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angeliques.leseecke
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Nübbel

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Insgesamt 763 Bewertungen
Bewertung vom 02.02.2014
Danz, Ella

Steilufer / Kommissar Georg Angermüller Bd.2


sehr gut

Anna Floric, die Chefin des Feinschmecker-Restaurant "Villa Floric" in Travemünde, ist eine leidenschaftliche Köchin. Sie liebt die bretonische Küche und stimmt den Speiseplan des Restaurants auf das Wetter ab. Je besser das Wetter, desto leichter die Küche.
Ihr langjährige Freund Yann Tanguy hat seine Heimat, die Bretagne, für Anna verlassen und mit ihr zusammen die "Villa Floric" aufgebaut. Sie beschäftigen neben einige Deutsche aber auch viele ausländische Mitbürger unter anderem afrikanische Flüchtlinge. Eines Abends wird der algerische Flüchtling Fouhad Ferhati, der Pâtissier des Lokals vermisst.
Zur gleichen Zeit wird in der Lübecker Bucht ein Toter gefunden, dessen Gesicht komplett zerstört wurde, was eine Identifizierung sehr erschwert.

Der fränkische Kommissar Georg Angermüller und sein Partner Claus Jansen ermitteln in diesem Fall und vermuten das Motiv im Rassenhass und bei den Neonazis gefunden zu haben.

Diese Mischung Krimi und Kochen ist einfach herrlich. Ich liebe es zu kochen und auch zu essen. Die beschriebenen Rezepte konnte ich förmlich auf der Zunge schmecken. Gut finde ich auch die Rezepte am Ende des Buches. Einiges werde ich bestimmt mal ausprobieren.

Der Schreibstil ist flüssig und sehr bildhaft, ich bin mit Kommissar Angermüller durch die Lübecker Altstadt geschlendert. Die Protagonisten sind gut ausgearbeitet, ich kann die Eifersucht, die Kommissar Angermüller zurzeit begleitet, gut verstehen und die Entwicklung seines Gefühlschaos gut nachvollziehen. Anna habe ich auch gleich ins Herz geschlossen, sie ist eine warmherzige und gute Frau, die schon viel in ihrem Leben durchgemacht hat. Aber auch Yann gefällt mir, obwohl er irgendetwas zu verheimlichen hat.

Die Thematik der Ausländerfeindlichkeit ist schon eine schwere Kost, aber sie wurde von der Autorin einfühlsam und treffend beschrieben, ohne anklagend zu sein.

Diesen spannenden Krimi kann ich nur wärmsten empfehlen.

Bewertung vom 02.02.2014
Mankell, Henning

Mord im Herbst / Kurt Wallander Bd.11


ausgezeichnet

Kurt Wallander ist auf der Suche nach einem kleinen Häuschen am Wasser. Er fühlt sich in seiner alten Wohnung nicht mehr wohl, auch zehren die Streitereien mit seiner Tochter Linda an seinen Nerven. Sein Kollege Martinsson gibt ihm dem Schlüssel zu einem geerbten Häuschen. Bei dem ersten Auskundschaften des Hauses stolpert Kurt im Garten über etwas und entdeckt eine abgetrennte skelettierte Hand. Die gefundene Frauenleiche befindet sich schon seit 60 Jahren dort. Kurt und Martinsson fangen an zu ermitteln und kommen einem Geheimnis auf die Spur...

Gleich bei den ersten Worten war ich von der Geschichte gefesselt. Henning Mankell hat mich mit seinen bekannt einfühlsamen Worten und seinem genialem Schreibstil in den Bann gezogen und ich habe erst nach dem letzen Buchstaben das Buch wieder aus der Hand gelegt. Durch kurze und knappe Sätze hält der Autor die Spannung die ganze Zeit aufrecht. Er schafft eine gute Verbindung zwischen der Geschichte und der privaten Person Kurt Wallander.

