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vielleser18
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Ich lese querbeet, am liebsten aus den Bereichen Historisch, Krimi/Thriller, Frauen und Fantasy

Bewertungen

Insgesamt 831 Bewertungen
Bewertung vom 07.07.2014
Löwenberg, Nele

Sommer der Wahrheit / Sheridan Grant Bd.1


gut

Sheridan Grant, kurz vor ihrem 16. Geburtstag, lebt mit vier älteren (Stief)Brüdern und ihren Stiefeltern auf einer großen Farm in Nebraska. Von der Stiefmutter ungeliebt, der Stiefvater immer unterwegs, hat sie neben Schule auch viele Aufgaben auf der Farm. Viel Freude hat sie nicht. Da ist es kein Wunder, dass sie -zwar still und heimlich - anfängt zu rebellieren. Mit den falschen Jungen abhängt, sich viel älteren Männern an den Hals wirft.

Als sie auch noch herausbekommt, dass ihre Stiefmutter sie belogen hat, was ihre leiblichen Eltern betrifft, macht sie sich auf die Spurensuche. Und auf eine Identitätssuche. Doch was ihr im kommenden Jahr alles passieren wird, ist fast zu märchenhaft.

Nach dem Lesen ist meine Meinung zweigeteilt. Es hat mir gefallen, aber es ist mir in vielen Bereichen doch zu märchenhaft bitter-süß. Ich habe lange überlebt, wieviele Sterne ich dem Buch geben soll. 3,5 Sterne - abrunden oder aufrunden ? Letztendlich habe ich mich für das abrunden enschieden.

Nele Neuhaus hat unter ihrem Mädchennamen Nele Löwenberg einen Roman ganz anderer Art geschrieben. Keinen Krimi, kein Jugendbuch, sondern eine Art modernes Märchen, mit böser Stiefmutter, viel Arbeit für die arme Stieftochter, aber auch viele märchenhaften Wendungen, die Nele Neuhaus hier verarbeitet hat. Die gehäufte Art der Zufälle, die gehäufte Art bestimmter Protagonisten (ich will hier nicht zuviel verraten), aber auch manche Handlungsabläufe waren mir doch etwas zu viel.

Die Art von Nele Neuhaus zu schreiben hat mir aber sehr gefallen. Sobald man sich eingelesen hat, ist man im Geschehen und kann es kaum erwarten, was nun die "Wahrheit" ist, mit der hält die Autorin aber erst mal lange hinter dem Berg, erst am Ende löst sich alles auf. Mit dem Ende bin ich aber nur bedingt zufrieden, ein paar Erklärungen hätte ich noch erwartet.

Ein Kritikpunkt sind die vielen dominanten sexuellen Beziehen von Sheridan - auch wenn ich unterstelle, dass dies ein Zeichen der lieblosen Behandlungen, ein Aufbegehren dagegen, von Sheridan ist, musste ich doch oftmals den Kopf schütteln. Aber manchen gefällts - ich hätte mir etwas weniger davon gewünscht.

Alles im allem war es aber eine interessante Geschichte, es lies sich flott lesen und hatte einen großen Unterhaltungswert.
Von mir 3,5 Sterne.

11 von 11 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.07.2014
Seksik, Laurent

Der Fall Eduard Einstein


sehr gut

Albert Einstein trennt sich von seiner Frau Mileva, als seine Söhne 10 und 4 Jahre alt sind. Der jüngere, Eduard, kommt über diese Trennung nie weg. Er ist musisch und intelligent, jedoch auch sehr empfindsam. Als er 19 ist wird bei ihm Schizophrenie diagnostiziert. Er kommt in die Heilanstalt Burghölzi, nahe Zürich, wo er mit seiner Mutter lebte. Die meiste Zeit seines restlichen Lebens wird er dort verbringen. Seinen berühmten Vater sieht er im Alter von 20 Jahren das letzte Mal, obwohl beide noch Jahrzehnte leben.

Laurent Seksik hat sich über viele Quellen ein Bild von Eduard Einstein gemacht und diese Erkenntnisse in einen nur teilweise fiktiven Roman verarbeitet. Er lässt in diesem Roman nicht nur Eduard Einstein "zu Wort"kommen, sondern auch Albert Einstein und die Mutter Mileva Maric. So kann der Leser sich mit vielen Empfindungen, Meinungen und Beweggründen vertraut machen und sich ein eigenes Bild machen.

