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Rebecca1120
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Oranienburg
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bin eine absolute Leseratte; besonders gerne lese ich Krimis, Thriller und historische Romane

Bewertungen

Insgesamt 952 Bewertungen
Bewertung vom 12.01.2020
Renk, Ulrike

Das Versprechen der australischen Schwestern / Auswanderer-Epos Bd.3


ausgezeichnet

Vermisste ich im zweiten Band noch, dass die Geburt von Emilias erstem Urenkelkind nur am Rande erwähnt wurde, so hat die Autorin mich in dieser Hinsicht wieder „ausgesöhnt“. Der dritte Teil deckt sich nämlich zeitlich mit den Handlungen im zweiten. Das finde ich sehr geschickt. So kann der Leser gleich auf ihm Bekannten zurückgreifen und ist in der Handlung sofort wieder drin. Eines möchte ich hier anmerken: Man sollte alle Teile unbedingt in Reihenfolge lesen, sonst fällt wegen der sehr großen Familie Lessing und dem Rückbezug auf bereits Geschehenes das Verstehen der Handlung sehr schwer.
Wieder einmal ist es Emilia, die auch weiter das Familien-Zepter in der Hand hält, an die man sich wendet, wenn man einen Ratschlag braucht, die immer ein offenes Ohr hat, die Zwistigkeiten schlichtet. Welch großes Herz Emilia hat zeigt sich auch darin, dass sie die Lebens-und Arbeitsweise der Aborigines toleriert und sie deshalb nicht ablehnt. Überhaupt fand ich die Ausführungen zu den Ureinwohnern Australiens sehr interessant, wenn auch gleichzeitig sehr traurig. Mir ging es beim Lesen aber auch wie Elsa – ich habe ihre Deutungen zu den Traumpfaden nicht wirklich verstanden.
Was mich beim Lesen sehr traurig gemacht hat ist, dass Emilia nun mit über 80 Jahren immer mehr an Kraft verliert, Einschränkungen körperlicher Art hinnehmen muss. Aber das ist halt der Lauf des Lebens.
Ulrike Renk hat unseren Umgang mit Trauer ganz wunderbar gefühlvoll im Buch ausgedrückt. Emilia hatte dazu beim Tod ihres geliebten Mannes Carl folgende Worte gefunden: „.. um den Toten.. muss man nicht weinen – er leidet nicht mehr… So ist es doch nur das eigene Gefühl, die Trauer um einen selbst, die uns zum Weinen bringt.“ Ich denke, da ist viel Wahres dran.
Emilia hatte ja ein reiches (nicht geldlich gemeint) Leben, musste schon viele Verluste innerhalb der Familie verkraften. Irgendwann wird man dann auch müde und aus einer starken Frau wird eine, die sich jetzt auf die Stärke ihrer Familie angewiesen ist.
Mich hat dieser 3. Teil wieder sehr berührt, mir kurzweilige Lese-Stunden bereitet. Darum gibt es von mir auch 5 Lese-Sterne und eine 100%ige Leseempfehlung.

