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Lesezauber_Zeilenreise
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Buchnerd durch und durch

Bewertungen

Insgesamt 745 Bewertungen
Bewertung vom 02.06.2020
Flieder, Sonja

Mein kleiner Apfelhof zum Glück / Fünf Alpakas für die Liebe Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Ein zuckersüßer Liebesroman zum Wohlfühlen. Mit noch süßeren Alpakas, in die man sich einfach verlieben muss.

Emmas Beziehung geht in die Brüche und dann verliert sie auch noch ihren Job. Sie muss raus aus dieser unglücklichen Umgebung und besucht kurzerhand ihre Oma Luise auf deren Hof in der Lüneburger Heide. Dort trifft sie nicht nur auf die lieb gewonnenen Menschen aus ihrer Kindheit, auf Radetzky, den Bernhardiner von Oma Luise und auf eine kleine Herde Alpakas, sondern auch auf Tierarzt Lukas. Der ist in Emma´s Augen einfach nur ein nerviger, unsympathischer Mensch, mit dem sie am liebsten gar nichts zu tun haben möchte. Doch mit der Zeit ändert sich nicht nur Emma´s Leben grundsätzlich, sondern auch ihre Einstellung Lukas gegenüber.

Dieser Liebesroman ist wirklich schnuckelig. Der lockere, leichte Schreibstil, die wunderschön und detailreich beschriebene Gegend, die Charaktere, die einem direkt ins Herz wachsen und die Tiere (Bernhardiner Radetzky und die Alpakas - in alle diese vierbeinigen liebenswerten Geschöpfe habe ich mich wirklich verliebt) - das alles macht aus diesem Buch eine Wohlfühl-Liebesgeschichte. Die Story selbst ist vorhersehbar und damit nicht wirklich spannend, dennoch hat mir das Buch gut gefallen. Für zwischendurch eine wunderbar entspannende Lektüre mit - wie gesagt - Wohlfühlfaktor.

Von mir gibt es für diese nette, sympathische Lektüre 4 von 5 Sterne - ich mag das Buch.

Bewertung vom 01.06.2020
Harper, Helen

Hexen gibt es doch / Hex Files Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Wer ein Buch sucht, bei dem er während des gesamten Lesens ein Grinsen im Gesicht hat, dem sei "Hex Files - Hexen gibt es doch" (Auftakt zu der magischen Hex Files Reihe) wärmstens empfohlen. Hexen, Magie, ein bisschen Liebe und eine Riesenportion Humor. Das wäre die Kurzzusammenfassung.

Zum Inhalt: Ivy Wilde würde am liebsten den ganzen Tag auf der Couch hängen, Serien gucken, Junkfood mampfen und mit ihrem Kater Brutus Streitgespräche führen. Doch durch eine Verwechslung wird Ivy unfreiwillig - sehr, sehr unfreiwillig! - mitten hineingeschleudert in den Arkanen Zweig, der Ermittlungsbehörde des Heiligen Ordens der Magischen Erleuchtung. Sie ist durch einen Bannzauber gezwungen, mit Adeptus Exemptus Raphael Winter zusammenzuarbeiten. Raphaels saphirblaue Augen lassen in Ivys Magen zwar irgendwie Schmetterlinge flattern, aber eigentlich zeigt der Adeptus all das, was Ivy aus tiefstem Herzen ablehnt: die freudlosen Tücken von zu viel stoischem Hexenwerk.

Ivy ist so ein Typ Mensch, den man einfach lieben muss! Sie ist herrlich normal (sofern man dieses Wort im Zusammenhang mit einer Hexe überhaupt nennen kann), schlagfertig, humorvoll, zynisch, sarkastisch, intelligent, liebenswert und einfach großartig! Ihr lockeres Mundwerk ist so witzig - wie gesagt: ich hatte die ganze Zeit ein Grinsen im Gesicht! Die Auseinandersetzungen mit ihrem Begleiter, dem Kater Brutus, sind einfach nur zum Brüllen. Ihre erzwungene berufliche Beziehung zu Raphael Winter zu begleiten, macht einfach Spaß. Es ist keine reine Liebesgeschichte, vielmehr ist man als Leser dabei, wie Ivy und Raphael sich zu etwas entwickeln, was vielleicht eine Liebesbeziehung werden könnte. Und das auf eine Art und Weise, die einfach erfrischend lustig ist.
Helen Harper hat ein überaus witziges, aber auch spannendes Buch geschrieben, das bei mir keine Wünsche offen lässt. Nur einen: bitte mehr davon!

