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vielleser18
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Hessen
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Ich lese querbeet, am liebsten aus den Bereichen Historisch, Krimi/Thriller, Frauen und Fantasy

Bewertungen

Insgesamt 831 Bewertungen
Bewertung vom 05.03.2014
Kabus, Christine

Töchter des Nordlichts


ausgezeichnet

Finnmark, nördlichster Teil von Norwegen, 1915: Die Samin Áilu ist 9 Jahre alt, als sie gewaltsam ihrer Familie entrissen wird und in ein Heim gesteckt wird. Ihr Schicksal ist bewegend. Parallel wird die Geschichte von Nora erzählt, die fast 100 Jahre später erfährt, dass sie samische Vorfahren hat. Auf der Suche nach ihrem Vater lernt sie nicht nur ihre Verwandten kennen, sondern auch Mielat, den charismatischen Hundezüchter.


Das Buch ist als hochwertige Taschenbuchausgabe erschienen, das Coverbild vermittelt einen ersten Eindruck und ist wunderschön.

Christine Kabus hat mich mit ihrem zweiten Roman, der wiederum in Norwegen spielt, erneut gefesselt und begeistert. Diese zweite Geschichte hat mit der ersten nur am Rande zu tun, und führt uns diesmal in die Finnmark, in die Geschichte und die Welt der Samen.
Wieder sind es zwei Haupt-Protagonisten, Áilu und Nora, deren Geschichten hier abwechselnd erzählt werden. Beide Figuren werden authentisch, liebevoll und gekonnt dargestellt, schon gleich von Anfang an gerät man in einen Sog, der einen nicht mehr loslässt. Die Spannung wächst und gewürzt mit Tragik, Liebe, Leid, aber auch mit Glück und Freude und vor allem mit viel HIntergrundwissen setzt Christine Kabus das Leben dieser zwei Frauen zu einer grandiosen Geschichte zusammen. Begeisternd konnte mich auch (wieder) die detaillierten Beschreibungen der norwegischen, aber vor allem der samischen Welt. Durch dieses Buch taucht man regelrecht in diese Welt und kann sich fast bildhaft diese Szenarien vorstellen - echtes Kopfkino vom Feinsten !

Fazit:
Spannende Geschichte aus zwei Generationen, geschickt verwebt und kraftvoll und mitreissend erzählt. Grandiose Atmosphäre mit vielen historischen und aktuellen Informationen rund um das Volk der Samen.
Ganz klare Leseempfehlung !

Bewertung vom 25.02.2014
Naoura, Salah

Hilfe! Ich will hier raus! / Oma Cordula Bd.1


sehr gut

Henrik lebt mit seiner Schwester Fabienne und seinen Eltern zusammen. Alles ist friedlich und langweilig, bis eines Tages, ganz überraschend eine fremde Frau vor der Tür steht - Oma Cordula, die Oma, von deren Existenz die Kinder bisher nichts wussten. Und von diesem Tag wird alles anders, sie mischt nicht nur das ganze Haus auf, sondern auch alle anderen Stadtbewohner.

Salah Naoura hat ein Kinderbuch geschrieben, dessen Altersempfehlung 8 Jahre beträgt. Ich habe dieses Buch abends meinem (fast) 6jährigem Sohn vorgelesen und nicht nur ihm hat die Geschichte, die aus Sicht des 10jährigem Henrik geschrieben wurde, richtig gut gefallen.
Es ist sehr humorvoll, hat aber auch einen lehrreichen, ernsteren Charakter und es hat ausgeprägte Protagonisten, die sich im Laufe des Buches entwickeln .

Durch Oma Cordula fängt eine Suche nach dem großen Glück an, ein Glück, dass sich in Form von drei Goldbarren im Garten der Familie versteckt hält - oder auch nicht ? Auf der Suche nach dem wahren Glück geraten einige Dinge außer Kontrolle - doch am Ende wird klar, dass Glück nicht an Gold hängt. Auch wenn zum Schluß das Ende märchenhaft übertrieben schön ist, kann ich das Buch wärmstens empfehlen.

