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kleinbrina
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Köln

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Insgesamt 1371 Bewertungen
Bewertung vom 09.07.2013
Ernst, Susanna

Post von Madelaine (eBook, ePUB)


sehr gut

Susanna Ernst hat mich bereits vor einiger Zeit mit ihrem Roman "Deine Seele in mir" begeistert und von daher war ich sehr auf weitere Werke von ihr gespannt. Ich habe mich für die Kurzgeschichte "Post von Madelaine" entschieden und war vom schönen Cover direkt beeindruckt. Jetzt musste nur noch der Inhalt überzeugen - und das tat er.

Die Geschichte ist mit knapp 13 Seiten sehr kurz, aber dennoch melancholisch und poetisch. Man merkt aber auch schnell, dass die Worte von einem Kind stammen, denn die Flaschenpost ist eher einfach gehalten, aber dennoch sehr eindringlich geschrieben, sodass ich Madelaine einfach ins Herz schließen musste.

Ich finde es sehr erstaunlich, wie sehr mich die Geschichte berühren konnte, denn ich hätte dies bei der Kürze nicht unbedingt erwartet, von daher ist diese Geschichte etwas ganz Besonderes, denn es braucht nicht viele Worte, um jede Menge Gefühle auszudrücken.

Madelaine ist ein Mädchen, dass ich einfach gern haben musste. Sie lebt in einem Kinderheim in Frankreich und muss damit leben, dass sie anscheinend ein ungewolltes Kind ist. Sie glaubt jedoch weiterhin daran, dass sie irgendwann ihre Eltern treffen kann und möchte nicht in eine Pflegefamilie, von daher schreibt sie eine Flaschenpost, die einem Hilferuf gleicht. Dabei wählt sie zwar recht einfache Worte, die jedoch vollkommen ausreichen, um mich in den Bann zu ziehen.

Wirklich schade ist es jedoch, dass die Geschichte so kurz ist, denn meiner Meinung nach hätte man den Inhalt auch auf 200 bis 250 Seiten gut erzählen können, ohne dabei eine gewisse Langatmigkeit zu verspüren. Besonders Madelaines Fähigkeit, sich alles in Farben vorzustellen, fand ich unglaublich interessant und hätte dies sehr gerne noch weiter beschrieben bekommen.

Das Cover ist wunderschön und war für mich Kaufgrund Nummer 1. Ja, ich weiß, so sollte man eigentlich nicht an ein Buch herangehen, aber da ich die Autorin schon kannte, wusste ich bereits, dass ich diesen Kauf nicht bereuen würde. Das Papier und der Füller sind perfekt in Szene gesetzt und die Schrift ist wunderschön. Gleiches gilt auch für die Kurzbeschreibung, die vieles zwar schon anspricht, dabei jedoch nicht zu viel verrät.

Insgesamt hat mir "Post von Madelaine" sehr gefallen. Die stellenweise sehr poetischen Worte haben mich berührt und mir eine angenehme Lesestunde bereitet. Schade, dass diese Geschichte nur so kurz ist. Ich hätte gerne noch so viel mehr erfahren. Wer "Deine Seele in mir" bereits toll fand, wird auch dieses Ebook mögen. Kauf- und Leseempfehlung!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.07.2013
Völler, Eva

Die goldene Brücke / Zeitenzauber Bd.2


gut

Vor knapp einem Jahr habe ich den ersten Band "Der magische Zauber" als Audiobook gehört und war wahnsinnig enttäuscht. Das lag noch nicht einmal an der Geschichte selbst, sondern an der lustlosen Sprecherin - dennoch stand die Reihe dadurch für mich unter einem schlechten Stern. Nun hat meine Neugier jedoch gesiegt und von daher habe ich mich entschieden, auch dem zweiten Band "Die goldene Brücke" eine Chance zu geben.

An sich ist "Die goldene Brücke" eine gute Geschichte, allerdings hatte ich relativ schnell meine Probleme mit dem Buch, denn das 17. Jahrhundert gehört für mich nicht unbedingt zu den Jahrhunderten, die ich geschichtlich bevorzuge.

