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... was ich rezensiere, bewerte, das habe ich auch gelesen!

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Insgesamt 1256 Bewertungen
Bewertung vom 24.04.2019
Schillinger, Walburga;Pohse, Charlotte

Bauerngartenglück


ausgezeichnet

Man muss weder 'Öko-Purist' noch Jesuslatschenträger sein, um das Buch sehr schön zu finden...

Das gut und mit regenfesten Buchdeckeln gebundene Werk ist nicht nur schön. Mit vielen Farbfotos und gut verständlichen Illustrationen versehen. Es bietet auch unheimlich viel Wissen um den Garten. Wobei es entsprechend dem Untertitel vornehmlich um Obst, vor allem Beeren, und Gemüse geht. Dem zweiten Begriff im Untertitel werden die immer wieder mal aufzufindenden Rezepte gerecht.

Im Inhaltsverzeichnis kann man sich im Zweimonatsrhythmus orientieren, was wann wie gesät, gesteckt, geerntet, für den Winter vorbereitet werden kann oder soll. Auf den letzten Seiten ist eine Sortenliste einiger Pflanzen samt Kurzbeschreibung inklusive Geschmacksspezifika und Bezugsquelle zu finden.

Sehr schön, interessant und einleuchtend sind auch die immer wieder zu findenden Kapitel "Was die Oma schon wusste. Wertvolles Wissen wiederentdeckt."

Das Buch ist ebenso für Blumengärtner geeignet. Auch wenn Blumen leider nicht mit im Vordergrund stehen, obwohl sie doch zu einem richtig schönen Bauergarten gehören. Aber es werden zahlreiche Tipps gegeben, die auch den Blumen und Blüten zu Gute kommen. Wie Bodenbeschaffenheit, Bodenverbesserung, Möglichkeiten, der Nacktschneckenplage Herr zu werden, Gründüngung, Pflanzen als Insektenmagnet.

Walburga Schillinger ist Bäuerin, als Vorsitzende des Netzwerkes "Bauerngarten- und Wildkräuterland Baden e.V." setzt sie sich für die Vermittlung von traditionellem und modernem Wissen um Pflanzen ein. Charlotte Pohse hat ihr Studium zu Forstwissenschaften und Naturschutz mit der Abschlussarbeit "Bauerngartenkultur in Südbaden" erfolgreich beendet.

Die beiden Damen wissen also, worum es geht. Und was sie (be-) schreiben.

Bewertung vom 17.04.2019
Graeve, Melanie von

Events professionell managen


ausgezeichnet

Ein vollständiges vollständig begeisterndes Arbeitsbuch

Es mag sein, dass Veranstaltungsorganisatoren mit geschätzten 125 Jahren praktischer Erfahrung diesem Hand- oder besser Arbeitsbuch nichts mehr abgewinnen können.

Allen anderen sei es empfohlen. Denn Melanie von Graeve, ihres Zeichens Event-Management-Ökonomin und Nachhaltigkeitsberaterin, lässt den Leser in vollem Umfang an ihren zehn Jahren Erfahrung mit der Organisation und Durchführung von Finanz- und Marketingveranstaltungen teilhaben.

Was gibt es in allen Phasen einer Veranstaltung , neudeutsch eines 'Events', nicht alles zu beachten...

Zielgruppe, Zielsetzung, Budget, Dauer, Termin, Ort, Zuständigkeiten, rechtliche Vorgaben, Catering, Erfolgsmessung usw.

Das sind nur einige der Oberbegriffe. Ich picke hier nur mal einen Oberbegriff heraus: rechtliche und versicherungstechnische Aspekte.
Dazu gehören Veranstalterhaftpflicht, Veranstaltungsausfall, Elektronikversicherung, Diebstahl (ggf. auch Garderobe), Unfallversicherung, Krankenversicherung, GEMA, KSK, Steuern, Lizenzen, Verwertungsrechte, sonstige Genehmigungen.
Alleine bei den Fragen Budget und Kosten gilt es, geschätzte 140 Kostenfaktoren zu berücksichtigen. Von Zeitaufwand für die Besichtigung der geeigneten Räumlichkeiten über Aufwand für den Texter der Einladungen, das Porto, Mietmöbel, Hostessen, Stromverbrauch, Dekoration, Honorare, Sicherheitspersonal bis hin zum Aufwand der Auswertungen und Dankesschreiben an die Teilnehmer.