Bewertung vom 25.02.2014
Böhm, Jörg

Und die Schuld trägt deinen Namen


ausgezeichnet

Burrweiler, ein kleiner Ort in der Pfalz, wird zum Schauplatz einer ganzen Serie von Mordopfern. Emma Hansen, die Ermittlerin von der Mordkommission in Ludwigshafen, bekommt ausgerechnet jetzt auch noch einen neuen Kollegen zugeteilt. Ihre Ermittlungsarbeit konzentriert sich auf das Umfeld der Toten. Aber nur langsam scheint sich ein Zusammenhang heraus zu kristallisieren, kaum einer der Dorfbewohner gibt mehr Preiß, als er muß. Parallel dazu bekommt der Leser über eine schicksalhafte Zeit Ende der 60er Jahre bruchstückhafte Informationen. Was hat sich damals in Burrweiler zugetragen ? Was passierte damals in dem Ort ? Was passiert nun noch alles ? Hängen diese Taten zusammen ?

Auch in seinem zweiten Roman gelingt es Jörg Böhm eine Geschichte aufzubauen, die einen von der ersten bis zur letzten Seite in seinen Bann zieht. Der Schreibstil, die verschiedenen Fäden, die hier geknüpft werden, die wechselnden Zeiten und vor allem die Protagonisten, die man sich so bildlich vorstellen kann, haben mich das Buch kaum aus der Hand legen lassen. Vor allem gelingt es dem Autor, dass man selber Überlegungen anstellt: was, wie , warum, wieso - man fühlt sich als Detektiv und bekommt dennoch so viele falsche Spuren und Fährten gelegt, dass man schier verzweifelt. Doch am Ende löst sich alles auf, die Fäden werden zusammengeführt und mit Bedauern habe ich den Buchdeckel zugeklappt, denn ich hätte gerne noch weiter in der Geschichte verweilt.

Sehnsüchtig warte ich nun auf den dritten Band um die symphatische Kommissarin Emma Hansen.

Bewertung vom 23.02.2014
Marcus, Martha Sophie

Das Gold der Mühle


ausgezeichnet

1372: Brida ist 36, Witwe, und wohnt mit ihren 5 Kindern bei ihrem Bruder in der Thomasburger Mühle. Alles wird anders, als sie eines Tages im Gebüsch den verletzten Ritter Ulrich von Alten findet und ihn mit nach Hause nimmt um ihn gesund zu pflegen. Denn kaum genesen, verschwindet er wieder heimlich und nicht nur das, er nimmt auch Bridas älteste Tochter Ann Durt mit. Kurzentschlossen begibt sich Brida auf die Suche nach ihnen und muss so manche kritische Situation überstehen. Wird es ihr gelingen, die beiden einzuholen?

Martha Sophie Marcus hat mich mit diesem Roman gefesselt, mir viele spannende und schöne (Lese-)Stunden bescherrt. Erfrischend, eine Protagonistin, die nicht der jüngeren Generation angehört, die angetriebenen von ihren Muttergefühlen, sich auf eine waghalsige Reise in einer gefährlichen Zeit begibt. Der Autorin gelingt es, nicht nur detailliert und überzeugend Charaktere zu erschaffen, sondern dem Leser auch das Leben, Kämpfen und vor allem die Intrigen des 14. Jahrhunderts nahe zu bringen.

Der Schreibstil von Martha Sophie Marcus ist flüssig, sie verwebt gekonnt historische Ereignisse mit menschlichen Gefühlen und Erlebnissen.

Dabei ist die Geschichte von Anfang an spannend. Die Liebe, die Familienbande, der Mut und die Ränke stehen im Vordergrund und man mag das Buch kaum aus der Hand legen. Vor allem ist auch das Ende überzeugend, so daß ich das Buch liebend gerne weiter empfehle und es mit der höchsten Sternchenzahl bewerte.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.02.2014
Russbült, Stephan

Der Düsterkrallenwald


ausgezeichnet

n dem Land Graumark rumort es gewaltig. Was ist hier bloß los ? Lange lebten die verschiedenen Völker der Halblinge, Zwerge, Menschen und Elfen ruhig in ihren verschiedenen Dörfern und Städten in Graumark zusammen. Doch an allen Stellen verändert sich nicht nur die Stimmung, sondern es kommt zu Aufständen und Gewalttätigkeiten. Was ist der Auslöser ? Die Halblinge Milo und Bonne machen sich auf den Weg durch den Düsterkrallenwald, der Graumark durchzieht, um einem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Die menschliche (fast) Magierien Senetha und ihr Beschützer Dorn suchen auch nach der Auflösung des Rätsels, genau wie der Schamane der Grünblüter.

