilden starke Kontraste. Allen voran Jan van Hagen, ein Kaufmannssohn aus Bremen, der lieber seine Arbeit auf dem Schiff verrichtet, als im Kontor seines Vaters oder Doña Maria, die mit ihrer sanften Art viele darüber täuschen kann, wie mutig und stark sie doch sein kann, wenn es darauf ankommt.
Besonders gut gefallen haben mir eine Prostituierte aus Amsterdam, die sich an Bord von Jans Schiff schleicht, um in der Neuen Welt auch ein neues Leben beginnen zu können. Für sie kommt es jedoch anders, als sie dachte. Ihr keckes Auftreten und ihr Hang zur Gerechtigkeit sind besonders aufgefallen und so hat sie eine starke kleine Nebenrolle im Buch besetzt. Ebenso der "Schiffsarzt", der eigentlich Jurist ist, sich aber in der Medizin gut genug auskennt, um helfen zu können. Er ist Jan eine wertvolle Hilfe.

Aber auch unter den Sklaven gibt es so einige, die trotz oder gerade wegen der ungerechten Behandlung wissen, wem sie vertrauen und helfen können. Hier stechen insbesondere Babatunde und Olu heraus, beides Personen, die ich gerne mal persönlich treffen würde. Aber vielleicht gibt es ja mit allen ein Wiederlesen, falls ein nächster Teil erscheint. Denn es bleibt am Ende doch ein kleines bisschen offen... von den Personen und Fragen her.

Das Buch ist durchweg kurzweilig und verspricht einen spannenden Inhalt. Aufgegliedert in fünf Teile werden die Flucht Jans aus Deutschland geschildert bis zur Ankunft auf Hispaniola. Abwechselnd wird aus Jans und Doña Marias Sicht alles geschildert. Zwischendurch melden sich noch Don Alonso, Baba sowie andere zu Wort. So hat man immer einen schönen Blick auf alle Seiten und kann sich auch einiges besser vorstellen.

Fazit:
Ein Mix aus deutscher Gelassenheit und spanischem Temperament - Ulf Schiewe entführt in die Neue Welt im 17. Jahrhundert.

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