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Tara
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Insgesamt 1419 Bewertungen
Bewertung vom 29.03.2022
Tienti, Benjamin;Kiefer, Sebastian

Auf dem Gipfel wachsen Chinanudeln


sehr gut

Detektivgeschichte mit Berliner Flair

„Auf dem Gipfel wachsen Chinanudeln“ ist ein Jugendbuch für junge Leser ab neun Jahren von den Autoren Benjamin Tienti und Sebastian Kiefer.

Nachdem der große Bruder Berthold des elfjährigen Elmo bei einem Unfall ums Leben kam, ist alles anders und er versucht sich mit Detektivarbeit abzulenken. Auf dem Flohmarkt hat er ganz viele Detektivgeschichten erhalten und die Fälle nehmen ihn voll und ganz ein. Unter anderem sucht er nach der Meistermelodie aus dem Online-Spiel MeloDIY. Aber nicht nur er ist auf der Suche, schließlich winkt eine Belohnung.

Die Kapitelüberschriften sind gut gewählt und machen neugierig auf das was kommt. Es folgt jeweils einer von „99 Tricks für den modernen Meisterdetektiv von Meisterermittler Rufus Rockefeller“.

Der Schreibstil ist leicht verständlich und sehr lebendig. Neben der eigentlichen Handlung werden zahlreiche Themen angesprochen wie der Tod eines nahestehenden Angehörigen, Alkoholismus und zerrüttete Familien. Von daher eignet sich das Buch auch gut als Gesprächsgrundlage für tiefer greifende Themen.

Elmo ist ein liebenswerter Protagonist und Tuna – eine Gamerin, mit der er seinen ersten Fall löst – mochten wir ebenfalls sehr.

In dem Buch befinden sich passende schwarz-weiß Zeichnungen des Illustrators Stephan Pricken. Diese, sowie ein abwechslungsreiches Schriftbild, lockern die Geschichte gut auf und bringen noch mehr Leben in die Story.

Uns hat diese Detektivgeschichte mit ihrem Berliner Flair gut gefallen. Wir hätten uns lediglich noch ein paar Antworten mehr gewünscht, die uns aber natürlich neugierig auf weitere Bände mit Elmo und Tuna machen.

Bewertung vom 26.03.2022
Pötzsch, Oliver

Das Mädchen und der Totengräber / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.2


ausgezeichnet

Spannend & atmosphärisch – Wien im 19. Jahhundert

„Das Mädchen und der Totengräber“ ist nach „Das Buch des Totengräbers“ der zweite Band der Totengräber-Serie des in München lebenden Autors Oliver Pötzsch. Dieses Buch lässt sich unabhängig vom vorherigen lesen, aber ein wenig Hintergrundwissen über die Entwicklung der Charaktere trägt durchaus zum besseren Verständnis bei.

Die Handlung beginnt ein Jahr später als im vorherigen Buch, 1894 in Wien. Inspektor Leopold von Herzfeld soll einen Fall klären, in dem ein bekannter Professor mumifiziert in einem Sarkophag im kunsthistorischen Museum gefunden wurde. Da er nicht an die umhergehenden Gerüchte, dass der Professor einem Fluch zum Opfer gefallen sei, glaubt, sucht er Hilfe und Rat bei dem Totengräber Augustin Rothmayer. Unabhängig davon werden mehrere junge Männer ermordet aufgefunden.
Der Schreibstil von Oliver Pötzsch ist auch dieses Mal wieder packend und mitreißend. Ich habe mich direkt in das Wien des 19. Jahrhundert zurückversetzt gefühlt und konnte die Atmosphäre regelrecht spüren.
Leopolds Ermittlungen zu verfolgen ist ausgesprochen interessant, da ihm natürlich nicht die Hilfsmittel zur Verfügung stehen, die es heute gibt und er sich ganz auf sein Wissen und seine Beobachtungsgabe verlassen muss, um die richtigen Schlüsse zu ziehen.
Augustins Anteil fällt in diesem Band deutlich kleiner aus. Er ist ein wenig verschroben und unzugänglich, aber ein durchaus interessanter Charakter mit scharfem Verstand.
Auch die übrigen Charaktere – egal ob sympathisch oder unsympathisch, ob gut oder böse – wurden lebendig und facettenreich dargestellt.

