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aebbies.buechertruhe

Bewertungen

Insgesamt 1003 Bewertungen
Bewertung vom 01.07.2020
Reet, Hanna

Ein Mordsgeschenk für Agathe


sehr gut

Familie Christiansen macht ihrer Oma Agathe zum 90. Geburtstag ein außergewöhnliches Geschenk. Ein Familienurlaub auf einer Ostseeinsel mit einem geschauspielerten Mord, den Agathe aufklären soll. Agathe fällt auf die Finte herein und steckt ihre Spürnase tief in den Fall hinein. Doch dann kommt es für Familie Christiansen ganz anders als geplant...

Der Roman "Ein Mordsgeschenk für Agathe" von Hanna Reet ist ein sommerlich heiteres Buch. Agathe ist eine liebenswerte Person, die sagt, was sie denkt und sich nicht an der Nase herumführen läßt. Ihr gehörte hier meine ganze Sympathie. Aber auch die übrige Familie Christiansen wird sympathisch dargestellt. Wie in jeder Familie sind sie sich nicht in allem einig und müssen viel diskutieren. Letztendlich jedoch ziehen sie an einem Strang. Die Handlung wurde mit Raffinesse und Humor gestaltet. Über die kleinen Verwicklungen kann man herzhaft lachen und auch Agathe trägt viel dazu bei, daß man hier gut unterhalten wird. Die Handlung nimmt zum Ende hin eine spannende Wende - bei der man überlegen muß, ob das jetzt alles so ernst gemeint ist oder zum Spiel dazugehört. Bei diesem Roman kommt Urlaubsfeeling auf, denn die Autorin beschreibt Landschaft und Ortschaft sehr bildhaft. Hier ist man wirklich überall hautnah dabei und genießt die Ostsee!

Das "Mordsgeschenk für Agathe" ist ein Mordsgeschenk für vergnügliche Stunden im Strandkorb oder auf dem Balkon!

Bewertung vom 29.06.2020
Thesenfitz, Claudia

Sylt oder Sahne


ausgezeichnet

Nele fühlt sich zu dick. Sie redet sich ein, daß sie aufgrund ihres Gewichtes nicht die Liebe ihres Lebens findet. Kurzentschlossen meldet sie sich zu einer Fastenkur auf Sylt an. Dort trifft sie auf Sabine, mit der sie sich anfreundet und die ihr zeigt, was im Leben wirklich wichtig ist.

"Sylt oder Sahne" ist der diesjährige Glücksroman von Claudia Thesenfitz. Er beginnt sehr witzig und man hat die ein oder andere Lachträne im Auge. Doch schnell bekommt man auch Mitleid mit Nele. Ihr Kampf gegen die Waage ist schon bedrückend. Man merkt, wie sehr sie leidet und bewundert sie für ihre Willensstärke. Dabei bleibt sie zu jeder Zeit sympathisch und liebenswert. Mit Sabine erlebt sie eine schöne Zeit auf Sylt, wenn auch anders als gedacht. Sabine zeigt von Anfang an Mut und macht sich nichts aus ihrem Äußeren. Sie bringt Nele bei, sich selbst zu akzeptieren. Diese Entwicklung ist einfach schön! Claudia Thesenfitz hat die übrigen Charaktere hier wirklich vielseitig gestaltet. Vom Gesundheitsfanatiket über den Öko bis hin zum Besserwisser - man findet sie alle in der Fastenklinik "Seemöwe". Leicht und locker beschreibt die Autorin hier das Geschehen. Auch wenn dies ein humorvoller Roman ist, bekommt man doch etwas zum Nachdenken. So ganz nebenbei wird hier der Leser mit Sylt vertraut gemacht. Man ist richtiggehend mit auf der Insel, wandert am Strand und genießt das Inselleben.

Dies ist ein wahrer Glücksroman mit einer Lehre: Man soll sich nicht viel daraus machen, was andere denken - sondern sich selbst akzeptieren. Und irgendwann findet jeder seinen Deckel....

