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Wir sind zwei Bücherwesen: Der Bücherwichtel und die Bücherfee. Wir lesen alles was uns anspricht und bewerten aus unserer Sicht.
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Bewertungen

Insgesamt 928 Bewertungen
Bewertung vom 27.07.2015
Herb, Florian

Der Tag, an dem Lotto-Klara in mein Taxi stieg


ausgezeichnet

Inhalt:

Klara Lüdtke sieht eigentlich ganz normal aus, als sie bei Alvaro in Berlin ins Taxi steigt. Doch dass er sie erst zum Bahnhof und dann zum Flughafen fahren soll, kommt ihm schon etwas komisch vor. Und warum lässt sie ihren geblümten Trolley nicht los? Nichts ahnend, dass sich darin 1 Million Euro in bar befinden, ist er auch schon mit Klara auf dem Weg von Berlin nach Nizza.
Verfolgt werden die beiden von Klaras Familie und Alvaros Chef, der sein Taxi wiederhaben will.

Meine Meinung:

Meine Frau hatte von Florian Herb schon den Roman Männerwirtschaft gelesen und war begeistert davon. Normalerweise sind solche Bücher auch eher ihr Geschmack, da ich bisher überwiegend Fantasy und Thriller gelesen habe. Was sich aber mit der sehr sympathischen Lotto-Klara als Fehler herausgestellt hat.
Mein erstes Buch von Florian Herb wird sicher nicht mein letztes von ihm sein, denn diese Geschichte über den Roadtrip von Alvaro und Klara war einfach der Hammer.
Der Leser hat hier nicht nur zwei sehr sympathische Hauptprotagonisten, mal von den sympathischen "Nebendarstellern" abgesehen, sondern auch eine sehr detaillierte Reise mit ihren wunderbar dargestellten Orten. Man hat das Gefühl selbst an den Orten zu sein, so gekonnt wurden diese vom Autor dargestellt.
Leider war die Reise viel zu schnell vorüber, doch man kann sich sehr gut vorstellen wie das Leben von Klara und Alvaro weitergeht.
Mich hat das Buch schon auf der ersten Seiten gepackt, als Alvaro auf Kerstin, seine Vermieterin trifft. Kerstin hat einen Vollbart und das war schon der erste Grund für mich, wieso ich dieses Buch schnellstens durchlesen musste.
Was mir neben den tollen Orten auch noch sehr gut gefiel, war diese tiefsinnige Selbstfindung der beiden Hauptprotagonisten. Klara, die mit ihrer Million aus ihrem Käfig ausbrechen will um zu sehen was das Leben noch für sie bereithält und Alvaro, der Aufgrund der Aussage von Kerstin sein eigenes Ich finden soll.
Zusammen begeben sich die beiden auf die Reise um zu sich selbst zu finden.
Sehr witzig erzählt, aber dann auch wieder etwas traurig und recht oft kommt man selber zum Nachdenken ob es im eigenen Leben nicht auch noch etwas geben könnte das noch unerfüllt ist.

Mein Fazit:

Ein sehr toller, humorvoller, aber auch tiefsinniger Roadtrip mit sehr sympathischen Hauptprotagonisten!

Bewertung vom 24.07.2015
Hooper, Emma

Etta und Otto und Russell und James


ausgezeichnet

Inhalt:

Etta ist bereits 83 Jahre alt, doch in ihrem bisherigen Leben hat sie das Meer noch nie gesehen. Bewaffnet mit etwas Schokolade, ihren Wanderschuhen und einem Gewehr ihres Mannes Otto, macht sie sich auf den Weg an die Ostküste Kanadas. Über 3000 Kilometer zu Fuß und trotz all seiner Sorgen lässt ihr Mann Otto sie ziehen. Otto war selbst in seinem Leben schon auf einer großen Reise, denn er musste damals in den Krieg ziehen. Russell, der gemeinsame Freund der beiden, will Etta zurückholen.
Auf ihrem langen Weg zur Küste, trifft Etta den Kojoten James, der sie auf ihrem Weg begleitet und je näher sie ihrem Ziel kommt, desto lebendiger werden ihre Erinnerungen an die Vergangenheit.