Dieser Krimi ist zeitlich zwischen "Vor dem Frost" und "Der Feind im Schatten" angesiedelt. Ich habe die Fälle von Kurt Wallander in chronologischer Reihenfolge gelesen und freue mich, dass ich mir den letzten Fall noch aufgehoben hatte. "Mord im Herbst" hat mir so gut gefallen, dass ich nun auch endlich "Der Feind im Schatten" lesen muss. :-)

11 von 14 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.12.2013
Gold, Robin

Die Liste der vergessenen Wünsche


ausgezeichnet

Das Buch "Die Liste der vergessenen Wünsche" von Robin Gold ist ein wunderbar geschriebenes Buch, dass den Weg einer Frau durch eine schwere Krise zurück ins Leben beschreibt.
Clara verliert kurz vor der Hochzeit ihren Verlobten Sebastian durch einen Unfall und fällt in ein sehr tiefes Loch. Sie hat etwas sehr unbeholfenes an sich, so dass ich sie gleich in mein Herz geschlossen habe.
Zu Thanksgiving fährt Clara auf Wunsch ihrer Mutter nach hause und findet dort eine Liste vor, die sie vor 35 Jahren geschrieben hat. Es ist eine Art Zeitkapsel, die die Lehrerin all die Jahre aufgewahrt und nun jedem einzelnen zukommen lassen hat. Es ist spannend zu lesen, was sich so ein Mädchen in der 5. Klasse alles wünscht.
Den ersten Wunsch kann Clara auch gleich umsetzen, beim Einkaufen trifft sie auf William, den sie unbedingt küssen wollte. Witzig an der ganzen Geschichte ist, dass er nun schwul ist und sein Mann im Auto wartet. Ich habe schallend gelacht.
In verschiedenen Rückblicken erfährt man vieles aus Claras Leben, auch von ihrem perfekten Verlobten.
So nach und nach kann Clara die Wünsche der Liste erfüllen und kommt langsam wieder im Leben an. Ihr begegnet Freunde aus der Vergangenheit, die ihr Leben bereichern.

Die Autorin beschreibt jeden einzelnen Protagonisten mit sehr viel Gefühl.
Leo, Claras Bruder ist sehr liebevoll und einfühlsam und die Beziehung der beiden ist einfach wundervoll, so wünscht man sich einen Bruder.
Libby, Claras Mutter ist eine etwas verrückte Person, aber mit sehr viel Humor und voller Lebensfreude. Sie versucht genau wie Leo Clara aus ihrer Trauer zurück ins Leben zu holen.

Der Schreibstil ist einfach und flüssig geschrieben, aber es stecken sehr viel Emotionen drin. Ich habe gelacht, geweint und wurde auch zum Nachdenken angeregt, dieses buch hat mich gleich von der ersten Seiten an gefesselt.

Auch gefällt mir das Cover sehr gut. Ich liebe die Farben Altrosa und Türkis und sie ergänzen sich wunderbar.

Dieses Buch kann ich jedem empfehlen, der solche emotionalen Bücher mag.

Bewertung vom 05.11.2013
Böhm, Jörg

Und nie sollst du vergessen sein


ausgezeichnet

Das Cover ist wunderschön, ich könnte es stundenlang betrachten. Es liegen zwei verblühte und doch noch schön anzusehende Rosen tief im Schnee. Am unteren Buchrand wird der Schnee immer mehr mit Blut durchtränkt.
Das Cover spiegelt den Inhalt des Buches wunderbar wieder.

Kommissarin Emma Hansen braucht nach anstrengenden Wochen eine Auszeit und fährt nach Nöggenschwiel im Schwarzwald, wo sie zuletzt vor 15 Jahren mit ihren Eltern Urlaub gemacht hat. Als sie versucht mit ihrer Jugendfreundin Charlotte Kontakt aufzunehmen, erfährt Emma, dass diese seit dem Sommer vor 15 Jahren vermisst wird.
Als kurze Zeit später zwei Morde in diesem kleinen beschaulichem Ort geschehen, versucht Emma diesen auf den Grund zu gehen und auch zu klären, warum Charlotte vor 15 Jahren nach dem Rosenfest abgehauen ist. Oder hängen die Geschehnisse vielleicht zusammen?

