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Tara
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Ratingen

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Insgesamt 1449 Bewertungen
Bewertung vom 14.06.2022
Fuchs, Felicitas

Minna. Kopf hoch, Schultern zurück / Mütter-Trilogie Bd.1


ausgezeichnet

Erster Band einer mitreißenden Familiensaga

„Minna. Kopf hoch, Schultern zurück“ ist der erste Band der Mütter-Trilogie von der Autorin Felicitas Fuchs.

Minna ist gerade in Düsseldorf angekommen und verliebt sich direkt in Fred Molitor. Fred ist wohlhabend, während Minna aus eher einfachen Verhältnissen kommt. Zunächst scheint es so, als ob sich ihre Träume nun erfüllen.

Mit Minna hat die Autorin eine starke Protagonistin erschaffen, die weiß, was sie will und deren Leben nicht immer gradlinig verläuft. Für sie ist es Glück, dass sie den Beruf der Schneiderin erlernen und dadurch selbstständig leben kann. Allerdings passt das nur wenig in die Zeit, in der Frauen zu Hause blieben und sich um die Familie kümmerten. Obwohl Minna sehr offen für die Welt um sich herum und ihre Mitmenschen ist, interessiert sie sich nur wenig für das politische Tagesgeschehen. Dadurch erschien sie mir ein wenig naiv und unbedacht. Trotzdem wirkt sie durch ihre fröhliche und optimistische Art einfach sympathisch. Auch die übrigen Charaktere werden gut beschrieben und wirken authentisch.

In der Handlung um Minna herum wird die Atmosphäre der 1920er Jahre lebendig. Der Erste Weltkrieg ist vorbei, die Wirtschaft befindet sich im Aufschwung und das Nachtleben wird pulsierend beschrieben. Wer sich in Düsseldorf ein wenig auskennt, wird die Schauplätze wiedererkennen und bildlich vor Augen haben.

Jedes Kapitel beginnt mit einer Überschrift aus wessen Perspektive die Ereignisse geschildert werden und enthalten eine Zeitangabe. Dadurch lassen sich die Geschehnisse direkt gut einordnen und die Perspektivwechsel machen das Gelesene abwechslungsreich.

Der Schreibstil von Felicitas Fuchs ist leicht zu lesen und die kurzen Kapitel verleiten zum Weiterlesen. Eines geht eben immer noch….

Minna und Fritz waren die Großeltern der Autorin und der Roman beruht auf der Lebensgeschichte ihrer Familienmitglieder. Neben diesen sind auch fiktive Charaktere in die Handlung eingeflossen und mir hat diese Mischung aus Fiktion und Realität sehr gut gefallen. Da es sich um den ersten Teil der Trilogie handelt, blieben natürlich einige Fragen offen, die mich gespannt auf die Fortsetzung warten lassen.

Bewertung vom 12.06.2022
Wormer, Eberhard J.

Natürliche Antidepressiva. Kompakt-Ratgeber


ausgezeichnet

Hilfreich und leicht verständlich

In „Natürliche Antidepressiva. Kompakt-Ratgeber: Sanfte Wege aus dem Stimmungstief“ hat der Autor Dr. med. Eberhard J. Wormer übersichtlich und gut verständlich alles Wichtige und Wissenswerte rund um das Thema Depression zusammengefasst.

Zunächst erklärt der Autor den Unterschied zwischen einer Depression und einer depressiven Verstimmung. Im Anschluß geht er auf die Symptome und Ursachen ein.

Wer schon einmal ein Antidepressivum eingenommen hat, weiß wie unangenehm und vielfältig die Nebenwirkungen sind. Die Möglichkeit eine Depression mit einem natürlichen Antidepressivum - das weniger negative Begleiterscheinungen verursacht - zu behandeln, klingt von daher sehr verlockend.
Neben zahlreichen natürlichen Behandlungsmethoden, gibt es auch noch Informationen zu unterstützenden Maßnahmen wie komplementäre Therapien, Schlafkuren oder Möglichkeiten zum Stressabbau.

Da das Buch optisch schön und übersichtlich gestaltet ist, lassen sich gezielt Informationen suchen. Der Schreibstil ist sehr angenehm, da der Autor sachliche Informationen gut verständlich erläutert, aber gleichzeitig auch sehr behutsam über die Gefühle, die bei einer Depression entstehen, schreibt. Somit ist der Ratgeber nicht nur für Betroffene sinnvoll, sondern auch für Angehörige, die sich informieren wollen und so zu einem besserten Verständnis finden.