Bewertung vom 01.01.2020
Renk, Ulrike

Die australischen Schwestern / Auswanderer-Epos Bd.2


ausgezeichnet

Bildeten im ersten Teil Emilia und ihr Mann Carl Lessing die Hauptfiguren, so sind es in diesem Teil, der Jahrzehnte später handelt, ihre 3 Enkeltöchter. Nachdem deren Mutter Minnie kurz nach der Geburt des 5. Kindes gestorben ist, kümmern sich die Großeltern hingebungsvoll um sie. Doch dann greift wieder einmal dessen Vater Richard te Kloot, der sich sonst nie um seine Kinder gekümmert hat und deren einziges Ziel es schon immer war an Geld zu kommen, wieder einmal in ihr Schicksal ein. Er schickt seine Älteste, Carola, nach Europa. Dort soll sie bei seiner Schwester, die kinderlos aber reich begütert ist, aufwachsen. Natürlich hat er wieder nur einen Grund: Geld! War er mir im ersten Teil schon sehr unsympathisch, hat sich es hier nochmals gesteigert.
Doch der Reihe nach: dass ich den 1. Teil gelesen habe, lag schon einige Zeit zurück. So hatte ich am Anfang einige Schwierigkeiten mich mit den Personen wieder vertraut zu machen. Denn die Familie Lessing ist recht groß, außerdem hat jeder nicht nur seinen Taufnamen, sondern auch einen Kosenamen. Aber zum Glück hat die Autorin einen Stammbaum am Anfang eingefügt.
Auch hier sind wieder die Figuren sehr liebevoll umschrieben. So fand ich auch die Ausführungen zu dem turbulenten Haushalt von Großmutter Emilia sehr schön. Kam doch hier sehr gut zum Ausdruck, dass Geld nicht alles im Leben ist, sondern die Liebe mit denen man die Kinder aufzieht, die Wärme die man ihnen vermittelt, viel wichtiger sind. Denn Geld oder gar Reichtum hatten die Lessings nie, dafür aber umso mehr Herzenswärme und Verständnis für die Sorgen und Nöte der Familienmitglieder. Wie schrecklich muss sich da Carola am Anfang gefühlt haben, als sie aus dieser behüteten Welt nach Europa zu ihr völlig fremden Menschen geschickt wurde.
Was der Autorin in meinen Augen auch sehr gut gelungen ist, ist die Veränderungen in der Sicht der Menschen darzulegen. Ich meine damit, dass früher Emilia das Sagen in der Familie hatte, jetzt mit dem erwachsen werden betrachten ihre Töchter sie und ihre Sicht der Dinge zum Teil kritisch. Sie sehen ihr das Anhängen an alten Werten nach und verheimlichen auch mal etwas vor ihr. Ich glaube, das ist der Lauf der Zeit und alle Eltern-Kind-Beziehungen machen diesen Wandel durch. Jetzt bin ich gespannt wie es mit Familie Lessing und te Kloot weitergeht.
Ich habe mich mit diesem Teil wieder sehr kurzweilig unterhalten gefühlt und darum vergebe ich wieder 5 Lese-Sterne und spreche eine uneingeschränkte Lese-Empfehlung aus.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.12.2019
Hofelich, Julia

Nebeljagd


ausgezeichnet

Dr. Linn Geller ist Rechtsanwältin. Im Gegensatz zu früher, als sie Wirtschaftsrechtsfälle vertreten hat, hat sie sich nun auf zivile Prozesse umorientiert. Dabei ist Linn eine junge Frau, die von Selbstzweifeln geprägt ist. Selbstzweifeln, weil sie nach einem Unfall durch eine Narbe im Gesicht und eingeschränkte Beweglichkeit an einem Bein gekennzeichnet ist und Selbstzweifel auch dazu, ob ihr beruflicher Wechsel die wirklich richtige Entscheidung war. Ich finde diese junge Rechtsanwältin sehr sympathisch und bin mit ihr in diesem Buch alle Gedanken und Irrwege bei der Aufklärung ihres neuen Falls „mitgegangen“. Denn eines kann die Autorin ganz wunderbar: Gefühle, Zweifel Beweggründe für das Handeln dem Leser verdeutlichen. So bin ich beim Lesen auch immer wieder zwischen Schuld und Unschuld von Linns Mandanten Johann Haug hin und her geschwankt, so wie Linn auch. Immer wieder fragte sie sich, ist Haug wirklich unschuldig, kann ich ihn verteidigen oder soll ich das Mandat niederlegen? Oder soll sie darauf hinwirken, dass Johann einen fairen Prozess erhält? Endlich einmal im Leben fair behandelt wird.
Auch ich hatte Mitleid mit Johann Haug, dem Angeklagten. Was hatte dieser junge Mann denn bisher an Positivem in seinem Leben erlebt? Mutter vom Vater ermordet, grauenvolle Pflegemutter, ein ganzes Dorf macht Hatz auf ihn, sein bisheriges Leben lang. Eine echte Chance wurde ihm in dem kleinen Dorf in der schwäbischen Alb nie eingeräumt. Immer hieß es er hätte die Mörder-Gene der Heitzhofsippe in sich. Da kann man sich schon gut vorstellen, dass dies einen Jugendlichen und jungen Mann zum Täter werden lässt. Ob das wirklich so war, müsst ihr schon selbst lesen. Eines kann ich versprechen: es werden spannende Lesestunden und der Nebel steht nicht nur im Titel des Buchs. Der wird auch in euren Köpfen sein, da bis zum Schluss die Aufklärung der Taten unklar ist. Ich habe mich wunderbar kurzweilig unterhalten gefühlt und vergebe 5 Lese-Sterne.

