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vielleser18
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Hessen
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Ich lese querbeet, am liebsten aus den Bereichen Historisch, Krimi/Thriller, Frauen und Fantasy

Bewertungen

Insgesamt 831 Bewertungen
Bewertung vom 07.06.2014
Thilo

Noahs großer Traum / Wir wollen ins Finale! Bd.1


ausgezeichnet

Noah, Eule, Matti und Hardy sind Freunde. Jede freie Minute verbringen sie auf dem Bolzplatz. Egal bei welchem Wetter. Ob Sommer oder Winter. Doch am liebsten würden sie in einem richtigen Verein spielen. Doch der nächste ist 10 km weit weg und sie haben keine Möglichkeit da hin zu kommen. Doch dann eröffnet sich ein neuer Weg. Werden sie es schaffen ?

Dies ist der erste Band einer sechsteiligen Reihe. Aber auch wenn man nicht alle lesen will, dieses Buch ist ein abgeschlossener Roman. Vier Bände der Reihe sind im April 2014 erschienen, die anderen beiden werden im September 2014 erscheinen.

Das Buch ist für fußballbegeisterte Jungen im Alter von 6 bis 10 Jahren geeignet. Für die jüngeren eher zum Vorlesen, ab 8 jahren zum selber lesen.

Ich habe das Buch meinem 6jährigen Sohn vorgelesen, der zwar nicht selber Fußball spielt, aber Fußball im Stadtion oder im Fernsehen verfolgt. Und gerade jetzt - im Vorfeld der Fußball WM - ist ein Buch rund um den König Fußball ja besonders interessant.

Uns hat die Geschichte um Noah und seine Freunde sehr gut gefallen. Fußball war zwar das Hauptthema, aber es ging vor allem auch um die Frage : Freundschaft oder Ruhm. Wir haben das Buch innerhalb kürzester Zeit gelesen und werden sicher auch die anderen Bücher noch lesen. Die Geschichte ist wirklich sehr interessant, spannend, zum mitfiebern, aber ab und an konnten wir auch schmunzeln. In die Protagonisten konnte man sich wirklich sehr gut hinein versetzen.

Dazu ist das Buch wunderschön illustriert.

Bewertung vom 01.06.2014
Pellissier, Marie

Die tödliche Tugend der Madame Blandel


ausgezeichnet

Paris. Lucie ist schon seit über 40 Jahren Gardienne (Hausmeisterin) in Haus Nr. 3, Place des Vosges, doch als sie nichtsahnend einen Korb Wäsche in die Wohnung von Vanessa Blandel stellt, bekommt sie einen Schrecken. Vanessa hat anscheinend eine Affäre. Danach sieht jedenfalls das Schlafzimmer aus. Lucie hat in der Wohnung eigentlich nichts zu suchen - den Wohnungsschüssel hat sie noch von der Schwiegermutter Vanessas - doch um Vanessas Ehemann zu schützen, befreit sie die Wohnung von allen verräterischen Spuren. Doch als am nächsten Tag Vanessa tot aus der Seine geborgen wird, gerät Lucie in Gefahr Spuren eines Tatorts beseitigt zu haben. Daher macht sie sich nun selbst auf die Suche nach dem Mörder und gerät in große Gefahr.

Marie Pellisier hat einen wunderbaren Roman geschrieben, der zwar ein Krimi ist, der spannend geschrieben wurde, dennoch kommt das Vergnügen, das Humoristische und das Skurile nicht zu kurz. Die Progagonisten sind alle etwas eigenartig, schrullig, aber nichtsdestotrotz liebevoll gezeichnet. Man versinkt beim Lesen in das Pariser Milieu, oft genug hatte ich im Kopf einen Film "mitlaufen". Lucie, die kurz vor ihrem 42. Hochzeitstag mit Antoine, alles außer Acht lässt, sich immer tiefer verstrickt, die neugierig ist, beharrlich und dennoch so symphatisch wirkt. Der Kommissar Legrande, der weder beharrlich noch effizient wirkt, eher die französische Küche als das Arbeiten liebt und immer auf der falschen Fährte ist.

Viele kleine Szenen, Dialoge, und vor allem die Beschreibungen der Denkweise der Akteure haben mich mitraten lassen, haben mich gefesselt und so habe ich das Buch kaum aus der Hand legen können und es innerhalb von zwei Tagen gelesen.
Es hat mich amüsiert, mich nach Paris entführt und nicht mehr losgelassen - bis zum Ende. Wäre schön, wenn dieses Buch mal verfilmt würde !