Beide Handlungsstränge sind spannend und keineswegs vorhersehbar. Man merkt, dass der Autor ausgiebig recherchiert haben muss, da er die Atmosphäre von Wien und den Zeitgeist des 19. Jahrhunderts gut eingefangen hat.
Zu Beginn der Kapitel gibt es immer wieder Auszüge aus dem „Almanach für Totengräber“ von Augustin. Diese Einblicke in seine Erkenntnisse zum Thema Tod und der Fortschritt im Bereich Technik, ist gelungen in die Handlung eingebunden.

Durch das Nachwort und den historischen Stadtplan im vorderen Innencover wird der Roman perfekt abgerundet.

Mir hat auch der zweite Band ausgesprochen gut gefallen und ich freue mich schon auf weitere Fälle mit Augustin und Leo.

Bewertung vom 26.03.2022
Humberg, Christian

Mörderische Brise / Pfarrerin Clara Clüver Bd.1


ausgezeichnet

Atmosphärischer Wohlfühlkrimi

„Mörderische Brise: Ein Fall für Clara Clüver“ ist der erste Band einer neuen Krimireihe von dem Autor und Journalisten Christian Humberg, der auch Buchwissenschaften studiert hat.

Clara Clüver ist Pfarrerin und war bisher in Wiesbaden tätig. Nachdem ihre Beziehung in die Brüche gegangen ist und sie an Angebot aus Travemünde erhält, das zugleich ihre ehemalige Heimat ist, nimmt sie das Angebot nach kurzem Zögern an. Nach der anstrengenden Zugfahrt ist ihr Start dort mehr als holprig. Im Pfarrbüro ist man überrascht über ihr Kommen, da der alte Gemeindepastor nicht gehen möchte. Zudem gibt es im Ort auch einen Toten, bei dem es sich um eine lokale Größe handelt und es wird entsprechend getratscht und spekuliert.

Der Schreibstil des Autors liest sich angenehm und ich bin direkt zusammen mit Clara in den Zug nach Travemünde gereist. Mir gefielen die örtlichen Beschreibungen sehr gut und ich hatte den Ort direkt vor Augen und konnte die Atmosphäre spüren.
Clara war mir von Anfang an sympathisch. Ihre Gedanken und Gefühle sind nachvollziehbar. Direkt nach ihrer Ankunft lernt sie die Buchhändlerin Frieke und Jule mit ihren achtjährigen Zwillingen Lea und Timo kennen. Das ist ein Glücksfall für alle drei Frauen, da sie sich gut ergänzen.

Abgesehen von dem Toten und dem düsteren Einstieg, bei dem es um die Roggenbuk Sage ging, die zwischendurch immer mal wieder zum Thema wird, handelt es sich um ein Buch zum Wohlfühlen. Erst in der zweiten Buchhälfte wird es ein wenig spannender. Dennoch bleibt es bei einem atmosphärischen Wohlfühlkrimi, der mich sehr gut unterhalten hat. Für mich hat das Buch nicht von seiner Spannung, sondern von Clara, Frieke und Jule gelebt. Ich mag die drei Frauen einfach. Wäre da nicht das düstere Cover, das nach Spannung und Nervenkitzel aussieht, wäre für mich hier alles perfekt und das bleibt es auch, wenn ich dieses außer Acht lasse.

Ich kann das Buch allen Liebhabern von atmosphärischen Wohlfühlkrimis empfehlen und bin schon gespannt, was Clara in Band zwei in erleben wird.

Bewertung vom 17.03.2022
Jemisin, N. K.

Die Wächterinnen von New York


sehr gut

Aufregend und absolut fantastisch

„Die Wächterinnen von New York“ ist ein fantastischer Science-Fiction-Roman der in Brooklyn lebenden Autorin. N. K. Jemisin.

Dieses Buch steckt voller Leben genau wie die Stadt, um die es geht: New York.
New York teilt sich in fünf Bezirke, Manhattan, Brooklyn, Bronx, Queens und Staten Island. Jeder weiß wie unterschiedlich es dort zugeht und genau darin liegt der Charme dieses Buches.

Nachdem ein Eindringling damit begonnen hat die Stadt zu schädigen, das Leben zum Erliegen bringt, bekommt jeder Stadtteil einen Wächter gestellt. Diese passen auf ganz hervorragende Weise in ihr jeweiliges Gebiet und um New York zu retten, müssen sie zusammenarbeiten.

