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sabisteb
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Freiburg

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Insgesamt 1375 Bewertungen
Bewertung vom 02.01.2011

Onegin


ausgezeichnet

Jewgeni Onegin erbt nach dem Todes seines Onkels einen Landsitz im Umland von Sankt Petersburg. Der Lebemann und Müßiggänger Onegin ist vom ungeschliffenen Landleben wenig angetan und betrachtet es eher spöttisch von einer höheren gesellschaftlichen Warte. Als er Lensky beim Jagen auf seinen Ländereien erwischt, freundet er sich mit dem jungen Mann und dessen Verlobten Olga an. Während der Besuche mit Lensky bei Olga verliebt sich deren Schwester Tatyana in Onegin und gesteht ihm ihre Liebe in einem Brief. Onegin jedoch weist sie ab, er will sich nicht binden versucht Tatyana los zu werden, indem er Lenskys Verlobten Olga den Hof macht. Lesky fordert Onegin zum Duell.

Sechs Jahre später begegnet Jewgeni Onegin Tatyana in Petersburg wieder, sie ist jedoch nun die Gattin seines Cousins. Zu spät erkennt Onegin, dass er damals einen großen Fehler machte und versucht Tatyana wiederzugewinnen.

Der Film ist die Umsetzung von Alexander Puschkins Versroman Jewgeni Oneginvon von 1840 und mutet dennoch sehr wie BBC Jane Austin Produktionen an. Die ganze erste Hälfte des Filmes könnte auch von Jane Austen stammen, nur dass die Hauptfigur diesmal ein Mann ist. Möglicherweise liegt dieses Gefühl daran, dass die Schauspieler alle keine Russen sind und man ihnen das auch ansieht. Liv Tyler oder Ralph Fiennes könnten einfach nicht weniger russisch aussehen, ihre ganze Art zu spielen ist einfach zu britisch, ihnen fehlt die russische Lebensfreude. Besonders Liv Tyler wirkt als Tatyana eher depressiv und starrt sehr oft elfisch dekorativ ins Leere.

Der Film an sich ist wunderbar gedreht. Große Bilder, wunderbare Optik, tolle Kostüme. Teils wirkt er wie Jane Austen, teils gleitet er fast in surreale ab. Ein echter Augenschmaus.

Was die Geschichte angeht, so ist sie zeitlos, leider. Ein begehrter Junggeselle will sich nicht binden, und weist die Frau zurück, die ihn liebt. Natürlich kann und will eine Frau nicht warten, Frauen wollen irgendwann eine eigene Familie, die biologische Uhr tickt und so wählen sie den nächsten passenden Mann, der bereit ist sich zu binden, und ihnen den Wunsch nach einer stabilen Beziehung zu erfüllen. Der bindungsunwillige Mann wundert sich dann nach ein paar Jahren, dass die Frau, die erliebte, mittlerweile mit einem anderen verheiratet ist und merkt zu spät, dass er es das Fenster in seiner Biographie verpasst hat, in dem er hätte mit einer Frau glücklich werden können. Ganz ehrlich, es geschieht Jewgeni Onegin recht, und viele der heutigen Männer sollten sich diese Geschichte zu Gemüte führen, um aus seinem Schicksal zu lernen. Müßiggang und Spaß machen einen im Leben auf Dauer nicht glücklich und keine Frau wird so lange warten, bis Mann sich nach Jahren doch mal bindungswillig zeigt.

Fazit: Ein zeitloses Thema brillant umgesetzt. Auch wenn der Film eher britisch denn russisch wirkt ein echter Augenschmaus und eine realistische Liebesgeschichte ohne den üblichen Liebeskitsch.

Bewertung vom 01.01.2011

Cap und Capper, 1 DVD-Video


ausgezeichnet

Die Witwe Tweed nimmt ein verwaistes Fuchsjunges bei sich auf und tauft es auf dem Namen Cap. Cap ist ein neugieriger kleiner Fuchs und schließt bald Freundschaft mit dem jungen Jagdhundwelpen Capper. Aber beide werden irgendwann erwachsen. Capper wird ein erfolgreicher Jagdhund und Cap ist eben ein Fuchs, und Füchse gehören zu Cappers Opfern. Durch einen unglücklichen Unfall werden aus den beiden Freunden aus Kinderzeit Feinde.

