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Christina P.
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Hamburg

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Insgesamt 1119 Bewertungen
Bewertung vom 07.02.2020
Hardy, Vashti

Das Wolkenschiff - Aufbruch nach Südpolaris (Das Wolkenschiff 1)


ausgezeichnet

Wettrennen mit dem Luftschiff Richtung Südpolaris
In einer Welt, in der mit Pechharz betriebene Schiffe zu Wasser und in der Luft von Entdeckern genutzt werden, um fremde Inseln zu erkunden und neue Orte zu entdecken, hat die Geographische Gesellschaft in Lontown zu einem Wettbewerb aufgerufen: Wer es schafft, den südlichsten Punkt auf dem dritten Kontinent Südpolaris als erster zu erreichen, dem winkt ein gewaltiges Preisgeld. Ernest Brightstorm ist einer dieser Entdecker, der sich dem Wettrennen mit seinem Luftschiff anschließt. Doch plötzlich wird er als verschollen erklärt. Und noch viel schlimmer: Er soll gegen die Regeln der Geographischen Gesellschaft verstoßen haben! Seine Kinder Marie und Arthur wollen das nicht glauben, als ihnen sämtlicher Besitz weggenommen wird und sie fortan in den Slumps arbeiten müssen. Als sich die Chance bietet, bei einer anderen Entdeckerin Richtung Südpolaris mitzufliegen, sehen die Zwillinge ihre Chance, ihren Vater zu finden und die Wahrheit aufzudecken. Ein gefährliches Abenteuer beginnt...
Das Wolkenschiff ist ein fantastisches Steampunk-Abenteuer, welches mir hervorragend gefallen hat. Angefangen bei den vielen Details, welche die Welt dem viktorianischen London ähneln lassen sowie diversen Erfindungen und den Beschreibungen der Luftschiffe. Vor allem aber wegen der 12-jährigen Zwillinge Brightstorm, Marie und ihr Bruder Arthur, der eine Art Roboterarm trägt, den seine pfiffige Schwester für ihn erfunden und gebaut hat. Zudem gibt es in dieser Welt Weisewesen, besonders schlaue Tiere, die eine wesentliche Rolle im Buch spielen. Der Schwerpunkt liegt jedoch auf den Erlebnissen der Kinder.
Das Buch ist durchgängig spannend, die beiden erleben so einige Abenteuer. Neben dem Wettrennen zum Südpol, welches nicht ohne die ein oder andere Sabotage abläuft, ist vor allem auch interessant, was mit dem Vater der Kinder geschah und ob er vielleicht noch am leben ist. Und der Schluss lässt auf weitere Abenteuer der Crew hoffen.
Ein spannendes und sehr unterhaltsames Steampunk-Abenteuer für Kinder ebenso wie für Erwachsene.

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Bewertung vom 03.02.2020
Baron, Adam

Freischwimmen / Cyms Geschichte Bd.1


ausgezeichnet

Familientragödie durch unschuldige Kinderaugen betrachtet
Das, was dem 9-jährigen Cymbeline "Cym" Iglu letzten Montag passierte, ist in seinen Augen die "totale, komplette Katastrophe"! An dem Tag hatte seine Schulklasse zum ersten Mal Schwimmunterricht. An sich nicht weiter schlimm, nur: Cym kann nicht schwimmen! Kein Stück, nicht mal einen Meter weit. Jedesmal, wenn er Schwimmen lernen wollte, hatte seine Mutter tausende Ausreden, lieber etwas anderes zu machen, von der Sandallergie bis zu Krokodilen blieb nichts aus. Einen Vater zum Schwimmenlernen hat er leider nicht, nur auf Fotos, weil dieser vor Jahren gestorben ist, als Cym noch ein Baby war. Und vor seinen Schulkameraden zugeben, dass Sportprofi Cym nicht schwimmen kann, mochte er auch nicht. Und da war sie dann: Die Schwimmbad-Katastrophe! Der Schwimmtag ging natürlich sowas von daneben! Aber so richtig! Und kurz darauf ist seine Mutter weg. Krank, sagt sein Onkel. Nur, dass das Krankenhaus, in welchem sie liegt, ganz anders aussieht als andere Krankenhäuser. Deswegen kommt Cym erstmal bei seiner reichen Tante und seinen Cousins unter, aber die haben keinerlei Interesse an ihm. Seine Mutter darf er auch nicht sehen. Überhaupt redet keiner der Erwachsenen so richtig mit ihm. Und dann ist auch noch sein bester Freund beleidigt, weil er ihn angelogen hat, dass er der reinste Schwimmprofi sei. Also bleibt Cym nichts anderes übrig, als mit Hilfe einer Freundin selbst die Wahrheit heraus zu finden. Und seine Mutter zurück zu bekommen.

