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Insgesamt 1262 Bewertungen
Bewertung vom 11.07.2019
Schmid, Marcus X.

Korsika Reiseführer Michael Müller Verlag


ausgezeichnet

Ein Gebirge im Meer

Obgleich der höchste Gipfel auf Korsika, der Monte Cinto, etwa nördlich der Inselmitte, in eine Höhe von 2.702 Metern aufreckt, gibt es auf der viertgrössten Insel des Mittelmeers genügend Badestrände. Bei den Bergen, die über 2.000 Meter Höhe erreichen existieren, je nachdem, wo man nachschlägt, 50 bis 70 Gipfel. Somit ist die nominell zu Frankreich, vom Gefühl und der Mentalität der Einwohner doch nicht so ganz zu Frankreich gehörenden Insel nicht nur ein Bade- sondern ebenso ein Wanderparadies.

In diesem Reiseführer macht Marcus X. Schmidt gegen Ende des Buches auf 34 Seiten Vorschläge für acht Wanderungen. Mit zu absolvierenden Distanzen von knapp bis etwas über 10 Kilometer, Zeitaufwand im Durchschnitt dreieinhalb Stunden. Idealerweise im Frühjahr oder Frühsommer zu erleben. Ansonsten wird es im Sommer zu heiss und im Herbst zu regnerisch. Auf diese Wanderungen wird im Hauptteil des Reiseführers hingewiesen. Einschliesslich Angabe der Seitenzahl, auf der die Wanderung im letzten Teil zu finden ist.

Von den weiteren Informationen, die der Autor aus seinem jahrelangen Erfahrungsschatz preis gibt, entspricht der Reiseführer dem von der vielen anderen aus dem Michael Müller Verlag gewohnten hohen Standard: leicht und locker zu lesen, mit vielen schönen, wenn auch dem Buchformat geschuldet eher kleinformatigen Farbfotos. Es fehlen weder die ausführlichen Hinweise, was es wo und warum zu sehen gibt. Der Autor gibt viele Hinweise zu Restaurants, Unterkunftsmöglichkeiten, Cafés und so weiter. Über den Stand dieser Informationen nennt der Autor auf Seite 336 das Jahr 2018. Möglicherweise hat sich an den genannten Preisniveaus oder Öffnungszeiten mittlerweile etwas geändert. Dank der stets angegebenen Internetadressen und/oder Telefonnummern ist es kein Problem, sich die gerade aktuellen Preise/Zeiten zu verschaffen.

Der Informationsgehalt des ‚Korsika‘-Bandes ist also gewohnt hoch. Durch den Text in den immer wieder eingestreuten gelb unterlegten Kasten mit ‚Nebenbei-und-nett-zu-wissen-Informationen“ bietet das Buch auch Lesestoff für das Verweilen in einem Café oder abends im Hotelzimmer. Wenn’s denn sein soll auch im Zelt.
Für die in absehbarer Zukunft geplante Traumreise „Mit dem Cabrio einmal rund um das Tyrrhenische Meer“ (Genua – Korsika – Sardinien – Sizilien – und wieder den italienischen ‚Stiefel‘ hoch) wird dieser Reiseführer ganz sicher im Kofferraum seinen Platz finden. Zusammen mit den anderen Strassenkarten und Reiseführern. Navi hin oder her.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.07.2019

Say yes to new adventures - Mein Reisetagebuch


ausgezeichnet

Ein sehr robustes Notizbuch

Das Buch im Format eines Taschenbuches ist stabil gebunden, hat Seiten aus dickem Papier. Beides ermöglicht es, die Notizen, Bemerkungen etc. einzutragen, ohne eine feste Unterlage suchen zu müssen. Das Gummiband hält entweder das Buch zusammen oder kann als eine Art Lesezeichen verwendet werden. Zwischen den verschiedenen Rubriken sind immer wieder mal interessante Farbfotos zu finden, die das Alles auflockern. Ebenso wie die immer wieder mal eingestreuten Zitate wie das von Oscar Wilde "Reisen veredelt den Geist und räumt mit unseren Vorurteilen auf."

