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vielleser18
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Ich lese querbeet, am liebsten aus den Bereichen Historisch, Krimi/Thriller, Frauen und Fantasy

Bewertungen

Insgesamt 831 Bewertungen
Bewertung vom 04.05.2014
Goerz, Tommie

Einkehr


gut

Nürnberg, Frühsommer und ziemlich schwülwarm: Kommissar Behütuns hat eine Ahnung, er befasst sich mit einer Reihe von Mädchenmorden und findet bei drei Fällen eine Verbindung. Hat er Recht ? Einer dieser Fälle ist schon längst aufgeklärt, ein offensichtlicher Täter schon verurteilt. Doch Behütuns kommen Zweifel.
Ein weiterer Fall ist ein vor einer Kirche aufgefundener Zettel. Eine Liste mit 15 Namen darauf. Alles Männernamen. Und die Hälfte von denen ist bereits tot. Aber nicht ermordet, sondern bei verschiedenen Unfällen ums Leben gekommen. Zufall ? Oder steckt mehr dahinter ?

Der Leser ist immer einen Schritt voraus, werden ihm doch durch viele Sequenzen weiteres Wissen vermittelt. Nach und nach werden in der Rückblende verschiedene Unfälle geschildert, der Leser erfährt, dass alle diese Männer eines gemeinsam haben: sie sind alles Menschen, die andere ausgebeutet haben um selber an das große Geld zu gelangen.
Aber auch ein scheinbar unscheinbarer Ansbacher Beamte kommt zu Wort.



Dies ist der fünfte Fall von Kommissar Behütuns. Aber man hat kein Problem diesen Krimi zu lesen, wenn man die anderen Bücher nicht kennt.

Eines vorweg: dieser Krimi hat Niveau, es besticht durch ausgefeilte Dialoge, vertieft das Wissen um das Vergessen und zeigt einen Kommissar mit Ecken und Kanten. Ein Bibelspruch vor jedem Kapitel, viele altertümliche Fragmente, Textstellen, machen neugierig, vor allem der immer wieder durchblitzende schwarze Humor hat mir sehr gefallen. Ebenso der fränkische Dialekt, der unheimlich gut in diesem Krimi durchblitzte, der aber auch für mich, der nicht in Bayern wohnt, sehr verständlich geblieben ist.

Dennoch muss man das Buch sehr konzentriert lesen, am Anfang musste ich erst in die Geschichte hineinfinden. Die vielen wechselnden Zeiten und die Abschnitte, bei denen mir der Wechsel bei den Personen nicht auffiel, und besonders das Ende, das mich nicht ganz überzeugt hat, dafür gebe ich Punkteabzüge.

Am Ende sind es bei mir 3,5 gute Sterne.

Bewertung vom 29.04.2014
Almstädt, Eva

Ostseesühne / Pia Korittki Bd.9


ausgezeichnet

Ein neuer Fall für die symphatische Kommissarin Pia Korittki aus Lübeck. Auf einem einsamen Hof findet der Postbote im Feuerlöschteich eine Leiche, die Bewohner des Hofes sind verschwunden. Doch es bleibt nicht bei der einen Leiche, schon wenige Tage später machen die Polizisten eine grausige Entdeckung. Ein Wettlauf beginnt, viele Spuren müssen gesichtet werden, doch lange tappt die Polizei im Dunkeln.....

Dies war mein erster Krimi von Eva Almstädt und ich muss ehrlich sagen, ich habe etwas verpasst. Ein ungemein fesselnder Schreibstil, viele Spuren, viele Fäden und ganz nebenbei Einblicke in das nicht so einfache Privatleben der Kommissarin Pia Korittki machen die Geschichte zu einem sehr spannenden Plot. Einmal angefangen, konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen. Lange habe auch ich im Dunkeln getappt, bin vielen falschen Fährten auf den Leim gegangen.

