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misspider

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Insgesamt 735 Bewertungen
Bewertung vom 29.11.2017
Storm, Sarah

Die verrückte Stadt / Der fabelhafte Regenschirm Bd.1


sehr gut

Kinder, die mittels eines Gegenstandes in eine andere Welt bzw. Zeit reisen können - das klingt erst einmal sehr verdächtig nach einer Kopie der Reihe 'Das magische Baumhaus'. Da wir aus dieser Reihe fast alle Bücher gelesen haben, waren wir natürlich sehr gespannt, ob dieses neue Buch an den Klassiker heran reichen könnte.

Wie der Name schon sagt, ist das magische oder besser gesagt: fabelhafte Objekt in diesem Falle ein Regenschirm, den die Geschwister Ella und Paul bei ihrem Opa finden. Das fanden wir neu und originell, dafür also: Daumen hoch. Dass es sich wieder um ein Mädchen und einen Jungen handelt, macht Sinn, da somit beide Geschlechter gleichermaßen angesprochen werden und sich identifizieren können.

Die große Überraschung erfuhren wir, als wir mit Ella und Paul in der verrückten Stadt ankamen: denn sie landen nicht in einer 'realen' Vergangenheit oder Gegend, sondern in einer Stadt in der alles völlig verrückt ist. Spielende Erwachsene, Hunde auf der Weide - alles ist verdreht und komisch. Besonders lustig fand mein Sohn das Schwein an der Leine und spielte den Gedanken natürlich gleich fort, selbst ein ungewöhnliches Haustier haben zu wollen.

Spannung kam auch auf, als der Hund der Kinder verschwunden war und die Kinder später eine waghalsige Rettungsaktion für die Stadt unternahmen. Die Auflösung war einfach, aber originell und stimmig. Zum Schluß gab es nochmals kurze Aufregung, als die Kinder herausfinden mussten wie sie wieder in ihre eigene Welt zurückkehren konnten.

Obwohl die Kinder in dieser Geschichte natürlich auch ein großes Abenteuer bestehen , ist die Grundstimmung gegenüber ähnlich gelagerten Büchern eine andere. Die Geschichte war nicht unheimlich und die Kinder geraten auch nicht in große Gefahr, dafür überwiegt hier eindeutig der Spaßfaktor. Die Spannung ist anders, da man erfahren will welche Verrücktheiten einem noch begegnen werden und weniger ob die Kinder eine Herausforderung schaffen werden.

Mir als Mutter war das Buch ein kleines bisschen zu albern bzw. kindisch und ich hätte mir etwas mehr Spannung gewünscht, aber mein Sohn hat die Albernheiten mit Begeisterung aufgenommen und wollte immer noch weiter lesen "weil es gerade so spannend ist".

Positiv fand ich, dass das Buch gute Laune macht, zum Lachen bringt - was es daher als Vorlesebuch vor dem Einschlafen besonders geeignet macht. Daher kann ich mir gut vorstellen, dass es bei sensiblen Kinder, denen zu viel Spannung vielleicht zu aufregend ist, hervorragend ankommen wird.

Fazit: eine erfrischende Abwechslung und bestimmt nicht das letzte Abenteuer, dass wir mit Ella, Paul, Hund Cirrus und dem Regenschirm erleben werden...

(Ich habe das Buch im Austausch gegen eine ehrliche Rezension erhalten)

Bewertung vom 13.11.2017

Weihnachten kommt immer so plötzlich!


sehr gut

Viele kleine aber feine Ideen, wie man Deko und kleine Geschenke für das große Fest ganz leicht selber machen kann. Dabei setzt die Autorin ganz auf den (mittlerweile nicht mehr ganz so neuen) Trend Washi-Tape, das in fast jeder Bastelanleitung Anwendung findet. Vieles davon kann man natürlich mit ein bisschen Farbe und Fantasie selbst bemalen und gestalten, damit es persönlicher wird (gerade mit Kindern hat man die perfekten Malermeister zur Hand) - das Tape ist also kein Muss, aber damit geht es sicherlich am schnellsten.

Die meisten Ideen sind nicht neu, aber es hat mir gefallen, hier alles übersichtlich an einem Platz versammelt zu finden. Die Anleitung für Papiertüten zum Beispiel, die ich schon sehr oft verwendet habe, aber regelmässig wieder vergesse und jetzt ganz schnell in diesem Buch nachschlagen kann.