An Rubriken herrscht kein Mangel:
Reise-(Wunsch-)ziele
Unterkünfte
Erlebnisse
Eindrücke und Gefühle
Adressen
Packliste
Wo und wann
interessante Begegnungen und so weiter.

Ein Mini-Mini-Wörterbuch Deutsch-Italienisch-Spanisch-Schwedisch, welches auf zwei weiteren Seiten handschriftlich ergänzt werden kann, ist ebenso dabei wie eine Weltkarte, in der die bereisten Länder ausgemalt werden können.
Platz zum Einkleben von selbst erstellten Fotos, Tickets etc. ist ebenfalls vorhanden.

Ein Reisetagebuch, welches zu führen a.) Spass machen kann und b.) bei fortgeschrittener Jugend hilft, die diversen Reisen aus der Vergessenheit zu kramen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.07.2019
Weiß, Walter

Reise nach Vietnam


ausgezeichnet

Der Band macht Spass. Und weckt die Lust, das Land, seine Bewohner und seine Küche kennen zu lernen.

Um es gleich vorneweg festzustellen: ja, der Vietnam-Krieg, den die USA unseligerweise in Nachfolge der französischen Kolonialmacht gegen die Vietnamesen geführt und verloren haben, kommt auch vor. Allerdings auf acht der insgesamt 175 Seiten: zum einen der Vinh-Moc-Tunnel, der der Bevölkerung Schutz vor dem Bombenhagel der US-Bomber bieten sollte. Und danach auf der linken Seite Text mit einigen Schwarz/Weiss-Fotos, auf der rechten Seite das um die Welt gegangene und die Welt aufrüttelende Foto von Phan Thị Kim Phú, der damals Neunjährigen, die von Nick bei ihrer Flucht vor dem von amerikanischen Napalm-Bomben entfachten Brand ihres Dorfes flieht, dabei von Nick Út fotografiert wurde.
Etwas weiter hinten noch eine Doppelseite über den Ho Chi Minh Trail sowie der ursprünglich über 200 Kilometer langen verzweigten Tunnelanlage von Cu Chi.

Ansonsten bewirkt dieser recht grossformatige Bildband nur eines: Lust darauf, das vom Massentourismus noch nicht ganz zerstörte ost-asiatische Land endlich kennen lernen zu können. Sehr schöne und von der Druckqualität her sehr gute, teils doppelseitige, teils kleinere Farbfotos von Landschaft, Städten, Tieren, Pflanzen, wiederentdeckten Kulturdenkmälern, leckeren vietnamesischen Speisen, Alltagsleben, Badebuchten und so weiter.

Die Texte sind kurz, gut zu lesen und dennoch informativ. Trotz der im Anhang befindlichen Stadt- und Übersichtskarten bei weitem kein Reiseführer. Aber das will der Band ganz sicher auch nicht sein. Er will nur das Interesse an und die Lust auf eine Reise nach Vietnam wecken. So lange das Land vom Massentourismus noch nicht ruiniert ist. Das schafft der Bild-/Textband locker.

Bewertung vom 06.07.2019
Sigg, Marco

Der Zweite Weltkrieg


ausgezeichnet

Wahrlich kein Unterhaltungsroman...

Man sollte bei Lesen dieses samt des zwölf Seiten umfassenden Literaturverzeichnisses 254 Seiten starken Buches erstens einen Atlas, zweitens den bei dtv erschienenen Band "Den Zweiten Weltkrieg verstehen - 1939 - 1945 in Infografiken" neben dem marixwissen oder zumindest griffbereit haben. Für diejenigen, die Interesse daran haben, sich über die Biografie des einen oder anderen Generals, Regierungschefs wie Churchill, Roosevelt und weiteren zu informieren, ist entweder ein Brockhaus oder, im Zuge der Zeit, eine Zugriffsmöglichkeit auf das Internet eine gute Idee.

