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Insgesamt 1659 Bewertungen
Bewertung vom 04.12.2020
Savoie, Jane

Positiv denken - besser reiten


ausgezeichnet

Herz und Verstand helfen Pferd und Reiter

Reiten ist ein ganz besonderer Sport, da er zwei völlig unterschiedliche Lebewesen zu einem Team vereint. Die Kommunikation muss stimmen! Da Pferde äußerst sensible Wesen sind, spüren sie jede Unsicherheit und jedes Problem des Reiters ganz besonders deutlich. Mit diesem Buch soll und kann der Reiter lernen, positiv eingestellt zu sein und damit das Team Pferd/Mensch zu stärken und erfolgreich zu machen – ganz gleich, ob es um Freizeitsport oder Turniere geht.

Viele Fotos und Zeichnungen visualisieren die einzelnen „Lektionen“. Das bleibt einfach besser hängen und unterstützt so den „Lerneffekt“ äußerst positiv. Selbst Zweifler werden aus diesem Buch noch ganz viele Anregungen, Ideen und „Tricks“ mitnehmen können. Das Verhältnis zwischen Mensch und Tier wird hier intensiv betrachtet und auf eine Ebene gebracht, die für beide Seiten voller Gewinne steckt.

Die Autorin hat sich all den psychologischen Problemen angenommen, die auftreten können. Selbst erfahrene Reiter werden hier den einen oder anderen Aha-Effekt haben und sich selbst wiedererkennen. Die Chance, dass mit den Hilfen von Jane Savoie auch „Problempferde“ ruhig und ausgeglichen werden, ist enorm hoch. Statt erhobenem Zeigefinger bietet sie sinnvolle Lösungsvorschläge aufgrund der Ursache der Probleme.

Es ist definitiv kein Fehler, dieses Buch in Griffnähe zu haben und immer wieder darin zu schmökern, wenn man reitet und/oder ein Pferd besitzt. Lebensklug und mit viel Liebe steht die Autorin helfend an der Seite. Ein gelungener Ratgeber, der das Glück der Erde auf dem Rücken der Pferde auch für die Pferde strahlen lässt. Fünf Sterne!

Bewertung vom 02.12.2020
Morelli, Valentina

Der Tote am Fluss / Kloster, Mord und Dolce Vita Bd.2 (MP3-Download)


sehr gut

Wenn der Schein trügt

Jeder im Ort mag den netten Landstreicher Gaetano und seinen Hund César. Er lebt in einem alten Wohnwagen und Kommissar Matteo soll im Auftrag des Bürgermeisters dafür sorgen, dass er da verschwindet, denn ihm ist eine „geniale“ Idee gekommen, wie er den Touristen noch mehr Geld aus den Taschen ziehen kann. Doch Gaetano ist tot, erschlagen liegt er im Wagen – und der Hund ist weg. Schwester Isabella lässt sich nicht lange bitten und ermittelt auf ihre Weise ebenfalls …

Mir gefällt auch dieser zweite Band der Reihe sehr gut. Sie hat nicht an Schwung verloren, sogar eher noch dazugewonnen. Schwester Isabella zeigt weitere interessante Seiten und Fähigkeiten. Ihre Tierliebe ist natürlich bei mir auf fruchtbaren Boden gefallen und César hat sofort mein Herz erobert.

Die Zufälle, Wendungen und Verwicklungen sind gekonnt angelegt. Sie passen zu den Charakteren. Neue Figuren als auch alte ergeben ein wunderbares Bild eines kleinen Ortes, den man zu gern besuchen möchte. Vespa-schraubende, computerbegeisterte Nonnen sind schon witzig und unterhaltsam! Matteo wandelt auf Freiersfüßen und ist deshalb ein wenig unkonzentriert, aber dennoch bringt ihn genau das am Ende dann auf die richtige Spur. Und ich? Ich bin noch immer sicher, dass früher oder später zwei ganz andere ein Paar werden! Vorerst aber hat Nina eine recht große Rolle bekommen und den Fall damit angenehm bereichert. Der kleine Showdown am Ende war sehr gelungen und gekonnt gemacht. Gefällt!

Auch in dieser Folge konnte ich viel schmunzeln und mich wohlfühlen. Kurze Momente des Schreckens resultierten weniger aus beschriebener Gewalt oder blutiger Szenen, sondern aus Angst um Tiere! Sollte das eine „Alterserscheinung“ sein?! Wer weiß! Auf alle Fälle fand ich „Der Tote am Fluss“ unterhaltsam, amüsant, spannend, witzig und gelungen. Noch lässt mich der Gedanke an Begine Almut nicht ganz los, doch rückt der fünfte Stern deutlich in greifbare Nähe. Vorerst bleibt es aber bei vieren.

