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GeheimerEichkater
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Bewertungen

Insgesamt 1629 Bewertungen
Bewertung vom 21.06.2020
Schulz, Erik D.

Der Weizen gedeiht im Süden


ausgezeichnet

spannend und glaubhaft erzählt

Erik D. Schulz, unter anderem Autor und Allgemeinmediziner, legte nach eigenen Worten sehr viel Wert auf Recherche und Hintergrundinformationen, was man auch im ganzen Roman immer wieder, nicht nur bei medizinischen Belangen, merkt.

In „Der Weizen gedeiht im Süden“ thematisiert er den Zustand nach einem erfolgten Atomkrieg, bei dem die nördliche Hemisphäre zerstört wurde. 3oo Personen konnten sich einen Platz in einem Bunker in den Schweizer Alpen sichern; dort wird untertage Getreideanbau betrieben; es gibt Trinkwasser, aber auch Fehlschläge wie Mord, Unterdrückung, eine bedrohlich hohe Radioaktivität des Trinkwassers und Getreiderost. Eine kleine Gruppe beschließt deshalb im Stillen zu flüchten und bahnt sich ihren Weg über die Alpen in eine vermeindlich bessere Welt.

Unterwegs haben sie nicht nur mit den Auswirkungen des Klimawandels, ihrer Versorgung, möglichen Krankeiten und Plünderern zu tun…., bewältigen als kleine Gruppe oder Familie viele Gefahren und andere Herausforderungen und auch das mühsam erreichte Ende des Romans läßt Platz für Hoffnung.

Die Hintergründe, beispielsweise zur medizinischen Versorgung oder zu Zuständen in Auffanglagern lassen das Erzählte sehr real und durchdacht erscheinen. Insgesamt liest man des Autors Engagement im privaten und beruflichen Umfeld zur Abschaffung der Atomwaffen nicht nur zwischen den Zeilen deutlich heraus. Der in drei große Kapitel unterteilte Roman wurde spannend und dabei glaubhaft erzählt.

Bewertung vom 18.06.2020
Fischer, Ilse

Brot & Bier


gut

hatte nicht nur quantitativ etwas mehr erwartet

Die beiden Autorinnen geben in kurzen Episoden Einblicke in die Geschichte von Brot und Bier sowie Rezepte weiter.

Vom Ansetzen des Anstellteiges samt Füttern kann man lesen, 19 verschiedene Brotrezepte mit Nutzung des Anstellteiges oder frischer Hefe sowie eines für Butterkuchen nachlesen und -nacharbeiten. In manches Backwerk wird Bier hineingegeben. Es finden sich beispielsweise Rezapte für ein Olivenbrot, ein Pizzabodenbrot, Grissinis, Hopfenbrot, Bierbrot, Französiches Landbrot, Kartoffel-Petrusbrot oder Bierstangerln.

Im Anschluß gibt es noch sieben weitere Rezepte, wohl aus Gaststuben, unter anderem für Weiße Suppe, Gebeizte Forelle, Spare Ribs oder Birne Helene.

Ich muß gestehen, dass die Rezepte für jemanden, der sich für das Brotbacken interessiert, wahrscheinlich wenig aufregend sind. Auch die Rezepte aus den Gasthäusern kommen eher etwas altbacken daher und bieten nicht allzuviel Neues. Außerdem hätte ich mich auf Grund des Titels schon über ein paar Bierbraurezepte gefreut. Aber vielleicht finden andere mehr Interessantes in diesem Büchlein mit ca. 120 Seiten. Ich hätte, wenn ich ehrlich bin, nicht nur quantitativ etwas mehr erwartet - mich haut das kleinformatige Büchlein leider in keinster Weise um.

Bewertung vom 18.06.2020
Winegard, Timothy C.

Die Mücke


gut

ausführlich, interessant, aber auch nicht ganz überzeugend

Auf über 600 Seiten beschreibt Timothy C. Winegard erst kurz Mücken und danach ihren Einfluß auf die Geschichte.



Ungefähr 3000 Jahre an Kriegen, Schlachten, Kreuzzügen, Sklavenhandel, Kolonialzeiten und -mächte werden nacherzählt unter dem Aspekt, dass im Laufe der Menschheit 50% der Menschen Stechmücken zum Opfer gefallen sind, durch die Übertragung von Krankheiten wie Malaria, Gelb- oder Denguefieberfieber. Der Schwerpunkt der im Buch aufgeführten Betrachtungen liegt bei der Übertragung bei Malaria, sei es, weil die Truppen im Sumpfgebiet kampieren, Landschaften roden und somit für Mücken umgestalten oder im Vergleich zu genetischen Vorteilen wie Duffy-Negativität oder Sichelzellenanemie.

