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gaby2707

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Insgesamt 2029 Bewertungen
Bewertung vom 21.09.2022
Hanke, Kathrin

Totenheide / Katharina von Hagemann Bd.9


ausgezeichnet

Weil hier nichts ist wie es scheint...

… dauert es wirklich bis ganz zum Ende, bis ich endlich die Zusammenhänge durchblickt habe und sich der Fall auflöst. Und obwohl mir der Mann, der hier eine Hauptrolle spielt, nicht sonderlich sympathisch ist, will ich ihm doch zurufen: „Bitte tu´s nicht“. Das hat er nicht verdient.

Doch worum geht es in diesem 9. Fall für Oberkommissarin Katharina von Hagemann, wo das Cover allein schon ein echter Hingucker ist:

In Lüneburg und Umgebung sind es zuerst Tiere, die durch einem Pfeil getötet werden. Als dann bei einer Mühle eine tote Frau gefunden wird, ebenfalls getötet durch einen solchen Pfeil, ruft das OK Katharina von Hagemann und ihre Kollegen auf den Plan. Doch es kommen weitere zwei Pfeil-Tote dazu.
Also viel Arbeit für die Kommissarin und ihr Team. Und das gerade in einer Zeit, wo es ihr privat gerade auch nicht ganz so gut geht.


Ich habe es sehr genossen, die Menschen wiederzulesen, die ich nun schon seit einigen Jahren in Lüneburg begleite und ein paar neue kennenzulernen. Da hat es mir sehr leid getan zu lesen, dass es zwischen Katharina und ihrem Bene nicht mehr so gut läuft. Auch HK Benjamin Rheder, der Zwillingsbruder von Bene kämpft weiter mit sich um eine Liebe. Das Private nimmt auch hier wieder einen großen Teil der Geschichte ein, was aber sehr gut passt. Denn auch Polizisten sind nur Menschen und haben ihr privates Packerl zu tragen.
Da lenken die Morde an der jungen Susanna Harms und zwei weiteren Personen natürlich von diesen Problemen ab.

Kathrin Hanke schafft es auch diesmal wieder gleich zu Beginn eine irre Spannung aufzubauen, wobei ich anfangs nicht mal weiß, worum es genau geht. Vielmehr ahne ich nur in welche Richtung mich die Ermittlungen führen werden. Eigentlich hatte ich bald den Täter ausgemacht, musste nur das Motiv noch geklärt werden. Doch da hat mich die Autorin so dermaßen auf den Holzweg geführt. Ich war total baff, als ich nach der Zeitspanne von einem halben Jahr die Auflösung präsentiert bekomme. Damit hatte ich absolut nicht gerechnet. Und auch einen solchen Abschluss eines Falles habe ich bisher noch nicht gelesen. Sehr gut gemacht.

Auch der 9. Fall vom Kripo-Team Lüneburg hat mich wieder gepackt und bis zur letzten Seite gefesselt. Dazu der Kolorit der Stadt und der Umgebung – mein Kopfkino war auf Dauersendung.
Ein tolles Buch, das ich gerne weiter empfehle.

Bewertung vom 18.09.2022
Kerry, Katy

Brennende Lust - Koste mich Erotischer Roman


ausgezeichnet

Eine sehr schöne erotische Fetisch-Geschichte

Die Forderung seiner Frau Catherine nach einer Scheidung trifft Henry, den britischen Botschafter in Sankt Petersburg völlig unvorbereitet. Das Geld, mit dem er Catherine bisher überschüttet hat und das sie nun noch bekommen wird, kann sie gut für ihren Neuanfang brauchen. Doch dann stirbt Henry ganz plötzlich und Catherine ist froh ihre Freundin Olga an ihrer Seite zu haben. Die Kontaktanzeige eines Künstlers in der er von Pelzen spricht zieht sie an und sie schreibt ihm. Der Konzertpianist Sergej Alexandrowitsch ist wahrlich ein besonderer Mann. Aber ist er auch der Mann, der Catherine glücklich machen kann?

Eine interessante Geschichte, bei der mir die Beschreibungen der Villa und von Sankt Petersburgs ebenso gut gefallen haben wie die erotischen Ausmalungen.
Auch die kleinen Zitate von verschiedenen Autoren vor jedem neuen Kapitel gefallen mir gut.