Von mir absolut begeisterte 5 von 5 Sterne. Wer Lust hat, in eine absolut witzige, etwas freche, spritzige und niemals langweilige Hexengeschichte einzutauchen, viel zu Lachen und zu Grinsen, dem sei Hex Files aufs Dringlichste empfohlen.

Bewertung vom 30.05.2020
Healey, Jane

Die stummen Wächter von Lockwood Manor


schlecht

Manche Geheimnisse sind unausgesprochen. Andere sind unaussprechlich.
Und manche Bücher sollten unauffindbar sein - zumindest, wenn es nach mir geht und wenn dieses Buch hier beteiligt ist. "Die stummen Wächter von Lockwood Manor" - ich habe wirklich selten ein langweiligeres Buch gelesen.

1939. Hetty Cartwright muss eine Sammlung des Londoner Natural History Museum vor dem heraufziehenden Krieg in Sicherheit bringen – ins verfallene Herrenhaus Lockwood Manor. Doch das Haus wirkt auf Hetty wie verflucht: Ihre geliebten Exponate, der ausgestopfte Panther, die Kolibris und der Eisbär, verschwinden, werden zerstört und scheinen nachts umherzuwandern. Zusammen mit der Tochter des tyrannischen Hausherrn, Lucy Lockwood, versucht Hetty, die nächtlichen Geschehnisse zu ergründen, und bringt ein tragisches Geheimnis ans Licht. Eine fesselnde und betörende Geschichte über eine große Liebe und den Wahnsinn einer Familie, ihre lang vergrabenen Geheimnisse und versteckten Sehnsüchte.

Ich habe mich wirklich durch das Buch gequält. Es fing lahm an, nahm leider überhaupt keine Fahrt auf, war völlig unspannend und sehr sehr langweilig. Und das tatsächlich von der ersten bis zur letzten Seite. Umso ärgerlicher, da die Geschichte selbst so viel Potenzial birgt und wirklich ein fesselnder Pageturner hätte sein können. Aber die Sätze sind teils unglaublich lang und verschachtelt, es gibt schlicht keinen Spannungsbogen, selbst die gruseligen Stellen sind vorhersehbar und öde. Der einzige kleine Lichtblick war die Auflösung zum Ende des Buchs, die mir zumindest ein bisschen gefallen hat. Dafür gebe ich einen Stern - mehr leider nicht. Ich war wirklich versucht, das Buch einfach abzubrechen... und das sagt schon viel aus.

Hier mal ein Beispiel eines (also wohlgemerkt EINES (1)) Satzes:

Die an den Wänden aufgereihten, schweren Goldrahmen der Gemälde und Drucke - Familienporträts und friedliche Landschaftsbilder, darunter eines, das den Major und seine Hunde zeigte, doch der Maler hatte die falschen Farben benutzt, so dass die Leinwand teilweise oxidiert war und einen düsteren Schlammton angenommen hatte, was Lord Lockwood einen dunklen Fleck auf dem Kinn beschert hatte - schimmerten dumpf im schwachen Licht der Flurlampen, und als ich den Westflügel betrat, machte sich leises Unbehagen in mir breit, das ich so gut ich konnte unterdrückte.

Die Figuren sind allesamt fad und irgendwie wenig ausgebaut. Sie entwickeln sich nicht, sondern bleiben so langweilig wie sie einem auf den ersten Seiten begegnen. Schade. Ich kann dieses Buch leider überhaupt nicht empfehlen, da langweilig, öde, unspannend, vorhersehbar und schlicht Zeitverschwendung. Es kommt mir so vor, als hätte die Autorin ein literarisches Werk a la Jane Austen oder anderer großartiger Autorinnen schreiben wollen, ist daran aber kläglich gescheitert.

