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Lisega

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Insgesamt 1386 Bewertungen
Bewertung vom 08.10.2012

Piraten Kapern (Spiel)


ausgezeichnet

„Piraten kapern“ ist eine lustige Kombination aus Würfel- und Kartenspiel aus der an der quadratischen Verpackung zu erkennenden neuen Spielereihe von Amigo. Bei diesen Spielen dient die Schachtel gleichzeitig als Würfelbecher – eine witzige Idee, allerdings ist das Würfeln damit etwas lauter als mit einem Lederbecher. Das Spielprinzip von „Piraten kapern“ ist ganz einfach: Ziel ist es, mit den acht Symbol-Würfeln möglichst schnell 6000 Punkte zu erreichen (Symbole sind Säbel, Totenköpfe, Affe, Papagei, Goldmünze, Diamant). Wie das zu erwürfeln ist, geben die Piratenkarten vor: Je nachdem, welches Motiv ein Spieler aufdeckt, wird das Ergebnis beeinflusst. Bei einem „Piratenschiff“ muss z.B. eine bestimmte Anzahl von Säbeln gewürfelt werden, ein „Pirat“ verdoppelt die Punkteanzahl, auf einer „Schatzinsel“ können Würfel vor den Totenköpfen gerettet werden, die „Wächterin“ schützt vor einem Totenkopf usw. Die Totenköpfe nämlich können einem das Leben ganz schön schwer machen: Sobald in einer Runde drei davon gewürfelt werden, ist die aktuelle Kaperfahrt mit 0 Punkten beendet. Und falls ein Spieler gleich auf Anhieb vier Totenköpfe würfelt, kann er seinen Mitspielern mit jedem Totenkopf gehörige Minuspunkte bescheren. Insgesamt ein sehr witziges, schön gestaltetes kleines Spiel (Würfel und Karten sehen wirklich gut aus), das neben Würfelglück auch einiges an Kombinationsgeschick erfordert.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.10.2012

Game Of Thrones: Staffel 1


ausgezeichnet

„When you play the game of thrones, you win or you die“

Ich kenne die Buchreihe „Das Lied von Eis und Feuer“ von GRR Martin nicht und hatte deshalb Bedenken, ob ich diese HBO-Serie wirklich gut finden könnte, wurde ich doch von Fans des Fantasy-Epos gewarnt, dass die unzähligen Figuren und Verwicklungen für Neulinge sehr verwirrend sind. Nachdem ich jetzt alle zehn Folgen gesehen habe kann ich nur sagen, dass „Game of Thrones“ die beste TV-Serie ist, die ich seit langem gesehen habe. Die Geschichte um den Machtkampf im mittelalterlichen Westeros, das aus sieben Königreichen besteht, ist für eine TV-Serie tatsächlich sehr komplex, wer konzentriert zuschaut und ab und zu auf den Überblick über die Häuser und Gegenden im Bonusmaterial zugreift, kommt aber locker mit. Die Handlung – Intrigen, Verrat und Mord am Königshof, Krieg um den Eisernen Thron – erinnert eher an ein Shakespeare-Drama als an eine Fantasy-Serie, zumal sich in dieser ersten Staffel die fantastischen Elemente auf einige Visionen und Zombiegestalten jenseits der Reichsgrenze beschränken. Dem Drehbuch gelingt es mühelos, die vielen einzelnen Erzählstränge zusammenzuhalten, und die Dialoge sind teilweise einfach brillant. Die Schauspieler verstehen es hervorragend, die vielschichtigen Charaktere zum Leben zu erwecken, und neben dem „Zwerg“ Peter Dinklage haben mich v.a. die Kinderdarsteller begeistert – die kleinen Schauspieler, die Arya, Bran und Joffrey verkörpern, sind einfach super. Und wie von HBO-Serien gewohnt, wurde auch an der detailreichen Ausstattung nicht gespart – die Sets, die Kostüme und die hervorragenden CGI-Effekte z.B. der großen Mauer, sind für eine TV-Serie exquisit. Fazit: Eine in jeder Hinsicht spannende und unterhaltsame Serie, die aber für manche Zuschauer zu viele Gewalt- und Sexszenen enthalten könnte. Da sollte aber die FSK 16-Freigabe Warnung genug sein. Ich kann es jedenfalls kaum erwarten, wie es mit der zweiten Staffel weitergeht!

Ein Wort zu dieser neuen Auflage: Es gibt keinen Unterschied zur vorherigen DVD-Box, nur dass eine kurze Szene entfernt wurde, in der ganz kurz von der Seite (also eigentlich unkenntlich) ein Requisitenkopf von George W. Bush aufgespießt zu sehen war - das gab Ärger ...

