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Rebecca1120
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Oranienburg
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bin eine absolute Leseratte; besonders gerne lese ich Krimis, Thriller und historische Romane

Bewertungen

Insgesamt 976 Bewertungen
Bewertung vom 27.04.2020
Sten, Camilla

Das Dorf der toten Seelen


ausgezeichnet

Alice Lindstedt hat einen Traum: sie möchte nachdem ihre bereits verstorbene Großmutter ihr so viel Geheimnisvolles von ihrem Geburtsort erzählt hat, unbedingt diesen Ort besichtigen und vielleicht sogar das Geheimnis lüften. Denn diese 900-Seelen-Gemeinde ist im Jahr 1959, nachdem das Erzbergwerk geschlossen wurde, ausgestorben. Keiner weiß wo die Einwohner abgeblieben sind, der Ort ist seit 60 Jahren ein von Menschen verlassener, seelenloser Ort. Das hört sich doch nach einem spannenden Filmthema an, denkt Alice, die zwar ein Studium in der Branche absolviert hat, aber bisher noch keinerlei Erfolge zu verzeichnen hat. Dem knappen Budget geschuldet ist das 5-köpfige Erkundungsteam mehr aus der Not heraus zusammengesetzt. Die Mitglieder der Crew lernt der Leser erst Stück für Stück kennen und sie können unterschiedlicher nicht sein. Da sind Spannungen vorprogrammiert.
Mich hat das Buch überzeugt. Die Spannung wurde immer wieder durch angedeutete Geheimnisse, verschwiegene Fakten angeheizt und auch meiner Fantasie blieb beim Lesen weiter Raum. Dieses ständige Gefühl der Teammitglieder beobachtet zu werden, diese Geräusche aus den Walkie-Talkies und, und, und (will nicht mehr verraten) haben bei mir die Spannung super ansteigen lassen. Das hat sich auch bis zum Ende auf diesem Niveau gehalten. Denn den Verlauf, den die Geschichte nimmt, habe ich nicht im Entferntesten erahnt. Mich hat die Autorin mit diesem Buch voll überzeugt. Für dieses spannende, ja auch aufregende, Lesevergnügen kann ich nur 5 Lese-Sterne vergeben. Ich hoffe es kommen noch weitere spannende Bücher von ihr.

Bewertung vom 27.04.2020
Lind, Christiane;Rodeit, Julia K.

Die Insel der vergessenen Träume


sehr gut

Leonie Albrecht hat bisher in ihrem Leben noch nichts wirklich zu Ende gebracht, ganz im Gegensatz zu ihrem Bruder. Der hat das Jurastudium als Jahrgangsbester abgeschlossen und ist nun in die Hamburger Kanzlei für Wirtschaftsrecht bei seinem Vater eingestiegen. Nachdem Leonie nun auch das Medizinstudium abgebrochen hat (Leichen und Blut sind ihr zu wider) nimmt sie das Angebot ihrer Freundin an. Sie wird ein Praktikum im Hotel in Hawaii absolvieren, eventuell danach vielleicht sogar dort eine Ausbildung machen. Aber Leonie wäre nicht Leonie, wenn das alles so reibungslos klappen würde. Ja auf mich hat Leonie ein etwas verpeilten Eindruck gemacht. 3 Studiengänge abgebrochen, extreme Flugangst, Job verpasst und dann auch noch alleine träumend mit vollem Gepäck bei der Touristenattraktion Geysir verunfallen. Trotzdem muss man sie irgendwie gerne haben. Schließlich ist sie sich ihrer Schwächen bewusst, weiß nur nicht wie sie diese in den Griff bekommen soll.
Im Buch wechselt die Geschichte immer zwischen dem Ende des 19. Jahrhunderts und der heutigen Zeit. Denn Leonies Großmutter Clara hatte 1890 einige Zeit in Hawaii mit ihrem Mann auf einer Zuckerrohrplantage gelebt. Leonie will ihre Freizeit nutzen, um mehr über ihre Vorfahren zu erfahren. Doch nicht immer gefällt ihr, was sie bei ihren Recherchen erfährt…. Mir hat dieser Wechsel zwischen früher und jetzt beim Lesen gut gefallen, hat es doch meine Lesezeit schön abwechslungsreich und kurzweilig werden lassen. Sehr gut gefallen haben mir auch das Einbringen der Sichtweise der Ureinwohner, wie z.B. Besuche werden nicht angemeldet – Gäste sind eine Bereicherung. Eine Weisheit, die sehr zutreffend ist, die die bessere Hamburger Gesellschaft im 19. Jahrhundert aber völlig anders gesehen hat.
Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und gebe darum auch gerne 4 Lese-Sterne.

