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SofieWalden

Bewertungen

Insgesamt 733 Bewertungen
Bewertung vom 09.07.2018
Ide, Joe

Stille Feinde / Isaiah Quintabe Bd.2


sehr gut

Isaiah Quintabe, genannt IQ, ist Privatdetektiv in L.A., ohne Lizenz, aber mit jeder Menge Verstand und ziemlich cool dazu. In seinem Job hilft er vor allem den kleinen Leuten in Long Beach, einer Gegend, in der es durchaus zur Sache geht. Der angebliche Unfalltod seines Bruders Marcus vor acht Jahren beschäftigt ihn immer noch sehr, zumal er der Überzeugung ist, das es sich um Mord gehandelt hat und als das Autofrack auftaucht, mit dem Marcus damals getötet wurde, unternimmt IQ erneut den Versuch, herauszufinden, was damals wirklich geschah. Zur selben Zeit erhält er einen Anruf von Marcus damaliger Partnerin Sarita, für die er schon immer mehr als nur Freundschaft empfunden hat. Deren Schwester steckt in Schwierigkeiten und Isaiah soll versuchen, die Sache wieder in Ordnung zu bringen. Und so macht er sich auf den Weg nach Las Vegas, um zu helfen. Also mehr wie genug zu tun für IQ und er geht es an, auf seine ganz eigene pragmatische Art, mit einem Maß an Brutalität, die einfach da ist in den dunklen Straßen der Bandendominanz und dazu gehört, zum Überleben.
"Stille Feine", diese Geschichte bietet alles, was ein Thriller braucht, kompromisslose Härte, Spannung und jede Menge Einblicke in die dunklen Seiten der Straßen.
Mich hat dieses Buch und sein 'Chef im Ring' (zumindest meistens) absolut überzeugt. Und ich warte schon gespannt die nächsten Fälle dieses Privatermittlers aus der echten Welt.

Bewertung vom 08.07.2018
Ullmann, Linn

Die Unruhigen


sehr gut

Linn Ullmann schreibt ein Buch über ihre eigene Kindheit, ihr Leben, ihre berühmten Eltern und ihren eigenen Platz in diesem Familiengebilde der etwas anderen Art, getragen von der speziellen Exzentrik des großen Regisseurs und der schauspielernden Mutter, einem Weltstar, auf der einen Seite und der diese Kunst konsumierenden Außenwelt, die so tief eindringt in ihr kleines Leben, andererseits. Ullmann hat dabei als Ausdrucksform den Roman gewählt, doch irgendwie ist es auch eine Biografie, eine turbulente, sich extrem mit diesen beiden Menschen, ihren Eltern und auch sich selbst auseinandersetzende sehr authentische Aufarbeitung von so unendlich vielen Geschehnissen und auch Versäumnissen, das einem als Leser schon einiges abverlangt wird. Das alles hat eine gewisse Ruhelosigkeit und die doch eigentlich so intensive Emotionalität, die hier zwischen den Zeilen zu vermuten ist, wird bewusst herausgenommen, auch gerade durch das sachliche Vater, Mutter und Kind, das reichen muss, um die drei Hauptpersonen aufzurufen. Aber vielleicht war das ja nötig, um die Autorin überhaupt in die Lage zu versetzen, sich ihrer Geschichte so nah und ehrlich anzunehmen.
Ich habe sehr lange gebraucht, um wirklich anzukommen in diesem Werk, ein gewisses Befremden zu überwinden. Aber dann wurde es zu einem auf seine Weise mitreißenden Roman, Roman und nicht Biografie, dazu würde ja das Wort mitreißend kaum passen. Ein absolut kunstvoll klanglich abgerundeter Schreibstil mit sehr individuellen Nuancen hat letztendlich dazu geführt, mich gänzlich davon zu überzeugen, dieses Buch sollte man gelesen haben.