Meine Meinung:

Ein Buch, bei dem ich nie gedacht hätte, dass ich es lesen würde, was mich aber im Nachhinein sehr überrascht hat.
Ich würde es eher als Roadtrip bezeichnen, der immer wieder in die Vergangenheit der Protagonisten abschweift.
Etta ist die Person um die sich alles dreht. Sie ist sozusagen der Angelpunkt des ganzen.
Sie macht sich mit ihren 83 Jahren auf den langen Weg an die Ostküste Kanadas um einmal das Meer zu sehen. Bisher hatte sie noch nicht das Vergnügen und deswegen macht sie sich auf die Reise.
Trotz seiner ganzen Sorgen um seine Frau Etta lässt Otto sie ziehen. Etta bewaffnet sich mit Schokolade und ihren Wanderstiefeln. Zur Verteidigung nimmt sie noch eines von Ottos Gewehren mit. Auf ihrem Weg begegnet ihr ein Kojote, den sie James nennt. Zusammen machen sie sich auf eine lange Reise.
Immer wieder begegnen ihr auf dem Weg Menschen die sie unterstützen. Doch wieso macht sie das? Schon als ich angefangen habe zu lesen stellte ich mir diese Frage und konnte sie mir auch bis zum Ende nicht beantworten.
Ich denke, dass sie an Alzheimer leidet, denn sie vergisst immer wieder Sachen, die sie aber am nächsten Tag wieder weiß.
Für mich sind ihre Reise und die damit zusammenhängenden Rückblenden in ihre Vergangenheit sehr interessant.
Man erfährt auch sehr viel, was Otto und Russell in der Zwischenzeit machen.
Otto lernt einige Rezepte die ihm Etta vorbereitet hat und er macht sich daran die Rückkehr von Etta vorzubereiten.
Russells Hauptbeschäftigung war bisher seine Farm und nach Hirschen Ausschau zu halten, doch als Etta sich auf den Weg macht und er damit nicht einverstanden ist, folgt er ihr nach einer kurzen Zeit.
Ich konnte das Buch sehr schlecht aus der Hand legen, denn es hat mich sehr gefesselt obwohl es ein eher ruhiges Buch ist.
Wenn ich es beschreiben müsste, würde ich es als still fließender Bach bezeichnen an dem man sehr gut entspannen kann und über sein bisheriges Leben nachdenkt.

Mein Fazit:

Muss man(n) lesen!

Bewertung vom 24.07.2015
Toon, Paige

Ohne dich fehlt mir was


ausgezeichnet

Inhalt:
Alice ist achtzehn Jahre alt, als sie mit ihren Eltern ihren letzten Urlaub vor dem Studium in Dorset verbringt. Dort trifft sie auf den Kellner Joe und sie fängt an sich mit ihm zu treffen. In den nächsten Wochen erlebt sie ihre erste Liebe und die ist so stark, dass sie Joe nicht vergessen kann.
Als sich ihre Wege nach diesen Wochen trennen ist Alice niedergeschlagen und braucht ziemlich lange für einen Neuanfang.

Meine Meinung:
Ich habe schon das letzte Buch von Paige Toon verschlungen, aber dieses übertrifft es noch.
Alice lernt im Urlaub den hübschen und vor allem auch netten Joe kennen. Joe kommt aus einer ziemlich schwierigen Familie in der er keine Liebe erfährt. Dieser Aspekt hat mich schon am Anfang dazu gebracht ihn als meinen Favoriten zu sehen, ohne zu wissen was noch kommt.
Alice bekommt in der Zeit mit Joe viele schlimme Dinge mit, aber anstatt sich verschreckt zurückzuziehen, fühlt sie sich noch mehr zu Joe hingezogen.
Für eine erste Liebe sind die Gefühle und Erlebnisse der Beiden sehr intensiv und es wirkt so, als könnte die beiden nichts trennen.
Leider trennen sich ihre Wege dann doch überstürzt und es gibt keine Möglichkeit der Kontaktaufnahme.
Alice ist im ersten Semester mit ihren Gedanken oft nicht bei der Sache, findet aber liebe Freunde, die sie auf andere Gedanken bringen.
Alice, Emily, Jessie und Lizzy sind greifbar. Sie verstellen sich nicht und als Leserin waren mir alle sympathisch, auch wenn Lizzy immer eine Wackelkandidatin war.
Als Alice dann Lukas kennengelernt hat, fand ich auch ihn nett, aber er wirkte aufgesetzt und arrogant. Mit der Zeit habe ich mich immer mehr gefragt was sie von ihm will - ich konnte ihn schnell nicht mehr ausstehen.
Egal was gerade in Alice Leben passierte, meine und auch ihre Gedanken waren bei Joe.
Auch wenn sie die Hauptprotagonistin war, ist seine Figur mir die Liebste gewesen.
Paige Toon hat in ihrer Geschichte nicht nur die schönen, sondern auch die Schattenseiten einer Liebe gezeigt. Sie schrieb spürbar von der Sehnsucht zweier Liebenden.
Obwohl es viel Glitzer gab, war die Geschichte nicht überzogen.

