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kleinbrina
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Köln

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Insgesamt 1371 Bewertungen
Bewertung vom 15.05.2013
Falk, Rita

Hannes


sehr gut

Rita Falk wurde mir bereits mehrfach empfohlen und somit habe ich mich endlich an ein Buch von ihr herangewagt. Da ich nicht direkt mit ihrer "Eberhofer"-Reihe beginnen wollte, habe ich mich für ein Einzelband entschieden und ich war sehr gespannt, was ich von "Hannes" halten werde.

Der Schreibstil hat mir sehr gefallen. Rita Falk hat eine leichte und angenehme Sprache und die Seiten lesen sich trotz der eher traurigen und manchmal hoffnungslosen Situation sehr schnell und flüssig. Das Buch ist wie ein Tagebuch verfasst, denn Uli, der beste Freund von Hannes, möchte, dass dieser nichts verpasst und alles erfährt, wenn er aus dem Koma erwachen sollte. Dabei sind besonders die Gedanken und Gefühle glaubwürdig und intensiv geschildert.

Die Thematik ist alles andere als leicht: Hannes hat mit seinem Motorrad einen Unfall und liegt daraufhin im Koma. Obwohl die Prognosen nicht die besten sind, möchte ihn niemand aufgeben und besonders Uli ist so oft es geht im Krankenhaus und steht ihm bei. Durch die Tagebucheinträge erfährt man einiges über ihre Freundschaft, aber auch über andere Freunde, Bekannte und Familienmitglieder, die fast immer anders mit der momentanen Situation umgehen.

Durch die Tagebucheinträge lernt man Uli sehr gut kennen und dadurch auch Hannes. Andere Freunde und Familienmitglieder kommen nicht zu Wort, allerdings beschreibt Uli deren Verhalten bzgl. des Komas und auch, wie sie sich sonst verhalten. Wer ihn besucht, wird ausführlicher erwähnt, andere, mit denen er lediglich spricht, erhalten kleinere Rollen, was dabei aber nur selbstverständlich ist. Dennoch erfährt man, wie unterschiedlich mit der Situation umgegangen wird und dies stimmte mich nachdenklich: Wie würde ich reagieren? Wäre ich jedem Tag im Krankenhaus? Würde ich dies überhaupt durchstehen?!

Obwohl mir das Buch richtig gut gefallen und mich berührt hat, gibt es aber dennoch einen Kritikpunkt, über den ich nicht hinwegsehen kann. Es wird sehr viel auf die Gegenwart eingegangen, aber leider wird viel zu wenig auf die Vergangenheit, speziell auf den Unfall, eingegangen. Ich habe gehofft, dass man speziell auf diesen Moment eingeht, da Uli selbst dabei war, aber leider findet man dabei keine aufrichtigen Gedanken. Ich hätte es einfühlsamer gefunden, wenn Uli an sich und der Situation gezweifelt hätte, wenn er hinterfragt hätte, ob der Ausflug mit den Motorrädern eine gute Idee war, aber leider ist dies nicht der Fall. Wäre dies vorhanden gewesen, hätte ich eventuell noch eine Spur mehr mit Uli und Hannes mitgefühlt.

Das Cover ist schlicht, aber durchaus passend, denn die Geschichte spricht für sich und hat ein überladenes oder gar buntes Cover überhaupt nicht nötig. Die Kurzbeschreibung ist ebenfalls gelungen und hat mich direkt angesprochen.

Insgesamt hat mich "Hannes" sehr berührt und ich konnte das Buch nur selten aus den Händen legen. Obwohl das Buch recht kurz ist, erlebt man sehr viele emotionale Momente und die Geschichte hat mich an vielen Stellen zum Nachdenken gebracht. Wer Rita Falk noch nicht kennt, hat definitiv etwas verpasst.

