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Christina P.
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Hamburg

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Insgesamt 1122 Bewertungen
Bewertung vom 16.02.2020
Bardugo, Leigh

Das neunte Haus / Alex Stern Bd.1


gut

Sehr zäh kontruierter Fantasy-Thriller
Studentenverbindungen sind ein alter Hut - dass es sie gibt, weiß jeder. Ein Geheimnis jedoch ist, dass die großen Häuser der Universität Yale sich mächtiger Magie bedienen, gespeist aus dem Nexus, um ihre verborgenen Rituale durchzuführen. Da werden Börsenkurse aus Eingeweiden noch Lebender gelesen oder andere Arten von Magie genutzt, um Macht, Ansehen und Erfolg zu fördern. Alles unter dem wachenden Auge von Lethe, dem neunten Haus, welchem Alex Stern seit kurzem angehört. Was auch keiner weiß: Alex kann Tote sehen, die als Graue zwischen den Lebenden wandeln. Eine Fähigkeit, die Möglichkeiten wie auch Gefahren birgt. Und ihr hilfreich wird, als sie versucht, den Mord an einem Mädchen aufzuklären. Und nebenbei einer uralten Verschwörung auf die Schliche kommt.

"Es gibt keine Tür, die der Teufel nicht kennt. Er wartet immer darauf, den Fuß reinzustellen." (Zitat S. 394)

Ihren neuesten Fantasy-Thriller hat die Autorin in ihrer eigenen Universität angesiedelt. Entsprechend war auch herauszulesen, wie gut sie sich vor Ort auskennt. Mit Alex hat sie eine Art Antiheldin geschaffen, die durch ihre Fähigkeit, die Grauen zu sehen bzw. sich von ihnen wahrnehmen zu lassen, gesellschaftlich erstmal stark abgerutscht ist, bevor sie eine neue Chance an der Uni Yale bekommt. Die Frage ist natürlich, ob sie wegen ihrer besonderen Eigenschaften ausgewählt wurde - oder weil man denkt, dass sie so kaputt ist, dass sie die größeren Dinge einfach ignorieren wird.

"Ihr Kinder spielt mit dem Feuer und seid dann überrascht, wenn das Haus abfackelt." (Zitat S. 386)

Die Idee, den Studentenverbindungen Magie anzubieten, klingt zwar zuerst ganz spannend, hat mich aber nicht so ganz überzeugen können. Warum gibt man jungen Menschen, die es noch lustig finden, sich gegenseitig die Hausmaskottchen zu stehlen, so starke magische Fähigkeiten in die Hände? Da verwundert es nicht, wenn diverse Personen die Möglichkeiten missbrauchen, um sich zu bereichern oder auf Kosten anderer ihre Triebe zu befriedigen.

"All die kleinen Kinder in ihren Roben und Kapuzen, die so tun, als wären sie Zauberer." (Zitat S. 418)

Diese teilweise infantil wirkenden Streiche einiger Individuen verliehen dem Roman leider einen unangenehme und unglaubhaften Beigeschmack. Hinzu kommt, dass es ewig lange dauerte, bis das Buch endlich eine vernünftige Spannung aufbauen und vor allem halten konnte. Ewig lange musste ich mich durch Rückblenden und Rückblenden in den Rückblenden durchquälen, bevor es langsam vorwärts ging. Dabei bleibt das mit unnötigen Details überladene Buch für meinen Geschmack zu kühl und distanziert, um mich als Pageturner überzeugen zu können. Schade war auch, dass sämtliche Charaktere schlichtweg blass blieben. So schreibt ein Mitglied des neunten Hauses seit Jahren an einer Dissertation über Tarotkarten und man erfährt als Leser unwesentlich mehr über sie, als dass sie soziophob ist und an ihren unauffälligen Labberpullis sowie Textmarkenflecken zu erkennen ist. Ein wenig mehr hätt ich vom Sidekick an Alex' Seite schon erwarten können.
Eine im Ansatz tolle Idee mit ein paar ausgefallenen magischen Beispielen, die mich leider durch den zähen Aufbau und blass wirkende Charaktere nicht überzeugen konnte.