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.05.2014
Brockes, Emma

Sie ging nie zurück Die Geschichte eines Familiendramas (eBook, ePUB)


gut

Emma Brockers hat sich nach dem Tod der Mutter auf die Spurensuche begeben. Ihre Mutter war vierzig Jahre zuvor aus Südafrika nach England gekommen und hat ihre Geschwister zurück gelassen. Nur selten hat sie diese besucht. Erzählt von ihrer eigenen Kindheit und Jugend hat sie ihrer Tochter oder ihrem Ehemann nie viel. Nur Andeutungen gemacht.
Um den Tod ihrer Mutter zu verarbeiten, begibt sich Emma Brockers auf eine Reise nach Südafrika - einer Reise zurück zu den Wurzeln. Was sie entdeckt ist schockierend. Diese Recherche, diese Reise verarbeitet sie zu einem Roman, einer Hommage an ihre Mutter.

Dieses Buch ist mehr Tagebuch, mehr Erinnerung, wie ein Fotoalbum, eine Spiegelung des Lebens, dass Emma führt, als sie sich auf die Suche nach der Wahrheit macht. Sie beschreibt in dem Buch ihre Liebe zu der eigenen Mutter, beschreibt ihre Art, ihr Wesen. Was hat sie zudem gemacht ? Detailliert beschreibt die Autorin, wie sie versucht aus Bruchstücken ein Bild zu formen, ein Bild von der Vergangenheit. Um mehr über Urgroßeltern und Großeltern zu erfahren, fliegt sie nach Südafrika und trifft dort Tanten, Onkel und Cousins. Forscht in Archiven, macht sich auf Spurensuche quer durchs Land. Ganz nebenbei lernt sie da auch Südafrika kennen, die Großstädte, das Land, die Geschichte der Apartheid, die Gefährlichkeit, die Schönheit.

Nicht ganz einfach zu ertragen, was sie alles so aufdeckt bei ihrer Reise.
Der Schreibstil der Autorin sind manchmal wie Gedankenblitze, manchmal ein springen von einem zum anderen Punkt. Es ist ein Buch, das mich interessiert hat, aber nicht gefesselt hat. Kein Buch, dass ich in einem Schwung durchlesen konnte. Bei der nicht die Spannung Priorität hatte, sondern eher das Verarbeiten des Erlebten. Und dennoch wirkt es trotz der bemerkenswerten Liebe zur Mutter manchmal distanziert, neutral, wie alles hier erlebte erzählt wird.

Fazit:

Eine interessante Reise zurück zu den familären Wurzeln, erschreckend, beklemmend, aber als Buch nicht fesselnd.

Bewertung vom 23.05.2014
Aciman, André

Mein Sommer mit Kalaschnikow


sehr gut

Ein Sommer lang sind sie Freunde : Der Ägypter, der in Harvard studiert und der Taxifahrer Kalasch, der wegen seiner Tiraden meist nur Kalschnikow genannt wird. Kalsch stammt aus Tunesien, der ähnliche Migrationshintergrund verbindet die beiden. Doch anders als Kalasch besitzt der Ägypter, aus dessen Sicht der Roman wie eine Erinnerung an einen längst vergangenen Sommer erzählt wird, eine Green Card. Kalasch droht die Abschiebung aus Amerika und dies verbittert ihn. Dennoch verbindet die beiden Männer im Sommer 1977 eine Freundschaft, geprägt von denselben Interessen: Diskutieren, Parlieren und Frauen aufreißen. Doch der Sommer geht schnell vorbei und was ist mit ihrer Freundschaft ?

Das Format des Buches hat mir gefallen, es fällt eher klein aus, liegt aber gut in der Hand. Eng beschriebene Seiten lassen sich aber nicht so schnell lesen. Das Cover ist knallig, das gelbe Auto passt zum Inhalt. Der Preis ist im oberen Buchsegment, dafür ist allerdings ein ebook-Code mit inbegriffen.

Meinung:

Ein Buch, durch das ich mich anfangs so gar nicht gepackt hat, denn eine Handlung findet man hier kaum. Vielmehr geht es ums Kennenlernen der beiden Protagonisten, die sich vielleicht zu ähnlich sind. Doch der große Unterschied zwischen beiden ist die Green Card. Der eine darf im goldenen Land bleiben, der andere ist bedroht von der Ausreise. Der eine genießt, während der andere hadert. Der Ich -Erzähler, der die ganze Zeit namenlos bleibt, befreundet sich mit Kalasch. Doch seine eigene Haut ist ihm immer am wichtigsten. Schonungslos lässt er den Leser teilhaben an seinen Gedanken, seinen Gefühlen und seinen Reaktionen.
Er reagiert menschlich - schwach und verräterisch und doch beschämend.
Auch wenn mir die Lebensart der beiden Hauptprotagonisten nicht gefallen hat, schafft es Aciman sie gekonnt zu charakterisieren. Mit vielen menschlichen Facetten.

