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Meggie
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Bewertungen

Insgesamt 1202 Bewertungen
Bewertung vom 20.11.2016
Jean, Cassandra;Riggs, Ransom

Miss Peregrines - Insel der besonderen Kinder


ausgezeichnet

Jakob liebt seinen Großvater, auch weil er ihm immer tolle Geschichten erzählt. Monster, fliegende oder unsichtbare Kinder und ein geheimnisvolles Haus auf einer Insel sind nur Teile der Geschichten. Als der Großvater stirbt, sieht Jakob eines dieser Monster, von denen sein Opa immer erzählt hat. Doch niemand glaubt ihm und auch Jakob denkt langsam, dass er verrückt wird. Als sein Psychiater es für eine gute Idee hält, die Insel aufzusuchen, um sich davon zu überzeugen, dass die Geschichten des Großvaters nur seiner Fantasie entsprungen sind, macht sich Jakob auf, die Wahrheit zu finden.

Zuerst als Roman erschienen, hat die Reihe um die besonderen Kinder nunmehr einen großen Weg zurückgelegt. Mittlerweile als Trilogie erscheinen, gibt es auch einen Film (HIER für mehr Infos), der den ersten Teil abhandelt sowie nun die vorliegende Comic-Adaption mit den wunderschönen Zeichnungen der sehr talentierten Cassandra Jean.

Auch wenn ich beim Lesen des Romans eigene Bilder im Kopf hatte und auch den Film mittlerweile im Kino gesehen habe, kann die Zeichnerin mich mit ihrer Darstellung vollends überzeugen. Alle Charaktere sind sehr detailgetreu abgebildet, haben ihre eigenen Wesenszüge und es gab mehr als ein Bild, dem ich voll und ganz zustimmen kann.

Hauptsächlich sind die Zeichnungen in tristen Farben gehalten. Als Farbtupfer kommen dann mal blau, grün und gelb ins Spiel. Rot wird spärlich eingesetzt, meist mit mahnender Wirkung oder eben bei den Dingen, die zwingend rot sein müssen.

Das Zusammenspiel von Text und Bild ist perfekt. Ich hatte mehrmals das Gefühl, als wäre das Buch passend zu den Zeichnungen geschrieben worden, wenn ich es nicht einfach besser wüsste. Aber auch der Autor Ransom Riggs schreibt am Ende der Comic-Adaption, dass es Cassandra Jean geschafft habe, die Bilder aus seinem Kopf lebendig werden zu lassen.

Zur Story an sich brauche ich nicht viel zu sagen bzw. ihr könnt es in meiner Rezension zum Roman nachlesen.

Die Besonderheiten der einzelnen Kinder kommen sehr gut zur Geltung und es wurde zeichnerisch sehr gut umgesetzt, wie die Fähigkeiten zu Tage kommen. Manche Kinder wurden etwas vernachlässigt, tun aber auch im ersten Teil nichts großes zur Geschichte beitragen. Der Fokus liegt auf Jake.

Wer Fan der Trilogie ist, muss auch zur Comic-Adaption greifen, da diese für das Kopfkino einfach eine perfekte Ergänzung ist.

Fazit:
Die Besonderen Kindern in einem besonderen Buch.

Bewertung vom 20.11.2016
Landy, Derek

Duell der Dimensionen / Skulduggery Pleasant Bd.7


gut

Eine neue Gefahr bedroht das beschauliche Irland und letztendlich die gesamte Welt. Viele Sterbliche fangen an, magische Fähigkeiten zu entwickeln. Die meisten Fähigkeiten sind harmlos, doch einigen Jugendlichen steigt die Macht zu Kopf und sie gefährden das Leben anderer. Walküre Unruh und Skulduggery Pleasant finden heraus, wer hinter dem ganzen steckt. Ein Zauberer, der - wie auch Walküre - seinen wahren Namen kennt. Er hat die wahnwitzige Idee, alle Sterbliche zu Zauberern zu machen... ohne Rücksicht auf Verluste.
Doch Walküre - die auch noch zufällig zwischen den Dimensionen wechselt - merkt, dass diese neu angestrebte Welt dem Untergang geweiht ist.

Nun hat es Derek Landy geschafft. Der siebte Band konnte mich nicht recht überzeugen. Es war wirr, es war zu viel Handlung, es war einfach "too much". So wirklich zur Handlung hat das Buch erst auf den letzten vier Seiten beigetragen und ich hatte mehrmals beim Lesen das Gefühl, dass es sich hierbei um einen Lückenfüller handelt. Gerade so, als würde dem Autor zur Zeit nichts einfallen, aber Hauptsache mal ein Buch geschrieben.

Es lag nicht am Schreibstil, der war gewohnt sarkastisch, gewohnt gut und gewohnt mein Ding. Nur die Story an sich konnte mich nicht richtig packen.