Bewertung vom 22.12.2019
Klüpfel, Volker; Kobr, Michael

DRAUSSEN (eBook, ePUB)


gut

Im Brandenburger „Urwald“ verstecken sich 3 Menschen – Stephan, Joshua und Chayenne. Stephan bildet mit eiserner Härte die beiden Jugendlichen Geschwister im Überlebenskampf in der Natur aus. Denn nur er weiß, woher die tödliche Bedrohung kommt und wie man ihr begegnen kann. Als ehemaliger Legionär besitzt er die notwendigen Kenntnisse und Erfahrungen.
Das mit dem Urwald in Brandenburg hat mich gleich von Anfang an gestört. Brandenburg und Urwald? Also ich lebe seit 6 Jahrzehnten hier und habe noch keinen gesehen. Die ganze Story mit der Verfolgung fand ich insgesamt unglaubhaft und konstruiert. Die Autoren vergehen sich dann auch noch in Verstrickungen in höchsten politischen Kreisen, was die Geschichte nicht glaubhafter gemacht hat.
Zentrale Frage des Thrillers ist und bleibt es über lange Zeit, wovor und warum will Stephan Joshua und Chayenne beschützen. Dadurch kommt zwar etwas Spannung auf, aber nicht sehr viel.
Gefallen haben mir die Schilderungen zu den Auswirkungen des großflächigen Stromausfalls (worst case) in Deutschland. Hier werden Abhängigkeit der Menschen, das sich verbreitende Chaos, das sich dadurch verändernde Stadtbild wie auch die Improvisation einiger sehr gut und in meinen Augen auch realistisch dargestellt.
Insgesamt gesehen liest sich das Buch recht flüssig, lässt aber an Realität zweifeln und kribbelnde Spannung vermissen. Von mir gibt’s 3 Lese-Sterne.

Bewertung vom 09.12.2019
Ems, Jonas

Schattenseite


ausgezeichnet

Vielitzsee, eigentlich eine kleine, eher verschlafen wirkende Gemeinde in Brandenburg ist plötzlich in aller Munde. Denn ½ Jahr nach dem Tod von Linus, einem 17jährigen Gymnasiasten, erhalten alle Schüler seiner Schule eine Email mit einem Link zu einer Internetseite mit dem Namen „Schattenseite“. Auf dieser Seite werden intime Geheimnisse veröffentlicht, wenn genügend Klicks erreicht werden….
Die Kurzbeschreibung hatte mit neugierig gemacht und ich muss sagen, meine Erwartungen an Spannung und Kurzweil beim Lesen wurden bei Weitem übertroffen. Jonas Erns hat die unterschiedlichen Charaktere so glaubhaft und die Klicken-Wirtschaft in der Schule so realistisch geschildert, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte. Denn wie fühlt du dich, wenn plötzlich dein bisher so sehr gehütetes Geheimnis, das du nicht einmal mit deinem besten Freund geteilt hast, für alle sichtbar wird? Beim Lesen kommt recht deutlich hervor, wieviel Macht die Internet-User mit ihren Klicks ausüben können. Macht, durch die Kettenreaktionen ausgelöst werden können, die einfach nicht mehr beherrschbar sind. Ja ich muss sagen, dass mich das Buch nachdenklich gestimmt hat und ich künftig noch sorgsamer mit meinen Daten und Internetaktivitäten umgehen werde.
Dies ist das erste Buch welches ich von diesem Autor gelesen habe. Er hat mich überzeugt - mit diesem spannend geschriebenen Roman, der meine Fantasie sowie meine Neugier angeheizt hat und mich gleichzeitig auch nachdenklich gestimmt hat. Im Buch wechseln in den Kapiteln die Handlungsorte und Personen. Diesen sprunghaften Wechsel empfand ich als unglaublich authentisch, spiegelt er doch die Sprunghaftigkeit der heutigen Zeit wider.
Im Schlusswort sagt der Autor, dass er mich >den Leser< mit diesem Buch unterhalten wollte. Und ganz ehrlich: das ist ihm bei mir voll und ganz gelungen. Darum gibt’s auch 5 Lese-Sterne und eine uneingeschränkte Lese-Empfehlung.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.12.2019
Groh, Kyra

