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Nele33

Bewertungen

Insgesamt 764 Bewertungen
Bewertung vom 21.10.2019
Turton, Stuart

Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle


sehr gut

Die Beschreibung des Buches mit Agatha Christie meets und täglich grüßt das Murmeltier ist absolut treffend gewählt.

Familie Hardcastle lädt zu einem Ball auf ihr Anwesen Blackheath, es werden genau die gleichen Gäste eingeladen wie schon vor 19 Jahren.
Aiden Bishop bekommt eine seltsame Nachricht und macht sich auf den Weg um den Fall zu lösen. Doch dies stellt sich als schwierig heraus, wacht er doch täglich im Körper eines anderen Gastes des Festes auf und hat quasi eine Amnesie.

Stuart Turon ist ein geniales Debut gelungen, welches viel Raum für Spekulationen und Irrungen gibt. Die Charaktere sind gut gezeichnet und nicht jede Person ist für den Leser sympathisch. Ein raffiniertes Zusammenspiel von Vergangenheit und Gegenwart führt den Leser auf so manche falsche Fährte.

Mich hat das Buch sowohl vom Schreibstil, als auch von der Story überzeugt. Einzig die manchmal etwas großen Sprünge lassen mich einen Punkt abziehen.

Bewertung vom 17.10.2019
Pflüger, Andreas

Geblendet / Jenny Aaron Bd.3


sehr gut

Nach "Endgültig" und "Niemals" schliesst die Trilogie um die Elite Polizistin Jenny Aaron nun mit "Geblendet"ab.

Jenny, die nach einer Schussverletzung vor Jahren ihr Augenlicht verloren hat begibt sich in eine Therapie um ihr Augenlicht wieder zu erlangen. Dies geschieht jedoch auf Kosten der anderen Sinne, was sie in einen inneren Kampf mit sich selber stürzt. Diese Zerissenheit und ihre Vergangenheit nehmen einen Großteil des Buch ein, so dass man die Vorgänger Bände gelesen haben sollte um den Gedanken und Gefühlen von Jenny und den Kollegen folgen kann.
Der große Widersacher darf natürlich auch nicht fehlen. In einer Zeit, in der Jenny eh schon mit allem hadert, bekommt sie die Möglichkeit ihn mit ihrem Team zu fassen, d.h. allerdings die Therapie zu unterbrechen. Der Widersacher fährt alles auf um nicht gefasst zu werden.
Ein spannendes Katz und Maus Spiel beginnt. Wie wird Jenny sich entscheiden?

Andreas Pflüger ist seinem bekannten Stil treu geblieben, beschreibt so detailliert, dass ich mich mitten im Geschehen wähnte.
Er erzählt die Story um Jenny konsequent und für mich zu einem durchaus schlüssigen Abschluss zu Ende.

Für die Teils etwas ausschweifenden psychischen Auswirkungen der Therapie, die etwas die Spannung nahmen muss ich einen Stern abziehen, darum gibt es gute 4 Sterne für Geblendet.

Bewertung vom 08.10.2019
Horst, Jørn Lier

Wisting und der Tag der Vermissten / William Wisting - Cold Cases Bd.1


sehr gut

Wisting und der Tag der Vermissten von Jørn Lier Horst kommt ganz still und leise daher. Mir war der Autor, obwohl ich sehr viele skandinavische Krimis lese gänzlich unbekannt. Wahrscheinlich liegt es daran, dass dies nun der erste Band ist, der veröffentlicht wurde und die anderen Bände auf Deutsch ab Band 7 beginnen.

Immer am 3. Oktober holt Wisting die Kisten aus senem Kleiderschrank, die Kisten des ungelösten Falles von Katharina, die vor 24 Jahren verschwunden ist, und von der keine Spur zu finden ist. Nicht nur das, an diesem Tag besucht er auch immer Martin Haugen, den Mann der Verschwundenen. Sie trinken Kaffe zusammen und sprechen über Katharina. Ein mysteriöser Code, der sogenannte Katharina-Codes, wirft bis heute, 24 Jahre später, immer noch Rätsel auf. Hat der Täter diesen hinterlassen?
Als Zusammenhänge zu einem anderen alten, ungelösten Fall auftauchen werden die Ermittlungen wieder aufgenommen.