Womit auch der relative Nachteil des Buches schon genannt ist: Es werden so viele Namen von Angehörigen der Wehrmachtsführung, der US-, der französischen, japanischen, englischen Truppen genannt, dass man sich diese sicher nicht merken kann. Was dem hervorragenden Buch aber keinen Abbruch tut. Der Atlas ist angebracht, weil in dem Buch selbst leider keine einzige Übersichtskarte zu finden ist. Was aber für das Verständnis der rein geografischen Dimensionen dieses im wörtlichen Sinne zu verstehenden Weltkrieges notwendig ist. Der bei dtv erschienene Titel mit den Infografiken ermöglicht es, die im Buch genannten Zahlen von Toten, Verwundeten, ermordeten Zivilpersonen, der Brutto-Tonnage an versenkten Handels- und Kriegsschiffen, Flugzeugträger zumindest halbwegs vorstellbar zu machen.

Abgesehen von diesen kleineren, einfach zu behebenden Mängeln ist das Buch von Marco Sigg absolut lesenswert. Wobei ein paar Vor-Informationen, die man sich durch die Lektüre anderer Bücher zu dem Thema "Zweiter Weltkrieg" angeeignet hat, kein Hindernis sind. Der Autor geht im Gegensatz zu der Flut der anderen Bücher auch auf die ideologischen Aspekte der kriegsführenden Parteien, also nicht nur der Ideologie der NSDAP und des Dritten Reiches oder der Briten, Amerikaner, sondern auch der der Japaner, Chinesen etc. ein. Bei der Ideologie der japanischen Militärbefehlshaber bis runter zum 'einfachen Soldaten' wird klar, welchen Einfluss die japanische Gesellschaftsform mit dem gott-ähnlichen Kaiser an der Spitze auf den Verlauf des Krieges im Pazifik hatte. Bei den Achsenmächten mit dem Deutschen Reich an erster Stelle wird die Obrigkeitshörigkeit, über Jahrzehnte andressiert, erklärt. Die zu den grausamsten Verbrechen der Wehrmacht an der russischen, belgischen Zivilbevölkerung führte (um nur zwei zu nennen).
Aus welchem Grund der Zweite Weltkrieg als erster totaler Krieg unter Einbeziehung der totalen Kriegsziele, der totalen Kriegsmethoden, der totalen Mobilisierung und der totalen Kontrolle zu bezeichnen ist, erläutert Marco Sigg eindrucksvoll. Nicht nur im Hinblick auf das Dritte Reich, sondern wie diese Aspekte auch in Grossbritannien, den USA oder der Sowjetunion zum Erreichen der jeweiligen Kriegsziele eingesetzt wurden.

Schon alleine das letzte Kapitel "Das Ende und das Erbe des Zweiten Weltkrieges" ist die Ausgabe und die Lektüre wert. Denn das Erbe der acht Kriegsjahre wirkt sich bis heute aus.

Bewertung vom 05.07.2019
Stieglitz, Andreas;Behrmann, Andrea

DuMont Reise-Taschenbuch Reiseführer Sardinien


ausgezeichnet

Es wird höchste Zeit...

Vor vier oder fünf, es können auch sechs sein, Jahren waren wir das erste Mal zehn Tage lang auf Sardinien. Mit dem Flieger nach Olbia, am Flughafen einen grässlichen Mietwagen übernommen, und die Nordhälfte von Sardinien erkundet. Wobei da natürlich a.) der Badespass an diversen Stränden der 'Karibik Europas' nicht zu kurz kam. Und b.) die Fahrten über die verschiedenen Strassen der Küste entlang oder vom Ost-Ufer an's West-Ufer trotz dieser Chevrolet-Schüssel unheimlich schön waren und Spass gemacht haben,

Alleine in diesem Frühjahr/Frühsommer waren drei bekannte Familien bis zu zwei Wochen auf Sardinien. Übereinstimmende Meinung nach der Rückkehr: Sardinien ist schlicht der Über-Hammer. Nur schön, tolle Strände, tolle Landschaft, super Strassen, ab und zu mit Schlaglöchern, aber von der Kurvenführung ein Genuss. Ein noch grösserer Genuss das Essen, egal wo. Wobei anzumerken ist, dass ein Urlaub während der Schulsommerferien in Italien den Genuss deutlich trüben kann. Während dieser Wochen scheint sich die gesamte Bevölkerung Italiens auf Sardinien zu versammeln und die Preise explodieren förmlich.