Gar kein Plan ist auch eine Lösung


weniger gut

Mara ist glücklich. Sie hat einen Mann, den sie liebt, einen Job, mit dem sie sich arrangiert hat und ihr nächstes Lebensziel ist ihre Hochzeit mit Sebastian. Doch dann teilt der ihr völlig unvorbereitet mit, dass er sie verlässt, eine andere hat. Von nun auf jetzt ist sie wieder Single, hat keine Wohnung mehr und wenn sie ehrlich zu sich selbst ist, ist auch ihr Job nicht unbedingt ihr Traumjob. Also muss Plan B, C, D ... her.
Ich hatte mir eine spritzig lustige Geschichte versprochen. Aber leider fand ich die Hauptfigur >Mara< einfach nur nervig. Keinen Plan zu haben, schön und gut, aber man kann doch nicht einfach loslaufen um ich dann irgendwo wiederzufinden. Mira war für mich als Hauptfigur nicht überzeugend. Selbst als ihre Welt angeblich noch in Ordnung schien, hat sie ja nur den Erwartungen und Ansprüchen von Sebastian angepasst. Ich denke da z.B. an das "sterile" weiße Schlafzimmer.
Vielleicht kommt das Buch bei jüngeren Lesern/Leserinnen besser an. Mein Lesestoff war das definitiv nicht. Darum möchte ich auch keine Leseempfehlung aussprechen und vergebe auch nur 2 Lese-Sterne.

Bewertung vom 06.12.2019
Boyd, Lyl

Der Sozius


sehr gut

In diesem Buch spielen zwei Personen die Hauptrolle. Da gibt es einmal den Sozius, der mit viel krimineller Energie ausgestattet, seinen Lebensunterhalt im großen Stil organisiert/finanziert. Stück für Stück lernt der Leser den kriminellen Lebensweg des Sozius kennen. Bewundernswert fand ich dabei seinen Einfallsreichtum, das heißt mit welchen Mitteln und Tricks er solvente Menschen und Firmen manipuliert, ausnutzt und erpresst. Da habe ich des Öfteren gedacht: alle Achtung. Doch mit Frauen hat er nicht wirklich Glück.
Dann ist da Teresa Mücke, Studentin, angehende Journalistin. Sie hat sich die Aufgabe gesetzt über das Leben und Wirken des Sozius ein Buch zu schreiben. Betreibt dazu aktiv Recherche. Doch privat sie hat so einige Schwierigkeiten - familiäre, finanzielle und auch ihre Gefühle betreffende. Rückhalt und Zuspruch findet sie bei Schneider. Die Sticheleien zwischen beiden sind spritzig, witzig, einfach klasse. Man merkt beim Lesen, die Freundschaft zwischen den beiden. Eine Freundschaft ohne Wenn und Aber. Schneider hätte ich auch gerne als Freund.
Den Anfang fand ich etwas unglaubwürdig. Da wird der Sozius zu Hause von Blutjoe (einem Auftragskiller) bedroht und bleibt dabei total gelassen. Das konnte ich nicht nachvollziehen. Aber dann wurde das Buch immer interessanter. Egal ob es im Kapitel gerade um den Sozius oder um Teresa ging, gelang es mir in die jeweilige Handlung abzutauchen. Ich fand es sehr unterhaltsam, wenn es auch erst ganz zum Schluss zu einer Wendung kommt. Einer Wendung, durch die in meinen Augen die Geschichte erst richtig "rund" geworden ist. Mir hat das Buch unterhaltsame wie kurzweilige Lese-Stunden gebracht, so dass ich 4 Lese-Sterne vergebe. Gerne empfehle ich es weiter.

