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GeheimerEichkater
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Bewertungen

Insgesamt 1629 Bewertungen
Bewertung vom 01.06.2020
Beaton, M. C.

Hamish Macbeth hat ein Date mit dem Tod / Hamish Macbeth Bd.8


sehr gut

köstlich skuriler Cosy-Krimi

Bei “Hamish Macbeth hat ein Date mit dem Tod” handelt es sich um den achten Band des Schottlandkrimis, in dem im Tommel Castle Hotel ein Kennenlernwochenende für acht alleinstehende Kunden einer Partnervermittlungsagentur stattfindet.

Bei Ausflügen in die umliegende Gegend lernen sich alle besser kennen, und nicht alle überleben dieses Kennenlernen. Hamish ermittelt in alle Richtungen, auf seine besondere Art.....

Es handelt sich bei dieser Serie um einen Cosy-Krimi, also einen kuscheligen, zum Wohlfühlen. So stehen nicht blutige und gewaltvolle Szenen im Vordergrund, sondern schöne Beschreibungen der Landschaft und humorvoll und skuril überzeichnete Personen und Handlungen, die jede Menge Lesespaß mit sich bringen. Viele Personen, viele Verbindungen und Möglichkeiten....


Dies war mein zweiter gemeinsamer und in sich abgeschlossener Fall mit Hamish. Man muss nicht die vorangegangenen Bände gelesen haben; die Personen werden vorgestellt und benötigtes Hintergrundwissen aus vorangegangenen Bänden sanft eingeflochten.

Den Schreibstil und skurrilen Humor liebe und genieße ich; beim Lesen fällt immer wieder auf, dass Agatha Raisin aus der gleichen Hand und Feder stammt. Das Buch ist leider viel zu schnell zu Ende gelesen, und ich muss gestehen, dass mich die Auflösung nicht ganz glücklich machen, obwohl skuril, fällt es doch ein wenig schwächer als erwartet aus; aber der skurile Weg ist das Ziel....


Insgesamt hat mir der Krimi gut gefallen und mich mit viel Humor und skurrilen Ideen super unterhalten.

Bewertung vom 31.05.2020
Breckwoldt, Tina

Die ganze Wahrheit über Münchhausen & Co.


sehr gut

(v)erdichtete Lebensgeschichte, Betrachtungen zu Quellen, Vorläufern und Nachahmern und mehr

Tina Breckwoldt hat zum 300. Geburtstag des "Lügenbarons" enormes Wissen über Münchhausen und Co zusammen getragen, in einer Informationsfülle, die ihresgleichen sucht.

Nicht nur die interessante Biografie des Hieronymus Carl Friedrich von Münchhausen wird genauestens aufgezeigt, sondern einzelne Erlebnisse mit Inhalten seiner Erzählungen abgeglichen und offensichtlich scheinen die Lügengeschichten gar nicht so verwerflich, sondern eine beliebte Kunst des ausschweifenden und fesselnden Geschichtenerzählens. Zudem stammen gar nicht mal alle Ideen und Kerne der fesselnden Geschichten von ihm, sondern wurden zum Teil schon in der Antike weitererzählt, unterschiedlich ausgeschmückt. Spannend fallen die Betrachtungen zu dem, was man unter Lügen im Laufe der Zeit verstand und wie man sie bewertete, aus. Sehr interessant fand ich die Gegenüberstellungen von Quellen und Nachahmern bzw. die Jahrhunderte überlebenden Motive und Idee.
Tina Breckwoldt widmet sich zudem ganz ausführlich der Literatur und Filmgeschichte, in der Münchhausen als Idee und Ikone für regen Zuspruch sorgte, seinen es die Schriften verschiedener Autoren oder die beiden Verfilmungen, wobei mich die Ausführungen zu Kästners Arbeit in diesem Zusammenhang besonders ansprachen.

Das ansprechende, enorm ausführliche Buch beleuchtet das Leben und Phänomen Münchhausen so vielfältig und wurde zudem ausgesprochen schön illustriert mit beispielsweise verkleinerten Kupferstichen oder handschriftlichem "Originaltexten". Auch, wenn man Details in der Größe nicht erkennt oder Handschriften nicht entziffern kann, wirken sie sehr dekorativ und ergänzen die Texte sehr schön.

Insgesamt sehr interessantes und gut recherchiertes, kurzweilig zu lesendes Buch.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.05.2020
Friedrich, Tobias

Geheimnisvolle Schönheiten


sehr gut

bezaubernd detailreich und schön

Tobias Friedrich, preisgekrönter Naturfotograf, nimmt den Leser nach einem kurzen Einführungstext in einzelnen Kapiteln in immer tiefer gelegene Tauchgänge mit.

