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Buchstabenfestival
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Bücher, Bücher, Bücher...viele Träume und Geschichten, die einem atemlos, traurig, fröhlich oder nachdenklich machen. Sie sind gute und geduldige Begleiter durch das Leben und schaffen Platz für Kreativität und Ruhe. https://buchstabenfestival.blogspot.com/
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Bewertungen

Insgesamt 803 Bewertungen
Bewertung vom 13.03.2012
Rundell, Katherine

Zu Hause redet das Gras


sehr gut

Das Buch "Zu Hause redet das Gras" hat mir recht gut gefallen.

Die beiden Charaktere Will und Simon laden durch ihre charmante Art direkt ein nach Afrika zu gehen und das Gelesene selber zu erleben. Man kann förmlich die Hitze spüren und die Weite der Landschaften fühlen. Die Autorin schafft es mit nur wenigen Seiten den Leser in die Geschichte zu ziehen und ein Teil von ihr zu werden. Auch die Ausflüge in die Landessprache sind interessant, auch wenn man sich fast die Zunge bricht ;-).

Aber worum geht es eigentlich?

Will (Wilhelmina) lebt auf einer Farm mit ihrem Vater und den Tieren. Sie ist weiß und schnell und nervig und lieb und linkisch. Man braucht viele "und`s", um sie zu bescheiben. Auch ihr Freund Simon, schwarz und groß, weiß das. Er lehrt ihr die Sprache und das Kopfüberreiten auf den Pferden. Sie verbringen seit sie 6 Jahre alt sind, ihre Zeit miteinander und sind mehr als eng befreundet- sie sind miteinander verbunden. Ihren Vater liebt sie auch über alles, wie die Weite und den Raum. Jedoch muss sie sich bald von ihm verabschieden. Traurigkeit und Wehmut ziehen bei Wilhelmina ein. Sie wird durch ihren Vormund nach England in ein Mädcheninternat geschickt, wo sie nichts von dem wiederfindet,was ihre bisherige Welt ausgemacht hat. Sie flüchtet und irrt nun durch die Straßen...

Der Leser taucht in dem ersten Teil des Buches in eine heile und glückliche Welt ein, erlebt die Pflanzen- und Tierwelt Afrikas und das unbeschwerte Leben. Der zweite Teil beschäftigt sich mit den vielen Veränderungen und der Traurigkeit der kleinen Wildkatze, wie sieht kämpft und vieles nicht versteht und auch kaum Verständnis erhält, weil sie so anders ist. Der letzte Teil des Buches zeigt wieder einen Hoffnungsschimmer und lässt offen, wie Will sich entwickeln wird.

Ich fand das Buch gut geschrieben und auch die Geschichte ist interessant. Zum Schluß wurde es mir etwas zu amerikanisch-kitschig, aber es ist ja auch ein Jugendbuch, so dass man hier ruhig ein halbes Happy-End zulassen kann ;-).

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.03.2012
Bannalec, Jean-Luc

Bretonische Verhältnisse / Kommissar Dupin Bd.1


sehr gut

Die Geschichte spielt in Frankreich - Bretagne. Wer schon einmal dort war, weiß, dass die Menschen aus diesem Gebiet etwas eigen sind (besonders Fremden gegenüber). Nicht unfreundlich, aber auch nicht sonderlich herzlich. Misstrauisch und immer mit einem wachen Auge auf den Fremden. Auch der Kommissar Dupin wird genau beobachtet, obwohl er schon eine ganze Weile, um nicht von Jahren zu sprechen, in der Bretagne lebt, aber in den Augen der Einheimischen wird er wohl ewig der Pariser bleiben.

Strafversetzt von einer Metropole in die Pampa kam schon häufiger in der Welt der Kommissare vor und so wurde auch Dupin strafversetzt. Er hat sich damit arrangiert und fühlt sich eigentlich auch wohl am Meer mit dem ganz eigenen Charme und Klima.