Das alles ist in Checklisten zusammengefasst, in denen die entsprechenden Werte, Zuständigkeiten etc. eingetragen werden können.

Wer sich von Kongressdienstleistern, Tourismusverbänden, Convention Bureaus in Deutschland entsprechende Informationen einholen will, findet eine seltsamerweise nach Postleitzahlen sortierte Liste dieser Organisationen. Mit allen aktuellen Kontaktdaten.

Das Arbeitsbuch ist für alle, die eine Veranstaltung von Pressekonferenz, über kleine Hausmesse, Reihenstand auf einer Regionalmesse oder 1.000-Quadratmeter-Stand auf der Hannover Messe zu planen, zu betreuen haben, eine enorme Hilfe.

Einzige Ausnahme: Event-Manager mit 125 oder mehr Jahren Erfahrung. Alle anderen: zugreifen!

Bewertung vom 16.04.2019
Naundorf, Frank;Greiner, Yvonne

Kos Reiseführer Michael Müller Verlag


sehr gut

Nicht nur Kos, auch Pserimos, Kalymnos, Patmos, Nissiros und ein Ausflug nach Bodrum sind Themen

Es kommt darauf an, was für eine Art Urlaub geplant ist. Auf der fünfmal so grossen Insel Rhodos existieren 12 Hotels mit der Bewertung von 5 Sternen, auf Kreta, etwas mehr als doppelt so gross als Kos sogar deren 35 und auf dem 287 Quadratkilometer grossen Kos schon 15 5-Sterne-Häuser. Ein Indiz für die touristische 'Erschlossenheit'. Oder passt den touristischen Ansturm eher?

Aber sei es drum, Die Gründe für die Beliebtheit von Kos beschreiben Frank Naundorf und Yvonne Greiner sehr genau. Seien es im Teil 'Nachlesen & Nachschlagen' die Pflanzen- und Tierwelt, Klima & Reisezeit, Geschichte, Anreise, Übernachten, Essen & Trinke oder einfach nur sonstiges Wissenswertes und Interessantes.

Der mit Farbfotos reich illustrierte Reiseführer stellt Kos in sechs nach den Regionen einschliesslich der Inselmitte unterteilten Abschnitten vor. Wobei für jede Region mehr als genug Hinweise im Stil von 'Wo baden?', 'Was anschauen?', 'Wo einkaufen?', 'Nachtleben', 'Übernachten', 'Essen und Trinken', 'Sport und Spiel' existieren.

Die Reiseführer aus dem Michael Müller Verlag zeichnen sich bekanntlich seit je her durch die lesenswerten Nebenbei-Informationen aus. So auch hier. Man erfährt etwas über Hippokrates, über die Ikonen-Malerei, Herakles, den Wein von Kos.

Die grösseren Ortschaften haben, ebenfalls wie bei MM üblich, ihren Auszug aus einem Stadtplan erhalten. In denen die angegebenen Unterkünfte, Cafés, Bars, Lokale deutlich erkennbar eingezeichnet sind.
Den ursprünglichen Grundriss der archäologischen Stätten und antiken Bauwerke verdeutlichen die entsprechenden Pläne.

Mit Hilfe des kleinen Wanderführer mit seinen zwölf Tourenvorschlägen, davon vier auch für Mountainbiker geeignet, lässt sich Kos per Pedes oder Pedal kennen lernen. Vielleicht nicht gerade im Juli oder August mit der durchschnittlichen Tagestemperatur von 28° bis 34° C...

In diesen Monaten locken dann eher die zahlreichen Strände.

Wer seinen Urlaub auf Kos verbringen möchte, dabei gewillt ist, sein Hotel-Resort zu verlassen, findet mit dem Reiseführer einen wertvollen Begleiter.