Sehr angenehm empfand ich, dass der Autor ohne jegliches Blutvergießen auskommt, der Kommissar nicht in eigenen Problemen versinkt und solide polizeiliche Ermittlungsarbeit stattfindet.

Der Start war ein bisschen zäh und es dauerte eine Weile, bis ich so richtig ins Buch gefunden hatte, aber dann lies sich das Buch gut weglesen und baute immer mehr Spannung auf.

Diesen Krimi kann ich allen empfehlen, die solide Krimikost einer Hochspannung vorziehen.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.10.2019
Decker, Anika

Wir von der anderen Seite


sehr gut

Der Debutroman "Wir von der anderen Seite" der Autorin Anika Decker hat mich schon durch die Leseprobe erreicht.

Was geschieht mit einem Menschen, der von Jetzt auf Gleich aus seinem gewohnten Leben gerissen wird? Wie ist es um das Gesundheitssystem bestellt?
Wie gehen Angehörige mit solch einem einschneidenden Erlebnis um?

All dies beschreibt die Autorin auf äußerst kurzweilige Art und Weise in ihrem Roman.
Rahel, eine Drehbuchautorin fällt nach einer Nierenstein-Op ins Koma, erleidet Multiorgan-Versagen und erwacht auf der Intensivstation. Wobei von Erwachen ist erst einmal nicht zu reden. Sie schwebt zwischen Leben und Tod, halluziniert sich Eichhörnchen ins Zimmer und weiß gar nicht, was mit ihr geschieht. Ihr Freund verhält sich äußerst seltsam, die Mutter erklärt und erklärt, was teilweise sehr langatmig ist.

Mit Rahel, der Protagonistin konnte ich mich teilweise gar nicht identifizieren, an manchen Stellen jedoch stark. Dieses, Gefühle nicht wirklich zulassen zu können, transportierte die Autorin prima.
Der schwarze Humor und der Sarkasmus in dieser Situation tragen eindeutig zum Ertragen dieser furchtbaren Situation bei.

Alles in allem war dies ein Buch welches mich gut unterhalten hat.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.10.2019
Leo, Maxim;Gutsch, Jochen

Du bleibst mein Sieger, Tiger


gut

Das Nachfolgebuch von Jochen Gutsch und Maxim Leo "Du bleibst mein Sieger, Tiger" habe ich mir aufgrund des wirklich lustigen ersten Bandes "Es ist nur eine Phase Hase" gekauft.

Für mein Empfinden reicht es leider nicht an den ersten Band heran. Während ich beim ersten Band noch Tränen lachen musste, wiederholte sich für mich einges in diesem Buch.
Der Mittelteil besteht aus Tipps für Alterspubertierende, welche meines Erachtens das Buch nur Länge zogen und die Seiten füllten.

Da ich mich selber in der sogenannten Alterspubertät befinde, konnte ich immerhin beim Lesen des öfteren Denken, dass es bei mir ja doch nicht so schlimm ist.
Der Schrebstil ist allerings auch in diesem Buch wieder äußerst kurzweilig, dadurch lässt sich das Buch auch schnell weglesen.

Das Buch bekommt von mir gute 3 Sterne, kommt aber nicht an den ersten Band heran.

Bewertung vom 01.10.2019
Strobel, Arno

Offline - Du wolltest nicht erreichbar sein. Jetzt sitzt du in der Falle. (eBook, ePUB)


sehr gut

"Offline". der neue Thriller von Arno Strobel, hat mich als begeisterter Leser seiner Thriller direkt angesprochen.
Den Prolog, mit Ella dem Speaker der völlig außer Kontrolle gerät, fand ich super spannend und er machte mich neugierig auf den weiteren Verlauf.

Eine Gruppe It-ler begibt sich für 5 Tage zu einer Digital-Detox Tour in ein abgelegenes Hotel auf dem Watzmann. Einer der Mitreisenden verschwindet und wird von der Gruppe anschließend aufs schwerste misshandelt aufgefunden. Die Gruppe ist schockiert und als der nächste der Mitglieder verschwindet, macht sich Panik breit und ein spannend und psychologisches Intrigenspiel beginnt.
Die Idee des Digital Detox ist nicht neu und fasziniert mich immer wieder aufs Neue, mir unverständlich wie man sich von Smartphone, Internet und Co dermaßen abhängig machen kann.