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Bewertung vom 16.02.2020
Kaiblinger, Sonja

Vincent flattert ins Abenteuer / Vincent Bd.1


ausgezeichnet

Lustige Suche nach einem neuen Freund
Vincent, Halb-Geisterfledermaus und leidenschaftlicher Spinnen-Nascher, sucht einen Freund und Mitbewohner für sich und Polstergeist Polly. Platz wäre auf dem Dachboden genug und einen Verbündeten gegen die fiese Katze, die das Geisterportal bewacht, könnte Vincent gut gebrauchen. Die Nachbareule hat eine Idee: Über den Aushang am Baum lässt sich doch bestimmt ein Freund finden. Oder?
Vincent, Sidekick der Reihe Scary Harry von Sonja Kaiblinger, hat endlich sein eigenes Buch bekommen! Ob man die Reihe kennt oder nicht ist allerdings völlig egal. Vincent ist für Kinder ab 7 Jahren, komplett farbig durchillustriert und einfach irre lustig. Neben den Erlebnissen mit Vincents Freunden und den unterschiedlichen Bewerbern als Mitbewohner hat mich vor allem das neue Konzept des Buches vollauf begeistern können. So ist der Text in die Bilder eingearbeitet und bereichert die an sich schon wunderbar gestalteten Seiten zu einem wahren Leseabenteuer. Eine Warnung hätt ich allerdings noch: Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass man sich in den kleinen Flattermann Vincent hochgradig verliebt.

Bewertung vom 16.02.2020
Grangé, Jean-Christophe

Die Fesseln des Bösen


gut

Extreme Abgründe der menschlichen Gesellschaft
Grangé - für mich ein Garant markanter Charaktere und unvorhersehbarer, komplex gestalteter Stories. Ein Autor, der dem Leser schonungslos die brutale Seite der Gesellschaft präsentiert. Diesmal ist es der Pariser Commandant Stéphane Corso, erwachsen aus zerrütteten Wurzeln, dem die Brutalität der Kindheit noch immer wie ein klebriger Kaugummi anhaftet und der recht unkonventionell im neuesten Mordfall ermittelt. Eine Tänzerin eines Pariser Nachtclubs wird auf grotesk entstellte Weise ermordet aufgefunden. Zunächst ermitteln Corso und sein Team in alle erdenklichen Richtungen. Als die zweite Tänzerin auf dieselbe Weise entstellt gefunden wird, bringen diverse Parallelen der Opfer Corso endlich auf eine Spur. Doch der Hauptverdächtige hat ein stichfestes Alibi. Verbeißt sich Corso in ein Hirngespinst oder stimmt sein Instinkt, als er den Verdächtigen weiterhin durchleuchtet?
Auch diesmal hat der Autor es sich nicht nehmen lassen, den Leser in tiefste Abründe der Gesellschaft zu entführen. Allerdings ging es diesmal ein wenig zu oft ins Extreme. Viele Charaktere haben Neigungen, die für sich allein schon sehr ausgefallen sind. In der Summe und mit dieser geballten Ladung an Details, wie es dem Leser diesmal präsentiert wird, hatte ich das Gefühl, mit dem Buch soll ein von Extremen und Superlativen übersättigtes Publikum unterhalten werden. Weniger wäre mehr und vielleicht auch glaubhafter gewesen.
Der Fall an sich gestaltet sich wie erwartet unduchsichtig und bietet mehrere Wendungen. Die Auflösung fiel dann leider wieder in der Bereich der starken Extreme und ruinierte mir erneut den Spaß an einem brutalen, aber realistisch wirkenden Thriller.
Das Hörbuch wird gelesen von Martin Keßler, der die düstere Atmosphäre und die ruppige Art des Ermittlers hervorragend vermittelt.

Bewertung vom 07.02.2020
Hardy, Vashti

Das Wolkenschiff - Aufbruch nach Südpolaris (Das Wolkenschiff 1)