Bewertung vom 23.05.2020
Swann, Leonie

Mord in Sunset Hall / Miss Sharp ermittelt Bd.1


ausgezeichnet

Ich liebe diese Buch! Es ist wie ein typischer englischer Krimi geschrieben (ich LIEBE englische Krimis), spielt in England, die Charaktere sind auch so herzlich-verschroben-etwasverrückt-typisch englisch und die Geschichte ist trotz aller Blutrünstigkeit der drei Morde einfach wunderbar! Leonie Swann schafft es, in diese Geschichte nicht nur den Kriminalfall zu thematisieren, sondern hat auch das Altsein zum Thema und die damit verbundenen Schwierigkeiten wie Gedächtnsiverlust oder einfach die körperlichen Gebrechen, die damit einhergehen ebenso, wie selbstbestimmtes Leben (und Tod), schwierige Kindheitserinnerungen und eben einfach das Leben, das manchmal ganz schön heftig sein kann. Das alles erzählt Swann mit so liebevollem Respekt ihren Figuren gegenüber, dass es einfach wunderbar ist! Es ist auch umwerfend komisch, aber nie auf plumpe Art, sondern immer wie schon gesagt irgendwie respektvoll.

Während des Lesens hatte ich so die ein oder andere Ahnung, wer denn nun der Mörder sein könnte oder wie dieses und jenes zusammenhängt, musste meine Vermutungen aber immer wieder über den Haufen werfen und mir neue Gedanken machen. Das gefällt mir sehr an dem Buch - es ist nicht so sehr vorhersehbar.

Alles in allem ein wunderbar gelungener, spannender und fesselnder Kriminalroman mit ernsten Themen, die sehr humorvoll und lebensbejahend in Szene gesetzt wurden. Das perfekte Buch, um damit und mit einem Glas guten Weines ein paar Stunden nach England zu reisen und die wundervollen Personen dort kennen zu lernen und ein bisschen mit zu ermitteln.

Bewertung vom 17.05.2020
Dusse, Karsten

Das Kind in mir will achtsam morden / Achtsam morden Bd.2


sehr gut

Die gelungene Fortsetzung des achtsamen Mordens – perfekt mit kleinen Abstrichen

Björn Diemel hat den stressigen Anwalts-Job gekündigt, sich selbstständig gemacht und lebt nun getrennt von seiner Ehefrau entspannt in seiner Wohnung über dem eigenen Kindergarten. Er genießt die Zeit, die er mit seiner Tochter verbringt und nebenbei führt er noch ganz entspannt zwei Mafia-Clans an, weil er den Chef des einen ermordet und den des anderen im Keller des Kindergartens eingekerkert hat. Dennoch ist er nicht ganz glücklich. Er hat der Gewalt abgeschworen, rastet aber trotzdem immer mal wieder wegen Kleinigkeiten aus. Sein Therapeut Joschka Breitner zeigt ihm, woran das liegt: an Björns innerem Kind!

Band 1 dieser Reihe durfte ich als Hörbuch genießen und war schlicht hin und weg! Ein grandios gelesenes, zum Brüllen komisches Buch war das. Umso mehr habe ich mich auf den 2. Teil gefreut und war mächtig gespannt, ob dieses auch nur annähernd an Teil 1 anknüpfen kann.

Zu allererst ist es schon mal super, dass alle Altbekannten von Teil 1 auch hier wieder mit am Start sind. Die Geschichte geht also wirklich fast nahtlos da weiter, wo "Achtsam morden" geendet hat. Es startet direkt mit einem Mord aus Versehen, der einfach wieder einmal super witzig ist. Ich weiß, Mord und witzig in einem Satz zu erwähnen ist schon etwas seltsam. Aber so ist es einfach.

Björn Diemel möchte aber nicht mehr morden. Er hat der Gewalt abgeschworen. Das ist aber gar nicht so einfach, wenn man in dem Milieu zugange ist, wie er. Hier geht es um Mafia, um organisiertes Verbrechen. Mit Hilfe seines Therapeuten Joschka Breitner sucht er einen Weg, in dem er sich mit seinem inneren Kind auseinandersetzt.

Auch hier ist diese Auseinandersetzung mit dem eigenen Ich zwar super witzig in Szene gesetzt, aber dennoch auch irgendwie lehrreich. Man kann auch für sich selbst das eine oder andere herausziehen, das irgendwie Sinn macht. So ging es mir in Teil 1, wo es um Achtsamkeit ging, auch schon. Dennoch liegt mir in diesem Buch das Augenmerk zu stark auf dem Inneren Kind. Ich habe schon die Augenbrauen genervt angehoben, wenn dieser Ausdruck zum X-ten Mal im Buch vorkam. Das war für mich ein Stück zu viel.