Die Story ist wirklich absolut fantastisch, allerdings auch ein wenig skurril und genau das hat mir großes Vergnügen bereitet. Die Ideen, die die Autorin hat, sind wirklich einmal etwas ganz anderes, da es sich bei den Protagonisten nicht um Menschen handelt. Man spricht immer von lebendigen Städten, aber hier ist das ganz anders gemeint, als diese Redewendung sonst üblicherweise verwendet wird. Es gibt immer wieder Anspielungen auf die Stadt selbst und von daher ist ein wenig Wissen über New York von Vorteil.
Der Schreibstil ist manchmal ein wenig grob, aber sehr bildgewaltig, so dass beim Lesen mein Kopfkino direkt angesprungen ist.

Mich hat dieser Roman durch seine Andersartigkeit sehr beeindruckt und ich kann dieses ungewöhnliche Leseerlebnis Fans von Fantasyn und SciFi-Romanen empfehlen.

Bewertung vom 14.03.2022
Walder, Vanessa

Die weiße Wölfin / Das geheime Leben der Tiere - Wald Bd.1


ausgezeichnet

Eine spannende und lehrreiche Geschichte über Wölfe

„Das geheime Leben der Tiere - Die weiße Wölfin“ ist der erste Band einer neuen Reihe der Autorin Vanessa Walder.


In einer stürmischen Nacht werden fünf Wolfswelpen geboren. Der letzte Wolf ist der kleinste und bekommt den Namen Fünf. Die kleine Fünf hat ehrgeizige Ziele und mit ihr zusammen lernt man eine Menge über Wölfe und ihr Leben. Als Fünf sich von ihrem Rudel trennt und alleine durch die Wälder zieht, ist der Rabe Raak ihr stetiger Begleiter. Ihre gemeinsamen Erlebnisse und Erfahrungen sind ebenso spannend wie lehrreich.


Mit Fünf hat Vanessa Walder eine tolle Protagonistin erschaffen. Sie ist sehr zielstrebig und mutig, hat aber auch das Herz am richtigen Fleck, so dass man sie einfach mögen muss. Es macht Spaß ihr Leben und ihre Erfahrungen zu verfolgen. Wir haben dabei eine Menge über Wölfe, ihr Leben im Rudel und den Wald gelernt.


Zusätzlich gibt es am Ende des Buches noch einmal „Noch Fragen?“ in denen es weitere interessante und informative Fakten gibt.
In dem Buch befinden sich zahlreiche schwarz-weiß Zeichnungen der Illustratorin Simona M. Ceccarelli, die das Gelesene gelungen abrunden.


Mit diesem Buch ist der Autorin ein toller Start in eine neue Reihe gelungen, in der junge Leser ab acht Jahren die Geheimnisse des Waldes kennenlernen und die Tierwelt erleben können. In einer spannenden und bewegenden Geschichte wurden hier zahlreiche interessante Fakten verwoben. Wir freuen uns schon sehr auf den nächsten Band „Das geheime Leben der Tiere“ und sind gespannt, was wir dann alles Neues lernen werden.

Bewertung vom 13.03.2022
Pfeiffer, Boris

Das Riff der anderen / Survivors Bd.2


ausgezeichnet

Ein actionreiches Abenteuer in der Tiefsee, in dem wichtige Thema spannend verpackt wurden

„Survivors – Das Riff der Anderen" ist nach „Survivors - Die Flucht beginnt“ der zweite Band der spannenden Tiefseesaga des Autor Boris Pfeiffer, bei der es um die Folgen der Klimakatastrophe und welche Bedeutung diese für die Meeresbewohner hat, geht. Es ist sicherlich möglich diesen Band ohne Vorkenntnisse zu lesen, aber da es durchaus interessant ist, wie die Survivors zusammengefunden haben, da sie zum Teil Fressfeinde sind, würde ich empfehlen mit dem ersten Band zu beginnen.

Nachdem Zacky, Scir, Heuler und die anderen Survivors ihr zu Hause, ihr Riff durch die Erderwärmung verloren haben, sind sie auf der Suche nach einem neuen Riff. Müde und hungrig schwimmen sie gemeinsam durch das Meer. Dabei lernen sie neue Meeresbewohner kennen. Nicht alle sind ihnen wohlgesonnen und es wird schnell gefährlich...
In der Geschichte werden wichtige Themen wie Klimawandel, Umweltschutz und Erderwärmung anschaulich und altersgerecht thematisiert. Boris Pfeiffers Schreibstil ist lebendig und er vermittelt durch seine sympathischen Charaktere eindringlich wie wichtig das Meer ist, was durch die Erwärmung passiert und wie dramatisch es ist, wenn Korallenriffe absterben, Tiere ihre Heimat verlieren und nichts mehr zum Fressen finden. Gerade der Hunger, den die Freunde hier erleiden, macht ihre Not greifbar, da dieses Gefühl jedem bekannt ist. Es ist ein spannender und actionreicher Kampf um das Überleben.