Bewertung vom 17.06.2020
Bomann, Corina

Die Farben der Schönheit - Sophias Träume / Sophia Bd.2


ausgezeichnet

Im Jahre 1932 lebt Sophia in New York. Nachdem sie in Paris vergeblich versucht hat, ihren Sohn zu finden, nimmt sie eine Stelle bei der bekannten Kosmetik-Expertin Elisabeth Arden an. Sie bekommt die Chance, die erste Schönheitsfarm aufzubauen. Dabei gerät sie zwischen die Fronten, denn die beiden führenden Kosmetik-Königinnen Elisabeth Arden und Helena Rubinstein führen einen erbitterten Konkurrenzkampf. Bei ihrer Arbeit begegnet Sophia immer wieder ihrem früheren Geliebten Darren O'Connor. Mit der Zeit kommen die beiden sich wieder näher. Doch in der Kosmetikbranche ist kein Platz für ein Liebespaar. Sophia muß sich entscheiden, ob sie Karriere machen will oder ihr privates Glück finden möchte.

In dem Buch "Die Farben der Schönheit - Sophias Träume" entführt Corina Bomann den Leser wieder in die Welt der knallharten Kosmetikbranche. Sie schafft es hier wieder eine fiktive Geschichte in historische Tatsachen zu verweben und wahre Charaktere mit ihren fiktiven Charakteren leben zu lassen. Hier hat die Autorin richtig gut recherchiert! Sophias turbulentes Leben wird hier weitergeführt und man leidet bei der Suche nach ihrem Sohn richtig mit ihr. Ihr Kampf um ein gutes Leben geht unter die Haut. Man erlebt mit ihr Höhen und Tiefen hautnah und wünscht dieser sympathischen Person einfach nur Glück - ja, man lacht und weint mit ihr. Corina Bomann stellt hier die Schönheitsbranche mit ihrer knallharten Art auf realistische Weise dar. Der Umgang mit den Menschen dort ist einfach haarsträubend. Dies alles wird in diesem Roman durch einen wunderbar leicht zu lesenden und fesselnden Schreibstil vermittelt. Das Ende des Buches vermittelt jetzt schon Spannung und Vorfreude auf den dritten Band!

Bewertung vom 17.06.2020
Völler, Eva

Ein Traum vom Glück / Ruhrpott Saga Bd.1


ausgezeichnet

Katharina ist mit ihren Töchtern nach dem Kriegsende aus Berlin geflüchtet. Sie hat in Essen bei der Mutter ihres vermißten Mannes Zuflucht gefunden. Doch Katharina fällt es schwer, mit der Art der Menschen im Ruhrgebiet warm zu werden. Sie träumt von einem besseren Leben weit weg von Zechen und Kohlestaub. Als jedoch der Spätheimkehrer Johannes in Katharinas Leben tritt, gerät ihr ehrgeiziger Plan ins Wanken. Sie verliebt sich in den jungen Mann. Als keiner mehr damit rechnet, steht plötzlich Katharinas Mann Karl vor der Tür. Er ist schwer traumatisiert. Für Katharina beginnt eine Zeit der Zerrissenheit. Sie will Karl nicht im Stich lassen, liebt aber Johannes. Soll sie ihre Pläne einfach vergessen?

Das Buch ist für mich etwas ganz besonderes, denn es geht hier um meine Heimatstadt Essen. Es hat riesigen Spaß gemacht in Gedanken mit den Romanhelden durch Essen in den 1950er Jahren zu wandeln. Dabei mußte ich feststellen, daß vieles, was den Krieg überstanden hat, die Zeit danach nicht überlebt hat. Das ist eigentlich schade. Im Buch kommt die spezielle Art der Menschen im Ruhrgebiet sehr gut zur Geltung. Die besondere Sprache ist für den Leser in anderen Gegenden sicher nicht einfach zu verstehen. Daher ist es gut, daß am Ende der Geschichte für einiges eine Erklärung vorhanden ist. Ich kenne so manchen Begriff auch nur noch von meiner Großmutter...

Das Leben in den Nachkriegsjahren wird hier lebhaft dargestellt. Die Sehnsucht nach einem besseren Leben ist deutlich zu spüren, aber auch die Angst der Menschen vor den übrig gebliebenen Gestrigen ist sehr verständlich.

Dieses Buch ist der Auftakt einer neuen Reihe und ich bin schon sehr gespannt, wie die Geschichte weitergeht. Das Warten darauf lohnt sich auf jeden Fall!

Bewertung vom 13.06.2020
Korsakova, Natasha

Tödliche Sonate / Commissario Di Bernardo Bd.1


ausgezeichnet

In Rom wird die ebenso mächtige wie gefürchtete Musikagentin Cornelia Giordano brutal ermordet. Commissario Di Bernardino sieht sich mit einer ihm fremden Welt konfrontiert - er ermittelt zwischen grandiosen Musikern und konkurrierenden Geigenbauern. Und muß sich für die Ermittlungsarbeit tief in die Geschichte der größten Geigenbauer der Geschichte einarbeiten....