Bewertung vom 02.12.2019
Renk, Ulrike

Die Australierin / Auswanderer-Epos Bd.1


ausgezeichnet

Emilia Bregartner wächst in Hamburg als Tochter eines Werftbesitzers auf. Von ihr wird erwartet, dass sie einen Mann ihres Standes wählt. Ein Mann der das Familienunternehmen noch stärken und vergrößern kann. Doch Emilia verliebt sich in einen Kapitän, der gerade mit Krediten sein erstes Segelschiff erworben hat. Natürlich ist er nicht standesgemäß und wird daher von der Familie abgelehnt. Doch Emilia folgt ihrem Herzen. Ob sie damit glücklich wird, müsst ihr schon selbst lesen.
Mir hat das Buch jedenfalls viele unterhaltsame Lesestunden gebracht. Wieder hat hier die Autorin die damaligen Verhältnisse in 19. Jahrhundert, den Standesdünkel, die strengen Sitten und die Verkuppelungen innerhalb der Familien der „Pfeffersäcke“ wunderbar in Worte gefasst und eine unterhaltsame Geschichte daraus gemacht.
War sie bisher immer folgsam und entsprach den Erwartungen der Familie, so fand ich es umso erstaunlicher, dass sich Emilia gegen ihre Familie und für Carl Gotthold Lessing ihren Kapitän entschieden hat. Emilias Mutter fand ich herzlos. Erst lässt sie ihre Tochter im Kindesalter im Haushalt ihrer geltungsbedürftigen Schwägerin und zieht mit Mann und Sohn nach England. Dann schreibt sie auch noch völlig unpersönliche Briefe, die keinerlei Warmherzigkeit gegenüber der zurückgelassenen Tochter vermitteln. Irgendwie fand ich darum auch ihr bedauernswertes Ende wie eine gerechte Strafe für sie.
Wie warmherzig und empathisch war dagegen immer die Magd Inken. Immer hatte sie ein offenes Ohr für Emilia und war in meinen Augen viel mehr Mutter und Ratgeberin als die leibliche Mutter. Im Buch steht: Inken wie ein Fels in der Brandung. Genauso habe ich es auch empfunden. Dank ihr entwickelt sich Emilia zu einer bodenständigen, ihren Mann im Leben stehenden Frau.
Herzerfrischend fand ich Rieke mit ihrer extrovertierten und praktischen Art. Auch wenn ich nicht alles von ihrem Platt-Deutsch verstanden habe, müsste ich oftmals schmunzeln.
Für mich ein wunderbar unterhaltsames Buch für dunkle Wintertage. Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.11.2019
Kibler, Michael

Zornesglut / Horndeich & Hesgart Bd.12


sehr gut

Steffen Horndeich, alle nennen ihn nur Horndeich, arbeitet bei der Kripo in Darmstadt und dort werden innerhalb kürzester Zeit 3 Menschen erschossen. Zwischen den Opfern dieser Morde lassen sich keine Verbindungen feststellen. Allerdings findet die Polizei bei ihren Ermittlungen viele Indizien, ja sogar die DNA die alle auf Horndeichs ehemalige Kollegin Margot Hesgart als Täterin hinweisen. Sie ist nicht mehr im Polizeidienst tätig, hat sich mit ihrem amerikanischen Lebenspartner Nick eine neue Existenz aufgebaut und streitet die Taten entschieden ab. Während Horndeich seiner Ex-Kollegin, die immer wieder ihre Unschuld beteuert, glaubt, sieht Leah Gabriely in ihr die Täterin…
Das Buch liest sich super. Denn es ist spannend geschrieben. Da gibt es immer wieder Kapitel (damit fängt das Buch auch gleich an) in denen eine Mutter mit ihrer im Koma liegenden Tochter erzählt. So erfährt der Leser, dass die Beziehung der beiden nicht die Beste war, dass die Mutter die kleine Tochter geschlagen hat um sie lebenstauglich zu machen, dass der Vater das alleinige Sorgerecht beantragte und auch bekam. Es werden aber nie Namen genannt, so dass ich mich immer wieder gefragt habe, wer sind die 2, was haben sie mit den 3 Morden zu tun? Ich muss sagen: das war schon spannend gemacht.
Gut gefallen hat mir auch wie Liebevoll Horndeich mit seiner Tochter umgegangen ist und welche Gespräche und Abmachungen die beiden getroffen haben. Da fällt mir gerade die Stelle ein, als seine Tochter ihn fragt, ob er Kugel-Eis habe. Schlussendlich meinte sie google-Erth. Herrlich! Jedenfalls habe ich diesen Ermittler von Anfang an gemocht. Was mir allerdings nicht eingeleuchtet hat ist, warum Horndeich, nachdem sich der Tatverdacht von Margot so verhärtet hat, dass sie sogar in Untersuchungshaft kam, noch weiter die Ermittlungen leiten durfte. Schließlich war es nicht nur ihr Ex-Kollege, sondern verkehrte mit ihr auch noch immer privat.
Alles in allen ist dies ein sehr lesenswerter, unterhaltsamer wie spannender Krimi bei dem das Ende und damit die Aufklärung nicht vorhersehbar ist. Es bleibt also bis zum Ende spannend. Darum gibt’s von mit 4,5 Lese-Sterne und eine uneingeschränkte Weiterempfehlung.