Die Geschichte selbst ist aber einfach mal wieder genial und mit viel Wortwitz und einer großen Portion schriftstellerischem Können gesegnet. Tränen gelacht habe ich bei der Szene, als Björn und Sascha (der Leiter seines Kindergartens) im Keller bei Kurt (Mafia) die beiden Toten entdecken und darüber sprechen, wie das zustande kam. Denn die beiden sind nicht einfach nur tot, sondern auch in kunstvoller Pose an den Tisch geklebt. Großes Kino! Überhaupt, die Einfälle sind so fantasievoll und durchdacht und kommen so leichtfüßig daher. Es ist einfach ein Vergnügen, hiervon Teil zu sein.

Wäre das Innere Kind nicht ganz so extrem im Vordergrund und immer wieder viel zu präsent im Buch, so dass es für meinen Geschmack schon ziemlich nervigen Charakter hatte, hätte ich gerne 5 von 5 Sternen vergeben. So sind es "nur" 4 Sterne. Aber nichtsdestotrotz ein wirklich urkomisches, durchdachtes Buch, das mir viel Spaß gebracht hat. Und im Ernst: ich warte sehnsüchtig auf die Verfilmung der beiden Bücher. Als Hauptdarsteller Björn Diemel hätte ich dann aber bitte gern Matthias Matschke (den Sprecher vom Hörbuch). Ihn hatte ich beim Lesen die ganze Zeit vor meinem geistigen Auge.

3 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.05.2020
Walder, Vanessa

Freunde halten das Universum zusammen / Die Unausstehlichen & ich Bd.2


ausgezeichnet

Life Saaks – kommt drauf an, was du draus machst!
Gerade hat Enni sich mit ihrem neuen Leben im Internat versöhnt, da läuft alles schief: Das Zimmer der blinden Lilith wird verwüstet, jemand stiehlt und aus dem See kommt ein seltsames Leuchten. Und alle Beweise deuten auf Enni – dabei darf sie gerade jetzt nicht von der Schule fliegen! Ihr Bruder Noah ist nämlich von zuhause abgehauen und auf dem Weg zu ihr. Gemeinsam mit ihren unausstehlichen Freunden setzt Enni alles daran, Noah zu finden. Dabei kommt sie den Geheimnissen rund um das Internat immer näher.

Das ist der zweite Band dieser Kinderbuchreihe und was soll ich sagen? Genial! Er knüpft direkt an den ersten Teil an und ist mindestens genauso gut wie dieser. Auch hier wird die Geschichte wieder direkt von Enni erzählt – diesmal in Form eines Briefes, den sie an ihren Pflegebruder Noah schreibt. Enni ist für ihr Alter sehr reif und intelligent, was man ihr aber auch durchaus abnimmt aufgrund ihres bisherigen Lebens, in dem sie viel mitmachen musste und dass sie daher schnell erwachsen werden lassen musste. Daher freut es mich einfach, dass Enni nun sozusagen ihren Platz im Internat gefunden hat. Was vor allem ihren dortigen Freunden zu verdanken ist. Freundschaft und deren Wert ist damit auch das zentrale Thema in diesem Buch.

Die Geschichte ist super spannend und fesselnd, die Charaktere alle altbekannt und liebgewonnen, der Spannungsbogen perfekt (herrjeh… ich möchte endlich wissen, was das nun für ein Geheimnis rund um das Internat ist!!!) und Enni… ja, Enni ist halt Enni und ich habe sie wirklich ins Herz geschlossen.
Die Illustrationen sind wirklich schön und machen die Geschichte einfach noch lebendiger.

Ich freue mich jetzt schon wie bekloppt auf die Fortsetzung – Band 3 wird kommen, garantiert!

Fazit: spannend, fesselnd, berührend, witzig, traurig und – wie ich finde – wichtig. Ein perfektes Kinder-/Jugendbuch für Jungen und Mädchen ab 10 Jahren. Und sicher auch ein Buch, über das man in der Familie reden kann und sollte, da die darin vermittelten Themen und Werte einfach wichtig sind. Eine super Mischung aus Wertevermittlung und einer unglaublich tollen, authentischen Geschichte.

Bewertung vom 14.05.2020
Frank, Pascal Akira

Folge dem Schnurren und finde dein Glück


ausgezeichnet

Katzen, Buddhismus und Achtsamkeit – das passt einfach!

Herr Paul, ein schwarz-weißer Kater, quartiert sich eines Tages kurzerhand bei dem Autor Pascal Franks ein. Dieser ahnt noch nicht, dass mit Herrn Pauls auch das Glück bei ihm einzieht. Herr Paul lehrt den Autor viel über das Leben und die Liebe. Indem man sich beispielsweise genussvoll auf das Wesentliche konzentriert, begeisterungsfähig und neugierig bleibt sowie schlau und gelassen im Hier und Jetzt lebt.