"Alle waren komplizierter, als ich es je gewusst hatte, alle bestanden aus viel mehr Zutaten, als ich gedacht hatte." (Zitat S. 171)

Cymbeline hat mit seinen 9 Jahren noch eine kindlich-naive Sicht der Dinge, entsprechend herzallerliebst ist das Buch auch verfasst. Als Ich-Erzähler beschreibt er alles mit einer gewissen Unschuld, erkennt viele Zusammenhänge noch nicht, zieht keine Schlüsse, welche ein älteres Kind bereits erkennen würde. So hat man als Leser schnell den Verdacht, dass der Tod seines Vaters etwas damit zu tun haben könnte, dass seine Mutter Cym so vehement vom Wasser fernhielt. Auch ist er regelrecht erstaunt über die großen Unterschiede zwischen seinem Leben und dem seiner reichen Verwandten. Durch die vielen Veränderungen lernt er sehr viel Wichtiges hinzu, z. B. was eine gute Freundschaft ausmacht. Dass zwei Dads zu haben nicht automatisch besser ist als ein Dead-Dad. Oder eine reiche Familie nicht zwingend glücklicher als eine arme. Aber auch, dass die Erwachsenen den Kindern vieles verschweigen und lieber eine Ersatz-Wahrheit erfinden.
Das Buch ist wunderschön emotional und herzlich. Durch seine kindliche Unschuld möchte man Cym am liebsten in den Arm nehmen und ihm in der schweren Zeit zur Seite stehen. Alle weiteren Charaktere sind ebenfalls sehr gelungen und durch Cyms Naivität erfährt das Buch stellenweise einen unschuldigen Humor. Überraschen konnte mich zudem das Ende, als so einige Wahrheiten ans Licht kamen.
Eine wunderschöne, emotionale Suche nach der Wahrheit, für Kinder ebenso wie für Erwaschene lesenswert.

Bewertung vom 01.02.2020
Pfeiffer, B. E.

Der Fluch des dunklen Prinzen


ausgezeichnet

Spannendes Märchen voller Magie, knisternder Erotik und heißer Schokolade

Seit Generationen lastet ein Fluch auf dem Königshause Padum: Stets sind es männliche Zwillinge, welche das königliche Paar als Nachwuchs erwartet. Doch ist dem Zweitgeborenen in die Wiege gelegt, als Erwachsener den Thron mit Gewalt zu erringen und das Land zu verwüsten. Nur wenige Möglichkeiten bleiben, um diesen Schicksal zu entgehen. Auch Liam, der aktuelle Dunkle Prinz, schmiedet bereits Pläne, um an das Erbrecht seines Bruders zu gelangen, während die beiden jungen Männer in der höfischen Frauenwelt nichts anbrennen lassen. Bis Prinzessin Celeste an den Hof kommt, und den beiden Männern den Kopf verdreht...

Das Buch ist ein erotisches Märchen, erzählt von Prinz Liam. So erlebt man als Leser zunächst, wie der Bad Boy sowie sein charmanter Bruder, Kronprinz Kieran, sehr freizügig mit ihren erotischen Abenteuern umgehen. Gefühle bleiben dabei jedoch stets aussen vor. Schließlich ist Liam der Dunkle Prinz, warum sollte er sich emotional auf jemanden einlassen?

"Ich wusste mein Leben lang, dass ich nicht so wertvoll für die Diener bin wie mein Bruder" (Zitat S. 161)

Schnell hatte ich beim Lesen das Gefühl, Liams Leben entspricht einer "self fulfilling prophecy", so wie alle sich ihm gegenüber verhalten. Jeder sieht in ihm das prophezeite Böse, obwohl der Fluch noch gar nicht aktiv ist. Sowas geht natürlich nicht ohne Spuren an der Seele vorüber. Umso erstaunter ist Liam, als die fesche Prinzessin Celeste am Hof erscheint und ihn tatsächlich ernst nimmt, statt ihn von vornherein zu verurteilen.

