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Tara
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Insgesamt 1418 Bewertungen
Bewertung vom 19.04.2022
Gray, Gloria;Felder, Robin

Zurück nach Übertreibling / Vikki Victoria Bd.1


sehr gut

Total schräg

„Zurück nach Übertreibling: Vikki Victorias erster Zwischenfall“ ist das Debüt der in München lebenden Entertainerin und Autorin Gloria Gray.

Vikki Victoria ist Künstlerin und wohnt in München. Toni Besenwiesler ist der Meinung, dass Vikki dafür verantwortlich ist, dass er vor 13 Jahren wegen des Mordes an seiner Frau ins Gefängnis gekommen ist. Nun ist er ausgebrochen und Vikki muss sich schleunigst in Sicherheit bringen. Deswegen flüchtet sie in ihre Heimat nach Übertreibling.

Der Titel des Buches ist hier Programm. Alles ist schrill, ein wenig übertrieben, schillernd und irgendwie total abgedreht. Allem voran Vikki, die mit ihren 41 Jahren eine lebensfrohe Frau mit reichlich Selbstbewusstsein und frecher Klappe ist.

Vikkis Art zu berichten ist einfach klasse - lebendig, bunt und unerschrocken - so dass ich eigentlich durchgehend vor mich hingegrinst habe. Aber nicht nur Vikki ist schräg, auch die anderen Charaktere machen Spaß. Thematisch greift die Autorin auch in die Vollen. Es handelt sich um einen der Krimi, in dem aktuelle gesellschaftliche Themen auf eine wunderbar amüsante Art und Weise auf die Schippe genommen werden. Aber wie das so ist, ein wenig Wahrheit - oder auch ganz viel – ist immer enthalten.

Neben Übertreibling gibt es weitere interessante Ortsnamen und der bayrische Charme, der hier immer wieder durchkommt, hat mir einfach Spaß gemacht. Wenn man diesen rasanten und total übertriebenen Krimi nun gelesen hat, kann man allen wegen des letzten Satzes das Buch nicht ohne ein Grinsen aus der Hand legen.

Wer Krimis mit Humor mag, liegt mit diesem Buch genau richtig und ich freue mich schon auf Vikkis zweiten Zwischenfall.

Bewertung vom 18.04.2022
Davis, KC

Kopf über Wasser im Alltagschaos


gut

Heraus aus dem Alltagschaos

​ "Kopf über Wasser im Alltagschaos" ist ein Ratgeber der Autorin und Psychotherapeutin KC Davis.

Ich denke das Gefühl kopfüber im Alltagschaos unterzugehen, kennt so gut wie jeder und entsprechend gespannt war ich, wie die Autorin diesem Problem gegenübertritt.

Bereits auf den ersten Seiten wurde mir klar, dass ich nicht unbedingt die Zielgruppe bin. Chaos gibt es bei mir immer mal, aber dass sich bei mir der Müll stapelt oder das Duschen zum Problem wird, ist zum Glück noch nicht vorgekommen. Ich weiß auch nicht, ob jemand der derartige Probleme - und sich schon so weit vom Leben entfernt – hat, überhaupt noch dazu kommt, dieses Buch zur Hand zu nehmen, aber wenn, dann wäre es genau richtig. Mit ihrer „Fünf-Dinge-Aufräummethode“ fängt die Autorin wirklich bei null an und ich kann mir vorstellen, dass diese für jemanden, der überhaupt nicht mehr weiß, wo er anfangen soll, ein guter Ansatz ist.

Auch wenn es nur ein Rat von vielen ist, einmal die Woche von Papptellern zu essen, damit kein Geschirr zum Spülen anfällt, finde ich einfach nicht zeitgemäß, wohingegen ich den Gedanken, keine gleiche Verteilung der Arbeit, sondern eine faire Verteilung der Auszeiten zu schaffen, sehr gelungen finde.

Die Kapitel sind kurz und überschaubar. Dank des eingängigen einfachen Schreibstils liest sich der Ratgeber leicht und einfach. Dazu bietet die Autorin immer wieder die Möglichkeit innerhalb des Buches abzukürzen, so dass es möglich ist, es nicht in aller Ausführlichkeit zu lesen und trotzdem das Wichtigste mitzunehmen.

Was mir sehr gut gefiel, war dass hier auch die Selbstfürsorge und die mentale Gesundheit thematisiert wurden. Es ist okay, wenn gerade nicht alles perfekt läuft und ich habe trotzdem ein Recht darauf mich auszuruhen.

