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Fredhel
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Deutschland

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Insgesamt 1315 Bewertungen
Bewertung vom 25.04.2022
Peters, Katharina

Bornholmer Flucht / Sarah Pirohl ermittelt Bd.3


ausgezeichnet

Nach dem Cliffhanger aus dem zweiten "Bornholm"-Band von Katharina Peters freut man sich sehr, dass es endlich weitergeht. Allerdings: Auch hier lässt ein Cliffhanger den Leser ungeduldig zurück.
Auch für Quereinsteiger ist es einfach, sich in dem Geschehen zurechtzufinden, weil alle relevanten Informationen aus den Vorgänger-Büchern geschickt in die laufende Handlung eingeflochten werden.
Sarah Pirohls Vater zieht immer noch an allen Strippen, obwohl er im Gefängnis sitzt. Über ihren Freund Frederik, einem dänischen Enthüllungsjournalisten, will er erzwingen, dass Sarah ihm geheime Ermittlungsinfos mitteilt.
Frederiks Ruf wird durch Pirohl und seine braunen Konsorten diskreditiert. Sarah ist auf die Hilfe all ihrer Freunde bei der Polizei angewiesen, um dem entgegenzuwirken. Die Methoden, die auf beiden Seiten angewendet werden, sind schon fast auf Agententhriller Niveau. Wer sich also auf einen beschaulichen Regionalkrimi eingerichtet hat, muss sich schleunigst auf viel Spannung und noch mehr Action einstellen. Die Handlung ist zwar komplex mit vielen Personen und mehreren Schauplätzen, aber man behält immer den Überblick.
Die Episode ist natürlich in sich abgeschlossen, doch Sarahs letzte Aktion deutet an, dass der Kampf noch lang nicht vorbei ist.

Bewertung vom 24.04.2022
Vertidi, Nikola

Gefährliches Kreta / Kommissar Galavakis ermittelt Bd.3


sehr gut

Man kennt Kreta eigentlich nur als Sonneninsel. Perfekt für Urlaub und Erholung. Dieser Krimi spielt jedoch in der kalten Jahreszeit. Interessant, die Insel einmal aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.
Im Hafenbecken wird die Leiche eines berühmten Sängers, der fast schon wie ein Nationalheld verehrt wird, gefunden. Er scheint ein Doppelleben gehabt zu haben, denn es gibt neben seiner Ehefrau noch eine jugendliche Geliebte mit ihrem neugeborenen Sohn. Kommissar Hyeronimos Galavakis und seine eng vertraute Mitarbeiterin, die Gerichtsmedizinerin Penelope Demostaki, blicken hinter die heile Fassade des Künstlers. Die ganze Familie ist von ihm finanziell abhängig gewesen und jeder Einzelne von ihnen hatte ein Motiv. Doch auch die Familie der jungen Mutter hatte ihre Gründe, diese Liaison zu unterbinden.  
Keiner gibt freiwillig etwas von den internen Geheimnissen preis. Erschwerend kommt hinzu, dass der Kommissar unter psychischen Problemen leidet und dass sein Kollege ihm ständig Steine in den Weg legt.
Das mörderische Konstrukt dieses Romans hat mir sehr gut gefallen. Es ist in meinen Augen durchweg logisch. Menschen können tatsächlich so engstirnig, verbissen und skrupellos sein. Doch hätte ein wenig mehr Dynamik dem Lesespaß gutgetan. Richtig fesseln konnte mich der Krimi nicht, auch wenn ich unbedingt wissen wollte, wer der Täter ist. Insgesamt habe ich relativ lange für dieses Buch gebraucht, deswegen kann ich es auch nur bedingt empfehlen.