Walküre ist zu Anfang sehr gelangweilt, muss sie sich doch um Sterbliche kümmern, die urplötzlich magische Fähigkeiten entwickelt haben. Hier kümmert sie sich zum Beispiel um Jerry, der glaubt, er sei ein Schmetterling. Er kann tatsächlich fliegen, doch will ihm nicht in den Kopf, dass er Magie in sich trägt und so fliegt er eben einfach in der Gegend herum. Das Risiko, dass er gesehen wird, ist natürlich sehr groß und so kommt Walküre zum Einsatz und muss ihn auf den Boden der Tatsachen zurückbringen. Nur blöd, dass Jerry dies nicht kapiert. Walküre wünscht sich mehr Aufregung und bekommt diese auch prompt.

Ab dann wird es rasant. Das Buch strotzt vor Handlung, es gibt kaum Ruhepausen. Viele Personen kommen zum Einsatz. Es gibt mehrere Handlungsstränge. Erst Walküre und Skulduggery, die sich den nun Magie-bessesenen Personen annehmen müssen, dann geht es um vier Jugendliche, die mit ihrer neu gewonnenen Magie Unheil anrichten. Das Sanktuarium wird von Großmeistern überwacht und dann gibt es da noch die Dimensionen-Wechselei von Walküre und ein böser Zauberer mischt auch noch mit.

Zum Schluss läuft zwar alles zusammen, doch hatte ich das Gefühl, dass es alles nicht so richtig durchdacht war. Es gab einige Ungereimtheiten, der Lesefluss wurde manchmal durch sprunghafte Dialoge gestört. Die Szenen wechselten sehr häufig und es gab Momente, da wusste ich nicht, wo ich mich befand und wer gerade mit wem ein Gespräch führte.

Zwischendrin gab es kurze Einblendungen vom Zombie-König und Tanith. Doch hilfreich waren diese auch nicht. Im Gegenteil, es haben sich nur noch mehr Fragen aufgetan, die es nun schnellstmöglich zu klären gilt.

Ich hoffe, dass dies im nächsten Band nun auch tatsächlich der Fall ist.

Am Ende gab es jedoch eine kleine Überraschung, die unheimlich Lust auf den nächsten Band macht.

Zwei Bände liegen noch vor mir und ich wünsche mir, dass Band 7 einfach nur ein kleiner Ausrutscher war und es in den nächsten Teilen wieder so spannend und interessant wird, wie in den sechs Teilen zuvor.

Fazit:
Diesmal nicht so überzeugend.

Bewertung vom 14.11.2016
Orgel, T. S.

Sturm aus dem Süden / Die Blausteinkriege Bd.2


gut

Die Intrigen am Hofe des Kaisers von Berun nehmen überhand. Im Süden, im Macouban entsteht ein Aufstand. Alles scheint zu zerbrechen. Und mittendrin versuchen drei Personen alles zu retten. Marten, Sara und Danil haben es sich zur Aufgabe gemacht, das Schicksal zu verändern. Auf unterschiedlichen Wegen finden sie jedoch heraus, was für die Bedrohung verantwortlich ist. Der wahre Feind gibt sich zu erkennen. Und es scheint keine Hoffnung mehr zu geben...

Vom ersten Teil "Das Erbe von Berun" war ich sehr begeistert, muss aber zugeben, dass ich gebraucht habe, um in den zweiten Teil hineinzukommen. Viele Namen (an die ich mich aus dem ersten Teil leider nicht mehr so erinnern konnte) haben mich sehr verwirrt und ich hätte mir zumindest zu Anfang eine kurze Zusammenfassung des ersten komplexen Teiles gewünscht.

Erst nach und nach ergab sich für mich wieder ein Bild, auch wenn ich mich nicht an alle Einzelheiten mehr erinnern konnte. Und tauchte somit wieder ab in eine gefährliche Welt, die durch einen noch gefährlicheren Feind bedroht wird.

Und doch konnte mich die Begeisterung, die ich für den ersten Teil empfunden habe, nicht mehr so recht einholen. Mir fehlte etwas. Der Zauber, der mich gefangen hatte, war irgendwie, na ja... weg.
Die Figuren blieben mir fremd und für manche, die ich in Band 1 noch sehr sympathisch fand, konnte ich gar nichts mehr empfinden.

Die Geschichte an sich war spannend. Die Entwicklungen, die sich auftun, sind jedoch wieder sehr komplex und im Moment scheue ich mich regelrecht davor, zum dritten Band zu greifen, wenn dieser erscheint. Ich habe Angst, dass ich mich dann komplett ausklinke und die Geschichte nicht mehr auf mich einwirken kann.

Wieder hat es mir sehr gut gefallen, dass die Autoren mit wenig Fantasieelementen eine Fantasy-Geschichte geschaffen haben. Magie wird nur spärlich (jedoch mehr als im ersten Band) eingesetzt. Es geht eher um das Zwischenmenschliche bzw. die Gefahr, die von außen hereinbricht. Der wahre Feind wird realisiert und nun muss herausgefunden werden, wie man ihn bekämpft.

Die Geschichte wirkt düsterer, was wohl auch die Gefahr symbolisieren soll, die droht. Alles scheint ins Bodenlose zu stürzen und doch gibt es Hoffnungsschimmer, die an manchen Ecken leuchten und nur weiter entzündet werden müssen.

Fazit:
Nicht so recht überzeugend, das gewisse Etwas fehlte.

