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Ritja
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Bücher, Bücher, Bücher...viele Träume und Geschichten, die einem atemlos, traurig, fröhlich oder nachdenklich machen. Sie sind gute und geduldige Begleiter durch das Leben und schaffen Platz für Kreativität und Ruhe. https://buchstabenfestival.blogspot.com/
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 801 Bewertungen
Bewertung vom 06.04.2011
Moor, Dieter

Was wir nicht haben, brauchen Sie nicht


ausgezeichnet

Dieter Moor erzählt in diesem Buch von seinem Umzug auf das brandenburgische Land. Er, der gebürtige Schweizer, und seine Frau Sonja, die gebürtige Österreicherin, wollen in Amerika einen Bio-Bauernhof aufbauen und haben dafür ihre Zelte in der Schweiz abgebrochen. Moor beschreibt seine Ankunft in Amerika und seine ersten Erfahrungen mit den Einheimischen mit einem herrlich ironischen Humor. Er beschreibt die Charaktere in einer liebevollen Art, die verrät, dass diese Menschen mittlerweile wohl gute Freunde von ihm sind. Wenn man nicht schon wüßte, dass das Landleben nicht so einfach und entbehrungsreich ist, man könnte nach dem Buch Lust auf das Landleben bekommen.

7 von 14 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.04.2011
Mankell, Henning

Tiefe


gut

Henning Mankells "Tiefe" ist ein düsteres Buch. Lars Tobiasson-Svartman vermisst die Meerestiefen, damit die Flotte des schwedischen Militärs gerüstet ist, um evtl. in dem bestehenden Krieg (1.WK) eingreifen zu können. Noch verhält sich Schweden neutral. Svartman ist verheiratet und liebt seine Frau, der er regelmäßig Briefe schickt. Doch auf einer seiner Vermessungsreisen rudert er auf eine kleine Insel. Dort stellt er überrascht fest, lebt eine junge Frau. Sie ist allein auf dieser Insel und fasziniert ihn. Er rudert nun mehrmals auf diese Insel und bald bekommt er diese Frau nicht mehr aus seinem Kopf. Er erfindet immer wieder Aufträge, für die er seine Frau verlassen muss und zu der Insel reisen kann. Er steht zwischen den Frauen, die mittlerweile beide ein Kind von ihm erwarten. Doch so langsam bekommt seine Fassade Risse und die Menschen um ihn herum werden misstrauisch.

Wer die Wallander-Bücher kennt, dem wird die düstere und zum Teil kalte Stimmung des Buches nicht überraschen. Trotzdem war das Buch (für mich) teilweise beklemmend gewesen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.04.2011
Edwardson, Åke

Zimmer Nr. 10 / Erik Winter Bd.7


gut

Erik Winter muss zu einem Tatort, der ihn an einen fast vergessenen Fall erinnert. Eine junge Frau wird erhangen in einem billigen Hotel (Zimmer Nr. 10) aufgefunden. Ihre Hand ist weiß (von Farbe). Auf dem Tisch liegt ein Abschiedsbrief, an den keiner so richtig glauben mag. Winter hatte vor knapp 20 Jahren einen Fall - eine junge Frau - Ellen - wurde vermisst und nie aufgefunden. Zusammen mit Halders, Ringmar und den anderen Kollegen gehen sie auf Spurensuche. Immer wieder geraden sie in Sackgassen und müssen von vorn anfangen. Sie ahnen, dass es einen Zusammenhang gibt, aber sie finden nicht die Verbindung. Die Zeit rennt, denn eine weitere Frau wird ermordet. In einem Hotel....der Kreis beginnt sich zu schließen und es wird gefährlich - für Winter.

Spannend, düster und typisch Edwardson. Er lässt seinen Hauptkommissar Winter immer wieder grübeln und zweifeln. Doch er wird den Weg finden....

