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angeliques.leseecke
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Nübbel

Bewertungen

Insgesamt 763 Bewertungen
Bewertung vom 13.07.2014
Börgdahl, Ole R.

Alles in Blut (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Der ehemaligen US-Profiler Tillman Halls hat mit seiner Frau und seinen Kindern in Hamburg Fuß gefasst, er arbeitet bei seinem Schwiegervater als Immobilienmakler. Eines Tages wird er von Kriminaloberkommissar Kurt Bruckner bei einem Cold Case um Hilfe gebeten. Der Fall ist acht Jahre her, es wurde ein unbekannter nackter Mann in einem Hotelzimmer ermordet aufgefunden. Nun kommt Druck von oben und KOK Bruckner erhofft sich neue Erkenntnisse und Ansätze von Tillmann. Eigentlich will Tillman in keine Kriminalfälle hineingezogen werden, aber die Neugierde siegt. Durch einen Zufall entdeckt er eine weitere Leiche, die unter mysteriösen Umständen ums Leben gekommen ist. Wie passen beide Fälle zusammen?

Der Autor Ole R. Börgdahl hat mit "Alles in Blut" einen spannenden und fesselnden Krimi mit einem tollen neuen Ermittlerteam ins Leben gerufen, der in meiner Lieblingsstadt Hamburg spielt.
Die beiden unterschiedlichen Ermittler sind gut ausgearbeitet worden und Tillman war mir sofort sympathisch.
Der Autor hat die Ermittlungsarbeiten bis ins kleinste Detail beschrieben, was mir sehr gut gefallen hat und mich immer animierte weiterzulesen. Es tauchen immer wieder neue Ansätze auf, die wiederum weitere Fragen in den Raum werfen. Es macht Spaß, Theorien mit den beiden Ermittlern zu entwickeln.
Der Schreibstil ist spannend und fesselnd, es wird aus der Sicht von Tillman Halls erzählt.

Fazit: Dies ist nicht mein letztes Buch von Ole R. Börgdahl mit seinem tollen Ermittler-Duo. Ich kann jedem, der detaillierte Ermittlungsarbeiten liebt, diesen Krimi empfehlen.

Bewertung vom 24.06.2014
Zotzmann-Koch, Klaudia

Mord & Schokolade


sehr gut

Susi ist nach ihrer Scheidung vom Polizisten Volker Müller zu ihrer Tante Paula Anders gezogen. Diese betreibt im "süßesten Fachwerkhaus" dem "Umgestülpten Zuckerhut" in Hildesheim das Spezialitätengeschäft "Bittersweet". Dort wird leckere Schokolade hergestellt und Kaffee geröstet. Susi unterstützt ihre Tante.

Der Dom von Hildesheim wird gerade restauriert, als eines Tage ein Toter in der Krypta gefunden wird. Was sehr mysteriös ist, dass er eine Tafel Schokolade bei sich hat, die es noch nicht zu kaufen gibt. Es sind lediglich 5 Muster hergestellt worden, 3 kleine und zwei große Tafel.
Wie ist der Tote an diese Schokolade gekommen? Diese und andere Fragen stellt sich Paula und hilft ihrem "Schwieger-Neffen" bei den Ermittlungen. Dabei deckt sie einige korrupte Geschäfte auf und begibt sich in Gefahr.

Die Autorin Klaudia Zotzmann-Koch entführt uns Leser mit ihrem Genuss-Krimi "Mord & Schokolade" in die süße Welt der Schokolade und dem herrlichem Duft des Kaffee. Sie beschreibt diese beiden Herstellungsverfahren mit soviel Gefühl und Liebe, dass ich direkt mir einen Kaffee gemacht habe. Ich konnte die wunderbare Schokolade schmecken und den herrlich frischen Kaffee riechen.
Dieses Buch hat den Titel Genuss-Krimi echt verdient.