Bewertung vom 14.11.2016
McPartlin, Anna

Irgendwo im Glück


ausgezeichnet

Maisie Bean hat eine schreckliche Ehe hinter sich. Gewalt und Demütigung lag an der Tagesordnung. Doch sie konnte sich aus der Ehe retten und führt nun zusammen mit ihren beiden Kinder Jeremy und Valerie sowie ihrer demenzkranken Mutter Bridie ein neues Leben. Maisie müht sich ab, die Familie mit zwei Jobs und der Pflege der Mutter am Laufen zu halten. Sie hat Hilfe durch ihren Sohn Jeremy, der mit seinen 16 Jahren schon sehr erwachsen zu sein scheint. Zumindest in den Augen der anderen. Aber er hat auch seine Ängste und Sorgen, aus Pflichtgefühl gegenüber seiner Familie versucht er diese jedoch zu verbergen und den "starken Mann" zu markieren.
Und dann passiert das Undenkliche: Jeremy verschwindet.

Wer die Bücher von Anna McPartlin kennt, weiß, dass diese nicht gerade leichte Kost sind. Es geht um den Tod, verlorene Liebe, neue Anfänge und Schicksalsschläge. Die Protagonisten durchleiden einiges, müssen neu ins Leben finden und stecken so vieles ein, dass sie nicht verdient haben. Und doch steckt in den Büchern eine Leichtigkeit, die ich gar nicht so richtig beschreiben kann.

Auch hier in "Irgendwo im Glück" ist es so, dass die Protagonistin Maisie eine schreckliche Vergangenheit hat. Ihr Mann war brutal, hat sie geschlagen, gedemütigt und ihr das Leben zur Hölle gemacht. Doch sie hat aus diesem Leben herausgefunden und zusammen mit ihren beiden Kindern, Jeremy und Valerie und ihrer Mutter Bridie einen Neuanfang gewagt.

Nun, ein paar Jahre später, hat sie es geschafft, wieder ein geregeltes Leben zu führen. Ihre Kinder Jeremy und Valerie sind nun 16 bzw. 12 Jahre alt und helfen ihr so gut es geht. Vor allem Jeremy ist sehr gewissenhaft und unterstützt seine Mutter vor allem mit der nun dementen Bridie, die nicht nur durch die Vergesslichkeit, sondern auch durch ihr oft aggressives Verhalten gegenüber Maisie eine große Last geworden ist.
Doch Maisie gibt sie nicht auf. Sie erträgt es, dass ihre Mutter manchmal nicht mehr weiß, wer Maisie ist und aus Angst auf sie einschlägt.

Maisie ist eine sehr starke Persönlichkeit. Sie hat ihren Lebensmut nie verloren, hat sich immer wieder selbst aus der Tiefe heraufgeholt und versucht, dies auch an ihre Kinder weiterzugeben. Maisie nimmt vieles auf sich, findet Lösungen und bietet ihren beiden Kindern vor allem eine Familie. Zwar ohne Vater, dafür aber mit viel Liebe, viel Geborgenheit und vor allem mit einem offenen Ohr.

Valerie sieht dies manchmal nicht so. Sie ist etwas zickig, was aber an der beginnenden Pubertät liegt. Trotzdem lernt sie zu schätzen, was ihre Mutter für sie tut. Gleichzeitig will sie jedoch auch ihren Vater sehen, von dem jedoch keiner weiß, wo er sich aufhält. Verständlich, aber für ihre Mutter Maisie nicht gänzlich nachvollziehbar.

Als dann der Ruhepol der Familie, Jeremy, verschwindet, fängt ein neues Kapitel an. Wieder holt die dunkle Zeit Maisie ein. Doch es gibt für sie etwas, dass nicht in Frage kommt: aufgeben.

Hilfe bekommt sie dabei von dem netten Polizisten Fred Brennan. Erst denkt Maisie, dass er schuld daran ist, dass Jeremy abgehauen ist, doch nach und nach ergibt sich ein schreckliches Bild.

Die Umstände für das Verschwinden sind furchtbar und damit schneidet die Autorin ein Thema an, dass in unserer heutigen Zeit leider immer noch gerne totgeschwiegen wird, obwohl es zu unserem Alltag mittlerweile dazugehört.

Mit sehr einfühlsamen Worten, einer fesselnden, leichten Schreibweise und vor allem mit den ungewöhnlichen Mischungen der Themen schafft es die Autorin, mich so dermaßen in den Bann zu ziehen, dass die 464 Seiten nur so im Flug vergehen. Ich fühlte mich fast geborgen. Alle (guten) Charaktere waren sympathisch, authentisch. Ich habe sie alle lieb gewonnen.

Maisie und ihre Familie finden einen Weg und sind dann "Irgendwie im Glück".

Fazit:
Ein herzzerreissendes Buch voll Liebe, Freundschaft und Zusammenhalt.