"Tödliche Sonate", der erste Krimi der bekannten Violinsolistin Natasha Korsakova, ist der erste Band rund um Commissario Di Bernardo. Er hat mich richtig begeistert! Hier findet man einfach alles - angefangen bei sympathischen Charakteren über eine spannende Handlung bis hin zu wundervollen Beschreibungen Roms und Wissen über antike Geigen. Natasha Korsakova schickt hier ein Ermittlerteam auf die literarische Bühne, das seinesgleichen sucht. Das Team ist sympathisch, ergänzt sich perfekt. Gerade bei Di Bernardo und Del Pino hatte ich das Gefühl, daß hier zwei Ermittler perfekt zusammenpassen. Ich hoffe sehr, noch viel von ihnen lesen zu dürfen! Der Fall ist extrem spannend von Beginn bis Ende. Immer wieder erhält man neue Hinweise, die zu Verdächtigen führen, manche Spuren drehen sich im Kreis - die wahre Lösung wird tatsächlich erst am Ende präsentiert. Das Buch lebt aber nicht nur von Spannung. Die Autorin entführt den Leser sehr bildhaft nach Rom, zeigt dabei nicht nur die schönen Seiten, sondern auch die Straßen abseits des Tourismus. Man fährt förmlich bei Di Bernardo im Auto mit, so gut sieht man alles vor sich. Für mich hat das Buch jedoch noch zwei besondere Highlights, die es aus der Masse an Krimis hervorhebt: Natasha Korsakova erweckt Antonio Stradivari und seine Nachkommen zu leben. Anhand von Rückblicken wird hier die Geschichte eines Mythos nachgezeichnet: der legendären und berühmten Stradivari "Messias". Während die Gespräche und Handlungen Antonio Stradivaris fiktiv sind, ist die Geschichte der "Messias" historisch belegt und wahrheitsgemäß wiedergeben. Auch die Diskussion um die Echtheit der Geige wird hier thematisiert und spielt eine entscheidende Rolle. Dabei beeinflusst die Autorin den Leser jedoch nicht in seiner Meinung. Diese Diskussion bleibt offen, so daß jeder glauben kann, was er möchte. Für mich war die Geschichte rund um die "Messias" ein echtes Highlight und ich habe viel gelernt. Dies alles beschreibt Natasha Korsakova in einem leicht verständlichen Stil - man muß kein Experte auf diesem Gebiet sein, um alles zu verstehen. Die Autorin teilt ihr Wissen auf ganz leichte Art! Mich persönlich hat sie mit ihrer Art so neugierig auf Stradivari und Vuillaume gemacht, daß ich zwischendurch immer wieder selbst recherchiert habe - ich wollte und will noch mehr wissen....

Natasha Korsakova bezaubert literarisch mit ihrem Buch "Tödliche Sonate" genauso, wie sie es musikalisch mit ihrer Vuillaume, einer präzisen Kopie der "Messias", macht.

Bewertung vom 10.06.2020
Ziege, Madlen

Kein Schweigen im Walde


ausgezeichnet

Die Biologin Madlen Ziege nimmt den Leser in ihrem Buch "Kein Schweigen im Walde" mit auf eine Reise durch die Kommunikation der Pflanzen und Tiere. Sie unterteilt ihr Buch in drei Abschnitte. Im ersten Abschnitt geht es darum, auf welchem Wege kommuniziert wird, der zweite Abschnitt behandelt die Frage, wer mit wem kommuniziert. Im dritten Abschnitt erläutert sie, was für Folgen Veränderungen mit sich ziehen. Alle drei Abschnitte sind sehr lehrreich und der Leser erfährt erstaunliche Dinge, wodurch so mancher die Umwelt wohl mit anderen Augen wahrnehmen wird. Wer meint, es geht hier nur um bekannte, gut sichtbare, Pflanzen und Tiere, der täuscht sich. Neben Kaninchen bekommen hier auch Bakterien und Pantioffeltiere ihren Platz eingeräumt, so daß dieses Buch sehr vielseitige Themen behandelt. Auch wenn Madlen Ziege hier alles fachlich genau beschreibt, hat man nie das Gefühl, ihr nicht folgen zu können. Sie schreibt sehr locker, man kann zu Recht sagen, daß sie ein Buch für jedermann geschrieben hat. Aufgewertet wird dieses Buch durch wunderbare Zeichnungen, die ebenfalls von Madlen Ziege angefertigt wurden und die einzelnen Themen visuell vertiefen .

