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gaby2707

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Insgesamt 2030 Bewertungen
Bewertung vom 28.08.2022
Willingham, Stacy

Das siebte Mädchen


sehr gut

Ein weitgehend gelungenes Debüt

Im Juli 1999 ist Chloe Davis 12 Jahre alt, als eine Serie von vermissten jungen Mädchen die Kleinstadt Breaux Bridge in Louisiana, USA, erschüttert. Die sechs Teenager werden nie gefunden. Als Täter wird Chloes Vater Richard festgenommen und nach seinem Geständnis zu lebenslanger Haft verurteilt. Da zerbricht nicht nur ihre Welt sondern auch ihre Familie.
Heute ist Chloe 32, hilft anderen Menschen durch ihren Beruf als Psychologin in Baton Rouge und steht kurz vor ihrer Hochzeit mit Daniel Briggs, als erneut ein Mädchen verschwindet und kurz darauf in der Nähe von Chloes Praxis tot aufgefunden wird. Bei Chloe reißen alte Wunden auf und sie hat sogar den Verdacht, dass das alles mit ihr zusammenhängt. Ahmt hier jemand die alten Taten nach oder wurde mit ihrem Vater der Falsche verurteilt?

Mir ist der Einstieg in dieses Buch dessen Cover mich schon fasziniert hat, sehr gut gelungen. Chloe ist eine junge Frau mitten aus dem Leben. Das allein macht sie mir schon sympathisch. Um sie dreht sich im Grunde auch die ganze Geschichte, die sie aus ihrer Sicht in der Ich-Form erzählt. Sie berichtet aus dem Hier und Jetzt genau so wie aus der Vergangenheit. Auch ihre Träume werden Teil ihres Berichtes, was es mir manchmal schwer macht, zu wissen, wo ich gerade stehe. Dadurch sitze ich nur in ihrem Kopf, bekomme ihre Gefühle und Beklemmungen richtig gut mit, komme aber leider den anderen Mitwirkenden nicht so nahe, wie ich es mir gewünscht hätte.

Stacy Willinghams Erzählstil ist leicht und flüssig, sehr bildhaft und gut vorstellbar. Mir hat jedoch die durchgehende Spannung gefehlt. Ich hatte schon sehr früh einen Verdacht auf den Täter, der sich trotz verschiedener Wendungen und Zweifel, die immer wieder gestreut werden, dann auch bewahrheitet hat. Schade, da hätte man mehr draus machen können.

Trotz dieser Kritikpunkte fühle ich mich gut unterhalten und würde mich freuen bald neuen Lesestoff von Stacy Willingham zu bekommen.

Bewertung vom 26.08.2022
Söllner, Johanna

Verbotene Gelüste Erotische Geschichten


ausgezeichnet

Die Autorin hat mich begeistert

Bei diesen tabulosen und heißen Geschichten von Johanna Söllner ist für jeden Geschmack etwas dabei und jeder kommt auf seine Kosten.

Eine junge Frau, die in ihrem Normalberuf als Buchhalterin arbeitet, und nebenher als Prostituierte sexuelle Abenteuer mit Stefan in einer ganz besonderen Location erlebt. Ich darf sie zu einem Gangbang mit 18 strammen jungen Fußballern begleiten und lerne Kati kennen, die einen ganz speziellen Wunsch an sie hat. Auch bei den weiteren 5 Geschichten werden die verschiedensten sexuellen Ausschweifungen präsentiert. Sinnlich, voller Leidenschaft und sehr abwechslungsreich gestalten sich die verschiedenen Spiele.

Die so unterschiedlichen Protagonisten sind in ihrer Vielfältigkeit sehr gut beschrieben und sie regen mit ihren Aktionen die Fantasie und mein Kopfkino an. Sie sind mir durchweg sympathisch und ihr Verhalten ist nie derb, geschmacklos oder geht unter der Gürtellinie. Obwohl die ein oder andere Szene schon sehr detailliert beschreibt, worum es hier geht. Nämlich immer um das EINE.

Zum Abschluss bekomme ich als kleines Goodie noch einen Gutschein-Code, mit dem ich mir eine weitere heiße exklusive Geschichte von Johanna Söllner als E-Book aus dem Internet herunter laden kann. Und wie üblich ist auch hier ein Lesezeichen passend zum Buch mit dabei.