Bewertung vom 14.11.2016
Landy, Derek

Passage der Totenbeschwörer / Skulduggery Pleasant Bd.6


ausgezeichnet

Es ist immer wieder so: wenn man denkt, man kennt sich so langsam in der Welt aus, die der Autor geschaffen hat, kommen Wendungen und Überraschungen, die einem die Luft nehmen und man sich wieder so richtig in ein neues Abenteuer stürzen kann. Auch Derek Landy schafft das mit dem mittlerweile sechsten Teil der Reihe rund um den Skelettdetektiv Skulduggery Pleasant und seine Partnerin Walküre Unruh.

Je weiter man sich in Skulduggerys und Walküres Welt hineinbewegt, umso vielschichtiger, tiefer und düsterer wird diese. Und so hat der Autor natürlich jede Menge schriftstellerische Freiheit, die er auch komplett ausnutzt und somit immer wieder Geschichten aufs Papier bringt, die einem in den Bann ziehen und man das Gefühl hat, dass man eben erst mit dem Buch angefangen hat und plötzlich schon die letzte Seite liest.
Man vertieft sich in die Story, leidet mit den Charakteren mit, versucht, sich selbst ein Bild von den Bösen und Guten zu machen und ist letztendlich total verwirrt, weil dann doch wieder alles über den Haufen geworfen wird und sich Unmögliches auftut und die Guten böse sind und die Bösen gut.

Diesmal muss ich besonders Walküre hervorheben. Sie macht eine deutliche Veränderung durch. Erstens, weil sie nun eine große Schwester ist und sich ständig Sorgen um ihre kleine Schwester Alison macht. Und auch, weil sie endlich merkt, dass sie so nicht weiterleben kann.
Ebenso stellt sie auch ihr Verhältnis zu ihrem Spiegelbild in Frage. Ihr "Spiegelbild" (eine Kopie (ein Klon?) ihrer selbst) führt ihr "normales Leben", also Schule, Familie und Freunde, so dass Walküre zusammen mit Skulduggery ihre Ausbildung zum Totenbeschwörer bzw. detektivische Forschungen ausführen kann.
Das Spiegelbild jedoch bekommt immer mehr ein eigenes Leben und droht so ihren Platz in der Familie zu übernehmen.

Im sechsten Band der Reihe gibt es außerdem einige Geheimnisse, die aufgedeckt werden. Viele waren überraschend, eigentlich alle und so ergeben sich natürlich einige neue Möglichkeiten, die der Autor auch garantiert in die nächsten Bände mit einfließen lässt.

Ich bin nun sehr gespannt, wie es im nächsten Band weitergeht. Vor allem, wie mit der Tatsache umgegangen wird, dass Tanith Low von einem Restanten besessen ist. Und ob Walküre und Skulduggery es schaffen, Tanith zu befreien.

Skulduggery kam mir in diesem Band ungewohnt rührselig vor. Diese Rührseligkeit versteckte er zwar gut in seinen gewohnten sarkastischen Bemerkungen, aber es gab Momente, da hatte selbst ich einen Kloß im Hals, weil es Skulduggery gar nicht ähnlich sieht, sich so zu verhalten.

Erst am Ende des Buches wird einem klar, warum dies so ist. Die Idee fand ich hervorragend und ich muss zugeben, dass ich die ganze Zeit keinerlei Ahnung hatte und der Autor mich so wieder mal überraschen konnte.

Diesmal kommt auch die Liebe nicht zu kurz. Walküre, eigentlich mit Fletcher liiert, verfällt den Reizen des smarten Vampire Caelans und ist sich nun gar nicht mehr sicher, ob sie überhaupt so gut dran ist, wenn sie einen Freund hat. Ihre Gefühle spielen verrückt und letztendlich weiß sie gar nicht mehr, was richtig und was falsch ist. Diese Dreiecksbeziehung zerrt heftig an ihren Nerven. Und führt zu Unvermeidlichem.

Auch Walküres Familie ist diesmal mehr in die Geschichte eingespannt und auch hier erwartet einem eine Wendung, die so einigen Spielraum zulässt. Hier bin ich sehr gespannt, wo diese Entwicklung hinführt und vor allem, was diese für Walküre selbst bedeutet.

Walküre und Skulduggery haben aber nicht nur mit Familienproblemen, verliebten Vampiren, dunklen Geheimnissen, einer Todbringerin der besonderen Art und natürlich den typischen Problemen zu tun, sondern auch noch mit einem Journalisten, der irgendwie durch Zufall mit in die ganze Sache hineingerät. Und die Bombe platzen lassen könnte.

Bewertung vom 14.11.2016
Fitzek, Sebastian

Das Paket


sehr gut

Zuerst möchte ich auf das eigentliche Buch eingehen. Es ist ja immer wieder eine kleine Schnitzeljagd, herauszufinden, was denn an dem Buch an sich so besonderes ist. Seien es kleine Post it-Zettel, leuchtende Cover oder versteckte Botschaften. Immer wieder gibt es kleine Gimmicks, die das Buch schon selbst zu etwas Besonderem machen. Diesmal ist es so, dass das Buch selbst als "Paket" verpackt ist. Um an das Buch zu gelangen, muss es erst einmal ausgepackt werden.

So bekommt man noch mehr Lust, sich der eigentliche Geschichten zu widmen.