13 von 18 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.09.2012

Gilbert Grape - Irgendwo in Iowa


ausgezeichnet

Lasse Hallströms sympathisch-schräge Tragikomödie lässt sich schwer in ein Genre einordnen: „Gilbert Grape“ ist sowohl ein Familiendrama, ein Liebesfilm und ein „Heimatfilm“ über das amerikanische Hinterland.
Gilbert, großartig dargestellt von Johnny Depp, lebt mit seiner fettsüchtigen Mutter, seinem schwer geistig behinderten kleinen Bruder Arnie und zwei Schwestern in Endora, einem kleinen Kaff im Mittleren Westen. Die durch ihre angefressenen Pfunde beinahe bewegungsunfähige Mutter ist Dreh- und Angelpunkt im baufälligen Haus der Familie, das Nesthäkchen Arnie ist ihr kleiner Liebling, und Gilbert trägt stoisch die Last als Versorger der Familie. Als die hübsche Becky, die mit ihrer Großmutter im Wohnmobil unterwegs ist, für ein paar Wochen in der Gegend bleibt, verliebt sich Gilbert sofort in die lebenslustige junge Frau. Doch wird es ihm gelingen, mal an seine eigenen Bedürfnisse zu denken und nicht nur an die seiner Familie?
Der Film ist in wunderbar ruhigen Bildern gefilmt und wird von starken Schauspielern getragen; wobei Johnny Depp in der Titelrolle und die ungewohnt sympathisch besetzte Juliette Lewis als Becky von dem jungen Leonardo DiCaprio als behinderter Arnie mühelos an die Wand gespielt werden.

Bewertung vom 19.09.2012
Pratchett, Terry

Steife Prise / Scheibenwelt Bd.33


sehr gut

Solo für Sam Mumm: Im neuesten Scheibenweltroman „Steife Brise“ schickt Autor Terry Pratchett den Kommandanten der Stadtwache von Ankh Morpork in Urlaub. Eigentlich soll er mit Frau und Sohn auf dem familieneigenen Landsitz zwei ruhige Wochen verbringen, doch Mumm stößt natürlich überall auf ein Verbrechen, und so stehen statt erholsamen Spaziergängen bald Ermittlungen unter der Erde, eine wilde Flussfahrt nach Quirm, die Jagd nach einem irren Mörder und nicht weniger als die Rettung einer ganzen Rasse auf dem Programm.

Die spannenden Romane mit der Stadtwache dienen Pratchett bei allem Humor schon immer als Vehikel für gesellschaftskritische Themen. So geht es in „Steife Brise“ um Sklaverei und die willkürliche Herrschaft des Landadels. Und Sam Mumm ist natürlich wieder die moralische Instanz, obwohl er sich bewusst ist, dass er mit seinen Methoden auch oft am Rande der Legalität agiert. Interessanterweise tritt die aus „Klonk!“ bekannte Dunkelheit wieder bei ihm auf, die ihn antreibt, das Verbrechen an den Goblins aufzuklären. Dass mit den Goblins schon wieder eine neue Rasse der Scheibenwelt auf den Plan tritt, hat mich nicht gestört, etwas schade fand ich aber, dass der Rest der Wache nur sehr kurze Auftritte hat. Immerhin ist Sam Junior nun schon sechs Jahre alt und seit dem letzten Stadtwachen-Roman also schon einige Zeit vergangen, aber die Charaktere der Wächter entwickelt Pratchett leider nicht wirklich weiter. Trotzdem ist „Steife Brise“ ein gelungener Scheibenwelt-Roman, mit dem Pterry sein erzählerisches Können und seinen einzigartigen Humor wieder unter Beweis stellt.

6 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.09.2012
Nuhr, Dieter

Nuhr die Box 2, 3 Audio-CDs


ausgezeichnet

Die letzten drei Comedy-Programme in einer Box zum erschwinglichen Preis – als Fan von Dieter Nuhr muss man hier eigentlich zugreifen. Die Live-Mitschnitte aus „Nuhr die Wahrheit“, „Nuhr die Ruhe“ und „Nuhr unter uns“ bieten mit humorigen Betrachtungen unserer Zeit Comedy auf allerhöchstem Niveau. Mit seiner geschmeidigen Stimme versprüht Dieter Nuhr nuanciert Charme und Witz und nimmt mit viel Ruhe, gewohnt gekonnter sprachlicher Gewandtheit und stets durchdachtem Wortwitz alles und jeden auf die Schippe. Definitiv kein Schenkelklopfer-Humor, aber trotzdem oder vielleicht gerade deshalb sehr, sehr lustig. Dieter Nuhr ist wirklich eine Bereicherung im ansonsten manchmal doch arg flachen Comedy-Sektor.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.09.2012

Charles Dickens - Eine Weihnachtsgeschichte


sehr gut

Was wäre Weihnachten ohne den Klassiker von Charles Dickens? Diese Verfilmung der Geschichte um den eigenbrötlerischen und geizigen Misanthropen Ebenezer Scrooge punktet mit dem hervorragenden Hauptdarsteller Patrick Stewart. Genau so stellt man sich Scrooge vor, wie er seinen Angestellten Cratchit kaltherzig gängelt und seinen charmanten Neffen Fred abblitzen lässt. Insgesamt ist der Film in der Umsetzung und v.a. der Darstellung der Geister etwas sehr konventionell geraten, aber die tolle schauspielerische Leistung macht das wieder wett. Am besten im englischen Original anschauen!