Cap und Capper ist ein Zeichentrickfilm aus den frühen 80er Jahren. Damals wurden die Filme noch von Hand gezeichnet. Die Bewegungen sind flüssig, fast fließend und die Protagonisten bewegen sich ausgesprochen elegant. Alles ist in Bewegung. Ganz anders als bei den neuen, teils lieblosen Animationsfilmen, die heutzutage oft abgeliefert werden, wo nur minimal animiert wird und vieles statisch bleibt. Kaum einer weiß, dass Cap und Capper, wie die meisten anderen Disney Verfilmungen auch, eine Literaturverfilmung ist und zwar nach The Fox and the Hound von Daniel P. Mannix.

Die Musik ist eher süßlich, romantisch, wie man das eben von Disney Filmen kennt, aber weniger auf das Mitsingen der Kleinen Zuschauer ausgelegt als die neueren Filme. Die Synchronisation, besonders des jungen Cap und Capper ist eher dilettantisch, das muss man leider sagen. Die beiden Kinder, die die jungen Protagonisten sprechen, synchronisieren leblos und steif, ja es klingt auswendig gelernt und geradezu abgelesen.

Fazit: Ein typischer Disneyklassiker der 80er Jahre. Charmant, kitschig, vorhersehbar und süßlich, so wie man es von Disney erwartet und liebt. Ganz anders als die modernen Disney Filmen, denen die Seele fehlt.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.01.2011
Haberzettl, Bruno

Brunos Tierleben


weniger gut

Der Autor, Bruno Haberzettl ist österreichischer Zeichner und Illustrator. Er malt seine Karikaturen vor allem für den RennbahnExpress, den WIENER und die Kronen Zeitung. Die Betonung liegt hier leider auf österreichischer Zeichner, denn der Großteil der Karikaturen ist für Deutsche unverständlich, denn ein Großteil der Karikaturen dieses Bandes beschäftigt sich mit den österreichischen Politikern und den großen, österreichischen Volksparteien, über die im deutschen Fernsehen so gut wie nichts berichtet wird. Mir sagten somit weder die gezeigten Personen irgendwas noch die angeprangerten Zwistigkeiten.

Die Bilder an sich sind ansprechend und nett gemalt, der Mann hat Talent, kein Zweifel. Erkennen kann man das als Deutscher bei Themen, die auch uns beschäftigen oder beschäftigten (denn einige der Karikaturen sind durchaus schon ein wenig älter und stammen aus dem Jahre 2008), wie Vereinbarkeit von Familie und Beruf, EU und US Politik oder Fußball WM und Wirtschaftkrise.

Um die Karikaturen miteinander irgendwie zu verbinden, wurde als Thema der Vergleich Mensch/Tier gewählt und die Karikaturen nach den Themenbereichen Balz und Imponiergehabe, Paarungszeit, Nestbau und Aufzucht der Jungen (Mein Highlilght auf S. 37: Beruf unf Familie – grüne Ideale und Wirklichkeit), Fressen und Gefressenwerden, Futterräuber und Schmarotzer, Tarnung und Täuschung, Revier- Und Rangkämpfe, das Territorium, Herdentrieb und Metamorphose unterteilt, der leider sehr oft hinkt.

Fazit: nur für Österreicher, ein Deutscher wird mit 80% der Karikaturen gar nichts anfangen können.