Der Schreibstil ist auf der einen Seite spannend und fesselnd, und dann wieder leicht und locker mit witzigen Sprüchen und Begebenheiten. Die witzigen und wortgewandten Dialoge haben mir sehr gut gefallen und sie geben dem Krimi eine lebendige Note.
Die Beschreibungen sind sehr authentisch und detailreich, nicht nur die Herstellung der Schokolade und das Rösten des Kaffees sind hier besonders hervorzuheben, nein auch die Beschreibungen des Doms, der Hildesheimer Altstadt und des Tausendjährige Rosenstocks. Man spürt sofort, dass die Autorin sehr viel Wert auf gute Recherche legt.

Die Kapitel sind kurz und knapp gehalten, was mir sehr gut gefällt. Es animiert mich, so immer nur noch ein kleines Stück weiterlesen zu wollen. 

Den Protagonisten hat die Autorin Leben eingehaucht und sie mit den verschiedensten Eigenschaften versehen. Paula ist eine starke Frau, die mit beiden Beinen im Leben steht. Sie liebt ihre Arbeit im "Bittersweet" und ist auch offen für Susi neue Kreationen. Über den kleinkarierten Herrn Wilke vom Städtemarketing habe ich oft Schmunzeln müssen. Besonders hat mit auch Pater Thomas gefallen, er ist so geheimnisvoll und irgendwie auch undurchsichtig, aber er hat sein Herz am rechten Fleck und ist tiefbetrübt über den Tod des Mannes aus der Krypta.

Fazit: Ein gelungenes Krimi-Debüt, das ich jedem empfehlen kann, der Wert auf gute Beschreibungen und tolle Dialoge legt.

Bewertung vom 15.06.2014
Wind, Jennifer B.

Als Gott schlief - Ein Fall für Jutta Stern und Tom Neumann 1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Blick in die menschlichen Abgründe

Kriminalbeamtin Jutta Stern und ihr Partner Thomas Neumann werden zu einem Tatort gerufen, an dem sich eine grausam zugerichtete Leiche eines Weihbischofs befindet. Es ist der Auftakt einer Reihe weiterer Morde an katholischen Geistlichen. Auf den ersten Blick verbindet diese Opfer, bis auf die Kirchenzugehörigkeit, nichts. Das Team um Thomas steht vor einem Rätsel, auch können sie die sorgsam platzierten Hinweise nicht sofort enträtseln. Nach und nach kommen sie einem schrecklichen Geheimnis aus der Vergangenheit auf die Spur, deren Folgen bis ins Hier und Jetzt reichen...

Die Autorin Jennifer B. Wind hat mich mit ihrem Debüt "Als Gott schlief" mit den ersten Worten gleich in den Bann gezogen. Die Spannung wird sofort aufgebaut und die ganze Zeit auf einem hohen Niveau gehalten. Der Schreibstil ist flüssig und sehr fesselnd. Bei einigen Szenen musste ich schneller lesen, da mein Kopfkino die ganze Zeit lief und die Szenen ziemlich grausam waren... Sie sind so detailliert und gut beschrieben.
Die Charaktere sind ziemlich verschieden und entwickeln sich im Laufe des Buches. Das hat mir sehr gut gefallen. Mit Jutta Stern z. B. hat die Autorin eine sehr traurige Frau ins Leben gerufen, die gerade ihren Mann auf tragische Weise verloren hat. Aber mein Liebling ist von Anfang an Thomas Neumann, eine Mischung aus Spencer Reid aus Criminal Minds und Florian David Fitz, die ich beide sehr liebe. Intelligenz und eine schnelle Auffassungsgabe kombiniert mit gutem Aussehen finde ich einfach klasse.

Die Rückblenden runden die Geschichte ab, sie geben dem Leser einen gewissen Vorsprung und bringen einem die Not und die Verzweiflung der missbrauchten Kinder näher. Die Autorin beschreibt diese Grausamkeiten sehr einfühlsam, trotzdem beschönigt sie nichts.

Das Thema der schwarzen Pädagogik und dem Kindesmissbrauch ist hier gut umgesetzt worden. Beim Lesen spürt man die Genauigkeit der Recherchen, was das Buch so realistisch macht.
Selten hat mich ein Buch so berührt und auch noch heute bin ich über diese Abgründe erschrocken.
Das Stillschweigen der Kirche geht gar nicht... ich bin froh, dass Jenny über die Missstände schreibt und hoffe, dass ihr Buch von ganz vielen Menschen gelesen wird.