Die beiden so unterschiedlichen Protagonisten Catherine, in deren Gedanken ich hier auch eintauche, und Sergej sind mir beide sympathisch und sehr gut beschrieben. Sie regen mit ihren Aktionen die Fantasie und mein Kopfkino an. Ihr Umgang miteinander ist nie derb, geschmacklos oder geht unter der Gürtellinie. Ganz im Gegenteil. An Sergejs Affinität zu Pelzen habe ich mich erst gewöhnen müssen. Ich habe mich damit aber gut arrangieren können.
Zum Abschluss bekomme ich als kleines Goodie noch einen Gutschein-Code, mit dem ich mir eine weitere heiße exklusive Geschichte von Katy Kerry als E-Book aus dem Internet herunter laden kann. Und wie üblich ist auch hier ein Lesezeichen passend zum Buch mit dabei.
Ich hatte einige sehr angenehme, anregende Lesestunden und ich habe eine neue Autorin kennengelernt, von der ich gerne mehr lesen möchte.

Bewertung vom 18.09.2022
Walker, Amy

Gierig und unersättlich 2 Erotische Geschichten


ausgezeichnet

5 lesenswerte Geschichten

Amy Walker stellt mir in diesem Buch 5 niveauvolle Kurzgeschichten vor, deren tabulose Leidenschaft sie in einer fantasievollen Geschichte einbindet.
Da ist z.B. Shelly, die Amber in der Dusche kennenlernt und...; oder ich fahre mit Samantha in einem Taxi…; und ich erlebe, was eine Reporterin für einen guten Artikel wagt. Mehr wird nicht verraten.

Die so unterschiedlichen Protagonisten sind sehr gut beschrieben und sie regen mit ihren Aktionen die Fantasie und mein Kopfkino an. Sie sind mir durchweg sympathisch und ihr Verhalten ist nie derb, geschmacklos oder geht unter der Gürtellinie. Obwohl die ein oder andere Szene schon sehr detailliert beschreibt, worum es hier geht. Nämlich immer um das EINE.
Zum Abschluss bekomme ich als kleines Goodie noch einen Gutschein-Code, mit dem ich mir eine weitere heiße exklusive Geschichte von Emy Walker als E-Book aus dem Internet herunter laden kann. Und wie üblich ist auch hier ein Lesezeichen passend zum Buch mit dabei.
Ich hatte einige sehr angenehme, anregende Lesestunden und ich habe eine neue Autorin kennengelernt, von der ich gerne mehr lesen möchte.

Bewertung vom 16.09.2022
Loose, Anke

Der kleine Herr Heimlich bastelt am Glück


ausgezeichnet

Ich hätte gerne auch so einen Wichtel

Nach „Der kleine Herr Heimlich hat Großes vor“ ist dies der 2. Band von Anke Loose in der der kleine Wichtel die Hauptrolle spielt. Aber auch wenn man Band 1 (noch) nicht kennt, hat man mit dem Verständnis keine Probleme.
Gleich auf der Umschlagseite zu „Der kleine Herr Heimlich bastelt am Glück“ von lerne ich die Familie Lönnecke aus der Oleanderstraße kennen: Papa, Mama, die Kinder Pepe, Lucy und Lotte, Oma Marthe, die mit der Hauswichtelin Wuchtel im Nachbarhaus wohnt, Familienkater Robinson und Hauswichtel Heimlich, der in einer kleinen Kammer unter der Treppe hier ein neues Zuhause gefunden hat. Wobei nur Lotte und Robinson von Herrn Heimlichs Anwesenheit im Haus wissen.

