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Marie aus E.

Bewertungen

Insgesamt 885 Bewertungen
Bewertung vom 13.12.2019
Schumann, Sandra

Studiküche


ausgezeichnet

Das schlanke GU Kochbüchlein "Studentenküche" ist eine schöne Rezeptsammlung für alle, die schnell, unkompliziert und günstig kochen möchten. Es ist eine Rezeptsammlung, die Anregungen für die flinke Alltagsküche oder auch Kochen für eine etwas größere Runde bietet, durchaus nicht nur für Studenten.
Was es definitiv nicht ist: ein Grundkochbuch, mit dem man das Kochen lernt, dafür ist es logischerweise viel zu dünn.

Mir gefällt die Rezeptsammlung, ausprobiert habe ich bereits die Hähnchen-Tacos mit Salsa (etwas aufgehübscht mit zusätzlich Guacomole und SourCream), ist ruckzuck auf dem Abendessen-Tisch und das Chili-Erdnuss-Hähnchen vom Blech (dauert wegen Kürbis schnippeln etwas länger).

Noch auf meiner Nachkoch-Liste stehen definitiv
*Chai-Porridge mit karamellisierten Früchten
*Curry mit Süßkartoffeln
*Reissalat mit Mango und Limette
*Nudelsalat mit Kichererbsen und Ziegenkäse
*Grüne Soße mit Kartoffeln
*Tomaten-Kokos-Curry
*Schokokuchen mit Salzbrezeln

Ich mag das Buch sehr, weil es einfache Rezepte ohne viel Schnickschnack sind, die trotzdem etwas Neues bieten.

Bewertung vom 06.12.2019
Peters, Veronika

Die Dame hinter dem Vorhang


gut

Ich mag die Bücher aus dem Wunderraum-Verlag sehr. Sie sind schon optisch immer so ansprechend und bislang hat mich auch der Inhalt immer begeistert.
Das Genre "historische Fiktion" gefällt mir persönlich sehr gut, hier wurde das Leben der Dichterin Edith Sitwell herangezogen und aus der Sicht der fiktiven Figur Jane - Ediths Vertraute und Bedienstete - geschildert.

Ungefähr das erste Drittel des Buches haben mich auch gefesselt, die tragische Kindheit und Jugend Ediths sowie das Leben zur damaligen Zeit - streng getrennt in das der Herrschaften und das der Bediensteten - wurden spannend und lebendig geschildert.
Als Edith dann aber ihr Elternhaus verlassen hat, begann sich die Handlung doch etwas zu ziehen, sie hat mich auch nicht mehr richtig berührt. Ab dann habe ich das Buch nur noch aus einer gewissen Distanz gelesen und - ich gestehe - mich zeitweise auch gelangweilt.

Der Schreibstil ist durchgängig sehr angenehm und unkompliziert zu lesen, das Buch hat es aber nicht geschafft, mich durchgängig zu begeistern.

Bewertung vom 01.12.2019
Groh, Kyra

Gar kein Plan ist auch eine Lösung


ausgezeichnet

Eigentlich bin ich aus dem Format „lustiger Frauenroman“ herausgewachsen, aber ach, immer so schwere Kost oder Mord und Totschlag nach einem langen Arbeitstag und hier so ein hübsches Cover, ich wurde schwach. Und habe es gar nicht bereut! Und wie so oft, wenn ein Satz mit „eigentlich“ beginnt – ich bin überhaupt nicht herausgewachsen, solange es gut geschrieben ist.

Das ist es. Ein unterhaltsames Buch das sich richtig schön fluffig-locker-flockig weglesen lässt. Die Instagram und Influencer Szene bekommt genauso ihr Fett weg wie die „vernünftigen“ Thirtysomethings, die ihr Leben komplett durchgeplant haben. Verbunden mit jeder Menge Herzschmerz. Das alles wirklich witzig geschrieben, der Stil der Autorin hat mich sofort angesprochen.

Ich muss Euch mal ein paar Stellen zitieren, damit Ihr wisst, was ich meine.
„Diese ach so kultivierten Leute sind die Ersten, die an Fasching im Minion-Kostüm zu Helene Fischer auf dem Tisch tanzen“
„Das ist das Tolle an Unperfektheiten. Sie sind kleine Geschichtenerzähler“
„Das Zimmer wirkt plötzlich viel gemütlicher und weniger Harry-Potters-Schrank-unter-der-Treppe-mäßig.“

Ja, es ist alles sehr vorhersehbar, es sind vielleicht etwas zu viele Themen hineingepackt worden und gegen Ende hat das Buch auch ein paar Längen, aber es macht einfach Spaß zu lesen und bei dem Genre gehört Vorhersehbarkeit auch dazu, insofern will ich da auch kein Sternchen abziehen.

Fazit: „ Nicht jeder misst sein Leben in Herzen und Zahlen“ (Zitat aus dem Buch).
Nein – natürlich nicht, denn wirklich wichtig sind doch die Sternchen hier! Von mir volle Anzahl.

