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smartie11
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Insgesamt 920 Bewertungen
Bewertung vom 20.10.2016
Deemer, Andy

Stormglass. Das Tesla-Beben


ausgezeichnet

Zum Inhalt:
Nach den unglaublichen Abenteuern im Sommer führt der 14jährige Jake nun ein geheimes „Zweitleben“ als Stormglass-Agent in Ausbildung. Als er eines Tages mit seiner Schulklasse die Auktion eines alten, verschlossenen Schrankkoffers des berühmten Erfinders Nikola Tesla besucht, wird ein unbekannter Gegenstand aus diesem Koffer gestohlen. Als guter Agenten-Azubi macht sich Jake an die Verfolgung des Diebes, doch dieser entwischt ihm leider mit seiner Beute und plötzlich hält alle Welt Jake für den Dieb…

Meine Meinung:

„Stromglass – Das Tesla-Beben“ ist der rd. 300 Seiten starke, in lesefreundliche 22 Kapitel unterteile zweite Band einer neue Jugendbuchserie von Andy Deemer (Band 1: „Stromglass - Angriff der Killerbienen). Der erste Band, den man nicht zwingend zuvor gelesen haben muss (aber sollte), bestach bereits mit sehr viel Spannung, Action und einem wirklich hohen Tempo. Um dies schon mal vorweg zu nehmen: „Das Tesla-Beben“ steht dem in nichts nach!

Die Story beginnt recht harmlos mit Jakes Schulalltag, in dem er unter den ganz „normalen“ Problemen zu leiden hat, wie fiese Mitschüler und oberstrenge Lehrer, und seinem geheimen Doppelleben als Agent in Ausbildung im Stormglass-Trainingszentrum. Hierbei nutzt der Autor die Gelegenheit, den Grundstein für die neue Story zu legen und seinen neuen Lesern die faszinierende Welt vom Stormglass und seinen Protagonisten näher zu bringen. Dieser Anfang ist – wie immer – sehr unterhaltsam und flüssig zu lesen. Ab ca. Seite 70 wird es dann richtig spannend, als es auf der Auktion so richtig rund her geht, und im folgenden entwickelt sich die Story genau so, wie man es aus Band eins bereits kennt und liebt: sehr schnell und mit viel Spannung und Action. Erneut lässt Andy Deemer seine drei Protagonisten Jake, Lizzy und Filby (jawohl, Filby hat noch einiges wieder gut zu machen!) um die ganze Welt jetten. Von Kalifornien geht es nach Belgrad ins Tesla Museum, vor dort aus kurzerhand weiter nach Bangkok in Thailand – was nicht die letzte Station in dieser globalen Verfolgungsjagd sein wird. Mal wieder glänzt das Trio der Jung-Agenten dadurch, dass sie Hand in Hand zusammenarbeiten und jeder der drei seine ganz eigenen Stärken mit einbringt. Jake, der bodenständige Frisch-Agent mit der guten Beobachtungsgabe, der etwas pummelige Filby, der nie um eine Lösung verlegen ist und die quirlige und draufgängerische Lizzy, die mutig jeder noch so großen Gefahr unerschrocken ins Auge sieht. Hier ist für jeden jungen Leser die passende Identifikationsfigur zum Mitfiebern dabei! So bleiben die beiden neuen Agenten Echo und Daeng, die der Autor den dreien zur Seite stellt, doch auch ein bisschen blass, was mich aber nicht weiter gestört hat. Die Erwachsenen haben wie schon im ersten Band mehr oder minder die Eigenschaft von Nebencharakteren, was für mich aber durchaus gut zu einem Jugendbuch passt. Dennoch sind auch diese Charaktere sehr individuell gezeichnet, allen voran Colonel Cyrus Rex (vom Schlage Nick Furys).

Neben Spannung, Action und Tempo hat dieses Buch alles, was zu einem guten Agententhriller dazugehört: Von selbstlenkenden Fahrzeuge, über wilde Verfolgungsjagten an Land und zu Wasser, tolle & exotische Schauplätze, bis hin zu diversen Spionage-Gadgets, bei denen selbst Bonds guten alten Q vor Neid erblassen lassen dürfte. Das Finale ist an Action und Spannung kaum noch zu überbieten, kommt aber auch mit Dramatik und Tragik daher und braucht sich hinter keinem „James Bond“-Film zu verstecken!

FAZIT:
Nur mal kurz die Welt retten: Fesselnde Action & ein atemberaubendes Tempo – ein toller Agententhriller für junge und junggebliebene Leser ab ca. 12 Jahre.

Bewertung vom 20.10.2016
Geschke, Linus

Die Akte Zodiac Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ein absolut fesselnder Thriller, der auf wahren Begebenheiten fußt

***Vorweg: Diese Rezension bezieht sich auf das Ganze Buch, also alle vier Teile***

„Die Akte Zodiac – Folge 1“ ist der erste Band einer vierteiligen Thriller-Mini-Serie des deutschen Autors Linus Geschke („Die Lichtung“, „Und am Morgen waren sie tot“). Dies sollte jedem Käufer bewusst sein: Der Kauf von Teil 1 lohnt sich nur, wenn man auch die anderen drei Folgen erwerben möchte. Jeder der vier Teile hat auf meinem eBook-Reader (Kobo) eine Länge von umgerechnet zwischen 60 und 70 Seiten, so dass sich insgesamt eine „handelsübliche“ Länge von ca. 250 Seiten ergibt.