Bewertung vom 15.04.2019
Schwab, Gunther;Schwab, Antje

Karpathos Reiseführer Michael Müller Verlag


ausgezeichnet

3-letter-code AOK

Mit diesen drei Buchstaben ist nicht eine der gesetzlichen Krankenkassen Deutschlands gemeint. Sondern es ist das Kürzel für den Flughafen auf Karpathos, der bislang vom Massentourismus verschonten, 48 Kilometer in Nord-Süd-Richtung langen und maximal 12 Kilometer breiten Insel in der Ägäis. In etwa zwischen Rhodos und Kreta gelegen.

Als Anhaltspunkt für die ‚Kleinheit‘ von Karpathos: das weitaus bekanntere Rhodos erstreckt sich über 78 mal 38 Kilometer, Kreta sogar über 254 mal 60 Kilometer.

Die beiden Autoren Antje und Gunther Schwab haben bereits einige weitere Reise. Und Wanderführer veröffentlicht. Nicht nur zu griechischen Inseln. Sondern auch für Regionen und Städte in der näheren Umgebung als da wären das Elsass, Strassburg, einen Wanderführer für den Pfälzer Wald etc. Ihre besondere Liebe gehört meines Erachtens Griechenland, speziell einigen kleinen Inseln in der Ägäis.

Die beiden Autoren stellen wie gewohnt zunächst einige Eigen- und Besonderheiten der Insel vor. Kultur, Strände, Wandern und Ausflüge etc. Die Neuauflage des Reiseführers, immerhin Nummer 9, was für die inhaltliche Qualität des Buches spricht, bringt die weiteren allgemeinen Infos unter der Überschrift ‚Nachlesen & Nachschlagen‘ am Ende des Buches. Dort sind auch ausführlichere Beschreibungen zu Klima und Reisezeit, Pflanzen- und Tierwelt, der interessanten Geschichte, Anreise und so weiter zu finden. Gefolgt von einem Wanderteil mit 24 Vorschlägen, unterteilt wie der Reiseteil selbst in den Nordteil der Insel, Süden, Inselmitte und der noch kleineren und noch typisch griechischeren Nachbarinsel Kássos.

Aus Erfahrungen auf Rhodos weiss ich, dass die luxuriösen 5-Sterne-Häuser mit allem Komfort und Komnach einschliesslich der All-inclusive-Verköstigung den Tavernista, den kleinen Hotels und Pensionen die Lebensgrundlage entziehen. Von dieser Art Hotel wird zwar auch eines erwähnt. Mit insgesamt knapp 250 Zimmern im Vergleich zu den Riesenbunkern, die an der rund 280 Kilometer weiter östlich gelegenen Festlandküste rumstehen, immer noch recht klein… Es liegt. In der Inselhauptstadt Pigádia. Ansonsten beziehen sich die Tipps zu Übernachtungsmöglichkeiten, Essen und Trinken auf kleine Familienbetriebe. Die es hoffentlich noch lange geben wird und damit deren Besitzern ein Einkommen ermöglichen, mit dem sie auskommen.

Ausser der Ursprünglichkeit, der Natur, den Bade- und Wandermöglichkeiten bietet Karpathos am äussersten Südzipfel Windsurfern ideale Möglichkeiten, ihrem Hobby, ihrem Sport zu frönen. Die Strände am Cape Kástello tragen so bezeichnende Namen wie ‚Speed Lagun‘, ‚Gun Bay‘, Paradise Bay‘, Luv Spot‘ oder ‚Devils Bay‘. Bei Windstärken zwischen 5 bis hin zu 9 Beaufort trägt dieser Küstenabschnitt den Namen Devils Bay wohl zu Recht. 9 Beaufort entsprechen einem Sturm, bei dem Äste brechen, Ziegel von Dächern geweht werden können und die See hohe Wellen mit verwehter Gischt und beginnenden Brechern aufweist.

Zurück zu AOK: der etwa 2.000 Kilometer weite Flug von München (MUC) nach Karpathos (AOK) über Athen (ATH) dauert rund 5 Stunden. Er schlägt je nach Saison ab 280,00 EUR pro Person zu Buche. Für den Hin- und Rückflug. Inklusive Griechenland pur.

Bewertung vom 15.04.2019
Creemers, Femke;Wijs, Marijn de

Happy Campers


sehr gut

Titelfoto, Thema und Namen der Autoren machen es schon klar - Holland lässt grüssen!