Mich hat dieses Buch begeistert!

Bewertung vom 09.06.2020
Swann, Leonie

Mord in Sunset Hall / Miss Sharp ermittelt Bd.1


ausgezeichnet

Agnes Sharp hat eigentlich genug mit ihrer Hüfte und ihren Mitbewohnern der Senioren-WG zu tun, als sie auch noch eine Tote im Schuppen und eine Tote im Nachbargarten hat. Gemeinsam mit ihren Mitbewohnern samt Schildkröte Hettie macht sich Agnes auf die Suche nach dem Serienmörder. Dabei lüftet sich manches Geheimnis....

"Mord in Sunset Hall" von Leonie Swann ist wieder absolut lesenswert! Nach Schafen, Flöhen und Graupapagei ist diesmal neben Wolfshund Brexit die Schildkröte Hettie der tierische Hauptcharakter. Und diese paßt perfekt zu den Senioren, die alle ihr Gebrechen haben. Es ist eine gemütliche WG voller sympathischer Charaktere. Die einen ein wenig schusselig, die anderen mit körperlichen Handicaps - aber alle ergänzen sich zu einem funktionierenden Ganzem. Hier mag man einfach jeden und schließt ihn sofort in sein Herz. Leonie Swann schreibt mit viel Witz und Ironie, so daß man hier herzhaft lachen kann. Aber man wird streckenweise auch nachdenklich und beginnt über das Alter nachzudenken. Denn die Autorin vermittelt ein Gespür dafür, wie es ist, wenn etwas nicht mehr richtig funktioniert und man dann doch ohne Hilfe nicht zurecht käme. Hier lernt man, was Freundschaft bedeutet! Trotzdem dominiert hier der Humor. Der Kriminalfall selbst ist gemütlich - halt passend zum Tempo der Senioren. Das Buch liest sich recht flott - die Autorin verfügt einfach über einen Schreibstil, der den Leser für das Buch einnimmt und ihn durch die Seiten fliegen läßt.

Mir hat dieses Buch extrem gut gefallen und ich kann es sehr empfehlen!

Bewertung vom 07.06.2020
Geisler, Kurt

Endstation Öresund


ausgezeichnet

Auf einer Kieler Marinewerft wird ein U-Boot am Ausrüstungskai gestohlen. Die Täter gehen präzise und äußerst brutal vor. Das U-Boot ist spurlos verschwunden, die zunächst einzige Fährte ist ein Fischkutter vor Eckernförde, dem das U-Boot das Fangnetz zerreißt. In Kiel geraten sich derweil die Behörden gegenseitig in die Quere, Kompetenzen müssen geklärt werden. Die Täter nutzen die Zeit für einen Anschlag am Schönberger Strand und die Verfolgung eines Kreuzfahrtschiffes, welches von ihnen im Öresund bedroht wird.

"Endstation Öresund" ist der vierte Krimi rund um Kommissar Hansen und den Frühpensionär Stuhr. Kurt Geisler schafft es jedoch perfekt, daß man diesen Krimi auch als Einzelband lesen kann. Die Charaktere werden direkt vertraut und fehlendes Wissen in guter Weise erläutert. Kennt man die Serie, so werden diese Erklärungen durch ihre gekonnte Kürze nicht langweilig und man wird auf viele Bekannte treffen. Diese Charaktere sind absolut sympathisch und mit ihren Problemen authentisch. Diese Probleme sind aber in guter Balance zum restlichen Geschehen gehalten und überragen die Handlung nicht, so daß der Spannung nichts genommen wird. Diese ist hier wirklich hoch und hält sich konstant von Beginn bis Ende, ohne jemals zu wackeln. Was mir hier wieder sehr gut gefallen hat: Kurt Geisler kennt die Örtlichkeiten und beschreibt sie so wahrheitsgemäß und bildhaft, daß man sich beim Lesen dorthin versetzt fühlt. Da ich Kiel und Umgebung sehr, sehr gut kenne, wußte ich stets, wo sich die Protagonisten befinden. Tja, bei den Fischerhütten am Schönberger Strand bekam ich direkt Hunger, so toll war diese Örtlichkeit beschrieben. Ein wenig Mühe hatte ich dabei, die einzelnen Behörden auseinander zu halten. Dies gab sich jedoch im Verlauf der Handlung und ich konnte ihr immer gut folgen.