In diesem Büchlein sind also 10 Weisheiten des Herrn Paul versammelt. Und ich muss sagen: die sind wirklich gut! Auf humor- und liebevolle Art und Weise werden dem Leser die Themen Achtsamkeit und Buddhismus nähergebracht. Die Weisheiten sind allesamt in den „Menschenalltag“ einzubauen und nicht etwa unsinnige Hirngespinste. Wie über Herrn Paul geschrieben wird, ist einfach süß! Aus jeder Zeile springt einen förmlich die Liebe an, die der Autor seinem betagten Kater entgegenbringt.

Die Tipps zu einem achtsameren und glücklicheren Leben sind gut, leicht umsetzbar und mit Beispielen versehen.

Alles in allem ein wunderbarer Lebensratgeber, in dem ich sicher öfter mal blättern werde, wenn das Leben mal wieder ein bisschen kompliziert erscheint oder meine Gedanken zu sehr kreiseln. Herr Paul bringt einen irgendwie wieder auf den Boden zurück – und das auf eine besonders charmante und schnurrende Art.

Bewertung vom 08.05.2020
Stihlé, Claire

Wie uns die Liebe fand


ausgezeichnet

Bois-des-Val Elsass: Madame Nanon, 92 Jahre alt und von allen nur Madame Nan genannt, hat so manches erlebt in dem kleinen Dorf. Frankreich, Deutschland, Frankreich – schon immer ist ihre Region Spielball politischer Interessen und Machtansprüche gewesen. Dann kehrt endlich Ruhe ein - bis Madame Nans älteste Tochter Marie plötzlich mit einer Erfindung daherkommt, die der Familie nicht nur Ansehen und Geld, sondern den Dorfbewohnern auch jede Menge Liebestaumel beschert. Das Glück scheint perfekt zu sein, gäbe es da nicht die Geschichte mit ihrem Nachbarn Monsieur Boberschram, in den sich Madame Nan verliebt, ohne zu wissen, dass sie eine gemeinsame Vergangenheit haben, die alles andere als verbindet.

Was für ein wundervolles Buch! Sprühend vor Leben, unglaublich witzig und humorvoll, aber auch mit traurigen Seiten. Ich habe Madame Nan, ihre vier Töchter, die beiden Schwiegersöhne in Spe und auch Monsieur Boberschram sofort in mein Herz geschlossen. Die Charaktere sind so lebendig beschrieben und mit so viel Witz und Liebe zum Detail. Die Story selbst ist hinreißend: Madame Nan und die Liebe – einfach köstlich. Ein bisschen Frivolität spielt auch mit, aber niemals unterhalb der Gürtellinie. Alles erzählt aus der Sicht von Madame Nan selbst. Schön sind die vereinzelt eingestreuten Sätze in elsässischer Mundart und auch die Rezepte am Ende des Buches (ja, es wird viel gekocht und gegessen in diesem Buch).

Eine absolute Empfehlung von mir an alle, die ein gutes Buch mit einer bezaubernden Geschichte und ganz viel Humor zu schätzen wissen. Ich bin noch immer hin und weg.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.05.2020

Mütter - Letters of Note


ausgezeichnet

Am 10. Mai ist Muttertag! Wer eine Mutter hat, die Bücher liebt und für ihr Leben gerne liest (so wie meine Mutter), dem sei dieses Büchlein ans Herz gelegt!

Es beinhaltet 30 der schönsten Briefe rund um das Thema »Mutter«. Das Buch basiert auf der populären Website »Letters of Note«, einer Art Online-Museum des Schriftverkehrs. Mit Briefen von unter anderem Sylvia Plath, George Bernard Shaw, Laura Dern, Martin Luther King, Louisa May Alcott und Richard Wagner.

Ein Brief ist schöner als der andere und jeder einfach nur lesenswert! Es sind Briefe zum Lachen, zum Schmunzeln, zum Nachdenken, zum Weinen und zum Mitleiden.

Das Büchlein selbst ist im Geschenkbuchformat mit Leineneinband und Lesebändchen und damit wirklich sehr hübsch und eben ein wirklich schönes kleines Geschenk nicht nur für Mütter. Dank seiner Größe passt das Buch perfekt in jede Jackentasche, ist schnell zur Hand und kann wunderbar durchgeblättert werden. Das Inhaltsverzeichnis lässt einen schnell den Brief finden, der einen besonders interessiert oder den man sich einfach gerne nochmals durchlesen möchte.