Gleich die ersten Worten haben mich in die Geschichte eintauchen lassen. Der Autor Jörg Böhm hat mich mit seiner Erzählweise sofort in den Bann gezogen. Er beschreibt die Menschen und die Begebenheiten mit wunderbaren Worten. Zitat: "Eingerahmt von einem blauen Himmel küsste sie (die Sonne) den Ort, der seinen Schneemantel wie ein zu warmes Kleidungsstück abwarf." S. 221
Selbst die Atmosphäre ist so gut beschrieben worden, dass ich die unterschiedlichen Stimmungen der einzelnen Protagonisten spüren konnte.
Nöggenschwiel mit seinen schönen Rosen wurde so detailliert dargestellt, dass mein Kopfkino die ganze Zeit beim Lesen gelaufen ist.

Durch die unterschiedlichen Erzählperspektiven erfährt der Leser mehr über die Gedankenwelt des Mörders, das macht das Buch noch interessanter. Der Spannungsbogen wurde gleich zu Anfang gut gespannt und hielt die ganze Zeit an.
Der Autor führt uns Leser gekonnt durch die Ermittlungen von der Polizei und auch die von Emma, er hat mich öfter aufs Glatteis geschickt.

Das Buch beinhaltet eine gute Mischung aus kurzen, prägnanten und langen, erklärenden Sätzen, es hat mich immer wieder animiert weiter zu lesen. Auch die Kapitel haben eine gute Länge.

Insgesamt ist diese Buch ein absoluter Pagetuner!!!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.07.2013
Hillenbrand, Tom

Letzte Ernte / Xavier Kieffer Bd.3


sehr gut

In diesem Jahr hat der ehemaligen Sternekoch Xavier Kieffer es geschafft einen Stand auf dem Schueberfouer, dem luxemburgischen Oktoberfest, zu bekommen. Er will dort Backfisch und Gromperekichelchen verkaufen, normalerweise kocht Xavier in seinem Lokal "Deux Eglises" heimische Kost.
Am ersten Abend findet im Zelt eine Schlägerei statt, bei dem ein vermeintlich Betrunkener von zwei bulligen Typen verfolgt wird. Dieser verliert im Zelt einen Schlüsselbund mit einer Keycard. Bei der Streiterei werden Xavier und seine Freundin Valérie Gabin, eine bekannte Gastrokritikerin verletzt.
Am nächsten Morgen wird unter der Rouder Bréck ein Mann gefunden, der in der Nacht vermutlich Selbstmord begannen hat. Xavier erkennt in ihm den Betrunkenen vom Vorabend.

Die Keycard ist heiß begehrt und Xavier und Valérie befinden sich plötzlich im Visier zwielichtiger Gestalten. Die Keycard beinhaltet Codes, die die Börsenwelt auf den Kopf stellen kann. Sie darf auf keinen Fall in die falschen Hände geraten.

Dies ist mein erstes Buch von Tom Hillenbrand und sein Schreibstil gefällt mir sehr gut. Ich bin schnell in die Geschichte hineingekommen, da sofort in die Geschehnisse hineingeworfen wird.

Der Autor beschreibt die Ereignisse und seine Protagonisten mit sehr viel Gefühl und lässt bei mir gleich ganz viele Bilder in meinem Kopf auftauchen. Die luxemburgische Mundart ist nicht immer leicht zu lesen, aber wenn ich mir die Sätze laut vorlese, verstehe ich den Zusammenhang. Dies macht das Buch so lebensnah, in meiner Umwelt wird ja auch nicht nur Hochdeutsch gesprochen.
Die Umgebung ist sehr detailgetreu und anschaulich beschrieben worden, ich kann mir die Absperrungen der Rouder Bréck und das Lokal "Deux Eglises" sehr gut vorstellen. Die beschriebenen Träume waren sehr realistisch und ich konnte die Angst von Xavier spüren.

Beim Zubereiten der Speisen lieft mir das Wasser im Mund zusammen, schade ist nur, dass es keine Rezepte in diesem Buch gibt.

Dieses Buch ist eine gute Mischung aus kulinarischen Ereignissen und großer Spannung und ich kann es jedem weiterempfehlen, der kulinarische Krimis mag.
Auf jeden Fall werde ich die beiden Vorgängerbücher noch lesen.