Der Schreibstil von Eva Völler ist jedoch gewohnt gut. Ich mag ihren Humor, der besonders in ihren Chick Lit-Romanen zur Geltung kommt, aber auch in diesem Werk gibt es eine gute Portion Humor und Dialoge, die ich sehr unterhaltsam fand. Dazu sind die geschichtlichen Hintergründe gut recherchiert und interessant geschrieben, ohne dabei langatmig zu wirken. Interessant ist dabei auch, wie die drei Musketiere mit in die Geschichte eingearbeitet wird, denn so kommen Fans von Alexandre Dumas ebenfalls auf ihre Kosten.

Ein kleines Problem hatte ich dagegen mit den Figuren. Besonders im ersten Band ist mir aufgefallen, dass Anna lediglich nur sehr oberflächlich beschrieben wurde und ich hatte stets das Gefühl, als würde ich sie überhaupt nicht kennen lernen. Ich habe von daher gehofft, dass sich dies im Nachfolger ändern würde, aber leider habe ich auch jetzt immer noch das Gefühl, als würde ich sie nicht kennen. Zwar ist sie mir weiterhin sehr sympathisch, aber dazu ist sie noch naiv, was mich stellenweise dann doch etwas genervt hat. Gleiches gilt leider auch für Sebastiano. Dieser ist mir zwar deutlich weniger naiv, aber dennoch wusste ich nie so ganz, was ich von ihm zu halten habe, da man auch ihn nur recht oberflächlich kennen lernt und ich ihn dadurch ebenfalls nicht ins Herz schließen konnte.

Das Thema Zeitreisen ist an sich ganz interessant und gut umgesetzt, allerdings muss ich gestehen, dass ich Bücher zu diesem Thema schon in deutlich spannenderer Art und Weise gelesen habe, von daher hat es mir leider an vielen Stellen an Spannung gefehlt. Zudem hätte ich mir ein anderes Jahrhundert gewünscht, aber gut, dies kann man sich als Leser schlecht aussuchen.

Die kleinen Romanzen, die es im Laufe der Geschichte gibt, sind dagegen nett, aber leider mehr auch nicht, denn oftmals wirken diese zu naiv und kitschig. Auf der einen Seite kann man sagen, dass dies ganz gut nach Paris und dem 17. Jahrhundert passt, aber ich habe mir da etwas mehr versprochen, da es zu den Jugendlichen der heutigen Zeit, sprich Anna, nicht wirklich passt.

Das Cover ist dagegen unglaublich schön und wurde passend zum ersten Band gestaltet. Die Farben gefallen mir gut und die Brücke wird bestens ins Bild gerückt. Die Kurzbeschreibung liest sich ebenfalls gut und macht Lust auf mehr.

Insgesamt ist "Die goldene Brücke" eine ganz nette, aber bei Weitem nicht sehr gute Fortsetzung, was wohl daran liegt, dass mir das 17. Jahrhundert nicht unbedingt liegt und ich daher mit Anna und Co. nicht unbedingt mitfiebern konnte. Wer den ersten Band bereits geliebt hat, könnte jedoch auch vom zweiten Band begeistert sein.

Bewertung vom 03.07.2013
Han, Jenny

Der Sommer, als ich schön wurde


ausgezeichnet

"Der Sommer, als ich schön wurde" ist mir in der Vergangenheit schon mehrfach empfohlen worden. Leider war ich jedoch zunächst skeptisch, da allein der Buchtitel relativ oberflächlich klang, aber dann habe ich mir doch einen Ruck gegeben und zum Buch gegriffen. Und was soll ich sagen? Ich liebe es! Die Charaktere, die Orte, die Beziehungen untereinander, alles passt perfekt zusammen, sodass ich mich bereits auf den ersten Seiten in das Buch verliebt habe.

Jenny Han hat einen sehr schönen Schreibstil, der mich direkt begeistern konnte. Die Geschichte wird einfühlsam, humorvoll, stellenweise sehr melancholisch, aber sympathisch erzählt. "Der Sommer, als ich schön wurde" findet hauptsächlich in der Gegenwart statt, allerdings gibt es immer wieder Rückblicke auf andere Sommer, die Belly mit den anderen Figuren im Sommerhaus verbracht hat. Dabei werden jedoch nicht nur die schönen Momente hervorgehoben, sondern auch die eher schlechteren, in denen Belly oftmals wie ein Kind behandelt wurde und somit einige Sachen mit den Jungs nicht machen durfte. Dank dieser Rückblenden kann man auch genau erkennen, wie sich die Figuren, besonders Jeremiah und Belly, entwickelt haben.