Mich konnte KC Davis nicht mit jedem Kapitel überzeugen, dennoch konnte ich aus ihrem Ratgeber einiges mitnehmen.

Bewertung vom 14.04.2022
Wagendorfer, Eva

Klänge einer neuen Zeit / Die Radioschwestern Bd.1


ausgezeichnet

Die Geschichte des Radios

„Die Radioschwestern: Klänge einer neuen Zeit“ ist der erste Band einer neue Saga der Autorin Eva Wagendorfer.

Die Handlung beginnt 1927 in Frankfurt. Der Südwestdeutsche Rundfunkdienst wurde gerade gegründet und die drei Freundinnen Gesa, Inge und Margot sehen dort ihre Zukunft - Gesa als Hörspielsprecherin, Inge als Sängerin und Margot als Cellistin im Rundfunkorchester.
Der Schreibstil von Eva Wagendorfer ist sehr angenehm. Mit ihren Protagonistinnen hat sie drei sehr unterschiedliche Charaktere erschaffen. Jede von ihnen hat ihre Geheimnisse und kämpft mit unterschiedlichen Schwierigkeiten. Dennoch verbindet sie eine tiefe und innige Freundschaft, die gut zu spüren ist.

Die Kapitel beginnen jeweils mit einer kurzen Nachricht über eine Frau, die etwas Ungewöhnliches erreicht hat, wodurch die Atmosphäre und der Zeitgeist der 1920er Jahre gelungen eingefangen wird. Aber nicht nur dadurch, auch durch die Entstehung des Hörfunks und die gesellschaftlichen Gegebenheiten, die in die Handlung mit einfließen, konnte ich der damaligen Zeit gut nachspüren. Durch Perspektivwechsel bekommt man einen guten Ein- und Überblick über das Leben der einzelnen Charaktere und die Handlung liest sich durchgehend abwechslungsreich.

Es ist aber nicht nur das Leben der Freundinnen, das mich an diesem Buch gefesselt hat. Auch die Entstehung eines Hörspiels und andere Hintergrundinformationen über den Rundfunk waren sehr aufschlussreich.

Mir hat die Mischung aus Fiktion und historischen Fakten sehr gut gefallen. Ich habe einiges Neues erfahren und mich gleichzeitig gut unterhalten gefühlt. Solche Bücher mag ich am liebsten.

Das Nachwort rundet die gesamte Handlung gut ab und ich bin jetzt schon sehr gespannt, wie es für Gesa, Inge und Margot im nächsten Band weitergeht.

Bewertung vom 11.04.2022
Rutkoski, Marie

Real Easy


ausgezeichnet

Starke Story - rasant, fesselnd, ungewöhnlich

„Real Easy“ ist ein fesselnder Thriller der in New York lebenden Autorin Marie Rutkoski.

Die Handlung ist 1999 in Illinois angesiedelt. Samantha (Ruby) arbeitet – wie auch viele andere Frauen - in einem Stripclub, dem Lovely Lady. Sie verdient gut und trennt ihr Privatleben strikt von ihrem Beruf. Aber eine neue Tänzerin entpuppt sich als dermaßen unbedarft, dass Samantha das Gefühl hat, dass sie diese einfach unterstützen muss. Dabei begibt sie sich vollkommen unerwartet in eine gefährliche Situation.

Mit Samantha hat Marie Rutkoski einen sehr vielschichtigen Charakter geschaffen. Auf der einen Seite ist sie sehr professionell, aber trotzdem nicht empathielos oder abgestumpft. Ganz im Gegenteil, sie ist ein sehr familiärer Mensch, unterstützt ihren Freund Nick und seine Tochter Rosie, die sie liebt, als ob es ihre eigene Tochter wäre. Das Tanzen war und ist nicht Samanthas Traum, aber sie unterstützt ihre Familie gerne damit und trennt diese beiden Welten strikt.

Nachdem zwei Tänzerinnen aus dem Lovely Lady verschwinden und tot aufgefunden werden, beginnen Detective Holly Meylin und Victor Amador zu ermitteln.

Durch die wechselnden Perspektiven liest sich das Buch unglaublich spannend und gibt äußerst interessante Einblicke aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln. Marie Rutkoski hat sich direkt ins Milieu begeben und berichtet authentisch über das Seelenleben der Frauen dort.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr direkt und deutlich und ich habe einige Male gedacht, dass ich das nicht so ausführlich und bildhaft gebraucht hätte, war aber dadurch gleichzeitig sehr gefesselt.