Bewertung vom 27.04.2020
Almstädt, Eva

Ostseegruft / Pia Korittki Bd.15


ausgezeichnet

Obwohl Pia Korittki seit Kirstens Hochzeit von vor 2 Jahren keinen Kontakt mehr zu ihrer ehemals besten Schulfreundin hatte, lässt sie es sich nicht nehmen an deren Beerdigung teilzunehmen.
Eine Beerdigung, die von der Aussage eines unbekannten jungen Mannes am Grab überschattet wird. Er behauptet, dass Kirstens Tod kein Unfall, sondern Mord wäre.
Und Pia wäre nicht Pia, wenn sie diesem Hinweis nicht nachgegangen wäre und sich ein eigenes Bild gemacht hätte. Was sie dann bei ihrer Recherche für Widersprüche aufdeckt, Widersprüche, die mit Kirstens Familie im Zusammenhang stehen, wird von der Autorin zu einem spannenden Krimi, der immer wieder mit unerwarteten Wendungen aufwartet, „gestrickt“.
Natürlich kommt auch in diesem Band Pia wieder in arge Bedrängnis in ihrer Doppelrolle als Mordermittlerin und alleinerziehende Mutter. Das macht sie als Person menschlich, lebendig und die Geschichte glaubhaft. Dazu zählt in meinen Augen auch, dass sie sich ihrer Gefühle gegenüber Männern (neue wie alte) immer sehr unsicher ist.
Für mich waren es spannende Lese-Stunden, die 5 Lese-Sterne absolut verdient haben. Dieses Buch ist eine gelungene Fortsetzung der Fälle um Pia Korittki und ein MUSS für alle Krimi-Fans.

Bewertung vom 24.04.2020
Gould-Bourn, James

Pandatage


gut

Danny Malooley hat keinen Beruf gelernt. Sein Erwachsenenleben hat er gleich mit Kind und Familie begonnen. Danny arbeitet als Hilfsarbeiter auf dem Bau und kümmert sich liebevoll um seinen elfjährigen Sohn. Doch das ist nicht so einfach, denn seit Will den für seine Mutter tödlich ausgegangenen Verkehrsunfall live miterlebt hat, spricht er kein Wort mehr. Aber Danny gibt die Hoffnung nicht auf….
Anfangs fand ich das Buch, das vor witzigen Redewendungen und Dialogen nur so strotzte, super unterhaltsam. Aber irgendwann war mir das zu viel. Denn als Hauptfigur hat Danny mich nicht überzeugen können. Im Prinzip ist er der ewige Verlierer – Job weg, Geld vorher schon knapp, nun finanzielles Chaos, kein neuer Job in Sicht. Dann kommt er in diesen Kostümverleih und nimmt das billigste Kostüm, den Panda. Auch hier denkt er wieder sehr naiv damit als Straßenkünstler ausreichend Geld für Will und sich zu verdienen. Doch bald merkt er, dass ohne irgendeine besondere Darbietung >rotz des Kostüms< keine Spenden in seiner Sammelbüchse landen. Auch wenn die Situation für Danny noch so aussichtslos ist, beschreibt der Autor dies immer weiter mit spritzigen Worten, die er meist Danny in seinen Gedanken oder Dialogen aussprechen lässt. Für mich war das irgendwann zu viel. Es hat auch nicht wirklich zu dem doch so traurigen Thema der Vater-Sohn-Beziehung und der Traumatisierung von Will nach dem Unfall gepasst. Von mir gibt es daher auch nur 3 Lese-Sterne.