Fazit:
Wer auf Herzschmerz steht sollte sich dieses Buch vornehmen und kann dann schmachten und hoffen.

Bewertung vom 17.07.2015

Der Sieg der Verlierer / Wild Cards Bd.2


weniger gut

Inhalt:

Ein schreckliches Ereignis erschüttert Texas. Eine Atomexplosion in einer Stadt löscht dort alles aus. Doch ist es kein Akt von Terroristen, sondern ein kleiner Jungen mit dem Namen Drake ist daran Schuld. Er ist auch vom Wild Cards Virus betroffen und kann seine neu entdeckte Kraft nicht beherrschen. Die Elitegruppe der UNO, auch das Komitee genannt, will den Jungen beschützen, doch als sie in Texas eintreffen ist Drake bereits weg. Währenddessen versucht Drummerboy die Krise in der arabischen Welt zu schlichten, doch dabei kommen ihm Zweifel ob er auf der richtigen Seite steht.

Meine Meinung:

Der erste Teil hat bei mir schon nicht die volle Punktzahl erhalten und leider muss ich sagen, dass ich diese Reihe definitiv nicht weiterverfolgen werde da mich dieser Teil sehr enttäuscht hat.
An sich fand ich das Thema des Wild Card Virus recht interessant, doch kam dieser Aspekt meiner Meinung nach schon im ersten Teil viel zu kurz.
Im zweiten Teil dominieren Sex, Intrigen und unnötige Gewalt. Nichts was mich im Entferntesten interessieren würde.
Sprachlich gibt es an diesem Werk nichts auszusetzen, aber ich musste mich regelrecht durch dieses Buch quälen. Beim Vorgänger war es wenigsten so, dass es zum Schluss noch interessant wurde.
Die einzigen Charaktere, die ich in diesem Teil einigermaßen interessant fand, waren Niobe und Drake. Drummerboy konnte ich im Vorgänger schon nicht ausstehen und der Rest der Truppe ist mir auch viel zu oberflächlich.
Von einem Fantasybuch erwarte ich Spannung und dass es mich in eine andere Welt zieht, aber dies war hier leider nicht gegeben.
Ich kann mit Worten gar nicht ausdrücken wie sehr mich dieses Buch enttäuscht hat. Vielleicht wäre es auch besser gewesen, wenn alles aus einer Feder stammen würde und nicht von vielen Autoren.
Wie sagt man so schön, viele Köche verderben den Brei.
Ich denke aber, dass dies mit Sicherheit auch Geschmackssache ist und meiner konnte nicht getroffen werden.
Im Großen und Ganzen finde ich zwar das Thema interessant, aber nicht besonders gut umgesetzt. Sehr interessant fand ich auch einige der Charakter, wobei aber sicher noch einige andere auch interessant gewesen wären, die aber einfach zu oberflächlich behandelt wurden.

Mein Fazit:

Der erste Teil der Reihe konnte mich schon nicht voll überzeugen, aber der Nachfolger hat noch viel weniger geschafft! Eine Reihe die ich nicht weiterverfolgen werde.