Neben einer lehrreichen und fesselnden Geschichte und interessanten Informationen befinden sich zahlreiche passende schwarz-weiß Zeichnungen der Illustratorin Theresa Tobschall in dem Buch, die das Gelesene gelungen abrunden und noch einmal mehr verbildlichen.

Da es sich um eine Reihe mit vier Bänden handelt, gibt es hier leider noch kein endgültiges Happy End für die Survivors. Dennoch ist das Buch spannend zu lesen und wir sind nun schon wahnsinnig gespannt wie es für Zacky und seine Freunde weitergeht.

Bewertung vom 12.03.2022
Hazelwood, Ali

Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe


ausgezeichnet

Über Liebe und Wissenschaft – romantisch und amüsant

Die Autorin Ali Hazelwood hat schon zahlreiche wissenschaftliche Artikel veröffentlicht und mit „Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe“ ist ihr ein großartiges Romandebüt gelungen.

Ihr Buch liest sich angenehm locker und leicht. Sie beschreibt ihre Charaktere authentisch und lebendig. Olive ist eine wirklich süße Protagonistin, die sich in sozialen Belangen manchmal ein wenig ungeschickt anstellt, ein wenig Chaos mit sich bringt und die ich sehr mochte. Ihr Chef Adam kann sich durchaus sehen lassen, ist aber zunächst alles andere als charmant. Warum sich die beiden – obwohl sie so gar nicht zueinander passen - auf eine Fakebeziehung einlassen, lest ihr am besten selbst nach.

Auch die übrigen Charaktere werden gut beschrieben, haben ihre Eigenheiten und haben mich mehrfach zum Schmunzeln gebracht.

Das Setting - die Uni Stanford - wird gut beschrieben. Die Atmosphäre, der permanente Leistungsdruck und der Geldmangel, dem die Nachwuchswissenschaftler oftmals ausgesetzt sind, geben ein realistisches Bild des Lebens während der Universitätszeit wieder. Als Student*in hat man es eben nicht immer leicht und besonders die Studentinnen merken, dass sie in den männerdominierten Lehrgängen mehr leisten müssen als ihre Kommilitonen.
Sehr gelungen fand ich die Kapitelüberschriften. Jedes Kapitel beginnt mit einer Hypothese, die neugierig auf die kommenden Ereignisse macht.

Mir hat der unkomplizierte Schreibstil gut gefallen und ich habe das Buch in kürzester Zeit verschlungen. Auch wenn es sich hier um einen leichten Unterhaltungsroman handelt, wurde ein wichtiges Thema - Frauen in der Wissenschaft - angesprochen und es wurde deutlich, dass dies der Autorin am Herzen liegt.
Wer romantische Liebeskomödien mag, liegt mit diesem Buch bestimmt richtig.

Bewertung vom 10.03.2022
Matthiessen, Susanne

Diese eine Liebe wird nie zu Ende gehn


ausgezeichnet

Ein anderer Blick auf Sylt

„Diese eine Liebe wird nie zu Ende gehen“ ist nach „Ozelot und Friesennerz“ der zweite Sylt-Roman der Journalistin und Autorin Susanne Matthiessen, mit dem sie wieder einen interessanten Einblick in das Leben auf der Insel Sylt gibt. Sie selbst wurde in Sylt geboren und ist dort aufgewachsen.

Während Susanne Matthiessen in ihrem ersten Roman mit der Vergangenheit, ihrer Kindheit in den 1970-er Jahren thematisiert hat, beginnt dieses Buch in der Gegenwart während des Lockdowns. Die Besucher bleiben aus und es wird leer und ruhig auf der Insel. Dadurch fühlt sich die Autorin zeitlich zurückversetzt und beginnt von ihren Erinnerungen zu erzählen.

Ihr Schreibstil ist angenehm zu lesen, ein wenig humorvoll, aber auch kritisch. Die vielen Touristen und der Klimawandel sind nicht spurlos an der Insel vorbeigegangen. Man kann merken, dass die Autorin ihre Insel liebt, da ihre Beschreibungen so authentisch, bildhaft und mit voller Überzeugung direkt lebendig bei mir ankamen. Auch die Einwohner der Insel werden genau so beschrieben, wie man sich einen Original-Sylter vorstellt. Das wirkt einfach stimmig und macht beim Lesen Spaß.

Jedes Kapitel fängt mit einem interessanten Zitat an, das dazu einlädt einen Moment gedanklich zu verweilen.