Die prachtvollen Unterwasserfotos entstanden während 30 Reisen und man darf zu Recht annehmen, dass es sich um ausgewählte Schönheiten handelt. Details, die ich sonst noch auf keinen anderen derartigen Fotos entdeckt habe, bringen mich zum Staunen. Farben, Tiefe und die Leuchtkraft der gezeigten Black Water Photographies lassen innehalten und geniessen, egal, ob bei Krabbe, kleinem Hammerhai, Seepferdchen oder vielen Organismen, die ich leider nicht benenn kann. Da hätte ich mir im Anhang eine kurze Beschreibung dessen, was ich auf den einzelnen Seiten sehe, gewünscht. So habe ich trotz der wundervollen Bilder das Gefühl, etwas verpaßt zu haben, da ich es nicht eindeutig zuordnen kann.

Insgesamt handelt es sich um ein bezauberndes Fotobilderbuch mit ausgesprochen detailreichen und beeindruckenden Fotos - ein echter Genuss.

Bewertung vom 28.05.2020
Ebrahimi, Nava

Das Paradies meines Nachbarn


sehr gut

außergewöhnliche Auseinandersetzung über Schuld, Schicksal, Konsequenzen und die eigene Identität

Nava Ebrahimi thematisiert in ihrem Roman „Das Paradies meines Nachbarn“ anhand weniger Figuren unter anderem die Zerrissenheit, Sinnsuche, die Frage nach Schuld und Verantwortung, die Suche nach der eigenen Identität, manchmal auch nach der Flucht in ein anderes Land:

Ali Najjar, neuer, forscher Chef eines Designerbüros redet über Erlebnisse als Kindersoldat im Iran, wenn er nach seinem beruflichen Erfolg gefragt wird, gibt an, vor Nichts mehr Angst zu haben. Als er eine Nachricht erhält, seine Mutter wäre verstorben, hätte ihm einen Brief hinterlassen, der persönlich in Teheran übergeben werden soll, nimmt er Sina, einen Angestellten in familiärer Krise und Sabbatical mit um diesen Übergabetermin wahrzunehmen. Ali-Reza sitzt im Rollstuhl, wurde als Kindersoldat eingezogen, hat im Krieg nicht nur Freunde und seine Beine verloren… Wie hängen die Schicksale dieser drei personen zusammen?

Diese Frage wird beantwortet, stückchenweise, in Puzzlestücken, Textsequenzen, zwischen den Zeilen, manchmal direkt und manchmal anstrengend und verschleiert. Die Texte wechseln sich ab, manchmal seitenlang und eindeutig, manchmal fetzenhaft, als würde man einem Telefonat lauschen. Dabei scheint Nava Ebrahimi viel Wert darauf gelegt zu haben, den Leser erst zu verwirren; dieeher angedeuteten Beschreibungen zu Ali haben auch mich in die Irre geführt und mich bis ca. S. 70 überhaupt nicht erkennen lassen, dass es sich um zwei Personen handelt. Sehr geschickt gemacht, fällt dann doch der Groschen und läßt gemeinsam durch andere Textfetzen die zusätzliche Wahrheit zwischen den Zeilen viel deutlicher nachempfinden… Zu Ende des Buches erläutert ein Brief letzte Unklarheiten und Verbindungen, aber dennoch bleibt man umso stärker nachdenklich zurück mit den wichtigen Fragen, beispielsweise über Konsequenzen des eigenen Handelns, der Frage nach Schuld, Feigheit und Ohnmacht, ob man Erinnerungen auslöschen kann oder dem Sterben vor dem Tod…



Den Anfang des Buches fand ich verstörend und anstrengend; wenn der Groschen gefallen ist, fasziniert das Buch mitsamt der aufgeworfenen Fragen.

Bewertung vom 28.05.2020
Hamel, Elisabeth

Nadelspitze


ausgezeichnet

alte Technik prima erklärt

Bewertung vom 09.05.2020
Thiele, Markus

Echo des Schweigens


ausgezeichnet

sehr gut durchdacht und spannend erzählt

Markus Thiele erzählt mehrere ineinanderknüpfte Geschichten, die sich über Jahrzehnte und etliche Länder erstrecken - und die Frage aufwerfen, ob Gerichtssprechung fehlerhaft oder erhaben ist, wenn er auf Grund von mangelnden Beweisen oder Handlungsmaxime einen Schuldigen freispricht. In einem anderen Erzählstrang werden Taten und Verrat in den Zeiten der Ende Dreißiger bis Anfang 40er Jahre, Verstrickungen und Vorteilsnahme thematisiert.
Wiegt Schuld weniger, wenn sie aus Liebe heraus entstnaden ist und weitere Aspekte begleiten die Handlungen dieses Romans, der in seinem Kern reale Begebenheiten verarbeitet, jedoch dichterisch frei ergänzt und erzählt.

Bei manche Passagen habe ich mich an Fernsehberichte erinnert und war froh, dass im Nachwort klargestellt wird, was wahr und was Fiktion bleibt.

Insgesamt hat mir dieser Roman sehr gut gefallen; er wurde abwechslungsreich erzählt. Die vielen Schnitte und Wechsel machen diesen spannenden Roman noch temporeicher. Man mag ihn gar nicht mehr aus der Hand legen....