Alles in allem ein zauberhaftes Büchlein mit wundervollen Briefen. Die Auswahl ist wirklich fabelhaft - Shaun Usher hat hierfür einfach ein Händchen, wie er auch in "Katzen - Letters of Note" bewiesen hat.

Von mir hingerissene 5 Sterne und ein absoluter Geschenktipp für den Muttertag oder auch einfach so.

Bewertung vom 25.04.2020
Benedikt, Caren

Die nach den Sternen greifen / Das Grand Hotel Bd.1


sehr gut

Binz/Rügen und Berlin in den 1920er Jahren. Eine aufstrebende Hotelier-Familie. Düstere Geheimnisse. Ein Prostituierten- und Drogenring. Eine Familie, die teilweise über Leichen geht, um zu erreichen, was sie will. Aber auch eine Familie mit viel Gefühl und noch mehr Unsicherheiten. Das ist - ganz kurz auf den Punkt gebracht - der Auftakt zu dieser Familiensaga.
Zum Klappentext: Rügen, 1924. Weiß und prächtig steht es an der Uferpromenade von Binz: das imposante Grand Hotel der Familie von Plesow. Vieles hat sich hier abgespielt, und es war nicht immer einfach, trotzdem blickt Bernadette voller Stolz auf ihr erstes Haus am Platz. Hier hat sie ihre Kinder großgezogen: den ruhigen Alexander, der einmal der Erbe des Grand Hotels sein wird; Josephine, die rebellische Künstlerin, die ihren Weg noch sucht; und den umtriebigen Constantin, der bereits sein eigenes Hotel, das Astor, in Berlin führt. Alles scheint in bester Ordnung. Natürlich gibt es hier und da Streitigkeiten mit ihrer Tochter, und irgendetwas stimmt auch nicht mit dem sonst so fröhlichen Zimmermädchen Marie –, aber all das ist nichts gegen das, was der unangekündigte Besuch eines Mannes auslösen könnte, der Bernadette damit droht, ihr dunkelstes Geheimnis aufzudecken.
Das erst Fünftel war ein bisschen verwirrend, da es in diesem Buch um viele Einzelpersonen geht und jede hier mit ihrer Geschichte aufwartet. Da den Durchblick zu behalten, war anfangs nicht ganz leicht und ich fragte mich auch, wo das hinführt.

So nach und nach jedoch war ich völlig drin in dieser Geschichte. Hier überwiegt tatsächlich der Anteil an Charakteren, die ich persönlich überhaupt nicht mag: Egoisten, skrupellose Geschäftsmänner, Zuhälter, gefühlskalte Karrieristen, schwache Emporkömmlinge ohne Rückgrat und naive, verwöhnte Gören. Dennoch hat mich das Buch und die Geschichten all dieser einzelnen Protagonisten in seinen Bann gezogen. Es ist teilweise voraussehbar, ja, aber dennoch auch einfach fesselnd. Ich konnte mich über einzelne Personen wirklich mächtig aufregen, während ich mit anderen großes Mitleid hatte. Auch fand ich die Hauptperson, Bernadette von Plesow, sehr spannend. Anfangs habe ich sie verachtet, aber auch bewundert. Später dann war sie mir einfach nur sympathisch - wenn auch mit Beigeschmack. Ihre drei Kinder haben in mir alle die unterschiedlichsten Gefühle ausgelöst, gern auch mal wechselnd. Nicht ganz klar ist mir, warum der wegen Totschlags unschuldig verurteilte Klaus Denker in diesem Buch vorkommt. Er hat so gar nichts mit der Geschichte zu tun, auch wenn ich seine Rolle sehr gut fand und durchaus Verständnis für ihn habe. Eventuell kommt das aber noch in den nächsten Bänden. Ich mag Bücher, die in mir diese unterschiedlichen Gefühle wecken und ich werde diese Familiengeschichte auf jeden Fall weiterverfolgen.
Für mich eine durchaus gelungene, unterhaltsame Familiensaga, die Lust auf me(e)(h)r macht. Wegen des eher schleppenden, verwirrenden Anfangs 1 Stern Abzug, aber immer noch tolle 4 von 4 Sternen.