Albert und Mileva haben beide früh geheiratet, beide waren Anfang zwanzig. Das einzige, was sie verbunden hat, war die Liebe zur Wissenschaft, zur Physik. Er heiratet sie 1903 gegen den Willen seiner Familie. Doch nach zehn Jahren scheiterte die Ehe. Albert Einstein heiratete in zweiter Ehe Elsa und blieb bis zur Emigration in Berlin. Mileva hingegen blieb mit ihren zwei Söhnen in Zürich und widmete ihrem Leben dem kranken Sohn.

Albert Einstein konnte mit der Geisteskrankheit seines Sohnes nicht umgehen, er vermied den direkten Kontakt zu ihm, wiech ihm aus. Allerdings ließ er sich regelmäßig über Dritte über ihn informieren. Gekonnt werden seine inneren Spannungen, sein Zwiespalt, seine Zweifel, aber auch sein Leben dargestellt.

Laurent Seksik hat mit diesem Roman ein Leben im Schatten eines berühmten Vaters nacherzählt. Bedrückend und grauslig erscheinen uns heute die damaligen Behandlungsmethoden, die bei Eduard Einstein angewendet wurden. Durch die fiktive Erzählweise, die eingebauten Dialoge, vor allem die abwechselnden Sichtweisen ( in der Ichform von Eduard, distanziertere und dennoch ergreifende 3.-Person-Erzählung von Albert und Mileva) gelingt es ihm die biographischen Fakten dem Leser eindringlich und anschaulich zu vermitteln.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.06.2014
Boie, Kirsten

Schwarze Lügen


ausgezeichnet

Melody lebt mit ihrem älteren Bruder Amadeus und der kleinen Schwester Soprano bei ihrer Mutter und dem ewig betrunkenen Stiefvater in einfachen Verhältnissen. Doch an einem Tag scheint alles bisherige aus dem Ruder zu laufen. Es fängt schon damit an, dass der Stiefvater Melodys Klarinette zerbricht, Amadeus seinen Nachhilfeschüler nicht antrifft. Und dann kommt auch noch der Zufall dazu. Meldoy trifft auf einen Bankräuber, sie stoßen zusammen und vertauschen die gleichen Taschen. Nun ist Melody ungewollt und nichts ahnend mit der Beute unterwegs. Und nicht nur das: Beweise deuten daraufhin, dass ihr Bruder Amadeus die Bank überfallen hat.

Wer denkt, das war schon alles, was hier passiert, der wird sich wundern, denn das war nur der Anfang. Von Seite zu Seite baut sich hier eine Dramatik auf, es wird immer brenzliger und spannender.

Kirsten Boie gelingt es allen auftretenden Charakteren Leben einzuhauchen. Sie erzählt aus wechselnden Perspektiven und der Schreib- und Sprachstil richtet sich nach demjenigen, aus dessen Sicht erzählt wird. Kindlicher aus Sopranos Sicht, vernünftig aber auch unsicher aus Melody Sicht, interessiert und nachdenklich aus der Sicht des Polizisten Anatolij. Gerade diese Sichtweisen und Erzählweisen lassen dem Leser die Protagonisten lebendiger erscheinein.

Die 415 Seiten des Jugendkrimis sind in einzelne Tage aufgeteilt. Am Anfang werden ziemlich viele Namen eingeführt, da muss man sich durch die ersten Seiten erstmal "durchwurschteln" , aber schon nach dem ersten Kapitel beginnt man zu verstehen, wie nun alles zusammenhängt und kann die Personen einordnen. Und dann lässt einen die Geschichte nicht mehr los.

Als Leser erlebt man die Geschichte regelrecht mit, man fühlt sich mittendrin statt nur dabei, man taucht ein und fiebert mit und möchte gar nicht mehr aufhören zu lesen.

Viele wichtige Themen sind Bestandteile des Krimis: Vorurteile, Rassismus, Alkoholismus, Drogen, Gewalt und Intoleranz. Doch alles ist bestens verpackt in spannende Unterhaltung, nicht nur für Jugendliche ab13, auch für erwachsene Leser bestens geeignet.