Zunächst dachte ich noch, dass Belly eine unglaublich oberflächliche Person ist, aber dieser Verdacht hat sich zum Glück nicht bestätigt. Jedoch hat mich der Buchtitel sehr dazu verleitet, so etwas über sie zu denken, denn ich finde den Titel doch ein wenig unglücklich, allerdings wurde dieser gut übersetzt, da auch der Originaltitel die gleiche Aussage hat. Belly ist ein tolles Mädchen, was man einfach gern haben muss. Sie liebt die Sommer im Ferienhaus und sieht Susannah und ihre Familie auch als ihre eigene Familie an. Zusammen mit ihrer Mutter und ihrem Bruder verbringt sie die Sommer jedes Jahr mit Susannah und ihren Söhnen Conrad und Jeremiah. Für sie ist das DIE Zeit im Jahr, die sie möglichst nie vergessen möchte. In diesem Jahr hat sie sich zu einem wunderschönen Schwan verwandelt und wünscht sich nur eine Sache: Endlich von Conrad wahrgenommen werden, doch dies ist leichter gesagt als getan, denn dieser sieht sie nach wie vor als zu jung und eher wie eine kleine Schwester. Conrad ist sehr zurückhaltend und oftmals in sich gekehrt. Über Gefühle spricht er nicht und auch sonst lässt er kaum Menschen an sich heran. Sein Bruder Jeremiah ist dagegen ganz anders, denn er ist offen, humorvoll und trägt sein Herz oftmals auf der Zunge, dazu ist er der beste Freund von Belly.

Wer bei "Der Sommer, als ich schön wurde" lediglich eine Sommerromanze erwartet, wird überrascht sein, denn die Geschichte hat so viel mehr zu bieten, als man zunächst annehmen darf. Die Charaktere sind tiefgründiger und alles andere als oberflächlich, dazu muss man sich mit dem traurigen Thema Krebs auseinandersetzen und auch miterleben, wie Familien zerbrechen und wie jeder auf seine ganz eigene Art und Weise umgeht. Gleichzeitig darf man bei Belly nicht nur eine körperliche Verwandlung erleben, denn auch sie wird im Laufe der Geschichte offener und lässt sich auf einen Urlaubsflirt mit Cam ein, der sie ein wenig von Conrad ablenkt. Sie merkt selbst, dass sie nicht nur ihr ganzes Leben auf Conrad warten kann und macht deswegen ihre ganz eigenen Erfahrungen, erlebt aber auch Enttäuschungen.

Das Cover ist dagegen Geschmacksache. Auf der einen Seite gefällt mir die Unschuld, die auf dem Bild ausgestrahlt wird, auf der anderen Seite hätte ich mir ein anderes Cover gewünscht. Der Strand, das Strandhaus, eventuell alte Kinderbilder im Hintergrund - sowas hätte sehr gut zur Geschichte gepasst, aber leider kann man sich das Cover als Leser ja nicht aussuchen. Aber dennoch: Schlecht ist das Cover definitiv nicht. Die Kurzbeschreibung ist ebenfalls gelungen.

Insgesamt hat mir "Der Sommer, als ich schön wurde" unglaublich gut gefallen und gehört bereits jetzt schon zu meinen absoluten Lesehighlights in diesem Jahr.

7 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.07.2013
Cabot, Meg

Missing - Gefährliche Träume


sehr gut

Als "Missing: Gefährliche Träume" bereits im Jahre 2005 in Deutschland unter dem Namen "Geheimsache Jessica - Vom Blitz getroffen" erschien, war ich von diesem Buch ehrlich gesagt nicht so angetan, da mich das Cover recht abgeschreckt hat. Nun wurde das Buch im letzten Jahr mit neuem Titel und Cover versehen und schon war ich sehr neugierig auf dieses Buch. Da Meg Cabot zu meinen Lieblingsautorinnen gehört, hoffe ich bereits jetzt schon, dass auch die weiteren Bände in Deutschland erscheinen werden.