Fazit:

"Mein Sommer mit Kalaschnikow" ist kein 08/15 - Buch und Aciman kann für sich beanspruchen, dass er einen niveauvollen Schreibstil hat.
Am Anfang musste ich mich durchkämpfen, aber am Ende hat mich die Schilderung des Verhaltens des Protagonisten überzeugt - denn er zeigt damit ein typisches Verhalten. Mehr möchte ich nicht verraten.

Bewertung vom 20.05.2014
Reider, Katja

Klara Fall, der Lakritzräuber und ich


ausgezeichnet

Jannis ist mit seiner Mutter umgezogen nachdem sich seine Eltern getrennt haben. Gerade angekommen lernt er die sonderbare Klara kennen. Klara Fall, Detektivin auf der Suche nach dem Tankstellenräuber. Die beiden freunden sich an und dann fängt sie an, die abenteuerliche Spurensuche.

Katja Reider hat hier ein schönes und spannendes Kinderbuch geschrieben. Ich habe es meinem 6jährigen Sohn vorgelesen. Zum selber Lesen würde ich es ab 8 Jahren empfehlen. Die Geschichte ist spannend, aber auch stellenweise zum schmunzeln. Die beiden Hauptfiguren Klara und Jannis sind symphatisch und authentisch. Es läuft nicht immer alles glatt in dieser Geschichte. Es gibt wichtige Punkte, die thematisiert werden. Wie z.B. die Trennung von Eltern, aber auch ein Streit und vor allem hinterher, als Klara und Jannis weit über ein erlaubtes Ziel hinaus schießen, wird dies hinterher besprochen und Grenzen gezeigt und erklärt.

Der Schreibstil ist kindgerecht und trotz allem sehr spannend. Gerade am Ende hin kann man das Buch kaum noch aus der Hand legen.

Ein Buch, das für Mädchen und Jungen geeignet ist.

Bewertung vom 14.05.2014
Puértolas, Romain

Die unglaubliche Reise des Fakirs, der in einem Ikea-Schrank feststeckte


sehr gut

Der indische Fakir Ayarajmushee Dikku Pradash wil eigentlich nur nach Paris fliegen um im dortigen IKEA Markt ein neues Nagelbrett kaufen. Doch alles kommt anders als geplant. Auf dem Weg vom Flughafen zum IKEA fährt er mit einem Taxi. Den Taxifahrer betrügt er mit einem gefälschten Hundert-Euro-Schein, nichts ahnend, dass dieser ziemlich nachtragend reagiert. Als er die Nacht heimlich bei IKEA verbringt, versteckt er sich als Mitarbeiter auftauchen in einem Schrank. Doch gerade dieser Schrank hat eine Reise vor sich.

Der Roman liest sich wie ein Märchen, verrückt, überdreht, ungewöhnlich und dennoch hat diese Komödie auch ernsthafte Untertöne.
Das Buch hat einen schönen Schreibstil, der Autor Puértolas lässt den Fakir mit dem unaussprechlichen Namen erzählen. Von seiner Reise, aber auch von seiner inneren Wandlung, seinen Begegnungen, seinen Eindrücken der westlichen Welt. Diese Kombination aus Witz und Ernsthaftigkeit haben mir gefallen. Die 300 Seiten liesen sich flott lesen .

Ein Buch mit einem ungewöhnlichen Titel, einer außergewöhnlichen Handlung. Dennoch sind die ernsthaften Themen nur Randthemen, nur angeschnitten und das Ende war mir etwas zu abrupt.
Positiv aber: Ayarajmushee Dikku Pradash macht in dem Buch eine Wandlung durch, seine Erlebnisse ändern ihn und sein Verhalten.

Fazit:
Ein skurriles Buch, ein modernes Märchen.

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.05.2014
Coulombeau, Sophie

Nach allem, was passiert ist


ausgezeichnet

Es ist 15 Jahre her, dass die vier Jugendlichen aus der Chesterton Close beschliessen gemeinsam ihre Unschuld zu verlieren. Damals waren sie 14. Doch was als aufregendes Abenteuer geplant war, entwickelt hinterher eine große Sprengkraft und alle werden sich hinterher verändern - nicht nur räumlich.