Der Start in die Geschichte ist wahrlich rasant (auf nur rd. 60 Seiten bringt es der Autor bereits auf stattliche fünf Leichen - soviel sei hier mal verraten) und ist mir sehr leicht gefallen, auch aufgrund der überschaubaren Anzahl der wesentlichen Personen. Die Spannung liegt von Beginn an auf einem hohen Level und bricht auch im gesamten Verlauf der Story nicht ein, so dass ich diesen Thriller am Liebsten in einem Rutsch durchgelesen hätte.

Für seine Story hat Linus Geschke eine berühmte und extrem spannende Vorlage gewählt: Den Zodiac-Killer, der mit seinen Morden Ende der 60´er Jahre in den USA für Angst und Schrecken sowie Ratlosigkeit auf Seiten der Ermittler gesorgt hat. Zu diesem Thema hat der Autor viel recherchiert und dieses fundierte Wissen als „Rückblicke“, die narrativ von Profiler Brock vorgetragen werden, stilistisch sehr geschickt in seinen eigenen, fiktiven Thrillerplot eingebaut. Hierdurch bekommt die Story eine ganz eigene atmosphärische Dichte und einen zusätzlichen Gänsehaut-Effekt, wenn man sich beim Lesen bewusst ist, dass es diese alten „Zodiac-Fälle“ tatsächlich gegeben hat. Geschickt bringt Geschke im Verlauf der Story immer wieder neue Charaktere ins Spiel, so dass sich für mich beim Lesen immer wieder neue potenzielle Verdächtige ergeben haben. Dennoch ist es dem Autor gelungen, mich am Ende mit seiner Auflösung vollkommen zu überraschen und einen Täter zu präsentieren, den ich nicht auf meiner „Verdächtigenliste“ hatte, der im Nachhinein aber trotzdem überzeugt hat. Genau so liebe ich Thriller!

Die Hauptcharaktere, die Linus Geschke für seinen Thriller erdacht hat, sind plastisch und haben größtenteils ihre ganz eigenen Macken, aber natürlich auch ihre Stärken. Insbesondere die leitende Ermittlerin Kommissarin Eva Lendt als auch der sich selbst ins Spiel bringende Profiler / Fallanalyst Marco Brock polarisieren beide stark. Gerade bei diesen beiden ist die Charakterentwicklung über die gesamten vier Teile hinweg sehr gut gelungen. Brock, den ich zunächst überhaupt nicht mochte, entwickelt sich hierbei fast zu meinem Liebling, auch aufgrund seiner Methoden, die mir in Summe betrachtet gut gefallen haben.

FAZIT:
Ein sehr guter Thriller, der insbesondere durch die ungewöhnliche Grundidee, eine hohe Spannung und polarisierende Charaktere überzeugt. Top!

Bewertung vom 18.10.2016
Scherz, Oliver

Wenn der geheime Park erwacht, nehmt euch vor Schabalu in Acht


ausgezeichnet

Zum Inhalt:
Die drei Geschwister Mo, Kaja und Jonathan klettern über einen Zaun auf das Gelände eines verlassenen und verwilderten alten Vergnügungsparks. Doch so verlassen ist der Park gar nicht, denn die alten Figuren sind dort bereits zum Leben erwacht…

Meine Meinung:

„Wenn der geheime Park erwacht…“ ist das neueste Kinderbuch von Oliver Scherz (u.a. „Wir sind nachher wieder da, wir müssen kurz nach Afrika“ und „Ben“), das in einem handlichen Hardcover und mit rund 140 Seiten daher kommt.

Bereits der Start in die Geschichte ist unglaublich fantasievoll, denn schon nach drei Seiten sind die Geschwister bereits im Park und tauchen damit in eine ganz besondere Welt ein. Die Atmosphäre des verlassenen Vergnügungsparks ist wirklich einmalig und bietet nahezu unendliche Möglichkeiten für die Fantasie, die Oliver Scherz auch beherzt nutzt: Einfach toll! Schon nach dem ersten Kapitel hat uns dieses Buch in seien Bann gezogen, nicht nur meine Kinder (5 & 8), sondern auch mich. Es ist wirklich der Wahnsinn, wie unglaublich zauberhaft diese Geschichte ist. Fast in jedem Kapitel gibt es etwas Neues zu entdecken, seien es sich um „weißes Gold“ streitende Dinofiguren, ein (im doppelten Sinn) hölzerner Sheriff, faulenzende Riesen oder Zwerge mit einer überdimensionalen Zuckerwattemaschine. In diesem Buch sind der Fantasie wirklich keine Grenzen gesetzt!