12 von 13 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.05.2013
Meyer, Kai

Das Gläserne Wort / Merle-Zyklus Bd.3


sehr gut

Nachdem ich die ersten beiden Bände der "Merle"-Trilogie noch als Hörbuch gehört habe, habe ich mir den letzten Band als Hardcover-Ausgabe gegönnt, um zu erfahren, wie es mit Merle, Junipa und Co. weitergeht. Schade, dass dies bereits der letzte Band ist, denn ich würde am liebsten noch viel mehr über Merle erfahren.

Kai Meyer konnte mich mit seinem Schreibstil wieder einmal begeistern. Der Autor beschreibt sämtliche Ortschaften sehr detailliert, sodass ich mir nahezu alles bildlich vorstellen konnte. Die Schauplätze sind wieder einmal sehr gelungen. Die Flucht aus der Hölle gelingt und es geht direkt nach Ägypten weiter. Sicherlich ist dieses Land dabei nicht nur historisch sehr interessant. Dazu entwickeln sich die Charaktere gut weiter, sodass ich sie immer mehr ins Herz schließen konnte. Interessant ist dabei auch, wie der Autor die Charaktere darstellt, denn obwohl es eine klare Trennung zwischen Gut und Böse gibt, erkennt man immer wieder, dass auch gute Charaktere ihre schlechten Eigenschaften haben und selbst die Bösewichte ihre guten Seiten präsentieren.

Bei der Charakterentwicklung ist vor allem Merle sehr interessant, die in der Geschichte immer erwachsener wird, Verantwortung übernimmt und zwischendurch auch nach ihrem eigenen Kopf entscheidet und sich über andere Entscheidungen hinwegsetzt. Dazu wird sie auch mutiger, schätzt Situationen immer besser ein und lernt in gewisser Art und Weise auch, dass nicht alles immer so ist, wie es zunächst scheint.

Vieles klärt sich auf und der Leser bekommt endlich seine Antworten, allerdings sind diese dann doch stellenweise recht schockierend und auch etwas traurig, denn mit einigen Entwicklungen und Verlusten hätte ich nicht so ganz gerechnet. Obwohl ich die Aufklärung der Entwicklung und die Beweggründe sehr interessant und stimmig fand, muss ich aber auch sagen, dass man sich dafür zuwenig Zeit genommen hat. Es flog zu schnell an mir vorbei und ich hätte mir gewünscht, dass sich der Autor ein bisschen mehr Zeit für sämtliche Antworten gelassen hätte.

Allerdings geht es in diesem Band auch recht rau zu und ist meiner Meinung nach deswegen längst kein Kinderbuch mehr, da vieles recht offen beschrieben und kaum etwas beschönigt wird. So kann man sich zwar alles richtig gut vorstellen, aber für die jüngeren Leser ist dies an einigen Stellen eher ungeeignet.

Das Cover ist so eine Sache: Auf der einen Seite gefällt es mir gut, auf der anderen Seite hätte ich ein Cover mit mehr Details schöner gefunden. Die Kurzbeschreibung gefällt mir dagegen sehr, da sie Spannung verspricht, aber dabei nicht zu viel verrät.

Insgesamt ist "Das Gläserne Wort" ein guter Abschluss der "Merle"-Trilogie und hatte alles, was ich mir zuvor erhofft habe: Magische Momente, Spannung, Überraschungen und gute Charaktere, die mich bis zur letzten Seite begeistern konnte. Ich werde Merle vermissen!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.05.2013
Vincent, Rachel

Soul Screamers: Kaylee, Kurzgeschichte (eBook, ePUB)


sehr gut

Normalerweise bin ich nicht unbedingt der größte Fan von Zusatzbänden, aber als ich erfahren habe, dass es auch ein Zusatzband zur "Soul Screamers"-Reihe gibt, musste ich dann doch zuschlagen, denn ich finde Kaylee und ihr Leben sehr interessant. Da dies die Vorgeschichte zu den eigentlichen Romanen ist, lernt man Kaylee in einer Phase kennen, in der sie noch nicht weiß, was mit ihr geschieht und genau das fand ich sehr spannend.