Ich muß gestehen, gerade die ersten Kapitel sind zwar interessant, Gesagtes ähnelt sich aber so sehr, dass es zuweilen schon etwas langatmig wird. Besonders interessant fand ich die Betrachtungen der genetisch bedingten Vorteile und Auswirkungen, beispielsweise beim Verschleppen von Sklaven und deren Nachkommen.

Die Ausführungen zum 2. Weltkrieg fallen ausgesprochen ausführlich aus, und, wie man erwarten darf, werden sie aus amerikanischer Sicht geschildert, genauso wie An- und Einsichten zum Vietnam- sowie Irakkrieg und verschiedener Forschungen. Viele Darstellungen beinhalten eindeutig hasserfüllte und rassistische Aussagen aus der jeweiligen Zeit und manches fand ich etwas fragwürdig, fühlte mich an amerikanische alternative Realität erinnert.



Die Idee, Schlachten, Kriege und andere geschichtliche Meilensteine mit bestimmten Ereignissen und Gegebenheiten in Zusammenhang zu bringe ( am häufigsten wurde wohl bislang der Wettereinfluß betrachtet), ist zwar nicht neu, aber durchaus interessant. So habe ich das auch bei vielen Kapiteln dieses Buches erlebt, manchmal aber schon etwas gebetmühlenartig und langgezogen empfunden - etlich fand ich fragwürdig. Insgesamt konnte mich dieses Buch nicht so ganz überzeugen.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.06.2020
Hutzenlaub, Lucinde;Abidi, Heike

Ich dachte, sie ziehen nie aus


ausgezeichnet

toller Ratgeber: witzig, ehrlich, hilfreich

Lucinde Hutzenlaub und Heike Abidi, beide jeweils mehrfache Mutter, haben in diesem Buch eigene Erlebnisse sowie welche aus ihrem Freundes- und Bekanntenkreis zusammengetragen, von der Schwangerschaft bis zum Auszug der Kinder, aber auch Erinnerungen aus ihrer Sicht als Kind ihren Eltern gegenüber.

Insgesamt nehmen die beiden kein Blatt vor den Mund, haben das Herz auf dem rechten Fleck und die passenden Gedanken- und Hilfestellungen für ihre Leser parat. In vielen geschilderten Situationen erkennt man sich wieder ( in welcher Rolle auch immer) – und man ist gut beraten, genügend Taschentücher in Lesenähe parat zu halten – für seine Lachtränen oder jene vor Ergriffenheit. Ich muss gestehen, manchesmal geht das Gelsene ganz schön unter die Haut oder den Kloß im Hals. Und dann wird durch Witz schon wieder soviel Leichtigkeit vermittelt, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen – einfach Klasse!, auch, weil man ständig das Gefühl hat, mit Freundinnen und Bekannten zu plaudern, die man schon ewig kennt. Sehr gut gefallen haben mir auch die vielen Listen und Zitate….

Ein toller, witig geschriebener Ratgeber, der wegweisend hilft, sich darauf vorzubereiten, seinen Nachwuchs beizeiten loszulassen, sich selber neu zu entdecken und zu erfinden.

Bewertung vom 09.06.2020
Alter, Divya

Ayurvedische Wohlfühlküche (eBook, ePUB)


sehr gut

gute Erklärungen, ansprechende Rezepte

Divya Alter erläutert zunächst die Grundlagen der ayurvedischen Einteilung in Typen und man kann im besten Fall seinen eigenen, eindeutigen herausfinden.
Ich habe solche Tests schon mehrfach gemacht und bin jedesmal von allem ziemlich gleichviel - eine ein Dosha ausgleichende Ernährung ist also nicht das, was ich in diesem Buch suchen oder finden werde.
Abgesehen davon liebe ich die indische Küche, die besonderen Gewürze, Gerüche und Rezepte mit Hülsenfrüchten. So war ich also neugierig auf die 100 Rezepte, für die es immer wieder doshaabhängige Tipps und Ergänzungen gibt und, die nach Jahreszeiten und Mahlzeiten geordnet sind. Die Rezepte sind gut erklärt, lassen sich leicht nacharbeiten. Ausprobiertes war lecker und bislang nur Vorgestelltes wirkt sehr ansprechend und wartet auf das Nachkochen.

Sowohl Erklärungen als auch Rezepte finde ich gelungen.

Bewertung vom 07.06.2020
Josel, Ingeborg

Naturseifen selbst sieden


ausgezeichnet

tolle Rezepte, super erklärt

Nach einer kurzen Einleitung in das Thema erklärt Ingeborg Josel genau, welches Arbeitsmaterial man zum Seifesieden benötigt, erläutert Zutaten und den Siedevorgang ganz ausführlich, alles reichlich bebildert.