ausgezeichnet

Wettrennen mit dem Luftschiff Richtung Südpolaris
In einer Welt, in der mit Pechharz betriebene Schiffe zu Wasser und in der Luft von Entdeckern genutzt werden, um fremde Inseln zu erkunden und neue Orte zu entdecken, hat die Geographische Gesellschaft in Lontown zu einem Wettbewerb aufgerufen: Wer es schafft, den südlichsten Punkt auf dem dritten Kontinent Südpolaris als erster zu erreichen, dem winkt ein gewaltiges Preisgeld. Ernest Brightstorm ist einer dieser Entdecker, der sich dem Wettrennen mit seinem Luftschiff anschließt. Doch plötzlich wird er als verschollen erklärt. Und noch viel schlimmer: Er soll gegen die Regeln der Geographischen Gesellschaft verstoßen haben! Seine Kinder Marie und Arthur wollen das nicht glauben, als ihnen sämtlicher Besitz weggenommen wird und sie fortan in den Slumps arbeiten müssen. Als sich die Chance bietet, bei einer anderen Entdeckerin Richtung Südpolaris mitzufliegen, sehen die Zwillinge ihre Chance, ihren Vater zu finden und die Wahrheit aufzudecken. Ein gefährliches Abenteuer beginnt...
Das Wolkenschiff ist ein fantastisches Steampunk-Abenteuer, welches mir hervorragend gefallen hat. Angefangen bei den vielen Details, welche die Welt dem viktorianischen London ähneln lassen sowie diversen Erfindungen und den Beschreibungen der Luftschiffe. Vor allem aber wegen der 12-jährigen Zwillinge Brightstorm, Marie und ihr Bruder Arthur, der eine Art Roboterarm trägt, den seine pfiffige Schwester für ihn erfunden und gebaut hat. Zudem gibt es in dieser Welt Weisewesen, besonders schlaue Tiere, die eine wesentliche Rolle im Buch spielen. Der Schwerpunkt liegt jedoch auf den Erlebnissen der Kinder.
Das Buch ist durchgängig spannend, die beiden erleben so einige Abenteuer. Neben dem Wettrennen zum Südpol, welches nicht ohne die ein oder andere Sabotage abläuft, ist vor allem auch interessant, was mit dem Vater der Kinder geschah und ob er vielleicht noch am leben ist. Und der Schluss lässt auf weitere Abenteuer der Crew hoffen.
Ein spannendes und sehr unterhaltsames Steampunk-Abenteuer für Kinder ebenso wie für Erwachsene.

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Bewertung vom 03.02.2020
Baron, Adam

Freischwimmen / Cyms Geschichte Bd.1


ausgezeichnet

Familientragödie durch unschuldige Kinderaugen betrachtet
Das, was dem 9-jährigen Cymbeline "Cym" Iglu letzten Montag passierte, ist in seinen Augen die "totale, komplette Katastrophe"! An dem Tag hatte seine Schulklasse zum ersten Mal Schwimmunterricht. An sich nicht weiter schlimm, nur: Cym kann nicht schwimmen! Kein Stück, nicht mal einen Meter weit. Jedesmal, wenn er Schwimmen lernen wollte, hatte seine Mutter tausende Ausreden, lieber etwas anderes zu machen, von der Sandallergie bis zu Krokodilen blieb nichts aus. Einen Vater zum Schwimmenlernen hat er leider nicht, nur auf Fotos, weil dieser vor Jahren gestorben ist, als Cym noch ein Baby war. Und vor seinen Schulkameraden zugeben, dass Sportprofi Cym nicht schwimmen kann, mochte er auch nicht. Und da war sie dann: Die Schwimmbad-Katastrophe! Der Schwimmtag ging natürlich sowas von daneben! Aber so richtig! Und kurz darauf ist seine Mutter weg. Krank, sagt sein Onkel. Nur, dass das Krankenhaus, in welchem sie liegt, ganz anders aussieht als andere Krankenhäuser. Deswegen kommt Cym erstmal bei seiner reichen Tante und seinen Cousins unter, aber die haben keinerlei Interesse an ihm. Seine Mutter darf er auch nicht sehen. Überhaupt redet keiner der Erwachsenen so richtig mit ihm. Und dann ist auch noch sein bester Freund beleidigt, weil er ihn angelogen hat, dass er der reinste Schwimmprofi sei. Also bleibt Cym nichts anderes übrig, als mit Hilfe einer Freundin selbst die Wahrheit heraus zu finden. Und seine Mutter zurück zu bekommen.

"Alle waren komplizierter, als ich es je gewusst hatte, alle bestanden aus viel mehr Zutaten, als ich gedacht hatte." (Zitat S. 171)

Cymbeline hat mit seinen 9 Jahren noch eine kindlich-naive Sicht der Dinge, entsprechend herzallerliebst ist das Buch auch verfasst. Als Ich-Erzähler beschreibt er alles mit einer gewissen Unschuld, erkennt viele Zusammenhänge noch nicht, zieht keine Schlüsse, welche ein älteres Kind bereits erkennen würde. So hat man als Leser schnell den Verdacht, dass der Tod seines Vaters etwas damit zu tun haben könnte, dass seine Mutter Cym so vehement vom Wasser fernhielt. Auch ist er regelrecht erstaunt über die großen Unterschiede zwischen seinem Leben und dem seiner reichen Verwandten. Durch die vielen Veränderungen lernt er sehr viel Wichtiges hinzu, z. B. was eine gute Freundschaft ausmacht. Dass zwei Dads zu haben nicht automatisch besser ist als ein Dead-Dad. Oder eine reiche Familie nicht zwingend glücklicher als eine arme. Aber auch, dass die Erwachsenen den Kindern vieles verschweigen und lieber eine Ersatz-Wahrheit erfinden.
Das Buch ist wunderschön emotional und herzlich. Durch seine kindliche Unschuld möchte man Cym am liebsten in den Arm nehmen und ihm in der schweren Zeit zur Seite stehen. Alle weiteren Charaktere sind ebenfalls sehr gelungen und durch Cyms Naivität erfährt das Buch stellenweise einen unschuldigen Humor. Überraschen konnte mich zudem das Ende, als so einige Wahrheiten ans Licht kamen.
Eine wunderschöne, emotionale Suche nach der Wahrheit, für Kinder ebenso wie für Erwaschene lesenswert.