Bewertung vom 02.12.2020
Morelli, Valentina

Tod zur Mittagsstunde / Kloster, Mord und Dolce Vita Bd.1 (MP3-Download)


sehr gut

Wenn die weltlichen Ordnungshüter mit himmlischem Beistand ermitteln

Schwester Isabella ist neu im Kloster und lebt sich erst noch ein. Als das Mittagsläuten ausbleibt, wundern sich alle. Isabella geht nachsehen und findet eine tote Mitschwester. Sie zweifelt an einem Unfall oder Selbstmord und ist überzeugt, dass Rafaela ermordet wurde. Es ist nicht einfach, Kommissar Matteo davon zu überzeugen, zumal es sein erster Fall ist und er keine Fehler machen möchte. Resolut, wie Isabella ist, fängt sie auf eigene Faust an, Nachforschungen anzustellen.

Bei diesem Cosy-Crime fließt nicht literweise Blut und die Gewalt wird auch nicht ausführlich und genüsslich überdeutlich beschrieben. Das ist schon mal ein dickes Plus. Dass auch noch ordentlich Humor drin steckt, macht die Story ideal für „zwischendurch und nebenher“. Wohlfühl-Krimi eben!

Ja, hier hat man eine schöne Mischung aus Humor und Krimi, mit einer Prise Knistern. Das ist schon schön, gar keine Frage, aber mich hat das eine Spur zu sehr an Andrea Schachts Reihe um Begine Almut erinnert. Die spielt zwar im Mittelalter, dennoch sind da gewisse Parallelen und ich ahne, wohin die Reise in den weiteren Bänden geht.

Davon abgesehen wurde ich super gut unterhalten. Schwester Isabella ist gottesfürchtig und eine gute Schwester, aber sie ist auch nicht völlig weltfremd. Dieser Spagat zwischen Kirche und der Welt außerhalb der Klostermauern gelingt ihr recht gut, auch wenn sie hin und wieder dabei Wege beschreiten muss, die nicht so ganz den Regeln entsprechen. Aber gerade das ist unterhaltsam und hält bei Laune! Kommissar Matteo bleibt hier noch ein wenig blass und im Hintergrund, wird aber sicher in den weiteren Folgen ebenfalls „aufdrehen“. Die anderen Schwestern bringen ebenfalls ein wenig Abwechslung mit ihren unterschiedlichen Charakteren. So macht es dann auch Lust auf einen Marktbummel, wenn man die Szenen – und den speziellen Handel, den Schwester Rafaela laufen hatte – vor dem geistigen Auge erlebt. Das und dazu die Toskana – das kann ja nur unterhaltsam sein!

Insgesamt also wurde ich sehr gut unterhalten. Dennoch kann ich aufgrund der Parallelen nicht die vollen fünf, aber sehr gute vier Sterne geben!

Bewertung vom 30.11.2020
Koppelmann, Viviane

Skandal im Bohemia / Sherlock & Watson - Neues aus der Baker Street Bd.7 (1 Audio-CD)


sehr gut

Watson auf den Spuren der Vergangenheit

Vielleicht habe ich mich mit Folge 6 ein bisschen eingegrooved und komme deshalb besser mit Folge 7 klar, aber ich habe einfach das Gefühl, hier wurde viel besser der feine englische Humor eingestreut und platziert. Dennoch hat sich bei mir sehr schnell der Gag mit Blog/Podcast abgenutzt und ich finde es teils ein bisschen nervig. Sicher findet das seine Fans, es soll wohl auch ein Running Gag sein, aber bei mir kommt es eben nicht so positiv an.

Ein Follower von Watson bringt diesen dazu, weiter in der Vergangenheit bzw. erledigten Fällen zu kramen, um Sherlock Holmes zu rehabilitieren. Dabei steht Watson das eine oder andere Mal doch arg auf dem Schlauch. Mir kam nämlich recht schnell in diesem Band ein Verdacht, der sich zwar nicht bestätigt, aber auch nicht zerschlagen hat. Vermutlich wird am Ende dieser Staffel das geschehen, was ich erahne. Das wäre auch nur logisch, da dies auch beim Original der Fall ist. Hinweise gibt es zuhauf und das eine oder andere mehr oder weniger überraschende Ereignis deuten meiner Meinung nach auch stark darauf hin.

