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kleinbrina
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Köln

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Insgesamt 1388 Bewertungen
Bewertung vom 27.05.2013
Arold, Marliese

Der verhängnisvolle Fluch / Magic Girls Bd.1


gut

Lange Zeit bin ich um die "Magic Girls"-Reihe herumgeschlichen, habe mich aber nie an sie herangewagt, da ich mir nicht sicher war, ob diese Reihe wirklich etwas für mich ist. Zwar schätze ich Marliese Arold als Autorin sehr, aber dennoch blieb ich skeptisch. Nun habe ich mich endlich an die Reihe getraut, bin mir aber immer noch nicht sicher, was ich von dieser zu halten habe, da der erste Band leider nur mehr oder weniger zur Einführung dient.

Der Schreibstil selbst ist jedenfalls sehr gut. Marliese Arold beschreibt sämtliche Situationen und Charaktere sehr gut, sodass ich mir vieles bildlich vorstellen konnte. Die Dialoge und manche Gedanken wirken dabei stellenweise noch naiv-kindlich, was ich jedoch bei der Zielgruppe nicht bemängeln möchte, denn es handelt sich hier ganz klar um ein Kinderbuch, bzw. frühes Jugendbuch.

Interessant ist dabei, wie die verschiedenen Welten beschrieben werden und welche Vorurteile dabei entstehen können. So gibt es die Hexenwelt, aber auch die Menschenwelt, in die Elena mit ihrer Familie zieht. Da sie dort nicht hexen darf, muss sie sich an ein ganz normales Leben gewöhnen, was jedoch manchmal schwer fällt. Durch ihren Vater, der wegen schwarzer Magie verurteilt und zu einem Leguan verwandelt wurde, ist die Familie mittellos und Elena darf durch ihn nicht die Ausbildung genießen, die sie gerne hätte. In der Menschenwelt läuft es da auch nicht unbedingt besser für sie, allerdings lernt sie mit Jana und Nela zwei gute Freundinnen kennen, die sie unterstützen, aber auch so manches Geheimnis über sie herausfinden. Ein wenig schade finde ich die Darstellung von Elena, denn obwohl sie eigentlich durch ihre Familienverhältnisse eine Menge zu erzählen hätte, wirkt sie leider sehr oberflächlich und naiv, sodass ich sie (noch) nicht ins Herz schließen konnte. Ich hätte sie mir ein wenig ernster und nachdenklicher gewünscht, aber vielleicht ändert sich dies in den weiteren Bänden noch.

"Der verhängnisvolle Fluch" dient in erster Linie dazu, die Charaktere vorzustellen und über die verschiedenen Welten aufzuklären. Besonders viel Handlung ist dabei noch nicht großartig gegeben, allerdings merkt man schnell, worauf es ungefähr hinauslaufen könnte, jedoch müsste man dazu den zweiten Band "Das magische Amulett" lesen.

Die Covergestaltung ist schlicht, aber dennoch ganz nett anzusehen, schon allein, weil die Farbe sehr gut zu Mädchen passt, genauso wie die Verzierungen, das Auge (inklusive Glitzerstein) und der wunderschöne Samtbezug. Die Kurzbeschreibung ist gelungen und zeigt die wichtigsten Inhalte auf.

Insgesamt ist "Der verhängnisvolle Fluch" ein ganz netter Auftakt, aber jedoch leider nicht unbedingt der große Kracher. Aber da ich dennoch neugierig bin, wie es weitergeht, werde ich wohl noch den zweiten Band "Das magische Amulett" lesen und hoffentlich ist dieser Band ein wenig besser. Junge Leserinnen haben sicherlich ihren Spaß an der Reihe, für mich als 'Oldie' war es dann doch eher ein "Kann man, muss man aber nicht lesen"-Buch.

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.05.2013
Wells, Dan

Aufbruch / Partials Bd.1


gut

Als ich gehört habe, dass Dan Wells ein Jugendbuch schreibt, habe ich mich zunächst gefreut, denn ich fand seine "John Cleaver"-Trilogie richtig gut, als ich jedoch erfahren habe, dass sich sein Jugendbuch als Dystopie entpuppt, war ich dann doch etwas skeptisch, denn bislang konnte mich noch keine Dystopie so richtig überzeugen - und ich habe wirklich schon einige gelesen. Da ich dann aber doch neugierig wurde, habe ich mich an "Aufbruch" herangewagt. Das Buch ist gut, aber Dan Wells kann es eindeutig besser.