Stephan Russbült gelingt es mit diesem High Fantasy Roman eine eigene Welt zu erschaffen, die er so bildhaft und detailliert beschreiben kann, dass man sich förmlich selbst darin hinein versetzt fühlt. Er beschreibt viele verschiedene Fantasywesen, wie die Grünblüter, die Orks, die Trolle, Zwerge, Elfen und nicht zu vergessen die urigen Tunnelgnome, als Hauptfiguren fungieren allerdings die Halblinge und die Menschen.

Die Handlung wird abwechselnd aus Sicht der verschiedenen Protagonisten geschildert, die auf ihrer Reise durch die Region Graumark immer mehr in die Machenschaften des Bösen verstrickt werden. Die Spannung ist von Anfang an sehr hoch und bleibt bis zum Ende, das sich kaum ahnen lässt, immer hoch.

Das Beste an dem Roman ist aber der trockene, schwarze Humor, den Stephan Russbült immer mal wieder in diese doch ernste und gefährliche und manchmal auch brutale Handlung einfließen lässt. Man kann hier keine Szene aus dem Zusammenhang ziehen, um sie darzustellen, dann ginge der Wortwitz verloren, aber es gibt so einige Situationen, die mich richtig lachen ließen.

Fazit:
Ein abgeschlossener Roman, der mich durch seine hohe Spannung, seine bildreiche Beschreibung einer High Fantasy Welt , seinen schwarzen Humor und seine symphatischen Hauptprotagonisten Milo und Bonne gefangen genommen hat, mich hat mitfiebern lassen und mich überzeugt hat !
5 Sterne und eine klare Leseempfehlung von mir!!

Bewertung vom 18.02.2014
Gladow, Sandra

Schneetreiben


ausgezeichnet

Als in Lübeck in der Weihnachtszeit Hanna Frombach aus dem Fenster einer Mietwohnung auf die belebte Einkaufsstraße stürzt, scheint es, als wäre es Selbstmord. Die Kommissare Ben Bendt und "Teddy" Braun machen sich auf die Spurensuche. Auch bei Hanna´s Zwillingsschwester Carla, die eigentlich an diesem Tag die gemeinsame Mietwohnung einem neuen Mieter zeigen wollte.
Bei Carla hingegen wird der Tod der Schwester der Auslöser für Alpträume und gespenstische Zustände. Hat die eineiige Schwester nun die selbe schwere Last zu tragen, wie ihr depressiver Zwilling?

Sandra Gladow hat mich mit ihrem Buch "Schneetreiben" gekonnt gefesselt. Das Buch mochte ich kaum aus der Hand legen, so sehr haben mich die Andeutungen und kapitelweise eingebauten Cliffhanger gefangen genommen. Ein echter Pageturner !
Die Protagonistin Carla ist mir ans Herz gewachsen, so daß ich regelrecht um sie gebibbert habe. Der Krimi wird abwechselnd aus Sicht von Carla und der Staatsanwältin Lorenz erzählt, aber auch die Polizisten bekommen ihre Kapitel, sowie weitere Protagonisten. Der Leser meint dadurch immer etwas im Vorsprung vor den Ermittlern zu sein, wird aber immer wieder aufs Glatteis geführt.

Dies ist der dritte Fall von Staatsanwältin Anna Lorenz, die hier aber mehr oder minder nur eine Nebenrolle hat. Ich kannte die vorher gehenden Bände nicht, dass ist auch nicht notwendig. Aber es wird nachgeholt, denn ich bin nun gespannt auf weitere Bücher von Sandra Gladow.

Bewertung vom 17.02.2014
Peters, Veronika

Das Meer in Gold und Grau


ausgezeichnet

Katia ist (mal wieder) arbeitslos, sie ist kurz vor ihrem 30. Geburtstag, und anders als viele ihrer ehemaligen Klassenkameraden "ohne Kinder, Haus und Bausparvertrag". Ihre Stimmung ist auf dem Tiefpunkt. Spontan beschließt sie, ihre ihr unbekannte Tante an der Ostsee zu besuchen. Die Halbschwester ihres Vaters wuchs bei Adoptiveltern auf, Katia hat sie nie kennen gelernt. Das kleine Strandhotel "Palau", das ihre Tante Ruth an der schleswig-holsteinischen Ostseeküste betreibt, überrascht Katia mit seinem urigen Charme und einer resoluten Tante, sowie weiteren charakterstarken Mitbewohnern. Aus dem Kurztrip wird ein Jahr voller Veränderungen, nicht nur für Katia.