Nach dem spannenden Prolog habe ich mir mit dem Einstieg in die Geschichte durch die vielen unterschiedlichen Personen doch ziemlich schwergetan.
Arno Strobel versteht es durch die kurzen Kapitel mit geschickt gesetzten Cliffhangern eine gute Spannung aufzubauen. Die unheimliche und bedrückende Atmosphäre im Hotel und unter den Teilnehmer wird super transportiert, sodass ich mir die Angst und Unsicherheit der Protagonisten sehr gut vorstellen konnte.

Die Auflösung der Situation und die Wahrnehmung des Täters haben mich letztendlich nicht ganz überzeugen können und "Offline" reicht für mich nicht an die anderen Thriller von Arno Strobel heran.
Trotzdem hat mich das Buch gut unterhalten und hatte spannende Passagen.

Bewertung vom 30.09.2019
Downing, Samantha

Meine wunderbare Frau


weniger gut

Der Debut Roman "Meine wunderbare Frau" von Samantha Downing hatte mich durch die Leseprobe neugierig gemacht.
Die Idee hinter der Story fand ich spannend und auch die Leseprobe sprach mich vom Stil her an.

Millicent und der namenlose Ich-Erzähler führen ein typisches Vorstadtleben mit ihren beiden Teenager Kindern Jenna und Rory. Wäre da nicht ihr perfides Hobby, junge Frauen auszuspionieren und sie zu töten.
Wie zu erwarten geht dies auf Dauer nicht unentdeckt und es kommen Verdunkelungsversuche dazu.
Ab da wurde das Buch und die Geschichte für mich völlig unglaubwürdig und konnte mich in keinster Weise packen. Es fiel merh schwer, dieses Buch zu Ende zu lesen und das Ende war für mich dann noch unglaubwürdiger und abslolut Hollywood like.

Der Schreibstil, der mir in der Leseprobe noch ausgesprochen gut gefallen hatte, nervte mich nach ca. 80 Seiten enorm. Es war mir durch den Stil nicht möglich eine Verbindung zu den Protagonisten zu finden, alles sehr kalt und völlig emotionslos dargestellt. Empfunden habe ich es wie eine Aneinanderreihung die leider nicht in die Tiefe ging und für mich auch keine Spannung aufbaute.

Für mich als ausgesprochener Thriller Fan war dieses Buch eine echte Enttäuschung

Bewertung vom 17.09.2019
Doughty , Caitlin

Wo die Toten tanzen


sehr gut

Caitlin Doughty hat mit ihrem Buch eine interessante Reise durch die Bestattungskulturen dieser Erde gemacht.
Die Beschreibung des Buches hat mich sehr angesprochen, da mich diese Thematik sehr interessiert und ich mich persönlich schon sehr mit der westlichen Bestattungskultur auseinandergesetzt habe.
Versprochen habe ich mir Einblicke in die Bestattungskulturen anderer Kulturen und diese Erwartung wurde nicht enttäuscht.

Die Reise beginnt und endet in Amerika, wo die Autorin ein eigenes Bestattungsunternehmen leitet, und führt auch in entlegene Orte der Welt.
In Mexiko wird wie in keinem anderen Land am 31 Oktober öffentlich getrauert, es gibt Brötchen die den Namen "pan de muerto"-Brot des Todes tragen. Familien treffen sich auf den Friedhöfen und feiern mit ihren Verstorben, die Kinder bekommen Süßigkeiten und es ist ein schönes, lebendiges Fest.
Spannend war für mich, dass es in North Carolina Versuche zum Kompostieren von Leichnamen stattfinden. Was auf den ersten Blick makaber wirkte, stellt sich vielleicht als beste Möglichkeit für Umwelt und Natur dar.
In Japan hingegen gibt es ein Lastel- ein Hotel für den Verstorbenen, in dem die Familie und Freunde mit dem Toten noch eine Weile leben können, um ganz in Ruhe zu trauern. Unvorstellbar für unsere deutsche Bestattungskultur, in der der Tote leider immer noch so schnell wie möglich "entsorgt" wird. Langsam geschieht jedoch auch hier ein Umdenken.
In Tibet werden die Toten an die Geier verfüttert, die Beschreibung war schon ziemlich gruselig.