Wie es sich für einen verwunschenen und verwitternden Vergnügungspark gehört, gelangen die Kinder auf ihrer Reise durch den Park durchaus auch an schaurige Stellen, wie zum Beispiel die alte Geisterbahn oder auch auf das Schiff der wilden Holzpiraten. Auch wenn das für meinen kleinen Sohn mit seinen 5 Jahren durchaus etwas unheimlich war, konnte er es doch gut aushalten und hat fasziniert und gebannt dem Text gelauscht.

Natürlich fragt man sich beim (Vor)Lesen von Anfang an, was es mit dem Titel gebenden „Schabalu“ auf sich hat. Dieses Geheimnis lüftet der Autor passender Weise erst im letzten Drittel des Buches, leitet damit zugleich den Höhepunkt dieser wunderbaren Geschichte ein und zeigt eindrucksvoll, dass manchmal die Kleinsten die Größten sind. Das Ende, dass sich Oliver Scherz dabei für sein zauberhaftes Abenteuer erdacht hat, ist stimmig, rund und passt für mich perfekt zu dieser Geschichte (mehr möchte ich hier nicht verraten), so dass man sich nach dem Ende wohlig seufzend zurück lehnt und am Liebsten gleich wieder von vorne beginnen würde.

Last but not least möchte ich die zahlreichen, wirklich fantastischen Illustrationen von Daniel Napp (u.a. „Dr. Brumm“ und „Die Schnüffelnasen“) erwähnen. Sie passen stets perfekt zum Gelesenen, geben die Atmosphäre der Geschichte auf den Punkt wieder und laden zum Betrachten und Träumen ein. Durch das leichte Lächeln in den Gesichtern nimmt er dabei sogar den Gespenstern in der Geisterbahn das Bedrohliche. Besser können Text und Bilder wirklich nicht zusammenpassen.

p.s.: Auf der Homepage des Thienemann Verlags gibt es einen wirklich sehr gelungenen Trailer zum Buch und darüber hinaus auch noch einen Audioclip mit dem Schabalu-Lied. Hinsurfen lohnt sich!

FAZIT:
Danke für dieses großartige Buch: Es ist zauberhaft, aufregend, geheimnisvoll und bunt – hier kennt die Fantasie wirklich keine Grenzen!

Bewertung vom 17.10.2016
Sigurdardóttir, Yrsa

DNA / Kommissar Huldar Bd.1


ausgezeichnet

Zum Inhalt:
Ein sadistischer Killer treibt im sonst so beschaulichen wie übersichtlichen Island sein Unwesen und gibt den latent überforderten Ermittlungsbehörden Rätsel auf. Die Angaben der einzigen Zeugin, die siebenjährige Tochter der Getöteten, verwirren mehr, als dass sie den Ermittlern weiterhelfen. Gleichzeitig empfängt der Hobbyfunker Karl seltsame, codierte Nachrichten, deren Entschlüsselung ihn vor ein gewaltiges Rätsel stellt, die doch aber irgendwie an ihn gerichtet zu sein scheinen…

Meine Meinung:

Der neueste Thriller der isländischen Bestseller-Autorin Yrsa Sigurdardóttir (u.a. „Nebelmord“, „Geisterfjord“ und „Seelen im Eis“) beginnt mir einem zwar gewaltlosen und unblutigen, aber nichts desto trotz sehr bewegenden Prolog, der 28 Jahr in die Vergangenheit führt. Doch auch nach dem Prolog bleibt keine Zeit zum Durchatmen, denn sofort ist man als Leser bei der schrecklichen Tat, die sich nachts im Haus des ersten Opfers ereignet. Die Schilderung des Tathergangs ist dabei durchaus nichts für schwache Nerven und hat mich ein Bisschen an Chris Carters „Täter“ erinnert (wenn auch mit deutlich weniger Blut).

Im Folgenden nimmt sich die Autorin erstmal Zeit und Raum, ihre Hauptcharaktere vorzustellen, plastisch werden zu lassen und zu entwickeln. Der ermittelnde Kommissar Huldar scheint wie die Jungfrau zum Kind gekommen zu sein und ist auch alles andere als ein vom Start weg sympathischer, kompetenter und zielstrebiger Ermittler. Vielmehr sitzt er von Beginn an zwischen allen Stühlen: Von den eigenen Chefs wegen interner Probleme vorgeschoben (und natürlich gleich auf Teufel komm raus zum Erfolg verdonnert), von vielen Kollegen nicht wirklich ernst genommen und mit einen Ermittlungs-Partner, dem gegenüber er tiefe Schuldgefühle hegt (warum, sei hier noch nicht verraten). Dass er in diesem Fall ausgerechnet auch noch mit der Psychologin Freyja eng zusammenarbeiten muss, aus deren Schlafzimmer er sich wenige Tage zuvor nach einem One-Night-Stand mitten in der Nacht klammheimlich fortgeschlichen hat, macht das Ganze nicht besser. Huldar ist mir über die gesamte Länge des Buches nicht wirklich sympathisch geworden, aber ein interessanter, polarisierender Charakter ist er allemal. Überhaupt gehört die Charakterdarstellung und -entwicklung für mich zu einer der großen Stärken dieses Buches, denn auch die weiteren Hauptpersonen sind der Autorin wirklich gut gelungen, wie beispielsweise die schon genannte Freja oder auch der vereinsamende Karl.