Mich hat dieser spannende und intensive Thriller komplett eingenommen und ich bin gespannt auf weitere Bücher der Autorin.

Bewertung vom 11.04.2022
Hirano, Keiichir_

Das Leben eines Anderen


ausgezeichnet

Eindringlich & intensiv

„Das Leben eines Anderen“ ist der erste Roman des japanischen Bestsellerautors Keiichirō Hirano, der ins Deutsche übersetzt wurde.

Der Scheidungsanwalt Akira Kido lebt in der japanischen Großstadt Yokohama. Er ist verheiratet und hat einen kleinen vierjährigen Sohn. So richtig glücklich ist er nicht, ihm fehlt etwas in seinem Leben, es ist einseitig und festgefahren. Durch eine Klientin, dessen verstorbener Ehemann ein Leben geführt hat, das durchweg auf Lügen aufgebaut war, wird er auf einen eigentlich ganz unvorstellbaren Gedanken gebracht. Kann er seine Identität wechseln ? Aus seinem Leben ausbrechen ?

Mit seiner Vorrede hat mich der Autor bereits so dermaßen neugierig gemacht, dass ich direkt weiterlesen musste und im Anschluß konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen.

Das Leben von Akira Kido ist ein Leben, das sicherlich so oder in ähnlicher Weise viele erfolgreiche Anwälte führen und das durch seinen Entschluß eine andere Identität anzunehmen in eine unglaubliche Richtung geht.

Die Story ist komplex und vielschichtig. Es geht um Identität, Fremdenfeindlichkeit, koreanischen Rassismus in Japan, Lügen, den Tod und Verrat und es gibt interessante Einblicke in die japanische Kultur und das japanische Rechtssystem. Die Anzahl der Themen ist groß, die der Autor hier in gerade einmal 360 Seiten gepackt hat, aber genau das ist es, was diese ungewöhnliche Lebensgeschichte so interessant und mitreißend gemacht hat.

Ich kann diesen eindringlichen Roman nur empfehlen.

Bewertung vom 09.04.2022
Hansen, Lene

Liebe knistert wie Brausepulver


ausgezeichnet

Unterhaltsam, romantisch und auch ein wenig spannend

„Liebe knistert wie Brausepulver“ ist nach „Liebe schmeckt wie Karamell“ der zweite Roman den die Autorin unter ihrem Pseudonym Lene Hansen veröffentlicht hat.

Valerie muss unerwartet, dass Cafè ihrer Großtante Berenike in Berlin übernehmen, da diese nach einem Herzinfarkt im Koma liegt. Noch unerwarteter stellt Valerie fest, dass ihre Tante in ihrem Cafè nicht nur Kaffee und Kuchen verkauft. Als sie den ehemaligen Kunstdieb Niklas kennenlernt, der in Verbindung zu ihrer Tante steht, beginnt es zwischen den beiden zu knistern und schon bald stecken sie in einem Abenteuer, mit dem wohl keiner der beiden gerechnet hätte….

Der Schreibstil der Autorin ist lebendig und lässt sich leicht lesen. Ihre Protagonisten wirken sympathisch und ihre Gedanken und Gefühle werden gut dargestellt. Valerie ist ein wenig chaotisch aber stets voller Tatendrang mit sehr viel Energie und Niklas ist alleinerziehender Vater und hat zwei Söhne, also eigentlich ohnehin schon jede Menge zu bewältigen. Sein geplanter legaler Neuanfang wird durch Valerie ordentlich durcheinandergewirbelt.

Durch Wechsel zwischen Berlin, Hamburg, Valerie und Niklas und Rückblicke in die Vergangenheit ist für Abwechslung gesorgt und es bleibt durchgehend interessant und spannend.

Insgesamt ist die Story ist unterhaltsam, turbulent, witzig und spannend, hat also von allem etwas und ich habe mich durchgehend gut unterhalten gefühlt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.04.2022
Walker, Hans

Bergers unverhoffte Reise


ausgezeichnet

Eine ungewöhnliche Geschichte auf hoher See

„Bergers unverhoffte Reise“ ist ein gelungener Roman des Autors Hans Walker, der selbst - unter anderem - als Privatlehrer in Indonesien gearbeitet hat.