Dieses Buch erhält eine klare Leseempfehlung. Es beinhaltet Spannung und Lokalkolorit vor der grandiosen Kulisse der Kieler Förde!

Bewertung vom 07.06.2020
Eyssen, Remy

Dunkles Lavandou / Leon Ritter Bd.6


ausgezeichnet

Der Gerichtsmediziner Dr. Leon Ritter freut sich auf einen schönen Sommer in seiner Wahlheimat La Lavandou. Dann wird die Leiche einer jungen Frau unter einer Brücke gefunden. Der Polizeichef möchte an einen Selbstmord glauben. Leon Ritter stellt aber fest, daß die Frau vor ihrem Tod grausam gefoltert wurde. Er denkt sogar an einen Ritualmord oder eine Teufelsaustreibung. Für diese Theorie wird er belächelt. Nur seine Lebensgefährtin Isabell, die stellvertretende Polizeichefin, nimmt ihn ernst. Als die Tochter des Innenministers verschwindet, nehmen die Ermittlungen dann an Fahrt auf, denn ihre letzte Spur führt nach La Lavandou!

Der neue Roman "Dunkles Lavandou" von Remy Eyssen ist wie ein Wiedersehen mit alten Freunden. Alle Personen aus dem Kreis um Dr. Leon Ritter sind wieder zusammen gekommen. Auch ihre mal mehr, mal weniger sympathischen Schrullen sind wieder da. Das macht die Geschichte so menschlich. Die Landschaft wird so liebevoll beschrieben, da spürt man beim Lesen die Sonne auf der Haut und hat den Duft von Lavendel und des Mittelmeeres in der Nase. Man kann merken, daß der Autor diese Gegend sehr mag.
Aber es fehlt auch nicht an Spannung. Die ist diesmal besonders hoch, denn ein bißchen Grusel spielt auch mit. Remy Eyssen schafft es tatsächlich, jedesmal seinen Vorgängerkrimi zu toppen. Man denkt immer, daß es besser nicht mehr geht - aber er schafft es trotzdem immer wieder.

Die Bücher von ihm sind ein Garant für beste Krimikunst und Spannung vom Feinsten!

Bewertung vom 06.06.2020
Kölpin, Regine

Strandkorbküsse oder Der Anti-Verliebtheits-Pakt


ausgezeichnet

Dana und Fee sind beste Freundinnen. Und das soll auch so bleiben. Deshalb schließen sie einen Pakt: Keine der beiden darf sich vor ihrem 18. Geburtstag verlieben. Doch Fee verliebt sich in Chris, einen BMX-Fahrer und in Danas Augen ein absoluter Langweiler. Nun muß Dana einsehen, daß es für Fee mehr als die gemeinsamen nachmittäglichen Strickstunden und den Schafhof von Danas Eltern gibt. Und da gibt es auch noch Mick, den Freund von Chris. Eigentlich ist der gar nicht so doof, wie Dana dachte...

Der neue Jugendroman "Strandkorbküsse oder der Anti-Verliebtheits-Pakt" von Regine Kölpin entführt diesmal zu Dana und Fee. Die beiden Freundinnen sind unzertrennlich. Beide sind sympathisch und werden authentisch dargestellt. Ihre Veränderung vom Kind zum Teenager wird hier sehr deutlich. Man erlebt, wie sehr beide in dieser Zeit innerlich zerrissen sind. Keine will der Anderen weh tun, aber das Leben ändert sich und es gibt mehr als gemeinsame Strickstunden. Man erlebt die Veränderung durch den einnehmenden Schreibstil von Regine Kölpin mit eigenen Augen. Aber nicht nur die beiden Freundinnen machen hier eine immense Entwicklung durch. Auch Chris und Mick entwickeln sich. Gerade Mick mit seiner geheimnisvollen Vergangenheit sorgt hier für Spannung in der Handlung. Die Autorin beweist hier wieder, daß sie ihre Themen gut recherchiert. Denn das Buch spielt größtenteils auf einem Schafhof mit all seinen Problemen und schönen Erlebnissen. Hier wird nebenbei viel Wissen über Schafe und die Arbeit mit ihnen vermittelt. Lammzeit, Schaftreck - man erlebt hier viel und bekommt alles genau erklärt.

Dieses Jugendbuch ist wirklich ein Genuß. Eine besondere Überraschung befindet sich am Ende der Geschichte - man findet Strickanleitungen für die Dinge, die Dana und Fee gestrickt haben. So kann man einen Teil des Buches selbst tragen!