Sophie Coulombeau hat eine für mich ganz neue Art der Erzählung geschaffen. Sie lässt die Protagonisten selber erzählen, abwechselnd. Jeder Moment wird von den vieren nacheinander erzählt, der ganze Roman ist eine Aneinanderreihung von Erklärungen, Gesprächen, die sich scheinbar an einen Interviewer richten. Doch der Leser könnte meinen, die Worte sind direkt an ihn gerichtet.
Dadurch, dass alle vier Beteiligten, aber auch die Eltern, der Pfarrer, die Polizei hier ihre "Wahrheit" an dem Geschehen erzählen dürfen, erfährt der Leser, dass es nicht nur eine Wahrheit gibt. Jeder hat seine eigene Darstellung, eine subjektive Meinung zu den einzelnen Begebenheiten.
Dadurch, dass die Autorin die Ereignisse chronologisch von allen Protagonisten erzählt , gibt es viele Wechsel im Erzähler. Aber das ist ungemein interessant, weil sich auch der Leser dabei Gedanken machen muss. Der Roman hatte eine große Sogwirkung auf mich. Ich konnte kaum aufhören zu lesen.

Irgendwo habe ich mal gelesen, dass es auf der Welt so viele Meinungen wie Menschen gibt und die Autorin hat dies mit ihrem Buch ausgedrückt. Ein Buch, bei dem man aktiv mitdenken und miteinbezogen wird : ungewöhnlich und toll!

Mir hat das Buch gefallen. Die vielen Perspektiven, diese vielen Ansichten, Meinungen und auch Wahrheiten. Man schließt das Buch und kann immer noch Nachdenken, sich selber eine eigene Meinung machen. So wie im Leben.

Bewertung vom 07.05.2014
Roters, Connie

Tod in der Hasenheide / Kommissar Breschnow Bd.1


ausgezeichnet

Cosma Anderson joggt endlich mal wieder. Wie immer nimmt sie ihre vertraute Runde. Doch als sie in Berlin durch die Hasenheide läuft, entdeckt sie in einem einsamen Tunnel eine Leiche. Panisch läuft sie weg, doch die Polizei ist schon vor Ort und verdächtigt nun sie
Das Opfer: Sebastian Pohl, Soldat, unbeliebt, skrupellos, Ausbilder. Keiner trauert um ihn.
Kommissar Breschnow von der Berliner Mordkommission und seine Kollegen tauchen tief ein in die Welt der Soldaten, erleben viele posttraumatische Belastungsstörungen nach Afghanistaneinsätzen, zerrüttete Ehen, Tod und Traumata und deren Folgen.
Connie Roters hat einen großartigen, atmosphärischen und vielschichtigen Debütroman geschrieben, der mich von Anfang an gefesselt hat. Die Personen sind charakteristisch dargestellt, haben alle ihre eigenen Eigenheiten, ihre Ecken und Kanten. Durch die Beschreibungen fühlt man sich in das Geschehen, die Szenerie Berlins und in das Leben und Arbeiten der Kommissare hineinversetzt. Dabei wird das Buch niemals langweilig.
Viele Fährten werden gelegt, man kann beim Lesen raten, wer der Mörder ist. Dies ist fast bis zum Schluss ein Geheimnis. Lange kann man selber spekulieren – ob man richtig lag mit seinen Vermutungen?
Fazit:
Spannend, fesselnd und informativ. Lesen !

Bewertung vom 04.05.2014
Schneider, Anna

Bald wird es Nacht, Prinzessin


ausgezeichnet

Eine Party von Jugendlichen. Alles ganz normal ? Nein, denn am Ende liegt ein Mädchen im Koma, sie lebt nur, weil einer richtig gehandelt hat und reagiert hat - nicht davon gelaufen ist, wie so manch anderer. Doch was ist passiert mit Nova? Wird sie überleben ?
Jessie, Nova´s beste Freundin, war an dem Abend nicht dabei. Doch sie glaubt der Version der anderen nicht und macht sich auf die Suche nach der Wahrheit. Unterstützt wird sie dabei von Daniel, dem Zivildienstleistenden im Krankenhaus, der Nova erste Hilfe geleistet hat.

Ein Buch, bei dem man schon von der ersten Seite mitten im Geschehen ist, dass durche einen tollen Erzählstil besticht. Man fühlt sich regelrecht hineinversetzt - in das Geschehen und in die Protagonisten.

Anna Schneider lässt auch Nova zu Wort kommen, durch Rückblenden werden Videoblogeinträge dargestellt, bei denen wir Nova kennenlernen. Nova, die ungeliebte Tochter, die mit einem Herzfehler auf die Welt gekommen ist und keine große Lebenserwartung hat. Doch diese Passagen von ihr - über sie- gehen dem Leser ans Herz und berühren ungemein.

Die Suche nach der Wahrheit gestaltet sich spannend, sie fesselt und man mag das Buch kaum aus der Hand legen.
Es geht um Freundschaft, um Abhängigkeit, um Gruppendynamik, aber auch um Zivilcourage.
Ein Roman nicht nur für Jugendliche ab 14 Jahren.
Und am Ende ein Extrabonus: ein Zusatzkaptitel auf der Verlagshomepage.

Fazit:
Spannend, lesenswert, berührend!!!