Die Geschichte ist nicht neu…ein alter und in der Gegend sehr geschätzter Mann wird ermordet aufgefunden. Ihm gehörte das „Künstlerhotel“, welches unter anderem auch Gauguin beherbergt hat. Keiner hat etwas gesehen, keiner weiß etwas und Feinde hatte er angeblich auch keine. Doch warum musste er sterben? Kurz darauf stirbt eine weitere Person aus diesem Kreis und die Einheimischen haben langsam Angst um ihren Tourismus und ihr Ansehen. Der Kommissar gerät immer mehr unter Druck und muss nun endlich den oder die Mörder finden.

Die Eigenschaften des Kommissars sind auch nicht neu. Etwas mürrisch und unnahbar, immer wieder im Clinch liegend mit Kollegen, sehr gern auch mit der Spurensicherung und eher ein Querulant als ein Mitläufer. Und doch schätzen ihn die Kollegen, denn sein Spürsinn und seine etwas ungewöhnliche Vorgehensweise kommen irgendwie immer zum Ziel. Er lässt gern mal die Kollegen einfach im Gespräch stehen und reagiert auch nicht wirklich auf ihre Fragen. Sehr speziell, doch nicht unsymphatisch.

Die Ähnlichkeit zu anderen Kommissaren ist recht hoch, doch sollte man dem "Neuen" eine Chance geben, denn die Gegend ist schön und wird auch gut beschrieben (wie ein kleiner Urlaub beim Lesen) und vielleicht entwickelt sich ja die Figur noch weiter….ich werde schon einmal ein kleines Plätzchen im Bücherregal für ihn reservieren.

74 von 146 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.02.2012
Auerbach & Keller

Dinner for one, Murder for two / Pippa Bolle Bd.2


sehr gut

Schön, dass Pippa wieder da ist.

Man hat das Gefühl, das sich nichts geändert hat. Pippa ist mal wieder pleite und allein und immer noch bei den Eltern wohnend. Und auch diesmal soll sie den "Housesitter" spielen...für Oma Hetty, die ein "Probewohnen" in Deutschland machen möchte. Und Pippa zieht dafür nach England in ein kleines beschauliches Dörfchen Stratford-upon-Avon.

Dorthin zieht es nicht nur sie, sondern auch den Herrn Regiesseur Hasso von Kestring. Mitsamt seiner Eitelkeit, seiner Arroganz, seiner Frau Barabra-Ellen (was für ein Name) und seinem Assistenten. In Stratford-upon-Avon findet ein Shakespear Birthday Festival statt und hierfür ist der Herr Regiesseur engagiert worden. Doch hat er irgendwie seinen Status und sein Ansehen überschätzt - kann schon mal passieren. Das erste Zusammentreffen mit Pippa ist alles andere als angenehm und Pippa weigert sich auch anfangs mit Hasso zusammen zuarbeiten. Allerdings würde sie als Gruppenbetreuerin etwas Geld verdienen und könnte auch Gratiskarten für das Festival bekommen. Sie quält sich also (für Shakespeare), vermittelt und unterhält die teilweise launischen Schauspieler des Ensembles.

Und dann geschieht es...ein Toter (Hund). Die Wut eines ganzen Dorfes richtet sich auf Hasso von Kestring. Zwei Tage später stirbt auch er....vergiftet. Doch wer war es? Pippa und D.I. Rebecca Davis müssen ermitteln und decken so manches Geheimnis aus der Gruppe und dem Dorf auf.

Das Buch hat mich gut unterhalten, auch das Cover ist passend zu Pippa & Co. Leichte, amüsante und teilweise herrlich übertriebene Geschichte, die man mit einem Schmunzeln lesen kann. Man sollte hier keinen spannenden und schockierenden Krimi erwarten, eher eine Komödie mit Todesfällen und wunderbaren überdrehten Figuren, chaotischen Verhältnissen und einer Dorfgemeinschaft, von der manche wohl träumen. Kurzweilige und gut zu lesende Geschichte für die gemütlichen Stunden auf dem Sofa.