An sich ist die Thematik ganz nett, aber leider nicht unbedingt neu und somit wurde ich nicht so sehr überrascht, wie ich es mir im Vorfeld erhofft habe. Zwar ist die Geschichte an einigen Ecken unvorhersehbar, aber der ganz große Knaller blieb für mich aus. Die Charaktere sind ebenfalls ganz nett, aber eben nur nett. Sie waren mir leider nicht sympathisch genug, um sie ins Herz zu schließen und somit konnte ich auch nicht so mit ihnen mitfiebern, wie ich es mir gewünscht hätte. Alles wirkt auf mich ein bisschen zu gewollt, fast so, als würde Dan Wells einfach auf die Dystopien-Welle aufspringen wollen, dabei hat er dies überhaupt nicht nötig, denn er ist ein phantastischer Autor. Das soll nun nicht bedeuten, dass er das Buch komplett versemmelt hat, aber dennoch hat mir etwas gefehlt, was ich noch nicht einmal groß benennen kann.

Der Schreibstil ist ganz okay und der Autor beschreibt seine Charaktere und die Ortschaften sehr ausführlich. Obwohl alles recht detailliert beschrieben wurde, konnte mich die Geschichte leider nicht packen. Spannung ist zwar vorhanden, aber dennoch hat mir die typische Gänsehaut, die ich sonst bei Dan Wells habe, sehr gefehlt und somit plätscherte die Geschichte nur so vor sich hin.

Mit Kira lernt man eine Protagonistin kennen, die ich bis zum Schluss nicht einschätzen konnte. Zwar finde ich sie relativ interessant, aber ich hatte nicht wirklich das Gefühl, dass ich sie im Laufe der Geschichte kennengelernt hätte. Sie ist mutig und stellt sich den Gefahren des Landes entgegen was sie mutig und entschlossen erscheinen lässt. Ihr Ehrgeiz, den Virus zu bekämpfen, ist beispielhaft und wirkt alles andere als gestellt, aber dennoch fehlte mir etwas, um sie tatsächlich ins Herz schließen zu können. Sie wirkt fast schon zu aalglatt, zu perfekt - die wirklichen Ecken und Kanten, die einen Menschen ausmachen, haben mir dabei klar gefehlt.

Positiv zu bewerten ist die Tatsache, dass das Buch trotz der etwas schrägen Handlung sehr authentisch beschrieben wird. Da man mittlerweile weiß, wie schnell ein Virus entstehen und ausbrechen kann, finde ich die Darstellung des RM-Virus und die Ängste und Gedanken der Menschen dabei sehr nachvollziehbar und ich konnte auch die Entschlossenheit, etwas gegen den Virus zu finden, ebenfalls verstehen.

Die Covergestaltung gefällt mir ausgesprochen gut, auch wenn das Mädchen auf dem Cover keine Unbekannte ist und bereits mehrfach auf anderen Covern zu sehen war. Dennoch passt die Gestaltung gut zur Geschichte und auch die Farbgestaltung konnte mich überzeugen. Die Kurzbeschreibung liest sich ebenfalls gut und stimmig.

"Aufbruch" ist sicherlich ein guter Auftakt von "Partials", aber leider konnte mich der Band trotz einigermaßen interessanten Charakteren und einem netten Plot nur bedingt überzeugen. Durch "John Cleaver" und anderen Büchern bin ich einfach eine bessere Leistung des Autors gewohnt und ich hoffe, dass er im zweiten Band wieder zur alten Form findet.

6 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.05.2013
Fitzpatrick, Huntley

Mein Sommer nebenan


ausgezeichnet

Als ich zum ersten Mal etwas von "Mein Sommer nebenan" gehört habe, musste ich (mal wieder) direkt an Simone Elkeles und ihre Bücher denken und habe mir daher eine tolle Geschichte erhofft, die das Herz berührt und trotz einiger Klischees länger im Gedächtnis bleibt - und was soll ich sagen? "Mein Sommer nebenan" ist tatsächlich so ein Buch geworden!

Huntley Fitzpatrick hat einen sehr angenehmen Schreibstil, der dafür sorgt, dass ich nur so durch die Seiten geflogen bin und am liebsten noch viele weitere Seiten gelesen hätte. Die Dialoge sind wunderbar ausgearbeitet, die Geschichte liest sich humorvoll, romantisch und stellenweise auch recht dramatisch und man lernt die Charaktere gut kennen, sodass es mir leicht fiel, sie sympathisch zu finden. Dazu werden die Nebencharaktere und Ortschaften ebenfalls bestens beschrieben und trotz Liebesgeschichte gibt es auch tiefgründigere Themen, wie das Verhalten in der Politik oder auch Drogenkonsum.