Mir hat dieser autobiografische Roman gut gefallen, da er interessant und informativ zugleich ist.

Bewertung vom 09.03.2022
Stein, Christina

Dreivierteltot


ausgezeichnet

Spannender Thriller mit schottischer Atmosphäre

Mit „Dreivierteltot“ hat die Autorin Christina Stein wieder einen spannenden Jugendthriller geschrieben, der nicht nur Jugendliche fesselt.


Bevor Kim mit ihrem Studium beginnt, gönnt sie sich eine Auszeit, in der sie mit ihrem Freund Jon in Schottland auf dem Westhighlandway wandern möchte. Dort trifft sie auf Sky, der ihr ein wenig sonderbar erscheint. Ihre Freundin Emma ist ebenfalls in Schottland unterwegs und die beiden tauschen sich per Whats App aus. Sie wollen sich treffen. Als dann keine weiteren Nachrichten mehr von Emma kommen, ist Kimm besorgt und das zu Recht….
Der Schreibstil ist angenehm, alles liest sich leicht, flüssig und vor allem fesselnd. Durch kurze englische – leicht verständliche – Sätze, Beschreibungen der Landschaft und Hostels, hatte ich Schottland und die Tour direkt vor Augen.


Das Buch beginnt langsam. Christina Stein nimmt sich Zeit, so dass man die Charaktere erst einmal kennenlernt und sich in Schottland einleben kann, bevor es nach und nach immer spannender wird. Dabei haben sich immer mehr Fragen in meinem Kopf gesammelt. Diese wurden aber abschließend alle beantwortet und dabei ist mir wirklich vor entsetzen die Luft weggeblieben.


Ich konnte das Buch nach dem ersten Drittel gar nicht mehr aus der Hand legen und bin schon gespannt auf weitere Thriller der Autorin.

Bewertung vom 08.03.2022
Korn, Max

Talberg 1977 / Talberg Bd.2


sehr gut

Gelugener düsterer und atmpsphärischer zweiter Teil

„Talberg 1977“ ist nach „Talberg 1935“ der zweite Band der Talberg-Trilogie des Autors Max Korn.
Zum Verständnis dieses Romans muss man den ersten Band nicht zwingend gelesen haben, da die Handlung hier mehr als 40 Jahre später angesiedelt ist und längst nicht mehr alle Charaktere leben. Trotzdem gibt es Verbindungen und Parallelen zu der Handlung und den Personen aus dem vorherigen Buch.

Maria, die einsam und zurückgezogen lebt, ist eine äußerst interessante Protagonistin. Direkt zu Beginn der Handlung möchte ein Pilger bei ihr übernachten und verschwindet. Dadurch wird Kriminalinspektor Walther Göhring aus Passau auf den Plan gerufen und beginnt zu ermitteln. Der Spannungsaufbau ist Max Korn gut gelungen. Ich habe durchgehend mitgerätselt, was passiert sein könnte und worin Marias Geheimnis liegt.
Die Atmosphäre, die Max Korn hier geschaffen ist auch dieses Mal wieder düster und passt perfekt in die Zeit. Ohne viele Emotionen beschreibt er das Leben in dem Dorf Talberg und ich bekam schnell eine gute Vorstellung von den Bewohnern und auch von der Umgebung. Die Handlung springt zwischen verschiedenen Zeitebenen hin und her und reicht zurück bis in das Jahr 1906. Dadurch fügen sich die Handlungsstücke nach und nach zusammen und man erfährt Stück für Stück immer mehr über Maria und ihre Familie.

Im vorderen Innencover befindet sich eine Übersicht über die wichtigsten Familien des Dorfes und die übrigen Charaktere. Diese fand ich durchaus hilfreich, da es dadurch leichter war, die Übersicht zu behalten und die Personen entsprechend zuzuordnen.

Max Korn ist in dem kleinen Ort Thalberg im Bayerischen Wald aufgewachsen und man merkt, dass dieser ihn zu diesen Romanen inspiriert hat. Die Beschreibungen sind so bildhaft und authentisch, dass ich beim Lesen ein tolles Kopfkino hatte und die beklemmende Stimmung des kleinen Dorfes direkt bei mir ankam.

Auch wenn es mich nicht in den Ort Talberg zieht, das Leseerlebnis ist gelungen und lohnenswert. Ich möchte in jedem Fall erfahren, wie es in „Talberg 2022“ weitergeht, bin gespannt welche der bekannten Charaktere wir dann antreffen und welche Geheimnisse noch ans Licht kommen werden.