Die Handlung beginnt im Frühjahr 1970. Der junge Student Max soll den beiden deutschen Kinder Alex und Lotte über ein Jahr in Indonesien Privatunterricht erteilen. Die Schiffsreise dorthin gestaltet sich als äußerst interessant und spannend. An Bord des Frachtschiffes sind acht Passagiere, ganz unterschiedliche Charaktere und genau darin liegt der Reiz bei diesem Roman. Für vier Wochen sind sie auf engstem Raum zusammen. Neben Max und seinen beiden Schülern, sind deren Mutter Anne, ein Schweizer Schriftsteller, ein holländisches Ehepaar und Bettina - eine Gräfin - die auf dem Weg zu ihrem Mann ist an Bord. Jedem Abend treffen sich die Passagiere zum Dinner, es entsteht eine interessante Gruppendynamik und man erfährt nach und nach immer mehr über die einzelnen Charaktere, deren Eigenschaften und deren Leben.

Der Schreibstil des Autors ist angenehm und er beschreibt die Situationen sehr detailliert, so dass ich mir die Gegebenheiten auf dem Schiff und auch die unterschiedlichen Charaktere gut vorstellen konnte. Die Entwicklung der einzelnen Personen – insbesondere die von Max – ist nachvollziehbar und gut gelungen. Auch die historischen Hintergründe zu Beginn der 1970-er Jahre hat er gekonnt in seine Handlung eingearbeitet.

Mich hat dieser ungewöhnliche und atmosphärische Roman gut unterhalten und ich bin gespannt auf weitere Bücher des Autors.

Bewertung vom 31.03.2022
Schier, Petra

Nur eine Fellnase vom Glück entfernt / Lichterhaven Bd.6


ausgezeichnet

Ein unterhaltsamer Wohlfühlroman an der Nordsee mit tollen Charakteren

„Nur eine Fellnase vom Glück entfernt“ ist der sechste Band aus der Lichterhaven-Reihe von der Autorin Petra Schier, in dem es wieder an die Nordsee geht. Die Bücher können unabhängig voneinander gelesen werden, aber mich freut es, wenn bekannte Charaktere aus den vorherigen Bänden auftauchen und zu Protagonisten werden.

Wieder geht es in das beschauliche Lichterhaven. Ich mag die Atmosphäre an der See sehr und konnte mir die Umgebung, den Wind und die Möwen beim Lesen gut vorstellen.

Protagonisten sind Caroline, neben ihren Freundinnen Hannah und Ella eine der drei Mitinhaberinnen des Cateringunternehmens Foodsisters und Henning, einen ehemaligen Formel-1-Renfahrer, der seine Karriere beendet hat und sich nun in Lichterhaven niederlassen möchte. Da es bei den Foodsisters gerade nicht so gut aussieht, weil ihr Mietvertrag nicht verlängert werden soll, sucht Caroline Ablenkung. Sie möchte sich einen Hund zulegen und eine Bekannte hat gerade einen Rottweiler zur Pflege, dessen Herrchen verunglückt ist. Aber nicht nur sie interessiert sich für Duke, auch Henning hat Interesse an dem Tier. Da Duke sich selbst entscheiden soll, bei wem er seine Zukunft verbringen möchte, verbringen Caroline und Henning zwangsläufig mehr Zeit miteinander….

Der Schreibstil von Petra Schier ist einfach angenehm, lebendig und flüssig zu lesen. Ihre Charaktere beschreibt sie authentisch und sympathisch. Die Dialoge zwischen ihnen haben mich mehrfach laut lachen lassen.

Duke ist ein toller Hund, an dessen tierischer Denkweise der Leser das ganze Buch durch immer wieder teilhaben darf. Es ist so süß, seine Gedanken und Einfälle zu verfolgen, mit denen er mir immer wieder ein Lächeln ins Gesicht gezaubert hat.

Mir hat der Roman wieder sehr gut gefallen, da war von allem etwas hatte – viele Emotionen, Spannung, Humor und Romantik. Ich bin jetzt schon sehr gespannt, welche Protagonisten mich im nächsten Band erwarten.

Bewertung vom 30.03.2022
Shepherd, Catherine

Die Rezeptur: Thriller


ausgezeichnet

Wieder ein spannender Thriller aus Zons

„Die Rezeptur“ ist der zwölfte Thriller aus der Zons-Reihe der Autorin Catherine Shepherd, die selbst mit ihrer Familie in Zons am Rhein lebt und in dem sie gekonnt Gegenwart und Vergangenheit miteinander verknüpft. Die Handlung ist unabhängig von den vorherigen Bänden zu verstehen und es sind keine Vorkenntnisse notwendig.

Auch in diesem Band gibt es wieder einen Handlungsstrang in der Gegenwart und einen um 1503 in der Vergangenheit. Der Handlungsort ist jeweils Zons.