Bewertung vom 22.04.2022
Vassena, Mascha

Mord in Montagnola / Moira Rusconi ermittelt Bd.1


ausgezeichnet

Moira fährt in ihre alte Heimat, weil ihr Vater einen leichten Schlaganfall hatte und für die erste Zeit danach etwas Unterstützung benötigt. Sie spricht deutsch und italienisch fließend. Deswegen wird sie von der Polizei gebeten, in einem grausamen Mordfall bei den Vernehmungen der deutschsprachigen Zeugen zu übersetzen und außerdem auch im Dorf ein wenig die Ohren offen zu halten.
Dieser Krimi ist eigentlich gleichzeitig auch ein unterhaltsamer Roman und zusätzlich noch Tourismuswerbung für das wunderschöne Tessin. Quasi in Urlaubsstimmung verfolgt der Leser, wie Moira ihre alte Jugendliebe wiedersieht und auch der gesundheitlich angeschlagene Vater immer noch offen für alle weltlichen Genüsse ist. Die Schilderung des Dorflebens wirkt lebendig und authentisch. Keinem der Bewohner mag man einen skrupellosen Mord zutrauen, auch wenn nacheinander fast jeder ein Motiv gehabt haben könnte. Es ist sehr sympathisch, dass gerade Moira sich nicht zur Privatdetektivin aufschwingt, sondern recht bescheiden im Hintergrund der Polizei einfach nur zuarbeitet und so den Fortschritt der Ermittlungen verfolgen kann. 
Der Roman endet damit, dass Moiras Mutter und Moiras Tochter in den Schulferien nach Montagnola kommen. Damit deuten sich für den Folgeband einige Turbulenzen an.

Bewertung vom 19.04.2022
Grue, Anna

Tod im Trödelladen


sehr gut

Die Detektivin in diesem netten Krimi heißt Anne-Maj Mortensen. Sie ist noch nicht lange Rentnerin. Da sie sehr rüstig ist, hilft sie im örtlichen gemeinnützigen Trödelladen ehrenamtlich aus. Todesfälle in ihrem Umfeld machen sie stutzig. Da die Polizei wenig Wert auf Anne-Majs Bauchgefühl legt, ermittelt sie auf eigene Faust. Ziemlich dilettantisch, eine Spur zu schwatzhaft und vielleicht auch etwas zu sehr von sich überzeugt, aber dennoch erstaunlich erfolgreich.
Die Personen werden sehr nett dargestellt. Man kann sie sich richtig gut vorstellen mit ihren Schrullen und Gebrechen, aber auch Anne-Majs Tochter und Enkelin wirken sehr lebendig. Ganz besonders gut lernt man natürlich Anne-Maj selbst kennen. Sie ist eine begnadete Köchin, was ihr eine etwas rundliche Figur beschert, die jeder Diät standhält. Munteres Geplauder aus Anne-Majs Alltag hat einen gleich hohen Stellenwert wie der eigentliche Kriminalfall. Deswegen ist dieses Buch nicht nur spannend, sondern auch sehr unterhaltsam.
Ausdrucksvoll vorgetragen wird dieser Krimi von Sabine Fischer. Mit viel Ausdruck in ihrer angenehmen Stimme bekommt der Hörer einen guten Eindruck von Anne-Majs Charakter.

Bewertung vom 18.04.2022
Schoch, Julia

Das Vorkommnis / Biographie einer Frau Bd.1


gut

Eine Schriftstellerin weiß sehr wohl um das ältere uneheliche Kind ihres Vaters. Dennoch ist der Schock tiefgreifend, als diese mittlerweile erwachsene Frau sie nach einer Lesung anspricht:„Wir haben übrigens denselben Vater.“

Die Erzählerin verarbeitet dieses Erlebnis in einer Reihe kurzer Kapitel, die Bezug nehmen auf ihr reales Leben und zugleich ausleuchten, wie diese unerwartete Begegnung Einfluss genommen hat auf ihre Denkweise.
Diese geschilderten Episoden werden aneinandergereiht. Sie kommen mir doch recht banal vor und die Erzählerin steigert sich zunehmend in eine Irrationalität hinein. Sie überträgt sogar die Sünden des Vaters auf ihren eigenen Ehemann, denn sie verdächtigt ihn des Ehebruchs, findet jedoch keine Beweise.
Mir persönlich wird die Erzählerin immer unsympathischer. Ich kann nicht verstehen, was in ihrem Kopf vorgeht und ich kann auch nicht nachvollziehen, wieso der Kontakt mit der unbekannten Schwester, von deren Existenz sie ihr ganzes Leben schon gewusst hatte, sie dermaßen verunsichert.
Das Lesen gestaltet sich zäh. Besonders irritierend: Es werden keine Namen genannt. Die Personen werden nur als "die Schwester", "das ältere Kind" oder "der Mann" bezeichnet. So verlagert sich die Distanz der Erzählerin auf den Leser. Genau wie sie kann er keine Verbindung mit den Protagonisten aufbauen, sondern kann nur aus weiter Entfernung dem Geschehen folgen.
Ich finde, hier wird eine kurze Begegnung zu einer künstlichen Bedeutungsschwere aufgebauscht, die einfach keinen Roman sinnvoll ausfüllen kann.
Weil sich mir der Sinn des Ganzen nicht erschlossen hat, will ich dieses Buch auch nicht weiterempfehlen.