Der Schreibstil ist wieder einmal großartig. Rachel Vincent beschreibt Situationen und Menschen sehr genau, ohne mit zu vielen Informationen gleichzeitig zu erschlagen. Kaylees Gabe, von der sie noch nichts weiß und die Art und Weise wie sie damit umgeht, ist traurig und beeindruckend zugleich.

Obwohl man ihr in der Psychiatrie sagen möchte, dass sie unter Depressionen und Schizophrenie leidet, will sie dies nicht glauben, da sie Situationen, in denen die Schreie passieren, einfach viel zu real sind und sie weiß, dass zwar irgendwas nicht stimmt, aber definitiv nicht mit ihr persönlich. Die Mädchen, die mit ihr in der Klinik sind, lernt man nur sehr oberflächlich kennen. Man erhält ein paar Namen und Informationen über das Aussehen der Mädchen, aber dies reicht meiner Meinung nach auch vollkommen aus. Lediglich auf Lydia wird etwas mehr eingegangen, aber ihr Geheimnis wird nicht wirklich verraten, auch wenn dies in der Kurzbeschreibung zunächst so scheint. Es gibt Andeutungen und sogar eine glasklare Situation, aber dennoch gibt es keine komplette Auflösung.

Interessant ist auch das Verhalten von ihrer Tante und ihrem Onkel, bei denen sie lebt, da sich ihr Vater in Irland aufhält. Während sich ihr Onkel ernsthaft um sie sorgt und sie aus der Klinik herausholen möchte, macht ihre Tante ihr lieber teure Geschenke in Form von Kleidung und verweist immer nur auf die Ärzte, als ihr wirklich zu helfen.

Sehr erfreulich ist die Länge der Geschichte. Normalerweise sind die Zusatzbände meistens nur zwischen 20 und 30 Seiten lang, hier bekommt man jedoch mehr als das Doppelte, was zeigt, dass sich die Autorin selbst bei dieser Geschichte die nötige Zeit genommen hat. Die Geschichte wird gut durchdacht und nun verstehe ich Kaylee sogar noch ein bisschen besser.

Das Cover passt leider so gar nicht zu den restlichen Covern der Reihe, was ich zwar etwas bedauere, aber dennoch ist das Cover ansprechend und schön. In helleren Farben hätte es jedoch etwas besser gepasst. Die Kurzbeschreibung ist gelungen, allerdings ist der letzte Satz ein wenig unglücklich formuliert, da man so unter Umständen mehr erwartet, als eigentlich passiert.

"Kaylee" hat mir insgesamt gut gefallen und passt perfekt in die "Soul Screamers"-Reihe, ohne dabei überflüssig zu wirken. Da die Geschichte nicht auf den ersten Band eingeht, kann man diesen Band auch gut zwischendrin lesen, ohne dabei gespoilert zu werden. Eine gute Kurzgeschichte für zwischendurch, die mich der Reihe wieder näher gebracht hat.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.05.2013
Kürthy, Ildikó von

Mondscheintarif


ausgezeichnet

"Mondscheintarif" gehört zu meinen Lieblingsromanen von Ildikó von Kürthy, von daher hatte ich mal wieder Lust auf einen re-read und habe das Buch nach langer Zeit wieder aus dem Bücherregal geholt. Ich habe mich bei diesem Buch wieder einmal sehr wohl gefühlt und werde es sicherlich nicht zum letzten Mal gelesen haben.

Ich liebe den Schreibstil der Autorin. Die Mischung aus Humor, Sarkasmus und Melancholie ist nahezu perfekt und ich konnte mich aufgrund der detaillierten Beschreibungen bestens mit den Figuren anfreunden und sie ins Herz schließen. Das Buch spielt in der Gegenwart und in der Vergangenheit, was die Geschichte nur noch intensiver macht.