Bewertung vom 15.07.2015
Meyer, Kai

Nachtland / Die Seiten der Welt Bd.2


sehr gut

Inhalt:
Einige Monate sind seit den letzten Ereignissen in Libropolis vergangen und die Exlibri haben sich mit Furia und ihren Freunden vom Widerstand in die Cotswolds, in die Residenz der Faerfax zurückgezogen.
Dort wird Furia von Summerbelle trainiert und Furias bibliomantischen Kräfte wachsen. Furia und ein Teil des Widerstands machen sich auf die Suche nach dem Zentrum der Macht und stoßen dabei auf ein großes Geheimnis.

Meine Meinung:
So neugierig ich auf dieses Buch war, so schwierig fällt es mir jetzt es zu bewerten.
Wo ich im ersten Teil noch fasziniert war von einer Art Märchenwelt in der auch das Böse herrschte, so ging es in diesem Teil überwiegend um Kämpfe und Flucht.
Wieso ich aber trotzdem 4/5 gebe ist schnell erklärt: Kai Meyer hat auch hier sprachlich wieder ein "bibliomantisches Meisterwerk" erschaffen.
Als Siebenstern der realen Welt hat er Furia reifen lassen und sie noch interessanter beschrieben als bisher.
Ich bin nicht nur ein Coverfetischist, denn ich gestehe, dass mich auch der Geruch von Büchern interessiert. Wer einmal an Büchern gerochen hat, der weiß dass sie alle möglichen Gerüche tragen können von modrig-feucht über Eiergestank bis hin zu frischem Holzduft.
Der Autor beschreibt den Geruch den Furia mittlerweile angenommen hat und automatisch rieche ich den Leim und die Druckerschwärze nach der Furia riecht.
Kai Meyer hat mich die Buchseiten von Isis hören lassen, wenn sie ihren Brustkorb öffnet und ihr Seitenherz spaltet. Er lässt mich in eine Welt voller Bücher und fantastischer Wesen tauchen und zaubert Gerüche und Geräusche die diese Welt perfekt machen und schon fast realistisch werden lassen.
Nachtland besteht aus vier Teilen und einem Nachspiel.
Die Kinder begeben sich erst ins Ghetto von Libropolis und kämpfen dort gegen die Anhänger eines Untergrundbosses und später kämpfen sie gegen die drei Häuser.
Was im letzten Teil die Leselampe, Origami, der Lesesessel usw. war, waren in diesem Teil die Bookboards (ich will auch eins!), die hirudo librorum und die Tintlinge.
An Charakteren kamen einige neu hinzu, wobei ich vor allem Patience, einen Exlibro aus "Feuersturm der Leidenschaft", als besonders liebenswert empfand. Ein Bär von einem Mann, der optisch sofort Eindruck schindet, aber von Herzen gut ist.
Auch Tote gibt es im zweiten Teil von Die Seiten der Welt wieder einige.
Im Großen und Ganzen hat mich das Buch also wieder einmal begeistern können, aber die ganzen Kämpfe haben sich teilweise so hingezogen, dass es mir persönlich etwas zu viel wurde.
Trotzdem warte ich nun gespannt auf den nächsten Teil und frage mich, ob es dort zu einem finalen Kampf kommen wird.

Fazit:
Nicht jeder ist das, wofür er sich ausgibt. Nicht alles ist das, was es scheint und am Ende gibt es ein Wiedersehen mit einem alten Bekannten. Ein Buch voller magischer Düfte, Wesen und Erlebnisse in dem meiner Meinung nach zuviel gekämpft wird.

Bewertung vom 11.07.2015
Reiss, Johanna

Und im Fenster der Himmel - Eine wahre Geschichte


ausgezeichnet

Inhalt:
Im Jahr 1940 besetzen die Deutschen die Niederlande und Annie, ihre Schwestern und ihr Vater müssen sich verstecken. Die Familie wird getrennt, die große Schwester Rachel bleibt erst noch zuhause und die achtjährige Annie geht mir ihrer Schwester Sini zu einem Bauern. Die nächsten Jahre verstecken sich die Mädchen und sehnen sich nach Luft und der Freiheit.