Ich hatte einige sehr angenehme, anregende Lesestunden.

Bewertung vom 25.08.2022
Vöhringer, Sabine

Der Märchenkönig


ausgezeichnet

Viele Parallelen

Eigentlich wollten sie einen ruhigen Abend genießen. Hauptkommissar Tom Perlinger und seine Verlobte Christl Weixner nehmen an der Verleihung der Goldenen Bürgermedaille der Stadt München im Kaisersaal der Residenz teil. Diese Ehrung soll Toms Bruder Max zuteil werden und Tom hatte sich bereit erklärt, die Medaille für seinen Bruder im Empfang zu nehmen. Kurz bevor die Veranstaltung los geht, bekommt Tom einen Anruf seiner Kollegin Jessica Starke. Nicht weit vom Kaisersaal entfernt liegt eine Leiche im Köglmühlbach. Also muss Christl die Dankesrede halten und Tom geht ans Ermitteln. Aber es bleibt nicht bei dem einen Toten an diesem Abend. Nicht weit entfernt im Englischen Garten wird eine weitere Leiche gefunden.

Schon das Cover zu diesem neuen Buch von Sabine Vöhringer ist ein absoluter Hingucker. Dazu der Titel „Der Märchenkönig“, der mich sofort ganz gespannt hat werden lassen.
Die Geschichten um unserem Märchenkönig Ludwig II von Bayern lese ich immer wieder gerne. Hier fügt die Autorin sie locker und leicht in die neue Kriminalgeschichte hinein. Und es ergeben sich einige Parallelen zwischen Ludwig und Louis.

Genau wie König Ludwig II von Bayern lebt der eine tote Mann aus dem Köglmühlbach, er stellt sich als Louis von Schönfeld heraus, seine exzentrische Seite voll aus und möchte für seine Kunstschätze ein Museum in München bauen. Der zweite Tote ist genau wie der Mann, der dem Bayernkönig 1886 in den Starnberger See folgte, der Psychiater von von Schönfeld. Beide Männer weisen keine äußeren Verletzungen auf und auch die Haar- und Blutanalysen geben keine Todesursache her. Was oder wer hat diese beiden Männer in den Tod getrieben?

Ich liebe die Geschichten von Sabine Vöhringer, die mit ihrer Liebe zum kleinsten Detail mein Kopfkino auf Dauerempfang stehen lässt. Ich kann mir Christl und Tom in der Staatskanzlei so gut vorstellen; sehe Tom am Geländer des Köglmühlbachs stehen und renne mit Jessica ein kurzes Stück durch den Englischen Garten. Da Tom in meiner Lebensstadt ermittelt, kenne ich mich hier aus und habe dauernd sehr genaue Bilder vor Augen, was den Lesegenuss für mich persönlich noch größer macht.

Der Spannungsbogen baut sich schnell auf und bleibt auf diesem sehr hohen Niveau bis zum Ende der Ermittlungen. Durch die vielen Ortswechsel wird der Krimi sehr schnell und es ist mir sehr schwer gefallen mal eine Pause zu machen.

Dadurch, dass Tom sehr viel um die Ohren hat, fühlt sich Christl etwas vernachlässigt, da sie ja durch einen Brand im Hackerhaus nicht nur ihr Zuhause, sondern auch ihren Arbeitsplatz verloren hat. Dazu kommt, dass ihr Vater Blasius gerade in München ist und anscheinend in Schwierigkeiten steckt. Es gibt also neben den Todesermittlungen auch wieder einiges an Privatem, was ich in einem Krimi sehr schätze. Vor allem der Schluss hat mich wieder mit den vielen dunklen Seiten dieses Krimis versöhnt. Da ist´s einfach nur schön.

Dies ist nun schon der 4. Krimi in dem ich mit Tom Perlinger ermitteln darf. Daher kenne ich schon einige der Menschen, denen ich hier immer wieder begegne. Es ist wie gute Freunde wiederzulesen. Auch die weiteren Protagonisten haben ihre Ecken und Kanten, sind mir nicht alle sympathisch, hinterlassen aber ein klares Bild.

Vorne und hinten finde ich in den Klappe einen Ausschnitt von München mit seinen Sehenswürdigkeiten und markanten Stellen, die für die Geschichte wichtig sind. Auch die Vorstellung vom „Team“ finde ich gut. Vor allem für Neueinsteiger, die sich damit bestimmt ein bisserl besser zurecht finden werden.