In der Gegenwart findet die 16-jährige Mara Kalkweiler ihren Vater tot in der Badewanne auf. Das Wasser riecht unangenehm und auf den Spiegel hat jemand die Worte „Ewiges Leben“ hinterlassen. Oliver Bergmann und sein Team beginnt mit den Ermittlungen in der Schönheitsklinik, in der Dr. Kalkweiler tätig war und dabei stoßen sie auf weitere Tote.


In der Vergangenheit wird Bastian Mühlenberg in das Kloster der Franziskaner gerufen, weil Bruder Nicolas tot in dem Kräutergarten liegt. Doch dabei bleibt es nicht. Wenig später wird ein weiterer Mönch ermordet aufgefunden. Es sieht so aus, als ob sie vergiftet wurden. Bei den Toten wird jeweils ein Schriftstück gefunden, das es zu entschlüsseln gilt, bevor es zu weiteren Toten kommt.

Die Handlung wird im Wechsel in der Gegenwart und im Jahr 1503 erzählt. Durch den Perspektivwechsel und da die Kapitel vielfach mit einem Cliffhanger enden, kommt eine unglaubliche Spannung auf, da man stets erfahren möchte, wie es in der anderen Zeit weitergeht. Immer wieder habe ich mich gefragt, wie die beiden Handlungsstränge zusammenhängen und wer hinter den Taten steckt.

Der Erzählstil von Catherine Shepherd ist flüssig und man kann ihr leicht folgen. Durch detaillierte Beschreibungen der Umgebung und der Ereignisse entstanden beim Lesen direkt Gänsehaut und Bilder in meinem Kopf. Die Charaktere werden gut und facettenreich dargestellt. Die düstere und beklemmende Atmosphäre der Vergangenheit war durchweg zu spüren.

Mich hat die Geschichte vom Anfang bis zum Ende gefesselt. Die Reise in die Vergangenheit ist faszinierend und ich habe bis zum Schluss in beiden Zeitebenen mitgerätselt, wer hinter den Morden steckt. Mit der Auflösung konnte mich die Autorin wieder einmal überraschen, die hatte ich so nicht kommen sehen, ist aber rundum passend und schlüssig.

Mich hat dieser Band genauso gefesselt und großartig unterhalten wie die vorherigen Bände, so dass ich schon jetzt gespannt auf weitere Thriller der Zons-Reihe bin.

Bewertung vom 29.03.2022
Tienti, Benjamin;Kiefer, Sebastian

Auf dem Gipfel wachsen Chinanudeln


sehr gut

Detektivgeschichte mit Berliner Flair

„Auf dem Gipfel wachsen Chinanudeln“ ist ein Jugendbuch für junge Leser ab neun Jahren von den Autoren Benjamin Tienti und Sebastian Kiefer.

Nachdem der große Bruder Berthold des elfjährigen Elmo bei einem Unfall ums Leben kam, ist alles anders und er versucht sich mit Detektivarbeit abzulenken. Auf dem Flohmarkt hat er ganz viele Detektivgeschichten erhalten und die Fälle nehmen ihn voll und ganz ein. Unter anderem sucht er nach der Meistermelodie aus dem Online-Spiel MeloDIY. Aber nicht nur er ist auf der Suche, schließlich winkt eine Belohnung.

Die Kapitelüberschriften sind gut gewählt und machen neugierig auf das was kommt. Es folgt jeweils einer von „99 Tricks für den modernen Meisterdetektiv von Meisterermittler Rufus Rockefeller“.

Der Schreibstil ist leicht verständlich und sehr lebendig. Neben der eigentlichen Handlung werden zahlreiche Themen angesprochen wie der Tod eines nahestehenden Angehörigen, Alkoholismus und zerrüttete Familien. Von daher eignet sich das Buch auch gut als Gesprächsgrundlage für tiefer greifende Themen.

Elmo ist ein liebenswerter Protagonist und Tuna – eine Gamerin, mit der er seinen ersten Fall löst – mochten wir ebenfalls sehr.

In dem Buch befinden sich passende schwarz-weiß Zeichnungen des Illustrators Stephan Pricken. Diese, sowie ein abwechslungsreiches Schriftbild, lockern die Geschichte gut auf und bringen noch mehr Leben in die Story.

Uns hat diese Detektivgeschichte mit ihrem Berliner Flair gut gefallen. Wir hätten uns lediglich noch ein paar Antworten mehr gewünscht, die uns aber natürlich neugierig auf weitere Bände mit Elmo und Tuna machen.