Wer also ausserhalb dieser Ferienwochen nach Sardinien kann und einen Sinn für oben erwähnte Genüsse hat, sollte die Gelegenheit nutzen. Idealerweise in Begleitung dieses Reise-Handbuches. Es ist kein typischer Reiseführer. Es ist eine Mischung aus demselben, Leseteile, Tourenvorschläge mit motorisierten Untersatz oder per pedes. Die grösseren/grossen Ortschaften können mit Hilfe der kleinen kommentierten Auszüge aus dem jeweiligen Stadtplan erkundet werden. Wo es was zu Essen, zu Trinken gibt, verraten die zahlreichen Tipps und Hinweise. Unter Angabe der Adresse, Telefonnummer. Diejenigen, die sich wegen der in Italien hinzunehmenden Flexibilität der Gastronomen hinsichtlich der Preisgestaltung vorab informieren wollen, finden auch die entsprechenden Internet-Adressen.

Das Reise-Taschenbuch ist mit vielen Farbfotos illustriert. Die Texte sind in einem lockeren Stil verfasst, informativ und unterhaltsam. Dass im Stile des klassischen Reiseführers der rein informative, praktische Teil mit Reiseinfos, Klima, Hinweisen zu Verkehrsmitteln, Ladenöffnungszeiten, Notrufnummern etc. zu finden sind, ist trotz des Zusatzes im ‚Reisetaschenbuch‘ im Titel selbstverständlich. Die beigelegte Strassenkarte (1:325.000) zeigt sogar den kleinen Hafen (Costa Carolina), von dem das damals besuchte Hotel rund 400 Meter entfernt liegt. Wer noch mehr Spass beim befahren der sardischen Strassen haben möchte, sollte ein Cabrio mieten und die Sardinien-Karte von freytag & berndt dabei haben. Oder sie/er er-fährt Sardinien per Fähre mit dem eigenen Auto oder Moped.

Wobei das Reise-Taschenbuch auf jeden Fall dabei sein sollte! Bei unserer nächsten Reise nach Sardegna wird es das auf jeden Fall sein!

Bewertung vom 03.07.2019
Braun, Ralph-Raymond

Albanien Reiseführer Michael Müller Verlag, m. 1 Karte


ausgezeichnet

Durch das Land der Skipetaren...

Nein, es handelt sich nicht um einen der Phantasie von Karl May entsprungener Roman, sondern um einen umfassenden Reiseführer durch dieses recht kleine, sehr unbekannte Land. Unterteilt in die vier Regionen Nord-, Ost- und Südalbanien sowie die Landesmitte.

Zwei Dinge kamen mir in den Sinn bei der Nennung des Landesnamens "Albanien": erstens die absolute Abschottung gegenüber den Ländern des Westens und zum Grossteil auch denen des Ostens. Gleichgültig ob in der unmittelbaren Nachbarschaft oder am anderen Ende der Welt. Zweitens die Kriminalität, von der die reinsten Schauermärchen in Umlauf sind.

Dass sich Albanien gegenüber anderen Ländern geöffnet hat. Was aber nicht gleichbedeutend mit Demokratie in Reinkultur ist, Für die knapp drei Millionen im Land lebenden Albaner muss sich wohl noch viel ändern. Was aber wiederum nichts mit Albanien als Reiseland zu tun hat.