Bewertung vom 06.04.2011
De Carlo, Andrea

Wenn der Wind dreht


sehr gut

Fünf (scheinbare) Freunde wollen sich fernab von Mailand ein Ferien-/Wochenenddomizil zulegen, um dem Streß, der Hektik und dem Lärm entgehen zu können. Sie verabreden sich mit dem Makler Alessio und fahren über das Wochenende auf das Land, um Häuser anzuschauen. Bereits auf der Hinfahrt ist die Stimmung eher gereizt als entspannt. Dann geschieht ein Unfall und die Städter müssen im Regen in der Dunkelheit Unterschlupf finden. Sie landen bei einer kleinen Gruppe von Menschen, die ein völlig anderes Leben führen als sie. Zudem müssen sie feststellen, dass es genau ihre Häuser sind, die die Städter kaufen wollen. Es entwickeln sich brenzlige Situationen, die stets kurz vor der Eskalation stehen. Zudem werden noch zwei Städter verletzt und sind nun von der Hilfe dieser Menschen abhängig. Die Fassaden der Städter fangen an zu bröckeln und so langsam kommen die "wahren" Gesichter hervor. Kaum einer schafft es, seine Rolle bis zum Ende zu spielen.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.04.2011
Brown, Helen

Cleo


ausgezeichnet

„Liebe kann wehtun – Katzen und Menschen“ über jedem Kapitel in Helen Brown`s Buch „Cleo“ steht ein solcher Spruch. Stets mit dem Bezug auf Katzen.

Helen Brown beschreibt in „Cleo“ ihre schweren und glücklichen Momente. Sie lebt mit ihrem ersten Mann, den zwei Söhnen Sam und Rob und der Hündin Rata in einem Haus. Die Ehe läuft nicht mehr so gut und der Man ist viel unterwegs. Eines Tages gehen Rob und Sam mit einem kranken Vogel allein zu einem Tierarzt. Sie müssen vorher noch eine Straße überqueren, was jedoch für Sam tödlich endet. Die nachfolgende Trauerzeit beschreibt Helen Brown mit teilweise sehr intensiven Sätzen ohne dabei in allzu starkem Selbstmitleid zu verfallen. Sie erzählt, wie Cleo, die kleine hässliche Katze, zu ihnen stößt. In einen Hundehaushalt mit Hundemenschen…wie soll sie da überleben?
Wie soll sie (Helen) auf ein so kleines Wesen aufpassen, wenn es ihr bei den eigenen Kindern nicht gelungen ist? Helen braucht eine Weile, um Cleo zu akzeptieren, während Rob das Kätzchen sofort in sein Herz schließt. Cleo lenkt ab, beruhigt, zerstört und baut auch wieder auf.

Der Leser begleitet Cleo bis ins hohe Alter und erlebt die Höhen und die Tiefen der Familie. Das neue Kind (Lydia), die Scheidung, die neue Liebe, den Umzug in die Schweiz und die zweite Hochzeit sind nur ein Teil der Lebensstationen von Familie Brown und Cleo. Immer wieder werden sie auf harte Proben gestellt und doch gibt es im ganzen Chaos immer eine Konstante: Cleo.

Ein ruhiges, trauriges und liebevolles Buch über eine Familie, die viel erleben musste und doch alles überlebt und gemeistert hat.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.04.2011
Levithan, David

Das Wörterbuch der Liebenden


gut

David Levithan hat ein schönes Wörterbuch der Liebe entwickelt. Wörter, die mit der Liebe zu tun haben, werden hier alphabetisch in eine Geschichte eingebaut.

Zwei Menschen lernen sich über das Internet kennen und verlieben sich. Sie haben unterschiedliche Erfahrungen mit Partnern gemacht und gehen daher auch anders mit den (Lebens-)Situationen um. Er beschreibt seine Gefühle, seine Gedanken und ihren Betrug an ihm. So mancher Buchstabe bzw. so manches Wort und dessen Anteil in der Geschichte regt zum Nachdenken an. Welche Bedeutung hat das Wort in der eigenen Liebesgeschichte? Kommt es darin überhaupt vor? Gibt es andere Wörter, die man als Liebende/r verwenden würde?

Ein Buch zum Schmökern und Nachdenken (wenn man will...kein Muss!).

2 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.04.2011
Haskamp, Bettina

Alles wegen Werner


gut

Clara und Werner sind seit Jahren verheiratet und leben in einem großen schicken Haus in Portugal. Sie haben alles, was sie sich wünschen außer gegenseitige Achtung und Liebe. Nach einer Brasilienreise trennt sich Werner überraschend von Clara. Sie muss nun zum ersten Mal allein klar kommen. Nicht so einfach mit Anfang 50 und ohne Beruf. Ihr erster Versuch endet im Rausch und das über mehrere Wochen, der zweite Versuch ist der Kauf einer Hütte und etwas Land. Sie lernt die Sprache des Landes, in dem sie schon viele Jahre lebt und freundet sich mit der Einfachheit des Landlebens an. Sie lernt viel, muss aber auch Niederlagen einstecken.