Wobei ich gleich vorausschicke, dass ich absolut nichts gegen Holland und deren Bewohner habe. Die allermeisten, die mir bisher begegnet sind, sind nett, sympathisch, weltoffen, freundlich.

Diese grundsätzliche Sympathie wird nur dann etwas gedämpft, wenn ein Auto mit gelbem Kennzeichen einen Wohnanhänger hinter sich herzieht, während der Fahrer versucht, mit seinem Domizil irgendwelche Alpenpässe zu erklimmen... Das ist aber ein anderes Thema.

Thema dieses netten Buches sind die Renovierungs-, Ausbau- und Umbauarbeiten respektive das Ergebnis derselben bei gebraucht erworbenen, selbst gebauten Wohnwagen, Reisemobilen vom VW Bully T1 (mit geteilter Frontscheibe, Baujahr 1964) über den Wellblech-Citroen HY-Bus Baujahr 1978, einen Mercedes Rundhauber LAF 1113 von 1965 bis hin zum Volvo F10 Sattelschlepper mit 1986er Aufleger. Nach NOx-Werten oder anderen Abgaswerten sollte da besser nicht gefragt werden.

Die beiden Damen, die das Buch veröffentlicht haben, zeigen mit ihren vielen Farbfotos einen gewissen Hang zu Pastellfarben. An den Aussenseiten und auch bei der Inneneinrichtung. Hie und da kommen auch die altbekannten 'Pril-Blümchen' wieder zu Ehren. Nett, lustig, für die Urlaubszeit auch auszuhalten.

Wer mit dem Gedanken spielt, sich mit einem gebrauchten Camper den 30% der acht Millionen Niederländer, die ihre Unterkunft mit in den Urlaub nehmen, anzuschliessen, wird in dem Buch sicher einige gute Ideen finden.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.04.2019
Mentzel, Britta;Rusch, Barbara;Pinck, Axel

Das Reisebuch Deutschland


ausgezeichnet

Urlaub ohne Flug? Geht hervorragend!

Das strapazierfähig verarbeitete Buch präsentiert die schönsten Reiseziele in Deutschland. Unterteilt in die verschiedenen Regionen von Nord nach Süd. Alles mit schönen, qualitativ guten Farbfotos illustriert. Die teilweise auch ganz- oder sogar doppelseitig sind. Und die Neugierde, die Vorfreude auf das Reiseziel wach rufen.

In einer farblich abgesetzten Randleiste werden 'Top*Erlebnisse' in der jeweiligen Region geschildert. Wobei hier auch für weitergehende und ganz aktuelle Informationen die Internetadressen dieser Ziele aufgeführt werden. Nur ein Beispiel zur Urlaubsregion Bodensee: bodensee.eu; echt-bodensee.de, bodensee-radweg.com; vineum-bodensee.de und pfahlbauten.de.

Womit zugleich auch geklärt ist, dass es auf den (ohne letzten Teil mit dem Autoatlas, Karten im Massstab 1:900.000) 363 Seiten gar viele Vorschläge für Rad- und Wandertouren gibt. Wer diesbezüglich höhere Ansprüche hat, sollte dich bei den entsprechenden, speziell dafür ausgelegten Karten vom Kompass Verlag umschauen. In diesem Reisebuch geht es um Deutschland insgesamt, nicht um ein relativ kleines Gebiet. Für die Wahl des passenden Reiseziels ist das Buch gut geeignet. Sich dann nach der Entscheidung mit speziell die ausgewählte Gegend beschreibender Literatur einzudecken ist kein Problem. Es wird beispielsweise eine Unmenge Reise-, Rad- und Wanderführer zum Bodensee angeboten. Eine fast ebenso grosse Anzahl zu Schleswig-Holstein, etwas weniger zur Sächsischen Schweiz etc.