In 14 Geschichten verteilt auf 159 Seiten sorgt Herr Heimlich bei den Lönneckes für Ordnung, bringt auch mal einiges durcheinander, löst Probleme und erlebt witzige Abenteuer. Mir war der kleine Wichtel in seiner liebenswerten Art von Anfang an sehr sympathisch. Aber auch die einzelnen Familienmitglieder und Oma Marthe kommen menschlich, sehr liebevoll, naja Ausnahmen gibt’s gerade bei den Kindern immer mal, und gut vorstellbar rüber. Durch Herrn Heimlich lernen sie, wie wichtig Zusammenhalt und für einander da sein in einer Familie sind. Auch über die Themen Glück, Freundschaft, Liebe und Eifersucht macht er sich so seine Gedanken. Denn die kleine Wichteldame Wuchtel von nebenan verdreht ihm ganz schön den Kopf.
Eingebettet in die Geschichten bekomme ich verschiedene Anleitungen zum basteln z.B. von Papierblumen, einem Dosen-Telefon und von Freundschaftsarmreifen. Damit werden die Kinder zusätzlichen Spaß haben.

Bei den farbenfrohen Bildern von Ariane Camus, die den Text auf wunderbare Weise ergänzen, bleibt man automatisch hängen und muss sie erst mal ganz genau anschauen. In den Gesichtern kann man die einzelnen Gefühlsregungen sehr gut ablesen.

Nachdem ich die Geschichten nun gelesen habe, finde ich sie für 4-jährige sowohl in ihrer Länge als auch in ihrem Verständnis etwas anspruchsvoll. Aber da kennen die Eltern ihre Kinder ja am besten um zu entscheiden, ob man hier vielleicht doch noch ein Jahr wartet.

Eine insgesamt tolle, richtig niedliche Vorlesegeschichte, die die älteren Kinder auch sehr gut alleine lesen können, mit Begebenheiten aus einem ganz normalen Familienleben mit Wichteln und einer überaus herzlichen Familie Lönnecke.

Bewertung vom 16.09.2022
Bright, Rachel

Der Stampfosaurus / Kleine Saurier Bd.3


ausgezeichnet

Wir lieben den kleinen Saurus

Heute ist so ein Tag für den kleinen Stamphoaurus, an dem alles schief geht. Beim toben mit seinem Bruder stößt er sich seinen Zeh an und zum Frühstück gibt es keine Butterbrötchen, also isst er nichts und hat Hunger. Er brüllt und schreit bis er eine Stimme hört, die ihm sagt: Du hast immer eine Wahl. Dann erklärt ihm der kleine Flattosaurus, wie er mit seiner Wut am besten umgeht.

Unsere Enkel lieben die Bücher von Rachel Bright und Chris Chatterton. Nun kommt zum Wal, den Koala, dem Sorgo, dem Knuddel und den kleinen Streithörnchen noch der Stamphosaurus dazu. Alle haben ihre eigene Botschaft, die durch kleine Verse von Rachel Bright und vor allem den ausdrucksstarken Bildern von Chris Chatterton sehr gut rüber gebracht werden. Diese Geschichte zeigt, wie man mit Zorn, Wut und schlechter Laune umgehen kann, ohne sie zu übergehen. Hier finden sich die Kinder sehr gut wieder und man kommt gut ins Gespräch über diese Emotionen und kann gemeinsam noch mal reflektieren, wie man ihnen begegnet. Auch das Thema „entschuldigen“ wird hier angesprochen und sehr gut ausgearbeitet.

Ein weiteres tolles Buch von Rachel Bright und Chris Chatterton aus dem Magellan Verlag, das unser Kinderbuchregal bereichert.

Bewertung vom 16.09.2022
Wolff, Ele

Ein Fall für Emely Petersen - Ostfrieslandkrimi / Operation Ananas


ausgezeichnet

Wenn einen die Vergangenheit einholt

Emely Petersen ist Mitte 50 und nun plagen sie Rückenschmerzen. Als sie als erste Patientin in die Praxis ihres bisherigen Hausarztes Dr. Johann kommt, der sie an einen jungen Kollegen abgegeben hat, findet sie die Sprechstundenhilfe Frieda Kolkrabe eingeklemmt unter einem Aktenschrank und den Arzt Dr. Stock tot am Boden, ausgeschaltet durch einen Elektroschocker. Mord oder was sonst? Das wollen die Teeschwestern Netti, Tabea, Franziska und Hedwig, die sich regelmäßig bei Emely im Café Kluntje treffen, herausfinden.