Aber nun komme ich zu dem Inhalt.
Die Protagonistin Emma ist Psychologin. Eigentlich kommen zu ihr Menschen, die Probleme mit ihrer Psyche haben. Nie hätte sie gedacht, dass sie einmal damit Probleme haben könnte. Doch nach einer Vergewaltigung durch den "Friseur" fängt sie an, sich einzuigeln. Sie verschanzt sich in ihrem Haus, geht nicht mehr nach draußen und verlässt sich ganz und gar auf Onlinebestellungen und den Informationen, die sie im Internet erhält.

Als sie - entgegen ihren Gewohnheiten - für ihren Nachbarn ein Paket annimmt, aber genau weiß, dass derjenige, der auf dem Adressfeld steht, dort gar nicht wohnt, schwant ihr Übles. Und so kommt es zum nächsten Albtraum in ihrem Leben.

Der Autor fängt gewohnt ruhig damit an, zu erklären, warum Emma in den Abgrund stürzt und legt nach und nach offen, wie es zu allem kam. Dies jedoch nicht auf einem geraden Weg, sondern in solch einem Zick-Zack, dass man nach der Hälfte des Buches wieder auf verlorenem Posten steht und nicht weiß, wo hinten und vorne ist.

Diese Verwirrtaktik beherrscht Sebastian Fitzek wie kein zweiter. Ständig hatte ich Jemanden in Verdacht, der es dann doch nicht war und die eigentliche Person, die an allem die Schuld trägt, ist wieder überraschend diejenige, der ich es am wenigsten zugetraut hätte. Auch die Art der Überführung ist schlau ausgedacht.

Der Schreibstil des Autors hat mich wieder fesseln können und so war ich auch innerhalb kürzester Zeit wieder durch das Buch durch - natürlich mit Schuldgefühlen, den neuen Fitzek nicht in der Art genossen zu haben, in der er es verdient hat. Aber es war eben zu spannend.

Jedoch gibt es auch Kritikpunkte. VORSICHT SPOILER: Gerade Emmas Kindheit konnte mich nicht richtig überzeugen. Vor allem ihre Vorstellung eines Geistes namens Arthur, der in ihrem Wandschrank lebt und sich für sie einsetzt, wenn ihr Vater mal wieder in Wutausbrüche verfällt, war für mich sehr weit hergeholt. Ebenso, dass Emma nicht herausfand, dass es wirklich ein Mensch ist, der sich dort Nacht für Nacht versteckt. Dies führt zu einigem Punkteabzug, da ich mir nicht vorstellen kann, dass dies über Jahre hinweg unentdeckt bleiben kann.

Emma an sich fand ich sehr gut dargestellt. Ihre Ängste nach dem Angriff des "Friseurs" waren gut nachvollziehbar. Mit dem alten Leben weiterzumachen, ist natürlich undenkbar. Sie muss langsam wieder hineinfinden und versuchen, ihre Zwangsvorstellungen zu unterdrücken.
Dafür blieben aber andere Figuren eher blass. Vorneweg Emmas Ehemann Philipp, der als Polizist auch ein aufregendes Leben führt. Doch so richtig konnte ich mich nicht an ihn gewöhnen. Auch wenn er eine wichtige Rolle spielt, war er für mich doch eher eine Figur, die mal so nebenbei in die Geschichte miteingebracht wurde.

Auch gab es zwei, drei Szenen, mit denen ich mich nicht so anfreunden konnte. Die Intensität, die diese Szenen in der Geschichte einnahmen, waren fast zu viel des Guten und in meinen Augen auch nur dazu da, die Geschichte noch etwas in die Länge zu ziehen.

Ansonsten jedoch bin ich begeistert, dass der Autor wieder zum alten Niveau gefunden hat und nach den etwas enttäuschenden Romanen wie "Das Joshua-Profil" und "Die Blutschule" (unter dem Pseudonym Max Rhode) wieder auf das altbewährte Schema zurückgegriffen hat. So macht das Lesen von Thrillern Spaß - an der Nase herumgeführt werden bis zum Schluss.

Fazit:
Spannender Thriller mit Nervenkitzel.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.11.2016
Michaelis, Antonia

Die Attentäter


weniger gut

Alain, Cliff und Margarete wachsen zusammen auf. Während Alain als Sohn einer Künstlerin und eines Sängers behütet aufwächst, Margarete ebenfalls eine schöne Kindheit genießt, ist es Cliff, der sich mit einem trinkenden Vater herumschlagen muss und seiner Mutter hinterhertrauert, der die Karriere wichtiger ist, als ihr Sohn. Eines Tages verschwindet Cliff spurlos. Als er zück nach Berlin kommt, hat sich alles geändert.
Denn Cliff ist zum Islam konvertiert und hat sich der IS angeschlossen. Und er plant fürchterliches. Als Alain dahinter kommt, versucht er Cliff an das zu erinnern, was sie früher miteinander verwandt. Dabei kommen alte Gefühle hoch und werden zu neuen Problemen.

Ich bin sehr skeptisch an das Buch herangegangen, das ich in meiner Funktion als Buchflüsterer bei Buecher.de zugesandt bekommen habe. Denn es wird ein aktuelles Thema beleuchtet und in Romanform verpackt: die Bedrohung durch den IS. Mir reichen hier schon die Berichterstattungen in den Medien. Mich dann noch näher damit zu beschäftigen, war mir dann doch suspekt.