"Da ist Dunkelheit in deiner Seele, aber sie gehört nicht zu dir" (Zitat S. 296)

Natürlich lassen es sich die Brüder nicht nehmen eine Wette abzuschließen, wer Celeste wohl als erstes Rumkriegen könnte. Doch durch Celestes Art entwickelt sich der Balztanz der beiden ganz anders, als zunächst erwartet.

"Ich fürchte mich vor Euch, weil Ihr etwas in mir auslöst, das ich mir selbst nicht gestatte" (Zitat S. 121)

Natürlich ist dies nur eines von vielen Themen des Romans, sonst wäre das Buch ja langweilig. Auch Celeste hat ein Geheimnis, welches sie an den Königshof von Pardum führt. Freuen darf man sich also zusätzlich auf Magie, Götter, Monster, Schatten, Legenden, Kämpfe - und natürlich auf das ein oder andere erotische Abenteuer.

Ein spannendes, düsteres Märchen voller Magie, Erotik und heißer Schokolade.

Bewertung vom 25.01.2020
Barry, Jessica

Freefall - Die Wahrheit ist dein Tod


sehr gut

Unterhaltsam, wenn auch mit ein paar logischen Stolpersteinen
In diesem Psychothriller wird der Leser so abrupt in die Handlung geworfen wie die Protagonistin in ihr Schicksal. Ally überlebt den Flugzeugabsturz einer kleinen Privatmaschine in den Rocky Mountains - und ist fortan auf der Flucht vor den Leuten, die kommen werden, um sie zu jagen. Warum? Das fragt man als Leser sich ebenso wie ihre Mutter Maggie, was in der Vergangenheit mit ihrer Tochter geschah, zu der sie seit längerem keinen Kontakt mehr hatte. Und so versucht man durch ein Potpourri aus Informationsbrocken und Rückblenden zu rekonstruieren, wie Ally in ihre jetzige Situation gelangte, während man sie parallel auf ihrer Flucht durch die Wildnis begleitet.
Der Roman ist im Wechsel aus Allys und Maggies Sicht geschrieben. Durch die jeweils recht kurz gehaltenen Kapitel erfährt die Story eine angenehme Abwechslung, statt sich zu lang in einen Handlungsstrang zu verbeißen. Der Stil ist wirklich sehr unterhaltsam, es geht flott voran, und macht dadurch einige logische Patzer im Verlauf wieder wett. Zum Ende hin werden beide Handlungsstränge zusammengeführt, und auch wenn der Showdown ein wenig vorhersehbar wirkte, gab es dennoch kurz zuvor eine überraschende Wendung, welche mir sehr gefiel.
Alles in allem ein Psychothriller, welcher durch seine unterhaltsame Gestaltung über ein paar unlogische Details hinwegsehen lässt.

Bewertung vom 25.01.2020
Natt och Dag, Niklas

1794 / Winge und Cardell ermitteln Bd.2


ausgezeichnet

Die wahren Monster gehen auf zwei Beinen
Ein junges Mädchen überlebt ihre Hochzeitsnacht nicht - und der Bräutigam ist seitdem unauffindbar. Die Mutter der Toten glaubt nicht an die Version eines Wolfsangriffs und bittet Häscher Cardell um Hilfe, den Tod aufzuklären. Dieser freut sich auf die Ablenkung, ist er doch seit Cecil Winges Ableben in ein tiefes, seelisches Loch gefallen...
Dieser Roman, die Fortsetzung von "1793", bietet eine Vielzahl unterschiedlicher Schicksale der damaligen Zeit. Gleich zu Beginn darf der Leser eine schwedische Kolonie in der Karibik kennenlernen mitsamt der dortigen Zustände und Gräuel, bevor es zurück nach Schweden geht und man auf altvertraute Personen wie Jean Michel Cardell und Anna Stina Knapp trifft, die im ersten Band dem Spinnhaus entkam. Cecil Winge erlag zwar im Winter seiner Erkrankung, war jedoch nicht das einzige Kind seines Vaters. So fügen sich diesmal viele parallele Handlungen zu einem Ganzen zusammen, der Roman erscheint noch deutlich in sich stimmiger als sein Vorgänger, da man sich nie so wirklich aus der Erzählung herausgerissen und woanders wieder abgesetzt fühlt.
1974 ist kein Krimi, sondern vielmehr ein authentisch wirkender Historienroman, in welchem neben den damaligen politischen Ereignissen mehrere Gräueltaten behandelt werden. Vor diesem Hintergrund ist das Verbrechen, welchem Cardell nachzugehen versucht, hervorragend ausgearbeitet und stellenweise regelrecht schockierend. Zwar ahnt man recht früh, was wirklich geschah, die Einzelschicksale der Hauptcharaktere sind jedoch so interessant gestaltet, dass man das Buch dennoch kaum aus der Hand legen mag. Von der Schwemme an Fäkalien, mit welcher "1793" aufwartete, bleibt man diesmal etwas verschont, nur um mit Monstern konfrontiert zu werden, welche auf zwei Beinen unterwegs sind.
Ein hervorragender Historienroman mit teils düsteren Charakteren, der hoffentlich mit "1795" seine Fortsetzung findet.