Cora Hübsch ist eine unglaublich tolle und sympathische Protagonistin, mit der ich von der ersten Seite an mitgefühlt und mitgefiebert habe. Sie ist melancholisch, zweifelt an sich selbst, wirkt sehr chaotisch und eigen und dazu ist sie noch ein herzensguter Mensch, der authentisch ist und sich nur sehr selten für andere verstellt. Ihre Gefühle und Gedanken werden gut beschrieben, besonders ihre Zweifel sind in jeder Hinsicht nachvollziehbar und so, wie sie sich stellenweise fühlt, hat sich mit Sicherheit schon jede Frau einmal gefühlt. Ihre beste Freundin Jo hat mir ebenfalls gut gefallen. Sie ist zwar in vielerlei Hinsicht vollkommen anders als Cora, aber dennoch sehr sympathisch und humorvoll.

Sicherlich, die Geschichte wird an einigen Stellen überspitzt dargestellt und stellenweise muss man auch mit einer gewissen Vorhersehbarkeit rechnen, besonders, wenn es um das Ende geht, aber dennoch bin ich von dem Buch sehr angetan, denn die Liebesgeschichte, die hier thematisiert wird, ist nicht unbedingt eine typische Liebe, denn man baut sich selbst große Hürden, obwohl dies absolut nicht nötig ist. Man macht sich viel zu viele Gedanken, die man mit einem einfachen klärenden Gespräch längst hätte klären können, aber dennoch werden die jeweiligen Gedanken, Ängste und Zweifel dabei sehr gut dargestellt, sodass man zu jedem Zeitpunkt mit Cora, aber auch ihrem Herzensmann mitfühlen konnte.

Das Cover ist dagegen eine mittelschwere Katastrophe. Ich habe normalerweise nichts gegen schlichte Cover, aber dieses gefällt mir leider absolut nicht. Das fängt schon bei dem Fuß an und endet mit der Farbe. Dies hätte man besser gestalten können: Ein nadelnder Weihnachtsmann, ein Hummer, mit dem quasi alles angefangen hat oder auch einfach ein Frauengesicht. Die Kurzbeschreibung ist dagegen sehr gelungen, da sie zwar die Thematik anspricht, aber nicht zu viel verrät.

Insgesamt konnte mich "Mondscheintarif" auch dieses Mal wieder von sich überzeugen. Dieses Buch ist wie eine gute Freundin, die man immer mal wieder besucht und sich gar nicht von ihr trennen mag. Ildikó von Kürthy ist zudem eine tolle Autorin, die mich immer wieder mit ihren Werken beeindrucken kann. Wer "Mondscheintarif" noch nicht gelesen hat, hat etwas verpasst, von daher: Absolute Kauf- und Leseempfehlung. Mal so unter uns: Von der Verfilmung würde ich dagegen die Finger weg lassen!

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.05.2013
Kürthy, Ildikó von

Mondscheintarif (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

"Mondscheintarif" gehört zu meinen Lieblingsromanen von Ildikó von Kürthy, von daher hatte ich mal wieder Lust auf einen re-read und habe das Buch nach langer Zeit wieder aus dem Bücherregal geholt. Ich habe mich bei diesem Buch wieder einmal sehr wohl gefühlt und werde es sicherlich nicht zum letzten Mal gelesen haben.

Ich liebe den Schreibstil der Autorin. Die Mischung aus Humor, Sarkasmus und Melancholie ist nahezu perfekt und ich konnte mich aufgrund der detaillierten Beschreibungen bestens mit den Figuren anfreunden und sie ins Herz schließen. Das Buch spielt in der Gegenwart und in der Vergangenheit, was die Geschichte nur noch intensiver macht.