Meine Meinung:
Das Buch ist von einer Zeitzeugin geschrieben worden, denn Johanna "Annie" Reiss hat diese Geschichte erlebt.
Fünf Jahre ihrer Kindheit hat sie versteckt bei einer netten Familie gelebt die sich dadurch selbst in Gefahr gebracht hat.
Diese Familie wurde eine Ersatzfamilie und nahm die zwei Mädchen wie eigene Kinder auf. Johan, das Familienoberhaupt sagt oft, dass sie nur einfache Bauern sind. Als Leserin habe ich ihn gleich ins Herz geschlossen, denn diese Menschlichkeit die er ausstrahlt war einfach toll und herzlich.
Ich selbst habe mich gefragt: Würde ich jemanden aufnehmen? Früher habe ich immer gedacht, dass es selbstverständlich wäre, aber jetzt mit der Verantwortung für ein eigenes kleines Kind wüsste ich nicht wie ich handeln würde.
Annie beschreibt nicht den Krieg an sich, denn von dem bekommt sie hinter ihrem Fenster kaum etwas mit. Sie beschreibt viel mehr den Alltag, die Langeweile und die Launen der Menschen.
Die Angst von Dientje (Johans Frau), die Ungläubigkeit von Opoe (seiner Mutter) und die Wut von Sini.
Die Gefühle und viele der Momente die sie alle als Familie zusammen erleben, hat die Autorin in diesem Buch verpackt.
Dieses Buch hat einmal mehr gezeigt was der Krieg mit den Menschen macht. Die einen werden zu Jägern und die anderen sind die Gejagten.
Ich finde es toll, dass es noch mehr "Anne Frank"- Geschichten gibt. Tatsachenberichte um uns nicht vergessen zu lassen was passiert ist und um uns zu zeigen, dass so etwas nie, nie, nie wieder passieren darf.

Fazit:
Wie sich Juden versteckten um zu Überleben und sich dabei fühlten wie Gefangene - so könnte der Titel dieses Buches lauten. Es ruft dazu auf niemals zu vergessen und zu leugnen.
Eine gute Möglichkeit um die "Opfer" dieser Zeit zu verstehen.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.07.2015
Gómez-Jurado, Juan

Zerrissen


sehr gut

Inhalt:

Dave Evans ist Neurochirurg und Vater einer 7-jährigen Tochter. Seit kurzem ist er auch verwitwet und als er nach einer OP später als sonst nach Hause kommt, macht er eine fürchterliche Entdeckung.
Seine Haushälterin findet er tot im Keller und seine Tochter ist verschwunden. Als er eine SMS von einer unbekannten Nummer erhält wird ihm klar, dass seine Tochter entführt wurde.
Nur eines kann sie retten, erfährt er als er den Entführer "Mr. White" trifft: Sein nächster Patient darf die OP nicht überleben. Doch sein nächster Patient ist nicht irgendwer, sondern der mächtigste Mann der Vereinten Nationen. Er ist der amerikanische Präsident.

Meine Meinung:

Was macht einen guten Thriller aus? Eine gute Geschichte mit viel Spannung, einen sympathischen Hauptprotagonisten und ein unvorhersehbares Ende.
Das meiste ist hier gegeben, was jedoch das Gesamtbild etwas schmälert ist, dass der Infotext bereits die ganze Geschichte verrät.
Trotz allem finde ich es sehr gelungen und gut umgesetzt. Zwar weiß der Leser bzw. Hörer bereits wie die Geschichte endet, aber hier heißt es eher der Weg ist das Ziel und dieser wurde sehr gut beschrieben.
Es fehlte meiner Meinung nicht an Spannung und sehr rasant wurde die Geschichte auch erzählt.
Der Hauptprotagonist Dave Evans war mir gleich sehr sympathisch und der Schreibstil des Autors hat mir ebenfalls sehr gut gefallen.
Ich fand das Hörbuch auch nicht besonders blutig und man könnte es eher als Krimi durchgehen lassen, auch wenn es nicht gerade um Ermittlungen geht.
Sehr wichtig für die Geschichte ist auch Kate, Daves Schwägerin. Sie ist beim Secret Service und muss sich entscheiden wer bei ihr an erster Stelle steht. Ihre Nichte oder der Präsident.
Nach einigen Gewissensbissen steht ihre Nichte an erster Stelle und sie unterstützt Dave so gut es geht.
Das einzige was wirklich etwas eklig beschrieben wurde war die OP des Präsidenten am offenen Schädel.
Der Schreibstil des Autors war sehr flüssig und in meinem Fall gut zu hören. Dazu kommt die tolle Stimme des Sprechers Heikko Deutschmann, der die Geschichte gekonnt in Szene setzte.
Er hat eine angenehme Erzählerstimme die sehr gut zu dieser Geschichte passte.
Im Großen und Ganzen hat es mir sehr gut gefallen und ich fand auch das Thema recht interessant.