Bewertung vom 19.01.2020
Suchanek, Andreas

Königsblut / Das Erbe der Macht Bd.22 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Der Weg der Kriegerin

Der Versuch, der Anführer der Neuen Ordnung zu besiegen, geht in mehreren Richtungen vorwärts. Chloes Freunde versuchen, sie aus den Fängen des Feindes zu befreien und den Bann zu brechen, welcher auf ihr liegt. Dazu versuchen sie sich an einem gefährlichen Ritual, doch die Zeit drängt und die Chancen stehen schlecht. Währenddessen schlägt Tomoe den Weg der Kriegerin ein und geht dem Hinweis nach, das erste Orakel von Camelot könnte eine Waffe im Kampf gegen das Böse liefern. Doch auch hier läuft nicht alles glatt und es darf mit diversen Überraschungen gerechnet werden.
Eine spannende und abenteuerliche Folge, in der auch einige frühere Charaktere überraschend wieder auftauchen. Es gibt wieder diverse "Oha"-, "Ahja"- und "Oh nein"-Momente, Kampfszenen, Rätsel und Twists und immer wieder die Erinnerung, dass es allmählich knapp werden könnte, den Feind zu besiegen. Mir hat hier vor allem die Handlung rund im Tomoe gefallen, welche lange aussen vor blieb in der Serie und die nun gewissermaßen ihr Comeback feiern durfte. Und wer auf einen Cliffhanger hofft wird auch hier nicht enttäuscht werden.

Bewertung vom 19.01.2020
Jackson, Holly

A Good Girl's Guide to Murder / Good Girl Bd.1


ausgezeichnet

Absolutes Lese-Highlight
Vor fünf Jahren verschwand die 17jährige Andie Bell spurlos. Zwar wurde ihre Leiche nie gefunden, der Täter jedoch schnell ermittelt: Ihr damaliger Freund Sal Singh. Leider konnte er nichts zu seiner Verteidigung sagen, da er wenige Tage später tot im Wald aufgefunden wurde, gestorben an einer Überdosis Tabletten. Seitdem ist das Leben seiner Familie ein einziger Spießrutenlauf in der Kleinstadt. Pippa hatte damals Sal kennengelernt und ist sich sicher, dass er zu Unrecht verurteilt, vielleicht sogar selbst zum Opfer wurde. Im Rahmen eines Schulprojekts macht sie es sich zur Aufgabe, die Wahrheit herauszufinden - und tritt dabei einigen Leuten unangenehm auf die Füße...
Mir gefiel die 17jährige Pippa gleich von Anfang an. Intelligent, aufgeschlossen und ein wenig nerdig hat sie das Herz am rechten Fleck. Da wunderte es mich nicht, dass sie der Theorie keinen Glauben schenkte, Sal sei ein Mörder gewesen, weil er einfach vom Wesen her nicht der Typ Mensch war. Da sie keine Polizistin ist muss sie von Anfang an unkonventionell vorgehen und die Leute dazu bringen, mit ihr zu reden. Ihr zu erzählen, was Andie für ein Mensch war und was in der Zeit vor ihrem Verschwinden alles wirklich geschah. Dabei geht sie intuitiv vor, manchmal vielleicht nicht ganz legal, aber auf alle Fälle recht trickreich. Schnell bekommt sie von jemandem Unterstützung, den ich jetzt hier natürlich nicht verrate, aber sie ist eben nicht die einzige Person, die an Sals Unschuld glaubt. Als sie die ersten Drohbriefe erhält, versteht sie es als Bestätigung, dass sie auf der richtigen Spur ist, lässt sich jedoch zunächst nicht einschüchtern. Bis es irgendwann gefährlich wird.
Das Buch ist auf jeden Fall sowohl spannend wie auch unterhaltsam. Auch wenn ich manchmal nicht sicher war, ob es nun Mut oder jugendlicher Leichtsinn war, der sie in einige Situationen trieb, kam sie gut voran und sammelte nach und nach Puzzleteile, welche es in die richtige Reihenfolge zu legen galt. Ihre Schlussfolgerungen waren nachvollziehbar, sie ist kein Superbrain sondern wirkte die ganze Zeit überaus authentisch. Und der Fall selbst ist so konstruiert, dass die Spannung tatsächlich bis zum Schluss anhielt.
Wirklich ein absolut fesselnder Roman mit einer sympathischen jungen Ermittlerin, jeder Menge Spannung und Wendungen und überaus unterhaltsam konstruiert. Definitiv ein empfehlenswertes Lese-Highlight!