Der Erpressungsfall ist so herrlich altbacken angelegt, so moralisch und für mich urkomisch, dass ich durchgehend breit grinsen musste. Klar, die Ermittlungsarbeit ist typisch Sherlock Holmes und Dr. Watson. Mit einem gewieften Holmes und einem ergebenen Watson. Aber dazwischen – einfach soooo skurril!

Wer die TV-Serie kennt, wird ein bisschen stark daran erinnert. Mich stört am meisten, dass ich gedacht hatte, es ist wirklich einfach eine neue Version im 21. Jahrhundert, doch es werden schlicht die Fälle ein Jahrhundert weitergetragen, sprich – die Zeit wird verändert. Das ist ein wenig schade, aber recht passabel gelungen.

Mich animieren diese beiden neuen Folgen nur leider nicht dazu, die komplette Serie zu genießen. Ich kann verstehen, dass sie ihre Fans hat, ich zähle mich nur leider nicht dazu. Allerdings gebe ich unumwunden zu, dass Teil 7 doch gelungener ist als Teil sechs. Deshalb gebe ich hier auch einen Stern mehr, nämlich vier.

Bewertung vom 30.11.2020
Koppelmann, Viviane

Das Zeichen der Vier / Sherlock & Watson - Neues aus der Baker Street Bd.6 (1 Audio-CD)


gut

Ein bisschen wild und durcheinander

Fünf Jahre ist es nun her, dass Watson seinen Freund Holmes verloren hat. All die Zeit konnte seine Wunden nicht heilen und die zerbrochene Beziehung belastet ihn zusätzlich. So trägt er sich mit Selbstmordgedanken und verabschiedet sich per Podcast von allen. Doch dann kommt er in einem der alten Fälle auf die Spur eines Beweises, der Sherlocks Ruf wiederherstellen könnte, den Irene Adler mit ihrem Enthüllungsbuch zerstört hatte. Sie stellt ihn nicht nur als korrupt hin, sondern behauptet auch noch, dass Holmes selbst die Morde begangen haben soll.

So taucht der Hörer in „Die Crumply-Morde oder Das Zeichen der Vier“ ein, erlebt, wie Watson seine spätere Frau Mary kennen- und lieben lernte und Holmes „so nebenbei“ einen Fall von Lestrade löst.

Das Hörspiel ist sehr schön gemacht – die Blog-/Podcast-Beiträge sind schon ein cooler Gag. Auch ist das „Umsetzen“ des Falles in die Jetztzeit nicht übel. Ich musste mich nur erst daran gewöhnen, dass ich es hier nicht mit einer neuen Story zu tun habe, sondern „nur“ mit einem „doppelt alten“ Fall, also einem von Sir Arthur Conan Doyle erzählten Fall. Damit hatte ich nicht so gerechnet und das hat meine Freude ein klein wenig getrübt.

Auch fiel es mir sehr schwer, der Story zu folgen, da mir die Sprünge arg zu schaffen machten. Woran das genau liegt, kann ich nicht greifen. Möglich, dass man die erste Staffel gehört haben muss, um in die „neuen“ Fälle zu kommen. So ist es für mich leider nur ein drei-Sterne-Genuss geworden.

Bewertung vom 28.11.2020
Raabe, Marc

Die Hornisse / Tom Babylon Bd.3


ausgezeichnet

Tom Babylons persönlichster Fall

Der gefeierte Rockstar Brad Galloway wird gefesselt und entmannt tot aufgefunden. Tom Babylon uns Sita Johanns übernehmen den Fall. Wie sehr Tom selbst in den Fall verstrickt ist, wird nach und nach klar und schnell wird klar, dass nichts mehr sein wird, wie es war …

Die ersten beiden Bände um Tom Babylon fand ich gut, aber nicht umwerfend. Okay, ganz perfekt ist auch Band drei nicht, aber ich muss sagen, da ist schon ein riesen Unterschied festzustellen! Fast ist es, als hätte Marc Raabe endlich die Handbremse gelöst und würde nun richtig Gas geben! Sehr schön, da freue ich mich schon jetzt auf Band vier!

Die Charaktere haben sich unterschiedlich stark weiterentwickelt und bei der einen oder anderen Figur bin ich ein bisschen erstaunt. Da ist es fast, als sei sie quasi ausgewechselt worden. Der Story tut das aber sehr gut, insofern ist da keine negative Kritik, nur eine Bemerkung. Die „Auftritte“ von Toms Schwester Vi sind diesmal vielleicht sogar ein bisschen zu kurz geraten. Dies lässt sich allerdings durch einen Umstand erklären, den ich nicht näher erläutern kann, ohne zu spoilern.