Die Basteleien wirken sehr puristisch und 'clean', was durch die pastellige, fast schon kalte Farbauswahl verstärkt wird. Aber da kann man ja auch ganz leicht die Farbpalette wechseln und seine eigenen Lieblings-Weihnachtsfarben (rot und gold müssen sein) zum Einsatz bringen. Ein Stimmungsbarometer, Todo-Liste und kurze besinnliche oder humorvolle Textabschnitte, die zwischendrin eingestreut sind, runden das Bild ab.

Einen halben Minuspunkt gibt es für das in der Kurzbeschreibung aufgeführte Kapitel 'Auf die Plätzchen, fertig, los', das im Buch fehlt. Wenigstens ein Plätzchen-Rezept hätte es sein dürfen, der Vollständigkeit halber.

Einen weiteren halben Punkt Abzug gebe ich, weil bei den Vorlagen angegeben wird, dass man diese auch kopieren oder abfotografieren (?!) kann. Bei so einem modern anmutenden Buch hätte ich dann wenigstens einen Download-Link erwartet, damit man die Vorlagen mehrfach in unverfälschter Qualität nutzen kann.

Insgesamt ein empfehlenswertes Buch mit einfachen aber wirkungsvollen Anleitungen, das auch für Bastelmuffel geeignet ist.

Bewertung vom 23.10.2017
Fox, Candice

Crimson Lake


ausgezeichnet

Wow, diesen Thriller konnte ich gar nicht mehr weglegen vor Spannung! Hier wird nicht gekleckert, sondern geklotzt: es gibt gleich zwei äußerst, vorsichtig gesagt: ungewöhnliche Hauptpersonen, die sich in diesem ersten Fall zusammenfinden. Dazu gleich mal drei Handlungsstränge, die wie ein kunstvoller Zopf ineinander verwoben sind. Auf geniale Weise schafft es die Autorin, dass der Roman trotz dieser vielen Puzzleteile niemals unübersichtlich oder verwirrend wird, sondern stets eine harmonische Einheit bildet.

Obwohl die Anklage wegen Vergewaltigung und Mordes fallengelassen wurde, wird Ted Conkaffey wie ein Verbrecher behandelt. Selbst in dem kleinen Kaff Crimson Lake, in dem er sich seither versteckt, findet er keine Ruhe. Auf Anraten seines Anwalts trifft er sich mit Amanda Pharell, die selbst kein unbeschriebenes Blatt ist: sie saß wegen Mordes im Gefängnis. Inzwischen betreibt sie jedoch eine Detektei, und gemeinsam untersuchen die beiden das Verschwinden eines bekannten Autors aus der Gegend... In einem Wechsel aus Rückblenden und Gegenwart erfährt man immer mehr Details aus Teds und Amandas verhängnisvoller Vergangenheit, die das eigenartige Verhalten vor allem von Amanda verständlich machen.

Obwohl, oder vielleicht gerade weil, Ted und Amanda so völlig verschieden sind, ergänzen sie sich hervorragend bei der Suche nach der Wahrheit. Ich kann es kaum erwarten, den nächsten Fall dieses ungewöhnlichen Teams in die Finger zu bekommen...

Bewertung vom 18.09.2017
Wieners, Annette

Wildeule / Gesine Cordes Bd.3


gut

Dies ist nun schon der dritte Teil der 'Gesine Cordes' Reihe, und gleich die ersten Sätze führen einen in altbekannte Gefilde. Auch dieses Buch spielt auf dem Friedhof, der Gesine Cordes quasi zur zweiten Heimat und zum Arbeitsplatz wurde. Als anstelle der alten Madeleine Jablin die Leiche eines Bestattungsunternehmers in ihrem Sarg entdeckt wird, gerät Hannes van Deest, Gesines Freund und ebenfalls Bestattungsunternehmer, in den Verdacht, hier einen Konkurrenten aus dem Weg geräumt zu haben. Schon bald gerät Gesine zwischen die Fronten, der Polizei bei ihren Ermittlungen unvoreingenommen zu helfen, andererseits ihrem Freund Hannes zur Seite zu stehen. Doch immer mehr Ungereimtheiten säen Zweifel an Hannes' Motiven und als er dann auch noch die Flucht ergreift, gerät selbst Gesines Loyalität ins Wanken...

Aufmachung und Schreibstil des Buches konnten auch diesmal wieder überzeugen und ich habe mich beim Lesen sofort wohl gefühlt. Allerdings konnte die Story diesmal nicht uneingeschränkt überzeugen, zu verworren und 'unrund' erschien mir der Handlungsverlauf ein ums andere Mal. Das Ende stimmte zwar wieder versöhnlich, aber mit den beiden Vorgängern kann Teil drei nicht ganz mithalten. Natürlich werde ich Gesine Cordes trotzdem treu bleiben und bin gespannt auf den nächsten Fall.