Aber ich bin auch offen für neue Dinge und so ließ ich mich darauf ein.

Wir begegnen am Anfang dem vierjährigen Alain, der mit seinen Eltern nach Berlin zieht und dort auf Cliff trifft. Cliff, ebenfalls in Alains Alter, ist von der Natur her das genaue Gegenteil von Alain. Trotzdem werden die beiden Freunde.
Als dann noch Margarete zu den beiden stößt, könnten die drei eine schöne Kindheit verbringen, wäre da nicht Cliffs Vater, der seinen Frust und seine Depressionen immer wieder an seinem Sohn auslässt.

Bis dahin ist das Buch eher ein Bericht über die schreckliche Kindheit von Cliff. Verlassen von seiner karrieregeilen Mutter versauert er bei seinem versoffenen Vater und wird immer wieder von Alains Eltern aufgenommen.

Abwechselnd wird die Geschichte aus der Sicht von Alain, Cliff und Margarete erzählt. Dabei wechselt auch immer wieder die Zeitebene zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart.

Besonders gut gefallen hat mir Cliff in dieser Geschichte. Seine Zerrissenheit ist deutlich spürbar. Seine Kindheit war alles andere als beschaulich. Dass er selbst keine rosige Zukunft vor sich hat, ist sehr sicher. Dass er sich jedoch für einen Weg entscheidet, der so bizarr wie unvernünftig ist, ist ein sehr krasser Weg.

Die Autorin beschreibt ein Szenario, das wahrscheinlich gar nicht so abwegig ist.

Aber trotzdem war das Buch letztendlich etwas "too much" für mich. Die Autorin setzt meines Erachtens zu viele Dinge auf einmal ein. Erst die schreckliche Kindheit Cliffs, das träumerische Verhalten Alains, die zielstrebige Margarete, Alains Beziehung zu Cliff, Cliffs Nichtbeziehung zu Alain, Cliff und Margarete. Dazwischen immer wieder Alains Eltern und Cliffs selbstzerstörerischer Vater. Der Wechsel zur IS, die Planung des Attentats. Alains Versuch, Cliff zu retten.

Ich hatte von Antonia Michaelis schon "Nashville oder Das Wolfsspiel" gelesen. Auch hier hat sie sich eines Themas angenommen, welches dramatisch ist. Obdachlose, verübte Morde und die Verwahrlosung eines 11jährigen Jungen. Und doch konnte mich die Geschichte packen.

Mit "Der Attentäter" ist ihr das leider nicht gelungen. Erst das letzte Drittel des Buches war dann interessant und ich wollte wissen, wie Alain, Cliff und Margarete sich letztendlich entscheiden. Und doch hat dies nicht gereicht, mich letztendlich zu überzeugen. Vielleicht aber auch, weil mich das Thema einfach nicht in richtigem Maße interessiert hat.

Fazit:
Für Insider des Themas sicherlich interessant.

Bewertung vom 27.10.2016
Larrington, Carolyne

Winter is Coming


ausgezeichnet

- Gewinn oder stirb! - So könnte man kurz und knapp "Das Lied von Eis und Feuer" beschreiben. Wenn Du das Spiel um die Throne nicht mitspielst, dann bist du verloren. Die Faszination um diese Reihe streut sich über die ganze Welt und dies schon seit geraumer Zeit. Die Autorin Carolyne Larrington hat sich diesem Phänomen von einer Seite angenähert. Ihre Interpretation der "Bekannten Welt" zeigt die historischen Hintergründe rund um das fantastische Universum geschaffen von George R. R. Martin.

Nach einen einleitenden Vorwort um die Hintergründe für dieses Buch, widmet sich die Autorin in fünf Kapitel den wichtigsten Themen rund um Game of Thrones.

In Kapitel 1 beispielsweise geht es in Herz des Landes. Es wird angeführt, wie der Rang, die Herkunft und die Ehre der einzelnen Personen und Häuser gehandelt werden. Die Ehre ist dabei sehr groß, wie es sich für Ritter eben ziemt. Doch es gibt natürlich die berühmten Ausnahmen.
Und so werden Vergleiche gezogen zwischen den Buchcharakteren und den historischen Persönlichkeiten unserer Geschichte. Insbesondere die Rosenkriege sind ein Vorbild für den Autor George R.R. Martin gewesen. Dies zeigt sich auch in den Namensähnlichkeiten (York = Stark, Lancaster = Lennister). Das englische 15. Jahrhundert strotzte geradezu vor Ideen für diese Buchreihe.

Hinter allen Charakteren stehen historische Persönlichkeiten - laut der Autorin Carolyne Larrington. Und so findet sich auch ein reales Pendant zu jedem. Diese Interpretation finde ich sehr gelungen und es war interessant zu lesen, wen die Autorin wem zuordnet. Bei manchen stand ich voll und ganz hinter ihr, bei anderen fand ich es weit hergeholt, bis... ja, bis die Autorin glaubhaft ausholte und mich letztendlich dann doch überzeugte.