Dem schließen sich viele verschiedene Rezepte an, auch für Milch-, Shampoo- Schmalz-, Kernseifen, Duschschmusis und mehr. Sehr gut gefallen mir die vielfältigen Rezepte, die sogar durch Überfettungsgrad, Reifezeit und andere Angaben ergänzt wurden. Ausgesprochen hilfreich finde ich auch die Angaben zur Verseifungszahl sowie die Erklärungen, wie man diese nutzt – auch unabhängig von Seifenrechnern im Internet.

Ich selber besitze schon mehrere Bücher um Seifen selber herzustellen, finde dieses hier besonders ansprechend auf Grund der Vielzahl an gut nacharbeitbaren, da super erklärten Rezepten, den vielen Tricks und Tipps und auch der schönen Gestaltung. Prima, um damit zu arbeiten.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.06.2020
Mingyur Rinpoche, Yongey

Auf dem Weg


ausgezeichnet

interessant, vielseitig und manchmal auch recht anspruchsvoll erläutert

Yongey Mingyur Rinpoche, u.a. Abt eines buddhistischen Klosters in Indien und Lehrmeister, stammt aus Tibet. Seine Eltern und Familienmitglieder praktiziernen den tibetischen Buddhismus, lehrten und leiteten Yongey Mingyur Rinpoche, der von klein auf umsorgt, wohlbehütet und previlegiert aufwuchs und lebte.

Schon Jahre zuvor träumte er von einem 3jährigen Retreat als Wandermönch, brach im Juni 2011 nachts unebemerkt dazu auf.

In diesem Buch berichtet er von den Anfängen dieser Reise, von den Schwierigkeiten, sich alleine zurechtzufinden, ohne Diener, der alles für ihn übernahm. Schrittweise wagt er immer mehr vom Alten loszulassen und Neues zu wagen, bis er ohne Unterkunft, ohne Geld als obdachloser Wandermönch Essen erbettelt, in der Absicht, so die wahre Natur seines Seins zu erforschen. In verschiedenen Kapiteln erklärt er sehr bildhaft Begriffe und Zusammenhänge um Anhaftungen, Vergänglichkeit inneren und physischen Tod samt seiner einzelnen Stufen, zum Teil durch Erlebnisse auf dieser Wanderreise, aber auch anhand von Erlebnissen in seiner Kindheit, Gesprächen mit seinem Vater oder Lehrern und auch durch Beeispiele anderer. Immer wieder fallen kursiv gedruckte Abschnitte auf, Zitate oder besonders intensive Texte. Viele der Formulierungen muss ich mehrmals lesen, da sie so schön ( z.B. "Der Körper ist das Zuhause des klammernden Geistes", S.61) oder schwierig zu erfassen sind.
Über buddhistische Lehren habe ich schon mehrere Bücher gelesen und empfand einige der Ausführungen als ganz neu und schwierig. Die Erklärungen zum Tod, dass Mini-Tode fortlaufend sterben lassen, dass man Vergänglichkeit akzeptiern und erleben und sich alles immer im Übergang befindet, wurden gut erklärt.
Man merkt dem Buch an, dass es nicht in einem geschrieben wurde, sondern durch Interviews über Jahre hinweg entstand. Manche Inhalte werden wiederholt, was ich sehr zu schätzen wußte, denn so ergänzten sich manche Erläuterungen.

Nicht immer leicht zu lesen, dennoch durchgehend ausgesprochen interessant.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.06.2020
Wiegele, Miriam

Die Kraft der Wurzeln


ausgezeichnet

hilfreicher Wurzel-Ratgeber

Nach einer kurzen Einführung in Aufbau, Erntezeit und Trocknen der Wurzel stellt Miriam Wiegele verschiedene vor, unterteilt in die Kapitel: Heilende Wurzeln aus Garten und Wiese, Almwurzeln, Wurzeln für die Ernährung, Würzige Wurzeln, Exotische Wurzeln sowie Magische Wurzeln.


Die insgesamt 36 vorgestellten Wurzeln, jeweils mit einem schönen Bild illustriert, werden beschrieben und mit Angaben zu Heilwirkung und Anwendung ( samt Rezepten wie Tinktur, Wein, Salbe, Umschlag) ergänzt. Besonders gut gefallen mir die Wurzeln für die Ernährung ( Karotte, Kartoffel, Pastinake, Rettich, Rote Beete, Schwarzwurzel, Topinambur) - wer braucht da schon superfood aus fernen Ländern?

Das Buch ist schön gemacht, die Beschreibungen sind ausführlich und hilfreich. Allerdings sind 36 Wurzeln, die zum Teil gar nicht bei und wachsen, für meinen Geschmack etwas wenig, zumal einige der vorgestellten Pflanzen, wie beispielsweise Knoblauch, Löwenzahn oder Wilde Karde gar nicht so neu seien könnten für interessierte Leser dieses Buches. Ich würde es eher zum Einstieg in das Thema empfehlen, wobei ich die Spezialisierung auf Wurzeln schon sehr ansprechend und gelungen finde.