Mein Fazit:

Dieses Hörbuch war ein tolles Erlebnis das aber leider dadurch geschmälert wurde, dass im Infotext schon die ganze Geschichte steckt.

Bewertung vom 30.06.2015
Kershaw, Alex

Der Befreier


ausgezeichnet

Inhalt:

Felix Sparks stammte aus einer ganz einfachen Arbeiterfamilie, der sich nach der High School von der Armee anwerben lies, da es Aufgrund der wirtschaftlichen Lage des Landes, keine Arbeit gab. Als es der Wirtschaft wieder besser ging, begann er Jura zu studieren. Doch als der 2. Weltkrieg begann, wurde er ein weiteres Mal einberufen. Er war Teil der Invasion auf Sizilien und überlebte als einziger seiner Einheit, die Schlacht bei Anzio. Er überlebte die deutsche Ardennenoffensive und viele andere Kämpfe mehr. Doch als er das KZ Dachau befreit und sieht was dort geschah, stockt ihm der Atem.

Meine Meinung:

Da mich der 2. Weltkrieg schon immer fasziniert hat, musste ich dieses Buch einfach lesen.
Jetzt, nachdem ich es gelesen habe, muss ich sagen dass dieses Buch ein definitives Muss ist.
Ich finde es auch besonders für den Geschichtsunterricht recht interessant.
Es liest sich nicht wie ein Sachbuch, das trocken mit Fakten um sich wirft, sondern es wird die Geschichte um Felix Sparks und seine Erfahrungen im 2. Weltkrieg erzählt. Liest sich also eher als Roman. Viele Leser rechnen bei einem Buch mit diesem Thema eher mit trockenem Stoff, als das was man dann präsentiert bekommt.
Für mich war das bekannteste, zumindest aus der amerikanischen Sicht, die Landung an der Normandie. Doch dieses Buch hat einen ganz anderen Anfang, nämlich die Landung in Sizilien.
Das fand ich sehr interessant, dass man auch andere Einblicke auf den damaligen Krieg bekommt.
Es ist allgemein sehr informativ und interessant gestrickt.
Ich wusste auch nicht, dass man es als Autor schaffen kann die Schrecken des Krieges so in Worte zu fassen.
Mir ging es beim Lesen so, dass man das Gefühl hatte, dass alles zum Greifen nah war und man sich mitten im Geschehen befand.
Das Thema ist ja schon erschreckend genug und ein schwarzer Fleck in der Geschichte, doch ich habe bisher wenig Bücher gelesen bzw. Filme gesehen, die den Schrecken so gekonnt aufzeigen, wie dieses Buch.
Ganz besonders gut konnte man auch die Gefühle von Felix Sparks spüren und er war ein sehr emotionaler Mensch, besonders was seine Kompanie anbelangt.
Doch am meisten haben mich die Schilderungen über das KZ Dachau berührt.
Es ist wirklich sehr erschreckend was dort passiert ist und da ich gebürtig aus der Nähe von München komme und das KZ auch schon besichtig habe, konnte ich mir alles recht bildlich vorstellen.
Auch wenn der Titel des Buches "Der Befreier" ist, nimmt die Befreiung des KZ Dachau eher einen kleinen Teil des Gesamtwerks ein.
Das meiste handelt vom Weg den Felix Sparks im Krieg einschlägt. Die ganzen Schlachten die er ausfechten muss, aber auch seine Rückschläge und Emotionen.
Für mich eines der besten Bücher in den letzten Jahren und ganz besonders auch zu diesem Thema.

Mein Fazit:

Ein Buch, das die Schrecken des Krieges sehr gut widerspiegelt und ein absolutes Lesemuss ist.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.