Bewertung vom 26.04.2020
Mayer, Elisabeth Maria

Kräutercocktails, Powersmoothies & gesunde Mocktails


ausgezeichnet

große Sammlung spannender Rezepte im Jahresverlauf

Elisabeth Maria Mayer gibt nach einer kurzen Einführung in das Thema, in der sie beispielsweise Süßungsmöglichkeiten oder verschiedene Flüssigkeiten als Grundzutat, bespricht, jede Menge vielfältiger Rezepte zusammengetragen.

Sehr gut gefällt mir, dass viele der verwendeten Zutaten wie Früchte, Kräuter oder Blüten im eigenen Garten oder bei einem Spaziergang gesammelt werden können. Die Zubereitungen fallen ganz unterschiedlich aus, nicht nur bezüglich der Zutaten, sondern vor allem auch durch den jeweiligen Aufwand, den man betreiben muß. Ich muß gestehen, dass mich die schnellen Rezepte mehr ansprechen; (wahrscheinlich muß ich mich noch ein wenig in Geduld üben…), beispielsweise die verschiedenenen Tees und Teemischunegen – genau soetwas habe ich gesucht und freue mich sehr, Rezepte zu finden, die weitaus mehr vorhandene Pflanzen mit einbeziehen, als ich mir vorstellen konnte. Genauso verhält es sich auch mit den Sirupen oder länger haltbaren Alkoholansätzen. Sehr praktisch finde ich, dass Wildkräuter, Wurzeln, Wildblumen , Früchte und Wildfrüchte im Jahresverlauf abgehandelt werden. Viele Rezepte zum Mixen von Cocktails, Mocktails und mehr runden die umfangreiche Rezeptsammlung ab, wobei man manchesmal mehrere Sirup- und andere vorangegangene Rezepte zubereitet und in seinem Vorrat haben sollte.

Insgesamt spricht mich die Auswahl an Rezepten sehr an; alle Rezepte wurden gut erklärt und lassen sich unkompliziert nacharbeiten. Mir gefällt sehr gut, dass durch die frei verfügbaren Zutaten, die man sonst wahrscheinlich eher nicht verarbeitet und die vor allen Dingen schon gar nicht in kaufbaren Getränken Anwendung finden, geschmacklich ganz neu und schon alleine dadurch aufregende und spannende Getränke entdecken und geniessen kann.

Bewertung vom 21.04.2020
Peham, Johann;Peham, Sandra

Perma- und Wildniskultur


ausgezeichnet

gutes Einsteigerbuch

Familie Peham hat sich über viele Jahre hinweg mit Perma- und Wildniskultur auseinander- und entsprechend umgesetzt.

In diesem Buch erzählen Sandra und Johann Peham persönliche Geschichten und Erfahrungen der Familie auf dem Weg zur Perma-/Wildniskultur, zeigen die Unterschiede zwischen beiden auf und geben eine Einführung in diese: Prinzipien, Zonen, Check- und Erfahrungslisten mit Tipps, sehr viele Fotos und auch Beschreibungen verschiedener Projekte sowie Themen wie Anlegen eines Hoch- und eines Indianerbeetes und weiterer Beispiele zeigen, wie man einen Kreislaufgarten mit persönlich zugeschnittenen Lösungen von der ersten Planung an durchführen kann. Buchempfehlungen sowie einige, wenige Retepte am Ende des Buches runden die praktischen Darstellungen ab.

Die Erklärungen, Ratschläge, vielen Fotos, Listen und persönlichen Erlebnisse ergänzen sich perfekt und lassen sehr anschaulich verstehen, wie naturnahes kreislaufgärtnern funktioniert.

Bewertung vom 19.04.2020
Koch, Angelika

Eifel für Fortgeschrittene


ausgezeichnet

schöne Auszeit: zum Erinnern und Entdecken….

Angelika Koch plaudert kapitelweise über Sehenswürdigkeiten, Brauereien, Eigenheiten, Festivals, Mundart, Eigenheiten und vielem mehr, was man in der Eifel entdecken kann.

Die einzelnen Kapitel sind von unterschiedlicher Länge, der Schreibstil der Autorin wirkt sehr offenherzig und humorvoll, die erzählten Geschichten erinnern an Kindheit und Urlaub mit der Familie in Gasthöfen mit zwei bis vier Gästezimmern mit Waschbecken und Toilette auf dem Gang. Die Bewirtungsfamilie betrieb eine Nebenerwerbslandwirtschaft, stellte Post zu, und die Frau des Hauses war Sammelbestellerin. Viele der erwähnten Orte habe ich vor langer Zeit besucht, es nun genossen, sie so bezaubernd in diesem Eifel-Lesebuch vorgestellt zu bekommen und ein wenig in meine Kindheit abzutauchen. Zudem wurden mir einige, schon längst geplante Besuche in Erinnerung gerufen, wie das Krimihotel oder Brauereien mit Kühlhöhlen und andere.

Ich habe die Lektüre dieses reizenden Lesebuches und gleichzeitigem Reiseführer genossen; ich hätte noch lange weiterlesen können….

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.