Von mir eine klare Leseempfehlung !

Bewertung vom 24.06.2014
Schwarz, Petra

Sommerpest


ausgezeichnet

Pauline, Leo(nora) und Silvie sind drei 16jährige Freundinnen, die das erste Mal alleine Urlaub machen. An der Ostsee wollen sie eine Woche lang zelten auf einem Campingplatz. Doch schon am ersten Abend brechen sie in den Nachbarort zu einer Strandparty auf. Leo trifft sich dort mit ihrer Zugbekanntschaft und da fängt alles an aus dem Ruder zu laufen. Denn Leo beschließt, dass sie die Nacht bei ihm verbringen will. Anfangs machen sich Pauline und Silvie keine größeren Sorgen, doch als Leo nicht mehr erreichbar ist und ihr Handy im Mülleimer gefunden wird, ahnen sie, dass Leo in Gefahr ist.

Nach "Schwanengrab" ist "Sommerpest" der zweite Jugendthriller von Petra Schwarz. Dieses Mal wurde die Spannungsschraube noch weiter gedreht.
Spätestens ab der Mitte des Romans, konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

Allerdings brauchte ich ein bisschen um in die Protagonisten hinein zu finden und alle zuordnen zu können. Gefallen haben mir aber die Passagen, bei denen (abgesetzt durch eine andere Schriftart) der Täter "zu Wort " kommt. So kann der Leser quasi hinter die Kulissen schauen, ahnt, dass der Täter Pläne hat, weiß aber weder wer er ist, noch was er genau vorhat.


Die drei Freundinnen sind charakterlich sehr unterschiedlich. Eine ist vernünftig und mutig, eine eher leicht eingeschnappt und zurückhaltend, die dritte hingegen ist durch ihr reiches Elternhaus geprägt. Sie ist sehr offen und kennt keine Grenzen, sie ist regelrecht naiv, viel zu offen ihren Mitmenschen gegenüber und verantwortungslos und dies wird auch ihr Verhängnis. Im Zeitalter der modernen Internetmedien, bei der gerade Jugendliche ziemlich viel von sich der breiten Öffentlichkeit preis geben (dies ist zwar kein Thema in diesem Buch - aber durchaus auch darauf übertragbar), ein Thema, bei dem ich es wichtig finde, dass es angesprochen wird. Viele unterschätzen die Gefahren.

"Sommerpest" ist ein spannendes Buch, das man nach einigen Seiten nicht mehr aus der Hand legen möchte, denn die Spannung steigt und steigt.

Es überrascht und fesselt - nicht nur Jugendliche!

Bewertung vom 17.06.2014
Lark, Sarah

Die Insel der roten Mangroven / Nora Fortnam Bd.2


ausgezeichnet

Deidre, Tochter von Nora Fortnam und des Sklaven Akwasi, wächst wild und ungestüm auf. Ihr familärer Hintergrund hat bisher viele potentiele Heiratskandidaten auf ihrer Heimatinsel Jamaika abgeschreckt. Doch dann lernt sie Victor Dufresne kennen, ein Arzt, der auf der Insel Hispaniola lebt. Beide verlieben sich ineinander, heiraten und ziehen in das Stadthaus in Cap-Francais. Doch Deidre wird dort bald langweilig.
Derweil hat sich die Skalvin Bonnie aus ihrer Unterdrückung befreit und flieht mit dem von ihr bewunderten Jefe auf ein Piratenschiff.
Das Schicksal von Deidre wird sich mit diesen beiden verbinden und wird für gewaltigen Zündstoff sorgen.
Zur gleichen Zeit beginnnen die Sklaven auf Saint-Dominigue, der französischen Seite von Hispaniola, sich zu verbünden und zu sammeln. Unter der Führung des charismatischen Führers und Agitateurs Francois Makandal beginnt ein Kampf gegen die weiße Herrschaft.

"Die Insel der rote Mangroven" ist der Nachfolgeband von "Die Insel der tausend Quellen" , lässt sich aber auch ohne Probleme ohne die Vorkenntnisse des ersten Bandes lesen, denn dieser Roman ist ein in sich abgeschlossenes Buch. Auch ich kannte den ersten Band nicht. Alle wichtigen Details, die man zum Verständnis braucht, sind von Sarah Lark eingebaut worden.