Ein spannender, packender und absolut überzeugender Kriminalfall, der mich ab der ersten Seite gefesselt und erst ganz zum Schluss wieder losgelassen hat.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.08.2022
Schneider, Stephanie

Frühling, Sommer, Herbst und Zesel / Grimm und Möhrchen Bd.2


ausgezeichnet

Ich liebe den Buchhändler Grimm und seinen Zesel

„Grimm und Möhrchen – Frühling, Sommer, Herbst … und Zesel“ ist der 2. Band um den Buchhändler Grimm und dem Zebraesel Möhrchen von Stephanie Schneider. Die beiden leben nun gemeinsam in dem Haus mit der schiefen Sieben und erleben zusammen die beiden tollsten Abenteuer.
Stefanie Schornbeg hat auch diesmal die wundervollen, farbenfrohen zum Teil ganzseitigen Bilder dazu gemalt. Hier gibt es so vieles zu entdecken, dass es schon Spaß macht nur diese tollen Bilder anzuschauen.

14 wundervolle Geschichten zum vorlesen oder für die älteren Kinder auch zum selbst lesen. Die einzelnen Erzählungen sind so schön kurz, dass ich sie mir auch sehr gut als Gute-Nacht-Geschichten vorstellen kann.
Da wird sich an Karneval verkleidet; Zesel ist krank – er hat Fellverschnupfung und muss im Kofferbett bleiben; sie feiern ein Wasserfest und machen einen Ausflug an den Badesee; sie gehen ins MUHseum und Zesel macht sein erstes Adventskalendertürchen auf. Ganz süß finde ich den Brief an den Weihnachtsmann.

Man muss nicht unbedingt die ersten Band der Geschichte von Grimm und Möhrchen kennen um ihren Abenteuern hier folgen zu können. Aber ich werde mir das erste Buch noch holen um die Beiden von Anfang an zu begleiten.

Ein wundervolles Kinderbuch mit ganz viel Liebe, Herz und Gefühl. Davon hätte ich gerne mehr.

Bewertung vom 13.08.2022
Wydra, Thilo

Grace Kelly und Diana Spencer


ausgezeichnet

Absolut lesenswert!
Schon als kleines Mädchen habe ich Grace Kelly bzw. Fürstin Gracia Patricia von Monaco verehrt und war entsetzt, als ihr Unfalltod am 14.09.1982 bekannt wurde. Genau so mochte ich Prinzessin Diana, die so viel frischen Wind in das englische Königshaus gebracht hat. Auch ihr Tod, ebenfalls bei einem Autounfall hat mich tief betroffen gemacht.
Daher habe ich mich sehr gefreut, dass es nun diese Doppelbiografie der beiden so außergewöhnlichen Frauen gibt, die sich im März 1981 das erste mal begegnen und sofort merken, wie nahe sie sich sind.

Ich habe dieses Buch, das in 4 Teile gegliedert ist, mit großem Interesse gelesen. Teil I beschäftigt sich mit der Kindheit und Jugend der beiden Frauen. Ich begleite Grace Kelly von 1929 – 1947 und erfahre vieles aus ihrer Kindheit und auch von ihren Eltern, was ich bisher nicht wusste. Diana Frances Spencer, dem Mädchen, das eigentlich ein Junge hätte werden sollen, folge ich von 1961 – 1977 und bekomme einen kleinen Einblick in ihre Familie. Hier bin ich gerade ihrer Großmutter Lady Cynthia Spencer sehr zugetan, die Lady Di als ihren Guardian Angel, ihre Schutzengel bezeichnete.
In Teil II, die „Zwischenzeit“ erlebe ich Grace Kelly in ihrer Zeit als Schauspielerin in Hollywood an der Seite von Alfred Hitchcock. Für Diana ist es die Zeit, als sie Prince Charles kennenlernt, für den sie schon so lange schwärmt.
Teil III nimmt mich mit zu Ereignissen, aus denen man sieht, wie zugetan sich die beiden Frauen trotz ihres großen Altersunterschiedes waren. Grace, die wie eine ältere schwesterliche Freundin am Tag ihrer Hochzeit für Diana da ist.
Im IV. Teil begleite ich Fürstin Gracia auf ihrer letzten Fahrt vom Roc Agel nach Monaco. Auf dem Weg passiert dieser Unfall und am 14.09.1982 stirbt diese charismatische Frau im Krankenhaus von Monaco. Diana, die an den Trauerfeierlichkeiten teilnimmt, ahnt zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass ihr ein ganz ähnliches Schicksal droht. Sie begleite ich am 30. August 1997 auf ihrer letzten Fahrt durch Paris.