Bewertung vom 15.04.2020
Carsta, Ellin

Der mutige Weg / Die Hansen-Saga Bd.5


sehr gut

Die Familie Hansen, verteilt auf Afrika (Kamerun), Wien (Kontor) und Hamburg (Hauptsitz) ist wieder in argen Nöten. So kann der Leser wieder hautnah miterleben, wie die Gefühle, Sehnsüchte, die Intrigen aber auch die Liebe und Enttäuschung innerhalb der Familie weitergehen.
Allen Interessierten möchte ich raten vorher die bereits erschienen Bände zu lesen, da es sonst schwierig werden könnte die Personen beim Lesen schnell und richtig einzuordnen.
Wieder einmal beweist sich, dass die Hansen-Frauen stärker sind als die Männer. Denn wie Friederike, die ihren Eltern, die eigentlich schon seit Jahren aneinander vorbeileben, mal so richtig ins Gewissen redet, ihnen einen Spiegel vorhält, das fand ich für so eine junge Frau schon beachtlich. Was ich der Autorin aber nicht wirklich abgenommen habe ist der abrupte Wechsel im Verhalten der Eltern zueinander von resigniert, ignorant und mürrisch zu ausgelassen, tolerant und liebevoll. Das ging mir zu schnell und reibungslos. Gar nicht wie sonst bei den Hansens üblich.
Martha ist eine Selbstbetrügerin. Kaum der Alkoholabhängigkeit entronnen, begibt sie sich in die Pillen-Abhängigkeit. Um an diese „Tröster“ zu gelangen, gibt sie alles. Wie weit wird sie dabei gehen? Ich fand es super beschrieben wie Martha sich immer wieder ihre Abhängigkeit schönredet. So nach dem Motto: die Menschen hassen sie, die Pillen trösten sie und nächste Woche reduziert sie allmählig die Menge.
Auf jeden Fall ist in der Groß-Familie Hansen wieder sehr viel los, so dass das Lesen sehr kurzweilig und abwechslungsreich ist. Die Geschichte endet diesmal so spannend, dass ich jetzt schon gespannt bin wie es weitergeht. Schließlich können doch Elisabeth und Richard mit ihren Machenschaften nicht erfolgreich sein. Von mir gibt es 4 Lese-Sterne und ich freue mich schon auf die Fortsetzung.

Bewertung vom 13.04.2020
Völler, Eva

Ein Traum vom Glück / Ruhrpott Saga Bd.1


ausgezeichnet

Katharina (Kathi) ist 34 Jahre und der Krieg hat ihr alles genommen. Ihr Mann gilt als vermisst, ihr Heim in Berlin ist zerstört und so bleibt ihr und ihren beiden Kindern bei ihrer mürrischen Schwiegermutter im Ruhrpott Unterschlupf zu nehmen. Aber Katharina hat einen Traum: von ihrer Mutter bereits in jungen Jahren angelernt, ist sie eine geschickte Näherin und möchte einen eigenen Modesalon eröffnen. Doch bis dahin ist noch ein weiter, steiniger Weg….
Das Buch ist geprägt von einer lebendigen Schreibweise. Da gibt es zum Beispiel die neugierige Nachbarin Elfriede, die so ihre eigenen Ansichten zur Kindererziehung hat. Denn bei ihr müssen die drei Jungs täglich Prügel beziehen und wenn sie sich beim Spielen mal verletzten, darf man nur nach Hause kommen, wenn etwas gebrochen ist oder Blut fließt. Ich kann mir diese Frau richtig vorstellen. Gleichzeitig gelingt es der Autorin auch dem Leser, die Naivität oder besser Unbedarftheit einiger handelnder Personen durch ihren humoristischen Schreibstil wunderbar zu vermitteln. Das Lesen wird dadurch kurzweilig und macht Spaß. Besonders hat mir Kathis jüngste Tochter Bärbel mit ihren Tollen Ideen wie man die Verbote der Mutter zum eigenen Vorteil interpretieren bzw. umgehen kann, gefallen. Da musste ich des Öfteren schmunzeln.
Gleichzeitig erkennt man aber auch wie lebenshungrig Kathi ist und wie beharrlich sie doch an ihrem Traum vom eigenen Modegeschäft festhält. Eine wirklich liebenswerte Figur.
Mich hat dieser Roman wunderbar unterhalten, so dass ich ihn gerne an alle Liebhaber von Familiengeschichten weiterempfehle. So gibt’s von mir auch 5 Lese-Sterne.