Das für ein so kleines Land erstaunlich umfangreiche Buch bietet auf seinen insgesamt knapp 500 Seiten jede Menge an Informationen. Sei es Fauna und Flora, Klima, Wirtschaft, viel über die Geschichte, Religion (der Diktatur Enver Hoxha verhängte ein totales Religionsverbot und erklärte anno 1967 Albanien zum 'ersten atheistischen Staat der Welt' ).
Die oben genannten Regionen beschreibt der Autor in einem gut lesbaren Stil. Mit zahlreichen, wenn auch kleinen Farbfotos illustriert. Wie bei den Reiseführern aus dem Michael-Müller-Verlag gewohnt, haben die grösseren Ortschaften einen kommentierten Auszug aus einem Stadtplan abbekommen. Und, ebenfalls wie bei nahezu allen anderen MM-Reiseführern liegt dem Buch eine Faltkarte im Massstab 1:500.000 bei.

Inwieweit die angegebenen Tipps und Hinweise zu Lokalen, Unterkünften, Campingplätzen, Internetadressen, Telefonnummern etc. aktuell (Juli 2019) sind, lässt sich bei einer Entfernung von 1.100 Kilometer Luftlinie nur schwerlich überprüfen. Dennoch ist der Band aus der Reihe 'Individuell reisen' erste Wahl um viel über das Land der Skipetaren zu erfahren.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.07.2019
Kellermann, Monika

Gardasee / Glücksmomente Bd.1


ausgezeichnet

Selbst nach acht, zehn oder mehr Urlauben am Lago di Garda - man entdeckt immer wieder Neues!

Mit diesem schönen Taschenbuch wird jeder etwas finden, was die Anzahl der Glücksmomente und damit den Dopamin-Spiegel in die Höhe treibt.

Gleichgültig, ob Wandern, lecker Essen gehen, einfach am See sitzen und geniessen, Einkaufen (ja, auch Schuhe...), einen excellenten Wein geniessen, Parks, Blumen, Natur erleben, die kurzfristig erreichbare Umgebung mit Mantua oder dem wunderschönen Verona erkunden - das Buch kommt jedem Interessensschwerpunkt entgegen.

Die Texte sind nett geschrieben, schön zu lesen, die Farbfotos wecken die ersten kleineren Spuren von Dopamin.

Etwas Negativ-Kritik ist aber leider auch angebracht: wer sich an einem sonnigen Tag während der italienischen Sommerferien nach Sirmione wagt, dazu womöglich noch an einem Wochenende, wird kaum Glücksmomente verspüren. Wegen des Geschiebes und Gedränges durch die Besuchermassen, die aus zahlreichen Reisebussen quellen... Vor lauter Versuchen, den gigantischen Eistüten aus dem Weg zu springen, ist man nach kurzer Zeit total erschöpft
Der Piazza delle Erbe ist richtig schön. Am schönsten, wenn diese verdammten Andenken- und Krimskrams-Händler, die in der Mitte des Platzes ihre grossen Stände aufgeschlagen haben, nicht anwesend sind. Was nach meiner Erfahrung aber nur sehr, sehr selten der Fall ist. Ob der Innenhof des Casa di Giulietta das fürchterliche Gedränge durch das Eingangstor die Mühe wert ist, darüber kann man diskutieren. OK, einmal gesehen reicht. Dann aber in den frühen Vormittagsstunden, da ist das Gedränge noch nicht sooo schlimm. Die Lokale und Cafés rund um den gerade genannte Piazza delle Erbe sind ebenso wie die entsprechenden Lokalitäten am Piazza Bra (der schöne Platz vor der Arena die Verona) Touristen-Nepp in Reinkultur. Zwecks Erholung und dem Sammeln weiterer Glücksmomente am kommenden Tag hilft dann ein Blick in diesen Reise-Führer. Der streng genommen kein solcher ist, sondern einfach eine schöne Sammlung guter, sehr guter Hinweise.

Wer gerade in Verona weilt: am späteren Nachmittag empfiehlt sich die Terrazza Bar Al Ponte (Via Ponte Pietra). Oder um die Ecke die Terrasse des Cappa Café… Wer direkt am Lago weilt, besucht am Besten… Ein Blick ins Buch hilft weiter!