Bewertung vom 08.06.2013
Franz, Andreas;Holbe, Daniel

Tödlicher Absturz / Julia Durant Bd.13


sehr gut

Dies ist mein erstes Buch von Daniel Holbe, die Bücher von Andreas Franz habe ich verschlungen und geliebt, aber dieses Buch muss sich absolut nicht verstecken.

Die Geschichte um Julia Durant geht weiter und ich bin wie immer vom ersten Wort an gefesselt. Der Einstieg ist gut gelungen und sehr spannend.

Zuerst erleben wir einen Selbstmord von der Main-Brücke, dann den Tod von Lara. Außerdem lernen wir zwei unterschiedliche Männer kennen, Arthur Drechsler, einen geheimnisvollen Mann, der in einem Wohnwagen lebt und nichts Gutes vor hat und Karl von Eisner, Direktor der Eisner Group, der unglücklich verheiratet ist und ein Affäre mit Lara hatte.
Aber ist er auch der Mörder von ihr, oder ist das zu offensichtlich?
Der Autor wirft uns kleine Häppchen hin und lässt uns an den Ermittlerarbeiten vom Team um Julia Durant teilhaben.

Daniel Holbe lässt in diesem Buch das Frankfurter Team Julia Durant und Frank Hellmer weiter ermitteln und führt damit die Reihe von Andreas Franz würdig weiter.
Der Spannungsbogen wurde am Anfang gut in Szene gesetzt, in der Mitte ließ er etwas nach, aber der Schluss war wieder einzigartig. Dass der Leser der Polizei einen Wissensvorsprung hat, finde ich persönlich sehr gut und hat der Spannung keinen Abbruch getan.

Fazit: Dies ist nicht mein letzter Krimi von Daniel Holbe!!!

5 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.06.2013
Cash, Wiley

Fürchtet euch


sehr gut

In "Fürchtet Euch" von Wiley Cash wird uns gezeigt, was ein charismatischer Prediger mit seinen fanatischen Ideen anrichten kann.
An einem heißen Sommertag stirbt Christopher Hall bei einer Austreibung in der Kirche. Er hat noch nie gesprochen und das soll sich ändern. Die erste Sitzung wird von seinem Bruder Jess beobachtet, was ihn sehr verstört hat. Bei der nächsten Sitzung kommt es dann zum Unglück.
Die Geschichte wird aus drei Perspektiven erzählt, zuerst ist da Adelaide Lyle, eine ältere Frau, die ihrem Leben dem Glauben verschrieben hat. Nach einem schrecklichen Vorfall hat sie sich von dem Prediger Carson Chambliss abgewandt und betritt die Kirche keinen Schritt mehr, ihrem Glauben bleibt sie aber weiterhin treu.
Im nächsten Moment wird die Geschichte aus der Sicht von Jess Hall berichtet, er ist 9 Jahre und kümmert sich rührend um seinen Bruder Christopher. Er hat einiges beobachtet, spricht aber zuerst nicht darüber.
Sheriff Clem Barefield nimmt die Ermittlerarbeit auf und stößt nur auf Schweigen. Er vermutet, dass der selbsternannte Erlöser Carson Chambliss dahinter steckt, er kann ihn aber nichts nachweisen.

Der Schreibstil ist flüssig und sehr einfühlsam, das Buch hat mich gleich von der ersten Seite an gefesselt. Die Beschreibungen der Landschaften und einzelner Szenen sind detailgetreu und lässt mein Kopfkino loslaufen. Bei den Szenen mit den Schlangen habe ich eine Gänsehaut bekommen und mir war unwohl, ich mag einfach keine Schlangen und auch die Vorstellung eine in den Armen zu halten, lässt mich erschaudern.

Die Erzählweise, aus der Sicht von drei Personen in der Ich-Form zu erzählen, kenne ich noch nicht, finde sie aber ziemlich spannend. Sie lässt einen die Geschichte aus drei komplett verschiedenen Sichtweisen erleben.

Dieses Buch kann ich unbedenklich weiterempfehlen, ich habe trotz meiner Abscheu zu Chambliss das Buch in zwei Tagen gelesen.