Bewertung vom 15.04.2022
Hazelwood, Ali

Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe


ausgezeichnet

Olive hat noch einen harten Weg an der Uni vor sich, ehe sie ihren Doktor erwerben kann. Das Geld ist knapp, die Ressourcen in den Testlaboren ebenso. Unter den Mitdoktoranden herrscht ein ungnädiger Konkurrenzkampf und das Leben besteht fast nur noch aus Schlaf und Arbeit. Doch Olive hat die Vision von einem Indikator, der eine Früherkennung von Bauchspeicheldrüsenkrebs möglich machen könnte. Das treibt sie voran.
Olive möchte ihre beste Freundin in Liebesdingen unterstützen und schlittert deswegen in eine Fake-Liebesbeziehung mit einem sehr arroganten und unbeliebten Professor. Es ist eine Win-Win-Situation, denn mit einer festen Partnerschaft bestehen für ihn größere Chancen, an einen großen Topf mit Fördergeldern zu gelangen.
Diese Fake-Liebe hat eine zeitlich terminiertes Aus...eigentlich ...
Wie es bei romantischen Romanen üblich ist, spielen die Gefühle Achterbahn und das Schicksal schlägt einige Haken, ehe der Leser erfährt, ob die Paare zueinanderfinden.
Natürlich ist die Handlung haarsträubend, doch welcher Leser erwartet schon einen realitätstauglichen Plot in einem reinen Liebesroman? Man will mit Emotionen überschüttet werden, und damit kann die Autorin Ali Hazelwood reichlich dienen. Sehr angenehm empfinde ich die Schilderung des akademischen Alltags an der Uni. Da spricht sie wohl aus Erfahrung, denn sie ist habilitierte Neurobiologin.
Ihren Schreibstil kann man einfach nur als munter und mitreißend bezeichnen. Die Kapitel sind übersichtlich, die Handlung klar strukturiert und sie verliert sich nie in Nebensächlichkeiten. Die Protagonisten strotzen nur so vor Klischees, aber man muss sie einfach mögen.
Ich persönlich hatte viel Spaß beim Lesen und empfehle dieses Buch gerne weiter.

Bewertung vom 14.04.2022
Wagner, Alexandra

Magische Welt der Dinge - Antons geheime Reise mit Paul Pulli


ausgezeichnet

Pädagogisch sinnvoll und ökologisch wertvoll muss nicht generell grau und langweilig sein. Das beweist uns Alexandra Wagner mit dem ersten Band einer neuen Reihe, in der Herkunft und Herstellung von Alltagsgegenständen kindgerecht dargestellt werden.
Wir lernen Anton kennen, dessen Superhelden-Pullover eines Nachts zum Leben erwacht. Anton tritt nun mit ihm eine Reise an, die den Herstellungsprozess bis zu seinem Ursprung erzählt. Kindgerecht werden wichtige Fakten vermittelt. Vielleicht bleibt doch einiges davon bei den kleinen Lesern hängen, sodass nicht mehr nur der Konsum im Vordergrund steht, sondern erkannt wird, dass jedes Ding seinen Wert hat, den man schätzen sollte, anstatt vorschnell alles in den Müll zu werfen und dann neu zu kaufen.
Es gibt viele hübsche Illustrationen, an denen mir vor allem die Gesichter gut gefallen haben. Die Kapitel sind angenehm kurz, der Schreibstil flüssig und dennoch kindgerecht verständlich. Obwohl es eigentlich ein Sachbuch ist, werden die Fakten in eine durchgängige, aufregende Story verpackt, die nichts Oberlehrerhaftes an sich hat.
Bemerkenswert finde ich, dass auch die Herstellung dieses Buches unter strengen ökologischen Gesichtspunkten stattgefunden hat. Es liegt zudem gut in der Hand, auch die Papierseiten haben eine stabile Dicke und die Buchstabengröße ist perfekt für Leseanfänger.