Der Schreibstil ist mal wieder typisch Meg Cabot: Humorvoll, sarkastisch, leicht und flüssig zu lesen und immer wieder ist jedes Buch von ihr viel zu schnell ausgelesen. Die Charaktere und deren Macken werden ausführlich beschrieben, sodass ich mir jede Figur bildlich vorstellen konnte. Die Geschichte liest sich wie ein Bericht, den Jessica schreibt. Dabei beschreibt sie ihre Zeit nach dem Blitzeinschlag und wie die ganze Situation überhaupt entstehen konnte. Dabei lässt sie ihren Gedanken freien Lauf und somit ist so mancher Lacher, aber auch so manches Kopfschütteln garantiert.

Neben Jessica sind auch die weiteren Charaktere sehr gelungen und jeder trägt mehr oder weniger sein eigenes Problem mit sich herum. Jessica ist heimlich verliebt und kann seit dem Blitzeinschlag vermisste Personen aufspüren, indem sie in ihren Träumen sieht, wo sich die Menschen befinden. Ihre Familie steht ihr bei, jedoch jeder auf seine ganz eigene Art und Weise. Während ihre Mutter sich eher um die Finderlöhne und Jessicas großen Bruder kümmert, der bereits einen Suizidversuch unternommen hat, hat Jessica eher die große Verbindung zu ihrem Vater, der sie so gar nicht mädchenhaft erzieht, denn er bringt ihr u.a. bei, wie sie sich in manchen Fällen mit körperlicher Gewalt wehren kann. Ihre beste Freundin war mir dagegen eher weniger sympathisch, denn sie ist unglaublich schnell beleidigt und sehr oberflächlich, was ich von ihr zunächst eher nicht erwartet habe.

Ebenfalls sehr ans Herz gewachsen ist mir der kleine Sean, den Jessica als einen der vermissten Jungen ausfindig macht. Sein Schicksal hat mich berührt, aber auch zum Lachen gebracht, denn seine Ideen sind stellenweise herrlich schräg. Seine Familiengeschichte ist traurig, aber auch gleichzeitig erschreckend, denn wer weiß, wie viele Kinder tatsächlich unter solchen Umständen als vermisst gemeldet werden. Interessant ist dabei auch, wie das FBI im Zusammenhang mit solchen Fällen in diesem Buch dargestellt wird. Die Autorin zeigt sich kritisch, aber auch verteidigend. Es scheint fast so zu sein, als wüsste Meg Cabot selbst nicht, was sie von einigen Machenschaften im FBI halten soll.

Zugegeben: Die Sache mit dem Blitzeinschlag und wie Jessica mit ihrer neuen Gabe umgeht, wird stellenweise sehr überspitzt dargestellt, aber dies verzeihe ich der Autorin sehr gerne, da die meisten ihrer verrückten Ideen oftmals sehr gut umgesetzt werden.

Das Cover gefällt mir gut und es wirkt auch ein wenig geheimnisvoll. Allerdings passt das Mädchen auf dem Cover nicht unbedingt zu Jessica, da diese kurze Haare hat, aber gut, sowas übersieht man dann gerne einmal. Die Kurzbeschreibung ist ebenfalls gelungen und beschreibt das Buch sehr genau, ohne jedoch zu viel zu verraten.

Insgesamt hat mir der erste Band der "Missing"-Reihe sehr gefallen und Meg Cabot konnte mich mit ihrer gewohnt humorvollen Art von der ersten Seite an begeistern. Ein interessanter Plot und sympathische Charaktere haben mir zwei schöne Lesenachmittage beschert, sodass ich dieses Buch nur empfehlen kann. Jetzt muss man nur noch hoffen, dass die Reihe auch weiterhin ins Deutsche übersetzt wird. Alles andere wäre eine Enttäuschung!

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.06.2013
Olin, Sean

Brother Sister - Hört uns einfach zu


gut

"Brother Sister - Hört uns einfach zu" gehört zu den Büchern, die ich bereits sehr früh im Vorschauenkatalog entdeckt habe und direkt lesen wollte. Leider musste ich mich da noch eine ganze Weile gedulden, aber dann ging es endlich los. Leider konnte das Buch meine Erwartungen nicht erfüllen, da die Handlung alles andere als neu ist und schon viel zu oft in anderen Bücher vorkam.