Bewertung vom 01.07.2019
Büld Campetti, Christiane;Jepson, Tim;Bennett, Lindsay

Baedeker SMART Reiseführer Toskana


ausgezeichnet

Kein Lexikon wie manch anderer Reiseführer, zum Ausgleich ausführlich genug. Und praktisch.

Was den praktischen Aspekt betrifft: die Spiralbindung dieses smarten Reiseführers macht es einfach, die gerade aktuelle Seite faktisch aufgeschlagen zu lassen. Auch wenn das Buch in der Handtasche oder dem Rucksack verschwindet. Die in unterschiedlichen Farben entsprechend der Farbgebung im Inhaltsverzeichnis eingedruckten Register'reiter' an den Seitenrändern machen es einfach, die Teile des Buches zu finden, die sich mit einer der vier Regionen der Toskana, in der der Reiseführer unterteilt ist, schnell zu recht zu finden. Diese vier Regionen sind natürlich Florenz, nördliche, zentrale und südliche Toskana. Und diese unterschiedlichen Grundfarben werden im ganzen Buch fortgesetzt. Was heissen soll: die 'Grundfarbe' (Schriftfarbe im Inhaltsverzeichnis, Farbe des Reiters etc.) für die südliche Toskana ist rot. Demnach werden bei den Sehenswürdigkeiten der südlichen Toskana die stichwortartigen Infos (Was? Warum? Wann? Wie lange? Resümee) ebenfalls in roter Schriftfarbe dargestellt. Ebenso wie die Seiten, auf denen Hinweise zu Übernachtungsmöglichkeiten in den verschiedenen Orten, die Tipps zum Thema Essen und Trinken, zum Ausgehen oder zum Einkaufen in eben dieser Farbe gehalten sind. Auf den ersten Blick eine Spielerei. Spätestens beim dritten Blick merkt man, wie praktisch diese Gestaltung ist.

Die Info zu den Sehenswürdigkeiten, sei es der Palazzo Vecchio, die Uffizien oder die Ponte Vecchio in Florenz, der Piazza del Duomo mit dem darauf befindlichen schiefen Turm oder der Piazza del Campo in Siena sind ausführlich genug. Teils auch mit den Baedeker-typischen 3D-ähnlichen Querschnitt- oder Grundrisszeichnungen. Ohne dabei die notwendigen Urlaubsinfos für kleine Pausen, Öffnungszeiten, ca.-Kosten und ähnliches zu vergessen. Die dem Format des smarten Baedekers geschuldeten teilweise recht kleinen, aber dafür zahlreich vorhandenen Farbfotos vermitteln einen guten Eindruck, was wo zu erwarten ist.

Der Teil mit den Strassenkarten und Plänen der Innenstädte von Florenz, Siena und Lucca wird zwar wurde vom Verlag etwas hochtrabend 'Reiseatlas' betitelt. Deutlich leichter fällt die Orientierung mit Hilfe der beigefügten Strassenkarte im Massstab 1:460.000.

Dass bei einem Baedeker auch allgemeine Infos zu Anreise, Gesundheit, Einkaufen sowie ein kleines Sprachwörterbuch zu finden sind, versteht sich von selbst.

Der smarte Baedeker ist nicht der ausgewachsene Baedeker. Aber alles Wesentliche für eine gelungene Urlaubsreise in die Toskana ist zu finden. Wer sich mit den historischen Stätten, Baudenkmälern, der Kunst und Geschichte der Toskana intensiver auseinander setzten möchte, greift dann doch besser zum 'grossen' Reiseführer von diesem Verlag. Der smarte Baedeker ist aber zum Glück, so meine Ansicht, keine Ansammlung der ultimativen, absolut geheimen, ultrahippen Tipps. Wie sie von anderen Reiseführerverlagen angeboten werden. Der Smarte ist einfach nur nett, kompakt, praktisch, ausführlich genug.