Bewertung vom 01.01.2011

Die letzte Legion


sehr gut

Rom im Jahre 476 n. Chr: Der zwölfjährigen Romulus Augustulus ist der letzte Kaiser des Weströmischen Reiches. Aurelius, dem Hauptmann der vierten Legion, soll den Jungen beschützen, damit er nicht wie seine Vorgänger zum Opfer von Attentätern wird.
Als kurz darauf die Odoakers Armee Rom erobert, die Eltern von Romulus Augustullus Orestes und seine Frau Julia töte und den Jungen gefangen nimmt, versucht dessen Lehrer Ambrosinus verzweifelt den Tod des Jungen in lebenslange Haft umzuwandeln. So werden Lehrer und Schüler nach Capri verbannt.
Hauptmann Aurelius hat seinen Schwur jedoch nicht vergessen. Mit wenigen Getreuen macht er sich auf den Weg den Kaiser zu retten. Währen Ambrosius Romulus hilft eine alte Prophezeiung zu erfüllen, und das Schwert Ceasars zu finden.

Vorweg, auch wenn dieser Film durchaus einige historische Persönlichkeiten bemüht wie den Kindkaiser Romulus Augustulus, so ist das doch nur ein grober historischer Rahmen. Dieser Film ist KEIN HISTORISCHER FILM und erhebt auch nicht den Anspruch darauf historisch korrekt zu sein. Es gab nie ein magisches Schwert von Gaius Iulius Caesar, aber dessen Inschrift erklärt in diesem Fall den Namen von Artus Schwert Escalibur.
Dieser Film ist vielmehr ein klassischer Abenteuerfilm, der etwas spät auf der King Arthur Welle von 2005 mitschwamm und ist somit nur eine weitere, fantasievolle Interpretation des Arthur Mythos, der seine Wurzeln angeblich in einem römischen Feldherrn fand. Es gibt noch weitere Parallelen zum King Arthur Film von 2005, so gibt es auch hier eine schöne exotische Kriegerin, diesmal eine Inderin namens Mira, deren Interaktion mit Aurelis durchaus für einige komische Momente sorgt.

Der Film basiert auf dem gleichnamigen historischen Abenteuerroman von Valerio Massimo Manfredi, der weniger als historischer Roman denn, wie die Romane von Wilbur Smith, als Abenteuerroman mit historischem Ambiente angesehen werden kann.

Fazit: Wer einen historischen Film erwartet wird enttäuscht sein. Wem jedoch King Arthur gefiel, der wird auch an dieser Interpretation des Artus Mythos seine Freude haben.
Unterhaltsamer Abenteuerfilm in historischem Ambiente mit einem Schuss Indiana Jones (diesmal ist es nicht ein Kreuz, das den Platz markiert, sondern ein Pentagramm).

Bewertung vom 01.01.2011

Shadow of the Sword


sehr gut

Tirol im 16. Jahrhundert. Martin und Georg sind Findelkinder und wachsen wie Brüder in einem kleiner tiroler Dorf auf bis der Erzbischof plötzlich Georg erwählt mit ihm ins Kloster zu kommen. Während Georg zum Priester ausgebildet wird, wird Martin Soldat. Auf dem Markt verliebt er sich in Anna, die schöne Tochter eines Henkers. Sie wird schwanger, aber er muss wieder in den Krieg ziehen. Als er zurückkehrt beschließt er sie zu heiraten, auch wenn das bedeutet, dass er selber zum unberührbaren wird und von nun an das Handwerk des Henkers ausüben muss. Sein Freund Georg jedoch weigert sich, die beiden zu trauen, nur ein Wiedertäufer wagt es Georgs Liebe mit Anna durch den Bund der Ehe zu besiegeln. Aber die Wiedertäufer sind ein Dorn im Auge der Katholischen Kirche und bald steht Martin zwischen den Fronten.

Henker sind in Mode, sowohl in der Literatur (Oliver Plötzsch Jakob Kuisl) als auch im Film. Während die Henker in früheren Filmen oft nur die Statisten waren oder die Bösen, ist es nun usus, sie als gebildete und auch Mitfühlende Menschen zu portraitieren. Martin ist ein gut aussehender, liebevoller Mann, mit einem schrecklichen Beruf, der sich wünscht, dass sein Sohn nicht Henker werden muss.