So trösteten mich die interessante Charakterentwicklung und die zwischenmenschlichen Interaktion auch über Stellen des Buches hinweg, in denen der Spannungsbogen partiell etwas nachließ. Dafür rumorte seit dem Prolog während des Lesens eine alles bestimmende Frage durch meinen Kopf: Wie passt dies alles zusammen? Ganz so, wie es sich für einen wirklich guten Thriller gehört, präsentiert die Autorin ihre Auflösung erst ganz zum Schluss, und das mit einem wirklich überraschenden Paukenschlag! Es ist der Autorin gelungen, mich mit einer Lösung komplett zu überraschen, die ich niemals vorhergesehen hätte. Im Gegenteil: Zuvor hatte sich mich gekonnt auf eine vollkommen falsche Fährte gebracht. Genau so muss ein guter Thriller sein!


FAZIT:
Ein sehr gut aufgebauter Thriller, der seine Sogkraft nach und nach entwickelt, durch eine tolle Charakterentwicklung besticht und mit einer furiosen Überraschung endet.

Bewertung vom 17.10.2016
Fischler, Joe

Veilchens Blut / Valerie Mauser Bd.3


sehr gut

Mehr Action als Krimi – aber schön schräg und mit viel Tempo

Zum Inhalt:
Nach dem atemberaubenden Showdown am Bergisel („Veilchens Feuer“) ist Valerie „Veilchen“ Mauser noch immer in der Reha, um ihre Gesundheit wieder herzustellen. Als sie aber einen Notruf ihrer Tochter erhält, die tief in Schwierigkeiten steckt, kennt die vom Dienst suspendierte Veilchen kein Halten mehr. Und auch keine Vorschriften…

Meine Meinung:

„Veilchens Blut“ ist der nunmehr dritte Band mit der ungewöhnlichen Ermittlerin Valerie „Veilchen“ Mauser des österreichischen Autors Joe Fischler. Obgleich die Geschichte recht nahtlos an die Ereignisse des Vorgängerbandes anknüpft, kann man „Veilchens Blut“ auch ohne Kenntnis der Vorgängerbände lesen, da die Story in sich abgeschlossen ist. Natürlich macht es allerdings mehr Spaß, wenn man die Charaktere schon kennt.

Der Start in die Geschichte ist dermaßen rasant (im wahrsten Sinne des Wortes), wie ich es selten erlebt habe, und dieser Start ist wirklich symptomatisch für dieses Buch. Nachdem der Vorgängerband für meinen Geschmack ein waschechter Krimi zum Mitraten war („who dun it“) geraten die klassischen Krimi-Elemente in „Veilchens Blut“ für meinen Geschmack sehr weit in den Hintergrund. Zwar gibt es auch einen „Krimistrang“, aber den habe ich lediglich als Rahmenhandlung empfunden. Die Story besticht in meinen Augen viel mehr durch rasante Action-Szenen, die keinen James-Bond-Vergleich zu scheuen brauchen, sowie ein hohes Tempo. Hierbei ergeben sich auch immer wieder skurrile, ja stellenweise fast schon surreal anmutende Szenen, wie beispielsweise ein total verquerer Fluchtversuch, in dem u.a. ein falsches Zebra und ein Vogelstrauß eine Rolle spielen. Dies hat mich in Teilen an die oft wunderbar schrägen Fälle der Serie „Mord mit Aussicht“ erinnert. Letztendlich geht die Story auch zu Ende, wie sie begonnen hat: Mit extrem viel Action!

Neben der vielen Action und dem hohen Tempo habe ich insbesondere die Charaktere als sehr gelungen empfunden, wobei diese teilweise so speziell sind, dass man das schön mögen muss (wie im Fall von Veilchens total schräger Tochter Luna). Meine persönlichen Lieblinge sind hierbei Veilchens bester Kumpel und schwergewichtiger inoffizieller Ermittlungspartner Stolwerk sowie der Analysetechniker Schmatz, der auf seinem ersten richtigen „Außeneinsatz“ den rasenden Asterix gibt und mehr „Außeneinsatz“ erlebt, als ihm jemals lieb sein könnte.

FAZIT:
Kein klassischer Krimi und sicherlich nicht jedermanns Geschmack: Eher ein Stilmix mit viel Action, einem hohen Tempo, ganz eigenen Charakteren und skurrilen Situationen mit schrägem Humor.