Wenn man bedenkt, dass über 20% der Bevölkerung im Laufe des Lebens an einer Depression erkrankt, ist es sicherlich sinnvoll, über natürliche Behandlungsmöglichkeiten informiert zu sein und diese auch rechtzeitig anzuwenden.

Ich kann diesen Ratgeber sowohl Betroffenen als auch Angehörigen zur Vorbeugung bzw. Unterstützung und als hilfreiche Informationsquelle nur empfehlen.

Bewertung vom 12.06.2022
Haller, Reinhard

Die dunkle Leidenschaft


ausgezeichnet

Interessante Auseinandersetzung mit dem Thema Hass

„Die dunkle Leidenschaft - Wie Hass entsteht und was er mit uns macht“ ist ein vielseitiges Sachbuch zum Thema Hass des Autors Prof. Dr. med. Reinhard Haller, der auch Psychiater, Psychotherapeut, Neurologe und Gerichtsgutachter ist. Da er durch seine Tätigkeiten bereits mit Straftätern in allen nur denkbaren Bereiche gearbeitet hat, kann er auf seine persönlichen Erfahrungen zurückgreifen.

Bereits im Vorwort wirft der Autor zahlreiche Themen rund um das Thema Hass auf und verspricht diese aufzulösen. Das Buch ist sein „Beitrag im Kampf gegen ein Klima des Hasses“.

In fünfzehn verschiedenen Themenbereichen nähert sich der Autor der Thematik von einer anderen Seite. Es geht darum, wie Hass entsteht, wo seine Wurzeln liegen, welche Emotionen eng verwandt sind, was für grässliche Verbrechen er möglich macht und vieles mehr. Mir haben die letzten beiden Abschnitte, wie sich Hass überwinden lässt und die Schritte gegen den Hass in der Gesellschaft am besten gefallen. Alle Informationen sind sehr interessant und eingängig geschrieben. Die Einblicke in die dunkle Seite der menschliche Psyche, die ich hier erhalten habe, sind ebenso erschütternd wie aufschlussreich.

Sachliche Informationen aus dem Bereich der Genetik, der Hirnforschung, der Psychologie und der Soziologie, finden hier ebenso Raum wie praxisnahe Beispiele aus dem Arbeitsleben von Prof. Dr. med. Reinhard Hallers.

Ich fand diesen Ratgeber sehr informativ und aufschlussreich. Würde ihn jeder lesen und mit diesem Wissen durch` s Leben gehe, wäre die Welt mit Sicherheit ein freundlicherer Ort.

Bewertung vom 06.06.2022
Romanelli, Giulia

Träume über dem Meer / Villa Amalfi Bd.1


ausgezeichnet

Hier wird Sehnsucht geweckt – ein toller Roman mit einem wunderschönem Setting

„Villa Amalfi: Träume über dem Meer“ ist der erste Band der Villa-Amalfi-Saga von der Autorin Giulia Romanelli die mit ihrer Familie im Süden von Italien lebt.

Die Handlung beginnt mit der Geburt von Ida. Ihr Start ins Leben ist keiner von dem man träumt. Ihr Vater ist enttäuscht, dass sie kein Junge ist und behandelt in den folgenden Jahren weder seine Frau noch Ida besonders zuvorkommend. Als er sie an einen alten Mann verheiraten will, geligt Ida mit Hilfe ihrer Mutter die Flucht. Zunächst kommt sie bei ihren Verwandten unter, findet aber schon bald eine Stelle in einem Hotel an der Amalfiküste – dem Villa Amalfi. Von diesem Moment an ändert sich Idas Leben….

Die Ereignisse sind in den Fünfzigerjahren angesiedelt. Giulia Romanelli gelingt es gut die Atmosphäre der damaligen Zeit einzufangen. Ebenso gekonnt beschreibt sie das Flair der Amalfiküste. Das Meer, den Strand, die Menschen, die dort leben und das Hotelleben haben in mir eine unglaublich große Sehnsucht nach Italien geweckt. Am liebsten hätte ich direkt meine Koffer gepackt, um an die Amalfiküste zu reisen.