Der Film an sich ist gut gemacht, hat eine dichte Atmosphäre und man merkt ihm gar nicht an, dass es sich um einen Österreichischen Film handelt. Er kann locker mit vielen internationalen Produktionen mithalten. Gedreht wurde in Ungarn und in der Steiermark.
Dennoch sind mir einige Dinge ein wenig unangenehm aufgefallen. Der ganze Film wirkt irgendwie gekürzt, geschnitten und gehetzt. Es werden viele Dinge angedeutet, aber nie wirklich explizit ausgespielt, wie dass Martin die Kräuterkunst erlernt, warum Georg glaubt, dass der Bischof sein Vater ist. Ganz besonders der Schluss wirkt gehetzt und unvollständig.

Fazit: Atmosphärisch dichte, ansprechende österreichische Produktion. Nikolaj Coster-Waldau ist als attraktiver Henker ein echter Hingucker. Dennoch hatte ich den Eindruck eine stark gekürzte Version serviert zu bekommen, da die Geschichte teils recht gehetzt wirkt, besonders gegen Schluss.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.12.2010

Arsène Lupin


weniger gut

Frankreich 1882. Arsene Lupin lebt mit seinen Eltern bei ihrer Tante bis sein Vater wegen Diebstahls verhaftet wird. Arsene und seine Mutter müssen sich daraufhin eine neue Bleibe suchen. Auf dem Weg in eine neue Zukunft kommen sie an einer Leiche vorbei, die den Ring von Arsenes Vater trägt.
15 Jahre später ist Arsene selber zu einem Gentelmanganoven geworden, während seine Mutter in einem Armenhospital im sterben liegt. Seine Cousine Clarisse engagiert Arsene als Fechtlehrer ihres Vaters und fängt eine Affäre mit ihm an. Als er eines Nachts beobachtet wie Clarisses Vater die Gräfin Joséphine im Meer ertränken lässt, rettet er diese und verfällt der schönen Unbekannten und ihrer Suche nach geheimnisvollen Kruzifixen, die den Weg zu einem Schatz weisen sollen.

Arsène Lupin ist wohl neben Danny Ocean einer der Stilvollsten Gentlemanganoven der Film-und Literaturgeschichte. Umso schlimmer, was man ihm in diesem Film antut. Neben offensichtlichen Fehlern, wie, dass man trockene Haare hat, obwohl man gerade beinahe ertrunken ist oder dass Wein nicht brennt, ist diese Geschichte unglaublich an den Haaren herbeigezogen. Arsène Lupin meets Steampunk mit einer priese Unsterbliche Schönes fast Vampirin und ein Hauch Star Wars.
Der Film hat nichts mit den stilvollen Steampunk Filmen wie Vidocq oder Pakt der Wölfe gemein. Ganz im Gegenteil. Arsène ist ein aufgeblasener, blasierter Angeber mit zu viel Brusthaar, die Gräfin schon über ihre besten Jahre hinaus und die Story unglaublich platt und dümmlich. Über lange Strecken zieht sich die Handlung (ich nennen sie mal so in Ermangelung eines besseren Wortes) dröge dahin und man fragt sich, was soll das Ganze eigentlich?
Angeblich beruht dieser Film sogar auf einer Literaturvorlage nach Maurice Leblanc Die Gräfin von Cagliostro oder Die Jugend des Arsène Lupin von 1929. Vielleicht ist es ja sogar eine werkgetreue Umsetzung, die einfach unter schlechten Schauspielern oder einem schlechten Skript leidet, wer weiß. Vielleicht ist das Buch ja auch so schlecht wie dieser Film.

Fazit: Langweilig aber mit tollen Kostümen. Die Schauspieler sind nicht so schlecht, dass man sich fremdschämen müsste, aber es ist auch kein Genuss diesen Film zu schauen. Die Handlung ist abstrus und an den Haaren herbeigezogen.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.12.2010
Williams, Tad