Der Leser erfährt endlich Dinge aus Toms Vergangenheit, die einiges erklären, um auch seltsame Geschehnisse zu verstehen und zu akzeptieren. Insofern würde ich jetzt, mit diesem Wissen, die beiden vorherigen Bände tatsächlich besser verstehen und somit auch besser finden. Die Spannung ist fast durchgehend vorhanden und die Übergänge von den beiden Zeitebenen, also der Wechsel von „damals“ zu „heute“ und wieder zurück, ist gelungen und so gemacht, dass man nicht verwirrt wird.

Der Schreibstil von Marc Raabe liest sich gewohnt flüssig und problemlos. Durch die für mich hier höhere Spannung als in den anderen Bänden und mehr persönlicher Informationen ist Tom Babylon sympathischer und man hat dadurch mehr Freude am Lesen. Auch mag ich die klare Abgrenzung der Vergangenheit von der Gegenwart durch die Präsens-Form in der Gegenwart. Das sorgt dafür, dass man auch noch abends, müde und erledigt, gerne im Buch liest. Nicht einfach nur Berieselung, aber eben Lesen ohne Gedankenkapriolen.

Dass Tom Babylon vom Ermittler zum Hauptverdächtigen wird und infolgedessen tatsächlich das Gesetz brechen muss, ist kein neu erfundener Dreh, aber hier besonders spannend und in sich stimmig konstruiert. Ganz besonderes Bonbon ist der Cliffhanger am Ende des Buches. Ich bin kein Freund von Cliffhangern, dieser gefällt mir aber richtig gut! Und damit dürfte inzwischen klar sein, dass ich diesem Band sehr gerne die vollen fünf Sterne gebe, auch wenn ich noch immer Luft nach oben sehe.

Bewertung vom 25.11.2020
Oetker, Alexander

Baskische Tragödie / Luc Verlain Bd.4 (1 MP3-CD)


ausgezeichnet

Rasant und packend

Ein kleiner Junge findet am Strand eine weiße Substanz, glaubt an Süßes und nascht davon. Es fällt ins Koma, denn es handelt sich um reinstes Kokain. Luc Verlain, der gerade selbst Vater wird, will diesen Fall unbedingt aufklären. Da erreicht ihn eine seltsame Nachricht und lockt ihn ins Baskenland. Dort wird er als Mordverdächtiger und Drogenschmuggler verhaftet. Luc flieht und ist ganz auf sich allein gestellt, doch fest entschlossen, die wahren Täter hinter Schloss und Riegel zu bringen …

Die Reihe um Luc Verlain gefiel mir bisher recht gut, doch umgehauen hatte mich keiner der Fälle. Dieser ist wohl Lucs persönlichster Fall und ich habe kaum Pausen machen wollen und können, so spannend und mitreißend fand ich die Story diesmal! Ja, genau so muss ein Krimi sein! Man sagt, aller guten Dinge sind drei, doch in diesem Fall ist es die Nummer vier, die total begeistert und mich endgültig zum Fan der Reihe und des Autors gemacht hat.

Der Fall selbst ist sehr gekonnt angelegt. Die Wendungen und „Überraschungen“ sind in sich stimmig und nicht rein aus der Luft gegriffen. Von langer Hand wurde hier eine Rache geplant, was im wahren Leben wohl seltener der Fall sein dürfte, aber im Krimi einfach genial gemacht ist. So sind auch die Entwicklungen der einzelnen Charaktere sehr gelungen und man erfährt genau so viel aus der Vergangenheit, dass noch genug übrig bleibt, um auch in weiteren Fällen ein paar Überraschungen hervorzaubern zu können. Der Krimi ist super rasant und extrem packend. Der eher ruhige und ziemlich zurückhaltende Luc Verlain wird hier zu einer Art James Bond, der zwischen Frankreich und Spanien agieren muss.

Als roten Faden kann man in Luc Verlains Fällen definitiv Landschaftsbeschreibungen und kulinarische Genüsse sehen. Diese kommen immer wieder vor und lassen den Leser bzw. Hörer kleine gedankliche Reisen und den Wunsch nach einem der Menüs haben. Fast schmeckt man die beschriebenen Speisen auf der Zunge!

Für mich werden mit diesem Band einige Fragen beantwortet, die in den ersten drei Bänden offen geblieben sind. Dennoch ist noch ganz viel Raum für „die Zukunft“. Ich empfinde diesen Band also nicht als „aufräumenden Abschlussband“.