Bewertung vom 01.02.2020
Pfeiffer, B. E.

Der Fluch des dunklen Prinzen


ausgezeichnet

Spannendes Märchen voller Magie, knisternder Erotik und heißer Schokolade

Seit Generationen lastet ein Fluch auf dem Königshause Padum: Stets sind es männliche Zwillinge, welche das königliche Paar als Nachwuchs erwartet. Doch ist dem Zweitgeborenen in die Wiege gelegt, als Erwachsener den Thron mit Gewalt zu erringen und das Land zu verwüsten. Nur wenige Möglichkeiten bleiben, um diesen Schicksal zu entgehen. Auch Liam, der aktuelle Dunkle Prinz, schmiedet bereits Pläne, um an das Erbrecht seines Bruders zu gelangen, während die beiden jungen Männer in der höfischen Frauenwelt nichts anbrennen lassen. Bis Prinzessin Celeste an den Hof kommt, und den beiden Männern den Kopf verdreht...

Das Buch ist ein erotisches Märchen, erzählt von Prinz Liam. So erlebt man als Leser zunächst, wie der Bad Boy sowie sein charmanter Bruder, Kronprinz Kieran, sehr freizügig mit ihren erotischen Abenteuern umgehen. Gefühle bleiben dabei jedoch stets aussen vor. Schließlich ist Liam der Dunkle Prinz, warum sollte er sich emotional auf jemanden einlassen?

"Ich wusste mein Leben lang, dass ich nicht so wertvoll für die Diener bin wie mein Bruder" (Zitat S. 161)

Schnell hatte ich beim Lesen das Gefühl, Liams Leben entspricht einer "self fulfilling prophecy", so wie alle sich ihm gegenüber verhalten. Jeder sieht in ihm das prophezeite Böse, obwohl der Fluch noch gar nicht aktiv ist. Sowas geht natürlich nicht ohne Spuren an der Seele vorüber. Umso erstaunter ist Liam, als die fesche Prinzessin Celeste am Hof erscheint und ihn tatsächlich ernst nimmt, statt ihn von vornherein zu verurteilen.

"Da ist Dunkelheit in deiner Seele, aber sie gehört nicht zu dir" (Zitat S. 296)

Natürlich lassen es sich die Brüder nicht nehmen eine Wette abzuschließen, wer Celeste wohl als erstes Rumkriegen könnte. Doch durch Celestes Art entwickelt sich der Balztanz der beiden ganz anders, als zunächst erwartet.

"Ich fürchte mich vor Euch, weil Ihr etwas in mir auslöst, das ich mir selbst nicht gestatte" (Zitat S. 121)

Natürlich ist dies nur eines von vielen Themen des Romans, sonst wäre das Buch ja langweilig. Auch Celeste hat ein Geheimnis, welches sie an den Königshof von Pardum führt. Freuen darf man sich also zusätzlich auf Magie, Götter, Monster, Schatten, Legenden, Kämpfe - und natürlich auf das ein oder andere erotische Abenteuer.

Ein spannendes, düsteres Märchen voller Magie, Erotik und heißer Schokolade.

Bewertung vom 25.01.2020
Barry, Jessica

Freefall - Die Wahrheit ist dein Tod


sehr gut

Unterhaltsam, wenn auch mit ein paar logischen Stolpersteinen
In diesem Psychothriller wird der Leser so abrupt in die Handlung geworfen wie die Protagonistin in ihr Schicksal. Ally überlebt den Flugzeugabsturz einer kleinen Privatmaschine in den Rocky Mountains - und ist fortan auf der Flucht vor den Leuten, die kommen werden, um sie zu jagen. Warum? Das fragt man als Leser sich ebenso wie ihre Mutter Maggie, was in der Vergangenheit mit ihrer Tochter geschah, zu der sie seit längerem keinen Kontakt mehr hatte. Und so versucht man durch ein Potpourri aus Informationsbrocken und Rückblenden zu rekonstruieren, wie Ally in ihre jetzige Situation gelangte, während man sie parallel auf ihrer Flucht durch die Wildnis begleitet.
Der Roman ist im Wechsel aus Allys und Maggies Sicht geschrieben. Durch die jeweils recht kurz gehaltenen Kapitel erfährt die Story eine angenehme Abwechslung, statt sich zu lang in einen Handlungsstrang zu verbeißen. Der Stil ist wirklich sehr unterhaltsam, es geht flott voran, und macht dadurch einige logische Patzer im Verlauf wieder wett. Zum Ende hin werden beide Handlungsstränge zusammengeführt, und auch wenn der Showdown ein wenig vorhersehbar wirkte, gab es dennoch kurz zuvor eine überraschende Wendung, welche mir sehr gefiel.
Alles in allem ein Psychothriller, welcher durch seine unterhaltsame Gestaltung über ein paar unlogische Details hinwegsehen lässt.