Bewertung vom 28.11.2019
Scharer, Whitney

Die Zeit des Lichts


ausgezeichnet

Zuerst der Hinweis, dass es sich bei dem Roman um eine historische Fiktion, nicht um eine Biographie handelt. Im Nachwort der Autorin berichtet sie, dass es ein fiktives Werk ist, und obwohl sie die Fakten teilweise den diversen ausgezeichneten Biographien und historischen Texten entnommen hat, sind die Figuren Produkte ihrer Phantasie (aus dem Nachwort entnommen).
Ich mag den Schreibstil der Autorin sehr, er ist klar, einfach und doch fesselnd und anschaulich. Gar nicht kalt, nüchtern oder distanziert.
Ich kannte vorher weder Lee Miller noch Man Ray, das Buch hat mich jetzt aber richtig neugierig gemacht, mich sowohl mit den Werken der Beiden als auch mit ihrem weiteren Leben zu beschäftigen. Der Roman beinhaltet im Wesentlichen nur den kurzen Abschnitt ihres Zusammenseins und gibt kleine Einblicke (aber wirklich nur kleine) in die Zeit Lees als Kriegsreporterin.
Die Künstlerszene im Paris der 30er Jahre wird detailliert beschrieben, das liest sich schon sehr abgefahren. Vorausgestellt wurde noch ein Prolog, in dem Lee im Jahr 1966 dann 59 Jahre alt ist und der macht bereits klar, dass ihr Leben nicht einfach verlaufen ist.
Eindrucksvoll fand ich aber auch die Beschreibung der Zeit, als Lee gerade aus den USA nach Frankreich kam und niemanden kannte, ihre Einsamkeit war zum Greifen nah. Dann folgt die Zeit als Assistentin Mans, bis die beiden dann eine Liebesbeziehung eingehen und die Zeit, in der sie zusammen waren.
Auch die Einblicke in die Fotokunst der damaligen Zeit waren richtig spannend, genauso wie in das schon damals schwierige Auskommen eines Künstlers, der im Wesentlichen nur mit einem Mäzen über die Runden kommen konnte und die noch viel schwierigeren Bedingungen für Frauen.

Mich hat der Roman fasziniert, das Format „historische Fiktion“ spricht mich viel mehr an als eine trockene Biographie, wobei diese als Ergänzung, einfach um noch mehr erfahren zu können, im Anschluss schon auch noch interessant wäre.

Fazit: wen man keinen Wert auf „korrekte“ und vollständige biographische Darstellung legt, sondern lebendige Einblicke in einen Lebensabschnitt des Künstlerpaares Miller-Man, dann kann ich dieses Buch unbedingt weiterempfehlen.

Bewertung vom 22.11.2019
Gerhardt, Sven

Wo steckt Dackel Bruno? / Mister Marple Bd.1


ausgezeichnet

Ein schon optisch schönes Buch - mit Glanzelementen am Cover und sehr ansprechenden Illus, die die Charaktere richtig gut getroffen haben.
Aber kann der Inhalt mit der schönen Optik mithalten?
Auf jeden Fall!


Theo hat einen Helicopter-Dad, der überall Gefahr wittert. Kein Wunder, dass Theo nie ohne seine Warnweste aus dem Haus geht. Eines Tages trifft er Elsa, zwar geschlagen mit einem Namen, der in Zeiten von Eiskönigin bestimmt auch nicht leicht zu tragen ist (Sorry für OT) , die aber ein echtes Draufgänger-Girl ist. Und dann ist da noch Mister Marple, Theos Hamster mit einer guten Schnüffelnase. Die drei gründen die Schnüfflerbande und ihr erster Fall ist der verschwundene Dackel Bruno...

Was hat uns nun besonders gut gefallen?
* Tierische Helden - supertoll, sagt Mini
* Keine blöden Rollenklischees, hier mal mein mutiges Mädchen und ein ängstlicher Junge - supertoll sagt die Mutter
* spannend, aber nicht gruselig-spannend, so dass man keine Angst haben muss
* bei manchen Passagen weiß man als Lesender gleich Bescheid, während das Ermittlertrio etwas auf der Leitung steht, da kann man sich herrlich überlegen fühlen
* es gibt überraschende Wendungen bei der Handlung, die Auflösung ist nicht vorhersehbar, warum sollten auch Kinderkrimis anders sein als die für "Große"?
* der Hamster schildert zum Ende eines jeden Abschnitts immer seine Sicht der Dingen in einem Schnüffler-Protokoll, ein Highlight
* es wird eine Fortsetzung geben, hurra!

Ein richtig schönes Buch für Jungs und Mädels. Empfohlen wird es ab acht Jahre, m. E. kann man es aber ruhig auch schon Sechsjährigen vorlesen.

Bewertung vom 22.11.2019
Turton, Stuart

Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle (eBook, ePUB)


weniger gut

Das Buch war für mich harte Kost, ich habe mich regelrecht durchgekämpft, weil ich immer gehofft habe, dass der Durchbruch noch kommt. Hätte ich doch nur einfach abgebrochen, ich hätte mir einige Stunden Langeweile und Verwirrung gespart.