Es wird schwer werden, diesen Fall zu übertrumpfen! Aber wenn Band vier nahe an diese Qualität und Genialität kommt, bin ich schon mehr als zufrieden. „Baskische Tragödie“ bekommt von mir auf alle Fälle begeisterte fünf Sterne! Dass Frank Arnold seinen Job wieder einmal mehr als gut gemacht hat, muss man nicht noch zusätzlich hervorheben. Er ist einfach die Idealbesetzung für diese Krimis!

Bewertung vom 24.11.2020
Hay, Donna

Super Fresh


gut

Ein etwas anstrengendes Kochbuch

Ausgefallene Rezeptsammlungen jeder Art sind genau mein Ding. Aber die Rezepte müssen mich ansprechen, die Aufmachung des Buches sowieso und das Thema muss getroffen sein. Wie ist das also bei diesem Buch gelungen?

Nun, das Buch selbst ist fast eher ein Katalog. Groß und schwer, aber ohne festen Einband. Ein dickes, großes Taschenbuch – und für mich damit tatsächlich ein Katalog. Da das Buch sehr groß (22 x 26,5 cm) ist und mehr als 200 Seiten hat, ist es auch recht schwer. Da erwarte ich dann eigentlich einen festen Einband.

Wirklich störend für mich sind die schwarzen Seiten mit weißer Schrift. Das tut den Augen nicht gut und wirkt ein bisschen deprimierend. Die Fotos zu den Rezepten sind im aktuell beliebten Trend gehalten – grobes Geschirr, grobes Besteck, alles ein bisschen „antik“. Immer wieder sind auch Doppelseiten mit Fotos eingefügt, die meiner Meinung nach völlig überflüssig sind. Da wären mir dann doch weitere Rezepte viel lieber gewesen. Auch die Schrift ist unruhig und dadurch auf Dauer nervig. Es wird mit diversen Schriftarten und Formatierungen gespielt und das … gefällt mir nicht so, wie es die Autorin und der Verlag wohl gerne gehabt hätten.

Die Rezepte selbst sind aufgebaut, wie man das kennt – Bezeichnung, Zutatenliste, Zubereitungsschritte. Auch wenn ich sehr gerne international koche und viele Zutaten vorrätig habe, die nicht in jeder Küche zu finden sind, stoße ich hier oft an meine Grenzen. Kaum ein Rezept, das nicht wenigstens eine Zutat benötigt, die nicht unbedingt im Supermarkt an der Ecke zu finden und bekommen ist. Für viele der Zutaten ist es unerlässlich, im Spezialitätengeschäft einzukaufen. Sehr häufig im Asia-Shop. Auch beim Gemüse wird es teils schwierig. Ich jedenfalls habe bisher noch nirgendwo Schwarzkohlstängel finden können. Überhaupt wird viel mit Kohl gekocht und somit siedle ich das Kochbuch in der Winterküche an. Ja, alles frisch, aber ein bisschen einseitig, meiner Meinung nach. Damit möchte ich gar nicht sagen, dass die Rezepte nicht einladen, nachgekocht zu werden – aber ich hätte eine buntere Mischung erwartet, mit Gemüsen aller vier Jahreszeiten.

Viele der Rezepte sind meiner Meinung nach im Widerspruch zu „schnell und einfach“ doch recht aufwändig. Vor allem würde ich dieses Buch nur geübten Köchen empfehlen. Für Anfänger erscheinen mir sowohl die Zutaten als auch die Arbeitsschritte zu kompliziert. Wer nicht geübt ist, wird exaktere Anweisungen benötigen. Angaben zu Zeiten, Nährwerten und Kalorien sucht man hier vergeblich. Für wie viele Portionen ein Gericht ausgelegt ist, steht seltsamerweise am Ende der Zubereitungsanleitung.

Die Kreationen sind wirklich abwechslungsreich und ausgefallen, einfallsreich, wandelbar und einig davon auch exakt mein Ding (bei keinem einzigen Kochbuch bin ich Fan aller darin gesammelten Rezepte – das erwarte ich gar nicht). Dennoch bin ich insgesamt nicht gerade in Begeisterungsstürme ausgebrochen und werde vermutlich sehr selten speziell nach diesem Kochbuch aus meiner Sammlung greifen. Dem Versprechen, aus einfachen Zutaten schnell eine leckere Mahlzeit zu zaubern, wird es nicht gerecht. Deshalb kann ich hier leider nur drei Sterne geben.