Vor allem schafft es Eva Almstädt ihren Figuren Leben einzuhauchen, man kann sich hineinversetzen, man ist während der ganzen Zeit mitten in der Geschichte. Auch die Auflösung des Falles ist schlüssig. Am Ende ein privater Cliffhanger, so daß man schon gespannt auf ein neues Buch der Autorin wartet.

Obwohl dies bereits der neunte Band der Autorin mit der Lübecker Kommissarin ist, kann man dieses Buch getrost ohne Vorkenntnisse der anderen Bände lesen.
Die Bände der Reihenfolge nach:

1. Kalter Grund
2. Engelsgrube
3. Blaues Gift
4. Grablichter
5. Tödliches Mitgift
6. Ostseeblut
7. Düsterbruch
8. Ostseefluch
9. Ostseesühne

Das Buch Dornteufel ist nicht aus dieser Reihe.


Fazit zu Ostseesühne:

Spannend, spannend und ein überaus flüssiger und mitreißender Schreibstil. Ich konnte spätestens ab Seite 100 das Buch nicht mehr aus der Hand legen! Dies war mein erster aber nicht mein letzter Krimi von Eva Almstädt.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.04.2014
Andeck, Mara

Liebe in echt


ausgezeichnet

Was ist LIebe ? Woher kommt sie ? Wie war es früher ? Gibt es nur die eine große Liebe ? Wie flirte ich am besten ? Was passiert bei einer Trennung ?

Wer meint, hier ein Aufklärungsbuch in der Hand zu halten, der irrt. Hier geht es vor allem um die Gefühle um die Liebe, beim Flirten, aber auch wenn es mal nicht klappt beim Flirten oder bei einer Trennung. Es sind nicht nur Fakten, die vermittelt werden, doch die, die beschrieben sind, waren auch mir teilweise neu. Doch dies sind nur Randgeschichten. Vielmehr geht es darum, sich und die Liebe zu verstehen.

Mara Andeck hat in dem Buch eine Sprache gefunden, die ankommt. Aufgelockert durch viele wissenschaftliche Erkenntnisse (manche sind echt kurios), vielen Fakten, historischen Elementen (die uns heute manchmal den Kopf schütteln lassen). Es sind viele - meist nur zweiseitige- Artikel, die aber wie Perlen auf der Schnur ein Gesamtbild ergeben: Liebe.

Im Anhang gibt es noch ein Liebes-Alphabet, einen großen Flirttest und ein Menu zum Nachkochen für ein Date.

Liebevoll illustriert sieht es auch rein optisch nicht wie ein Ratgeber aus, sondern wie ein Roman. Aber es ist ein Sachbuch. Der Umschlag ist ein hochwertiges Softcover, das gut in der Hand liegt. Das Buch ist aufgelockert durch viele Zeichnungen.

Zum Schluß musste ich es einfach fertig lesen, jedes Kapitel hat mir gefallen, das ganze Buch war informativ, aber nicht oberlehrerhaft, locker, witzig zwischendurch, romantisch, einfach klasse !

Bewertung vom 15.04.2014
Spielman, Lori Nelson

Morgen kommt ein neuer Himmel


sehr gut

Brett geht es eigentlich gut. Sie hat einen Job, einen Freund, sie hat viel Geld und genießt es. Aber dann stirbt ihre Mutter und als wenn das nicht schon genug wäre, wird sie im Auftrag der Mutter aus der Firma geworfen und bekommt vorerst ihr Erbe nicht - das bekommt sie erst, wenn sie ihre eigenen Lebensziele, die sie in einer Wunschliste als 14jährige geschrieben hat, erfüllt hat. Anfangs weigert sich Brett, aber dann macht sie außerordentliche Erfahren, die ihr Leben umkrempeln werden.

Lori Nelson Spielman hat mit ihrem Schreibstil einen wunderbaren, kurzweiligen Roman geschrieben, der emotional und berührend ist. Auch wenn ich vieles voraus ahnen konnte, gab es doch immer mal wieder Überraschungen. Aber vor allem war dieses Buch flott zu lesen, es hatte keine größeren Durchhänger. Es fand eine Entwicklung statt und auch wenn nicht alle Erwartungen, die ich nach dem ersten Abschnitt hatte, erfüllt worden sind, konnte ich doch zufrieden das Buch schließen.