Bewertung vom 12.10.2016
Janotta, Anja

Der Theoretikerclub / Der Theoretiker Club Bd.1


sehr gut

Zum Inhalt:
Linus, Albert und Roman können ziemlich viel ziemlich gut. Zumindest theoretisch, praktisch eher weniger. Dennoch wünscht sich der fast 9jährige Knut nichts sehnlicher, als als vollwertiges Mitglied in den Club der Theoretiker aufgenommen zu werden. Dabei wären die Herren Theoretiker ohne den pfiffigen Knut oftmals ziemlich verloren...

Meine Meinung:

"Manchmal laufen die Dinge praktisch nicht so, wie man sie theoretisch geplant hat." (S. 246)

In Anja Janottas ("Linkslesestärke" und "Linkslesemut") "Theoretikerclub" gibt es jede Menge Themen, die Kids brennend interessieren. Sei es ein Baumhaus für geheime Clubtreffen (das - nun ja- ziemlich ebenerdig steht), ein eigener Blog zum gemeinsamen fachsimpeln (seid vorsichtig mit den Admin-Rechten!) oder auch eine Geburtstagsparty im Bowlingcenter. So richtig spaßig wird es dann, wenn die Theoretiker mit ihrem oftmals immensen Wissen (dank Online-Tutorials & Co.) auf die weitaus praktischer und alltagstauglicher veranlagte Mädchen-Clique um Alba oder die hemdsärmelige Fußball-Gang um den selbsternannten Mädchenschwarm Thomas trifft. Dass Mädchen-Chefin Alba die Zwillingsschwester von Theoretiker und Chef-Zweifler Albert ist und obendrein auch noch die Babysitterin und Freundin von Knuti, macht das ganze Beziehungsgeflecht nicht gerade einfacher...

Und so sitzt Knut, der Jüngste (und oftmals auch der Vernünftigste) von allen, mehr als einmal zwischen allen Stühlen und muss die Dinge, die die Theoretiker ins Rollen gebracht haben, wieder mit viel Charme und List kitten.

Die Geschichte besticht vor allem durch ihren wunderbar humorvollen Blick auf die alltäglichen kleineren und größeren Probleme der Kids von heute. Hierdurch dürfte es den meisten jungen Lesern auch nicht schwer fallen, unter den 10 Protagonisten eine passende Identifikationsfigur zu finden, oder zumindest einen Lieblingscharakter. Bei uns war es der kleine Held Knut, aber auch die patente und doch treue Freundin Alba mochte ich sehr gerne. Die zwei Theoretiker Linus und Albert waren mir dabei nicht so wirklich sympathisch, der zum römischen (nicht römisch-katholischen!) Glauben konvertierte Roman, der gerne seinen Senf in altklugen lateinischen Sprüchen dazu gibt und unsterblich in Flora verschossen ist, dann schon eher.

Ein Lesespaß für jüngere wie gleichfalls ältere Leser, locker und humorvoll geschrieben, mal als Fließtext, mal als Blog-Einträge oder auch als WhatsApp-Konversation. Bei den #epicfails des Theoretikerclubs bleibt wohl kein Auge trocken.... TOL 8 von 10 (kleiner Insider).


FAZIT:
TOL 8 von 10 (kleiner Insider): Ein humorvolles und sehr unterhaltsames Buch über Freundschaft, Zusammenhalt, Ehrlichkeit und die Schwächen von Theorien in der Praxis.

Bewertung vom 11.10.2016
Lüftner, Kai

Wehe, wer die Toten weckt... / Die Finstersteins Bd.1


ausgezeichnet

Ein schaurig schöner Gruselspaß mit cooler Story und tollen Bildern

Zum Inhalt:
Fred ist mit seiner Mutter vor drei Monaten aus einem kleinen Kaff bei Stralsund ins quirlige Berlin gezogen, wo sie nun auf einem Waldfriedhof mitten in Berlin wohnen. Sein einziger Freund ist der pummelige Ober-Nerd Franz Ferdinand und in der Schule terrorisieret ihn die "Ork"-Gang von Klassen-Ekel Aaron Bärbach. Wer jetzt denkt, Freds Leben könnte nicht mehr merkwürdiger werden, der irrt sich gewaltig...

Meine Meinung:

"Die Finstersteins" ist das neueste Kinder- & Jugendbuch von Autor Kai Lüftner (u.a. "Der Gewitter-Ritter", "Rotz ´n´ Roll Radio" oder auch "Das Kaff der guten Hoffnung"). Der Start in die 220 Seiten starke Geschichte fiel mir extrem leicht. Fred war mir von Anfang an rundum sympathisch und ich habe immer mit ihm mitgelitten, wenn Aaron und seine fiese "Ork-Gang" ihn und seinen Kumpel Franz drangsaliert haben (hier thematisiert das Buch auch ein ernstes Thema, das in unseren Schulen leider "normaler" Alltag ist). Die Geschichte besticht schon durch ihr ungewöhnliches Setting auf dem alten Waldfriedhof mit den Gruften. Allein hierdurch ergeben sich beim Lesen schon viele Momente mit "wohligem" Grusel. Und wenn Fred sich dann auch noch nachts allein in den Gruften rumtreibt, da kann man beim (vor-)lesen schon mal enger zusammenrücken. Dabei merkt der Leser, dass Fred eigentlich alles andere als ein Antiheld ist. Denn eigentlich ist Fred verdammt mutig! Auch dass Fred immer zu seinem (einzigen) Kumpel Franz Ferdinand hält, finden wir super. Nur wo dieser sein Selbstbewusstsein hernimmt, konnten wir nicht ergründen. Es zeigt aber, dass es ganz, ganz wichtig ist, dass man seinen Kindern ein gesundes Selbstbewusstsein mit auf den Lebensweg gibt.