Nachdem ich bereits „Die Liebe in Grenzen“ von Veronika Peters entdeckt habe, ist dies bereits der zweite Roman, der auf mich eine ungeahnte Sogwirkung ausgeübt hat. Mit einer unglaublichen guten Art zu schreiben, mit Andeutungen, mit feinem Humor und mit einer poetischen Art, hat mich das Buch von Anfang an gefesselt. Die Autorin hat das Buch aus Sicht von Katia geschrieben, die die Geschichte ihres Aufenthaltes, ihres Wandels, quasi nacherzählt. Es besticht durch wortgewaltige Dialoge der „alten“ Generation der Bewohner des Palau und der "jungen" Katia. Es zeigt die Werte, es regt zum Nachdenken an, es fesselt einen von Anfang bis zum Ende. Es überzeugt durch authentische Charaktere und realistisch geschilderte Situationen.

Eine Geschichte voller Humor und Melancholie zugleich - wie das Meer in Gold und Grau ( ein sehr passender Titel).

Ein Buch, das man, einmal angefangen, kaum aus der Hand legen möchte und bei dem man den Buchdeckel mit Bedauern zuklappt!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.02.2014
Kepler, Lars

Der Sandmann / Kommissar Linna Bd.4


sehr gut

Joona steht vor einer neuen Herausforderung. Vor 13 Jahren hat er Jurek Walter verhaftet. Damals konnte ihm nur eine konkrete grausame Entführung nachgewiesen werden, aber Joona ist sich sicher, Jurek Walter ist nicht nur verantwortlich für viele weitere vermisste Personen, sondern auch am Selbstmord seines Freundes und Partners, nachdem seine Familie spurlos verschwand. Auch Joona hat damals handeln müssen, hat seine Familie schützen müssen, doch die Angst selbst bei Joona vor Jurek ist immer noch vorhanden. Obwohl Jurek seit 13 Jahren in einem eigenen Hochsicherheitstrakt in Einzelverwahrung lebt.
Doch dann kann ein junger Mann fliehen, Mikhael, der vor 13 Jahren mit seiner Schwester verschwunden ist. Denn man schon längst für tot erklärt hat. Und Joona vermutet gleich, dass nun endlich Bewegung kommt in die Aufklärung der dunklen Machenschaften von Jurek Walter.
Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.

Das Autorenduo hinter dem Pseudonym „Lars Kepler“ setzt die Reihe um ihren Ermittler Joona fort. Gerade mit diesem Band, der mit seinen ersten Kapiteln identisch ist mit dem letzten Abschnitt aus dem Vorgängerband „Flammenkinder“, ist die Erwartungshaltung sehr hoch, denn schon über ein Jahr mussten die Fans warten, um den Cliffhanger aus dem Vorgängerband aufgeklärt zu bekommen.
Auch dieses Mal hat mich die Sogwirkung des ungewöhnlichen Schreibstils (das Autorenduo schreibt grundsätzlich ihre Bände im Präsens) gefangen genommen und ich konnte das Buch kam aus der Hand legen. Die einzelnen Kapitel sind kurz, so dass man immer noch eins und noch eins lesen möchte, das Buch kaum zuklappen will. Hinzu kommt ein sehr hoher Spannungsbogen, der schon von Anfang an vorhanden ist und bis zum Schluss gehalten wird.
Die Hauptprotagonisten sind der sympathische, eher introvertierte, aus dem Bauchgefühl heraus agierende Ermittler Joona und natürlich die Figur des undurchsichtigen, brutalen Jurek Walters. Darüber hinaus hat in diesem Buch auch Joonas Kollegin Saga Bauer eine große Rolle. Auch alle anderen Nebenfiguren wurden sehr gekonnt und anschaulich beschrieben, so dass ich mir von allen ein gutes Bild machen konnte.
Das Buch liest sich wie ein Actionfilm, anschaulich, so dass bei mir immer ein eigener Film vor den Augen ablief, während ich in der Geschichte versunken war. Aber damit muss ich auch meine Kritikpunkte schon anbringen. Denn viele Situationen waren zu überzogen dargestellt, nicht nachvollziehbar oder zu unlogisch. Nicht alle meine Fragen wurden am Ende geklärt, manches bleibt offen.
Dennoch möchte ich diesem Buch 4 Sterne verteilen, denn es hat mich gefesselt und mitfiebern lassen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.