Die vielen Dialoge und Gespräche, die Autor Thilo Wydra hier eingefügt hat, machen dieses Buch zu einem wunderbaren, für mich einzigartigen Zeitzeugen. Dazu die vielen Bunt- und Schwarz-Weiß Bilder aus dem Leben der beiden bedeutenden Frauen. Einige davon kannte ich schon, andere sehe ich hier das erste mal.

Im Anhang des Buches werden die vielen kleinen Anmerkungen aufgelistet. Ich bekomme eine Zeittafel der beiden Frauen, eine Filmographie von Grace Kelly, eine Bibliographie mit weiteren Werken über sie, sowie ein Register mit allen nachzuschlagenden Namen usw.

Ich habe es sehr genossen, diese beiden Frau, die sich trotz ihres Altersunterschiedes so ähnlich waren und so gut verstanden haben, auf einem Teil ihres Weges zu begleiten.

Bewertung vom 13.08.2022
Moore, Mandy

Machs mir wild und heftig Erotische Geschichten


ausgezeichnet

14 lesenswerte Geschichten

Die 8 Autorinnen, die ich hier mit ihren sehr unterschiedlichen, abwechslungsreichen erotischen Geschichten zu lesen bekomme, haben alle einen sehr angenehmen Schreibstil, der mich schnell in jede einzelne Geschichte hinein zieht. Alle sind anders und haben mich auf sehr vielfältige Art fasziniert. Leicht und locker führen sie mich z.B. durch ihre Spiele von Jochen, der zwei Hobbys hat, die sehr gut zusammen passen; seine Mutter Karin ist ebenfalls sehr attraktiv und aktiv, wenn ihr Mann unterwegs ist. Mehr verrate ich hier aber nicht. Selbst lesen lohnt sich allemal.
Die so unterschiedlichen Protagonisten sind in ihrer Vielfältigkeit sehr gut beschrieben und sie regen mit ihren Aktionen die Fantasie und mein Kopfkino an. Ihr Verhalten ist aber nie derb, geschmacklos oder geht unter der Gürtellinie obwohl die ein oder andere Autorin schon sehr detailliert beschreibt, worum es hier geht.
Zum Abschluss bekomme ich als kleines Goodie noch einen Gutschein-Code, mit dem ich mir eine weitere heiße exklusive Geschichte von Simona Wiles als E-Book aus dem Internet herunter laden kann. Und wie üblich ist auch hier ein Lesezeichen passend zum Buch mit dabei.
Ich hatte einige sehr angenehme, anregende Lesestunden.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.08.2022
Shepherd, Catherine

Der Bewunderer: Thriller


ausgezeichnet

Ein Thriller, der mich ab der ersten Seite gepackt hat

Ermittlerin Laura Kern und ihr Kollege Max Hartung werden zu einem ungewöhnlichen Tatort gerufen. In einer nicht mehr genutzten Industriehalle im Norden Berlins liegt eine weibliche Leiche drapiert auf einer bemalten Leinwand. Sie wird aber leider nicht das einzige Opfer bleiben, die auf diese Weise zur Schau gestellt wird.