Schnell hatte uns die Geschichte auch in ihren Bann gezogen - spätestens ab Seite 42, als Fred sich das erste Mal in die Gruft derer von Finsterstein wagt. Ab hier hätten wir das Buch am liebsten gar nicht mehr aus der Hand gelegt und bis zum wunderbaren, ereignisreichen und auch humorvollen Finale direkt durchgelesen. Unser heimlicher Star war dabei "Peppi", doch wer das ist, soll an dieser Stelle nicht verraten werden!

Alles in allem eine wirklich gelungene Geschichte für Klein und Groß und wir können auch nur einen klitzekleinen Kritikpunkt anbringen: Wir hätten gerne noch mehr von den Finstersteins gelesen...

Last but not least möchte ich noch die vielen genialen Illustrationen von Frederic Bertrand (u.a. "Scary Harry"-Reihe) loben, die die Atmosphäre und den Inhalt des Textes stets auf den Punkt genau wiedergeben, manchmal für ein breites Schmunzeln sorgen und manchmal auch für einen extra Gänsehaut-Schauer...

FAZIT:
Spannend, fesselnd und humorvoll - genau so muss ein gutes Kinderbuch sein! Wir hoffen auf eine Fortsetzung!

Bewertung vom 11.10.2016
Emme, Miriam;Friedl, Daniela

Regionale Winterküche


sehr gut

Die 160 Seiten beginnen zunächst passender Weise mit einem übersichtlichen doppelseitigen Inhaltsverzeichnis. Es folgt eine kleine Einleitung der beiden Autorinnen und ein ausführlicheres Kapitel über regionale und saisonale Zutaten der kalten Jahreszeit, in denen die Autorinnen viel Wissenswertes u. A. über Apfel, Birne, Hagebutte, Kürbis & Co. vermitteln (insgesamt über 22 Lebensmittel). Dieser "Theorieteil", der sich über rd. 25 Seiten erstreckt, hat mir sehr gut gefallen!

Das Herzstück des Kochbuches, der Rezeptteil mit insgesamt 67 Rezepten, gliedert sich in die folgenden vier Bereiche:

1. "Frische Salate und deftige Suppen" : 9 Rezepte. Leider sind nur vier Suppen- / Eintopfrezepte mit dabei. Hier hätte ich mir etwas mehr erwartet. Den Linsen-Kürbis-Eintopf von Seite 50 / 51 können wir nur wärmstens empfehlen. Die Zutatenliste gibt hier nur "Kürbis" vor, m.E. eignet sich aber nicht jede Kürbissorte für dieses Rezept gleich gut (ich würde Bio-Hokkaido empfehlen).

2. "Herzerwärmende Hauptgerichte": Mit 26 sehr abwechslungsreichen Rezepten der Hauptteil dieses Kochbuches. Von leckeren Beilagen (z.B. Schupfnudeln, S. 58, Wirsingknödel, S. 66 oder sehr leckere Vanillemöhren, S. 82) über Snacks (z.B. Krautschnecken, S. 74 oder pikante Fenchelweckerl, S. 80) bis hin zu Besonderheiten wie dem Kürbisburger (S. 70) oder auch zwei Stockbrot-Rezepten (S. 94) ist hier wirklich vieles dabei. Nur richtig vollwertige Hauptgerichte sind hier in diesem Kapitel für meinen Geschmack deutlich unterrepräsentiert, dafür kann man einzelne Rezepte gut zu einem ganzen Hauptgericht kombinieren.

3. "Süßes zum Dahinschmelzen": Hier verspricht die Überschrift nicht zu viel, denn es finden sich 20 verführerische Rezepte, bei denen einige vegane Highlights mit dabei sind, wie z.B. der Apfel-Hirse-Auflauf auf Seite 102 oder auch die wirklich schnell gemachten Cranberrymuffins (S. 116), die wunderbar schmecken und problemlos ganz ohne Milchprodukte und Eier auskommen. Für mich persönlich das stärkste Kapitel dieses Kochbuches!

4. "Verpackt, versteckt, verschenkt": 12 sehr unterschiedliche Rezepte, deren Ergebnisse sich nicht nur zum Verschenken, sondern natürlich auch wunderbar zum selbst genießen eignen, wie beispielsweise die drei Schmalzrezepte (S. 147 & 151; vegan auf Basis von Kokosfett), herbstlicher Hagebuttenketchup (S. 153) oder auch ein fruchtiger Cranberryaufstrich.