Cora Hübsch ist eine unglaublich tolle und sympathische Protagonistin, mit der ich von der ersten Seite an mitgefühlt und mitgefiebert habe. Sie ist melancholisch, zweifelt an sich selbst, wirkt sehr chaotisch und eigen und dazu ist sie noch ein herzensguter Mensch, der authentisch ist und sich nur sehr selten für andere verstellt. Ihre Gefühle und Gedanken werden gut beschrieben, besonders ihre Zweifel sind in jeder Hinsicht nachvollziehbar und so, wie sie sich stellenweise fühlt, hat sich mit Sicherheit schon jede Frau einmal gefühlt. Ihre beste Freundin Jo hat mir ebenfalls gut gefallen. Sie ist zwar in vielerlei Hinsicht vollkommen anders als Cora, aber dennoch sehr sympathisch und humorvoll.

Sicherlich, die Geschichte wird an einigen Stellen überspitzt dargestellt und stellenweise muss man auch mit einer gewissen Vorhersehbarkeit rechnen, besonders, wenn es um das Ende geht, aber dennoch bin ich von dem Buch sehr angetan, denn die Liebesgeschichte, die hier thematisiert wird, ist nicht unbedingt eine typische Liebe, denn man baut sich selbst große Hürden, obwohl dies absolut nicht nötig ist. Man macht sich viel zu viele Gedanken, die man mit einem einfachen klärenden Gespräch längst hätte klären können, aber dennoch werden die jeweiligen Gedanken, Ängste und Zweifel dabei sehr gut dargestellt, sodass man zu jedem Zeitpunkt mit Cora, aber auch ihrem Herzensmann mitfühlen konnte.

Das Cover ist dagegen eine mittelschwere Katastrophe. Ich habe normalerweise nichts gegen schlichte Cover, aber dieses gefällt mir leider absolut nicht. Das fängt schon bei dem Fuß an und endet mit der Farbe. Dies hätte man besser gestalten können: Ein nadelnder Weihnachtsmann, ein Hummer, mit dem quasi alles angefangen hat oder auch einfach ein Frauengesicht. Die Kurzbeschreibung ist dagegen sehr gelungen, da sie zwar die Thematik anspricht, aber nicht zu viel verrät.

Insgesamt konnte mich "Mondscheintarif" auch dieses Mal wieder von sich überzeugen. Dieses Buch ist wie eine gute Freundin, die man immer mal wieder besucht und sich gar nicht von ihr trennen mag. Ildikó von Kürthy ist zudem eine tolle Autorin, die mich immer wieder mit ihren Werken beeindrucken kann. Wer "Mondscheintarif" noch nicht gelesen hat, hat etwas verpasst, von daher: Absolute Kauf- und Leseempfehlung. Mal so unter uns: Von der Verfilmung würde ich dagegen die Finger weg lassen!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.05.2013
Glines, Abbi

Rush of Love - Verführt / Rosemary Beach Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Es kommt bei mir ja selten vor, dass ich sprachlos bin. Noch seltener kommt es vor, dass ich nicht weiß, was ich zu einem Buch schreiben soll, aber dieses Mal ist es tatsächlich soweit, denn ich bin so begeistert, dass mir die Worte fehlen. Als ich zum ersten Mal von "Rush of Love" erfahren habe, dachte ich zunächst, dass die Geschichte mit Büchern von Simone Elkeles zu vergleichen sind. Den Vergleich zu "Shades of Grey", den viele andere sehen, habe ich dagegen nicht gesehen, selbst jetzt nicht, denn dafür ist die Geschichte einfach viel zu gut und nicht so plump, wie es bei "Shades of Grey" der Fall ist.

Die Geschichte hat mich von der ersten Seite an begeistert, was man vor allem dem wunderbaren Schreibstil von Abbi Glines zu verdanken hat. Die Geschichte liest sich flüssig, emotionsgeladen und erotisch. Dabei soll jedoch gesagt werden, dass die erotischen Szenen nicht einfach nur danach ausgelegt sind den Leser möglichst zu schockieren, sondern um die Stimmung zwischen Rush und Blaire noch mehr aufzuheizen. Die Gedanken und Gefühle von Blaire werden zudem sehr gut beschrieben, sodass ich sie schnell ins Herz schließen und mit ihr lachen, aber auch weinen konnte.