Shadowheart


ausgezeichnet

Nur ein halbes Jahr ist vergangen, seit die sechzehnjährige Briony Eddon aus Southmarch fliehen musste und doch ist nichts mehr wie es war.
Sulepis, der Herrscher von Xis, hat endlich sein Ziel erreicht: Southmarch Castle. Die Zeit jedoch wird knapp, will der bis Mittsommer erobert haben, wonach sich sein Herz sehnt, die Mysterien unter dem Schloss und die Macht eines Gottes.
Briony Eddon und Prinz Eneas haben Southmarch Castle ebenfalls erreicht, gerade nach rechtzeitig, damit Briony, wie es prophezeit wurde, ein letztes Mal mit ihrem Vater sprechen kann bevor dieser sein Schicksal trifft, während der Verräter Hendon Tolly versucht dem Autarchen von Xis in seinem Bestreben zuvorzukommen.
Barrick Eddon, Brionies Zwillingsbruder, kämpft noch immer mit der Feuerblume, die seinen Geist auszulöschen droht, aber Ynnir und seine Schwestergattin Saqri stehen ihm zur Seite, damit auch er sein Schicksal erfüllen kann.
Währenddessen schlagen die Funderlinge unter Ferras Vansens Führung die letzte, alles entscheidende Schlacht, um die Rettung der Menschheit und bezahlen einen hohen Preis, damit letztendlich ihre Verbündeten und wer auch immer tatsächlich die Fäden in diesem Krieg zieht, tun kann, was nötig ist.

Hier nun der vierte und letzte Band der Southmarch Saga. Es sagt schon einiges, dass auf diesem vierten Band nicht vierter Band sondern „final volume“ steht.
Dieser vierte Band beschreibt die letzte große Schlacht um Southmarch Castle und das letzte Kapitel des Götterkrieges sehr detailreich, teils sogar ein wenig zu detailreich. Zum einen führt dieser Band alle Handlungsstränge der vorherigen Bände zusammen, fast alle sogar an einem einzigen Ort. Die Handlungsstränge wechseln in den Kapiteln teils von Abschnitt zu Abschnitt und man sollte die Personen schon gut kennen, um der Handlung noch folgen zu können. Besonders blutig und ausufernd sind zu meinem Leidwesen die Schlachtenszenen. Über die Hälfte des Buches sind wohl am ehesten als Schlachten –oder Kriesepos zu beschreiben in denen der Autor nicht mit blutigen Details spart und auch seine Protagonisten erkennen lässt „This was not a song, not a poem; it was blood and shit and shrieking men and screaming horses“ (S. 330).
Mir waren diese Schlachtenbeschreibungen zu viel. Nicht weil sie zu blutig gewesen wären, einfach von der schieren Menge her. Es war teils einfach sehr mühsam sich von einer Schlacht zur nächsten blutigen Belagerung zu lesen, in denen nicht wirklich viel passierte, diese Teile des Buches zogen sich teils unsäglich.
Der Höhepunkt der Schlacht ist teils vorhersehbar, teils jedoch voller Überraschungen und Wendungen. Tad Williams gehört zu den Autoren, denen die Geschichte wichtiger ist, als ihre Protagonisten. Wenn es die Geschichte erfordert, werden auch mühsam aufgebaute Charaktere geopfert, um die Geschichte logisch voranzutreiben. Umso schöner war es zu sehen und zu lesen, dass Tad Williams auch zu den Autoren gehört, die sich die Zeit nehmen, nach der großen Schlacht aufzuräumen. Lose Handlungsstränge werden verknüpft und es wird die Geschichte der Überlebenden erzählt, die jedoch nicht glücklich enden muss. Er vermeidet Kitsch und Klischees und so ist es teils schon traurig zu sehen, dass sich nicht alle Hoffnungen erfüllen.

Positiv anzumerken sind bei diesem Band auch die sehr ausführlichen und teils ein wenig selbstironischen Zusammenfassungen der ersten drei Bände, die diesem abschließenden Band vorausgehen. Auch ein ausführliches Personen und Sachregister und vor allem ein Register der Götter und ihrer verschiedenen Namen, sind in diesem Band zu finden.

Fazit: Gelungener Abschluss des Shadowmarch Epos. Für meinen Geschmack deutlich zu schlachtenlastig, aber dafür nimmt sich der Autor zum Schluss noch einmal richtig Zeit alle Handlungsstränge ordentlich aufzuräumen. Diesmal tatsächlich, wirklich der letzte Band der Reihe.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.