Meine Meinung:

Die Rezepte sind sehr abwechslungsreich und lassen sich mit unter gut kombinieren bzw. nach eigenem Geschmack variieren. Zu jedem Rezept findet sich eine in Einzelschritte aufgeteilte, übersichtliche Zubereitungsanleitung, eine strukturierte Zutatenliste sowie eine Angabe zur Zubereitungszeit, die im großen Ganzen realistisch ist. Angaben über den Nährstoffgehalt der Rezepte fehlen allerdings.

Zum Ende des Buches findet sich noch ein Rezeptregister, das passenderweise nach Zutaten gegliedert ist. Warum man allerdings die Doppelseite "Rund ums Kochen" ("Infos zu Rezepten, Lebensmitteln und zum Einkauf") ganz am Ende des Buches "versteckt" hat, ist mir ein Rätsel. Hier findet man z.B. die - nicht unwichtige! - Information, dass die bei den Rezepten angegebenen Backtemperaturen sich auf einen Elektroherd mit Ober- / Unterhitze beziehen. Diese Doppelseite gehört für mich inhaltlich vor den Rezeptteil!

Die vegane Küche ist im Vergleich zur herkömmlichen Küche schon eine Herausforderung, da man ja auf viele Zutaten und deren spezielle Eigenschaften verzichten muss. Entsprechend finden sich auf den Zutatenlisten auch immer wieder "Exoten", deren Beschaffung oftmals nicht ganz einfach ist (z.B. Xanthan oder Pfeilwurzstärke).

FAZIT:
Insgesamt ein gelungenes Kochbuch mit 67 abwechslungsreichen Rezepten für die kalte Jahreszeit für alle, denen regionale und vegane Küche wichtig ist.

Bewertung vom 06.10.2016
Clare, Cassandra;Black, Holly

Der Schlüssel aus Bronze / Magisterium Bd.3


ausgezeichnet

Zum Inhalt:

Eigentlich sollte es eine feierliche Zeremonie werden, in der die magische Gemeinschaft den Sieg über den Feind des Todes feiern und die vier Helden Call, Tamara, Aaron und Jesper ehren wollte. Doch dann geschieht auf dieser Feier etwas Schreckliches und schnell ist klar, dass die drei Freude schon wieder in höchster Gefahr schweben… oder immer noch?

Meine Meinung:

„Der Schlüssel aus Bronze“ ist der dritte Teil der Magisterium-Reihe der Bestseller-Autorinnen Cassandra Clare und Holly Black und begleitet die vier Helden passenderweise in ihr drittes Schuljahr am unterirdischen Magisterium. Auch wenn zu Beginn der Geschichte immer wieder Rückblenden auf die vergangenen Geschehnisse der ersten beiden Bände eingestreut wurden (das habe ich als sehr gelungen empfunden und ich war so super-schnell wieder in der Geschichte drin), sollte man besser die ersten beiden Bände der Reihe kennen, um dieses Buch so richtig genießen zu können.

Der Start in die Geschichte ist eher humorvoll und locker und zeigt dem Leser gleich neue Seiten der drei Protagonisten Call(um), Aaron und Alastair Hunt, wie beispielsweise einen unterhaltsamen Klamotteneinkauf im Trödelladen. Schnell stoßen auch die restlichen Protagonisten aus den Vorgängerbänden dazu, denn auf dem großen Empfang im Magierpräsidium sind natürlich alle mit dabei, die in der magischen Gemeinde von Rang und Namen sind. Hier erlebt der Leser auch gleich ein ganz neues, zauberhaftes und zugleich geheimnisvolles magisches Setting, das mir sehr gut gefallen hat, allen voran der Kriegssaal mit seiner tollen Unterwasser-Atmosphäre. Hier wird es dann ja auch gleich richtig spannend, actionreich und auch dramatisch. Von nun an entspinnt sich eine Story, die hervorragend zu den beiden ersten Bänden passt und die vier Freunde wieder von einer aufregenden und / oder gefährlichen Situation in die nächste schlittern lässt, natürlich auch wieder in den unterirdischen und mystischen Räumlichkeiten des Magisteriums – und diesmal ohne viel „Reisetätigkeit“. Dabei merkt man immer wieder, was für ein tolles Team Call, Aaron und Tamara sind! Nur Jasper richtet sein Hauptaugenmerk diesmal auf andere…

Hinzu kommen auch ein paar neue Charaktere und Personen, die im Vorgängerband noch eine kleine Nebenrolle hatten. Mal wieder gelingt es den Autorinnen hierbei hervorragend, ihre Protagonisten und gleichermaßen Leser an den wahren Motiven und Charaktereigenschaften der „Neuen“ zweifeln zu lassen. Überhaupt wird im Verlauf dieses Buches so Einiges an Zweifeln gesät, sowohl im Lehrerkollegium als insbesondere auch unter den Schülern. Ein Aspekt, der für mich einen zusätzlichen Pep in die Story hineingebracht hat.