Blaire hatte bislang sicherlich kein leichtes Leben: Ihre Zwillingsschwester kam bei einem Autounfall ums Leben, ihr Vater hat die Familie verlassen und ihre Mutter ist nach langer Krankheit verstorben. Da Blaire sich jahrelang alleine um sie kümmern musste, ist nicht nur kein Geld mehr vorhanden, sondern auch ein soziales Leben nicht möglich gewesen. Nach dem Tod ihrer Mutter musste sie ihr Haus verkaufen und eher unfreiwillig zu ihrem Vater ziehen, doch dieser lässt sie erneut im Stich, denn er ist bei ihrer Ankunft nicht da. So muss sie sich mit Rush, ihrem Stiefbruder, auseinandersetzen, der sie doch zunächst gar nicht ausstehen kann. Rush habe ich ebenfalls ins Herz geschlossen. Zwar wusste ich zunächst nicht, woran ich bei ihm bin und welche Absichten er tatsächlich hat, aber dennoch fand ich ihn sehr interessant und wollte mehr über ihn erfahren. Gleiches gilt auch für die Familienverhältnisse, denn Nan, Blaires Stiefschwester, kann sie von der ersten Minute an nicht leiden und macht ihr das Leben schwer.

Jeder Schritt, den Blaire macht wird genauestens kommentiert und niedergemacht und es ist sehr interessant, wie ihre Mitmenschen sie dabei behandeln, denn obwohl anscheinend jeder im Ort weiß, welches Geheimnis Rush hat, möchte niemand Blaire etwas verraten, dafür wird sie jedoch meistens sehr nett behandelt, was mich oftmals verwundert hat. So findet sie u.a. schnell ein paar gute Bekannte und einen Job.

Besonders schön finde ich die Entwicklung der Charaktere. Alle sind von Anfang an interessant, steigern sich jedoch mit jeder Seite. So wird Rush zugänglicher und man erfährt immer mehr über ihn, was ihn noch sympathischer macht. Auch Blaire wird in dieser Geschichte immer mutiger und selbstbewusster. So glaubt sie mehr an sich und ihre Fähigkeiten und schafft es sogar, sich gegenüber Rush zu öffnen. Dies habe ich ihr am Anfang so gar nicht zugetraut, denn sie wirkte sehr verschlossen und fast ängstlich.

Das Ende des Buches ist sehr gelungen und macht Lust auf mehr. Dazu gibt es am Ende eine Leseprobe zum zweiten Band, der mich sehr anspricht und ich kann es kaum erwarten, bis ich die Fortsetzung "Erlöst" in Händen halten kann. Die Buchreihe macht definitiv süchtig.

Insgesamt bin ich von "Verführt" sehr begeistert und kann den zweiten Band kaum noch erwarten. Die Charaktere sind allesamt gelungen und die erotischen Szenen werden authentisch und nicht zu verkrampft beschrieben. Wer eine Geschichte wie "Shades of Grey" erwartet, wird jedoch enttäuscht sein, denn hier geht es nicht nur um den Beischlaf. Absolute Kauf- und Leseempfehlung!

18 von 20 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.04.2013
Vogel, Maja von

Nachtsplitter


sehr gut

Maja von Vogel war mir bislang nur von "Die drei !!!" ein Begriff. Da mir ihr Schreibstil dort immer sehr gefallen hat, wollte ich mal etwas anderes von ihr lesen und bin dabei auf "Nachtsplitter" gestoßen. Da der Inhalt recht vielversprechend klang, habe ich es in der hiesigen Buchhandlung gekauft und es direkt gelesen. Obwohl die Geschichte einige Schwächen hat, hat mir das Buch dennoch gut gefallen.