Das Cover verrät schon viel von den Wünschen, die Brett als 14jährige hatte. Einige sind schon in Erfüllung gegangen, aber viele sind wirklich noch offen. Dazu gehört nicht nur, dass sie ein Pferd und ein Hund wollte, sondern auch, dass sie eine Familie gründen, Lehrerin weden wollte, ein großes Haus kaufen wollte, sie wollte sich auch in den richtigen verlieben. Brett liebt ja Andrew, aber ihre Mutter hinterlässt ihr nicht nur einen Brief, in dem sie ihr klar macht, dass Andrew nicht der richtige Mann für sie ist, sondern sie hat auch für jede erfüllte Aufgabe einen Brief an sie hinterlassen.

Das Buch ist eine Taschenbuchausgabe leider leidet aber schon nach einmaligen sorgfältigem Lesen die Kanten und der Buchrücken.

Fazit:
Ein emotionales Buch für Zwischendurch mit Liebe, Trauer, Verwicklungen gespickt. Ein Buch für´s Herz.

Bewertung vom 09.04.2014
Bálly, Alexander

Der Tote am Maibaum


ausgezeichnet

Als der Bauunternehmer Brunnwieser aufghängt am örtlichen Maibaum entdeckt wird, herrscht in der kleinen bayrischen Gemeinde Wolnzach große Aufregung. Der Dorfklatsch blüht. Die Polizei tappt im Dunkeln, aber zum Glück gibt es da noch den in Ruhestand getretenen Metzgermeister Wimmer und seine 12jährige Enkelin Anna, die nun Dektive spielen und der Polizei meist einen Schritt voraus sind.

Alexaner Bálly hat mit seinem Werk "Der Tote am Maibaum" einen spannnenden, humorvollen, aber vor allem urig bayrischen Krimi erschaffen.
Die Protagonisten sind die Menschen von nebenan, pointiert getroffen und herrlich authentisch. Das Kleinstadtleben, oder auch dörfliche Leben, mit all seinem Ratschen und "Stille-Post-Spiel" wurde wundervoll skizziert.

Abwechselnd wird von dem Erzähler die Ermittlungsarbeit von Seiten der Polizei und von Metzgermeister Wimmer und seiner Enkelin berichtet. Der Leser ist anscheinend immer bestens informiert, dennoch ist die Auflösung lange unklar, man rätselt als Leser eifrig mit. Vor allem der Humor, die Beschreibung der bayrischen Heimat des Autors und die Umsetzung des bayrischen Dialekts haben mir hier am besten gefallen. Ein Krimi, bei dem man Spaß hat beim Lesen.

Ein Regionalkrimi, den ich jedem Krimiliebhaber gerne ans Herz lege!

Bewertung vom 07.04.2014
Hope, Anna

Abgesang


ausgezeichnet

London. Unabhängig voneinander erleben drei Frauen 5 Tage im November 1920.

Ada, Mitte vierzig, ihr Sohn ihr einziges Kind, ist mit 17 einberufen worden und im Krieg gefallen. Doch sie weiß nicht, wo und wie er ums Leben gekommen ist und meint ihn manchmal auf der Straße zu sehen.
Evelyn, aristokratisch, fast dreißig, hat ihren Verlobten im Krieg verloren, sie arbeitet in einer Rentenstelle für Kriegsopfer, ist verbittert und einsam.
Hettie, 19 Jahre alt, muß für ihre verwitwete Mutter und ihren kriegs-traumatisierten Bruder Geld verdienen. Sie verdingt sich als Tänzerin in einem Tanzpalast und träumt von einem Mann, der ihr ein angenehmeres Leben ermöglichen kann.

Zeitgleich wird in Frankreich die Leiche eines unbekannten, englischen Soldaten geborgen, der in allen Ehren in London beigesetzt werden soll. Auch seine Reise wird 5 Tage dauern. Am Ende seiner Reise wird sich das Leben der drei Frauen geändert haben.