Der Schreibstil an sich ist ganz nett und die Situation von Will und Asheley wird ausführlich beschrieben. Dabei wird die Geschichte aus beiden Perspektiven erzählt. Asheley und Will werden einzeln von der Polizei in Mexiko verhört und erzählen den Beamten ihre Geschichte, dabei gibt es jedoch immer nur die Antworten der beiden Protagonisten, Fragen der Beamten werden dabei nicht mit aufgelistet, jedoch kann man sich diese anhand der Antwort sehr leicht denken. Durch zwei verschiedenen Sichtweisen liest sich die Geschichte auch recht leicht und flüssig, was dem Buch mehr als gut tut, denn der Inhalt ist schon recht speziell und manchmal auch schockierend - wenn man sich denn darauf einlassen kann.

An sich klingt dies zunächst sehr gut und interessant gemacht, Problem ist jedoch, dass mir viele Stellen einfach zu sehr gewollt vorkamen. Der Autor wollte unbedingt schockieren, doch leider wirkt der Spannungsaufbau sehr künstlich aufgebaut. Auch die Charaktere konnte ich leider nicht ins Herz schließen, was man bei dieser Art von Geschichte aber auch nicht unbedingt muss.

Asheley und Will hatten es im Leben nie leicht. Sie wurden von ihrem Vater verlassen, ihre Mutter ist alkoholkrank und bekommt ihre Sucht nicht in den Griff und in der Schule sind sie Außenseiter. Kaum jemand möchte etwas mit ihnen zu tun haben, was sie jedoch stellenweise auch selbst zu verantworten haben, da sie sich selbst auch ganz gern zurückziehen. Es wird quasi eine Familie beschrieben, die es bei solchen Büchern schon haufenweise gab und somit konnte ich nicht überrascht werden. Interessant ist dabei jedoch auch, wie die Geschwister übereinander denken. Auf der einen Seite brauchen sie sich, weil sie das letzte bisschen Familie sind, was sie noch haben, auf der anderen Seite misstrauen sie sich auch, weil sie sich gegenseitig nicht immer einschätzen können. Manchmal haben sie Angst voreinander und manchmal möchte sie einfach nur gegenseitig beschützt werden. Durch die einzelnen Verhöre wird jedoch immer klarer, wer dabei eigentlich wirklich Angst haben sollte.

Was mich aber wirklich gestört hat, ist die Vorhersehbarkeit der Charaktere. Will und Asheley schreien geradezu nach Mitleid, obwohl sie immer wieder erwähnen, dass sie dieses überhaupt nicht verlangen. Sie beschreiben sich oftmals durch die Blume selbst als Opfer, was in gewisser Art und Weise auch stimmen mag, aber dennoch manche Reaktionen und Handlungen von ihnen nicht rechtfertigt. Ich hätte dabei mehr Einsicht deutlich interessanter und authentischer gefunden.

Die Covergestaltung hat mir dagegen sehr gefallen, da Will und Asheley gut abgebildet sind und ich mir die beiden Geschwister auch ungefähr so vorgestellt habe. Der Blick von Asheley ist dazu nahezu perfekt und passt bestens zu ihrem Wesen. Die Kurzbeschreibung ist ebenfalls gelungen und hat mich auf das Buch direkt neugierig gemacht.

So gern ich "Brother Sister - Hört uns einfach zu" bedingungslos gemocht hätte: Es war leider nicht möglich. Das Buch hat sehr viele gute Ansätze und auch das Leid, was Asheley und Will erleben mussten, ist glaubwürdig geschildert, aber leider versinken die Protagonisten immer wieder so sehr in Selbstmitleid, dass insgesamt leider keine wirkliche Spannung aufkommen konnte. Schade! So bleibt dieses Buch leider nur mittelmäßig.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.06.2013
Rothe-Liermann, Antonia

Operation Glücksstern / Miss Emergency Bd.4


sehr gut

Längere Zeit musste ich auf den vierten Band der "Miss Emergency"-Reihe warten, aber nun ist er endlich da! Obwohl ich bislang sämtliche Bände nur nett fand, wollte ich unbedingt wissen, wie es mit Lena und ihren Freundinnen weiter geht und so habe ich das Buch direkt an seinem Erscheinungstag lesen müssen - und tatsächlich: Der vierte Band gefällt mir deutlich besser als seine Vorgänger!