Aber es werden auch weitere Themen angesprochen, vor allem dann in den Kapiteln 2 bis 5. Es geht unter anderem um die verschiedenen Orte der uns Bekannten Welt, so z. B. die Eiseninseln, die Mauer, Winterfell, Königsmund oder auch den Nachbarkontinten Essos mit den Städten Braavos, Meeren und Volantis. Aber auch die Häuser werden angesprochen: Baratheon, Stark, Lennister, Targaryen sowie einzelne Personen (Jon Snow, Tyrion Lennister, Cersei Lennister, Daenerys Targaryen usw.).

So vergleicht die Autorin z. B. die Nachtwache mit den Tempelrittern. Dieser Vergleich hat mir besonders gut gefallen, hatte ich selbst schon während des Lesens der Bücher daran denken müssen.
Aber auch der Norden, der Westen und der Osten werden beleuchtet. Auch jenseits der Meerenge halten wir uns auf. Es wird alles analysiert und es werden Parallelen gezogen.

Das Buch endet mit einem Nachwort der Autorin, in welchem sie persönlich Spekulationen aufstellt, wie es denn nun weitergehen könnte. Sehr interessante Ansätze sind dabei herausgekommen und haben mich persönlich auch zum Nachdenken angeregt.

Es werden viele Passagen aus den Büchern und aus der Serie zitatenweise erwähnt, so dass ich das Buch nur den Lesern empfehlen kann, die die Serie ganz gesehen oder alle Bücher gelesen haben. Ansonsten sind massive Spoiler vorhanden. Zwar werden einige Spoiler aus der sechsten Staffel mit einem Vogel am Rande gekennzeichnet, doch sind diese in meinen Augen zu vernachlässigen. Das ganze Buch ist eigentlich ein großer Spoiler, wenn man nicht in der Materie drin ist.

Ich kann es eigentlich nur als Beiwerk empfehlen, als sehr gute Ergänzung zu der Buchreihe oder eben der Serie.

Die Schreibweise der Autorin ist sehr fesselnd, obwohl es sich ja um ein Sachbuch handelt. Es ist eine richtig gute Mischung aus der Zusammenfassung der einzelnen Bände und historischen Begebenheiten und Persönlichkeiten. Ich konnte sehr viel lernen und auch sehr viele Zusammenhänge sehen, über die ich mir vorher keinerlei Gedanken gemacht habe. So werde ich bestimmt einiges nun mit anderen Augen sehen.

Fazit:
Ein gut durchdachtes Buch als interessante Ergänzung zum Game of Thrones-Universum.

Bewertung vom 14.10.2016
Strøksnes, Morten A.

Das Buch vom Meer


ausgezeichnet

Zwei Freunde, ein Boot, ein Eishai und das Meer... Der Erzähler und sein Freund Hugo haben sich vorgenommen, einen Eishai zu fangen, in einem Schlauchboot, auf dem Meer, in Norwegen. Und so fängt eine Geschichte an, die die Liebe zum Meer zeigt.

Das Buch ist vieles: eine Erzählung über die Liebe zum Meer und dessen Bewohner. Eine Hommage an die Erde, die so ist, wie sie ist. Ein Bildnis des Lebens und der Freundschaft. Aber vor allem ist es ungewöhnlich. Ungewöhnlich liebevoll, ungewöhnlich anders, ungewöhnlich schön.

Die eigentliche Geschichte, das Fangen des Eishais, tritt in den Hintergrund und wird mehr nebenbei erzählt. Im Vordergrund stehen unzählige kleine Erzählungen über "unnütze" und doch hochinteressante Dinge.
Allen voran die vielen Vergleiche, die gezogen werden. Hier zuerst das Meer und das Weltall. Der Autor, der auch gleichzeitig der Erzähler ist, hat sich in viele Dinge eingelesen und gibt diese in dem Buch wieder.
Es ist vieles. Kleine Geschichten aus der norwegische Geschichte, man erfährt einiges über den Walfang, Leuchttürme, Norwegen, historische Persönlichkeiten (Wissenschaftler, Autoren, Seefahrer) oder eben das Leben in Norwegen. Dramatische Ereignisse wie auch erfreuliche Erlebnisse finden einen Weg in die Erzählung.

Diese "Zwischeninfos" verdrängen eben die eigentliche Geschichte über die beiden Hauptcharaktere Hugo und den Erzähler. Die ständigen Abschweifungen von dem Hauptthema sind jedoch zeitweise richtig spannend und haben auch ständig das gleiche Thema: das Meer.

Unzählige Fußnoten runden die Geschichte ab. Hier störte mich jedoch, dass ich ständig auf die letzten Seiten blättern musste, um die Fußnoten zu lesen. Nach ungefähr der Hälfte des Buches hörte ich damit jedoch auf. Ich hätte mir gewünscht, die Fußnoten auf der zugehörigen Seite lesen zu können. Dies war jedoch aufgrund der Länge mancher Fußnoten nicht möglich.