Anna Hope erzählt die Geschichte der drei Frauen parallel. Jede von ihnen erlebt in den fünf Tagen so einiges, und manches wird in diesen Tagen ans Licht kommen. Ihr Leben ist miteinander verknüpft, doch die Frauen ahnen davon nichts. Der Schreibstil ist distanziert, doch gelingt es Anna Hope die Gefühle und die Lebenssituationen der Protagonisten gekonnt heraus zu arbeiten. Ein großartiger Debütroman der Autorin.

Es ist die Zeit nach dem ersten großen Weltkrieg. Zwar gehören die Briten zu den Siegermächten, aber der Einzelne, der Soldat, die Hinterbliebenen, die Überlebenden gehören nicht zu den Siegern. Jeder von ihnen hat sein Päckchen zu tragen, jeder oder jede von ihnen muss den Mut und die Kraft finden zurück zum Leben. Anna Hope gelingt diese Darstellung in ergreifender Weise. Man fühlt sich in die Zeit versetzt, leidet mit. Die drei Frauen sind sehr unterschiedlich, doch ihr Leid vereint sie.

Obwohl mir das Cover und der deutsche Titel nicht gefallen, der englische Titel „Wake“ passt viel besser, bin ich froh, dass ich das Buch entdecken konnte, es ist ein Buch, dass noch lange nach dem Lesen nachhallt.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, es ging unter die Haut und zeigte noch einmal deutlich, welche Traumata Kriege anrichten.

6 von 11 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.04.2014
Leuze, Julie

Sternschnuppenträume


ausgezeichnet

Als Svea sich nach einer Strandparty in die Dünen zurück zieht, begegnet sie Nick, einem Jungen aus der Parallelklasse. Beide ahnen nicht, dass nicht nur sie selbst ein großes Geheimnis hüten müssen, sondern auch der jeweils andere. Doch an diesem Abend am Strand, als sie Sternschnuppen sehen, wünschen sie sich, sie könnten sich davon befreien. Als sich die beiden küssen, scheinen die Sterne über ihnen zu explodieren, doch Svea zieht schnell die Reißleine ...... eine Beziehung kann sie sich zur Zeit nicht erlauben, zu groß ist die Gefahr für ihre kleine Familie, die Gefahr, dass alles ans Licht kommt.

Schon optisch ist das Buch mit dem Softcover und den abgerundeten Ecken, der dezenten Farbgebung, ein Bild in schwarz-weiß , aufgepeppt durch orangenen Titel und Klappentext sehr schön gestaltet. Die Schrift ist groß, so daß man durch die Seiten fliegen kann und das hat auch mit dem Schreibstil von Julie Leuze zu tun.

Abwechselnd wird im Präsens aus der Sicht von Svea und Nick erzählt. Beide erzählen in der Ich-Form, so dass man sich als Leser in beide hinein versetzen kann. Dabei passen die Abschnitte nahtlos aneinander, so daß nichts doppelt erzählt wird, aber wir dennoch beide gut kennenlernen. Vor jedem Abschnitt steht der Name des Erzählenden, so dass man als Leser nicht durcheinander kommt.

Svea und Nick, dass ist nicht nur die Geschichte einer großen Liebe, die an vielen Umständen zu scheitern droht. Svea verweigert jede Nähe, möchte sich nicht auf Nick einlassen. Nick kann Sveas Reaktion nicht verstehen und bandelt aus Frust wieder mit seiner Ex-Freundin Astrid an. Doch beide laufen sich täglich in der Schule über den Weg!
Doch beide haben ein streng gehütetes Familiengeheimnis. Haben die beiden eine gemeinsame Zukunft ?

Sternschnuppenträume ist nicht nur romantisch, es behandelt auch familiäre Konfliktsitutationen und besticht durch viele Dialoge und durch die Umsetzung von Träumen.

Empfehlen würde ich das Buch erst ab 16 Jahren, denn mti dem Thema Sexualität wird hier doch sehr offen umgegangen.