Ob und wie ihnen das gelingt, das lest ihr in diesem 3. Kriminalfall aus der Feder von Ele Wolff, der mich nach Neuharlingersiel an die nordfriesische Nordseeküste führt. Ich bin sofort wieder dort angekommen, wo ich Menschen wie die Kuchenbäckerin Selma, den Hobbybäcker und ehemaligen Kommissar Bertus Freese, Cafémitarbeiterin Leevke, Putzfrau Telse, die Teeschwestern, die Ortspolizisten Harm und Sigi, Emelys quirlige Nachbarin Elaine und natürlich Emely mit ihren Zwillingen Wilko und Annalotta wiedertreffe, bei denen ich mich für kurze Zeit wieder richtig wohl fühle.
Emely, die ein Faible für kriminelle Ermittlungen hat, erzählt auch diesen Fall aus der Ich-Perspektive, was mich noch näher am Geschehen dran sein lässt. Gedanken und Gefühle kommen so noch besser bei mir an.

Der Fall, dessen sich Emely diesmal annimmt, scheint sich recht schnell zu klären, denn Motive den Arzt nach dem Leben zu trachten gibt es einige. Doch was sich dann ganz langsam als Motiv und Täter heraus kristallisiert, hat mich doch sehr erstaunt. Gut, dass Kommissar Zufall Emely hier zu Hilfe kommt.

Ich konnte auch in diesem Fall mit ermitteln, habe mich auf falsche Fährten führen lassen, habe auch mal schmunzeln können und ich wurde überrascht. Doch hauptsächlich wurde ich sehr gut unterhalten.

Bewertung vom 15.09.2022
Ditfurth, Christian von

Tanz mit dem Tod / Karl Raben Bd.1


ausgezeichnet

Ein historischer Spannungsroman der Extraklasse

Winter 1932. Nicht nur in Berlin-Wedding herrscht Arbeitslosigkeit, Hunger und Armut. Die Polizei hat es mit Einbrüchen, Überfällen und Betrug zu tun. Bis zu dem Tag als sieben vermummte Männer in die Weddinger Kiezkneipe „Goldener Anker“ stürmen und den KP Funktionär Kurt Esser erschießen. Der Anführer SA-Sturmführer Gustav Fehrkamp ist durch Zeugen schnell ermittelt und wird durch den jungen Kriminalassistenten Karl Raben festgesetzt. Doch als Hitler 1933 an die Macht kommt, kommt er sofort wieder frei und Raben setzt alles daran, dass die Gerechtigkeit doch noch siegt.

Mit »Tanz mit dem Tod« ist Autor Christian von Ditfurth ein grandioser Auftakt einer historischen Krimiserie um den jungen Polizeikommissar Karl Raben, die im Berlin der und 1930er Jahre beginnt, gelungen. Raben, der sich weder zu den Nazis noch zu den Kommunisten zählt, verkauft buchstäblich seine Seele um Fehrkamp seinem Tod an der Mauer zuzuführen.
In kurzen Kapiteln springe ich von einem Schauplatz zum anderen, was die Geschichte sehr temporeich macht. Es ist eine sehr turbulente Zeit, in die mich der Autor hier mitnimmt.
Christian von Ditfurth packt ganz viel Geschichte in diesen Krimi, was mich total gefesselt hat. Joseph Goebbels, Heinrich Himmler, Hermann Göring, Reinhard Heydrich, Ernst Thälmann und Adolf Hitler sind nur einige der vielen Menschen, die ich hier in ihrem Tun und ihren Gedanken kennenlerne und die mich, obwohl ich schon oft von ihnen gelesen oder gehört habe, immer wieder fassungslos machen. Mir ist es unbegreiflich, wie Menschen von einer solchen Mordlust getrieben sein können. Einige Szenen sind, wie ich finde, nichts für schwache Nerven.