Der Schreibstil ist toll, anders kann man es gar nicht sagen. Die Autorin beschreibt die Charaktere und die Orte, speziell das Festivalgelände, sowie die Wälder sehr genau, sodass es mir leicht fiel, mich in die Charaktere hineinzuversetzen und die Orte genau vor Augen zu haben. Die Dialoge sind mal unterhaltsam, mal geheimnisvoll und stimmig, man merkt dabei auch schnell, welche Charaktere miteinander harmonieren und welche nicht. Dazu spielt die Geschichte nicht nur in der Gegenwart, sondern auch in der Vergangenheit. Es kommt immer wieder zu Erinnerungen, die sich nach und nach zusammensetzen, sodass es am Ende ein erschütterndes Gesamtbild ergibt.

Obwohl die Charaktere meiner Meinung nach nicht unbedingt sympathisch sind, konnte ich mich dennoch in gewisser Weise in sie hineinversetzen. Vor allem Jenny hat mir trotz ihrer stellenweise sehr zurückhaltenden Art gut gefallen. Ihre Gefühle und Gedanken sind nachvollziehbar und besonders ihre Ängste werden dabei gut in Szene gebracht. Sie wurde in ihrem Leben schon oft enttäuscht, muss mit wenig Geld auskommen und vertraut nur wenigen Menschen. Ihr Freund ist dagegen durch und durch ein Unsympath, der sich in der Öffentlichkeit zwar als recht smart ausgibt, aber dies keinesfalls ist. Man merkt schnell, dass er ein Blender ist, der mehr an sich, als an andere Menschen denkt. Gleiches gilt für Jennys beste Freundin, die einen hohen Männerverschleiß hat und dabei nicht weiter darüber nachdenkt, was andere über sie denken und welche Konsequenzen ihre Taten mit sich bringen können. Sehr interessant fand ich dagegen Jakob, der neu in die Jennys Klasse kommt und Jenny auf dem Festival kennen lernt. Man merkt sofort, dass er etwas verheimlicht und recht düster wirkt, aber genau das ist auch so interessant an ihm.

In der Geschichte geht es hauptsächlich um die Auflösung des Autounfalls auf der Autobahn - wer hat die Flasche auf die Straße geworfen? Wer hat ein Menschenleben ausgelöscht? Warum wurde dies getan? Jedoch gibt es auch viele weitere Themen, die in diesem Buch verarbeitet werden. Es geht darum, dass Geheimnisse gelüftet werden, Freundschaften und Beziehungen zerbrechen, andere Beziehungen dagegen entstehen und um die Frage, wer man wirklich ist und zu was ein Mensch fähig sein kann, wenn er verzweifelt ist.

Allerdings gibt es auch zwei Dinge, die mich bei diesem Buch gestört haben:
Zum einen ist die Geschichte oftmals sehr vorhersehbar. Dies ändert zwar nicht unbedingt etwas an der Spannung, aber dennoch kam das Ende für mich nicht ganz überraschend, jedoch die Art und Weise, wie herauskommt, wer der wahre Täter ist. Was mich ebenfalls sehr gestört hat, war das Ende selbst, denn dies kam meiner Meinung nach viel zu schnell. Man erfährt zwar, wer der Täter ist, aber man erfährt nicht, was aus der Person wurde, denn die Geschichte endet einfach damit, dass sich der Täter selbst anzeigen möchte, aber die nötigen Konsequenzen erfährt man nicht mehr. Sehr schade.

Das Cover selbst ist ganz okay, ist jedoch nicht ganz frei von Spoilern. Die Autobahnbrücke und die Weinflasche sind jedoch gut in Szene gesetzt und passen hervorragend zur Handlung. Die Kurzbeschreibung ist ebenfalls okay und enthält die wichtigsten Punkte.

Insgesamt hat mir "Nachtsplitter" trotz der Vorhersehbarkeit gut gefallen. Die Charaktere sind zwar nicht alle sympathisch, aber durchaus interessant. Wer zwischendurch gerne zu einem Thriller greift, ist bei "Nachtsplitter" gut aufgehoben. Leseempfehlung!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.