Wie immer war ich fasziniert vom Schreibstil Sarah Lark´s , der es wiederum geschafft hat mich in eine andere Zeit und an einen anderen Ort zu versetzen. Die Karibik wurde richtig lebendig.
Ein paar Seiten brauchte ich allerdings, um mich in die Geschichte einzufinden. Doch dann wurde es spannend und interessant. Gefallen hat mir der geschichtliche Hintergrund, den Sarah Lark in diesen Roman mit eingebaut hat.
Gekonnt werden die Zustände der Skaven auf den Plantagen der Insel geschildert, das Leben der reichen weißen "Herrschaft" dem gegenüber gestellt. Ein Pulverfaß - das kurz vorm Explodieren steht.
Die Autorin hat es geschafft vielen verschiedenen Protagonisten Leben einzuhauchen. Da gibt es die junge Naive, den verantwortungsbewußten Loyalen, den wütenden Aufständischen, die verliebte Unterdrückte, aber auch viele andere, die ich bildhaft vor mir gesehen habe.

Besonders gefallen hat mir auch das Nachwort, bei der die geschichtlichen Begebenheiten noch einmal geschildert worden sind.


Fazit:

Ein Landschaftsroman voller Gefühle und Abenteuer, Liebe, Leid und Gefahren, eingebettet in eine historische Zeit des Aufruhrs auf Hispaniola.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.06.2014
Lucas, Marie

Was wir auch tun


ausgezeichnet

Robin (eigentlich Robinia) lebt bei Vater und Stiefmutter. Sie hat Geld, doch sie ist einsam.
Alex lebt bei seiner Mutter,ein dunkles Familiengeheimnis verschweigt er. Er hatte es noch nie leicht und Geld ist bei ihm zu Hause nicht groß vorhanden.
Und dennoch: Obwohl die beiden so verschieden sind, zumindest vom Elternhaus, verlieben sie sich. Doch reicht das ?
Und da ist ja auch noch Jasper, Robins Exfreund, der Robin aber immer noch liebt. Robin ahnt nichts von Alex Problemen und Sorgen und als Jasper hinter Alex Geheimnis kommt, erpresst er ihn: Sein Schweigen für eine Nacht mit Robin.

Marie Lucas hat ein Roman über Jugendliche, die große Liebe, Freundschaft, Familie und großen Verwicklungen geschrieben. Spannungsthemen sind nicht nur die Hooligan-Szene und Gewalt, sondern auch der Kontrast arm-reich und Eltern-Stiefeltern.
Jeder einzelner Protagonist in diesem Roman wurde facettenreich und tiefgründig angelegt. Fast fühlt man sich in diese Leute hineinversetzt. Viel Gefühl und viele Emotionen hat Marie Lucas den Menschen in ihrem Roman eingehaucht.

Der Roman ist in vier Teile unterteilt. Abwechselnd erzählt sie aus der Sichtweise von Robin und Alex, aber auch Passagen von Jasper und anderen Protagonisten werden dargestellt. So ist der Leser immer mitten drin und nah am Geschehen. Dabei wählt Marie Lucas das Präsens als Erzählform, so hat der Leser immer das Gefühl "live" dabei zu sein.

Es ist keine heile Welt. Jeder der Jugendlichen hat mit eigenen Problemen zu kämpfen, jeder hat sein Päckchen zu tragen. Dabei gelingt es der Autorin, nachdem man sich eingelesen hat und die Personen kennen gelernt hat, den Leser zu fesseln und zum Schluß hin kann man das Buch sowieso nicht mehr aus der Hand legen. Und dabei werden wir immer wieder überrascht.


Fazit:
Ein tolles Buch voller Gefühl !

Bewertung vom 10.06.2014
Weiand, Claudia

Drachen mögen keine Kekse


ausgezeichnet

Julius ist immer noch bei seinem Opa in Bayern im Sommerurlaub. Inzwischen hat er Freunde gefunden: Pauline , Max und Moritz. Als sie gemeinsam im Nachbarort einen Kinofilm anschauen wollen, läuft ihnen LCD über den Weg. LCD ist ein Junge aus Julius Heimatort, seine Eltern sind stinkreich, er aber sehr unbeliebt. Und gerade der macht nun Ferien hier in Bayern. Als dann auch noch eine höllisch teure Uhr verschwindet (ja genau, die von LCD´s Vater!), müssen die vier Freunde einschreiten. Und Julius bekommt mal wieder Hilfe von seinem Drachenfreund Quentin.