Bewertung vom 12.01.2020
Freestone, P. M.

Die Blume der Finsternis / Shadowscent Bd.1


sehr gut

Fantastische Suche nach einem Heilmittel ohne allzu große Überraschungen
In einer Welt, in der die moderne Medizin versucht, die uralte, auf Düften und Essenzen basierende Heilkunst zu verdrängen, geschieht ein Giftanschlag auf den Kronprinzen des Kaiserreichs Aramtesch. Rakel, zur falschen Zeit am falschen Ort, wird als mutmaßliche Täterin verhaftet, schafft es jedoch, zu fliehen und begibt sich mit Ash, dem persönlichen Leibwächter des Prinzen, auf eine gefährliche Reise, um das passende Gegengift zu finden. Doch dazu müssen sie vorerst das Rätsel lösen, womit der Prinz überhaupt vergiftet wurde.
In diesem Abenteuer kommen zwei Personen zusammen, die unterschiedlicher nicht sein könnten und aus jeweils anderen Gründen das Leben des Prinzen retten wollen. Rakel gehört zu den Menschen, denen das besondere Talent innewohnt, Substanzen und Essenzen an ihren Gerüchen zu erkennen sowie deren Eigenschaften als Heilmittel oder Gifte anwenden zu können. Ihr Ziel ist es, durch das Retten des Prinzen ihre Unschuld an dessen Mordanschlag zu beweisen. Ash hingegen ist durch einen Eid daran gebunden, das Leben des Prinzen zu schützen und trägt andere Geheimnisse mit sich herum, welche im Laufe des Romans offenbart werden. Beide müssen sich zu Beginn zusammenraufen, da sie einander vorerst nicht vertrauen.
Die Welt selbst besteht aus dem Glauben an die heilende Kraft von Essenzen und Substanzen, welche teilweise mit alten Gottheiten in Verbindung gebracht werden. Dem gegenüber ist eine moderne Medizin auf dem Vormarsch, welche den Kranken nicht nur die Qualen, sondern vor allem auch das Geld aus der Tasche zieht.
Geschrieben ist das Buch abwechelnd aus Rakels und Ashs Sicht. Ihr Abenteuer gestaltet sich als eine fantasytypische Suche nach Reagenzien und deren korrekter Verwendung sowie dem langsamen Aufbau gegenseitigen Vertrauens. Die Abenteuer sind spannend und interessant, kamen mir stellenweise jedoch etwas kontruiert vor und von den unterschiedlichen Landschaften, welche sie passieren, erfährt man stets nur wenig. Passend zum Thema gefiel mir, wie die Autorin viel Wert auf geruchliche Bescheibungen legt. So erfährt man nicht nur, wie etwas aussieht, sondern erhält vor allem durch Rakels feinen Geruchssinn sehr viele geruchliche Eindrücke. Neben Abenteuern, alten Mythen und Legenden kommen natürlich auch Intrigen zum Zuge, wenn allerdings nur in abgeschwächter Form, um einen Cliffhanger für den Folgeband zu bilden.
Alles in allem bietet der Roman schöne, fantastische Unterhaltung nach altbekanntem Muster mit sympathischen Charakteren, wenn auch ohne allzu große Überraschungen.