Bewertung vom 06.09.2017
Teige, Trude

Das Mädchen, das schwieg / Kajsa Coren Bd.4


gut

Wenn ich das Buch in einem Wort beschreiben müsste, würde dieses wohl "routiniert" lauten. Obwohl es einige originelle Aspekte gibt, herrschte am Ende doch ein Gefühl von so-oder-ähnlich-schonmal-dagewesen vor. Mit Kajsa konnte ich nur bedingt warmwerden, zu unüberlegt und manchmal naiv fand ich ihre Vorgehensweise, und auch die Polizei hatte ihre unprofessionellen Momente.

Insgesamt ein durchaus spannender und unterhaltsamer Urlaubs-Schmöker, aber bis zum nächsten Urlaub habe ich das Buch dann garantiert auch wieder vergessen.

Bewertung vom 13.06.2017
Hogan, Ruth

Mr. Peardews Sammlung der verlorenen Dinge


ausgezeichnet

Ein wundervolles Buch, das gleich einem Episodenfilm mehrere Geschichten in einer enthält: von Mr. Peardew, seiner merkwürdigen Sammlung und seiner viel zu früh verstorbenen Frau, von seiner Haushälterin Laura, die in seinem Haus ein neues Leben beginnt; von Eunice, die mit ihrem neuen Job auch die Liebe ihres Lebens findet. Und natürlich die vielen kleinen Anekdoten, die mit den verlorenen Dingen verbunden sind. Bunt und facettenreich und von einer unglaublichen Dichte, die mir das Gefühl gab, bereits nach der Hälfte mehrere Bücher gelesen zu haben - eines faszinierender als das andere. Am Ende fügt sich alles perfekt und rund zusammen.

Kaum zu glauben, dass dies der erste Roman der Autorin ist. Mit Leichtigkeit und Eleganz schafft sie es, den Leser zu verzaubern und für einige Stunden einfach glücklich zu machen. Ein fröhliches, trauriges, lustiges, nachdenkliches und überwältigendes Buch, das man einfach gelesen haben muss.

Bewertung vom 11.04.2017
Booy, Simon van

Mit jedem Jahr


sehr gut

Eine Geschichte, die zu Herzen geht, und das glücklicherweise ohne jeden Kitsch. In einer Mischung aus Gegenwartserzählung und Rückblenden wird das Leben von Harvey erzählt, und wie sie bei ihrem Onkel, dem 'vorbestraften schwarzen Schaf der Familie', aufgewachsen ist.

In kleinen Episoden erfährt man, wie Harvey und Jason sich zusammenraufen und zu einer echten Familie werden. Vor allem Jason, dem man dies auf den ersten Blick vielleicht nicht zutraut, entwickelt sich zu einem liebevollen Vater, der alles für seine Tochter tut. Im Gegenzug schafft es Harvey, seine harte Fassade zu durchbrechen und den weichen Kern zum Vorschein zu bringen. Der leicht sachliche Tonfall und die unaufgeregte Erzählweise machen das Buch zu einem wahren Lesevergnügen. Der Autor verzichtet auf jegliche Gefühlsduselei, und so wirkt die Geschichte ganz für sich selbst. Sie gibt dem Leser Raum, Art und Ausmaß möglichen Mitgefühles für sich selbst zu bestimmen, ohne dieses übergestülpt zu bekommen.

Ein außergewöhnliches Buch, das wesentlich mehr bietet als das unscheinbare Cover vermuten lässt.

Bewertung vom 03.04.2017
Golluch, Norbert

Mein cooles Faktenbuch


sehr gut

Ein überraschend informatives Buch, das kurz und knackig Antworten auf viele interessante Fragen gibt, z.B. "Haben Ritter Pommes gegessen?" Obwohl die Frage auf den ersten Blick albern klingt, versteckt sich eine interessante Antwort dahinter, bei der die Kinder ganz einfach etwas über Geschichte lernen können.

Genau das gefällt mir an dem Buch besonders gut: die lockere Art, mit der Wissen vermittelt wird, ohne dass es wie ein Lehrbuch klingt. Oder so aussieht - die bunte Aufmachung und die witzigen Illustrationen lassen keine Langeweile aufkommen.