Eigentlich ist das Buch kein Roman, sondern ein Sachbuch über das Meer und die damit verwandten Themen. Auch skurrile Dinge werden erzählt. Wusstet Ihr, dass bis ins 19. Jahrhundert hinein, Tiere angeklagt und ihnen der Prozess gemacht wurde?

Ich finde es schön, wie der Autor das Meer mit alltäglichen Dingen vergleicht. So z. B. vergleicht er Wassermoleküle mit Buchstaben, die sich zu Worten (Wasser) zusammensetzen, ganze Wörter bilden und letztendlich in Büchern (Meer) enden und damit wunderbare Geschichten erzählen.
Aber auch mit Musik wird das Meer verglichen. Mythen, Sagen und Geschichten werden erwähnt.

Der Autor ist ein wahrer Wortvirtuose und mach aus einfachen Sätzen richtige Kunstwerke.
Alles zeigt eins: Wir sind nur ein kleiner Teil in der unermesslichen Weite des Alls. Und doch sind wir einzigartig und groß.

Es scheint ganz so, als hätte der Autor alles aufgesaugt, was auch nur im Entferntesten mit dem Meer zu tun hat.
Aber auch negative Dinge werden erwähnt. Die Entwicklung des Arbeitsmarktes, der Rückgang des Fischfangs, Überfischung, Tote, Unglücke, Untergang von Schiffen, Not, Elend.

Das Buch an sich muss ich auch noch erwähnen. Es liegt wunderbar in der Hand, was nicht zuletzt auch an der Größe liegt. Es ist etwas kleiner als normale Bücher und der Einband fühlt sich weich und samtig an, da es in Leinen gebunden ist.

Fazit:
Eine wundervolles Buch mit vielen kleinen Untertönen und einer wunderbaren Geschichte über das Leben, das Meer und einen Eishai.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.10.2016
Beerwald, Sina

Kräherwald


ausgezeichnet

Tessas Leben ist ein einziges Chaos. Nach der Trennung von ihrem Mann ist sie alleinerziehende Mutter eines 3jährigen Sohnes. Da sie beruflich als Journalistin sehr eingespannt ist, kümmert sich die Tagesoma Frau Rose um ihren Sohn. Und ihr Ex-Mann Philip hat sich zu einem Stalker entwickelt. Als sie dann auch noch eine Leiche am Ufer des Neckars entdeckt, scheint alles vollständig aus den Fugen zu geraten. Tom, ein Freund von Tessa, arbeitet bei der Polizei und liefert Erkenntnisse über den Mord, der mit einem länger zurückliegenden Leichenfund in Verbindung zu stehen scheint. Aber dann gerät Tessas Sohn Julian in das Visier des Serienmörders.

Spannende Geschichten legt man selten aus der Hand. Sie fesseln einen, unterhalten und lassen uns in eine Realität eintauchen, die wir hoffentlich nie erleben werden.
So schafft es auch die Autorin, eine spannende Story zu schreiben und mich an das Buch zu fesseln.

Wir lernen Tessa kennen, die ein für sie sehr unzufriedenes Leben führt. Sie hat sich von ihrem Ex-Mann getrennt, der jedoch die Trennung nicht akzeptieren will und sich zum Stalker entwickelt. Außerdem ist sie verantwortlich für ihren 3jährigen Sohn. Dieser ist jedoch mehr bei seiner Tagesoma Frau Rose. Der Job als Journalistin fordert sie auch. Dann ist da noch Tom, ihr Nachbar und bester Freund... und Leander, den sie erst vor kurzem über Facebook kennengelernt hat.
Zu allem Überfluss findet sie auch noch eine Leiche im Neckar. Ein junges Mädchen, angebunden an einen Sonnenschirmständer, eingewickelt in ein Laken und Rosenblätter.

Und ab da nimmt das Chaos noch größere Ausmaße an.
Sehr langsam steigert sich die Geschichte. Zu Anfang lernen wir alle Protagonisten kennen und verstehen. Zumindest die meisten.
Gerade Tom, Philip und Leander sind eher undurchsichtige Gesellen und jeder scheint irgendwas zu verbergen oder eine dunkle Vergangenheit zu haben. Nach und nach kommen Sachen ans Licht und es ergibt sich ein konkretes Bild.

Die Autorin führt einem souverän an der Nase herum. Mehrmals hatte ich einen Verdacht, der sich nicht bestätigt hat. Jeder hat ein Motiv. Jeder könnte der Täter sein.

Mit fesselndem Schreibstil bindet die Autorin einem an das Buch und lässt einem auch kaum Atempause. Man fliegt förmlich durch die Geschichte, versucht mit Tessa herauszufinden, wer ihr das Leben zur Hölle macht und leidet natürlich mit.

Und so ist die Geschichte natürlich für jeden Krimifan ein absolutes Muss.

Interessant ist natürlich auch die gewählte Location. Stuttgart ist die Heimatstadt der Autorin und so kennt sie sich dort auch sehr gut aus. Es werden einige interessante Plätze genannt, die ich bei meinem nächsten Besuch in Stuttgart gerne aufsuchen werde.

Die Spannung ist greifbar und macht das Buch somit zu einem absoluten Pageturner.

Fazit:
Spannung pur.