Das Buch ist keine ganz so klischeehafte Ich-werde-verlassen-und-nun-stark-Geschichte. Die Hauptdarstellerin muss sehr für ihr neues Leben kämpfen, was aber die Autorin mit einer Portion Humor würzt.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.04.2011
Capus, Alex

Léon und Louise


sehr gut

Manchmal hält die Liebe über Jahrzehnte, auch wenn man sich nicht sieht.

Leon und Louise lernen sich in jungen Jahren, während des ersten Weltkrieges, kennen. Sie ist die rechte Hand des Bürgermeisters und er der Assistent des Bahnbeamten. Sie treffen, vertrauen und verlieben sich...bis zum schicksalhaften Tag, an dem die Bomben vom Himmel fielen und sie getrennt werden.

10 Jahre später treffen sie sich zufällig in Paris,während einer Metrofahrt, wieder. Sie arbeitet in einer Bank und Leon, verheiratet, arbeitet für die Polizei (im Labor). Nach einer gemeinsamen Nacht entschließen sie sich, sich nicht wiederzusehen. Während des zweiten Weltkrieges geht Leon seinen Weg und lebt nach wie vor mit seiner Frau Yvonne und seinen fünf Kindern zusammen. Jeder muss an den anderen denken und doch können/dürfen sie sich nicht sehen.

Der Leser bekommt im Buch immer wieder Briefe von Louise zu lesen. Man weiß nicht, ob sie Leon erreichen, ob er antwortet und was er mit ihnen macht. Hat er noch Gefühle für Louisè? Werden sie sich wiedersehen? Und was wird aus Yvonne?

Ein schönes Buch über die Liebe, den Glauben an sie und den harten Alltag. Schnörkellos erzählt Capus von den beiden Hauptcharakteren, die jedoch manchmal gefühlsarm wirken und doch glaubt man als Leser an die große Liebe der beiden. Capus schafft es gut die (Welt-)Geschichte und die Liebe miteinander zu verbinden ohne das es in Klischees oder ins Kitschhafte abrutscht.

7 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.04.2011
Frau Freitag

Chill mal, Frau Freitag


weniger gut

Frau Freitag....nun mal Hand auf`s Herz...ist es wirklich so oder doch etwas überspitzt dargestellt?

Frau Freitag ist eine begeisterte Lehrerin in einer Gesamtschule und das (wohl auch noch) in einer Großstadt mit hohem Migrationshintergrund. Genau erfährt man es nicht - ist aber auch für den Inhalt nicht notwendig. Sie unterricht Kunst und Englisch und ist zudem noch Klassenlehrerin einer gut chaotischen Klasse, die wenig Sinn für Bildung oder Abschluss hat. Gern berichtet sie von ihren "Problemfällen" und wie sie versucht damit umzugehen. Es werden Strategien gegen Schwänzen, Null-Bock und Beleidigungen aufgebaut und wieder verworfen, weil man ja eigentlich froh sein kann, dass sie überhaupt da sind. Die Freude über kleine Dinge scheinen Lehrer als erstes zu lernen - mal "nur" 10 Minuten zu spät, einen Bleistift dabei haben oder sogar das Buch ist eingepackt (niemand spricht davon, dass es aufgeschlagen wurde).

Ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen. Nicht zu empfehlen, denn die kleinen und großen Schüler- und Lehrerpannen nutzen sich auf über 330 Seiten etwas ab. Vieles ähnelt und wiederholt sich. Man sollte sich die Kapitel nach und nach gönnen, da hat man mehr vom Klischeeaufbau und Vorurteilebasteln. Teilweise konnte ich schmunzeln über die grammatikalischen Aussetzer und die schrägen Dialoge zwischen den Lehrern und den Schülern. Der andere Teil erschreckte mich. Was ist aus der Bildung geworden ist? Bessere Noten, weil man der Lieblingsschüler ist? Trotzdem noch versetzen, da man keinen Förderplan schreiben will?

Insgesamt ein leicht und schnell zu lesendes Buch, in dem die Autorin trotz Humor auch die vielen Baustellen im Bildungswesen aufzeigt. Nicht nur zum Schmunzeln geeignet, sondern auch mal zum Nachdenken.

0 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.