Bewertung vom 25.01.2020
Natt och Dag, Niklas

1794 / Winge und Cardell ermitteln Bd.2


ausgezeichnet

Die wahren Monster gehen auf zwei Beinen
Ein junges Mädchen überlebt ihre Hochzeitsnacht nicht - und der Bräutigam ist seitdem unauffindbar. Die Mutter der Toten glaubt nicht an die Version eines Wolfsangriffs und bittet Häscher Cardell um Hilfe, den Tod aufzuklären. Dieser freut sich auf die Ablenkung, ist er doch seit Cecil Winges Ableben in ein tiefes, seelisches Loch gefallen...
Dieser Roman, die Fortsetzung von "1793", bietet eine Vielzahl unterschiedlicher Schicksale der damaligen Zeit. Gleich zu Beginn darf der Leser eine schwedische Kolonie in der Karibik kennenlernen mitsamt der dortigen Zustände und Gräuel, bevor es zurück nach Schweden geht und man auf altvertraute Personen wie Jean Michel Cardell und Anna Stina Knapp trifft, die im ersten Band dem Spinnhaus entkam. Cecil Winge erlag zwar im Winter seiner Erkrankung, war jedoch nicht das einzige Kind seines Vaters. So fügen sich diesmal viele parallele Handlungen zu einem Ganzen zusammen, der Roman erscheint noch deutlich in sich stimmiger als sein Vorgänger, da man sich nie so wirklich aus der Erzählung herausgerissen und woanders wieder abgesetzt fühlt.
1974 ist kein Krimi, sondern vielmehr ein authentisch wirkender Historienroman, in welchem neben den damaligen politischen Ereignissen mehrere Gräueltaten behandelt werden. Vor diesem Hintergrund ist das Verbrechen, welchem Cardell nachzugehen versucht, hervorragend ausgearbeitet und stellenweise regelrecht schockierend. Zwar ahnt man recht früh, was wirklich geschah, die Einzelschicksale der Hauptcharaktere sind jedoch so interessant gestaltet, dass man das Buch dennoch kaum aus der Hand legen mag. Von der Schwemme an Fäkalien, mit welcher "1793" aufwartete, bleibt man diesmal etwas verschont, nur um mit Monstern konfrontiert zu werden, welche auf zwei Beinen unterwegs sind.
Ein hervorragender Historienroman mit teils düsteren Charakteren, der hoffentlich mit "1795" seine Fortsetzung findet.

Bewertung vom 19.01.2020
Suchanek, Andreas

Königsblut / Das Erbe der Macht Bd.22 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Der Weg der Kriegerin

Der Versuch, der Anführer der Neuen Ordnung zu besiegen, geht in mehreren Richtungen vorwärts. Chloes Freunde versuchen, sie aus den Fängen des Feindes zu befreien und den Bann zu brechen, welcher auf ihr liegt. Dazu versuchen sie sich an einem gefährlichen Ritual, doch die Zeit drängt und die Chancen stehen schlecht. Währenddessen schlägt Tomoe den Weg der Kriegerin ein und geht dem Hinweis nach, das erste Orakel von Camelot könnte eine Waffe im Kampf gegen das Böse liefern. Doch auch hier läuft nicht alles glatt und es darf mit diversen Überraschungen gerechnet werden.
Eine spannende und abenteuerliche Folge, in der auch einige frühere Charaktere überraschend wieder auftauchen. Es gibt wieder diverse "Oha"-, "Ahja"- und "Oh nein"-Momente, Kampfszenen, Rätsel und Twists und immer wieder die Erinnerung, dass es allmählich knapp werden könnte, den Feind zu besiegen. Mir hat hier vor allem die Handlung rund im Tomoe gefallen, welche lange aussen vor blieb in der Serie und die nun gewissermaßen ihr Comeback feiern durfte. Und wer auf einen Cliffhanger hofft wird auch hier nicht enttäuscht werden.