Ein absoluter Pagetuner!!!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.06.2014
Joens, Nicole

Glycinienmord


sehr gut

1969 finden die Freunde Jens und Gisela eine Leiche im Fluss, Gisi kennt ihn, es ist der Freund ihrer Mutter, der die beiden mit nach Italien nehmen will, aber es darf keiner wissen. Zur gleichen Zeit verschwindet Gisis Mutter, steckt der Vater Rolf Martin dahinter?

Ein großer Zeitsprung... Dr. Jens Hauser lebt mittlerweile in New York und ist Professor der Kriminalistik. Er musste Deutschland verlassen, weil er im Dienst den Sohn eines Politikers erschossen hat. In Amerika hat er dann aber eine steile Karriere gemacht. Nun kommt er für zwei Jahre zurück nach Kehlheim.
Eigentlich wollte Gisela vor ihren selbstbestimmten Tod noch ihre Tochter und ihre Enkelin sehen, und dann stirbt sie kurz vorher an einer Kohlenmonoxidvergiftung. Hat da jemand nachgeholfen?
Auf der Bettdecke hat sie mit ihrem Blut noch das Wort "Glycinien" geschrieben, was will sie damit sagen.
Jens versucht hinter das Geheimnis zu kommen und ermittelt mit seiner Assistentin Olivia und der Psychologin Lilian.

Gleich im ersten Abschnitt wird eine geheimnisvolle Spannung aufgebaut und wir lernen die Protagonisten Jens, Olivia und Lilian. Der Schreibstil ist sehr fesselnd und flüssig, die Details sind sehr liebevoll und anschaulich beschrieben worden. Die Autorin hat den Protagonisten Leben eingehaucht und sie mit unterschiedlichen Charakterzügen ausgestattet. Die Rückblenden in die Vergangenheit haben mir sehr gut gefallen und haben das Gesamtbild abgerundet. Das einzige, was mich gestört hat, war diese Unentschlossenheit von Jens mit seinen Frauen.

Das Cover finde ich einfach nur wunderschön, diese Farbenpracht fasziniert mich total.
Man sieht eine grüne Bank umgeben von Glycinien, ich könnte mir vorstellen, dass auf dieser Bank Jens und Gisela gesessen haben, nachdem sie die Leiche gefunden hatten.

Bewertung vom 09.05.2014
Baron, Karin

Tote essen kein Fast Food


sehr gut

Bei der 16jährigen Fanny geht gerade alles drunter und drüber. Ihre Eltern sind geschieden und die Mutter hat einen neuen Freund, mit dem sie nach Berlin gegangen ist. Fanny fühlt sich wie das dritte Rad am Wagen und beschließt zukünftig bei ihrem Vater Martin zu leben. Es sind Ferien und ihr Vater will nach Sylt fahren. Oh wie öde, denkt sich Fanny. Und dann präsentiert Martin ihr seine neue Freundin Svea samt der 10jährigen Tochter Frida. Turbulente Zeiten stehen an.

Fanny lernt Jan kennen und mit ihm entdeckt sie die Bunkerwelt auf Sylt. Außerdem wird ein junges Mädchen vermisst und die beiden erleben eine spannende Zeit.

Das Debüt "Tote essen kein Fast Food" von Karin Baron gefällt mir sehr gut. Ich bin sofort in die Geschichte gekommen. Der Schreibstil ist sehr flüssig, witzig mit einige ironischen und leicht sarkastischen Momenten. Es wird aus der Sicht von Fanny erzählt, in der Ich-Form und in einer sehr jugendlicher Sprache. Die Beschreibungen von der Insel sind sehr detailliert und ich konnte mir alles gut vorstellen. Die Liebesgeschichte zwischen Jan und Fanny ist sehr zart und einfühlsam, bleibt aber im Hintergrund. Die Spannung wird langsam aufgebaut und zum Schluss nochmal richtig gesteigert.

Diesen Jugendkrimi kann ich empfehlen.