Mit Ida hat die Autorin eine sehr sympathische Protagonistin geschaffen. Sie ist eine kluge junge Frau, die das Herz am rechten Fleck hat und weiß, wie sie sich wo geschickt einbringen kann. Auch die anderen Charaktere werden authentisch beschreiben. Dabei sind die meisten, bis auf wenige Ausnahmen sehr liebenswürdig, so dass man nur das Beste für sie hofft.

Auch wenn mir an einigen Stellen die Ereignisse für Ida ein wenig zu glatt liefen und sie mir ein wenig zu clever war, hat mich das Buch durch seine wundervolle Atmosphäre sehr gefesselt, so dass ich es gar nicht aus der Hand legen wollte. Ich freue mich jetzt schon sehr auf den zweiten Teil und ein Wiedertreffen mit Ida, den anderen Charakteren und ganz viel Italienflair.

Bewertung vom 06.06.2022
Ewald, karina

Bitterwasser


ausgezeichnet

Spannender Auftakt einer neuen Krimireihe

​„Bitterwasser“ ist der erste Österreich-Krimi der Autorin Karina Ewald mit dem Schauplatz Bad Gastein.

​Die Bibliotheksleiterin Carolin Halbach ist noch neu in Bad Gastein als es bei der Eröffnung des neuen Kulturzentrums der Chefarzt der Kurklinik tot zusammenbricht. Alles deutet auf Sabotage hin und Carolin fragt sich, ob der Anschlag ihr gegolten haben könnte. Als begeisterte Krimileserin fallen ihr weitere Merkwürdigkeiten auf und sie beginnt zu ermitteln.

Der Schreibstil von Karina Ewald macht einfach Spaß. Die Dialoge sind sehr lebendig und mir gefiel der Dialekt, da schwingt eine Menge Lokalkolorit mit. Durch die detaillieren Beschreibungen von Bad Gastein hatte ich die Umgebung direkt vor Augen und konnte mir alles gut vorstellen. Auch die Charaktere werden gut und authentisch beschrieben. Mit Carolin Halbach hat die Autorin eine sympathische Protagonistin geschaffen und auch die übrigen Charaktere wirken authentisch und lebendig.

Die Ereignisse sind nachvollziehbar und spannend aber keineswegs vorhersehbar.

In diesem Regionalkrimi ist Bad Gastein lebendig geworden und bietet ein tolles Setting für die Story. Mir hat es Spaß gemacht für einige Stunden nach Österreich abzutauchen und die Landschaft sowie die dortige Küche zu genießen.

Ich kann das Buch Liebhabern von Regionalkrimis nur empfehlen und freue mich schon auf den zweiten Fall von Carolin Halbach – der neuen Miss Marple aus Bad Gastein.

Bewertung vom 04.06.2022
Jansen, Lina

Fräulein Stinnes und die Reise um die Welt


ausgezeichnet

Eine abenteuerliche Reise einer mutigen Frau

„Fräulein Stinnes und die Reise um die Welt“ ist eine beeindruckende Romanbiografie der Autorin Lina Jansen.

Clärenore Stinnes hat große Ziele. Sie will mit dem Auto die Welt umrunden. Dieses Vorhaben bringt ihr zunächst keine Anerkennung ein, sondern viel mehr schräge Blicke. Während ihr Vater sie gerne in der Führung des Familienkonzerns gesehen hätte, erwartet ihre konservative Mutter, dass sie ganz traditionell heiratet und Kinder bekommt. Aber Clärenore sind Konventionen egal und sie plant gemeinsam mit zwei deutschen Mechanikern und einem schwedischen Fotografen - um alles direkt auf Film und Foto festzuhalten - ihre Reise. Finanzielle Unterstützung erhält sie von der Automobilindustrie, der in Clärenore in gute Werbeträgerin sieht. Damit beginnt eine Reise voller Abenteuer und Gefahren, die hier sehr eindrucksvoll geschildert wird. Jedes Land bietet eine andere Herausforderung, neue Bräuche und Sitten und es tauchen unvorhergesehene Probleme auf, die gelöst werden müssen.

Auf den Innencovern ist Clärenores Reiseroute abgebildet und ich habe während des Lesens immer wieder dorthin geblättert, um diese bildhaft vor Augen zu haben.