Dies ist nun schon der 7. Band um die taffe und sympathische Spezialermittlerin vom LKA in Berlin Laura Kern. Für mich war es das erste Buch der Autorin Catherine Shepherd, die damit auf meine Lieblingsautor*innen-Liste gewandert ist. Kleine Andeutungen oder Rückblicke auf die vorherigen Fälle und auf etwas, das Laura passiert ist, finden sich immer mal wieder in diesem Fall. Das macht mich zwar neugierig, aber ich hatte nicht den Eindruck, dass mir hier etwas entscheidendes fehlt um die Ermittlungen zu begleiten.
Gleich auf den ersten Seiten begegne ich dem Mörder mit seinen Gedanken und ich bekomme Gänsehaut. Sein Gedankenkarussell nimmt mich mit in die Vergangenheit und ich lerne ihn immer besser kennen. Aber ich komme bis kurz vor der Auflösung nicht dahinter, wer er nun wirklich ist. Dieser Mann, der wie selbstverständlich seinen Kaffee serviert und dabei „seine“ Frauen beobachtet. Das finde ich einfach genial gemacht.
Die Geschichte hat mich von Anfang an gefesselt und bis zum Schluss nicht mehr losgelassen. Der Spannungsbogen baut sich sehr schnell auf und hält sich konstant ganz weit oben. Es kommt mir vor, als wenn ich durch ein Schlüsselloch schaue, das von innen verhängt ist und ich nur ahnen kann, was sich dort alles abspielt.
Die Ermittlungen in diesem Fall bzw. der Fälle führen in die Kunstszene hinein. Bald hatte ich einen Verdacht und ich war mir ziemlich sicher, den Mörder zu haben. Aber ich wurde eines besseren belehrt. Es war ganz anders, als ich es mir zusammen gereimt hatte. Ich war schockiert und entsetzt – und nachdenklich. Was Familie alles anrichten kann.
Auch ein weiterer Handlungsstrang um eine vermisste junge Frau, die aber nichts mit den kriminellen Fällen zu tun hat, ist sehr gut in diese Story eingebettet.
Die Menschen, denen ich hier begegne, hat die Autorin so bildhaft, lebhaft und menschlich gezeichnet, dass ich sie bald direkt vor Augen hatte. Mein Kopfkino hatte sehr viel zu tun und hat mich in Atem gehalten.
Ich mag es total gerne, wenn ich von den Ermittlern etwas Privates erfahre. So lerne ich Taylor, den Freund von Laura kennen, der auch bei der Kripo arbeitet. Die Beiden scheinen mir sehr gut zu harmonieren.
Max Hartung und seine Frau Hannah haben gerade so ihre Schwierigkeiten. Seit Hannah eine Affäre mit dem Leiter der Spurensicherung Ben Schumacher hatte, ist Max extrem eifersüchtig und wittert hinter allem was seine Frau tut, einen Verrat. Das löst sich hier alles in einer sehr emotionalen Begebenheit auf. Dieser Abschluss lenkt etwas von den schlimmen Geschehnissen aus dem polizeilichen Alltag ab und hat mir sehr gut gefallen.
Ein sehr interessanter und spannender Thriller, der mit einigen überraschenden Momenten aufwartet und der mich blendend unterhalten hat.

Bewertung vom 11.08.2022
Buxbaum, Sabine

Liebesbrief statt Totenschein


ausgezeichnet

Eine falsche Diagnose und ihre Folgen

Melanie ist geschockt. Nicht weil sie die Nachricht, dass sie wegen einer akuten Leukämie bald sterben wird, umgehauen hat. Nein, nach dieser Diagnose hat sie einigen Menschen anhand von Briefen mal so richtig die Meinung gesagt. Jetzt stellt sich heraus, dass die Diagnose nur eine Verwechslung war. Melanie muss sich nun nach und nach jeder ihrer Peinlichkeiten bzw. den Empfängern der Briefe stellen und auseinander setzen. Vielleicht ist ihre Teilnahme am Drei-Städte-Wettbewerb, der bald ansteht, für sie die Chance einiges wieder gut zu machen.

Mir hat die Geschichte, die sich Sabine Buxbaum hier ausgedacht hat, sehr gut gefallen. In ihrer locker-leichten und bildhaften Art zu erzählen, zieht sie mich schnell in die kleine im Grünen gelegene Stadt Battle Creek in Minnesota hinein. Nach und nach lerne ich Victor Miller, Chef einer Softwarefirma, wo Melanie 10 Jahre gearbeitet hat, den Bürgermeister Mathew Banes und seine Frau Esther, den Pastor Max Wayne und seine Haushälterin Sandra, eine Freundin von Melanie, und ihre Nachbarn Elsa Walter und Liam Baxter – alles Empfänger ihrer Briefe, näher kennen. Und ich erfahre, was ihre Offenbarungen alles nach sich ziehen.