Bewertung vom 16.11.2011
Löhnig, Inge

So unselig schön / Kommissar Dühnfort Bd.3


sehr gut

Kommissar Dühnfort muss sich diesmal mit enthäupteten Frauen beschäftigen. Kein schöner Anblick und dazu immer wieder die Angst etwas zu übersehen und den nächsten Mord nicht verhindern zu können. Die junge Vicki Senger findet eine der Leichen beim fotografieren einer alten Brauerei. Sie forscht auf eigene Faust nach dem Täter, da sie ein Bild im Bild entdeckt hat. Dühnfort und sein Team suchen den Täter in der Kunstszene. Die Hinweise verdichten sich bis der nächste Mord geschieht und die Karten neu gemischt werden. Selbst als der vermutliche Täter festgestellt wird, glaubt Dühnfort nicht an des Rätsels Lösung. Und was hat diese Vicki mit dem Ganzen zu tun? Den entscheidenden Hinweis bekommt Dühnfort ausgerechnet von seiner Ex-Freundin Agnes...eine Gedichtszeile, die sie vor einigen Wochen ihm zugeschickt hat, bringt ihn auf die Spur.

Spannend bis zum Schluss, jedoch fand ich die ersten beiden Fälle einen kleinen Tick besser. Die Suche zieht sich hier ein wenig, aber am Ende ist es wieder ein gelungener Krimi.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.11.2011
Szekely, Janos

Verlockung


ausgezeichnet

Budapest in den 20iger und 30iger Jahren: Hunger, Leid, Not, Arbeitslosigkeit und illegaler Untergrund.

Béla muss sich, als Hotelboy in einem der besten Hotels Budapests, sein Geld verdienen, aber eigentlich verdient er nichts, sondern er darf nur sein Trinkgeld mit nach Hause nehmen. Zu Hause ist die Wohnung, die er sich mit seinen Eltern (Mutter immer, Vater gelegentlich da) und Manci teilt. Zwei Zimmer und kaum Platz für sich. Manci hat sich das Bett gemietet - zahlender Schlafgast, was in dieser Zeit nichts ungewöhnliches war, da die Mieten sehr hoch waren. Der Hunger und die Angst vor dem Verlust der Wohnung und damit auch der soziale Abstieg in die Gosse sind immer allwärtig. Die Mutter hungert für den Sohn und wäscht für andere die Wäsche. Béla sieht jeden Tag die Klassenunterschiede und muss doch immer lächeln und den gnädigen Damen und Herren zu Diensten sein. Seine Wut auf die Ungerechtigkeit wächst, wie auch die Arbeitsosigkeit in Ungarn. Es brodelt und immer mehr Menschen verlieren ihre Arbeit, ihr Zuhause und ihr Leben. Auch für Béla wird es immer härter und er muss Verluste aushalten.

Die Geschichte ist spannend und bedrückend und durch den guten Schreibstil kann man sehr gut in die Geschichte eintauchen. Die Umstände werden detailliert beschrieben und der geschichtliche Hintergrund gut eingebaut, so dass man mit Béla und den anderen Charakteren mitfühlen kann.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.11.2011
Schami, Rafik

Die dunkle Seite der Liebe


ausgezeichnet

Rafik Schami hat eine opulente Geschichte über zwei Familienclans, die sich über die Jahrzehnte hinweg Schmerzen und Verluste (Familie und Geschäft) zufügen, geschrieben. Jede aufkeimende Liebe zwischen den Clankindern wird erstickt und die Frauen zwangsverheiratet. Eine Liebe kann jedoch trotz Verbote und Heirat nicht unterbunden werden. Rana und Farid finden immer wieder Helfer und Wege, um ihre Liebe zu leben. Neben der Familie, die immer wieder Stolpersteine setzt, müssen Rana und Farid auch politische Schikanen aushalten. In Syrien finden immer wieder politische Machtwechsel statt, so dass die Bevölkerung langsam nicht mehr weiß, wer ist Freund und wer ist Spitzel. Etliche Syrier haben sich in Untergrundgruppen zusammengefunden, um gegen das Regime zu kämpfen. Auch Farid tritt den Kommunisten bei. Doch es dauert nicht lange und auch er wird verfolgt und ins Gefängnis gesperrt. Dort erlebt er viel Leid, Hunger und Prügel. Selbst nach dem Austritt aus der Partei findet er keine Ruhe, denn nun ist ein Mann an der Macht, der andere Motive, als die politischen, für seinen Hass hat.