Eine atemberaubende Geschichte, die für den jungen so gerechtigkeits-fanatischen Karl Raben und seine Frau Lena, die einen jüdischen Hintergrund hat, lebensbedrohlich wird. Ein brisanter und sehr spannender Kriminalfall, der mich an den Seiten des Buches hat kleben lassen.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.09.2022
Almstädt, Eva

Am dunklen Wasser / Akte Nordsee Bd.1


ausgezeichnet

Ein gelungener Start in eine neue Reihe

Rechtsanwältin Fentje Jacobsen, 29, lebt mit ihren Großeltern Gretje und Hinrich und ihrer 15-jährigen Nichte Sofia auf deren Bauernhof auf der Halbinsel Eiderstedt an der Nordsee und hilft hier auch tatkräftig mit. In einem der Nebengebäude ist ihre Kanzlei untergebracht. Als sie abends auf der Weide nach den neugeborenen Lämmern schaut, liegt plötzlich ein Mann verletzt vor ihr im Gras. Tobias Asmus kann sich nicht erinnern, wie er hier her gekommen ist. Sein PKW steht wohl noch beim Haus seiner Freundin. Als Fentje mit ihm dort ankommt, hängt Sabrina Dierks an dem Ast eines Baumes in ihrem Garten – tot. Selbstmord? Oder doch Mord? Tobias Asmus wird festgenommen und Fentje übernimmt seine Verteidigung. Nicht ahnend, was oder wer da noch so alles auf sie zu kommt.
Z.B. Journalist Niklas John, 34, der mit der Birma-Katze Blofeld, die eigentlich seiner Ex-Freundin gehört in einer schicken Penthouswohnung mit Blick aufs Meer lebt. Auch er interessiert sich für den „Mord“ an der Lehrerin. Als auch noch zwei Schülerinnen aus dem Internat, wo Sabrina Dierks tätig war, entführt werden, beschließen die Beiden, erst mal zusammen zu arbeiten.


Ich habe schon einige Bücher von Autorin Eva Almstädt gelesen und bin von ihrem Erzählstil fasziniert. Sie schafft es auch hier schon während der ersten Seiten mein Interesse so stark zu wecken, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen möchte.
Eine unterschwellige Spannung ist schon ab der ersten Seite da, steigert sich unaufhaltsam
und bleibt so hoch bis zur Auflösung des Falles, wo es nochmal richtig turbulent wird.

Da dies das erste Buch einer neuen Reihe ist, lerne ich die Mitwirkenden auch etwas näher und ausführlicher kennen.
Mir gefällt die junge Rechtsanwältin, die mit beiden Beinen fest im Leben steht. Die sich für die Stallarbeit am Hof ihrer Großeltern nicht zu schade ist und die sich auch ihrer Nichte annimmt, wenn sie sie braucht – oder umgekehrt. In ihren ersten Mordfall kniet sie sich richtig rein und versucht alles um an die Hintergründe zu kommen.
Journalist Niklas John hatte es da bei mir etwas schwerer. Es hat schon etwas gedauert, bis er einige Sympathiepunkte gesammelt hat. Er ist lange nicht so oberflächlich, wie ich ihn anfangs eingeschätzt habe.
Gerade in der Zusammenarbeit der Beiden merkt man schnell, dass sie sich aufeinander verlassen können und mit der Zeit sehr gut ergänzen. Was sie alles aufdecken, hat mich schon stark berührt.

Der Fall um das Erhängen der jungen Lehrerin hat mich mitgenommen. Vor allem, was bei den Nachforschungen alles heraus kommt. Ich hatte schon einen Tatverdächtigen im Visier, den ich aber wieder laufen lassen musste. Es war ein Satz, bei dem es dann klick gemacht hat und ich wusste, nur der kann es gewesen sein. Der war es dann auch. Aber das warum, die Auflösung, hat mich dann schockiert zurück gelassen.

Ich habe einen spannenden und packenden Krimi gelesen und mich auf falsche Fährten locken lassen. Ich habe neue mehr oder weniger sympathische Menschen kennengelernt, von denen ich den ein oder anderen sehr gerne wiederlesen würde. Die Auflösung des Falles lässt keine Fragen offen und so könnte Fentje sich ihrem nächsten Fall widmen.
Da bin ich ganz sicher wieder mit dabei.