Es hat mir großen Spaß gemacht zu erleben, wie Melanie sich windet und ihrem vorschnellen Handeln stellen muss. Ich gebe zu, ich habe mit ihr gelitten, aber manchmal war bei mir auch ein bisserl Schadenfreude dabei. Aber Melanie schlägt sich sehr tapfer und tut alles, dass sich Vieles zum Besseren wendet, bzw. sich der Ärger in Luft auflöst.

Mit den meisten Menschen, die ich hier kennenlerne und mir gut vorstellen kann, habe ich mich sofort anfreunden können. Neben Melanie, die mir sofort sehr sympathisch ist, besonders mit Elsa Walter, ihrer Nachbarin. Ich bewundere die alte Dame, wie sie sich trotz Regeländerung am Teamwettbewerb beteiligt. Einfach klasse. Auch Melanies Familie finde ich toll, wie sie zu ihr hält und versucht sie zu unterstützen.

Sabine Buxbaum hat mich sehr gut unterhalten und auch zum Nachdenken gebracht. Vor allem das Thema Vertrauen spielt hier immer wieder eine Rolle. Eine richtige Gute-Laune-Geschichte zum schmunzeln, die eine unterschwellige Spannung ausstrahlt. Spannend, weil ich sehr gespannt war, wie sich hier alles nach und nach entwickelt und ob das, was Melanie mit den Briefen bezweckt hat, auch eintrifft.
Eine Geschichte, die mich völlig überzeugt hat.

Bewertung vom 11.08.2022
Ávila de Borba, Carlos

Commissario Conti und der Tote im See


ausgezeichnet

Ein spannender Besuch am Lago di Garda

Walter und Claudia Schwarz wollen am Gardasee ihre Rosenhochzeit feiern. Bei der Überfahrt zur Isola del Garda entdeckt ihr Sohn Benni einen Mann, der tot im Wasser treibt. Warum musste der Ranger vom Naturpark Gardesana Fabrizio Leone, 37, sterben?
Kommissarsanwärter Luca Conti, Neffe von Mauro Manchini, dem Leiter des Polizeikommissariats in Bardolino trifft bei einer Razzia am Brenner auf einen Lieferwagen voller Trüffel, aber ohne Papiere. Die Spur, die er verfolgt, bzw. der Lieferwagen führt ihn an den Starnberger See und nach München. Und es bleibt nicht bei dem einen Toten im See.


Ob und wie der Leichenfunde im Gardasee mit dem Trüffelschmuggel zusammen hängt, erklärt Autor Carlos Avila de Borba in diesem leichten, trotzdem spannenden Gardasee-Krimi. Mir war recht schnell klar, in welche Richtung die Ermittlungen hier gehen würden. Was mich aber beim Lesen keineswegs gestört hat, da es immer wieder Wendungen gibt, nach denen ich „meinen“ Täter wieder laufen lassen musste. Luca Conti dagegen stürzt sich mit eiserner Entschlossenheit in den Kampf um Gerechtigkeit und löst seinen ersten Fall gekonnt auf seine manchmal etwas ungestüme und unkonventionelle Weise geschickt auf. Die kleine Liebesgeschichte, die sich zwischen ihm und Antonella entwickelt, passt sich gut in die Gesamtgeschichte ein. Und sie lässt mich hoffen, dass ich noch mehr von dem jungen Mann lesen werde, der sich seines Berufswunsches nun sicher ist. Er hat großes Potential, wie ich finde.
Besonders gut gefallen mir die lebendigen Dialoge und Gespräche, bei denen ich Mäuschen spielen darf und die mich immer näher an die Auflösung des Falles bringen. Meinem Lesegeschmack kommt es auch sehr entgegen, dass der Autor ohne großes Blutvergießen auskommt.
Ich habe mich an den Orten rund um den Gardasee sehr wohl gefühlt. Bilder aus Verona, Bardolino, Malcesine und Tignale, die ich bald im Kopf habe, bringen das italienische Flair gut rüber. Dazu der Ausflug an den Starnberger See und nach München. Ein Umfeld, das mir sehr gut gefallen hat.
Dazu die vielen sehr unterschiedlichen, nicht immer sympathischen Menschen mit denen ich es hier zu tun bekomme. Eine bunte Mischung quer durch unsere Gesellschaft. Dieses Gesamtpaket macht für mich diesen empfehlenswerten, spannenden Krimi aus.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.