In ihrem Nachwort schreibt Lina Jansen über ihre Recherchearbeiten, dass sie sich weitgehend an die historischen Fakten gehalten und sich an dem Reisetagebuch „Im Auto durch zwei Welten“ orientiert hat.

Ich habe diese Romanbiografie sehr gerne gelesen. Es ist ein Abenteuer einer starken und mutigen Frau. Wer sich für historische Romane und starke Persönlichkeiten interessiert, wird von diesem Buch nicht enttäuscht werden.

Bewertung vom 04.06.2022
Beste, Béa;Jansen, Stephanie

Gemeinsam schlau statt über Schule meckern


ausgezeichnet

Erfolgreich und mit Spaß lernen

„Gemeinsam schlau statt über Schule meckern“ ist ein ideenreicher Ratgeber der Autorinnen Béa Beste und Stephanie Jansen.

Es wird wohl jedem bekannt sein, dass die Schule und das Lernen nicht immer die beliebten Themen zwischen Eltern und Kindern sind. Mit diesem Ratgeber beweisen die Autorinnen, dass das auch anders sein kann. Voraussetzung dafür ist eine gute Zusammenarbeit zwischen Eltern, Kindern und Lehrern. Damit befasst sich das Buch im ersten Teil, der sehr informativ aber eher theoretisch ist.

Im zweiten Teil geht es an die Praxis und es gibt zahlreiche Inspirationen und kreative Denkanstöße, wie die Schule mit den Schülern und deren Eltern gemeinsam aktiv werden und auch besser miteinander kommunizieren können.

Im gesamten Buch befinden sich durchgehend zahlreiche Illustrationen. Dadurch werden die Ideen, Ratschläge, Tipps und Erklärungen lebendig und eingängig.

Diesen Ratgeber sollte es an jeder Schule geben und sowohl von den Lehrenden als auch von den Eltern gelesen werden. Damit wären die perfekten Voraussetzungen geschaffen, um unseren Kindern eine angenehme und erfolgreiche Schulzeit zu gewähren. Von mir bekommt der Ratgeber 5 Sterne und an Lese- bzw. Anwendungsempfehlung.

Bewertung vom 02.06.2022
Hadfield, Chris

Die Apollo-Morde


ausgezeichnet

Ein fesselnder Weltraumthriller

„Die Apollo-Morde“ ist ein explosiver Thriller des Astronauten und Autors Chris Hadfield.

Nach einem rasanten Prolog startet die Handlung im Januar 1973 in Houston. Die Apollo 18 startet zum Mond, um auf der Oberfläche Gesteinsproben zu sammeln. Alles ist streng geheim. Neben den Amerikanern sind die Russen ebenso interessiert an den Schätzen des Mondes. Schon bald ist unklar, wer an Bord von Apollo 18 fair spielt und wer eigentlich nicht zur Crew gehört.

In 60 kurzen Kapitel schildert der Autor die Ereignisse im Wechsel aus verschiedenen Perspektiven wie dem Kontrollzentrum in Houston, der Ukraine oder direkt aus der Apollo. Durch diese Wechsel entwickelt die Story schnell einen Sog, der es schwer macht das Buch aus der Hand zu legen.

Neben einer fesselnden Story gibt er Autor aber auch interessante Einblicke in das Leben der Astronauten. Dabei merkt man, dass er auf seine Erfahrungen zurückgreift. Technische Details werden gut erklärt, so dass diese auch für den Laien verständlich werden. Trotzdem war die Spannung von der ersten bis zur letzte Seite spürbar und die Ereignisse sind keineswegs vorhersehbar.

Abschließend hat der Chris Hadfield kurz zusammengefasst, welche Charaktere und Ereignisse er der Realität entnommen hat. Damit hat er seinen Thriller gelungen abgerundet und ich kann dieses abgehobene Leseerlebnis nur empfehlen.

Bewertung vom 02.06.2022
Fischer, Franziska

In den Wäldern der Biber


ausgezeichnet

Ein Buch das entschleunigt – einfach wunderschön

„In den Wäldern der Biber“ ist ein ruhiger und wunderschöner Roman der Autorin und Lektorin Franziska Fischer, in dem sich alles um das Leben dreht.