Bewertung vom 10.04.2022
Thorogood, Robert

Mrs Potts' Mordclub und der tote Nachbar / Mord ist Potts' Hobby Bd.1


ausgezeichnet

Robert Thorogood hat einen wunderbar britischen Krimi geschrieben. Die Handlung ist zwar relativ schnell durchschaubar, dennoch bleibt es spannend, weil drei clevere Frauen interessante Wege finden, der Polizei bei der Ermittlungsarbeit zu helfen. Sie sind mutig und schlau, und jede hat ihren sehr speziellen Charakter. Erst durch die Morde lernen sie einander kennen.
Das Setting ist so absolut englisch, was mir sehr gefällt. Doch besonders bin ich hingerissen von dem feinen Humor, mit denen die Protagonistinnen gezeichnet werden. Lächelnd musste ich manche Passagen doppelt lesen, weil sie mir so gut gefallen haben.
Dieses Buch würde ich auch gerne verfilmt sehen.
Wer Agatha Raisin mag, der wird Mrs. Potts lieben.

Bewertung vom 09.04.2022
Peetz, Monika

Die Sommerschwestern Bd.1


sehr gut

Die vier Schwestern Doro, Yella, Helen und Amelie haben schon als Teenager ihren Vater bei einem Hollandurlaub durch einen Autounfall verloren. Jetzt, nach 20 Jahren, lädt ihre egozentrische Mutter die ganze Familie an diesem Ferienort zu einem Treffen ein. Sie hat Wichtiges zu verkünden.
Die Familie wird in erster Linie durch die Augen von Yella charakterisiert. Obwohl sie alle sehr liebt, fühlt sie sich ständig in Angriffsposition, weil weder sie noch ihr Lebenspartner eine strahlende Karriere vorweisen können. Vor allem Mutter Henrietta Thalberg hackt gerne auf ihr rum und gibt ungebetene Ratschläge zu allen Lebenslagen. Doch auch die drei Schwestern haben jede ihre Sorgen, die nach und nach offengelegt werden. Zum Schluss ist die Vergangenheit zwar nicht aufgearbeitet, aber vor allem Yella hat einen Weg gefunden, sich mit der Erinnerung abzufinden und stark für ihre Zukunft zu sein.
Die Handlung plätschert vom Anfang bis zum Schluss gleichbleibend vor sich hin. Nach und nach zeichnet sich ein Bild von jeder Frau, aber auch wenn jede sehr individuell erscheint, entsteht von keiner ein bleibender Eindruck. Den Erlebnissen fehlt die Spannung und auch die Tiefe.
Wenn man sich einfach mal so literarisch berieseln lassen möchte, dann ist man mit diesem Buch richtig und für meine Bewertung kommen knapp 4 Lesesterne zusammen.
Die Sprecherin Ilka Teichmüller liest die Hörbuchversion mit angenehmer Stimme und guter Betonung.

Bewertung vom 06.04.2022
Tomasson, Ben Kryst

Sylter Sünden / Kari Blom Bd.7


sehr gut

Es gibt ein Wiedersehen mit Kari, Jonas und den zauberhaften alten Damen, genannt die Häkelmafia. 
Kari ist mal wieder aus Kiel undercover nach Sylt abkommandiert. Während sie im Golfresort als Kellnerin getarnt einen illegalen Waffenhandel aufdecken soll, sind Jonas und seine Kollegen dort zeitgleich als Security bei einer Promi-Hochzeit. Leider können sie den Tod des Bräutigams noch in der Hochzeitsnacht nicht verhindern. Da sich beide Ermittlungen überschneiden, kommen sich Kari und Jonas noch vor der geplanten Hochzeit dienstlich und privat ins Gehege. Ob die Hochzeit überhaupt stattfinden wird? 
Kari jedenfalls erkennt man fast nicht wieder, denn sie ist regelrecht auf Konfrontation aus. Sie nörgelt an Jonas rum, besinnt sich plötzlich auf ihr Bauchgefühl, will Fakten ignorieren und ist absolut nicht kompromissbereit. 
Gegen Ende versteht auch der Leser, warum das so ist.
Ansonsten ist dieser locker leichte Regionalkrimi wie seine Vorgängerbände sehr unterhaltsam. Die alten Damen ermitteln mit gewohntem Charme. Sie können sogar einen Mann mit zwei Häkelnadeln und Haarspray außer Gefecht setzen. Köstlich.
Wenn man jetzt nicht gerade ein Buch mit Tiefgang erwartet, dann ist "Sylter Sünden" die perfekte Lektüre für den Strandkorb.

In der Hörbuchversion konnte mich die Sprecherin Chris Nonnast nicht überzeugen. Sie spricht hölzern und überdeutlich, es fehlt an Lebendigkeit.