Dies ist der zweite Band um Julius und Quentin aus der Feder von Claudia Weiand, die übrigens auch schon ein paar andere (Kinder)Bücher veröffentlicht hat. Doch auch wenn dies eine Fortsetzung ist, ist die Geschichte in sich abgeschlossen und kann ohne die Vorkenntnisse des ersten Bandes gelesen werden.

Ich habe das Buch meinem 6jährigem Sohn vorgelesen (der noch nicht in der Schule ist). Wir beiden waren von der Geschichte fasziniert, sie war kindgerecht spannend und es ging um das große Thema Freundschaft. Aber auch das schwierige Thema Neid wurde angesprochen und Ausgegrenztheit.
Aber auch das Thema Glauben/Gott wird thematisiert. Das der Glaube und das Gebet helfen können. Die Geschichte hat aber auch ihre witzigen/lustigen Momente.
Mir gefallen die Bücher, die lustig, spannend, kindgerecht sind, aber
auch Werte vermitteln und ganz natürlich den Glauben mit einbeziehen!

Dazu hat die Autorin das Buch liebevoll illustriert. Das Buch wurde vom Verlag hochwertig produziert, so ist z.b. ein Highlight ein Daumenkino und fühlbare Klebestreifen auf dem Cover.



Alles zusammen bildet ein wundervolles Kinderbuch, das ich jedem empfehlen kann !!! Bitte mehr davon !

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.06.2014
Roth, Charlotte

Als wir unsterblich waren


ausgezeichnet

Zwei Frauen, zwei Zeiten:

9.November 1989, die Mauer fällt. Mehr zufällig landet die ostdeutsche Alexandra (Alex) im Gewühle der Menschen, die in den Westen treiben. Dort lernt sie den Westberliner Oliver kennen. Es ist Liebe auf den ersten Blick.

1912: Paula, ihr Bruder Manfred und seine Freunde genießen den Berliner Sommer am Wannsee. Doch der Krieg wirft schon seine Schatten voraus.


Das Buch ist als Taschenbuchausgabe bei Knaur erschienen. Besonders hervorheben möchte ich die Klappeninnenseiten. Vorne ist ein Berliner Stadtbild aus dem Jahre 1915 abgebildet, hinten ein Bild der deutsch-deutschen Grenze in Berlin von 1989. Ein aufwendiges Glossar erklärt noch einmal viele Begriffe und Begrifflichkeiten.

Paula, die Hauptprotagonistin in diesem Buch ist 1912 erst 16 Jahre alt. Sie wird sich verlieben, sich engagieren, sich streiten und vor allem sich selbst treu sein. Sie wird viel aushalten müssen, sich einmischen und immer für ihre Freunde da sein.

1912 bis 1933, ein Stück deutscher Geschichte, bei der wir Paula begleiten dürfen. Charlotte Roth hat mit diesem Roman eine Zeit wieder aufleben lassen, und schafft es, durch ihre Protagonisten, den Leser einzubeziehen. Beim Lesen hatte ich ein Berlin vor Augen, so wie es vor 100 Jahren gewesen sein muß. Gedanken, Gespräche, Aktionen, Meinungen, all dies verschafft dem Roman eine einzigartige Atmosphäre. Ein Stück Geschichte, verpackt in einen bewegenden Roman.

Zwischenduch erleben wir die Wende 1989, Alex und Oliver, die fast parallel zum Leser die Hintergründe der damaligen Zeit erfahren. Diese Bereiche der neueren Zeit sind wie Fragmentstücke immer wieder in den Roman eingebaut und wir Leser rätseln mit Alex um die Vergangenheit ihrer Großmutter Paula.

Charlotte Roth´s Schreibstil hatte eine große Sogwirkung auf mich, da sie mir die Protagonisten so "lebendig" geschildert hat. Dazu vermittelt sie auf höchstem Niveau Geschichte.

3 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.