So wurde das Buch zwar nicht am Stück, aber immer wieder "häppchenweise" gelesen und durchgeblättert, was meiner Meinung nach auch die beste Art ist, das geballte Angebot an Wissen zu konsumieren. Immer wieder ein paar neue Fakten erfahren, diese diskutieren oder im Alltag wiederfinden und somit verinnerlichen - das klappt gerade bei Kindern besonders gut. Und es ist verblüffend wenn sie irgendwann später plötzlich wieder dieses Wissen hervor kramen, während ich es schon fast wieder vergessen hatte...

Ein sehr gelungenes Buch mit - nicht nur für Kinder - interessanten Fakten zu den verschiedensten Themen. Daumen hoch!

Bewertung vom 23.03.2017
Miralles, Francesc;García (Kirai), Héctor

Ikigai


gut

Obwohl es sich im eigentlichen Sinne um ein Sachbuch handelt, ist das Buch äußerst unterhaltsam und liest sich sehr flüssig. Das Buch bietet nicht nur Kapitel zum Thema IKIGAI, sondern zu allem was sonst noch so dazu gehört: Ess- und Lebensgewohnheiten für ein langes Leben, Mini-Ein- und Anleitungen zu Tai Chi, Qi Gong etc., kurze Erläuterungen von Begriffen wie Resilienz oder Achtsamkeit. Eines wird beim Lesen schnell klar: es reicht nicht, sein IKIGAI zu kennen, viele weitere Faktoren sind nötig um sein Leben möglichst lange zu genießen.
Besonders gut gefallen haben mir die Kapitel mit Geschichten über echte Leute, so wie die Interviews mit den Hundertjährigen auf Okinawa. Das Kapitel über Bewegungsübungen sollte man häppchenweise genießen und die jeweils vorgestellten Übungen mit zeitlichem Abstand ausprobieren, da sonst irgendwie alles ineinander fließt und durcheinander kommt (jedenfalls ging es mir so). Das letzte Kapitel (vor dem Epilog) hat mir am wenigsten gefallen, da es sehr theoretisch und damit im Gegensatz zum Rest des Buches sehr trocken wurde, wie man es bei Sachbüchern eben kennt und fürchtet. Der Epilog fasst dann aber noch einmal sehr schön den Inhalt in 10 IKIGAI Regeln zusammen und bildet sozusagen die Essenz des Vorangegangenen.

Ein sehr schönes Buch, das im Bücherregal eine gute Figur macht, und als Einstieg in die Thematik sicher nicht schlecht ist, da es einen umfangreichen Überblick zu Theorien und Praktiken bietet. Darauf aufbauend kann man sich die für sich selbst passenden Aspekte herauspicken und ggf. anderweitig vertiefen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.01.2017
Ahnhem, Stefan

Minus 18 Grad / Fabian Risk Bd.3


ausgezeichnet

Dies war zwar mein erster Krimi aus der Reihe, aber definitiv nicht mein Letzter! Erst hat mich die Länge ein wenig abgeschreckt, aber dann habe ich das Buch in einem unglaublichen Tempo verschlungen, und die Spannung hat tatsächlich bis zur letzten Seite angehalten.

Dass ich die ersten beide Teile der Serie nicht kannte fiel gar nicht weiter auf und ich hatte nicht das Gefühl dass mir Informationen fehlen, obwohl der Autor auf eine langatmige Einleitung und Zusammenfassung früherer Ereignisse verzichtet hat. Da wo nötig gab es ein paar erklärende Sätze, die einen nicht unnötig aus dem aktuellen Geschehen ablenkten, ganz nebenbei aber geschickt die Neugier auf das 'Davor' weckten.

Die vorliegende Geschichte enthält mehrere Handlungsstränge, die am Ende nicht in der Auflösung ein und desselben Falles münden, sondern bis zum Schluss eigene Wege gehen. Zusammen mit einigen unerwarteten Wendungen erhält das Buch dadurch eine für derartige Thriller ungewohnte Komplexität. Zudem gibt es jede Menge private Unruhe als auch dienstliche Querelen im Team der Ermittler selbst, was diese sehr menschlich und nahbar macht. Das Ende weckt den Wunsch, sofort den nächsten Teil zu lesen. Da dieser aber noch auf sich warten lässt, kann ich mich zwischenzeitlich zum Glück erst einmal den ersten beiden Teilen widmen.

Nach langer Zeit ein Thriller, der deutlich aus der Masse hervor sticht - und eine neue Reihe für meine Merkliste.