Der Schreibstil war schon immer gut, aber dieses Mal empfand ich ihn als noch besser. Die Geschichte nimmt richtig Fahrt auf, die Charaktere erhalten deutlich mehr Ecken und Kanten und wirken weit weniger nervig, als noch zu den Anfangszeiten. Die Dialoge wirken stimmiger und auch die Gefühls- und Gedankenwelt von Lena erscheinen auf mich nicht mehr so anstrengend, sodass ich sie nun endlich in mein Herz schließen konnte. Die Kapitel und deren Gestaltung sind weder zu lang, noch zu kurz und somit war die Geschichte bestens aufgeteilt. Dazu hat mir besonders gut gefallen, dass nun auch eine ernstere Seite präsentiert wird, die ich in den ersten drei Bänden zuvor schmerzlichst vermisst habe.

Die Charaktere haben mir in diesem Band deutlich besser gefallen, als es sonst immer der Fall war. Zwar geht mir Lena noch oft auf die Nerven, aber ich konnte mich immer besser in sie und ihre Gefühlswelt hineinversetzen, auch wenn ich so manche Entscheidung von ihr eher als fragwürdig ansehe. Sie läuft immer noch in nahezu jedes Fettnäpfchen, wirkt aber deutlich entschlossener und auch reifer als in den Vorgängern. Isa ist weiterhin mein Liebling und ich freue mich sehr über ihre Entwicklung, denn dieses Mal kommt auch sie deutlich mehr zu Wort, was ich sehr gut finde, denn sie ist einfach nur eine tolle junge Frau, der ich nur das Beste wünsche. Jenny mag ich dagegen immer noch nicht und von daher hat mich ihr Schicksal leider nicht so sehr berührt, wie ich es zunächst gehofft habe. Aber auch die Nebencharaktere wie Alex, Tobias, Felix oder auch Tim haben mir wieder einmal gut gefallen, da man sie in diesem Band auch wieder etwas mehr kennen lernen konnte.

Selbstverständlich kommt auch die Liebe in diesem Buch nicht zu kurz. Lena, Jenny und Isa erleben mit ihren Männern Dinge, die sie entweder in das komplette Chaos stürzen oder die den Leser einfach nur zum Lächeln bringen. So finde ich die Entwicklung bei Isa und Tom einfach großartig, auch wenn es etwas vorhersehbar war. Jenny bekommt für manche Dinge, die sie immer wieder getan hat, endlich mal die Quittung und auch Lena scheint sich endlich mal zu entscheiden, was ich ihr zunächst gar nicht so zugetraut habe.

Sehr interessant fand ich auch die Thematik, denn endlich geht es ans Eingemachte, da das PJ-Jahr vorbei ist und nun die letzte Prüfung ansteht. Dabei hat jede Protagonistin ihre ganz eigene Lernmethode, die mich so manches Mal zum Lachen gebracht hat. Wer selbst schon einmal eine derartige Prüfung ablegen musste, findet sich in einigen Szenen sicherlich wieder. Ich habe mich übrigens sehr in Isa hineinversetzen können, denn ich hatte auch immer fürchterliche Prüfungsangst.

Das Cover ist dagegen mal wieder so ne Sache. Auf der einen Seite finde ich es toll, dass der Verlag seinem Coverstil treu geblieben ist, auf der anderen Seite finde ich das Cover immer noch sehr gewöhnungsbedürftig und nicht unbedingt schön. Es erinnert mich einfach viel zu sehr an "Doctor's Diary". Die Kurzbeschreibung ist dagegen gelungen und hat mich zum direkten Weiterlesen animiert.

"Operation Glücksstern" ist ein toller vierter Band der "Miss Emergency"-Reihe und konnte mich sehr von sich überzeugen. Die Geschichte entwickelt sich immer mehr in die Richtung, die ich mir gewünscht habe und so war das Buch, bis auf einige Schwächen, fast perfekt für mich. Ich bin sehr gespannt, wie es weitergehen wird und ich freue mich bereits auf den fünften Band "Überdosis Schmetterlinge", der voraussichtlich im Oktober 2013 erscheinen soll. Wer die bisherigen Bände mochte, wird "Operation Glücksstern" lieben!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.