Bewertung vom 08.09.2022
Ostermond, Nova

Begierde, Mut und Fesseln Erotische SM-Geschichten


ausgezeichnet

Diese Geschichten haben mich nicht erreicht

Obwohl jede einzelne der 8 erotischen Geschichten ein anderes Setting hat und die so unterschiedlichen Protagonisten vielfältig beschrieben werden, haben sie mich nicht erreichen oder berühren können. Ich vermisse die ausführlichen, in die Geschichte eingepassten Beschreibungen dessen, was erotische Geschichten ausmacht. Mir fehlt die Leidenschaft, die Erotik, die prockelnde Spannung des Unbekannten, was ich hier erleben wollte.
Zum Abschluss bekomme ich als kleines Goodie noch einen Gutschein-Code, mit dem ich mir eine weitere exklusive Geschichte von Nova Ostermond als E-Book aus dem Internet herunter laden kann. Und wie üblich ist auch hier ein Lesezeichen passend zum Buch mit dabei.
Ich hatte mir von diesem Buch sehr viel mehr erwartet.

Bewertung vom 08.09.2022
Poznanski, Ursula

Stille blutet / Mordgruppe Bd.1


ausgezeichnet

Wenn nichts ist, wie es scheint

Ohne es darauf angelegt zu haben wird die Wiener TV-Nachrichtensprecherin Nadine Just, 27, in ihrer Sendung News-Flash zu einer kleinen Berühmtheit. In einer Life-Übertragung ihres Senders Quick TV kündigt sie vom Teleprompter ablesend ihren baldigen eigenen Tod an. Zwei Stunden später ist sie wirklich nicht mehr am Leben.
Sie wird aber nicht die einzige Tote mit dieser bizarren Ankündigung bleiben.
Doch wer ist dieser perverse Killer, der es schafft, alle Beweise in Richtung Tibor Glaser, Nadines Exfreund, zu lenken? Und vor allem warum?
Die Tatort-Gruppe um Serafina „Fina“ Plank, die Neue im Wiener Tatort-Team, und Oliver Homburg, der „Ekelkollege“, der mir in seiner großspurigen, herablassenden Art gleich unsympathisch ist, bekommen hier mit ihren Kollegen viel zu tun. Sie tun sich schwer zwischen Trittbrettfahrern und Fakenachrichten echte Spuren zu sichern.


Autorin Ursula Poznanski erzählt die erste Geschichte ihrer neuen Thriller-Reihe um die junge Ermittlerin Fina Plank ab der ersten Seite sehr fesselnd und spannend. Schon beim Lesen des Textes auf der vorderen Innenklappe bekomme ich Gänsehaut. Und so geht es weiter bis zum für mich erschreckenden Ende. Es gibt Szenarien, die möchte ich mir eigentlich gar nicht vorstellen.
Es hat mich z.B. erschreckt zu lesen, wie schnell sich zum einen etwas im Netz verbreitet und andererseits, wie viele Dumpfbacken es gibt, die sich unverzüglich einem vorgegebenen Trend anschließen. Die kritisieren, mobben und beschimpfen oder auch nachahmen, ohne sich der Konsequenzen bewusst zu sein. Toll, wie hier die Aktualität der sozialen Medien mit ihren #s (#inkürzetot) mit eingearbeitet werden und ein guter Anlass sein eigenes Medienverhalten mal wieder zu überprüfen.

Fina Plank, die Neue im Team der Tatortgruppe Wien, hat mir sofort sehr gut gefallen. Sie ist eine ganz normale junge Frau ohne Modellmaße und irgendwelche Ticks, die sich und ihr Tun oft hinterfragt, Fettnäpfchen nicht auslässt, sich gegen einen machohaften Kollegen wie Oliver Homburg aber geschickt durchzusetzen weiß. Ich denke, der muss sich in Zukunft warm anziehen…
Der Verdächtige Tibor Glaser hat sich, wie ich finde, im Laufe der Ermittlungen gegen ihn schon zu seinem Vorteil verändert. Was bei diesem naiven, gutgläubigen jungen Mann auch bitter nötig war.

Da Ursula Poznanski auch Jugendbücher verfasst, lese ich hier auf der allerletzten Seite eine Triggerwarnung. Die hätte ich eher ganz vorne im Buch erwartet.

„Stille blutet“ ist eine außergewöhnliche Geschichte mit einem neuen Ermittlerteam und einem spannenden Fall, der genau in unsere Zeit passt. Hat mir sehr gut gefallen und davon hätte ich gerne mehr.