Die Autorin hat die Erfahrungen ihrer Reise sehr detailliert geschildert, was für mich gut zu ertragen war. Ich habe auch viel über die geschichtliche Entstehung bestimmter Bestattungskulturen erfahren und mir ein gutes Bild davon machen zu können. Manche Rituale muteten mir sehr skurril an. Der Schreibstil war angenehm zu lesen und war zur Auflockerung mit Anekdoten ihrer Reise gespickt.

Die Konfrontation mit dem Tod ist nichts für schwache Nerven schreibt Caitlin Doughty, und dies kann ich nach der Lektüre des Buches nur unterschreiben. Ebenso die Aussage: wir im Westen stehen vor der großen Anstrengung, unsere Angst, Scham und Trauer im Umgang mit dem Tod in das desinfizierende Licht der Sonne zu zerren.

Ein sehr empfehlenswertes Buch für diejenigen, die sich mit dem Tod und der Zeit danach

Bewertung vom 16.09.2019
Suffrin, Dana von

Otto


gut

"Otto" von Dana Suffrin versprach mit dem Klappentext ein sarkastisch, humoriges Buch um einen despotischen Familienpatriarch jüdischer Herkunft.

Für sein Umfeld war Otto, der pensionierte Ingenieur, schon immer eine Heimsuchung. Aber als er aus dem Krankenhaus zurückkehrt, ist alles noch viel schlimmer.
Nachdem Otto zum Pflegefall wird erwartet er von seinen Töchtern Timna und Biba eine rund um die Uhr Betreuung, die sie nicht leisten können und wollen. Stattdessen stellen sie eine Pflegerin ein, die bei Otto lebt.
Die Geschichte wird aus Sicht der älteren Tochter Timna erzählt und geht von der Gegenwart bis weit in die Vergangenheit.

Nach dem Lesen des Buches bleibe ich ziemlich zwiegespalten zurück. Das Buch hatte viel Potential welches die Autorin in meinen Augen in keinster Weise ausgeschöpft hat. Die Protagonisten sind so flach in ihrer Persönlichkeit geblieben, so dass ich keine Beziehung zu ihnen aufbauen konnte.
Es gab einige sprachliche Highlights in der Geschichte die zeigen, dass die Autorin es kann, aber weit hinter ihren Möglichkeiten zurück blieb.
Das gesamte Buch bestand für mich aus einer losen Aneinanderreihung von Familienanekdoten, die leider keinen roten Faden hatten.

Für die sprachliche Gestaltung gebe ich gerne 4 Sterne, der Inhalt bekommt leider nur zwei, so dass ich insgesamt 3 Sterne vergeben kann.

Bewertung vom 16.09.2019
Acevedo, Elizabeth

The Poet X


sehr gut

Poet X von Elizabeth Acevedo ist der Debutroman der Autorin. Sie selbst wuchs in New York auf und ist eine gefeierte Poetry Slammerin.

Xiomara ein 15 jähriges Mädchen wächst in Harlem auf, sie fühlt sich nicht wohl. Früher wurde sie aufgrund ihres Gewichts gemobbt, nun ist sieht sie anders aus und wird begehrt. Doch die Wunden sind tief und die Mauer um sie herum dick. Hinzu kommt eine Liebe, eine Liebe die nicht sein darf, die sie allerdings ganz beherrscht. Xiomara war nie passend -Pero, tú no eres fácil- dieser Satz bestimmte ihr gesamtes Leben
Zum Glück gibt es für Xiomara den Poetry Slam Club, dort ist sie zu Hause. Da kann sie sie selber sein. Alles mit lauter Stimme in die Welt rufen, alles auch die Liebe zu Aman.

Der Stil des Buches ist ganz im Sinne des Poetry Slams geschrieben, was anfangs etwas gewöhnungsbedürftig war, mich dann aber gut erreichte und mitnahm in Xiomaras Welt.
Ein für die Zielgruppe gelungenes Buch, welches sich mit den Sorgen und Nöten Jugendlicher in einer besonderen Art auseinander setzt.