Die beiden jeweils doppelseitigen Übersichtskarten vom nördlichen beziehungsweise südlichen Teil Deutschlands mit den darin eingezeichneten und mit dazugehörenden Kapitelnummern versehene Markierungen für 'Highlights', 'Nationalparks' und 'Traumstraßen' ermöglichen eine schnelle Orientierung im Buch. So man schon in etwa ahnt, welche Gegend als Reiseziel in Frage kommt. Wobei der Begriff 'Traumstraße' sehr weit gefasst ist. Die beschriebene Strecke von Cottbus nach Rügen mit Berlin und Potsdam erstreckt sich immerhin über rund 550 Kilometer. Nach Absolvieren der vorgeschlagenen Tour Nummer 86 von Freiburg über Baden-Baden, Tübingen Ravensburg, Überlingen bis nach Konstanz zeigt der Kilometerstand des Autos dann doch 600 Kilometer mehr auf.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.04.2019
Fohrer, Eberhard

Sardinien Reiseführer Michael Müller Verlag


ausgezeichnet

Sardinien, die 16te…

Die Neuauflage ist mal wieder "Kein alter Wein in neuen Schläuchen". Die Auflage umfasst zwar 36 Seiten und 33 Farbfotos weniger als die Nummer 15. Dafür wurden aber nicht nur die prinzipielle Reihenfolge der Buchteile umgestellt. Die allgemeinen Infos zur Anreise, zu Natur, Wirtschaft, Umwelt, Geschichte der Insel etc. sind jetzt nach hinten gewandert.

Der Text ist jetzt durch die etwas grössere Schrift und den zweispaltigen Satzspiegel besser lesbar. Die Farbfotos sind noch besser gedruckt, wenngleich sie logischerweise nicht grösser geworden sind. Und nach wie vor haben die grösseren Ortschaften immer noch ihren Auszug aus einem Stadtplan abbekommen. Und auch die beigelegte Strassenkarte (1:300.000) ist als solche geblieben.

Aber trotz des etwas geringeren Seitenumfangs verrät Eberhard Fohrer noch mehr seiner Kenntnisse von Hotels, anderen Unterkünften wie die allgemein sehr schönen Agroturismo-Anbieter, über Restaurants, Badestrände, Museen etc. Alles natürlich aktualisiert und zudem um einiges erweitert. Ob die Preisangaben beziehungsweise Preisklassifizierungen auch für die kommende Reisesaison stimmig sind, liegt an den Gastronomen, nicht am Autor. Italienische Restaurants sind da bekanntlich recht flexibel…

Eberhard Fohrer beschreibt die Karibik Europas in einem sehr angenehm zu lesenden Textstil. Die Auszüge aus den Stadtplänen ermöglichen es wohl jedem Leser, das, was er an Informationen über die Sehenswürdigkeiten gelesen hat, auch im Original zu finden. Die oben erwähnte beigelegte Strassenkarte ist immer noch auf einem nicht sonderlich knick- und faltenvertragenden, also recht dünnen Papierbigen gedruckt. Nach wie vor gilt: wer seine Fahrten über die Insel, sei es mit dem Auto mit Blechdach oder bevorzugt mit Cabrio oder Moped besser planen möchte, dem sei die Straßenkarte von freytag & berndt ans Herz gelegt. Diese zeigt im Massstab 1:150.000 so gut wie jede Kurve, jeden geteerten "Feldweg" und wahrscheinlich auch jede Badebucht.

Geblieben ist die Unterteilung in fünf Abschnitte. Beginnend mit Nordsardinien und dem für uns wahrscheinlich wichtigsten Fährehafen in Olbia entgegen dem Uhrzeigersinn einmal rund um die Insel. Aber nicht nur die Küstenregionen werden so im Detail beschrieben, dass jeder Reiselustige sich ein Bild davon machen kann, was ihn erwartet. Auch das Innere der Traum-Insel hat seinen ausführlichen Textteil abbekommen.

Teilweise sind die bekannten farblich unterlegten Textboxen unter dem Stichwort "Alles im Kasten" in den Fliesstext eingearbeitet und auch hier erweitert. Viele interessante Nebensächlichkeiten wie beispielsweise etwas über den Casu marzu, einen Madenkäse... Wer wissen will, was es damit auf sich hat: jetzt steht es nicht mehr auf auf Seite 130, sondern auf Seite 625.
Geblieben sind auch die Inseln und Inselchen um Sardinien, das La-Maddalena-Archipel im Norden
Kurzum: die erste, aber nicht letzte Reise nach Sardinien führte uns per Flieger nach Olbia und von dort mit einem preiswerten gemieteten Kleinwagen von Chevrolet (grässliche Karre) durch den Norden der Insel. Etwa bis auf die Höhe von Nuoro. Abgesehen von dem Auto ein Traum. Mittlerweile war der südliche Teil Sardiniens dran. Im eigenen Auto. Mit Stoffmütze…

Das wir sicher nicht der letzte Urlaub bei den Sarden gewesen sein. Wenn ich mir die Neuauflage so durchschaue.