Nachdem Alinas Leben durch einen Streit mit ihrem Freund und den Verlust ihres Jobs aus den Fugen geraten ist, flüchtet sie aus der Großstadt zu ihrem Großvater in ein kleines ländliches Dorf. Obwohl sie seit Jahren keinen Kontakt mehr zu ihm gehabt hat, nimmt ihr Großvater sie sofort bei sich auf. Fern von der hektischen Großstadt ändert sich Alinas Leben komplett. Ihr Alltag besteht nun daraus sich um die Hühner zu kümmern, Marmelade zu kochen, sich um den Garten zu kümmern und vielen anderen Dingen, die es zuvor nicht in ihrem Leben gab und die Alina zur Ruhe kommen lassen.

Der Schreibstil von Franziska Fischer ist ruhig, bildhaft und liest sich angenehm. Sie versteht es das Landleben lebendig werden zu lassen und ich hatte die Landschaft, die Natur und das marode Haus direkt vor Augen. Alinas Veränderung wird spürbar. Ihr Leben in Frankfurt hat sie hinter sich gelassen und mit jedem Tag bei ihrem Großvater wird sie ruhiger, baut sich ein neues Leben auf, eines nach ihren Vorstellungen und Wünschen. Sowohl Alina als auch ihren Großvater mochte ich sehr. Beide sind herzlich und sympathisch und ihre Annäherung nach so vielen Jahren der Distanz wirkte authentisch.

Auch wenn ich normalerweise nichts über das Cover schreibe, da es jeder sehen kann, hier muss ich einfach sagen, dass es nicht nur durchs eine schlichte Optik perfekt zum Buch passt, sondern dass auch die Haptik einfach toll ist. Ich habe das Buch immer wieder gerne zur Hand genommen und beim Lesen vorsichtig über das Cover gestreichelt. Zusammen mit dem Lesebändchen ergibt das einen stimmigen und hochwertigen Eindruck.

Insgesamt ist es ein ruhiger Roman, der dazu einlädt aus der Hektik des Alltags auszubrechen. Ich habe jede Seite genossen und hoffe auf weitere Bücher der Autorin.

Bewertung vom 31.05.2022
Hawkins, Rachel

Die Verschwundene


ausgezeichnet

Ein Thriller voller Wendungen

„Die Verschwundene“ ist ein wendungsreicher Thriller der US-amerikanischen Autorin Rachel Hawkins.

Jane arbeitet als Hundesitterin in einem wohlhabenden Viertel. Sie verliebt sich in den gutsituierten Villenbesitzer Eddie Rochester, dessen Frau Bea mit ihrer besten Freundin bei einem Bootsunfall verschwand. Jane und Eddie ziehen zusammen, aber Jane merkt, dass irgendetwas nicht passt und macht sich Gedanken...

Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und die Kapitel haben eine gute Länge. Das Buch wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Es enthält damit unterschiedliche Ansichten, die für Spannung sorgen und die bei mir zu Fragezeichen im Kopf geführt haben. Besonders gut gefielen mir die kurzen Kapitel aus Beas Perspektive, die stets mit einem kleinen Cliffhanger endeten.

Jane ist eine schwierige Protagonistin, die mir ziemlich unsympathisch war. Sie möchte zu der Gesellschaft gehören für die sie arbeitet, ist berechnend und oberflächlich. Janes Entwicklung von der armen Hundesitterin zur verwöhnten Frau ging erschreckend schnell. Ihre Liebe gilt weniger Eddie, sondern viel mehr seinem Geld und seinen Besitztümern. Es wird schnell spürbar, dass mit Eddie etwas nicht stimmt und auch, dass Jane so ihre Geheimnisse hat. Damit sind die beiden aber nicht allein. Irgendwie haben alle Charaktere etwas Geheimnisvolles und sind schwer zu durchschauen. Jeder der Nachbarn ist suspekt, so dass es sehr schwierig ist Lüge und Wahrheit zu unterscheiden.

Ich war sehr gespannt auf dieses Buch, da ich „Jane Eyre“ ganz großartig finde. Die Neuinterpretation ist meiner Meinung nach nur bedingt gelungen und ohne den Gedanken an das Werk von Charlotte Brontë hätte mir das Buch deutlich besser gefallen. Dennoch ist es ein spannender und wendungsreicher Thriller, der mich beim Lesen gefesselt hat.