Samantha und Jase sind zwei interessante und sympathische Charaktere, die ich direkt ins Herz geschlossen habe. Besonders Samantha hat mir sehr gefallen, da sie so ganz anders als ihre Mutter ist und sich nicht von ihrer negativen und stellenweise auch scheinheiligen Einstellung beeinflussen lässt. Sie ist sympathisch, alles andere als oberflächlich und hat das Herz auf dem richtigen Fleck. Jace ist ebenfalls sehr sympathisch und hat mit seiner Großfamilie einen tollen Rückhalt, die mich stets unterhalten hat. Besonders die jüngeren Geschwister sind zuckersüß und tragen das Herz so manches Mal auf der Zunge, sodass auch der Humor nicht auf der Strecke bleibt.

Man merkt dabei auch schnell, wie unterschiedlich die Familien von Jace und Samantha sind: Während Samanthas Mutter sehr streng und überkorrekt ist und sich oftmals (unberechtigt) über andere Menschen stellt, ist die Familie von Jace zwar relativ chaotisch, aber sehr nett und relativ frei von Vorurteilen. Da prallen zwei Welten aufeinander, die Jace und Samantha zwar relativ gut meistern, aber dennoch gibt es den einen oder anderen Stein im Weg.

Die Liebesgeschichte ist dagegen eher wieder typisch für ein Jugendbuch: Neugier, Zweifel, viele Klischees und oftmals über das Ziel hinausgeschossen. Manchmal liest es sich so richtig schön kitschig, jedoch noch in dem Rahmen, wo es nicht zu nerven beginnt. Kompliment an die Autorin, dass sie die Grenzen nicht überschritten und es somit richtig Spaß gemacht hat, die kleine Romanze zu verfolgen.

Die Covergestaltung ist ganz nett, aber mehr auch nicht. Allerdings bin ich der Meinung, dass dieses Buch auch gar kein besonders hübsches Cover nötig hat, da der Inhalt sehr für sich selbst spricht. Die Kurzbeschreibung ist ebenfalls gelungen und hat mich direkt dazu gebracht, dass Buch nicht mehr hergeben zu wollen.

Insgesamt bin ich von "Mein Sommer nebenan" mit seinem tollen Schreibstil und den liebenswerten Charakteren begeistert und würde direkt das nächste Buch von Huntley Fitzpatrick lesen. Hoffentlich muss man darauf nicht allzu lange warten, denn das wäre äußerst schade. Lesen, zurücklehnen und genießen - das perfekte Buch für den Sommer!

9 von 9 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.05.2013
Falk, Rita

Hannes


sehr gut

Rita Falk wurde mir bereits mehrfach empfohlen und somit habe ich mich endlich an ein Buch von ihr herangewagt. Da ich nicht direkt mit ihrer "Eberhofer"-Reihe beginnen wollte, habe ich mich für ein Einzelband entschieden und ich war sehr gespannt, was ich von "Hannes" halten werde.

Der Schreibstil hat mir sehr gefallen. Rita Falk hat eine leichte und angenehme Sprache und die Seiten lesen sich trotz der eher traurigen und manchmal hoffnungslosen Situation sehr schnell und flüssig. Das Buch ist wie ein Tagebuch verfasst, denn Uli, der beste Freund von Hannes, möchte, dass dieser nichts verpasst und alles erfährt, wenn er aus dem Koma erwachen sollte. Dabei sind besonders die Gedanken und Gefühle glaubwürdig und intensiv geschildert.

Die Thematik ist alles andere als leicht: Hannes hat mit seinem Motorrad einen Unfall und liegt daraufhin im Koma. Obwohl die Prognosen nicht die besten sind, möchte ihn niemand aufgeben und besonders Uli ist so oft es geht im Krankenhaus und steht ihm bei. Durch die Tagebucheinträge erfährt man einiges über ihre Freundschaft, aber auch über andere Freunde, Bekannte und Familienmitglieder, die fast immer anders mit der momentanen Situation umgehen.

Durch die Tagebucheinträge lernt man Uli sehr gut kennen und dadurch auch Hannes. Andere Freunde und Familienmitglieder kommen nicht zu Wort, allerdings beschreibt Uli deren Verhalten bzgl. des Komas und auch, wie sie sich sonst verhalten. Wer ihn besucht, wird ausführlicher erwähnt, andere, mit denen er lediglich spricht, erhalten kleinere Rollen, was dabei aber nur selbstverständlich ist. Dennoch erfährt man, wie unterschiedlich mit der Situation umgegangen wird und dies stimmte mich nachdenklich: Wie würde ich reagieren? Wäre ich jedem Tag im Krankenhaus? Würde ich dies überhaupt durchstehen?!