Auch der Schreibstil ist – wie gewohnt – flüssig zu lesen und in der Wortwahl oft wunderbar erfrischend (wie z.B. „Mit frischem und nur leicht hysterischem Optimismus“). Auch der Humor ist wieder total klasse und Call ist wie gewohnt selten um einen spitzen Spruch verlegen. So macht das Lesen einfach Spaß!

Das große Finale hat alles, was ein gutes Finale benötigt: Spannung, Action & Dramatik und dazu noch eine paar gehörige Überraschungen. Alles in allem war es für mich ein tolles, passendes, überzeugendes und nachvollziehbares Finale, das allerdings mit einem „gemeinen“ Cliff-Hanger endet, der mich sehnsüchtig auf den nächsten Teil warten lässt!

FAZIT:

Eine rundum gelungene Fortsetzung, die mich vollkommen in ihren Bann gezogen hat und nun sehnsüchtig auf den nächsten Band warten lässt!

Bewertung vom 06.10.2016
Kaiblinger, Sonja

Hier scheiden sich die Geister / Scary Harry Bd.5


ausgezeichnet

Zum Inhalt:
Harold hat unter seinem neuen Chef Rattlebone und dessen kleinlichen Vorschriften zu leiden und kann sich daher nur sporadisch bei seinem besten Freund Otto im Radieschenweg blicken lassen. Doch Otto hat derweil ganz andere Probleme: Ein fieser Geist macht ihm das Leben schwer! Und außerdem haben es Otto und sein Onkel Archibald noch lange nicht aufgegeben, Ottos verschwundene Eltern zu finden...

Meine Meinung:

„Hier scheiden sich die Geister“ ist der mittlerweile fünfte Teil der erfolgreichen Scary Harry-Reihe von Sonja Kaiblinger (wenn man mal das Mini-Buch „Fledermaus frei Haus“ nicht mitzählt). Soviel schon mal vorweg: Auch der fünfte Band steht den ersten vier Teilen mal wieder wirklich in Nichts nach und wer die ersten Bände mochte, wird auch an Band fünf seine Freude haben! Aber der Reihe nach:

Die Story ist genau so, wie man es von "Scary Harry" schon gewohnt ist und sich auch erwartet: witzig, spannend, spooky, schräg und einfach nur…. gut! Es ist schon erstaunlich, wo Autorin Sonja Kaiblinger immer wieder neue abgefahrene Ideen für „ihren Harry“ hernimmt (z.B. Harold beim Toilettenputzen). Es macht wirklich Spaß, dieses Buch zu lesen und zwar von der ersten bis zur letzten der knapp 240 Seiten! Dabei gelingt es Sonja Kaiblinger immer wieder, mich zu überraschen und zum Schmunzeln, Grinsen und auch Lachen zu bringen (oftmals dank des wunderbaren Vincents). Diesmal kommt sogar noch eine - für mich total überraschende - zwischenmenschliche "Beziehungskiste" dazu, auf deren Fortgang ich noch sehr gespannt bin. Auch diesen Band hätte ich am liebsten in einem Rutsch durchgelesen. Aber als Diesseitsbewohner muss man ja auch mal schlafen…

Einen ganz besonderen Zauber der „Scary Harry“-Reihe machen für mich die tollen Charaktere aus. Allen voran natürlich Sensenmann Harold selbst (dessen eigener Geschichte dieser Band auf den Grund geht - man darf gespannt sein!), den man einfach nur mögen kann. Harold ist einfach echt Kult! Aber auch Otto („der heimliche Protagonist“), Emily (ein ganz taffes und cooles Mädel!) und mein absoluter persönlicher Liebling Vincent (die frechste Fledermaus aller Zeiten! – still in love with Mrs. Singh) stehen Harold in Nichts nach. Bei „Scary Harry“ sind sogar die Geister zum Gernhaben (zumindest die meisten), wie z.B. der kleine, Telenovela-süchtige Torero Fernando (der auch diesmal ein wenig zu kurz kommt - sich dafür aber hervorragend als Ghostwriter macht) oder der „neue“ Sir Ignatius Bonneville. Solche schaurig-schön-schrägen Figuren trifft man selten! Aber Sonja Kaiblinger „kann“ selbstverständlich auch Fieslinge...

Last but absolutely not least: Die Illustrationen von Fréderic Bertrand sind wie immer absolut klasse! Sein Zeichenstil passt sowas von perfekt zu Sonja Kaiblingers Charakteren und ihren Stories, dass ich mir Scary Harry ohne Bertrands geniale Illustrationen schon gar nicht mehr vorstellen könnte. Sei es der Überwachungskamera-Schnappschuss des popelnden Harold (S. 199 - muss man gesehen haben!), der Boden wischende Scary Harry (S. 112) oder auch Vincents Kampf gegen den neuen Hausbewohner Nelson (S. 35).

Ich freu' mich schon jetzt auf die nächsten Bände!


FAZIT:
Scary Harry macht süchtig: Witzig, spannend, spooky, schräg und einfach nur…. gut! Es macht wirklich Spaß, dieses Buch zu lesen und zwar von der ersten bis zur letzten Seite!