Bewertung vom 13.04.2020
Thorn, Ines

Die Bilder unseres Lebens


ausgezeichnet

Familie Lindemann betreibt seit Jahrzehnten in Leipzig das Kino Schauburg. Für Ursula Lindemann ist das Kino ihr Leben. Doch nun nach dem verlorenen Krieg ist Deutschland im Umbruch, die Menschen leben unter den Besatzermächten mit starken Einschränkungen. Im Osten, von den russischen Besatzern regiert und beeinflusst, soll nun ein sozialistisches Deutschland aufgebaut werden. Die Familie ist unsicher wie es weitergehen soll – mit dem Kino, mit dem Leben allgemein. Ja und damit beginnt die wunderbar unterhaltsame und bei mir viele Erinnerungen weckende Geschichte der Familie Lindemann. Eine Geschichte die uns nochmal vor Augen führt wie die Entwicklung der beiden deutschen Staaten gelaufen ist. Sie zeigt aber, und das finde ich sehr gut, nicht nur das Negative der DDR mit seiner Bespitzelung durch die Stasi, der fehlenden Selbstbestimmung des Einzelnen, den mangelnden Produkten in den Regalen, nein sie zeigt auch dass die Menschen im Westen ebenfalls manipuliert wurden (werden) mit Konsum und der Macht des Geldes.
Da Stefan kurz vor dem Mauerbau ebenfalls in den Westen geflohen ist um seiner Verhaftung zu entgehen, ist Familie Lindemann direkt von dieser Teilung betroffen. Jahrelang können sich Eltern, Kinder und Geschwister nicht sehen. Für mich waren das alles Rückblenden in meine Kindheit und Jugend, die sehr realistisch und keineswegs verträumt die Geschichte des geteilten Deutschlands anhand der Familie widerspiegeln. Es hat mich stark berührt.
Gleichzeitig sind in die Geschichte immer wieder Namen von Schauspielern, Filmen, Regisseuren und Fernsehsendungen eingearbeitet, die bei mir das Kopfkino ja stimmt, das haben wir damals auch immer gesehen anspringen ließ. Die Autorin hat damit sehr viel Liebe fürs Detail bewiesen und für mich den Roman lebendig erscheinen lassen.
In meinen Augen ist das eine rundum gelungene Familiengeschichte, die alte Erinnerungen weckt, die nichts verklärt und die Geschichte des geteilten Deutschlands und was die Menschen in dieser Zeit umgetrieben hat sehr gut widerspiegelt. Darum gibt es von mir 5 Lese-Sterne und eine 100%ige Leseempfehlung.

Bewertung vom 30.03.2020
Vöhringer, Sabine

Karl Valentin ist tot / Hauptkommissar Tom Perlinger Bd.3


gut

Mich hatte der Titel neugierig gemacht. Die Geschichte ist schon unterhaltsam. Besonders der Ermittler Tom Perlinger mit seine „Großfamilie“ gefällt mir ausgesprochen gut. Ehrlich, menschlich und zielorientiert geht er an die Aufklärung des Falls. Und da gibt es so einiges aufzuklären. Nicht nur der Brand im Carl-Valentin-Elite-Gymnasium, das fällt als Mordermittler gar nicht in seinen Zuständigkeitsbereich. Da ist ja die Leiche von Marianne Eichstädt im Keller. Sollte deren Mord mittels des Feuers verschleiert werden? Außerdem hat sich im Gymnasium auch noch Fabian Brühl in Treppenhaus in den Tod gestürzt. Alles das und noch einiges mehr decken die Ermittler in Laufe ihrer Recherche auf.
Das Buch liest sich gut. Allerdings haben mich die vielen Ab-/Ausschweifungen etwas gestört. Die Zitate und Ausführungen um und von Carl Valentin empfand ich als zu umfangreich. Sie haben bei mir die Spannung gedämpft. Zwar ist das der direkte Bezug auf den Titel des Buches und der Nachricht an der Büste im Treppenhaus der Schule, aber in meinen Augen eben zu viel. Zum anderen haben mir die detaillierten Beschreibungen der Münchner Straßen und Örtlichkeiten nicht wirklich geholfen mich in das Buch besser einzufinden. Vielleicht ist das eher ein Krimi für lokale Leser? Insgesamt betrachtet gebe ich daher auch nur 3,5 Lese-Sterne für diesen Krimi.

Bewertung vom 29.03.2020
Fröhling, Heike

Wo Wellen niemals enden


ausgezeichnet

Das Buch ist nicht sehr dick, aber sein Inhalt um so mehr. Heike Fröhling hat in diesem Buch ein sehr schwieriges Thema angesprochen, vor dessen Wahl wir alle einmal stehen könnten. Sehr einfühlsam beschreibt die Autorin was Katharina zu ihrem Bruch mit der Familie bewegt hat. Nicht Resignation oder Hass, sondern grenzenlose Liebe. Es fällt mir hier schwer nicht zu viel vom Inhalt zu verraten. Aber vielleicht so viel: wer denkt niemanden zur Last fallen zu wollen, muss in den Augen seiner Lieben nicht immer die richtige Entscheidung treffen. Sie kann auch verletzend auf sie wirken. Ob nun Katharinas Entscheidung richtig oder falsch war, muss jeder Leser (wie ich auch) selbst entscheiden.
Ich habe mich mit dem Buch schwergetan. Nicht weil es so schlecht geschrieben war, sondern weil es mich so unheimlich zum Nachdenken gebracht und mich auch stark berührt hat. Es ist so gefühlvoll und damit eindringlich geschrieben, dass man das Gelesene erst einmal sacken lassen muss. In meinen Augen hat Heike Fröhling hier wieder wunderbaren Lesestoff zu Papier gebracht. Lesestoff, der in mir noch recht lange nachwirken wird. Von mir gibt es 5 Lese-Sterne und ich spreche gerne eine Leseempfehlung dazu aus.