Obwohl mir das Buch richtig gut gefallen und mich berührt hat, gibt es aber dennoch einen Kritikpunkt, über den ich nicht hinwegsehen kann. Es wird sehr viel auf die Gegenwart eingegangen, aber leider wird viel zu wenig auf die Vergangenheit, speziell auf den Unfall, eingegangen. Ich habe gehofft, dass man speziell auf diesen Moment eingeht, da Uli selbst dabei war, aber leider findet man dabei keine aufrichtigen Gedanken. Ich hätte es einfühlsamer gefunden, wenn Uli an sich und der Situation gezweifelt hätte, wenn er hinterfragt hätte, ob der Ausflug mit den Motorrädern eine gute Idee war, aber leider ist dies nicht der Fall. Wäre dies vorhanden gewesen, hätte ich eventuell noch eine Spur mehr mit Uli und Hannes mitgefühlt.

Das Cover ist schlicht, aber durchaus passend, denn die Geschichte spricht für sich und hat ein überladenes oder gar buntes Cover überhaupt nicht nötig. Die Kurzbeschreibung ist ebenfalls gelungen und hat mich direkt angesprochen.

Insgesamt hat mich "Hannes" sehr berührt und ich konnte das Buch nur selten aus den Händen legen. Obwohl das Buch recht kurz ist, erlebt man sehr viele emotionale Momente und die Geschichte hat mich an vielen Stellen zum Nachdenken gebracht. Wer Rita Falk noch nicht kennt, hat definitiv etwas verpasst.

12 von 13 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.05.2013
Meyer, Kai

Das Gläserne Wort / Merle-Zyklus Bd.3


sehr gut

Nachdem ich die ersten beiden Bände der "Merle"-Trilogie noch als Hörbuch gehört habe, habe ich mir den letzten Band als Hardcover-Ausgabe gegönnt, um zu erfahren, wie es mit Merle, Junipa und Co. weitergeht. Schade, dass dies bereits der letzte Band ist, denn ich würde am liebsten noch viel mehr über Merle erfahren.

Kai Meyer konnte mich mit seinem Schreibstil wieder einmal begeistern. Der Autor beschreibt sämtliche Ortschaften sehr detailliert, sodass ich mir nahezu alles bildlich vorstellen konnte. Die Schauplätze sind wieder einmal sehr gelungen. Die Flucht aus der Hölle gelingt und es geht direkt nach Ägypten weiter. Sicherlich ist dieses Land dabei nicht nur historisch sehr interessant. Dazu entwickeln sich die Charaktere gut weiter, sodass ich sie immer mehr ins Herz schließen konnte. Interessant ist dabei auch, wie der Autor die Charaktere darstellt, denn obwohl es eine klare Trennung zwischen Gut und Böse gibt, erkennt man immer wieder, dass auch gute Charaktere ihre schlechten Eigenschaften haben und selbst die Bösewichte ihre guten Seiten präsentieren.

Bei der Charakterentwicklung ist vor allem Merle sehr interessant, die in der Geschichte immer erwachsener wird, Verantwortung übernimmt und zwischendurch auch nach ihrem eigenen Kopf entscheidet und sich über andere Entscheidungen hinwegsetzt. Dazu wird sie auch mutiger, schätzt Situationen immer besser ein und lernt in gewisser Art und Weise auch, dass nicht alles immer so ist, wie es zunächst scheint.

Vieles klärt sich auf und der Leser bekommt endlich seine Antworten, allerdings sind diese dann doch stellenweise recht schockierend und auch etwas traurig, denn mit einigen Entwicklungen und Verlusten hätte ich nicht so ganz gerechnet. Obwohl ich die Aufklärung der Entwicklung und die Beweggründe sehr interessant und stimmig fand, muss ich aber auch sagen, dass man sich dafür zuwenig Zeit genommen hat. Es flog zu schnell an mir vorbei und ich hätte mir gewünscht, dass sich der Autor ein bisschen mehr Zeit für sämtliche Antworten gelassen hätte.

Allerdings geht es in diesem Band auch recht rau zu und ist meiner Meinung nach deswegen längst kein Kinderbuch mehr, da vieles recht offen beschrieben und kaum etwas beschönigt wird. So kann man sich zwar alles richtig gut vorstellen, aber für die jüngeren Leser ist dies an einigen Stellen eher ungeeignet.

Das Cover ist so eine Sache: Auf der einen Seite gefällt es mir gut, auf der anderen Seite hätte ich ein Cover mit mehr Details schöner gefunden. Die Kurzbeschreibung gefällt mir dagegen sehr, da sie Spannung verspricht, aber dabei nicht zu viel verrät.

Insgesamt ist "Das Gläserne Wort" ein guter Abschluss der "Merle"-Trilogie und hatte alles, was ich mir zuvor erhofft habe: Magische Momente, Spannung, Überraschungen und gute Charaktere, die mich bis zur letzten Seite begeistern konnte. Ich werde Merle vermissen!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.