Bewertung vom 13.04.2019
Goetz, Rolf

Baedeker Reiseführer La Palma, El Hierro


ausgezeichnet

Las islas bonitas

Zum Glück hat dieser BAEDEKER weder Mallorca noch Ibiza oder sonst eine überquellende, lärmende, mit, um es dezent auszudrücken, stark alkoholisierten Touris überquellenden Inseln zum Thema. Und auch nicht eine der 'Bade-Inseln' in der Nachbarschaft. Sprich Gran Canaria oder Teneriffa.

Auf La Palma und erst recht auf El Hierro steht keine Party, kein All-Inclusive-Bunker, kein Kilometer langer Sandstrand im Vordergrund. Sondern vornehmlich Natur pur. Was nicht heissen soll, dass auf den beiden Inseln nicht gebadet werden könne. Es steht eben nur nicht an absolut erster Stelle der Attraktivitäten. Schon der Vergleich der Besucherzahlen verdeutlicht dies: die Kanarischen Inseln hatten anno 2017 zusammen 14,4 Millionen Touristen zu verkraften. Die Balearen wurde in dem Jahr von 13,8 Millionen Touris überschwemmt. Von den Urlaubern die den Weg in den Atlantik gefunden haben, haben laut der Information auf Seite 190f gerade mal 0,15% entsprechend 199.000 Menschen ihren Urlaub auf diesen beiden Inseln verbracht.

Solche Nebenbei-Informationen sind es, die den Reiz aller Baedekers ausmachen. Hier geht es nicht um die angesagtesten Discos, Party Locations, Shopping-Erlebnisse oder vergleichbares. Es geht darum, das im jeweiligen Baedeker thematisierte Reiseziel kennen und damit auch schätzen zu lernen.

Bezüglich der Informationen über Land und Leute ist somit eigentlich alles zum Ausdruck gebracht. Flora, Fauna, Geologie, Geschichte, Wirtschaft, Feiern (nicht Partys, sondern Feiern), Menschen, all dies wird nett lesbar beschrieben.

Selbstverständlich, sonst wäre es kein Reiseführer, gibt es auch jede Menge Hinweise zu nach Ansicht des Autorenteams empfehlenswerten Hotels, Restaurants, Erleben und Geniessen, zur Anreise etc. Beim zuletzt erwähnten Punkt Anreise fand ich es etwas ärgerlich, dass keine auch nur ansatzweise Info über die Kosten für den Inlandsflug von La Palma oder Teneriffa nach El Hierro zu finden ist. OK, das Netz weiss da sicher mehr. Und dann noch aktuelleres.

Ansonsten zeichnet sich der BAEDEKER durch die gewohnt gute Aufmachung aus. Nicht nur von der Verarbeitung. Sondern dass jede Ortschaft, Landschaft etc. in alphabetischer Reihenfolge nach dem jeweiligen Namen sortiert aufgeführt wird. Die Übersichtskarten auf dem Inneren der Klappseiten für Titelseite und Rücken geben einen ersten Überblick. Die in einer Kunststofftasche beigefügte Strassenkarte (1: 55.000) ersparen die Ausgabe für eine separate Autokarte für diejenigen, die die beiden vorgeschlagenen ganztägigen Autotouren ( 125 km und 135 km Fahrstrecke) erleben wollen, um La Palma in möglichst vielen Facetten zu erleben.

In Abwandlung eines alten Werbeslogans der 2016 von Reemtsma eingestellten Marke Atika:
"Es war schon immer etwas Besonderes, etwas mehr wissen zu wollen..."
Mit BAEDEKER erhält man das Besondere.
Auf den Islas bonitas dazu noch die besonders schöne Natu