Ich dachte, ich mag leicht angestaubte, englische Kriminalromane im Stil Agatha Cristies, inzwischen bin ich aber geläutert. Ich kann wohl nur mit der Meisterin höchstpersönlich etwas anfangen. In unserer Zeitung fiel zur positven Buchkritik auch das Wort Erzähllabyrinth, das Wort passt m. E. sehr gut.
Ich habe mich jedenfalls im selbigen hoffnungslos verlaufen.

Sehr viele Personen mit britischen anspruchsvollen Namen erscheinen und werfen für mich als Lesende mindestens ebenso viele Fragen auf. Ich hätte mir wohl ein Personenregister schreiben müssen, um den Überblick zu bewahren. Gewöhnlich löst sich beim Weiterlesen ja im Laufe des Buches so ein Wirrwarr auf, hier blieb ich bis zum Ende verwirrt. und höchst irritiert.
Die Handlung war merkwürdig und ganz und gar nicht spannend, sondern nur verwirrend und langweilig. Ich habe den dritten, vierten, fünften, sechsten und siebten Tod regelrecht herbeigesehnt, damit das Buch endlich ein Ende hat.

Und die Auflösung? Sagen wir mal so, sie passte zum Buch.
Zwei wohlwollende Sternchen für Grundidee und Cover.

Bewertung vom 18.11.2019
Astner, Lucy

Auf Klassenfahrt / Schwesterherzen Bd.2


ausgezeichnet

Die Tochter hat beim Stöbern in der Buchhandlung zufällig Teil 1 entdeckt, und mitgenommen und war schwer begeistert. Umso größer war die Freude, dass es nun auch einen zweiten Teil gibt.

In Band Zwei geht es auf Klassenreise. An sich wäre das ja vielleicht ganz schön, wenn es z. B. nach Hawaii ginge, aber doch nicht, wenn man nach Bad Blödersen - äh - Bad Ödersen fahren muss. Und dann auch noch blöde Brüder, noch blödere Obertussis und der schlimmer Mundgeruch-Mathelehrer dabei sind. BÄÄÄÄÄH!
Ob die Schwesternerzen (für Buchneulinge: es sind richtig dicke Freundinnen, keine Schwestern, die sich zu der Mädchenbande Schwesterherzen zusammengeschlossen haben) trotzdem eine gute Zeit haben?

Das Buch ist so toll, weil Text und Schrift so wunderbar korrespondieren. Es ist kein Comic-Roman, arbeitet aber ganz viel mit unterschiedlichen Schriftarten - das macht es herrlich lebendig und bestimmt auch für kleine Lesemuffel deutlich einfacher.
Die Themenauswahl ist ebenfalls perfekt für die Altersklasse der 9 - 12-Jährigen (das wäre jetzt meine Altersempfehlung): echte Freundschaft, die manchmal auch etwas knirscht und hakt, Zusammenhalt, Tierliebe und etwas Abenteuer.

So viel kann ich versprechen: das Buch ist auf jeden Fall wieder obermegafantastisch - ehrlich - tschakalaka! Und die Tochter drückt ganz fest die Daumen, dass es bald auch einen dritten Band gibt.

Bewertung vom 15.11.2019
Nesbø, Jo

Messer / Harry Hole Bd.12


ausgezeichnet

Harry is back - und ich kann gar nicht begreifen, dass das Buch so lange auf meinem SUB ausharren musste. Schon noch wenigen Seiten war ich wieder "drin".

Es war ja fast absehbar, dass Harry Hole nicht lange im Glücksmodus verbleiben kann. Aber gleich so ein Absturz?
Sein Frau trennt sich von ihm und er darf sich glücklich schätzen, dass er überhaupt noch einen Job hat, auch wenn er nur noch Akten abstauben darf (naja, etwas mehr schon, aber viel wirklich nicht).

Dieser elfte Band widmet sich Harry - wir können tief in seine Abgründe blicken, Alkohlmissbrauch, Verlust der Liebe des Lebens, Schürzenjäger, große Verletzlichkeit. Viele Seiten geht es nur darum - und obwohl das Buch mit fast 600 Seiten wahrlich ein Wälzer ist, habe ich mich keine Minute gelangweilt.

Jo Nesbo führt uns Leser*innen immer wieder in die Irre und hält den Spannungsbogen hoch. Allerdings nicht so hoch, dass ich nächtelang durchlesen musste, inzwischen ist das für mich eher ein Vor- als ein Nachteil.
Sozusagen ein spannender Thriller für alle, die früh aufstehen müssen - also ein Gütesiegel.
Durch die Fokusierung auf die Figur Harrys konnte ich mich richtig in Harry Hole hineinversetzen, obwohl er kein sympathischer Sunnyboy-Held ist.

Lediglich die Auflösung des Mordfalls fand ich dann doch etwas konstruiert, von den vorhergehenden Beschreibungen des Täters bzw. der Täterin ist es nicht wirklich plausibel. Aber auch nicht völlig ausgeschlossen, so dass der Punkt mir keinen Stern Abzug wert ist, da es ein Thriller völlig nach meinem Geschmack war.

Ich bin schon gespannt, wohin es Harry im nächsten Band verschlägt, die Schlusssätze sind schon mal vielversprechend.