Eine schön geschriebene Geschichte, die viele geschichtliche Hintergrundinformationen über Syrien bereithält und das Schönste im Leben gewinnen lässt – die Liebe.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.11.2011
Irving, John

Witwe für ein Jahr


gut

John Irvings "Witwe für ein Jahr" handelt von einer Familie und deren Problemen. Ted Cole wird von seiner Frau verlassen. Sie hinterlässt ihn ein fotoloses Haus. Die Fotos zeigen immer wieder die zwei tödlich verunglückten Söhne. Marion nahm die Söhne mit und hinterließ ihn die (lebende) Tochter. Ihre Ehe war am Ende, er fotografierte und zeichnete pornografische Bilder von traurigen Frauen und schlief mit ihnen, sie schlief mit seinem Assistenten Eddie - 60mal. Die Charaktere ziehen sich durch das gesamte Buch. Man begegnet ihnen in verschiedenen Lebenszeiten (1958,1990,1995) und erfährt von ihrem Leben und ihren Büchern, denn alle sind oder werden mehr oder minder gute Schriftsteller.

Trotz einiger Wiederholungen und zähen Abschnitten fand ich die Geschichte ganz gut. Werde noch ein weiteres Irvingsches Buch wagen.

Bewertung vom 05.11.2011
Klüpfel, Volker;Kobr, Michael

Rauhnacht / Kommissar Kluftinger Bd.5


sehr gut

Kluftinger verreist mit seiner Erika in ein Wellness-Luxus-Hotel, um dort Silvester zu feiern. Natürlich ist die Reise gesponsert wurden, denn Klufti würde sonst mit Erika zu Hause feiern, zumal er nun auch noch die Langhammers am Bein hat. Schon auf der Fahrt zum Hotel kommt es immer wieder zu Diskussionen. Das ganze Gezeter kann nur durch den Mord getoppt werden. Ein Gast wurde vergiftet und niemand will es gewesen sein. Die Spusi kann wegen Unwetter nicht gerufen werden. Klufti muss nun fast alles allein bewältigen...fast, denn Dr. Langhammer steht ihm tatkräftig zur Seite. Mit seinem Detektivköfferchen macht er sich sofort an die Arbeit und hilft auch sonst wo er kann und gelegentlich auch wo er nicht soll. Viele kleine Puzzle werden aufgedeckt und doch fehlt das entscheidende Teilchen. Dazu kommt noch die Enge...keiner kann das Hotel verlassen, auch der Mörder nicht. Unbehagen und Misstrauen macht sich breit und Klufti muss sich beeilen.

Mit Kluftinger Fälle zu lösen, macht einfach Spaß...seine knurrig-murrischen Antworten und Aktionen und vorallem die Diskussionen mit Dr. Langhammer sind herrlich.

7 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.11.2011
Funke, Cornelia

Tintentod / Tintenwelt Bd.3


ausgezeichnet

Wer einmal aus seiner Welt mit dem Alltag, dem Stress und den Pflichten flüchten will, sollte die Tintenwelt-Triologie lesen und abtauchen. Abtauchen in eine phantastische Welt voller Feen, Kobolde und Moosweibchen, voll mit Räubern und garstigen Wesen, mit Feuerspuckern und Soldaten, Frauen und Kindern und dunklen Mächten. Sollte sich bereithalten für lange unbequeme Reisen, lange kalte Nächte, in denen es knackt und knirscht und die unheimliche Wesen hervorrufen kann. Sollte Lagerfeuer mögen und Spielleute schätzen und vorallem Bücher und deren Bilder lieben. Zusammen mit Fengolio, Elinor, Resa, Meggie und Mortimer eine neue Welt entdecken, die nicht nur Gutes beherbergt, sondern auch die Welt des mächtig bösen Natterkopfes, des Hänflings, Orpheus, Mortola und des Pfeifers ist. Viele Tode muss man ertragen können und die weißen Frauen fürchten, aber man kann auch glückliche Momente erleben und genießen voller Zauber, Lieder und Liebe. Eine rundum gelungende Reise in das Reich der Fantasie.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.